1849 / 223 p. 3 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

i cs endlich, um in leiht zu errathender Absicht in der enf din zu verursachen und zu nähren. Die Kantone

werden ‘aufmerksam gemacht.

Basel, 11. Aug. (O. P. A. Z.) Der Bundes-Rath bringt die Ausweisung der Insurgenten - Chefs den Ständen in Erinne- rung, und giebt die genauesten Weisungen über deren Durchpaß durch Frankreich. i

Apotheker Rehmann von Offenburg, der von der provisori- schen badishen Regierung mit 40,000 Fl. Staatspapiere ins Aus- land geshickt worden war, und der {hon früher 36,000 Fl. dem eidgenössischen Kommissär übergeben hatte, hat gestern die lebten 4000 Fl. der hiesigen Behörde abgeliefert.

Italien. Turin, 6. Aug. (Fr. Bl.) Dém Senat und der Deputirtenkammer is vom Minister Azeglio“ angezeigt worden, daß der Friede abgeschlossen ist. Das Nähere sollte erst nach der Ratifizirung mitgetheilt werden.

Die Opinione sagt: „Der Gesandte der französischen Re= publik an unserem Hose läßt durch den Kanzler der Gesandtschaft anzeigen, daß er feinen Antheil an der Verbannung Sterbini?s genommen.

Bologna, 4. Aug. (Fr. B.) Garibaldi hat bei Magna- vacca landen müssen; mehrere der Seinen sind schon ergriffen. Er hat sich ins Gehölz geworfcn.

Ferenzio Mamiani ist in Genua angekommen.

Faenza, 3. Aug. (Fr. B.) Zu Forli wurden 60 Mit- glieder der angesehensten Familien verhaftet, eben so zu Casena und Ravenna. Jn den Ebenen von Faenza sind am Sonnabend 1200 Oesterreicher angekommen; sie führten mehrere Kanonen mit.

Rom, 2. Aug. (Fr. B.) Man spriht von der Veröffent-

lihung dreier Dekrete, Entfernung der Ausländer, Abseßung der Beamten vom 16. November und Reduction des Papiergeldes von

100 auf 65.

Die Abgesandten der vier Mächte Oesterrei, Frankrei, Spanien und beider Sicilien sind in Rom angekommen.

Baron Zucchi soll zum Generalissimus der päpstlichen Truppen ernannt worden sein.

1486

Neapel, 31. Juli. (Fr. B.) Es*ist ein Minister-Staats- Secretair für Sicilien ernannt, nämlih der Staatsrath Gio- vanni Cassio.

Spanien. Madrid, 6. Aug. (Franz. Bl.) Jm Fall eines Ministerwe{sels wird Herr Narvaez Finanz - Minister. Ge- neral Cordova soll vom Kommando der spanischen Truppen in Ita- lien abberufen werden.

3proz. 263 P., 7. Aug. 3proz. 255.

Moldau und Walachei. Jassy, 4, Aug. (Lloyd.) Den hier eingetroffenen neuesten Bexichten zufolge sind die durch dcn ojtozer Paß in die Moldau eingedrungenen un- garishen Insurgenten bereits wieder nach Siebenbürgen zu- rückgedrängt worden. Ofkna und die umliegenden mol- dauischen Ortschaften, wo die Insurgenten Posto gefaßt hatten, sind nun von russischen Truppen unter General Moller beseßt wor- den. Ueberdies rückcn türkishe- Truppen aus der Wallachei unter Suliman Pascha vor, um die Gränzwache in der Moldau gégen Siebenbürgen zu verstärken. Die Ungarn waren in die Moldau in einer Stärke von 8—10,000 Mann eingedrungen. Jn den von Okna aus verbreiteten Proclamationen in romanischer und ungari=- \{her Sprache, von Bem unterzeichnet, wird den Romanen, wenn sie sih gegen die Russen erheben würden, türkische Hülfe und cin glücklicher Zustand unter der alleinigen Oberherrlichkeit der Pforte in Aussicht gestellt. -Wie die Jusurgenten gegen alle der öster- reichischen Dynastie ergebencn Personen jederzeit mit shonungs- loser Grausamkeit vorgehen, haben sie neuerdings an dem Direktor

-der Kaiserlichen“ Kontumaz-Anstalt zu Ojtoß, Dr, Mayer, bewiesen,

welcher blos, weil er österreichisher Beamter war, von ihnen auf- gehängt wurde.

Túrkei. (Lloyd.) Man schreibt aus Skutari in Albanien: Die unglücklichen Katholiken und Griechen in Antivari sind der \{chnédesten Willkür von Seiten des dortigen Kommandanten, Selim Bey, ausgeseßt, welcher hierbei von dem Statthalter Mustafa Bey kräftigst unterstüßt wird, Durch Geschenk und Geld wissen diese Beiden jede ihrer barbarischen Handlungen beim Wesir von Sku- tari zu vertushen. Aus lebterer Stadt meldet man ferner vom 1. d. M., daß Selim Bey in der Woche vorher einen gewissen Kersto Maina aus Antivari, griechischer Religion, zu sih habe be-

scheiden lassen und ihn aufforderte, ihm drei Beutel Geld (159 Piaster) zu leihen. Kersto ee entschuldigte si für den Augenbliz die ant clurden Summe nit zu haben. Selim Bey beharrte ah, auf seinem Begehren, und da er selbes mit drohender Miene un- terstübte, erwiederte Jener: „Auch wenn ihr mi umbringen last, bin ich nicht im Stande, Euch Geld zu geben, da ih keines be: sibe.“ Kaum hatte der geldgierige Selim Bey diese Worte gehört, als er, seiner Pflicht und seines Standes vergessend, nah einer Pistole griff, unter den rohesten Verwünschungen gegen Maina an- {lug und die Waffe abfeuerte.

des Béy, von ihnen getroffen, todt zur Erde. Juzwischen gewann

{ließen ; die Thür wurde aber von den nacheilenden Satelliten ge- sprengt, so daß das auserkorne Opfer der {ändlichsten Grausamkeit genöthigt war, aus Verzweiflung durch das Fenster Rettung zu suchen. Er stürzte sih mit Gefahr des Lebens hinaus und ent: floh. Aber einer der vielen Bravo's verfolgte ihn mit einem Ja: tagan, so daß Maina cinen zweiten gefährlichen Sprung von einer Mauer “herab wagcn mußte; doch der Mörder sprang ihm na fand aber zum Glüdcke für den Verfolgten in diesem Wagnisse sel den Tod. nah Skutari zum Wesir, um Hülfe und Genugthuung zu finden, Visher ist aber in dieser Beziehung noch nichts geschehen. Selim Bey hat der an ihn ergangenen Vorladung keine Folge geleistet, und man fürchtet, daß Mustafa Bey auch diesen Vorfall mit dem

Schleier der Protection zudecken wolle, ja daß man vielleicht gar -

den Maina als s{uldig erklären werde.“

Königliche Schauspiele.

Donnerstag, 16. Aug. Im l 131 ste Abonne- ments = Vorstellung: Das Versprechen, Schauspiel in 1 Akt, von Bauernfeld. Hierauf: Der verwunschene Prinz, Lustspiel in 3 Abth,, von J. von Plóg. (Frl. Vilatta, im ersten Stück: Genoveva, im zweiten: Evchen, als Gastrollen.) Anfang halb 7 Uhr.

Freitag, 17. Aug. Im Opernhause. 95ste Abonnements- Vorstellung. (Neu einstudirt.): Joseph in Aegypten, upter Drama in 3 Abth., nach Alexander Duval, Musk von Mehul, Anfang halb 7 Uhr.

iWechsel- Course.

Bnef. | Geld, Amsterdam »«..-o... oooooo. e... 250 Fl, Kurz 1434 Os d R IUTLC! e I S 250 Fl. 2 Mi. 1425 | Uamburg CÉECCCS C E R LSCs Ero ..... 300 M Kurz 150% A Ee a bie Es C U 300 Mk B Mt. 1504 | 1493 Léndol! Merl bi bheidet oer ide thei 1 Lst. 3 Mt. 6 2436 245 Mae 0000000 o Es 2E Gd Ls 300 Fr. 2 Mt. 815 8007 Wien 1 O RE C S UiLs 6 150 Fl. 2 Mt. 84% 835 Abg s C Noi a Ld 156 F1. 2 Mi. 1015 BIVUSIAU +0006 oveies s bei s ivo dde cie 160 Thule. | 2 Mt. p 29Z Leipzig in Courant im 14 Thlr. Fuss. .. 100 Thlr. 2 D 994 ett Frankfurt a. M. südd. W.......-.... 100 Fl. 2 Mi. 56 26 Petersburg Civ ails so op o ou R dli os 100 SRBb1l. 3 Wochen 1055 105% Inländische Fonds, Pfandbrief-, Kommunal - Papiere und Geld- Course. |Ztf.| Brief. | Geld. |Gem. Zf.| Brief. | Geld. | Gem. - Preuss.Frerw. Aul' 5 | 1047 Pomuun. Ffdbr. 35| 943 | 947 St. Schuld-Sch. 34| 877 | Kur- u. Nm. do. |35| 94% Seeh. Präm. Sch. —| [100 Schlesische do. |3#| | 93% K. u.Nm.Schuldv. 35| n do. Lt. B. gar. do.|3{| Berl. Stadt-Obl. |5| [102 Pr. Bk-Auth.-Sch|—| 94 | do. do. 3{| aeies h Westpr. Pfandbr. 37 907 893; Friedriched’'or. |— i3% 13, Grossh. Porendo. 4 | -- | 99 And. Goldm.à öth.|—| 125 | 125 do. do. 35 —— 88% Disconto. Ostpr. Pfandbr. 35 94% | Ausländische Fonds. Russ.Hamb. Cert.| 5 | Polu. neue Pfdbr. | d 987 do.beiHope 3.4.S8.| 5 | ar do. Part. 500 Fl./4 | 753 | 75 do. do. 1 ‘Anl. 4| do. do. 306 FL|—| 1103 do. Stiegl. 2. 4.A. 4 -_ eaites Hamb. Feuer-Can. 35 do. do. 5.A4.4| —_ do. Staats-Pr. Anl|—| do. v. Rthsch.Lst.|5| [106 Holl. 25% Int. 25 ee do.Poln. SchatzO.| 4 73%; _— Kurbh. Pr. 0.40th.|— 29x 287 do. do. Cert. L.A.| 5 | 8835 | 88 Sardin. do. 36 Fr. |—| do.do.L.B. 200FI.|—| | 143 N. Bad. do. 35 FI.|—| | 164 Pol. a. Pfdbr. a.C.| 4 |

Berliner Börse vom 15. August.

Eisenbahn-Actien.

Stamm - Actien. | Kapilal. |2 @|#. Prioritäts - Actien. | Kapital. s E EA Tages - Cours. 2 Tages - Cours. Der Reinertrag wird nach erfolgter Bekanntm. 2 ¿® Sämmtliche Prioritäts-Actien werden durch .S in der T h E Mane E Lz 2e B jöübrliche Verloosung à 1 pCt,. amortisirt. N Die mit pCt. bez. Actien sind v, Staat gar. ; . Lit. A. B. | 6,000,000 | 4 | 4/84 bz ‘T Berl.-Anhalt. ........ | 1,411,800 | 4 904 G T Ab T e 8,000,600 | 4 [00/69 bz. do. Hamburg... ... | 95,000,600 | 45] 957 B do. Stettin - Starg. - | 4,824,000 | 4 | 4/973 a 985 bz. do. do. II. Ser. 1,000,000 47 89 u do. Potsd.-Magd... | 4,000,000 | 4 |— |597 6. do. Potsd.-Magd. 2,367,200 4 88 bz. Magd.-Halberstadt .… | 1,700,000 | 4 | 7/141{ bz, u. G. do. do. …. | 3,132,800 | 5 98; 6. do. Leipziger ..... 2,330,000 | 4 |10 _ do. do. Litt. D. | 1,000,000 | 6 924 6. Halle - Thüringer... 9,060,000 | 4 | 2/63 bz do. Stettiner... 800,000 5 | 104{ B Cöln -Minden .…..... 13,000,000 | 34 | | 89 a 4 bz Magdeb L elpeiger .. | 1,788,000 | 4 bit do. Aachen... |-4,500,000/ 4 | | 48% 6. Halle - Thüringer... | 4,000,000 | 44| 924 6. Bonn - Cöln... reite : 1,051,200. 5 5 ja Cöln - Minden... 3,674,500 47] 98 bz u. B Düsseld. - Elberfeld... | 1,400,000) 5 |— | 661 B do. do. 3,500,000 | 5 | 993 6, Steele - Vohwinkel .. | 1,300,000 | 4 | E Rhein. v. Staat ar. 1,217,000 | 31 s Niedersehl. Märkisch. |/10,000,000 | 3{| |82 B do. 4. Priorität .. | 2,487,250 | 4 a do. Zweigbahn | 1,500,000 | 4 |—|32 G. do. Stamm-Prior. | 1,250,000 | 4 | 761 bz Obersch]. Lit. À. .…. | 2,253,100 | 31] 65 | 106 B. Düsseldorf-Elberfeld. 1,000,000 | 4 id do. Litt. B. 2,400,000 | 32 65 | 103 B. Niederschl. Märkisch. | 4,175,000 | 4 | 893 6. Cosel - Oderberg .….. | 1,200.000| 4 |— [625 B. do. do. 3,500,000 | 5 | 101% B Breslau - Freiburg... 1,700,000 | 4 | do. 1II. Serie. 2,300,000 | 5 | 985 bz. Krakau - Oberschl.... 1,800,000 | 4 |— 55 a {bz u 6G, do. Zweigbahn 252,000 | 43| 72 «. Berg.-Märk. .…...... | 4,000,600| 4 |— [55% a5 bz u 6G. do. do. 248,000 | 5 | 80; 6. Stargard -Posen ….... 5,000,000 | 35 | !82 bz. u. B. Oberschlesische ..... 370,200 | 4 S Driog- Neisse.…..….... | 1,100,000 | 4 |—| s D A, q e 4 "91 B, «-Wittenb.... | 4,500,000 | 4 |— '52%.a 534 bz. u G osel - Oderberg. ; i O ias B E ain Steele - Vohwinkel .… | 325/000 | 5 D t) do. do. II. Ser. 375,000 | 5 Quitlungo- Bogen. Breslau - Freiburg .…. 400,000 | 4 Aachen - Mästricht .. | 2,750,000 4 30 L Berg. -Märk.. ....... 800,000 | 5 | 97 bz Sg Ausländ. Áclien. Ausl. Stanm- Act. E h ch Friedr. Wilh.-Nerdb. 8,000,000 | 4 |— | 425 437 a 43 Lz. u. G. Kiel - Altona …... Sp. | 2,050,000 | 5 |— | 98 8. s s Prior... S 941 6. l w Amsterd.-Rotterd. Fl. 6,500,000 | 4 | _- « J Mecklenburger Thlr. | 4,300,000 | 4 |— | 34 @

Schluss-Course von Cöln-Minden 897 G.

von Preussischen Bank-Antheilen 934 a { bz u &

Die Course einiger Actien wurden heute durch Verkäufe gedrückt, dagegen sind andere Gattungen höher als gestern bezahlt.

deutend gestiegen.

Auswärtige Vörsen.

Breslau, 14. Aug. Poln. Papiergeld 95% G. Oesterr. Banknoten 84 G. Poln. Pfdbr. alte 94; G., do. neue 93% G. Poln. 300 Fl. 103 G. 500 Fl. 75 G. B. Cert. 200 Fl, 1435 G. Russ.-poln. Sh. Obl. 74 G. Oberschl. A. u. ß, 106 Br., 103 G. Freiburg #34 Br., 83G. Köln=Minden 895 G. Niederschl. 835 Br. Neisse-Brieg 34 G. Krakau-Oberschl, 545 Br., 54 G. Friedrich Wilhelms Nordb, 42% G.

Frankfurt a. M., 13. Aug. Für mehrere Fonds, na- mentlich 3§proz. württemberg. und belg. Obligat. , 5= und 2{proz. Met., österr. Actien, bad., sard., kurhess. Loose, preuß. Fonds zeigte sich heute willig Begehr: Es ging darin zu steigenden Preis Mehreres um. Vorzüglih für F. W. Nordbahn=-Actien war eine günstige Stimmung. Es fanden darin mehrere Einkäufe statt, und deren Preis stellte sich merklich höher. Alle übrigen Fonds und

Eisenbahn-Actien bei geringem Umsaß gut preishaltend, zum Theil

etwas besser. Oesterr. 5proz. Metall. 774 Br. , 765 G. Bank - Actien 1060 Br., 1055 G. Baden Partiálloose a 50 Fl. 48x Br., 48 G.

do. a 35 Fl. 285 Br., 284 Gld. Darmstadt Partialloose a 50 Fl. öl. 234 Br., 225 Gld. Hessen Partial- |

69 Br., 68% Gld., a 25

loose a 40 Rthlr. preuß. 294 Br., 283 Gld. Sardinien Partial-

lose a 36 Fr. 28 Gld. Spanien 3proz. inländ. 27 Br., 262 Gld.

Polen 300 Fl. Loose 102 Gld, do, 4proz. Obligat. a 500 Fl. 752

Br., 75 Gld.

Bexbach 80 Br., 794 Gld. Köln-Minden §0 Gld. W e ch#\ el.

Amsterdam 100 Fl. C, k. S. 1002 Br., do. 2 M. 9953 Br. Berlin 60 Rthlr. C. k.

Augsburg 100 Fl. C. k. S, 1193 G.

S, 1054 Br. Bremen 50 Rthlr. in Ld. k. S. 985 Br. Ham- burg 100 M, B, k, S, 87% Br,, do, 2 M. 87% Br, Leipzig

en

Friedrich - Wilhelms - Nordbahn 43% Br., 43 Gld,

60 Rthlr. C. k. S. 1054 Br. London 10 Pfd. St. k. S. 1205 Br., do. 2 M. 1205 Br. Lyon 200 Fr. k, S. 954; Br. Paris 200 Fr. k. S. 954 Br., 95 G. Wien 100 Fl, C: Fuß 100 Br. Diskonto 15 Br.

Hamburg, 13. Aug. Z3zproz. p. C. 82 Br., E. R. 102 Br., 101% G. Stiegl. 823 Br., 825 G. Br. Ard. 114. Br. Z3proz. 26 Br., 25% Glo. 685 Br., 68 G. Bergedorf 85 G. Magdeb.-Wittenberge 513; Br., 514 G. Altona-Kiel 954 Br. u. G. Mecklenburg 34 G.

In Fonds und Eisenbahn = Actien war heute ciniges Geschäft

zum Theil zu etwas besseren Preisen.

Paris, 12, Aug. In der Passage d'Opera, Wenig

man glaubte, die Course würdeu morgen steigen.

Amsterdam, 12. Aug. (Sonntag) Effekten-Sozie- Franz. 3proz. 504.

tät. 45 Uhr. Span. Ard. gr. Piecen 124, Peru 4proz. 90, Ï) #, Sj É, e

Der Handel zeigte heute kein besonderes Leben. Peru war auf

bessere londoner Notirungen zu höheren Coursen gefragter. imma t -

__ Markt - Berichte. Berliner Getraideberiht vom 15. August. Am heutigen Markt wareu die Preise wie folgt: Weizen nah Qualität 56—60 Rthlr. Roggen loco und s{wimmend 263—-282 Rthlr, » pr. Aug. /Sept. 265 Rthlr, :

» Sept. (Oktbr. 26, 26% u, 262 Rihlr. bez., 26%

Br., 26% G. » Oktbr. /Novbr, 274 Rthlr, Br., 27 bez. u, G.

M. 20 Fl.

81; G. Dán. 68 Hamkurg - Berlin

; Ge- \häfte, 5proz. zu 88. 90 verlangt, Niemand wollte verkaufen, denn

Bergisch-Märkische und Krakauer blieben gefragt, Stettiner be-

Roggen Novbr. /Dez. 275 Rthlx. bez. » pr. Frühjahr 30 Rthlr. Br., 294 a 29% bez. Gerste, grope loco 22—243 Rthlr. » leine fehlt, Hafer loco nah Qualität 16—17 Rthlr. » pr, Sept. /Oktbr. 48 pfd. 15% Rthlr. Br. » pr, Frühjahr 48pfd. 18 Rthlr. Br., 50pfd. 184 Br. Rüböl loco nach Qualität 137¿ u. 13% Rthlr. bez. » pr. Aug. 135 Rthlr. bez. u. Br., 13% a 22 » Aug. /Sept, 134 Rthlr.-Br., 135 G. » Sept, /Oktbr, 1354 Rthlr. Br., 135 bez, u. G. » Oktbr. /Novbr, 134 Rthlx. Br., 13% G. » Novbr. /Dezbr. 13% Rthlr. Br., 135 G. » Dezbr. /Jan. 13 Rthlr. Jan. /Febr. dito. Leinöl loco 105 Rihlr. bez- u, Br., » pr, Aug. /Septbr. 105 Rthlr, Br., 10 G. Mohnöl 175 ‘a 17 Rthlr. Br. Hanföl 14 Rthlr. Br. Palmöl 137 Rthlr. Br. Südsee - Thran 114 Rthlr. Br., 115 bez. » Lieferung 11 Rthlr. Br. Spiritus loco ohne Faß 154 a 15% Rthlr. bez. u. Br. » mit Faß pr. Aug. /Sept. 15 Rthlr. » Sept. /Oktbr. 14% a 15 Rthlr. bez. u. G. » Oft. /Nov. /Dez. 145 Rthlr. G. » pr. Frühjahr 155 Rthlr. bez. u. G.

Weizen ohne Aenderung. Roggen etwas höher bezahlt. Rüböl

fest, Spiritus besser.

Berlin, Druck und Verlag der Deckershen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei. Beilage *

Die Pistole war doppelt geladen, F jedo verfehlten beide Kugeln ihr Ziel. Dagegen fiel ein Diener

Maina Zeit , zu flüchten und sich in ein iener des Bey einzu- F Schleswig - Holstein.

Durch eine wunderbare Fügung gerettet, eilte Maim

“Großbritanien und Jrland.

/ wie der Divisionair Feldmarschall - Lieutenant

S

r, 145 O.

"wurde der Feind Cff, zurückgedrängt, © Kriegsgefangene, nebst vier Kanonen.“ |

Hi fat:

brit a

uit

Inhalt. Deutschland.

© Oesterreich. Wien. Stärke der Cernirungs-Truppen vor Komorn.

Benehmen der Magyaren gegen die Serben. Das Treffen bei Szent-

Kiraly, Konfessionelle Spaltung in Schemniz. Evangelische Kir-

chen-Versammlung. Zwecke der Reise des Minister - Präsidenten.

Fortdauernde pl SreGung, der Communication mit Pesth.

F ckernförde, Vermischtes. Kie!. Rück- kehr der Auswechselung der Ge- fangenen,

Braunschweig. Braunschweig, Kammer-Verhandlungen.

A usland.

Dsterreich, Preßburg. Brsestigung des Schlosses und Schanzen- arbeiten. Truppenmärsche. Zustänbe in Pesth. Die neue Gen- daumerie, Die Vorposten der Ungarn. Lemberg. des Gubernial - Erlasses in -Betreff der Arbeitsleistung, Agram, Der Banalrathsbeschluß hinsichtlich der octroyirten Verfassung. -— Semlin, Abreise des Patriarhen nah Wien, Vermischtes, Kronstadt. Verordnung des Landes-Kommissairs Csanyi, Tages- befehl Bem?s,

ruppen aus Schleswig. Altona.

| Frankreich. Paris, Reise des Präsidenten, Dekrete über Wieder-

einseßung von Beamten uud Ernennung einer Kommission in Betreff der Emigranten-Güter, Zuschuß-Vorlagen sür das Kriegsbudget, —- An- trag hinsichtlich Ungarns, Entscheidungen der Anklagekammer, Freilassung von Juni-Gefangenen. Vermischtes.

London. Die Expedition zur Auf- suchung Franklin’s., Vermischtes,

* Niederlande. Aus dem Haag.- Vermischtes,

Dänemark, Kopenhagen, Moldau und Walachei. nach der Moldau, Wörsen- und Handels - Nachrichten.

Uichtamtlicher Theil. j Deutschlaud.

Desterreich. Wien, 14. Aug. Die in und um Preßburg kon- zcntrirten Truppen, zur Cernirung Komorns bestimmt, belaufen sich nunmehr, nach Angabe des S oldatenfreundes, auf 26— 27,000 Mann. Der Kommandant, Feldmarschall-Lieutenant Baron Csorich, so Fürst Coloredo und Brigade - General Baron Barco, weilen vorläufig hier; Feldmar- schall - Lieutenant Graf Nobili steht in Wieselburg, die Brigade Pott in Szercd, die Liebler?s in Sommerein. Das frühere Cer- nirungs - Corps bestand aus dreizehn Bataillonen Infanterie und dem Civallart-Ulanen-Regimente. Als Verstärkung sind eingerüdt : Brigade Chizzolà aus Wien (drei Bataillone Infanterie, ein Ba= taillon Jäger, eine Division Kürassiere), die Brigade Lederer auf Körmend (vier Bataillone); aus Wien und den Provinzen kamen ferner neun Bataillone Infanterie, zwei Bataillone Jäger und eine Division Kaiser Kürässiere. Hiernach ist das Cernirungs - Corps

Die schwedischen Truppen. Vermischtes. Bukarest, Die ungarischen Streiszüge

auf dié bedeutende Stärke von neunundzwanzig Infanterie - und drei Jäger - Bataillonen, zehn Eskadronen Kavallerie und aus- | reichender Artillerie | greifen.

gebracht und wird sehr bald die Offensive er- Das gefangen geglaubte dritte Bataillon Paumgarten und einige Abtheilungen Civallart - Ulanen sollen sich durchgeschla- gen und Ofen glücklich erreicht haben.

Aus Syrmien wird der Süd\l. Ztg. vom 4ten d. geschrie=- ben: „Verläßliche Personen, die aus den benachbarten Orten der Bacska nun hierher kommen, bestätigen die von uns ausgesprochene Vermuthung, daß im Benehmen der Magyaren gegen die Serben eine starbe Aenderung eingetreten sei. Ein Major mit 800 Mann Insurgenten kam nach D., wo eine gemischte Bevölkerung von Deutschen und Serben wohnt. Er lud au ten serbischen Orts- pfarrer in das Gemeindehaus ein und cmpfahl ihm, auf das Volk einzuwirken, daß die Magyaren die Serben nicht als Feinde be- trachten, daß sie Brüder sind. Dagegen sagte er manch hartes Wort der deutschen Bevölkerung und publizirte, daß derjenige, der den Serben ein Leid zufügt, dem Standrccht verfalle. Am Don- nerstag früh, den 2ten d., entfernten sich eilends auch die ley en magyarischen Truppen aus Novosclo und Bacs und zogen gegcn Szegedin ab. Vorgestern ruckte das erste und heute soll das zweite Bataillon der Nationalgarde des pozegaecr Komitats in Vukovar eingerückt scin.““

- Von Kronstadt berichtet die Buk. Ztg. folgende Details über das Treffen ber Szent - Kiraly: „Alle Kronstädter waren am 22, und 23, Juli in der größten Bestürzung, indem sie in dem irrigen Wahne standen, daß die österreichische Militairmacht nicht stark ge- nug sei, um dem in Haromßek konzentrirten Jusurgenten - Corps Widerstand zu leisten. Die österreichische Truppe hatte sich wirklich von Sepsy Szent György nach Jllyfalva und Aldoboly zurückgezo- gen. Noch mehr steigerte si diese Besorgniß der Kronstädter, als die Kassen und Kriegsgcfangenen von Kronstadt na Hermannstadt abgeführt wurden, Dies geschah aber absichtlich zur Täuschung der vielen ungarischen Spione, um eine vermeintliche Retirade anzudeu- ten und den Feind aus den Wäldern der Csik herauszulocken. Diese Kriegslist gelang. Der Feind drang am 28sten Nachmittags vor und wurde von den Kaiserlich österr, Truppen auf drei Seiten umgan-

gen. Die drei Bataillone von Bianchi und Sivkovich Infanterie | meldeten sich zum Angriff, und zwar zur Avantgarde. Sie wurden

auch vordetashirt. Am 23. Juli, Nachmittags 5 Uhr, begann der Kampf zwishen Jllyfalvya und Szent - Kiraly mit einer heftigen Kanonade. Die österreichische Raketen-Batterie wüthete gleich an-

\ fangs unter den feindlichen Schaaren, welche sodann mit dem Ba- | jonnet bis hinter Szemeria gedrängt wurden. Nacht geworden.

Inzwischen war es Das öôsterreichishe Corps blieb bei Szemeria

stehen. Um 11 Uhr in der Nacht wurde zuerst das Dorf Szemeria ósterreichischerseits angezündet und die feindlichen | Linien dadurch aufgedeckt , worauf der Kampf ncuerdings

begann „. indem sich der Feind bei Sepsy Szent György festgeseßt hatte. Allein au Sepsy Szent György wurde mit der Raetten- batterie angezündet, der Feind durch einen mörderischen Bajonett- angriff zum Weichen gebracht und auf seinem Rückzuge verfolgt.

© Die Kaiserl, Truppen betrachteten es als eine Ehrensache, bei

diesem hoffentlich lebten Akte des ungarischen Kriegs - Drama's in vorderster Reihe zu agiren, und so hatten denn ihre Freunde und Kameraden die Kaiserlich russishen Truppen, obgleih s{lagfertig aufmarschirt, an diesem Tage keinen Theil an ‘dein Kampfe ge- nommen. Am folgenden Tage dauerte die Schlacht fort, und es noch weiter bis Malnas, an der Gránze der Der: Feind verlor über 400 Todte und 500

Im Lloyd liest man: „Aus der Bergstadt Schemnih ist die

2 Nachricht eingegangen, daß dort eine Spaltung unter den verschie-

Wirkung

aber mehr als wahrscheinlich,

1487 Beilage zum Preußischen Staats-Anzeiger.

Donnerstag d. 416, Aug-+

denen Glaubensgenossen herrscht. Der größte Theil der katholi- schen Bevölkerung spricht sich entschieden für die österreichische Re- gierung aus, während die protestantische, mit Ansnahme eini- ger Personen, es mit der an der Spiße des Aufruhrs stehenden Partei ihres Glaubensbekenntnisses hält. Diese politische Mei- nungs-Verschiedenheit erstreckt sich auf das weibliche Geschlecht, und während die protestantischen Damen die Honveds bei ihrem Ein- zuge im vergangenen Frühjahre mit Blumen bekränzten, kamen die katholishen Mädchen den Kaiserlih russischen Offizieren mit weißen Blumenkränzen entgegen. Die Kaiserlich Gesinnten schen mit Erwartung dcr Ankunft des Königlichen Kommissars entgegen. Da si dort keine Militair - Besaßung befindet , so soll zur Auf- rechthaltung der Ruhe ein dortiger K. Beamter cine Sicherheits- Garde errichtet haben, wel{che bereits mehr als hundert Mann zählt, und in welcher nur Katholiken angenommen werden.“

Seit Anfang der vorigen Woche tagt hier die vom Ministe- rium zur Regelung der Verhältnisse zwishen Staat und Kirche berufene Versammlung der evangelischen Superindenten und deren Bertrauensmänner aus den Kronländern , für welche die Constitu- tion vom 4. März d. J. ertheilt ist. „Jn derselben“, berichtet der Ll oyd, „sind Nieder- und Ober- Oesterreich, Böhmen, Máhren, Schlesien, Galizien, Steyermark, Kärnthen und Triest, also alle jene Kronländer vertreten, in welchen si evangelische Glau- bensgenossen bisher zu Gemeinden vereinigt haben. Obwohl die Einladungen zu diesen Berathungen von den Kaiserl, Konsistorien augsburgischer und helvetischer Konfession besonders an die betreffenden Superintendenten ergangen waren, hatte doch dér Umstand, daß sie zu demselben Zwecke, für denselben Tag und an demselben Orte sich einzufinden aufgefordert waren, in sämmtlichen Mitgliedern der Versammlung die Hoffnung . aufkommen lassen, beide Konfes- sionen würden ih zu gemeinschaftlicher Berathung vereinigen dür- fen, zumal, da sich dieselben dem Staate gegenüber stets in der gleichen Lage befanden und in neuerer Zeit die Vereinigung zu einer cvangelischen Kirche nah dem Vorgange fast aller übrigen evange- lischen Landeskirhen Deutschlands anstreben. Wie groß war deshalb ihr Erstaunen , als sie sich bei ihrer Ankunft in getrennte Lokalitäten gewiesen sahen! Jhre getäuschte Erwartung \prach \i{ch in dem von beiden Versammlungen einslimmig gefaßten Beschlusse aus, durch eine eigcne aus Gliedern beider Konfessionen zusammengesetzte De- putalion die Gestattung gemeinschaftliher Berathungen von dem Präsidium der Konsistorien oder nöthigenfalls vom hohen Ministe= rium des Innern zu erwirken. Ersteres erklärte \sich gegen die De- putation als inkompetent, und so wandte sich dieselbe an den Mi-= nister des Innern, Dr. Bach, der ihrem Gesuche auch alsbald auf das bcreitwilligste entsprah. Große Freude sprach sich über diese Entscheidung in den wider Willen getrennten Kreisen der Versamm- lung aus; bald ward man über die Grundlagen cinig, auf welchen man das neue Verhältniß der evangelischen Kirchen zum Staate gcmeinsam aufbauen könnte, und vereinigte sich Mittwoch den 31. Juli zur ersten gemeinschaftlichen Sivung. Unvergeßlich wird jedem der Anwesenden der Augenblick bleiben, in welchem die Vorstände und Bertrauensmänncr der helvetischen Konfession in den Sißungssaal ihrer cvangelishen Glaubensbrüder eintraten und, auf das herzlichste willkommen geheißen, sich unter sie mischten, um gemeinsam die Hand anzulegen an das ihnen anvertraute Werk. Zum ersten Vorsißenden ward dev- hiesige- Konsistorial - Rath und Super- intendent Franz, zum zweiten Vorslßenden Superintendent Haase aus Lemberg, und zu Schriftführern wurden Pfarrer Steinater und Pfarrer Dr, Buschbeck aus Triest, Pastor Zlik aus Te schen und Pastor Ruml aus Welim in Böhmen gewählt. Da jedoch das Lokal der protestantischen Lehr-Anstalt für die vcreinigte Versamm- lung zu beschränkt war, wurde beschlossen, in die zu diescm Zwede angebotene reformirte Kirche hierselbst zu übersiedeln, wo nun die Berathungen tägli stattfinden und eincn erfreulichen Fortgang nehmen. Ueber ihre Resultate wird seiner Zeit der Oeffentlichkeit volle Rechnung getragen werden.“

Von der Südarmee berichtet der Soldaten freund: „Am 1. August, Morgens zwei Uhr, wurde unsere Cernirungslinie bei Kameniz alarmirt ; der Feind eröffnete aus Peterwardein und den vorliegenden Batterieen eine heftige Kanonade, ohne jedoch einen Ausfall zu wagen. Um aht Uhr Morgens hörte das Feuer auf. Der ritterliche Banus hat die Donau bereits passirt; auch die in Semlin gestandenen Truppen erhielten Marschbefehl auf Tittel. In Essegg sind am 3ten eine Escadron Kürassiere, eine Escadron Dra- goner, zwei Compagnicen Jäger, ein italienisches Jnfanterie-Bataillon und cin Grenadier - Bataillon, den Feldzeugmeister Nugent an der Spive, von Fünfkirchen eingetroffen. Den Äten dieses rückten wieder 14,900 Mann unter Oberstlieutenant Nugent in der Baranya ein. Die Gränzer vom Banal - und dem Warasdiner Kreuzer-Regimente, die bisher in der Baranya die Besatzung bildeten und Suünfkirchen im Zaume hielten, sind am 4ten zur Armee Sr. Excellenz des Banus abmarschirt. Die Magyaren haben die Bacska verlassen und sich nah Szegedin gezogen. Es geht das Gerücht, die Russen seien be- reits bei Kula und Hegyes, welches aber noch der Bestätigung bedarf.“

Wien, 12. Aug. Der Wanderer sagt: „Die Reise des Minister - Präsidenten nach Warschau (wo Fürst Schwar- zenberg bereits eingetroffen) soll sich, mehrfach wiederholten An- deutungen zufolge, auch mit der lge gewisser Modificationen in der Oberleitung der gegen Ungarn operirenden Armee beschäf tigen, und es erscheint wohl nicht unbeachtenswerth, daß Fürst Schwarzenberg sich in Begleitung des Oberst = Lieutenanis von Gablenz, vom Generalstabe des Feldmarschall - Lieutenants Schlid, einem der ausgezeichnetsten Offiziere unserer Armee, an das Hof- lager des Czaren begeben.“

Der heutige Lloyd meldet: „Die Postverbindung zwischen hier und Pesth ist noch immcr unterbrochen und auth aus Raab schlen dirckte Nachrichten. Gestern sollte die Briefpost nah Pesth über Fürstenfeld . befördert werden. Gestrigen Berichten zufolge, sollen die bei P ressur Wieselburg und Sommerein konzentrirten Verstärkungstruppen Montag, den 13ten, die Offensiv-Operationen beginnen uud gegen Raab marschiren, Die Stärke dieses Corps wird auf 26 27,000 Mann angegeben, soll aber mit den nodl nachrückdenden Truppen-Abtheilungen 30,000 Mann betragen. Daß die Insurgenten Raab beseßt haben, wird nicht bezweifelt, es ist daß sie sich vor dem Anrüdcken der K. K. Truppen wieder zurückgezogen haben werden. Dem Verneh- men nah soll auch* ein Jnsurgenten-Corps in der Richtung von

Oedenburg vorgerückt sein, und ihre Vorposten sollen bis zwei

Stationen vor Oedenburg stehen. Indessen. befindet sich dort eine hinreichende Truppenmacht, um die Insurgenten gebührend zu empfangen.“

Schleswig-Holstein. Eckernförde, 10. Aug. (H. C. Drei bis vier dänische Kriegsschiffe liegen noch immer vor ete of

fen, werden aber nah wie vor von den beseßten Schanzen aus beobachtet. 6—700 Mann des 12ten preußischen Linien-Regiments sind heute hier eingerückt und werden wohl vorläufig hier bleiben. Segelfertig ist die „Gefion“, an der stark fortgearbeitet wird, noch lange nicht. Die Geschüßstücke des „Christian VIIl. “/ sind nun alle aus dem Wasser heraus und forttransportirt, Jett ist man mit der Ber= gung von Schiffsholz beschäftigt.

Kiel, 11. Aug. (Alt. Merk.) Die Zurücziehung unserer Truppen in das Herzogthum Holstein ist gleichzeitig mit der Ge- nehmigung dieser Maßregel durch die Landesversammlung ausge- führt worden. Jn Folge davon betrug die gestrige Einquartierung hier 3300 Mann und 125 Offiziere, welche leßtere Zahl sich dar- aus erklärt, daß nit nur der Generalstab, sondern auch tie Stabs- offizicre der zweiten Jnfanterie-, der Avantgarden- und der Artil- lerie-Brigade , das Feldlazareth, Feldpost u. \. w. sich in Kiel be- finden. Man erwartet, daß in den nächsten Tagen mehrere Trup- pen nach Lütjenburg u. a. O. zurückverlegt werden. Da die Um- gegend auch mit Truppen angefüllt ist, es liegen z. B. in Neu- münster das 4te, in Honigsee das 5te, in Landwehr das 9te Ba- taillon, in Suxdorf das 1ste, in Rothenhahn das 3te, in Schieren- see das 4te Jägercorps so findet hier begreiflih ein sehr reges militairishes Leben statt.

Altona, 12. Aug. (Alt. Merk.) Am Nachmittage sind die dänischen Gefangenen, behufs der Auswechselung, von Glückstadt nah Rendsburg transportirt worden. Die Auswechselung selbst wird dem Vernehmen nah bei Düppel stattfinden. Jn Folge die- ser Anordnung kam bereits mit dem Abendzuge der aus der Ge- fangenschaft entlassene dänische Exminister Orla Lehmann. Ferner langten 47 Mann größtentheils Hannoveraner an.

Braunschweig. Braunschweig, 12. Aug. (D. R. Z.) Abgeordneter Hen neberg motivirt in der heutigen Sißung der Abgeordneten einen auf Ermäßigung der Diäten gerichteten Antrag. Die Auswärtigen sollen dana 2, die am Orte der Versammlung Wohnenden 1 Thlr., und stehen sie in festem Gehalte, jene 1 Thlr., diese gar nichts erhalten. Der Antrag wird unterstüßt und an die Verfassungs-Kommission zur Begutachtung überwiesen. Es wird sodann zur Berathung der Regierungsproposition, betreffend die Verwilligung eines außerordentlichen Kredits auf herzogliche Leih- hausfasse zu 100,000 Thaler behufs Bestreitung der diesjährigen gFeldzugskosten, geschritten. Die Kommission hat sich für die Ge- nehmigung der Proposition ausgesprochen mit Vorbehalt der dem- nächstigen Justification der stattgehabten Verwendungen. Die Versammlung tritt ohne Debatte dem Antrage der Kommission bei. Es folgt sodann die Berathung über den Kommissionsbericht, den Beitritt des Herzogthums zu dem Bündnisse vom 26. Mai 1849 betreffend. Abgeordneter Stockfiscch beantragt: Die Versamm- lung wolle beschließen, daß eventuell bei der Genehmigung der Pro- position der Vorbehalt gemacht werde, daß die frankfurter Grund- rechte in Geltung bleiben. Bei der Abstimmung wird zuvörderst Über den Antrag der Minorität abgestimmt und dieser bei nament-= liher Abstimmung mit 31 gegen 21 Stimmen abgelehnt. Dieselben Stimmen erheben si bei der Abstimmung über den Majoritätsantrag, 31 für, 21 gegen denselben. Abgeordneter Hollandt erhebt da- gegen Einspruch, daß bci diesem Resultate der Antrag als ange- nommcn gelte, da eine Verfassungs - Veränderung in dem Beitritte zum Bündnisse enthalten sei und daher verfassungsmäßig zwei Drittel Stimmen Majorität erforderlich sei. Ueber diese Frage er- hebt si cine längere Debatte, und wird zuleßt über den Antrag des Abgeordneten Hollandt, den Antrag für abgelehnt zu erklären, ebenfalls nan:entlih abgestimmt und derselbe abgelehnt. Da hier- bei auf der Galerie sih ein lauter Tumult erhebt, wird die Sitzung bis um 11 Uhr vertagt. /

Ausland.

Desterreich. Preßburg, 9. Aug. Abends. (Lloyd.) Heute wird in unserem Schlosse die ganze Naht gearbeitet, auf hohen Befehl müssen bis morgen früh einige Dachtheile dieses Gebäudes abgetragen und an mehreren Stellen Kanonen aufgce- führt sein; viele hundert Personen sind hiermit beauftragt.

Ununterbrochen dauern die Truppenmärsche wieder fort. Ein Theil des in unserer Gegend operirenden K. K. Armee-Corps zieht nah Ungarisch-Altenburg, ein anderer gegen Schütt-Szerdahelly. In Bru ist ein bedeutendes Lager, und in jedem Hause der an- - gränzenden Dörfer sind zwanzig bis dreißig Mann K. K. Militair als Reserve einquartirt. Weder nach Raab, noch nah Szerdahelly werden von hier Pässe visirtz; daß in erste= rem Orte bereits vie Ungarn eingerückt sind, kann mit Gewißheit angegeben werden, und auch in Szerdahelly sollen sich vier Husa- ren als Quartiermacher gezeigt haben, die auf bffentlicem Markte das Landvolk sih ruhig zu verhalten aufforderten und dringend baten, daß Niemand etwa aus übertriebener Furcht flüchten möge, indem sie Niemand ein Haar krümmen wollen. Troß dieser Ver- sicherung gchen hier viele Kaufleute von dort, die zufällig hier waren und nun abgesperrt sind, in angstvoller Erwartung herum, ias während ihrer Abwesenheit wohl mit ihrer Familie und ihrer Habe und Gut geschehen sein möge.

Reisende, die auf Umwegen von Pesth hierher kamen, erzählen, welch trauriges Leben in der dortigen Handelswelt herrscht. Der diesjährige Augusti-Markt dürfte \{werlich gehalten werden, es sind bis jcht kaum noh alle Verkaufsläden osen. Auch berichten dieselben ferner, daß sie unterweges auf der Hierherreise von einer ungarischen Streif-Patrouille angehalten und umringt wurden z ein Offizier durhsah ihre Pässe und vidirte sie. Graf Louis Ka- roli, der wegen seiner dem Kaiserhause erwiesenen Treue und An- hänglichkeit von den Ungarn gehaßt wird, ist in die Hände seiner Feinde gerathen; er glaubte sich dadurch zu retten , daß er, eine günstige Minute benußend, seinen Paß unvermerkt zerriß, aber ein Houved, der den Grafen kannte, und ein zweiter, der ein Stü des Passes aufhob, verriethen ihn, der hierauf nach Komorn in Haft gebracht wurde. Ein Bruder desselben ist hier im Schlosse wegen Betheiligung an der ungarischen Sache .in Haft.

Die hier neu errichtete Gendarmerie entwidelt, in Anbetracht ihres kurzen Bestehens, {hon große Thâtigkeitz sie ist von der hie- sigen Behörde mit der Bewachung unserer Stadt und der Sorge für Ruhe und Ordnung betraut.

Preßburg, 10. Aug. (Lloyd.) Gestern in den späten Abendstunden wurde plöplih den hiesigen Einwohnern das Schan- zengraben auf morgen angeordnet. Es stellte sich jedoch heute n aus, daß, nachdem vom Lande bereits eine entsprechende Anzah

Arbeiter zu diesem Behufe aufgenommen war, einstweilen nur