1849 / 264 p. 3 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

morgen hier ankommen; vielleiht gelingt es ihm, uns aus dieser

Sadckgasse zu helfen.

Rom, 13. Sept. (Statuto.) C sol von den Abbate's nit gern gesehen, sie spotten darüber. Die fran=- zösische Armee dient dazu, der Reaction ein wenig Schranken zu seyen , sie hindert jedoch nicht die Reaction in der politischen und Verwaltungs-Ordnung, sie verhindert nur, daß man sich zu sehr auf die einzelnen Individuen werfe. Die Regierungs-Kommission ist mit den Franzosen nicht einig. General Rostolan soll geäußert haben, er zóge es vor, eine Belagerung zu leiten und eïne Stadt mit Sturm zu nehmen, als mit einem Abbate diplomatischen Verkehr zu haben. Man weiß hier, daß er seine Entlassung gefordert, und man erwartet Bedeau oder Arbouville an seiner Stelle. Privat- Nachrichten lassen eine Verstärkung der österreichischen Armee im Kirchenstaate voraussehen.

Spanien. Madrid, 17. Sept. (F. B.) General Narvaez soll morgen von Puerto Llano abreisen. Nath seiner Rückkehr wird das politische Leben wieder aufwachen. Die Minister versammeln sich häufig. Die Zollfrage soll sie beschäftigen. Morgen sollen Or=- lando und die Kommission der Catalonier, die seit einigen Tagen in Madrid is, in einer Kabinets-Sißung gehört werden. Bravo Murillo soll unermüdlih \cheinen, man sagt, er arbeite tägli 14 Stunden über den Finanzen.

Von drei freien Pläßen in der bürgerlichen Verwaltung, die von der Regierung abhängen, sollen immer zwei an Beamte gege- ben werden, die einstweilen außer Dienst sind und vom Staate

Geld,

142

| Bnef. | Kurz | 143 | 2 Mt. | 1424 | Kurz | 150% | 2 Mi. | 1305 | 1495 3 Mit. 6 2646 255 2 Mit. | | 8095 2 Mit. | i ; 2 Mt. 2 Mi. 8 Tage

W echsel- Course«

300 Mk. 1 Lst. 300 Fr. 150 FI1. 150 FI1. 100 Thile.

Leipzig in Courant iva 14 Thls. Fuss. .. 100 Thlr, 2 t

. 100 Fl. 2 Mit. 100 SRb1.| 3 Wochen |

Wien 1n 20 XKr. ..--ch+. +00. e...

Breslau

Fravkfaort a. M. südd, W..e+-- o.

Petersburg -+-- - 06%

Inländische Fonds, Pfandbrief-, K ommunal - Papiere und Geld - Course.

Zf.| Brief. | Geld. |Gem. |ze. Preuss.Frerw. Anl 5 107 | Pomm, Fidbr. |35 St. Schnld-Sch. (34| 89% | 885 | Kur- u. Nm. de. |35 Seeb. Präm. Sch. —| 1017 [100% | Schlesische do. |35 K, u.Nm.Schuldry. #| 86 | | do. Lt. B. gar. do. 35 Berl. Stadt-Obl. 5 [1035 | Pr. Bk-Anth.-Sch|—

|

|

\

Brief. | Geld. | Gem. 854 |

954 | 95% |

992

136 | 134 |

984 D dn i (O8) +— Westpr. Pfandbr. 35| 90 Grossh. Posen do. 4| do. do. 32 8975| a | Disconto. E Ostpr-. Pfandbr. 3 | _— | 94% \ |

| Friedrichsd’or. \— | And.Goldm.àDth.|\ —— |

Ausländische Fonds.

Russ. Hamb. Cert. 5 | do.beiHope 3.4.8.) 6 | do. do. 1 ‘Anl. 4| do. 300 Fl. |—| 46. Stioal. 3. 4.A.| 4 | 90 Hamb. Feuer-Cas. |3{| -

do. do. 5. A./4 | 89% | | do, Staats-Pr. Ani|—| Jo. v. Rthoch.Lst.| 5 [109% |IC Holl. 22% Int. |24| do.Poln.SchataO. | 4| 81 Kurbh. Pr. 0.40th.|—| s do, do. Cert. L.A./| 5 S

| | | Sardin. do. 36 Fr. |—| | do.do.L.B. 200FI.|—| N. Bad. do. 35 Me 185 | Pol. a. Pfdbr. a.C.| À | | |

E | Poln, neue Pfdbr. | 4| | | do. Part. 500 Fl./4| | 817 | do. |

3 | |

Auswártige Börsen.

Breslau, 24. Sept. Holländ. u. Kaiserl. Dufaten 96% Gld, Friedrihsd'or 1135 Br. Louisd?or 11254 Gld. Polnisches Papier- geld 954 bez. u. Öld. Oesterr. Banknoten 98—985 bez. Staats- \huldscheine 89 etw. bez. u. Br. Seehandlungs - Prämienscheine a 50 Rthlr. 100% Gld. Posener Pfandbriefe 4proz. 100 Gld., do. Z¿proz. 89% Br. Séhlesishe do. 35proz. 945 bez., Ende % Br., do. Litt, B. 4proz. 98% u. 5 bez. U. Br., do. 34¿proz. 91 Gld. Preuß. Bankantheils - Scheine 99 Gld.

Poln. Pfandbr. alte 4yroz. 94% bez., bez. u. Br., do. Partial - Loose a 300 Fl, 1084 Gld., do. a 500

do. neue 4proz. 945

4 yCt. 815 Gld.

Actien: Oberschlesishe Litt. A. 1064 Gld. , Do. Litt. B. Bresl.-Schweidn.-Freiburg. 82 Br. Nieder\chl.-Märk. do. Prior. 102 Gld., do. Ser. ITI. 1005 bez. Neisse-Brieg 365 Geld. Kra- Friedri Wilh. Nordbahn

Scchay-Oblig. a

103% Gld, 84% Br., % Gld., Ost-Rhein. (Köln-Mind.) 94 Gld. fau-Oberschles. 645 64 bez. u. Gld. 495 4 bez. u. Old. Wecchsel-Course. Amsterdam 2 M. 1425 Br. Hamburg a vista 451% Br. do. 2 M. 14945 Glo. | London 1 Pfd. St. 3 M. 6, 265 Br.

|

|

|

|

Fl. 84% Old., do. Bank-Certif. a 200 Fl. 48 Br., Russish-Poln.

Berlin a vista 100% Br.

do. 2 M. 99% Gld.

Wien 2 M. 80% Gld.

JVien, 23. Sept. Sonntag.

Met. 5proz. 96% —K| Nordb. 409 140, ( gemaht.

Frankfurt a. M., 23. Sept. (In der Effekten ocietät Alle Gattungen der Oester. Fonds E so F Poln. 200 L Loose, Zproz. Spanier und Köln-Mindeuer Actien, hielten sih heute ge- fragter, und deren Course gingen bei mehreren Umsägen höher als gestern. Alle übrigen Fonds und Eisenbahn-Actien blieben bei stil-

lem Geschäft ohne Veränderung. Oesterr. 5proz. Metall. 884 Br., 88% Gld. Bank - Actien

4336 Br., 1330 Glv. Baden Partialloose 35 Fl, 32% 1 Darmstadt Partialloose a 50 Fl. 744 Br,, T3 A 4 Sl

besoldet werden. R an solche : oldung erhalten, so wie Die französischen Noten sind | —— E i j

Miritwoch, 26. Sept. Abonnements-Vorstellung : Tragödie in 5 Abth, von G. A. Schneider; Musik vierten Abtheilung von B. A. Weber. Johanna, als leßte Gastrolle.) Schauspielhauspreise ? 10 Sgr., erster Rang und erster Balkon 1 Rthlr., Parquet, Tri- büne und zweiter und Parterre 15 Sgr., Billet 2 Rthlr.

D

ments - Vorstellung : Original-Lustspiel in 5 Akten,

m 4

Uhr.

Mittwoch, 26. Sept. erstenmale in dieser Saison : 3 Akten. N italienishen Dper zu Stockholm : rolle.)

Stamm - Actien. | Kapital. |

Der Reinertrag wird nach erfolgter Bekanntma.

im der

Die mit 34 pCt. bez. Actien sind y. Staat gar.

Berl. Anh. Lit. A. B. do. Hambur do. Stettin -Starg. « do. Potsd.-Magd...

Magd.-Halberstadt .

do.

Halle - Thüringer... «- Cöln - Minden .

do.

Bonn - Cöln Düsseld. - Elberfeld... Steele - Vohwinkel .. Niederschl. Märkisch. do. Oberschl. Lit. A. ... do. Cosel - Oderberg ..-- Breslau - Freiburg... Krakau- Oberschl...-

Berg.

Stargard -Posen s - Neisse@. . 4.

Mag

Quittungs - Bogen: Aachen - Mastricht .. Auslünd. Actien.

Friedr. Wilh.-Nordb.

Die Börse war heute geschäftslos, schloss indess in Folge einiger

Paris, 22. 5proz. baar 89. 29,

1744

Der dritte Play soll zum Vorrücken dienen und Beamte, die jeßt außer Dienst sind und keine Be= an etwaige Bewerber gegeben werden.

Königliche Schauspiele. E Im Opernhause. 152\te Schauspielhaus- Die Jungfrau von Orleans, romantische von Schiller. Ouvertüre und Zwischenmusik zum Monologe und zum Marsche -der (Fräul. Emilie Heusser : Uhr.

Anfang 6 \ Proscenium 41 Rthlr.

im Opernhause :

Rang 20 Sgr., dritter Rang, Balkon daselbst Amphitheater 75 Sgr. Ein Fremdenlogen-

153ste Abonne= Abgemacht ! Anfang halb

onnerstag, 27. Sept. Im Schauspielhause. Rosenmüller und Finke, oder: vom Dr. C. Töpfer.

Königsstädtisches Theater.

(Jtalienische Opern-Vorstellung.) Zum Lucia di Lammermoor. Oper in (Sgra. Rosa Penco, von der

Donizetti. Lucia, als Antritts-

Musik von

Brill und Siegmund's optischen Welt - Tableaux , die Schüler und Schülerinnen der hiesigen Lehranstalten bestimmt. 1) Astronomische Darstellung. Natur - Erscheinungen. und - Linienspiel.

ellung von

Nathmittags - Vor chließlich für

September. aus

Mittwoch, 26.

9) Die Thiere der Urwelt. 3) 4) Wandelbilder. 9) Optisches Farben= Einlaß 24 Uhr. Anfang präcise 3 Uhr. Ende gegen 5 Uhr. DerEintrittspreis für alle Pläbe des Hauses ist auf 5Sgr. festgesevt. Der erste Rang ist aussließlich für die weibliche Jugend, so wie die

Gallerie zur freien Benußung für Waisen- und Armenschulen bestimmt.

Mit Ausnahme der Lehrek und Lehrerinnen, welche durch ihre

Anwesenheit zur Beibehaltung der Ordnung gütigst beitragen wol= len, findet für erwachsene Personen kein Eintritt statt.

optischen Welt - Tableaux so stark rungen genügt werden } d. M., noch eine solche Vorstellung statifinden.

beiden früheren Vorstellungen der war, daß nicht allen Anforde= fonnte, so wird am Mittwoch, den 26sten Die resp. Schul=

Da der Andrang zu den

Vorstände werden hierdurh ergebenst ersucht, die erforderliche An-

zahl Billets bis Mittwoch Mittags 1 im Königsstädtischen Theater-Gebäude zu nehmen. Vorstellung Theil nimmt, so fönnen die Schüler, haben, die Programme, #0 diener in Empfang nehmen.

in 3 Akten, von D. Kalisch.

Uhr bei der Hauptkasse gegen Zahlung in Empfang königsstädtische höhere Stadtschule an dieser welche jeßt Ferien bei dem Schul-

Da die wie die Einlaß-BVillets,

Posse mit Gesang

Berlin bei Nacht. Die Musik

Donnerstag, 25. Sept. : (Mit ncuen Couplets.)

theils neu komponirt, theils nach bekannten Melodieen arrangirt von F. W. Meyer.

Berliner Börse vom 25. September.

a

EKisenbahn- Actien

Rein-Ertrag 1848,

Tages - Cours.

dazu bestimmtén Rubrik ausgefüllt.

Börsen-Zins- Rechnung

92 B.

75 G.

1013 B. 60% a 61 bz

6,000,000 8,000,000 4,824,000 4,000,000 1,700,000 2,300,000 9,000,000 13,000,000 4,500,000 1,051,200 1,400,000 1,300,000 10,000,000 1,500,000 2,253,100 2,400,000 1,200.000 * 1,700,000 1,800,000 4,000,000 5,000,000 1,100,000 4,500,000

ck

a,

S

A p S

65 6.

93% a 4 bz.

495 B.

68 6,

36 B,

83% a 5 bz u G

Leipziger «««+-

C0 ck 5 i j ck P f

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Aachen...

do\

Ml Ila ls

e

WRWRANANR

Zweigbahn 106 B. 103 bz,

ddo a

&

[e

Fit D,

|

|

64 4 63% br. 52% bz 83%, bz. u, G,

|

-Märk. ...-+

|

[O

62% a 63 bz.

R |

eb.-Wittenb...-

2,750,000

49 48 a É ba. u. G.

8,000,000 | 982 6. 99 B.

do. Prior...

Schluss-Course von Cöln-Minden 935 &G- Nachfrage animirter, und die Course

3proz. baar 56.35, Zeit 56. 39,

Sept. : Zeit 89 , 2d,

Bank 2330. Spanische 27 Nordb. 441.

London, ZLyyroz. 93%,

56,

92%, a. Z. 92%.

Aproz, 84%, Peru

99

99, Sept. Z3proz. Cons. p. C. Pas} 85, Dut, 94; 0-71

il e

Ard, 1/2. Mex.

Bras. 813.

Engl. Fonds blieben unverändert; in fremden sehr wenig Ge

\{{chäft. Eisenbahn - Actien bedeutend höher.

2 Uhr.

was

fremden Effekten waren Port. etwas angenehmer. 7. In den Uebrigen war fein bedeutender Umsaß.

54,

gr, Piecen 115,

86%.

do. 26 Gld. Kurhessen Partialloose a 40 Rthlr, preuß. 345 Br 337 Gld, Sardinien Partialloose a 36 Fr. bei Gebr. Bethmann 337 Br., 335 Gld. Spanien 3proz. inländ. 27% Br., 27% G. Polnische 300 Fl. Loose 1084 Gld., a 500 Fl. 814 Br., 81% Ludwigshafen-Bexbah 822 Br., 825 Gld. Friedrich Wilhelms Nordhahn 51 Br., 50% Gld, Köln-Minden 954 Br., 9457 Gld,

Cons. p. C. 923, %, V De Wechsel-Course vom 21 sten. Amsterdam 3 M. 12. 44 3%7 Frankfurt 3 M. 121% 121%. Paris 3 M. 25.728 —2: 0A. Mien 3 M 11/941. Hamburg 3 M. 13. 14:43. 18% Petersburg 365 —36%. Sept. Von holl. Fonds waren Ayroz. et-

bei geringem Umsabß guk preishaltend. Von Peru gesuchter ;

c 4

99

ad hi +

Amsterdam, flauer: die übrigen

neue 64. Span. Ardoins Russen alte 105. proz, Mex. 27 4+

Holl. Jntegr. 54%, é. 3proz. E O Do 20

Oesterr. Met. 24proz. 44. Bras. 88, Madrid, 17. Sept. 3proz. 27% baar,

A

Markt - Berichte. Berliner Getraideberiht vom 25. September, Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: Weizen nah Qualität 50—56 Rthlr. Roggen loco und s{hwimmend 25;—274 Rthlr. » pr. Sept. /Oktbr. 254 Rihlr. Vr., 25 G. » Oktbr. /Novobr. dito, » Novbr. /Dez. 26 Rthlr. » pr. Frühjahr 274 Rthlr. bez, u, Br,, 27% G. Gerste, große loco 23—25 Rthlr, » leine 18—20 Rthlr. Hafer loco nah Qualität 14:;—416 Rthlr. » yr. Frühjahr 48 pfd. 16 Rthlr. Br. » 50 pfd, 17 Rthlr, Br,

blieben fester, als im Laufe

———__—_—_—

E dat

Kapital.

Prioritäts - Actien.

Tages - Cours.

Zinsfuss.

Sümmtlicbhe Prioritäts-Actien weráäen durch jährliche Verloosung à 4 pCt, amortisirt.

EERSES 94 G6. 98 B. 975 &- 947 6.

a

1,411,800 5,000,000 1,000,000 2,367,200 3,132,800 1,000,000 954 bx. u. 800,000 104; G 1,788,000 | 4 4,000,000 96 bz, 3,674,500 100 G6 3,500,000 102% G. 1,217,000 dals 2,487,250 1,250,000 1,000,000 4,175,000 3,500,000 2,300,000 252,000 248,000 370,300 360,000 250,000 325,000 375,000 400,000 800,000

Berl.-Anhalt. ....++- do. Hamburg do. do. I. Ser, do. Potsd.-Magd. .. do. do. i do. do: Litt: D; do. Stettiner

Magdeb.-Leipziger «-

Halle - Thüringer. -.«-

Cöln - Minden. .-«++*-

do. do.

Rhein. v. Staat gar. do. 4. Priorität .. do. Stamm-Prior.

Düsseldorf-Elberfeld.

Niederschl. Märkisch.

do. do. do. III. Serle.

do. Zweigbahn

do. do. Oberschlesische Krakau - Oberschl. Cosel- Oderberg ----- Steele - V ohw inkel ..

do. do. II. Ser.

Breslau - Freiburg -.«- Berg. - Märk... „.-«-

-—

No

100% B.

3 G G f

e

81 B,

935 B. 93 bz. u, 102% B.

100% bz

79 6. 80 B. 865 G.

c Ausl. Stamm-Act. j 2 8% 2,050,000 5 99 B. 6,500,000 4 | 4

Kiel - Altona «..-- SP- Amsterd.-Rotterd. FI. Mecklenburger Thlr.

4,300,000 | 36% B, 36 bz.

von Preussischen Bank-Antheilen 99 bz. u. G des Geschäfts. Rübsl loco 144 Rthlr. Br., 14% G, pr. Sept. Dito, Sept. /Oktbr. 14% Rthlr. bez. u. Br. Oktbr. /Novbr. 145 Rthblr. Br., 144 u. Novbr. /Dezbr. 14 Rthlr. bez. Dezbr. /Jan. 14 Rthlr. Bl; Zan. /Febr. 14 Rthlr. Br., 13% G. Febr. / März 134 Rthlr. Br., 135 G. März / April 134 Rthlr. Br., 13% April /Mai 13%, Rthlr. Br., 13 Leinöl loco F a Sra E » N Lieferung | “? Rthlr. Br, Mohnöl 154 a 15 Rthlr. Hanföl 135 Rthlr, Palmöl 125 Rthlr. Südsee - Thran 12 Rthlr. Spiritus loco ohne Faß 145 mit Faß 135 u. 13% Rthlr. pr. Sept. /Oktbr. dito. Okt. /Nov. /Dez. 134 Rihlr. pr. Frühjahr 45: Rthlr, Br., 19% O, Weizen weniger begehrt. Roggen matte Haltung. Spiritus eher matter. Marktpreise vom Getraide, Berlin, den 24. September. Zu Lande: Weizen 2 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf-, j 3 Sgr. 9 Pf. ; Roggen 4 Rthlr. 7 Sar. 6 Pf. aud) Ae, 3 Sgr. 9 Pf.z große Gerste 1 Rthlr. 1 Sgr. 3 Pf., auch l Rthlr. ; Hafer 25 Sgr. , au 20 Sgr. 8 Pf.z Erbsen 1 Rthlr, 7 Sgr. 5 2 Riblr. 15 Sgr., au 2 Rihlr, 10 Sar. und 2 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf-3 Roggen 1 Rthlr. 5 Sgr, E Rthlr. 3 Sgr. 9 Pf.3 große Gerste 1 Rthlr. 2 Sgr. B Ele) afer 22 Sgr. 6 Pf., auch 20 Sgr.z Erbsen 1 Rthlr, 2 Sgr.

6 Pf. \{chlechte Sorte. j » Pf. scle®) Sonnabend, den 22, September. auch 5 Rthlr,

Das Schock Stroh Rthlr. 20 Sgr., au Centner Heu 20 Sgr-,- geringere Sorte auch 15 Sgr.

Mit der heutigen zeigers sind Bogen der Zweiten Kammer ausgegeben

14, vert.

u. 14% Rthlr. verk.

verf. Rüböl still.

auch 2 Rthlr, 1 Rthlr.

s. j / Zu Wasser: Weizen, weißer

Der

Nummer des Staats-Anu- 52 bis 54 der Verhandlungen worden.

Berlin, Druck und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckeret. Beilage

E E E Ä

A7 264.

1745

Sul L i _ Denutscland.

Desterreich. Wien. Die russishe Jntervention in Ungarn. Aus- weisungen, Der Spielberg. Vermischtes,

Sachsen - Altenburg. Altenburg, Aufhebung des Kalender-Stem- pels, Geschäftsbereih der Landesregierung und des Finanzkollegiums,

Anhalt-Deßau. Deßau, Verhandlungen des Vereinigten Landtags.

E : A: 19 1 a U D

Oesterreich. Pesth, Kossuth’s Mutter und andere Gefangene. Radetky's Theilnahme an den Konferenzen über Ungarn, Belebung des Verkehrs. - Kossu:h?s Geldmittel, Mittheilungen eines Magyaren über die leßten Tage der Revolution. Acs. Das Cernirungs-Corps vor Komorn. Semlin, Auflösung des Armee-Kommando's, Sendung nah Orsova. Hermannstadt, Bekannimachung gegen Räubereien. Kronstadt, Truppenmärsche, Eintheilung Sieben- bürgens. Venedig. Erlaß gegen Aufreizungen. Mailand, Ver-

längerung des Tresorscheinauswechselungs-Termins,

Frankreich. Paris. Noten in derlombardisch-venetianischen Frage. - Pater Bentura. Das Mittelmeergeschwader, Depeschen aus Konstantinopel über die ungarishen Flüchtlinge. Gesandtschaftswechsel in Turin. Erklärung im Namen des Grafen Chambord, Die Tuilerieen-Papiere, Der Juni-Prozeß. Das Comité des Berges, Wahl-Aus- \{reibung, Aufhebung einer Zoll-Erleichterung. - Bankbericht. Neue Münzstempel. - Die Einfommensteuer-Frage. Die Arbeiter- Associationen, Die Cholera in Marseille und Algerien. Gras Pre- ville +. Vermischtes, i;

Großbritanien und Irland. Londou. Die neuesten Nachrichten vom Cap. Der Schiffbruch der „Hibernia.“ Hofnachriht, Erklärung des Premier-Ministers über die Zurückweisung der Flüchtlinge auf Malta. S Lord Methuen und J. Musters +{. Cabrera, Bank=-Dividende. Bermischtes.

Jtalien. Turin. Bermischtes. T1VoOln O, Lage der französishen Armee,

Spanien Madrid, Hofnachrichten.

Moldau und Walachei. Bucharest, Ankunft ves General Lüders

__— Die Sendung des Fürsten Nadziw:ll nah Konstantinopel.

Jonische Jufelu. Korfu, Der Aufstand auf Cephalonien, clamation des Lord-Ober-Kommissärs. /

Türkei, Rhodus. Absezung des General-Gouverneurs,

Vereinigte Staaten vou Nord - Amerika. New-York, Prä- sident Taylor, Dampfschiffbrand. Die Banken der einzelnen Staa- ten, Berathungen über Zolltarif-Revision, Mexikanische Nachrichten,

S 2 L8Wissenschaft und Kunft. :

Königliches Schaufpielhaus (Romeo und Julia), Königstädtisches Thea- ter (Îtalienische Opern-Vorstellung. TCenerentola). - e

Auswärtige Börsen. L lichtamilicher Theil. Deutschland.

über die ‘russische E uf L T BO O C Hunie d R A AGA gesagt: ¡Die russische Allianz J ngarn Niemand überraschen, und es e die Kurzsichtigkeit Kossuth's, Daß e eine solche Möglichkeit immer mit Gewißheit bestritten. Schon im Sommer des vergangenen Jahres hatte das ungarische Ministerium in Folge russischer L ruppen Aufstellungen am Pruth an die russische Gesandt haft in Wien eine Note gerichtet, auf welche es zur Antwort er halten: „daß dieje Heercsmacht nicht aus feindlicher Gesinnung, sondern nur zum Schuß der eigenen Länder aufgestellt sei, und paß Rußland mit Ungarn in gutem nachbarlihen Verhältniß bleiben wolle und gegen leßteres Land so lange keine feind- lichen Schritte thun werde , so lange in Ungarn feine be- waffneten Zusammenrottungen stattfinden, die etwa gegen Ruß- land selbst gerichtet wären.“ Die ungarische Regierung erklärte hierauf: „daß die ungarische Nation mit gastfreundlicher Be- reitwilligkeit jeden Verfolgten und Zufluchtsuchenden (dieser No

tenwechsel geschah nach dem Fall der wallachischen Republif) auf- nehmen, aber njemals dulden werde, daß die Gastfrcuudschaft zur Störung es Nachharlandes mißbraucht wird. Das Manifest Dem

6insfki's, die Bildung polnischer Legionen, die projektirte Vereinba

rung einer polnischen und ungarischen Revolution durch militairi= he Invasionen, die drohende Konzentrirung der polnischen Emigra= tion in Ungarn u. \. w., alle diese Dinge hatten bereits sammiliche Kabinette Europas von der völkerrechtlihen Selbstvertheidigung Ruß-

Senatsvotum in Betreff der Rentenveräußerung. Amerikanische Fregatte. Nom, Die

é Pro-

G eau O UMLIT 2 M DECSO Li ZMSEHME 27 0 M4 L I

aus DEerem

in

lands überzeugt, während mau in Ungarn son nach heißen Schlach ten mit den Russen deren Anwesenheit noch immer geleugnet. Politische Unerfahrenheit und ascetishe Selbsttäuschung wähnen immer, die Heerstraße geebnet und offen zu finden, während sie bei einem Un glücksfall niemals die eigene Unklugheit und Unwissenheit in An- \{chlag bringen, sondern nur jene Hindernisse, die unerwartet, jedodh nur als Resultat begangener Fehler erscheinen. Judem die neueste Geschichte Ungarns übrigens nur das „Unerwartete“ zur Basis hatte, so hätte die erstere gewiß auch ohne das leßtere ihren Ab \{chluß gefunden. Daf Oesterreich die Selbstvertheidigung Ruß= lands auf dem ersten Schau = und Sammelplaße der ungarisch polnischen Revolution für eine Nothwendigkeit erachtet, dürfte heute selbst von den Gegnern jener Allianz im minder trüben Lichte anschaulich wer Obwohl Rußland keinesweges geneigt war, in Ungarn jene u Übernehmen, welche Alexanver 1814 in Frankreich \piclte, von Odessa Minister-Präsident wurde und ein

Minister werden konnte, fo muß man dennoch nach manchen Geschehnissen und Relleitäten anerkennen, daß der zu- rüdgelassene Eindruck jener Allianz nicht geeignet ist, diese ohne gewaltige Erschütterungen wieder möglich zu machen,“

Im Laufe dieses Jahres wurden, dem Lloyd zufolge, 8847 Individuen, welche sich über ihre Subsistenzmittel nicht ausweisen fonnten, von den hiesigen Linien zurückgewiesen.

Der Spielberg wird, wie der Wanderer meldet, zu einer förmlichen Citadelle, welche die Stadt hinreichend beherrs{ht, um gewandelt. „Die Lofalitäten in Mürau““,

as T ] sagt dies Blatt, „sind bereits kommissionaliter beaugenscheinigt worden.

den. Rolle wo der GOouverneu1

russischer Botschafter

Las wird 2 Beamte, 1 Priester, 120 Mann Wachmannschaft und nicht weniger als 700 Gefangene enthalten. Fir so viele muß wenig stens Raum vorhanden sein, Man sagt, der Fürst-Erzbischof werde eine Entschädigung für diese Art der Benußung seines Besitthums beanspruchen.“ Bun ith Die Favoritenstraße auf der Wieden, als der Marschall Radebky bei seinem Einzuge nah Wien durchfuhr, wird fortan „Radeßky=Straße“ benannt werden. | Der zufolge, zum Militair-Gouverneur von Steyermark designirt sein. Sachsen-Alteuburg. Altenburg, 22. Sept. (D. A. Z.) Jn Uebereinstimmung mit den diesfallsigen landschaftlichen Anträgen f der seither bestandene Kalenderstempel dergestalt aufgehoben wor-

Beilage zum Preußischen Staat

Schloß ?

die erste Straße, die

Feldzeugmeister Barón Welden soll, hiesigen Bláttern i

den, daß son die für das Jahr 1850 bestimmten Kalender dem Stempel niht mehr unterworfen sind.

Durch höchstes Reskript ist zur Abgränzung des Geschäfts- bereihs der Landesregierung und des Finanz-Kollegiums Folgendes festgeseßt worden: Hinsichtlich der Verwaltung und Beaufsichtigung des Landes - Vermessungs - Archivs bewendet es vor der Hand und so lange die Kataster - Kommission besteht , bei der seitherigen Einrichtung, wonach diese Verwaltung mit dem Gebrau) der Karten in deren Händen ist. Die Geschäfte bei Ver waltung der Landes - Brand - Versicherungs - Anstalt sind im Hauptwerk derartig unter beide Behörden vertheilt, daß 1) dem Sinanz-Kollegium das Eingehen und Reguliren der Assekuranz DErirage, folglich die Annahme und Erledigung der halbjährigen Berichte der Unterbehörden, die Führung der Kataster über die stattgefundenen Versicherungen, Die Einhebung der Brandsteuern und die Auszahlung der Brandentschädigungsgelder, dagegen 2) die Landes - Regierung die Beurtheilung der Zulässigkeit der Aus zahlung von Brandentschädigungsgeldern, folglich die Annahme und Erledigung der Berichte über stattgefundene Brände, ferner die Ueberwachung der zur Unterdrückung von Brandunglücksfällen zu treffenden oder getroffenen Verfügungen und das einshlagende Bauwesen zugewiesen is, während 3) die Aus\chrift neuer Brandstcuern von dem Finanz-Kollegium, wiewohl lediglich im Ein- verständniß mit der Landesregierung, zu erfolgen hat. Dem Fi nanz-Kollegium allein steht die Verwaltung der allgemeinen Witt- wen-Sozietät zuz nicht minder ist die Verwaltung des Staatsdie- ner-Pensions-Fonds dem Finanz-Kollegium übertragen; eben so geht “auf dasselbe aus\chließlich die Verwaltung und Kontrolle der Salzsteuer, so wie die Handhabung und Beaufsichtigung der Salz regie über. Die spezielle Vertheilung des Armen Hülfsfonds fammt allen dahin einschlagenden Geschäften, ingleichen die Verwaltung des Studien-Unterstüßungs-Fonds, sind der Landesregierung zug(- wiesen , doch \o, daß sie sih dabei mit den landschaftlichen Bei= E u Finanz - Kollegiums in stetem Einvernehmen zu erhal- en hat.

: Anhalt -Deßau. Deßau, 21. Sept. (Magdb. Ztg.) In der heutigen Sihung des Vereinigten Landtags richtete der Abgeordnete Páßler folgende Interpellation an das Ministerium : „Das Gesammt-Staats-Ministerium wird ersucht, den Standpunkt zu bezeichnen, auf welchem die mit dem anhalt-bernburgishen Gou- vernement eingeleiteten Verhandlungen in Betreff der gemeinschast- lichen Berathung eines Separationsgeseßes si jeßt befinden? worauf der Minister Goßler erwiederte, daß die Gesammt=-General- Kommission wahrscheinlich in fürzester Frist die eingeforderten be- züglichen Materialien und Gutachten überreichen werde. Den Kern der Sitzung bildete der ministerielle Antrag: „Der Landtag wolle beschließen, daß in Beziehung auf Anträge wegen Abänderung der Verfassung die im. S. 20 Der Geschäftsordnung wegen Revi sion gefaßter , aber noch nicht fsanctionirter Beschlüsse ge- gebene Vorschrift zur Anwendung komme.“ Hierzu brachte der Abgeordnete Köppe Namens des Centrums folgendes Amende= ment ein: „Der Vercinigte Landtag zieht vom 45. Oktober d. Je an die von der Staats-Regierung oder von Landtags-Mitgliedern gestellten oder bis zum bezeichneten Tage noch zu stellenden Anträge auf Abänderung von Verfassungs-Bestimmungen in Berathung und faßt darüber Beschluß. Wenn nacch dem 15. Oktober d. J. von der Staats-Regierung oder von Landtags - Mitgliedern auf Abán- derung einer Verfassungs-Bestimmung angetragen wird, so gehört zur Gultigkeit eines die Abänderung der Verfassung bezweckendcn Landtagsbeschlusses, daß mindestens zwei Drittheile sämmtlicher ge- wáhlter Abgeordneten dafür gestimmt haben.“ Mit diesem Amen dement erklärte sich das Ministerium einverstanden und sprach so- gar die Hoffnung aus, daß es die Sanction des Herzogs erhalten werde. Die Linke erklärte sih dagegen. Ohne eigentliche T ebatte wurde das Köppeshe Amendement mit entschiedener Mehrheit an genommen. Der Geheime Rath Habicht wird vor der Hand nicht in den Landtag cintreten, indem der Abgeordn. Paschasius hon in der nächsten Sißung seinen Siß wieder einnehmen wird. Auch hat sich Herr Habicht noch gar nicht Über die Annahme der Wahl erklärt. ,

Ire

usland.

Hesterreich. Pes h, 17. Sept, (Wan derer.) Mit vem heuti- gen Abendtrain von Szolnok wurde Kossuth's betagte Mutltter und Frau Meszlenyi, nebst 1000 Mann Gefangenen, durch Grenadviere esfor- tirt, hier eingebracht. Kavallerie brachte gestern Nachmittags einen Transport von mehr als 1500 Gefangenen, worunter sich Das un- garische Grenadier-Bataillon befand, welches das vergangene Jahr um diese Zeit den Erzherzog Stephan ins Lager gegen den Banus von Croatien begleitete; auch eine Abtheilung von Prinz Preußen Jnfanterie war darunter zu bemerken. i E : Die Nachricht, daß Feldmarschall Graf Radeßky an den Kon ferenzen über Ungarn Theil nehmen wird, hat hier freudige Sen- sation erregt; man hofft vor Allem, daß durch ihn die Banlknoten- Frage nicht ungünstig und nell , was hauptsächlih Noth thut entschieden werden wird. L j

Der Verkehr mit Getraide und Früchten wird im Lande leb- hafter, die Theuerung, welche hier ein wenig nachgelassen, herrscht um \o mehr in denjenigen Gegenden , wo Mangel an österreichi chem und Ueberfluß an dem außer Cours geseßten ungarischen Gelde herrscht, E A

P esth, , Sept, (Const. Bl. a. B.) Aus sehr verläß sicher Quelle vernimmt man, daß laut offizieller Erhebung der flüchtige Landes - Gouverneur von Ungarn an siebcn Millionen in (Gold und Silber Privat - Vermögen nah England in Sicherheit gebracht habe. Dies weisen Dokumente aus, und es fragt sich natürlih, wie hoh si der Betrag belck@ufe, der erst noch nachzu- weisen kommt. Da die ungarische Staatsschuld nach den neuesten Rechnungs Abschlüssen sich nicht höher als auf 62 Millionen be- läuft, so hat Kossuth, von den etwa nocl nachzuweisenden Summen abgesehen, binnen der Jahresdauer der ungarischen Banknoten-Fa- brication die Deckung für den neunten Theil der Staatsschuld an sich gebracht und in baarem Gold und Silber nach Großbritanien geshwärzt. Diese Berechnung ist so ziemlich offiziell.

__ Pesth, 18, Sept. Die heutige Pesther Zeitung theilt folgenden, von einem Magyaren herrührenden Aufsaß über die leßten Tage der Revolution mit: „Jh will hier eine kurze Skizze jener Ereignisse liefern, die mit den leßten Athem- zügen der Revolution in naher Beziehung standen. Görgey war der Unabhängigkeits-Erklärung entweder zum Schein, oder weil er

(ck Jd

s-Anzeiger.

Mittwoch d. 26. Sept.

sie mit seinen Plänen nicht in Einklang bringen konnte, gleich von Anfang, oder nachdem er sich von deren Unausführbarkeit überzeugt hatte, entgegen. Schon im Januar war er für die Idee eines friedlichen Ausgleihs niht unempfänglich gewesen, wurde aber je- desmal überstimmkt, Später, als ihm die revolutionaire Regierung die Einnahme Ofens anbefahl, hat er, obglei selbst überzeugt, daß er dadurch einen Bock \chießt, die Gelegenheit dazu eifrig ergriffen. Er spra zwar, that aber nihts dagegen, obgleich das Lebtere in seiner Gewalt stand. Wie gesagt, Görgey war selbst überzeugt, daß er durch die Einnahme Ofens einen strategischen Fehler beging, weil er dadurch den Kaiserlichen Zeit genug ließ, um ihre Kräfte so ansehnlich zu vermehren, daß jeder fernere Widerstand ein eitel nubloses Unternehmen werden mußte. Wie Eingeweihte wissen wollen, hat Görgey der debrecziner Junta genug Gegenverstellun- gen gemacht, die aber ganz nußlos von ihr abprallten, weil sie um jeden Preis in Pesth residiren wollte. Und der Einzug hat denn auch stattgefunden. Es wurde eine Feier, ein Freudenfest daraus gemacht, Der Präsident der Republik mit seiner Gemahlin hielt in einer mit einem Grafen - Wappen geshmüdckten Ka= rosse, von Der Suite seincr Generale, der ‘deutschen Legion und einer großen Volksmenge umgeben, durch die Hatyaner=- (da= mals noch Preßfreiheits-) und Waiznergasse seinen pomphaften

Einzug in Pesth an einem Tage, wo gerade fünf Monate früher

Fürst Windischgräß eingezogen war. Ein eitlec Glanz und Schim-

mer, womit die Keime des bald eintretenden endlichen Falles be-

deckt und an die Stelle republikanischer Einfachheit der leiht ver=

führbare, für derlei empfängliche Volkshaufe geblendet werden sollte.

Was nun geschah, deutete Alles darauf hin, daß die Regierung

gelähmt und ängstlich sei. Jun der kritishsten Zeit, da von allen

Seiten die Gefahr anwuchs und näher rückte, war Überdies in dem Rathe der Junta innere Zwietracht ausgebrochen. Kossuth, der Gouver=

neur, und Görgey, der Ober Kommandant und Kriegs-Minister, hatten sih mit einander entzweit. Kossuth fürchtete, daß Görgey, in dessen Hand zwei o gewichtige Aemter gelegt waren, thm über den Kopf wachsen könnte; auch traute er ihm niht mehr, indem er aus den Prámissen die Berechnung zog, daß der Ober + Feldherr zu seiner eigenen Reinwaschung bedacht sein werde , sich ein und das andere Verdienst zu erwerben. Görgey hingegen war nicht gewillt, von Kossuth und den übrigen Tablabiro's Kriegspläne anzunehmen. Es fam ihm lächerlich vor, daß diese Leute aus einer Entfernung von zwanzig Meilen die Kriegs - Operationen leiten sollten. Die Tablabiro's arbeiteten gleihwohl einen Operationsplan aus, den Görgey nicht annehmen wollte. Aber man wollte ihn ihm mit Ge- walt aufdrängen. Hierauf theilte plöblih der gekränfte Görgey diesen Herren die Nachricht mit , daß die Kaiserlichen vor Komorn ständen, und daß, weil er ihr Vordringen nah Pesth zu verhin- dern außer Stande sei, die Regierung fliehen möge, wohin sie wolle. Bevor aber dieser Brief in Pesth eintraf, waren Konferenzen Über Konferenzen abgehalten worden, man raths{chlagte hin und her, ohne zu einem Resultate gelangen zu fönnen. Endlich wurde der Be- {luß gefaßt, zwei Generale an Görgey abzuschicken, mit dem Auf- trage, ihn zum Gehorsam aufzufordern und die ganze Wehrfkraft in Unter-Ungarn zu konzentriren, Die beiden abgesandten Gene- rale waren Kis und Aulich, die von Csanyi begleitet wurden. Am selben Tage (30. Juni) in dessen später Nacht die beiden Generale nach Komorn abgegangen waren, traf jener Brieß in Pesth ein. Görgey, der die Wirkung scines Briefes im voraus bei sich berechnete, empfing die Generale mit aller Zuvorkommenheit, iudem er ihnen die Versicherung gab, daß er die Souveraiñetát der Regierung, deren Mit-« glied er sei, anerkenne und bereit sei, ihre heilsamen Anordnungen auszuführen. Nicht so aber die Regierung. Der Bericht Görgey's hatte sie in die größte Verwirrung verseßt. Von Miskolcz her wurde sie von einer ansehnlichen Armee bedroht, der sie kaum irgend eine Macht entgegenstellen founte. Sie lebte in dem Wahne, Gör- gey werde einen Theil seiner Truppen augenblicklih entbehren fén- nen, aber nun hatte sie erfahren, daß er selber nur eine verhält- nismäßig geringe Wehrkraft besibe. Görgey's Ziel und Zweck war, der Regierung den Beweis zu liefern, daß er wohl ohne sie

aber sie nicht ohne ihn existiren könne. Er hatte au seinen Zweck

erreicht. Die Regierung vorlor den Kopf und entfloh, der größere Theil der Beamten rannte bis Kecskemet, Kossuth hielt si in Czegled auf, wäh=

rend Csanyi, Vukovich und Szemere no in Pesth zurückgeblieben waren

Kossuth sah schon gut ein, wel große Macht ihnen entgegenrüdte.

Er erblidte nock, wie er in seinen Briefen selbst bekannt, die ein-

zige Hoffnung darin, wenn alle Armeen unter einem Oberhaupte sich fonzentrirten. Er würde Bem gewünscht haben, doch dieser war

in Siebenbürgen. Görgey \ceute er, ohne aber den Muth zu ha-

ben, ihn völlig auf die Seite zu stoßen. Er hielt in der Nacht

auf den 2, Juli einen großen Kriegsrath, in Folge dessen Meßaros

mit Dembinski an der Seite, zum Oberfeldherrn ernannt wurde.

Somit wurde ohne Beiziehen Görgey's, des Kriegsministers der

am meisten in dieser Sache zu sprechen hatte, eine Angelegenheit

erledigt, bei der vie shädlihen Folgen nicht berücksichtigt wurden

die hieraus, wenn man nur den Charakter Görgey?s allein in An-

{lag bringt, nothwendigerweise entstehen mußten. Görgey hatte un-

terdessen na einer verlorenen Schlacht Raab verlassen, stellte sich mit

seinen Truppen vor Komorn auf und nahm bei den Szönyer Schanzen

eine Position ein. Die austro - russischen Truppen, 50,000 Mann

stark, griffen ihn von Acs aus hier an, Es war ein heißes Tref-

fen. Die Oesterreicher hatten die Schanzen {hon fast eingenom-=

men, als Görgey in seiner Pracht - Uniform dahersprengte und mit

den Worten: „Fürchtet Euch nicht, die Kugel wird heute nur mi

aufsuchen“‘, seine Husaren zum Sturm auf die Batterieen anführte

Hier, wo er, nachdem seine strategische Geschicklichkeit aus anderen Kämpfen bereits befannt war, auch einen Beweis seiner persbn=- lichen Tapferkeit lieferte, hat er in der That eine Wunde erhalten

So viel Resultat hatte dieses Treffen eben, daß Görgey seine Po- sition behielt und die revolutionaire Regierung noch einige Tage in Pesth bleiben konnte. Als Görgey von dieser Schlacht ermüdet zurückehrte, überraschte ihn die Kunde von zwei Ereignissen, er- stens: daß ihm das Kriegs - Ministerium genommen wurde, und Dembinski und Meßaros an seiner Stelle mit dem Ober - Kom- mando betraut wurden. Die Capitulations - Berechnungen Gör- gey's mögen von diesem Tage datiren.“ ! : |

__ Acs, 20. Sept, (Soldatenfreund.) Das Cernirungs- Corps vor Komorn unter Kommando des Feldzeugmeisters Grafen Nugent besteht bekanntlich aus dem zweiten Armee = Corps (Feld- marschall - Lieutenant Chorich), dem zweiten Reserve - Armee - Corps (Feldmarschall-Lieutenant Graf Nobili) und dem Kaiserlich russischen Hülfs - Corps (General - Lieutenant von Grabbe), und zählt bei- läufig 70,000 Mann, wovon 18,000 Russen; es umfaßt in den Brigaden: General - Major Baron Lederer, _Teuchert, Chizzola , Pott, Liebler , Jablonski, Montenuovo , Fürst Ja- blonowskfi und Barco, 42 Bataillone Infanterie, s Jäger - Ba-