brigen die Advokaten betreffenden geseplihen A ordnun-
“ s. S pn ULE Dentdaienis, nicht abgeändert wurden, iben: in echtsfraft. E / : y
ierúber erfolgte die nachstehende Kaiserliche Entschließung :
Eier or provisorische Advokaten-Ordnung enthält Meine
Genehmigung. Schönbrunn, den 15. August. Franz Joseph.
Hessen. Kassel, 18. Aug. (Kass. Ztg.) Gestern warcn die Unterhandlungen zur Reconstruction des Ministeriums nicht weiter gekommen, schienen vielmehr abgebrochen zu séin. Herr von Winziñgérode, wird versichert, habe wieder Aufträge, zur“ Bil- dung eines Ministeriums Schritte zu thun. Der ständige Aus- fuß hat gestern Abend Audienz bei Sr. Königl. Hoheit dem Kur- fürsten gchabt und seine dringenden Vorstellungen mündlih vorge- tragen. Man versichert, der Kurfürst habe dem Auss{huß zu er- kennen gegeben, welche Bedenken bei Sr. Königl. Hoheit in Be- tref dcr Zusammensetung des- Ministeriums stattfänden. Heute Morgen um 9 Uhr hat sih Herr Regierungs-Rath von Winzinge- rode nach Wilhelmshöhe begeben und um 10 Uhr ist ihm der stän- dige Aus\{uß gefolgt, um wieder unmittelbären- Vortrag über die Lage der Landes-Angelegenheit zu mathen.
Schleswig - Holstein. Kiel, 18. Aug. (Alt. Merk.) Der Ober - Präsident der Provinz Sachsen, Herr von Bonin, hat sich gestern hier aufgehalten und is wieder nah Schleswig zurüdck- gereist; das Mitglied der s{leswig - holsteinischen Regierung, Herr Heinzelmann, begleitete ihn.
Laut Circulair an die hiesigen Konsuln vom Commandeur des dänischen Linienschiffes „Skiold“/ können die Schiffe der Mächte, welche durch decn Waffenstillstand aufgehört haben, in Feindschaft mit Dänemark zu sein, den kieler Hafen bis zum 19ten d. Mts., Abends bis zum Untergang der Sonne, verlassen, wenn sie sich beim Linienschiffe Lurch ihre Papiere legitimiren, daß sie den Na- tionen angehörcn, deren Flagge sie führen.
Naffau. Wiesbaden, 16. Aug. (D. A. Z.) In der heutigen Kammer-Sibung gab der Regierungs-Kommissar Bertram eine Anforderung der Regicrung von 10,000 Fl. zur Unterstüßung der Lehrer pro 1849 ein, weil die Reorganisation des Schulwesens nicht mehr in diescm Landtagsjahr vollendet werden könne. Ab- geordn. von Eck erklärte hinsichtlih der zwei Bricfe ves Abgeordn. Raht resp. der Verwahrung des Ministers, daß seine Komniission diese Briefe nicht eingezogen, noch weniger eingeschen und verwen- det habe. Abg. Lang forderte daraufhin die Regicrung auf, die Kommission zu nennen, welche den Mißbrauch des Altengcheimnisses getrieben habe. Regierungs - Kommissar Bertram, mit der Sa@h-= lage unbekannt, versprah Mittheilung an den Minister. Darauf wurde Abg. Wirth mit 19 gegen 16 Stimmen abermals zum Prä- sidenten gewählt. Abg. Hehner berihtet im Namen des Priori- iâts = Ausschusscs über den Antrag des Abg. Braun, die Arbci- ten. der Kammer vor ihrer Vertagung betreffend, und \{lägt vor, noch vorzunehmen: 41) Die Becndigung des Forst-, Jagd - uud Fischerci - Strafgeseßes; 2) Pre. Haupt's Antrag in Bezug auf die Pensionirungen und Entlassungen der Staatsdiener; 3) Abgg. Born's und Unzicker's Antrag hinsichtlih der Reisc= und Tagegelder für die Geschworenenz 4) Einnahme - und Rech= nungsprüsungz 5) die übrigen Budgets z- 6) die Unterstüßung der Kur-ODerter. Die Kammer nimmt diesen Vorschlag zwar anz aber auch noch den ‘vom Abg. von Eck: Die Civilliste, Apanagen, das Witthum und die neuen Hof= Pensionen, so wie den des Abg. Dr. Großmann , den nach Abg. Schmidt's Antrag von der Regierung einzugcbenden Verfassungs-Kodex noch vorzunehmen. Jn der fort= geseßten Berathung über tas Forst-, Jagd- und Fischereigeseß wird der wichtige Theil des §. 8 angenoumien, wonach künftighin die Aeltern die Forstfrevel ihrer Kiuter zu büßen haben, falls diese noch nicht 14 Jahr alt sind.
Vremen. Bremen, 19. Aug. (Wes, Ztg.) Die Bür- gerschaft hat in Betreff des Anschlusses an das Verfassungs-Bünd- niß der drci Königlichen Regierungen am Sonnabend ihren Be- {luß gefaßt. Dieselbe hat ihre Bedenken gegen den sofortigen Anschluß nicht aufzugeben vermocht, sondern sih für die Politik dcs Zuwartcns cntschieden, indem sie ihre definitive Erklärung bis da- hin ausgi seßt hat, daß die Vertretungen der übrigen norddeutschen Staateu sich Über diesen Gegenstand ausgesprochen haben werdcn. Diese Erklärung der Bürgerschaft ist nach einer lange dauern- den, sehr auimirten Situng in folgender Fassung, uach cincm Autrage des Herrn Wischmann, auf die Mitiheilung des Se- nates vom 15. August abgegeben worden. Eine Majorität von 54 Stimmcn hat si fúr diese Antwort entschieden, indem bei der namentlichen Abstimmung von 244 Stimmcndten 144 für, 90 gegen den Antrag der Linken gestimmt und 10 Mitglieder- ihre Stimmen suspcndirt haben. Die Erklärung der Bürgerschaft lau- tet danach, wie folgt: „Die Bürgerschaft dankt tem Senate für die ihr gewordene Mitthcilung ; sie verkennt keinesweges tie hohe Wich- ligkeit dicses Gegenstandes und hat es mit Dauk erkannt, daß der Sécnat demselben, im Juteresse unseres Gemeinwesens sofort seine ganze Aufmerksamkeit gewidmet hat. Bei Berathung desselben ha- ben sih bei ver Bürgerschaft jedoch Bedenken gegen den sofor- tigen Anschluß erhoben, die sie nah der sorg ältigsten Prü- sung für jeyt niht zu beseitigen vermag; venn in Erw&- gung der Stellung der größeren deutschen Regierungen gegen- cinander und zu ihren Völkern, — in weiterer Erw&t- gung, daß si bis jeßt noch. kein größeres dcuts{hes Volk durch seine Vertreter in den Kammern über diesen Gegenstand ausge- sprochen hat, scheint es ihr, daß derselbe noch nit diejenige be- stimmte Gestalt gewonnen hat, die sie: nah ihrer Ansicht und von ihrem Standpunkte aus schon jet bèstimmen könnte, eine defintive Erklärung über den Beitritt Bremens zu vem Dreikönigs - Bünd- issé und dem Vérfassungs-Entwurfe abzugeben. Sie seßt dieselbe Vielmehr, wenn nicht außerordentliche Umstände ihr die Abgabe der- elben {hon früher als gerathen erscheinen lassen, — bis. dahin aus, daß die Stände von Hannover, O:dcuburg: und die Bürger- ae va Hamburg ihre Erklärung über viésén Gegenstand abge-
en halben.“
__ VMusland. Frankreich, Pa ris, 18. Aug. Gestern- wurde der Prozcß gegen |
Picrre Bonaparte vor dem Polizeigericht verhandelt. Die Sizüng be- gann um 14 Uhr, Herr Martel ist Präsident, Herr Saillare öffentlicher
Ankläger, Um 105 Uhr tritt Pierre Bonaparte, von Lucian Mu- rat, Lucian Bonaparte, Ferdinand Barrot und- Segur d'Aguesseau begleitet, ein. Chaix d’Estange is sein Verihcidiger. Um 12 Uhr wird, nachdem mehrere Kleinigkeiten verhandelt , dié Angelegenheit Gastier's gegn Pierre Bonaparte aufgerufen. Bonaparte erklärt, 33 Zahre alt zu sein. Er nenut si Chef eincs Bataillons unk Bolksabgeordneter, Er ist im Exil zu Rom gebören. Antoine Ga- stier, 60 Jahre alt, BVolksrepräscntant, im epartement. Ain gebo- ren, sagt: „Am 10, August hörte ih in der geseggebenden Kam- mer die Lesung eines angeschuldigten Artikels aufmerksam an und
1532
auf einer Bank’ unter mir saß; ging mi an;,, langsamer zu: \pre= chen; ich gab auf diese Bemerkung fêine Acht; den ugenblik dâr-
nanute mi Pierre Bonaparte . war mir unbekannt. Jh habe nur über Barrot dahin geäußert, daß es mih- wundére.,, wie
verleugne“.
Entschädigung verlange. Der Deputirte:Debretonne erklärte, Gastier hätte auf diè- Bemerküng Bonaparte?s;, er wisse nicht, was er sage, erwiedert: „Sie sind ein Einfaltspinsel“‘; hierauf hätte er - die Ohrfeige' erhalten. Porriou, Repräscntant, macht dieselle Aussage. Gavini , Repräsentant, desgleihen. Hcxrr Savoi erklärt, Bona- parte hätte zuerst gesagt: „Sie sind cin Einfaltspinsel!“ Gastier habe erwidert: „Sie sind verrückt!“ und eine Ohrxféeige erhalten. Herr Bonaparte hätte außerdem ein schr gemeines Wort gegen alle Montagnards ausgesprochen. Herr Baudins, Repräsentant, macht dieselbe Aussage. Noch mehrcre Deputirte sagen ein Gleiches aus: Herr Clary behauptet, Gastier habe zu Pierre Bonaparte gesagt : ¡Sie sind. ein Einfältspinscl und ein dreifaches Vieh !‘“’ Bonaparte habe darauf mit einer Ohrfeige geantwortet. Gastier habe einige Minuten. vorher Herrn Barrot einen Schuft genannt. Außerdem will Clary ein kleines Beil in den Händcn eines Repräsentanten gesehen haben. Der Angeklagte erklärt, er habe auf Gastier's Bemerkung: „Das ist wahr“, gesagt: er wisse niht, was er sage, er habe Un=- reht. Gastier' habe mit Lebhaftigkeit ermicdert: „Jch sage Ihnen, ih habe Rechtz Sie sind ein Éinfaltspins(l und ein dreifaches Vieh!‘ Hierauf habe er denselben geohrfeigt;- Niemand. erkènne mehr als er die Würde der Kammer an, und seine Absicht sei nicht gewesen, gegen sie zu fehlen. Der Prokurator Saillare findit, Gastier sei Schuld, denn er habe provozirt. Er trägt also darauf an, daß der Art. 311 des Straf = Gesebbuchs angewendet werde.
Herr Chaix d’Estange verlangt, daß Pierre Bonaparte ganz freigesprochen werde, da die Hcrausforderung und“ Anreizung direkt gewesen sei. Nach ciner Pause wird die Sißung um 3 Uhr wie-= der aufgenommen, Herr Bac verlangt im Namen des Herrn Ga-= stier, daß Herr Pierre Bonaparte zu den Kosten als Entschädigung verurtheilt. werden solle. Pierre Bonaparte unterbricht ihn und er- klärt, nie cin Sozialist gewesen zu scin. Nach einer Erwiederung des. Staatsanwalts und des Verthcidigers tritt der Gerichtshof um 3% Uhr in Verathung. Um 44 Ühr wird die Sibung wicder auf- genommen und Pierre Bonaparte zu 200 Fr. Strafe und in die
osten verurtheilt.
Die Budget-Kommission, welche allein während der Ferien ihre Arbeiten fortsebt, hielt am Dienstag cine Sißung, um über die ver= schiedenen finanziellen Gesez-Entwürfe zu berathen. Die Einkom- mensteuer war Gegenstand weitläufiger Erörterung. Man stimmte dahin überein, daß die Hülfsquellen des Schaßes vermehrt werten müßten, um das Gleichgewicht der Einnahmen und Ausgaben her= zustellen, aber man drückte Zweifel aus über die Wirkungen dieser Steuer und besonders über die Erhebungsweise. Es hieß; die Steuer sei keinesweges neuz sie bestehe vielmehr schon, denn die
sogar seien nur eine präsumirte Vorwegnahme auf ‘die Erträgnisse des Grundbesißes, Gewecrbfleißes und Handels. Man hob her= vor, daß die vom Finanz-Minister vorgeschlagene Abschäßungs- weise der Einkommenstcuer in die Willkür zurückverseßen und zu Untersuchungen: führen: würde, die den Steuerpflichtigen sehr austóßig sein müßtenz durch die ihrem Vermögensstande gege- bcne Publizität würde man eine Art Jnquisition üben, und dies müßte auf die öffentliche Stimmung einen durch Den Ertrag der Steuer unmöglich anfzuwiegenden s{limmen Eindruck machen. Die Kommission schien daher turhgängig geneigt, theilweise Erhöhun- gen jeder andercn Steuer, die vorzüglich das noch wenig belastete Einkommen zu treffen hätten, diescr zumal durch die Erhebungs= weise mit großen Unbéequemlichkciten verknüpften Steuer vorzuzic= hen. Einige Mitglieder schlugen eine Papiersteuer vor, andere wollten von den unter die Actionaire der anonymen Gesellschaften vertheilten Dividenden eine Steuer erhoben wissen. Die: Kom= mission, ohne cine dieser Fragen zu erledigen, übertrug deren Prüs- fung einer Unter-Kommission, um erst nach reifster Erwägung über so wichtige Gegenstände eine Entscheidung zu fällen. Diese Unter= Konimission war vorgestern versammelt ; die Mitglieder schienen der Ansicht zu. scin, daß der Gesc=Entwurf niht angenommen wcrden könne. Dex Geseß-Entwurf für Beibehaliung dex Getränkésteuer ward als-unerläßlich erachtet und anecrkaunt, daß der Schaß das Opfer dieser Steuer nicht tragen könne. Der Entwurf in Betreff der Paris- d ne i Ae wurde fehr gut aufgenommen. Die Kommission jat in #0 giebt; da aber noch nit alle ihre Budgets eingereiht haben, wer- den vicle Abtheilungen erst kommendcu Monat ihre Arbeiten. begin-
4
Sibungen der Departements - Versammlungen Theil zuy nehmen. Die Unter-Kommission der Bahn: nah Lyon und für die Getränk= steuer waren gestern versammelt; Nachdem die erstere den Regie= rungs-Kommissar gehört und von ihm alle nöthigen Aufschlüsse er- haltcn hatte, schien sie der Regierungs-Maßregel günstig zu sein. Die andere Kommission spra bezügli der Gekränksteuer die An- sicht aus, daß dieselbe beibehalten werden müsse z ste hielt jedoch für rathsam , raß der Entwurf des Ministers zurückgewiesen und das Dekret der konslituirenden Versamulÿng einfach aufgehoben werde,
Der National sagt: „Herx Achille Fould hat ein Manifest erlassen, nm nazuweisen, daß die Getränklsteuer billig: und gerecht ist, und daß der Weinbau und die Consumtion sich: vermehrt ha- ben, Der mit Wein bebaute Flächenraum im Jahre 1788 war 1,567,700 Hektare, und: 1840 umfaßte cr 1,960,755: Héftare. Ja, aber damals, 1788, betrug die französische Gesellschaft nur 26 Millionen, Die Aerndte giebt nach Herrn Fould 42 Millionen Hektoliter; 10 Millionen werden vom Eigenthümer verbraucht, 16 versteuer und die übrigen 16 entgehen dem Fiskus. Jm Jahre 1827 kamen auf jeden Pariser 1405 Litres, 1847 nur 1064, Die Rechnung des Herrn Fould selbst ergiebt, daß. der ordinaire Wein durch die Abgaben um 82 pCt. verthcuert wird. Doch. diese An- gabe ist noch zu gemäßigt, vie Abgaben vertheuern ihn um 138 pCt,“ Einem Dekret des Ministers des Jnnern gemäß werden die Theater ihre altcn Namen wieder aunchmen. Die große Oper, seit dem Monat Februar Theater ver Nation, wird von nun an wicder National-Akatemie- der Musik und vas Theater der Republik mit scinem alten Namen. Theatre français- bezeichnet werden. Das Ministerium wird, sobald dié: gesebgebénde Versämnilung wiedcr versammelt sein wird, derselben cin Dekret vorlegen, um außcrordentliche Pensionen súr die Wittwen der Öffiziere, die vör Rom. gefallen sind, zu verlangen. ;
Der National -Gerichl hof wird sich gegen: den 10, Oktober zu Versailles versammeln, um die Angeklagten, vom: 43. Juni zu. rih- ten. Die Anklage-Kammer hat: 6- dieser Augeklagten freigesprochen,
unter: ihnen 2 Deputirte, Röngeat und. Brives, Lehterev war nur
gab ihm gegen das Ende meine Billigung. Ein Repräsentant, der | _hohen“Gerihtshof ge
auf nannte mi dieser Repräsentant ein altes Vieh. J erwiederte | ‘ihm: „„Mein Herr, Sie sind sehr höflich.“ Er: kehrte sich um, | einen alten Einfaltspinsel und ohrfeigte ms | mich | | Batterie der Nationalgarde; Pusnard, ebenfalls Artillerie - Haupt= der Minister durch seine neue Coalition seine Vergangenheit | Gastier: bestreitet, daß er „Lump““ zu Bonaparte: ge=- | sagt hätte. Er will: ers am Ende der Debatte: erklären, ob er eine | ì
| pitain der Nationalgarde von- Montmartre; Mauhe, früherer Capi- \ tain der Artillerie der Nationalgarde ; Traboulet de Chalander, desglei=
Steuern auf die Jmmobilienwerthe, Häuser, Miethen und Patente
viele Abtheilungen: geschieden, als es Ministerien
nen und deren Mitglieder in die Departements gehen, um an den g 2 )
eingezogen. Die übrigen 4 sind Moulard, Fouvelle, Lebloys und Hubbard. Sie wurden auf freien Fuß geseßt, Die: vor den
cidten Angeklagten sind: Catagrel, Heißmann, Sudhet, Maigne, Fargin Fagolle, Pilhes, Lamezière, Boch, Vau- thier, Deville, Gambon, Janet, Lourion und Felix Pyat; sämtlich Deputirte; Etienne Arago , Bataillons-Chef der Nationalgarde; Perier, Oberst-Lieutenant zu Bellcvillez Schmit, Capitain der 5ten
mann der Nationalgardez Forestier, Oberst der 6ten Legion der Nationalgarde von Paris; Achintre, Maler; Delaghaye, Capitain des 2ten Bataillons der Nationalgarde von Paris; Marlier, Ca-
chen ; Vernon, Lieutenantder Artillerie ; Augelot, Uhrmacher z Kersausie, früherer Offizier der Artillerie; Lemaitre, Pritvatgelehrter z Villain, früherer Präsident der ie der Méenschenrechte ; Servien, frühe- rer Zögling der polytéchnishen Schule ; Chipron, Morel, Shuhmacherz Madier de Montjau, Advokat; Sougion, desgleichen ; Tessier de Methay, Zeitungsshreiber; André, Advokat; Dufelin, Commis ; Napoleon Lebouz Pardigon Redacteur der Vraie Republiquez; Duverdier, Student der Medizin; Maillard, Commis; Cocur de Rot, desgleichen; Baune, Privatgelehrter; Thoré, Redacteur der Vraie Republiquez Langlois, Redacteur des- Peuplez Leche- valier, Redacteur der Tribune des Peuplesz Delecluze, ‘Re- dacteur der Revolution; Payal, Journalist; Buveau, desgleichen ; Ribeyrolles, Redacteur der Re forme; Ledru Rollin, Considerant, Boichot, Rattier, Commissaire, Beyer, Pflieger, Avril, Martin Ber- nard, König, Rongeat, Menand, Landolphe, Hofer, Kopp, Anstett und Rolland, sämmtlich Deputirte.
Eine Depesche des Präfekten des Drome-Departemcnts meldet, daß der dortige Assiscnhof über die in dcn- marseiller Unruhen ver- wickelten Personen das Urtheil gesorochen hatte. Von etwa 150 Angeklagten waren 57 schuldig befunden und zu verschicdenen Stra- fen, von der Deportation bis zum einfachen Gefängniß, verurtheilt worden. Alles war ruhig abgelaufen.
Die französishe Regierung- hat der römischen Regierung in Gaeta eine Note zukommen lasscn, in welcher sie - angeblich Einspruch gegen gewisse von der päpstlichen Regierungs-Kommission genommene Maßregeln macht. Unter diesen Maßregeln befindet sih auch diejenige, welche in Hinsicht auf das Papiergeld getroffen worden ist. h
Der Semaphor meldet aus Tunis vom 4. August, daß die flüchtigen Sicilianer, die in Malta, Tunis, Bona und Algier zu-= rückgewicsen wurden, nach Tunis zurückgekommen seien. Der Bey werde sie aber wieder nah Malta weisen. Es sind ihrer 250 mit Frauen, Kindern, Verwuntreten.
Herr Boyer, früherer Präsident von Haiti, der hier eingetrof- fen ist, wird sih im südlichen Frankreich niederlassen.
Der Moniteur d’ Alger meltet, daß Algier und Oran im Allgemeinen eincr großen Ruhe genießen. Nur an der Gránze von Marokko kommen von Zeit zu Zeit Mordthaten und Gränz= verlegungen vor, die der Kaid von Uschda nicht zu verhindern im Stande ist.
Bet Nf dir zufolge, bereitet die legitimistishe Partei eine große und feierliche Manifestation vor. Bereits 400 Pässe sind auf der Polizei-Präfeklur verlangt. Man will in der Weise ciner Deputation nach-Ems gehen, um dem Grafen von Chambord ein prachtvolles Paar Pistolen, das. Meisterwerk eines der ersten hiesi= gen Künstler, zu überreichen. Belgrave - Square solle bei weitem übertroffen werden , und die großartigsten- Vorbereitungen würden {hon jebt in’ dem Faubourg St.. Germain g
Der Moniteur du Soir enthält abermals einen halbamt= lichen Arlikel über die Verfassungsrevisionsfrage: „Die Constitution“, sagt er, „ist cin Rettungs-Anker, sie kann verbessert werden. Jm dritten Jahre ihrer Existenz, vom 22. Mai 1851 an, kann die ge- seßgebende Versammlung trie Revision. der constitutionellen Bcstim= mungen, die ihr unvollkommen und gefährlich erscheinen, veraulassen, Bis dahin muß man die Erfahrung mit Ruhe machen, die Aufre= gung, die man im Lande unter dem Vorwande von Biltsehriften und Beschwerden verbreitet, würde die traurigsten Folgen haben. Die Finanzen, die schon ohnedies nicht gut stehen, würden sich noch verschlimmern, und eine neue Revolution würde die Folge sein, cine Revolution ohne Ausgang, \ie würde in eine Anarchie uitergehen. Dies muß man den guten Dl pee unaufhörlich sa- gen, wenn. man: sie zu verwegenen Manifestationen auffordert.“ Die legitimistishen Blätter behaupten ihrerseits, das Versprechen der provisorischen Regierung, das Volk zu befragen, welche Regie- rungsform es wünsche, sei niht gehalten worden. Die: Verpflich- tung sei also nit bindend. Der National und die Reforme, deren Parteien die Constilution gemacht haben, beharren bei ihr und drohen dcr für rie Revision si erklärenden Presse und den Gencral - Conseils. Die Assemblée Nationale antwortet: „Die Aufgabe der General =- Conseils ist, s{ch mit der Verwal= tung des Departements zu beschäftigen und ihre Beschwerden hören zu lassen. Die Könige duldeten es, und Herr Dufaure will die Beschwerden: niht anhvren./ Das Journal de Rouen spricht sich gegen die Petitionen aus, rie von den General - Conseils aus= gehen sollten, um cine Revision der Verfassung zu verlangen. Sie solltcn sich mit ihren administrativen Angelegenbeiten be e Der Constitutionnel sagt: „Man beklagt sich über die Auf- forderungen, die Constitution zu ändern. Deshalb gab man ja aber die Ferien. Die Volksvertreter haben übrigens nicht nöthig, diesen: Wunsch anzuregen, sie werden damit von ihren. Wählern bestürmt werden, Doch es giebt ein. geseulihes Mittel, die Verfassung zu ändern, weshalb also ungesebmäßige Mittel ? Weshalb bedient man . sich Ga: Gerüchte, um die Ver- fassung als bedroht darzustellen? Leider muß die jeßige Kammer drei Jahre zusammen sein, ehe eine Revisson möglich istz wer G die Verfassung achten will, muß die Majorität ahten. Sett sie also uicht herab, Ihr könnt sie vor drei Jahren nicht ändern; unv dennoch sagt Ihr, jie seße das Land in Bewegung und wollé eine ‘Verlepung der Gesege hervorrufen. Eure einzige Entschuldigung ist die Nichtigkeit Eures Einflusses.“ Der Temps meint, dex Monitcur du Soir verseve sich in frühere Zeiten, da er den Gencral-Eonseils. verbieten wolle, ihre Ansichten über Bestimmungen, die ihnen mangelhaft schienen, auszusprechen.
Die Ministerkrisis soll, dem EvLe.nemen t zufolge, beseitigt sein. Dasselbe Journal meldet, daß: in Folge der vom General Vaillant
machten Mittheilungen dem General Oudinot der Befehl zuge- hic worden: sei, seine Rückehr aufzuschieben. i
- Der- Marine-Minister hat folgendè Depesche an. den Präfekten des ôten Küsten - Arrondissements zu Toulon erlassen: „Paris, 7. August. Die Escadre ist bis: zuv "Ed Bewilligung des Staätshaäushalts für 1850 aus folgenden Schissen zusannnengesept, kie unter dem direkten Befehl des Vice -Abmiräls seval - Des- d’ênes. steheu: „Friedland“ 120 Kanonen, „Hercules" 100“ K. „Jemmapes“ 100 K., „Juflexibles“/ 90 K, „Jena“ 90 K., „„Ju- pitor‘‘’ 86 K, „Psyche/ 40 K., „Pomone“/ 40 K, t E, von 540- Pferdekraft, „Vauban“ von 540 Pferdekraft, „Caton‘“ vou 260 Pferdekraft: Die Escadre nimmt. den Namen Evolutions-
Escadre an, und die VollmaŸt bes Vice - Admirals Parseval geht
micht Ber ele aro ron Paxis hat: beschlossen) -tie -Vorverseite: des Stadthausés mit 47-neuen-Stätuen:-zu- zierênz :viese: sind Fe arren Dalemberi, Convoreet, Lafayette Colbert, Ambroise, Paré, Achille
/ s, de’ Montyon, de: Thou z 21 L Gn var verausgabt werden - Von den A Í E ner waren nur 8 in Paris: geborenz: Achille de Harlay’s Geburts- 2 Die "Va ett de Franee meldet, die Zwistigkeit- zwischen
h s ai d ¿- und Montalembert, \o ‘wie: sein Ausfall* gegen Berryer un vie Erklärun , er wolle “eit mehr: als je: eine Centralisation, be-
/ , e: man die Ankunft des s{häftigten alle Politiker. D É dos: ver Elceèinoëct
ari D De e Nacbruhtin; D Thiers gereizt und: ihn bestimmt hât- B De ca bt Ao Noailles' ‘und A. Véyra sind zu! Ca- vatifden Herren Paistabs ver Nationalgarde des Seine - Departe= 1veatts S N vie Initiative in der Decentralisation. ergrei=-
fen E Staatsrath. einen darauf bezüglihen Entwurf
E og ordneten Arnaud, Chämiot und Mathieu bleiben in
Paris, um alle E für Beibehaltung: der Abschaffung der er zu empfangen.
tigt “de Münze ist ia Mevaille geschlagen worden mit der
Inschrift: „Die: National - Versammlung der Nationalgarde, der
Armee, dem General Changarnier, 13. Juni 1849;
Herr Janowski, der: von: Havre: aus über die Ausweisung der Polen sich beklagte, ist jeyt. ganz aus: Frankrci verwiesen.
Andrea Mazzini ist in Marseillé gestorben.
Die Reforme prüft. den von Herrn Larosse vorgelegten Ent- wurf einer Konzession der Eisenbahn von Paris nah Avignon. Die Ausgabe von 240- Millionen in Actien würde. auf die Papiere \{lecht wirken und ihren Werth um ein Zehntel herabdrücken.
“Am 15. September wird. ein. Kongreß: der Schullehrer Frank- veichs- und Algeriens- in- Paris: statifinden, um von der Regierung eine. Verbesserung ihrer Lage zu verlangen.
Das Peel, du Havre zeigt an, daß. am 16ten zwei: be- gnadigte: Jnsurgenten in Havre: angekommen sind. Zu Brest sind noch auf den Gefangenenschifen 600: Lyoner.
Herr Carpentiér, Redacteur der Tribune des Peuples, und: Herr Everbeck, Bride in Folge: des 13. Juni verhaftct, sind: in Freiheit geseßt: worden.
Die Nachrichten über die Aerndte, welche jeßt fast: im ganzen Frankrei beendet ist, lauten schr günstig.
In der Nacht vom 5. zum: 6. August wurde in Grenoble ein leiter Erdstoß vermerkt.
Herr Dussard, früherer Staatsrath, ist nach England gereist, um im Auftrag der Regierung die Fragen über die Einrichtung der öffentlihen:Unterstüßung daselbst zu--studiren.
Es wollten 150 Arbeiter cine ausgcbvtene Arbeit an der. Eisenbahn von Paris nach: Lyon: übernehmen; zwei Unternehmer, Berard ‘und Bresson, erboten sich{: aber, ‘die Arbeit um ein Viertel billiger als die Arbeiter zu liefern. Es. ist deshalb eine-Klage beim Minister des Junern eingereiht.
Die Asse mblée Nationale. meldet, daß! die. Rothen in den Departements. Seine; Marne und Yonue eine Demonstration auf der Reise des Präsidenten, wenn er die Eisenbahn von. Lyón ein= weihen werde, vorbereiteten.
Neue 6000 Kolonisten. werden: nach Algier abgehen. Die Aerbauer, die aus dem Dienst getretenen. Soldaten und die Ar-= heiter werden. jede Klasse ein Drittel liefern.
Herr Lamartine entschuldigt sich in einem Briefe ‘beim Depar= tement Loiret, wenn cr dasselbe noch nicht besucht habe, um seinen Dank abzustatten und dessen Bedürfnisse kennen zu lernen; sein Gesundheitszustand hätte ihn verhindert.
der lebten Zeit sind zahlreiche: Absegungen- unter, den von der provisorischen Regierung angestellten Beamten vorgenommen worden. Es- bereitet sich gegcnwärtig eine große Protestation ge= gen dieses Verfahren vor, und es heißt, daß die Unterzeichnee der- selben beabfichtigen, vom Staatsrathe Gerechtigkeit zu verlangen.
Die Regierung hat: angeblich befohlen, Den Flüchtlingen, In Griechenland: begeben wollen, keine Pässe mehr zu ver-
i; Man versichert, daß der General: Charron auf sein Verlangen e Ee Ma Listen Verf Algier enthoben wor-= Ì einen. provisoriscen: Nachfolger nennt man: den Ge=
neral. Mac’ Mahon. i /
Man behauptet, daß. der militairische Orden des heiligen Lud- wig, der eïgentlih. nie ausdrücllt J hergegull weden fals usdrüdllich abgeshaff}t worden war, wieder
nar, Farseval»-Deschenes: ist: am llten d. zu. Toulon ange- e um den Befehl des Mittelmeer = Geschwaders zu über=
Die Regierung, hat: die j z 4d Revrésentanien. James Dumont nes Sale erden eee soren zur'BVeranstaltung- eines feierlichen. Let fnandies. wi urs
chen. Leichenbegängnisses. wieder zurück-
genommen , da: sie den Ausbruch von Unruhen in dem sehr rolh-
republikani nuten De i ) i
enheit beslrciete Departement: der Cote d'or. bei dieser Gelx= | ah der Preisvertheilung in dex Sörbonne gab ver Unter- richts-Minister ein Diner, welchem die jungen Preisempsifugor und rofessoren beiwohnten. Unter den anivesenden Mitgliedern der Mecat war guch Herr Villemain , dex in den Salons des Ministeriums nit mehr erschienen war, tit er aufgehört hatte, Yai z dis - Minister zu sein. Sein Erscheinen galt als Beweis N rfolges der Bestrebungen des Herrn von Falloux, eine Ver- dhnung zwischen den va ldickenra politischen. Parteien zu be-
wirken. Das ozialistische Wahlcomité des Seinedeparte- E e e an das Volk, in ge“ der Partei en leßten . Wahlén au fre be der Fraciivw Und kie Uneinigkeit in ven ei ; E dant v x d zum Muth auffordert und er demokratisch.- sozialen Sache in. Aus-
Iu: Lyon, hat: bei den Gemein ;
Sroix- de i ui “vlber geri veetete 0% Republi? volisändig gesa D e A Verfammlroee hat sub dee fet ert mie e dêer ellt und ist nach-vem V „„em-Untersuchungsrichter: ge- haftete Ex-Repr sentænt pee edr entlassen worden. etn dex ver=- ahtundvierzigstündiger Efusperrung tot er uit, sa 7 wnrde ia. sit barten ‘von Brcnbsficen "et ded Boone » D
ei rzem n ern befmgesudh+ ch-- F : angerichtet haben, ohne daß man ibrer b{e Ra habh sn 26 Lay Zu la Mure brannten 15 Häuser und zu L ft wérden konnte. Straßen nieder.
issen t.
remieux mehreré ganze
‘téitent f
A
f
| waffnete Macht einschre
Reforme konnte am Boulé seine Mitwirkung versagte, aus Furcht, die Liquidation der
' großen Widerspruch erregt ,
: D igue is am 27. Juli in vffat aus uv 20
1533
Zu Digne im Departement vér Unteralpen is es zwi {cheu den
Steinhauern zu so (rusten Streitigkeiten is E die be- ten und Verhaftungen vornehmen mußte.
Die gleich nach: E pp Wiederxerscheinen mit Beschlag belegte
age. darauf keinen Drncker finden, va Herr
Entschädigung für die am 13. Juni in seiner Werkstätte von der National - Garde angerihteten Verwüstungen zu beeinträchtigen.
' Erst den nächsten Tag fand die Reforme einen Drucker und is
wieder erschienen.
Die neueste Nummer der von Louis Blanc ‘herausgegebenen Reue, Le: Nouveau Monde betitelt, ist ausgegeben worden. Er verspricht ein neues Werk : „Historische Blätter der Februar= Revolution“‘, mit Kupfern, das in 20 Lieferungen erscheinen: wird.
Die Cholera hat in Paris am Sten und 9ten wieder einige Opfer mehr als gewöhnli gefordert; seit dem 10:en machte sie keine Fortschritte. Sie zeigt sich zu gleicher Zeit in den drei mit= täglichen Departements Vaucluze, Gard und Rhone-Mündungen. Die Städte Marseille, Nimes und Avignon zählen einige Todées- Che Auch in Perpignan spriht man von Erkrankungen an der
olera.
Nach der Gazette de- France waren gestern im Konferenz saale der geseßgebenden Versammlung, wo die hier anwesendcn Re= präsentanten zusammenkommen, Gerüchte von einer Abänderung des Ministeriums verbreitet. Man gab diese Umgestaltung für ge- wiß aus und behauptete, daß sie im Sinne der Partei des Herrn von Falloux stattfinden werde. Nach einem anderen Blatte sollen die Herren Odilon Barrot, Passy und Dufaure von den Herren Molé, Benoit d’Azy und Leon Faucher erseßt werden. Ein Kor- respondent der brüsseler Jndependance finTet ven gleichzeitigen Rücktritt der: Herren von Falloux und Passy wahrscheinlich, glaubt aber- nicht, daß sie nach dem Ausscheiden der Lebteren Lie noch übrigen liberalen Elemente des Ministeriums lange würden halten können. Die Assemblée Nationale weist demselben heute ge= radezu nur noch cine sechswöchentliche Dauer an. Jm Falle einer Modification des Ministeriums im Sinne der Fallouxschen Partei würde Passy, dessen Projekt einer Einkonmensteuer auf der Seite der Konservativen und dessen P ojekt der Wiederherstellung der Getränkesteuer auf der Seite dex Radikalen und der Interessirten der Re forme zufolge, durch d’Au- diffret oder Benoit d’Azy von der äußersten Rechten, Odilon par qun durch Molé und Dufaure durch Leon Faucher erseßt werdcn. ;
Großbritanien und Jrland. London, 48. Aug. Der Lord-Mayor vou London, Sir J. Duke, befindet sich jebt zu Edinburg. Der dortige Gemeinderath hat ihm das Ehrenbürger= recht verliehen, als Anerkennung für seine Bestrebungen im Juteresse der Sache der Freiheit.
Auch von einer Anzahl Pairs und Unterhaus=-Mitgliedern soll
| jebt eine Petition an die Königin eingerciht werden, wclch: Graf
Fibwilliam verfaßt hat und worin die Königin gebeten wird, ihre Râthe zu veranlasscn, daß sie ihre Unthätigkeit in der Sache der Ungarn fallen lassen möchten, Sympathie, meint der Sun, sei ganz gut, allein Sympathie reiche niht aus; England sollte fogleich Ungarns Unabhängigkeit anerkenuenz so lange als dies nicht ge=- schehe, werde seine sogenannte Sympathie bloße Täuschung sein. Der Times wird aus New-York geschrieben, es wäre ein gro- ßer Gewinn für British-Nordamerika wie für Mexiko gewesen, und würde es. noch sein, wenn der Plan durchgeführt würde, den der frühere nordamerikanishe Staats=Secretair Walkcr empfohlen, daß die Vereinigten Staaten mit jenen Provinzen sich dahin vereinba= ren sollten, ihre Produkte gegenseitig zollfrei aus - und einführen zu können. Jn der Nachbarschaft des Sees Champlain, der an der Gränze der Vereinigten Stäaten und Kanada's liegt, solle ein Kanal angelegt werden, der diesen Stre mit: dem St. Lawrence-Fluß in Verbindung seßen soll. Sei dieser fertig, so solle noch cin an- derer kleinerer Kanal vom Chanßlain-See bis zum Hudson geführt wer- den, und es würden. dann 1500 engkische Mcilen ununterbro@cne innere Schifffahrt gebildet sein. Von- der Küste von Jlinois am Michigan-Sce könne man dann in einem fort bis nah New-York fah- ren. Die Panama = Eisenbahngesellschaft habe bekannt gemacht, sie werde Vorschläge bis zum 15. September annehmen, um 20 eng- lische Meilen der Bahn zwischen Gorgona am Chagres-Flusse bis nach Panama am Stillen Mcere auszuführen. Ein Dampfschiff sei schon: nach der Landenge ausgesandt, welches die Reisenden von Chagres nach Gorgona hin und zurück befördern solle. ; Der Cork Reporter, ein Organ des sogenannten jungen Jrlands,, der im vergangenen Jahre noch offen Revolution und unbedingte. Trennung von England predigie, erklärt jeßt, daß eine Revolution zwar wünschenswerth , aber doch nicht erreichbar sei, und verdammt deshalb alles Agitiren für dieselbe auf das entlscic- denste. „Wir sind nicht mit den Zuständen unseres Landes zufrie- den,“ sagt dics Blatt, „wir wissen, daß es von schlechter Regierung ausgesaugt und demoralisirt ist, aber wir sehen nur den einen Weg vor uns, innerhalb -der Gränzen der uns aufgedrungenen Consti- tution langsam größere Privilegien zu- erwerben und geduldig nah besserer R une zu streben. Wir werden keinem Ohr mit einer unbegründeten Hoffnung \{chmeicheln und Alles, was in unserer Macht liegt, thun, um unsere Mitbürger aufzumuntern, uach dem prakti hen Guten zu suchen. Mag unser Stolz sich noch so sehr da- egen sträuben, England übt auf unser Schifsal einen leidenden Einfluß aus, den man anerkennen muß. Für jeßt müssen wir uns wégen Abhülfe unserer Noth an das allgemeine Parlament wenden, und in diesem hat England einen vorwiecgend.n Einfluß. Unsere Pflicht is, zu verhindern, daß diefer Einfluß auf verkehrte Weise ausgeübt wird, und ihn wo möglich für uns zu gewinnen. Die revolutionaire Politik ist versucht worden und total fehlgeschlagen. Hoffen wir jebt, daß Jrlands Interessen, bisher vernachlässigt, weil man sie nicht verstand, jeßt, wo der Besuch der Königin verspricht, zahlreihe Gäste nach Jrland zu | führeu, in Folge der erlangten
“Einsicht von England besser in Acht genommen werden.“
Zwischen Galway und Halifax* in Kanada soll eine Dampf- paketlinie angelegt werden.
In Dublin besteht ein Ficber - Hospital, in Belfast ein Taub- stummen - Institut, beide auss{ließlich für Protestanten der bischöf-
: lichen Kirche bestimmt. Die Vorsteher des ersteren gingen die Kö-
nigin bei ihrem Aufenthalt in Dublin um einen Subscriptions-
Beitvag an, die des leßteren baten um einen Besuch Jhrer Majestät;
beide Gesuche wurden aber abgeschlagen wegen des ausschließlichen
“ Charakters des betreffenden M Ee
_ Einem Gerüchte zufolge, soll das irländische Vice - Königthum
aufhören; sobald Graf Elarendon sein gegenwärtiges Amt als Lord-
Lieutenánt! niedergelegt hat. Graf Clarendon soll zum Marquis De 3 -
„__DEX suf Veranlassung der mit der Regierung in Opposition
srhenbén orÿ - Partei in Kanada usammengetretene Rem Due det
ist Juli in Kingston exöffuct wordén. Herr
Montreal wurdé Präsivent. Bei der Eröfuung waren
n Mitglieder anwesend, doch hatte sich: ihre Anzahl am zweiten
Tage auf 94 vermehrt. Ein Mißtrauens-Votum gegen den General- Gouverneur Lord Elgin und eine Erklärung gegen die Navigations- Gesetze sind: bis jeßt angenommen.
f
Nußland und Polen. St. Petersburg, 14, Aug.
(Handelszeitung.) In ver am 4, August gehaltenen Jah -
ress\sipung ves Conseils ver Reichskreditanstalten hielt der Finanzminister, bei Uebergabe der i fürs Ja hr 18 g : folgende “ red Reéhnungen dieser Anstalten
(„Meine Herren ! ndem ih- Jhnen die Rechnungen L í - ten fürs Jahr 1848 vorlege, halte ih es für R eMge ata u meen samkeit zuvor auf die wichtigsten ten Kredit betreffenden Maßregeln zu E die in leßter Zeit mit Allerhöchster Genehmigung getroffen wor- en sind:
1) Von den Kreditbilleten für 30 Mill. Rub., welche das Manifest vom 13, Juni 1843 für die Verwahrungskassen des Pupillenraths und für die Leihbank zur Erleichterung ihrer Operationen bestimmt hatte, wurdcn bekanntlih 10 Mill. Rub. zum Kapital dieser Anstalten geschlagen und 20 Mill, in Reserve gehalten, Die volle oder theilweise Emittirung dieser leßteren wurde einem späteren Ermessen überlassen, sollte jedoch nicht eher erfolgen als bis der für das Einwechseln der Assignationen gegen Kreditbillete festgeseßte Termin eingetreten sein würde, Diese Frist ist im Jahr 1848 abgelaufen. Unterdessen hatten, wegen der im genannten Jahr stattgehabten Mißärndten, den Gutsbesißzern vieler Gouvernements Gratien- termine für ihre Schuldzahlungen an die Bankanstalten gestattet werden müssen. Da hierdurh jedoch die für den unbehinderten Umsay nothwen- dige Baarschaft der Kassen geschmälert werden konnte, so wurde für nöthi erachtet, von den reservirten 20 Mill. Nub. die Hälfte, und zwar 6 Mill Nub. für die St, petersburgische Verwahrungsfasse und 4 Mill. Rub. für die Leihbank, abzulegen, mit der Bestimmung, diese Summen den genann- ten Anstalten theilweise und nicht auders als nach Maßgabe des wirklichen Bedarfs auszufchren und den der empfangenen Summe entsprechenden Theil des Fonds in klingender Münze an die Expedition der Neichékreditbillete auszu- zahlen, um sie dem ín dieser Expedition konzentrirten Gesammt-Umwechsclungs- fonds der Kreditbillette einzuverleiben, Diese von der Vorsicht diktirte Maßregel ward der allerhöchsten Bestätigung gewürdigtz allein bis jeßt sind die Ope- rationen der genannten Anstalten in ihren Bewegungen so frei getvesen, daß die Nothwendigkeit, jene Maßregel anwenden zu müssen, noch nicht eingetreten ist,
2) In Charkoff war im Jahr 1843 ein Comtoir der Kommerzbank versuchsweise ‘auf zwei Jahre errichtet worden, um gegen Unterpfand. von Landesprodukten und insbesondere von Wolle Darleihen zu geben, Jn der Folge wurde diesem Comtoir gestattet, Wechsel zu diskontiren und Deposi- ten zum Transfert anzunehmenz zugleich wurde der Bestand des Comtoirs noch auf drei Jahre verlängert, Ju Betreff des offenbaren Nuyens, den diese Anstalt der Jndustrie und dem Landbau jener Gegend gebracht hatte, wurde das charkoffshe einstweilige Comtoir, laut allerhöhst am 21. Februar 1849 bestätigten Gutachtens des Reichsrathes für permanent erklärt,
3) In Folge der im Jahr 1848 herrschend gewesenen Epidemie waren die Handelsumsäße und Beziehungen des Kaufmannsfandes in Stockung gerathen oder wenigstens so weit behindert, daß es einigen Debitoren der Kommerzbank und der Comtoire shwer war, ihre Termine beim Wechsel- disfonto zu halten und die bei Verpfändung ihrer Waaren übernommenen Verbindlichkeiten zu erfüllen. Jn dieser bedrängten Lage derselben eilte die Regierung ihrerseits dem Handel zu Hülfe und erlagubie der Kommerzbank und ihren Comtoiren in denjenigen Städten, wo die Cholera herrschte, dên Diskontowechseln, deren Verfallzeit während der Dauer dieser Krankheit ein- trat, das Ricambio und die Strasprozente, und den Personen, wele Waa- ren und Getraide verseßt hatten, ebenfalls die Strafgeider zu erlassen und blos die Diskontprozente zu berehnen, nah Erlöschen der Cholera aber ei- nen dreimonatlichen Termin für die Wiederaufnahme der Zahlungen auf abgelaufene Wechsel und verseßte Waaren anzuberaumen.
Jch wende mich nun zur Uebersicht der Rehuungen der Kredit - Au-
altey, ! Reich s\chulden-Tilgungs-Kommission. Im Laufe des Jahres 1848 wurden in das Reichsschulden-Tilgungs- buch eingetragen : Terminschulden: Von dea Verwahrungsfkassen zu verschiedenen Unterneh- Muna entlt. ce sorteaiieroi coeti reen Für Terminschulden wurden ausgezahlt : Jn holländischen Gulden In Silber Nicht Termin habende Schulden : Jun Silber Nach diesen Veränderungen verbleiben zum Jahr 1849 Schulden : i; Auswärtige Terminschulden, auf Rußlands Antheil : holländische Gulden Jnländische Terminschulden 55,979,029 Nicht Termin habende Schulden 234,318,854 Zusammen in Silber... 326,675,853 Im Jahr 1848 erhielt die Schulden-Tilgungs-Kom- mission zur Tilgung von Termin- und nicht Termin habinden Schulden Von dieser Summe wurde zur Auszahlung permanenter Renten im Jahre 1849;für die 6%, 5% und 4% An- leihe abgelegt Das Uebrige wurde laut Bestimmung vertheilt, Bestand des Tilgungsfonds : Für die 6% und die erste und zweite 5% Anleihe Für die dritte und vierte 5% Für die 4% Das besonders abgelegte Kapital besteht in Reichsleihbank: Die Kapitalien der Reichs-Leihbank bestchen unter ver- schiedenen Benennungen zum Jahr 1849 in Darunter ein Reserve-Kapital von 3,546,216 R. Zum Jahre 1848 waren Einlagen im Umsay für 234,132,928 R. und mit Ausschluß von 125,863,149 R, welche die Kommerzbank hier auf Zinsen ge- legt hat Im Lauf des Jahres kam dazu e Die Jahreszinsen für nicht zurückverlangte Kapitalien hinzugerehnet Zurückgezahlt wurden ' Beet 0 Cures Ad E Verbleiben im Umsay zum Jahre 1849... 5 Darlehen waren bei verschiedeneu Kronsbehörden, Ge- sellschaften und Privatpersonen ausstehend zum Jahre 1848 Gi ari desselben Jahres wurden neue Darlehen aus= gereicht und für frühere die Termine verlängert .….. Eingezahlt wurde an Kapital .…... Zum Jahre 1849 waren an Darleihen ausstehend.. Hypothekarish haftens Þ Beba:.tic Landgüter mit 656,175 Scelen- Dusen. 4 6 s ies Lian «s ate se 977 Fabriken, Manufakturen und Fischereien 86 Gewinn des Jahrs 1848 Reich skommerzbank: Das cigene Kapital der Bank beträgt Rescrvekapital Eingétragen wurden zum*Jahr 41848: Zum Transfert Auf Zinsen gegebene Kapitalien Dazu kamen im Jahr 1348: Zum Transfert Auf Zinsen gegebene Kapitalien F Saul und transferirt wurden instragende Kapitalien zurückgezahlt Verbleiben zum Jahr 1849 Einlagen : Zuút Transfert Auf Zins gegebene Kapitalien
3,467,760 R. S.
1,532,000 Guld. 1,202,943 R.,S.
2,039,070 »
63,821,000
23,766,090 3,323,719
46,091,907 387,933 212,700
6,155,797
9,295,925
108,269,789 27,738,723
3,916,785 28,069,970 450,808 111,855,527
242,029,154
29,045,312 10,533,567 260,540,899
2,214,646
8,571,428 1,842,316
1,347,206 146,939,458
31,237,267 55,136,900 29,975,700 45,345,329
2,608,873 156,731,029