1849 / 326 p. 4 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

nannt worden war. Die Aufstellung eines solchen

einem Lande, welches chnchin der Lehens-

untersteht, und dite) iche

danken Anlapþ. Jedenfalls ijt es

hiesigen Gouvernements. Unser gefeierter L

Nachts von seiner Urlaubsreise Der König der 1de, Die hat sich ebenfalls bewogen gefunden, litair-Orden zweiter Klasse und dem die vierte Klasse dieses Ordens zu verleihen.

An demselben Tage wurde hier Stirbey publizirt, wodurch auch hierlandes regelten Forst-Ordnung, vor der Hand in stergüter, in Aussicht gestellt ist, indem

eine wichtige

ibm den niederl

O “le

Am Gratulationen und Jlluminait einander fortgeseßt. An demselben Fürstin Elisabetha (Safka) enthalt im Kloster Horézu

Tage war au

leitet wurde. Offiziell ist zurüziehen. nisonen (circa von Nbñen beseßt.

angezeigt, daß die hiesigen türkischen

wissenschaft und Kunst.

Aufführung von Mozart's „Requiem“ in der

úJacobi-Kirche.

(Den 24, November.) Am Vorabende des Todtenfestes kam in der „Requiem“ zu wohlthätigem Zwecle zur Aufführung. Nereine des Herrn Hauer, der den corischen den Solo's die Damen Burchardt und Pfister und Koyoldt mit. Schönheiten immer wieder von Schöpfer erfüllen , gen Eindruck auf die Versammlung hervorzurufen , als die

Caspari

neuem mit

Allgemeinen eine wohlgelungene war, wenngleich sie im Einzelnen und na- trug, die Gefammtproben unternommenen) Ver-

mentlih im Ensemble jene Mängel zur Schau (gewöhnlich mit nicht ausreichenden

anstaltungen , stets mehr oder weniger aus Licht zu treten pflegen.

Bekanntmachungen.

[476] iti - Siri |

Gegen den Landwehr - Unteroffizier von Wittenburg | ist die Kriminal-Untersuchung wegen Mazjestäts-Beleidi- | gung eröffnet und die Verhandlung der Sache vor das unterzeichnete Gericht als Schwurgericht gewiesen, dem- zufolge aber Termin zur mündlichen Verhandlung vor demselben auf

den 19. Dezember 1849, Vormittags 9 O anberaumt worden, Der Angeklagte von Wittenburg, der sich zuleßt in Olbersdorf, Reichenbacher Kreises, aufgehalten, von dort aber entfernt hat, und dessen ge- genwärtiger Aufenthalt unbekannt ist, wird hierdurch zu diesem Termine mit der Aufforderung vorgeladen: in selbigem zur festgeseßten Stunde zu erscheinen und die zu seiner Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen, oder solche dergestalt zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie noch zu demselben herbei- geschafft werden können Im Falle seines Ausbleibens wird mit der Unter- suhung und Entscheidung verfahren werden,

Schiveidniy, den 6, Scptember 1849.

Königl, Kreisgericht, I. Abtheilung.

In COMuMaAaciam

[532] Ediltal-o Citation

Der in der Untersuhungssache wider den Lithogra- phen Franz Julius Vöhmer, 38 Jahr alt, aus Düs- seldorf gebürtig, auf den 21, Dezember anberaumte Audienz-Termin wird hiermit aufgehoben.

Der benannte Böhmer is durch Beschluß des Anu- flage-Senats des Königlichen Appellationsgerichts zu Berlin vom 11, August 1849 wegen Maijestäts - Belci- digung in den Anklagestand verseyt, indem er beschul- digt wird, durch Erfindung und Zeichnung einer im Verlage des Buchhändlers Schlesinger hierselbst erschie- nenen Karikgtur mit der Unterschrift :

Es ginge wohl, aber es geht nicht. die Ehrfurcht gegen deò Königs von Preußen Majestät verleßt zu haben,

Zu feiner Vernehmung haben wir einen anderweiten Audienz-Termin auf

den 2, Februar 1850, Vormitt, 9 Uhr, im Gerichts - Gebäude, Molfkeumarkt Nr, 3, hierselbst anberaumt, und laden denselben hierdurh mit der Auf- forderung vor, in demselben zu erscheinen und die zu seiner Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zux Stelle zu bringen oder solche dem unterzeichneten Ge- rihtshofe so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie noch zu demjelben herbeigesha} werden können, und unter der Verwarnung, daß im Falle seines Aus- bleibens mit der Entscheidung 1n contumaciam verfah- ren werden wird, Berlin, den 9, Oktober 1849, Königliches Stadtgericht hiesiger Residenz, _Abtheilung für Untersuchungssachen. Deputation 1. für Schwurgerichtssachen,

Westphälische Eisenbahn. Lieferung von Eichenschwellen 15671 Und Unterlagshölzern.

Zur Anlage des Bahngeleises zwischen Hamm und Lippstadt is die Lieferung von 11,000 Stück eichenen Stoßshwellen, 8 Fuß lang, 14 Zoll breit, 7% Zoll stark, Stü dergleihen Zwischenschwellen, 8 Fuß laug, 12 Zoll breit, 6 Zoll stark, Stü Unterlagshölzern für Weichen, zusam- men 50,548 laufende Fuß in verschiedenen Längen und Stärken, i erforderlich, welche, in 4 Loose getheilt, im Wege der

46,000

4,404

Oberherrlichkeit der

diese nachtrágliche Publication, geben zu vielen Ge- : falls Anerkennung des

ver-General von Lüders ist am 23. Oktober nah Odessa wieder hier eingetro}seu. Niederlande, die Verdienste des Generals ehrend, ändischen Mi- Artillerie-Capitain Dokonsky

eine Verordnung des der Beginn einer ge= den Wäldern der Klo- eine amtliche Aufsicht bei der Fällung von Bauholz in diejen Wáldern angeordnit wird, Oktober wurde hier das große türkische Kurban - Beis- ram-Fest auf die feierlichste Weise mit Kvnonendonner,

inationen begangen und dre

Stirbey nach einem dreimonatlichen Auf- hierher zurückgefehrt, wo sle in festlicher Weise an der Stadtbarriere eingeholt und nach ihrem Palais ge=-

Blos in Bukarest und Giurgic werden 6000 Mann) bleiben, das ganze Übrige Land wird

Fakobi-Kir Außer dem (Sesang- Theil ausführte, wükten bei und Das herrliche Meisterwerk, dessen reiche Bewunderung verschlte um so weniger einen allseitigen und nachhalti

Submission ausgegeben werden soll, so daß das erste

2152

sehr wohl, und lieferte ein doppelt der künstlerische, sondern auch, zablreih besucht,

Ganze befriedigte jedoch, wie gesagt, erfreuliches Ergebniß insofern, als nicht uur | der milde Zweck dadurch erreicht wurde, Die Kirche war

Beamten in Pforte

Musikalisches. Berlin. Eine musikalische Soiree, die am händler Herrn Bo ck statifand, hatie nicht nur die gen Kunst-Notabilitäten, sondern auh mehrere srem i anwesende Künstler, wie die Herren von Flotow, Balhe u. }. w, als Zuhörer versammelt. Fräul. Bertrand aus Paris lernten wir bei die- ser Veranlassung als eine mit kräftiger und umfangreiher Altstimme be- gabte Sängerin kennen. Sie trug în modern - italienischer Manier , unter Harfenbegleitung ihrer Schwester, eine Arie von Vacc ai und die berühmte Romanze aus „Othello “‘ vor und gewann sich Anerkennung. Auch Herr Schmidt aus London, Virinose auf dem Cornet à piston, einem bier nicht sehr gebräuchlichen Blechinstrumente, ließ sid) zweimal mit Beifall hô- ren. Das öffentliche Auftreten der genanuten Künstler, das nächstens in vou ihnen zu gebenden Konzerten erfolgen soll, wird uns zu ausführlieren Paraden, | Berichten über ihre Leistungen Gelegenheit geben. : Crt S L Ein Kouzert auf dem in dirsen Blättern bereits erwähnten D chones- mannshen chromatiscchen Oktav -Piano steht uns durch Herrn Dreschke am 8, Dezember bevor,

23sten bei dem Hof-Musik- ausgezeihnetsten híiesi- de, gegenwärtig hier

Fursten

i Tage hinter die regierent e

Gesellschaft naturforschender Freunde.

In der Sipung der naturforschenden Freunde vom 20. November legte Herr Link einen Querschnitt von dem Stamme der Xanthorrhoea Preissü vor, welchen er von dem Herrn Professor Kunze in Leipzig erhalten hatte. Die sonderbaren Gewächse dieser neuholländischen Gattung haben einen kurzen, meistens einfachen , dien Stamm , lange {male Blätter und einen Schaft mit vielen Blüthen von der gewdhnlichen Gestalt der lilien- artigen Gewächse, Auf dem vorgelegten Querschnitt sah man scheinbar Mark , Holzkörper in einem Ringe und Rinde, also ganz verschieden von dem monckotylen Bau der Liliaceen, wo getrennte Holzbündel in Kreisen steben, Er glich dem Querschnitt vom Stamm einer Cycadee, an dem man ebenfalls Mark, eine oder mehr ringförmige Schichten von Holz, und eine Rinde bemerkt ; eine Bildung, welche besonders dazu beitrug, die Cycadeen u den difotylen Pflanzen zu rechnen. Aber der Bortragende zeigte schon in den Anat. Botan. Abbildungen , daß in den Cycadeen das Mark von Gefäßen (Sviralgefäßen und pseudoporösen Gefäßen) durchzogen is, wie

niemals in den Dikoiglen, daß die Gefäße im Holz nicht gerade in die Höhe gehen, wie in den Dikotylen,

soudern eiwas durchflochten sind, und daß die Rinde ebenfalls Gefäße enthält. In der Xanthorrhoea is beinahe dieselbe Bildung. Das Mark besteht ganz aus dicht geflochtenen Holz- oder Gefäßbündeln; das Holz besteht aus ähnlichen Bündeln , auf eine merkwürdige Art höchst regelmäßig und zierlih durchflochten, und eben so die Rinde, nur etwas dichter geflohten. Die Holz- oder Gefäßbündel be- stehen in der Mitte aus Spiralgefäßen poróse, nämlich pseudoporövse, wurden nici gifunden von Parenchymen umgeben. Vergrößerte Abbildungen zeigien dieses, Also Cycadeenbau im Stamm mit einigen, doch geringen Abweichungen, aber ganz verschieden von dem Monokotylen- bau der Liliaceen, hingegen große Uebereinstimmung im Blüthenbau mit den

Truppen sich leine Gar=-

che Mozart’s die Herren für seinen

Ausführung im

bei derartigen

Das

D

. thenbau der Cocadeen.

Verschiedenheit von dem höchst sonderbaren Blü- Natur liebt {rofe Uebergänge nicht ; die Xan- ; zwischen den Liliaceen und den (Cycddeen ; ein neuer Beweis für das Naiurgeseh : daf, indem cin Theil auf derselben Stufe bleibt, ein anderer eine Stufenreihe durchläuft.

Herr Cabanis zeigte ein Exemplar von Turdus auroreus Pallas vor, was Anfangs November dieses Jahres bei Neustadt-Eberswalde geschossen ist, und bemerkte, daß diese seltene Art bereits früher von Naumann einmal in Deutschland beobachtet , aber sür ein Jun- ges der Bechsteins - Drossel (T. Bechsteinii) gehalten wurde, Herr Gurlt legte die Zeichnung einer kopflosen Mißgeburt von der Ziege vor, Der ganze Körper der Mißgeburt besteht nur aus dem Been und den beiden Hinterbeinen, doch sind deutliche Nerven vorhanden, die aus ei- nem sehr kleinen Rückenmark entspringen. Herr Müller berichtete über das Stimmorgan der Phytotoma rara, welches wie bei den Ampeliden ge- baut if, wodur ältere Angaben über diesen Vogel berichtigt werden. Phytotoma is daher aus den Singvögeln im engeren Sinne zu entfernen,

Liliaceen , und schr große Die thorrhoeen füllen die große Lücke

Eisenbahu: Verkehr.

Einnabme

eipzig=-Dresdener Eisenb ahn-Compagnie

vom 1. April bis mit 30. Juni 1849. 144,584 Personen . 103,566 Rthlr. 19 Ngr. Fracht, Brutto-Einnahme 64,654 » ; » Do. von der Königl. Post » Salzfracht 7188 » » die Magdeburger Bahnstrecke 10,382 aus dem direkten Verkehr zwischen

Berlin, Hamburg, Leipzig und

Dresden :

Det E

FUr

S O 24,867 3 l 9

Summa 212,046 Rthlr. 21 Ngr.

Leipzig, den 24. November 1849. i | Leipzig-Dresdener Eisenbahn-Compagnie.

W. Einertt, für den Vorsißenden.

F. Busse, Bevollmächtigter.

Pf.

Persvnen-Frequenz der Magdeburg- Leipziger Cisenbahn. Bis inkl. 40. November c. wurden befördert . vom 11. Novbr. bis inkl, 17. November c., inkl. 1069 Personen aus dem Zwischenverkehr Summa

629,753 Personen,

9 585

639 338 Personen.

11

En Ip Ver Be

2,

Drittel jedes Looses am 1, April, das zweite am 1. Mai und das leute Drittel am 41. Juni 1850 guf den De- potpläßen längs der Bahn abgeliefert sein muß,

Die Lieferungs8-Bedingungen und Nachweisungen, |0 | wie Submissions-Formulare, können in den gewöhnli- | chen Dienststunden in unserem Geschäfts - Lokale eingt- sehen oder gegen Erstattung der Kosten mitgetheilt werden.

Die Offerten sind der unterzeichneten Kommission vex siegelt unter der Aufschrist :

“Offerte zur Lieferung von Schwellen, Loos Nr,

zur Westphälischen Eisenbahn““, Me aum. 10, Dezember o 5, postfrei eimusenden, in twvelhem Termine die eingegan- genen Anerbietungen in Gegenwark der etwa erschiene- nen Unternehmungslustigen eröffnet werden sollen,

Auf sväter eingehende Anerbietungen kann nichi ge- rücksichtigt werden, dagegen bleiben diejenigen, welche Submissionen eingegeben haben, bis nach Ablauf von 1 Wochen an ihr Anerbieten gebunden.

Soest, den 8, November 1849,

Königliche Kommission für die Westphälische Cisenb ahn,

Name des Abwesenden. Johann Gott-| Bobe1 sen

lieb Klever.)

Fortlau: sende Nummer,

Le

Dessen | (Geburtsort

Johann Frie- drich Böhme

k

|

j A j P nue Elisabeth

Mittags 11 Uhr, | L N l 4 4 ,

geb, Schüß e.

Bobersen

(Boitfried Böhla be Kaubiscþ, ODrbrand,

“obann Gottfried Wachtel,

Köln - Mindener S512) (Eisenbahn.

Vom 15, Oktober ab : = UAbfahrten der Personenzüge: von Minden nah Deuy 7 Uhr 30 Min, Vormit- tags, im Anschluß an den um 5 Uhr 10 Min, von Hannover abgehenden Zug. von Minden nah Deuy 12 Uhr 15 Min, Nach mittags, im Anschluß an den um 11 Uhr 15 Min. von Berlin, Oresden, Leipzig, Braunschweig, Bremen und Haunover eintreffenden Zug, D i Dre Co

Johann Linz George Gra \ C, Johann (Hottlieb

Micklif ch. Johann Traugott

Schneider.

T % tägliche Linz.

Naundór Fe

Gregorius, Andreas und Martius Jacobus, «Fohann i Christoph | Prausold. Johann (Hottlieb Thieme. (Hottfrieb Dommis ch,

D 11,

[425] Ei ttal ag.

Bei dem unterzeichneten Justizamte ist auf Antrag ber Betheiligien der Ediktal - Prozeß zu Erlangung der Todeserllärung der nachstehend »ub B. verzeichneten Verschollenen eröffnet worden.

Es werden daher sowohl die in dem nurgedacten Verzeichnisse genannten Verschollenen, als auch alle vie- jenigen, welche als Erben oder Gläubiger oder aus anderen Rechtsgründen an den Nachlaß dieser Abtoe- (enden Ansprüche zu haben vermeinen, hierdurch geladen, i den-v. Februar 1850 an hiesiger Amtsstelle sich anzumelden, über ihre Pcr- son sich auszuweisen und resp, ihre Ansprüche zu be- seinigen, unter der Verwarnung, daß außerdem die Abwesenden für todt und alle, welche ihre Erb- oder sonstigen Ansprüche an deren Vermögen nicht augeinel- det oder bescheinigt haben, derselben, so wie der Wic- dercinsezung in den vorigen Stand, für verlustig erach- tet und diesfalls die Verlassenschaften den sich aumecl- denden Erben und Gläubigern zugesprochen oder sonst denen Rechten gemäß darüber Erkenntnisse und Verfü- gungen erfolgen werden, hiernächst mit dear bestellten Lontradiktor oder auch unter sich rechtlih zu verfahren, binnen 8 Wochen zu beschließen und

den 8. April 1850 Jnrotulation der Akten,

den 10, Juni 1850 abec der Bekanntmachung eines Erkenntnisses, welches beim Außenbleiben für publizirt erachtet werden wird, gewärtig zu sein, :

Uebrigens haben auswärtige Juteressenten einen Be- vollmächtigten am Orte des Gerichts zu Annahme der ea ena zu erlassenden Ladungen zu bestellen,

»as Patent der Cviftal-Citation is an hiesiger Amts- stelle angeschlagen. P R

Hain, den 30. Juni 1849,

Das Königlich Sächsische Justiz-Ami daselbst, Böttger,

Johann Chri Zadcka, \rovh Bre t-

\chnceider.

Johann (Ho!tlieb Klare, Christian Stauda Kir s.

Johann Christoph Finger. Hans Gottfried Niedner.

Stölpche

Stölpche

Johaun Christoph Kunert, Christian Tanner.

der

Goitlieb Mann.

Zottewi

| | | Î

Boberfsen.

KFalkreuth.

Ponikau. | 25 |. 2 1L Ponikagu.

Uerd,

»cäßchen,

Strauch.

Nebigau,

Königliches Justiz-Amt Hain, am 30,

| Dessen Vermögen.

f lr. |Ngr. | Pf.

Dessen | Vormund. |

B Â

esondere Bemeriungen, Feber wurde während der französischen Kriege zum Militair ausgehoben, machte im Jahre 1812 den Feldzug nah Nuß- land mit und if uicht zurückgekehrt, Böhme marschirte im Jahre 1812 mit nach Nußland und is aus dem Feldzuge nicht zurückgekehrt.

Die Lehrknechtin hat sich 1764 mit dem Bauer Samuel Lehrknecht in Bobersen verheirathet, diesen aber später verlassen, ohne daß seitdem über ihr Leben und Aufenthalt etwas bekannt geworden ist. Kaubisch is im Jahre 1813 als Soldat mit nach Nußland fortgegangen, ohne zurückzufehren,

Der (Herichts {chöppe Kühne zu Bobersen,

Derselbe

Derselbe.

,

R,

Der Ortsrich-

ter Lehmann zu

Böhla bei

Ortrand.

) 33 M | 7 [Der 4 QUe | Wachtel zu

Kalkreuth.

i - Kuh,

Wadhtel ist zu Ende des vorigen Jahrhun- derts als Fleischergeselle auf die Wan- derschaft gegangen, ohne zurückzukehren oder cine Nachricht von si zu geben. Grafe is im Jahre 1812 als Soldat nuit nach Rußland gegangen unv hat seitdem nihts wieder von sih hören lassen. Midlisch is bereits seit 1771 abwesend und über dessen Leben und Aufenthalt feit- dem etwas nicht bekannt geworden. Schneider soll im Jahre 1812 als Soldat mit nach Rußland marschirt und bald nach seiner Rückkehr im Jahre 1813 im Lazarethe zu Leipzig verstorben sein.

Die drei Gebrüder Jacobus sollen bereits über 70 Jahre von Naundörfel ausge- wandert sein, seitdem aber keine Nachricht von sich gegeben haben,

Prausold marschirte im Jahre 1812 als Train-Soldat mit nah Rußland und ist nicht zurückgekehrt.

Thieme is im Jahre 1812 als Soldat mit nah Rußland marschirt, obne zurüc{zu- tehren.

Dommisch foll seit langer als 50 Jahren unbekanuti und abwesend sein,

1008| 9 Ortsôrich- und ein Ochse. Dommifsch | | 2U Linz, O Drerselbe, und :- Schfl. Korn. O83 und eineAusstattung

55| Derselbe,

Der Ortsrich- ter Finke zu NRaundörfel.

o ‘F« 4 4 (

Der Ortsrich- Kmeysch zu Pomlfau,

Derselbe,

[er

Der Orisrich- ter Händler zu Quersa.

Der Ortsrich- ter Leonhardt

Data.

Bretschneider is den 18, September 1793 geboren und seit dem Jahre 1811 ver- \hollen, zu welcher Zeit er als Schmicdé- gesell auf die Wanderschaft gegangen ist, êlare trat im Jahre 1811 als Freiwilliger zum Militair, marschirie sodann im Jahre

1812 als Artillerist mit nach Rußland und ist nicht zurückgekehrt,

Kirst i} seit länger denn 50 Jahren abwe-

send und hat seit seinem Weggange nic

mals wieder Nachricht von sich gegeben

Finger is im Jahre 1811 ats Soldat mi!

nach Rußland gegangen und nicht zu-

rückgekehrt. L

Niedner soll länger als 50 Jahre abwe-

send fein, ohne daß man seitdem wieder

etwas von ihm gehört hat.

Kunert war Soldat und machte im Jahre 1812 den Feldzug mit, ohne wieder zu- rückzukehren.

Tanner soll bei dem früher in Ortrand gar- nisonirenden Königlich Säcbsischen Dra- goner-Regimente als Gemeiuer gedient haben und mit demselben im Jahre 1812 nach Rußland marschirt sein, ohne wie- der etwas von ihm zu hören.

Maun soll bereits seit 80 Jahren unbe-

kanni abwesend sein,

LEH 58

Der Ortsrich ter Schoppe 31 Scäßgen.

Der Amisland- richter Sachse zu Stauda. Der Ortsrich- ter Muschter zu Stölpchen.

Derselbe,

n,

n.

Der Ortsrich- ter Sachse zu Strauch. Der Ortsrich- ter Kunze zU Nebigau,

Der Ortsrich- ter Stephan zu Zottewiß,

Zuni 1849,

50

V Míl. |

Bötiger,

Beilage zum Preußischen Staats-An

F wat. Wissenschaft und Kunft.

Königliches Schauspielhaus, (Romeo und Julie.) Shakesveare.

Auswärtige Börsen.

MEE e E e

ichtamtlicher Theil. Wissenschaft und Kunst.

Königliches Schauspielhaus.

l

»

Nomeo und Julie von S hakespeare, lebe sekung von Schlege!

R Den 26. November.

Zunächst sühlen wir uns gedrungen, der Regie zu danken, daß sie uns nicht mehr jene Göthesche „Travestie““ der großen Shakespeareschen Liebes- tragödie, sondern die meisterhafte Schlegelsche Uebersetzung ziemlich unver- turzt gegeben hat, Gewiß war es nicht der Dichter Göthe, dex das Werk eines Veistesverwandten nach dem Zeit- Volksbedü fniß shonend umgestaltete, sondern es war der greise Theater - Dircktor , der cinem flein- städtischen Publikum zu Liebe cinem unsterblichen Gedichte Gewalt anthat in einer Weise, die seine eigene Billigung nie haben konnte, Gern giebt man einige unnöthige Scenentvechsel einige Ammenfcherze , ‘drei O) Ie Tes und die ölguren der Lady Montague, der

nten 2c, eis, mcht aber duldet cs dcr gedildete Sinn, daß «lfteinshnitte willkürlich verlegt, wesentliche Vorgänge wegge- verändert, ja sogar allerhand Fremdartiges hinzugebracht Glü, daß diese Barbarei endlich

und

DIE lassen oder i Wünschen wir uns abgestellt ist. Ueber die einzelnen kleinen Veränderungen und Hinweglas- sungen, die das S!ück hier noch erfahren, wollen wir nit rechten juden- falls hat indem man weder tie Göthesche noch die Gugkowsche Bearbeitung, sondern die Schlegelsche Ucbei: seßung zum Grunde legte an Gesundheit und Wahrheit gewonnen z auch der Fortschritt der dramatischen Handlung hat durch einíge Ausftri’te mehr nichts eingebüßt, die Charafte- tik einzelner Personen dagegen is jeßt erst iu ihr Recht cingetieten. ie Vorstillung war troß des Neucn eine wohl gerandete. Herrn n dr i ch's Nomeo haben wir früher schon[besprochen, von unvergleichlicher wonheit war heute dics erste Ballgesvräch, vorzüglich aber die Balkon- ene, in welcher es dem Künstler gelang, den Ton der Liebe und Liebes- sehnsucht so mächtig anzuschlagen, daß selbst ter kühlste Beobachter sich tief ergriffen füblen mußte. Die J ulíe der Frau Ho ppé is unverfenn- bar cine so völlig durchdachte und sorgsam und sicher ausgesührte Rolle, daß im Einzelnen nur Unwesentliches zu eiinnern sein möchte, im Ganzen ließe sich jedoch wohl einwenden, daß die Liebe einer Julie im Ausdru noch inniger, seelischer gedacht werden muß; die Schranke dieser Künstlerin liegt ic {on oft bemerkt, in jencm Tonfall der Stimme, der mehr die weichlihe Empfindsamkeit eines deutschen Mädchens als die alühcnde Em-= pfindung der Ftalicnerin verräth, YJulien's Monolog beim Sonnenunter- gang würde auch einen Reiz mehr erhalten, wenn hier die bebende Sehn- sucht der liebenden Gattin noch mehr von jungfräulicher Schüchternheit ver- schleiert wäre, als Gegengewicht sür die, dem Nordländer beinahe verlezende taschheit der Hingebung veim ersten Begegnen mit dem Geliebten und imGar- in E C R A verdient indeß alle Anerkenuung, welche sich auch ohasten Hervoruf nach dem 4ten Aftc kundgab. Herr Franz, Lorenzo, ) in derartige Nollen, hätte wohl in der Gruft beim Anblick

i lebhafter empfinden können, ohne dem Greis

zu vergeben, Mit der Darstellung der Amme mnen wir uns nicht cinverstauden erklären; \o löblich 1c Nebenrollen möglichst charakteristisch und lebens Birch die Derbheit und Aufdring Lampen allzunah zu rücken. Unter aufwachsen können, Herr Krüse- deu Ton leichten Scher= nicht ort Parade reiten. n On gerne wir

die Rolle jedenfalls beiter gebettet, 0 Derr

werde

es,

QGDEL 5D

etwas

ns doc) ¿51

rau

usddienerin den tle keine Julie n Merkutio

jedes D

E DeY

Künstlers in anderen Rollen anerkennen. recht disfret, ohue an Ergößlichkeit zu verlieren, ionen war Mehreres neu.

oh erwähnt werden, daß die Musik in den Zw

vabren Kalamität ausgeartct is, Könnte nicht die

der Mußkstücke et besser, der Turnus ctwas größer,

sorgfalti Haydn, Beethoven, Mozart, Glu,

\crt, Mendelssohn manche neuere haben so viel Schú Orchester muß das Publikum des Sch fast nur die fadenschcinigen Compositionen irgend ecînes n

Ranges Tag für Tag hörer

darunter leiden, und

01.

i-

was ger scin Cherubvint

Auéwaÿyl die ¿fuhrung cilvas l und

ZLaruin

l

rigeunten odec Komponisten zehulen Lragodiceen muy dèr C1 u des ichterwvertes

len Stücien die Laune

_ Cs u

hakefspei

Nan (H (F Gervtn

4 V H

Shakespeare. 1849 Cngelmann

(Vergl, Preuß. Staats-Anzeig 16, Julî.) ¡l Daß in dicsem tiefsinnigen Ausdrücke““ unser Virf, aus {ntithesen stroßt; daß ubcr das Dramati- rei Hauptstellen mit offenbar die Form

: Liebeserflärung

Irqutnacht und dex

Der zweite Vand beginnt mit Rom inderten Stücke der hochpathetischen hr vorkommen, als in anderen Werlen Sh.'s, ertlark er Brooke’schen Quelle des

del Dortrag gerade au mehreeen der scönjte1 sche hinausgeht, findet er tief begründet. übeiwlegend lyrischem Charaflter, in welchen nach vorhandenen Mustern gewählt hat. Romco’'s auf dem Bal Juliens Monolog Abschied beider nach dexselben, die erste sonnetta Ton und Behandlung , der zweite ein epithalamisches (Hochzeits-) Gedicht und der legte ein sogenanntes Tagelied*), eine in der Zeit der Minnesängex entitandene Dia!vgfornn.“ Gervinus preist mit dieses Anlehnen an die fanonischen Formen als einen glüclichen „Naturgrisf. Die Entdeciung dieses interessanten Zuges hat übrigens nidt er, jondern bie |

O, SDhakespcare- Gesellschast gemacht, Der Monolog muß von der Spielerin mit e lauten Worte gleichjam

berster Sinnigkeit bevandelt, di zu stillen Gedan- Die Mangelhaftigkeit der deutschen Nebersezung derx

ken ermäßigt“ werden, Stelle wird gerügt, 8H Ermangelung der Hochzeitsseste on bei den “llten eine üble Borbedeutung singt Julie selbst sich das Braullied, und verleiht so der ganzen Scene einen melancholischen Reiz mehr. Zn den alten Tageliedern werden stcts die Liebenden von einem Wächter crinnert, daß es zZeit Trennung seiz sie streiten dann mit ihm und untereinan- der, ob das Licht des Mondes oder der Sonne, der Gesang der Nathligall oder der Lerche sei, Der Dichter hat es. vorgezogen, nicht originell zu sein,

Gedichts, v

C,

Bau,

Nechi

1

zur

als sih in dem Ausdruck, den Jahrhunderte gebildet und ausgebildet, zu

vergreifen,“ Ueber die shakespeare’sche Schilderung der Liebe sagt der deut- \che Beurtheiler ; „der Dichter hat sich zwischen die guten und schlimmen

5) JZrren wir nicht, so is dies dieselbe Form, welche die Provençalen unter dem Namen „Alb a“ vielfach ausgebildet haben,

2157

E E

Eigenschaften dieses Dämons, nach der überlegenen Art, die wir schon an ihm kennen, mit jener erhabenen Unbefangenheit und Parteilosigkeit ge- pflanzt, daß es ganz unmöglich is, zu sagen, ob er größer von der erhe- benden oder kleiner von der herabziehenden Kraft der Liebe gedacht habe. Er hat ihre reinen und gefährdenden Wirkungen, ihren natürlichen Adel und ihre angeborenen Nänke mit dem Gleichmuty geschil- dert, daß wir eben so betroffen stehen von der Vewunderung die- ser Alles Z niederwerfenden Kraft, wie von der Verwunderung über die Schwache, in die sie ausartetz; daß wir, dem Gefühle folgend von Theilnahme und Mitleid híngerissen uns trauernd in das S chicfsal dic- les vom Stern des Ung'ücks gekreuzten Paares verlieren, und dann wieder im gefaßteren Geiste uns erheben über die Art und Weise, wie die Lieben- din unter der Gewalt ihrer Meisterin sich selbst vetloren haben, Nur we nige Menschen sind fähig, diesen Standpunkt des Dichters einzunehmen z Leser, von vielem sinnlichen Feuer, wie unsere Romantiker, schen die Macht der Liebe in R. und J,, als eine ideale Gewalt, als eine geseumäßig be- gehrenswerthe Herrschaft an, die andere von mehr sittlicher Strenge, wie Lessing, nehmen sie als cine übermäßige Tyrannei, die alle anderen Triebe und Neize gewaltthätig erstickt hat.

Gegen Schlegel vertheidigt G. mit Recht den Standvunkt Lorenzo's, in dem er keinesweges den mechanischen , pedantishen Sittenprediger , 0d) den trocenen Stoiker sieht; mit einiger Heftigkeit läßt G. jedoch den armen Mercutio an, hauptsöchlicb, scheint es, weil er dic Romantiifker mit ihm im Bunde findet, Eine von Romeo weit abliegende Natur is diefer Mercutio allerdings, cin coynischer Spötterz empfindungslos is er aber kei- ncôweges, und von einzelnen frivolen Worten darf man nicht auf scinen Charakter s{chließen. Shakespeare sowohl, als Nomeo ín ruhigen Stunden würden ihn nit so lieblos beurtheilt haben, als Gervinus ‘es that, Ju- liens rüchaltslose, rasche Hingebung nimmt G, sonst bekanntlich stets ein strenger Sittenrichter, in Schuß, und zwar wit voller Berechtigung, weist die Motivirung an dem Falle selbs! nach erinnert an die Sitte der ‘damaligen Zeit, und warnt nachdrücklich, von dieser ite der inneren GVemüthsbe- schaffenheit an der Heldin des Stücks irgend cinen Makel zu suchen. Ueber Nomeo's Verhältniß zu Nosaliuden welces anfangs allen Sentimenta- len so großen Anstoß gab, daß es in einigen Bearbeitungen weggelassen wurde, später von Bewunderern des Dichters für unumgänglich nothwendig

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betrachtet wurde, um die wahre Licbe gegen die Phantasieliebe und unbe- stimmte Herzens sehnsucht in Kontraft zu segen spricht sich G. nicht deut- lich aus, doch cheint er der Ansicht, die jegt jeder Vernünftige theilen wird, daß man sih zwar eincn Romeo ohne das Nosalinden-Exercitium denken kann, daß aber der Dichter doch’ schr wohl that, der S chwachsichtigen hal- ber, den Crust der Li ebe gegen die Minnespielerci so anschaulih ab- zuheben, Cine auffallende Stelle findet sich p. 42, wo von Romeo?s Verzweiflung über Juliens vermeintlichen Tod die Rede ist. „Er geht nicht zu Lorenzo, den ersten Gang seiner Julie in der ähnlihen Lage. Der Tod ist sein einziger, jein ecster und nichr wie bei Julie sein leyter Gedanke! Er kam ja doc nie zu spät und konnte nie versäumt werden!“ Soll damit gemeint sein, daß der versiäudige Leser se urtheilen muß, so ist vie Bemerkung völlig müßig, und doch scheint cs so, denn unmöglich kann sie für Romeo als Lection gelten. Was ist wohl natürlicher, als daß er den Leichnam der Geliebten aufsucht, und nicht den alten Mönch, der keine Todten erwecken taun: Julie war ja keineewegs toie behauptet in ähnlichem Falle, denn die Vereinigung mit dem Verban nten war do noch denk- bar, und deshalb sucht sie ihren cînzigen Freund und Nather auf. „Sr hat tas schärfste Gift genommen; ein milderes hätte vielleiht Gegenmittel erlaubt, Welcher Berzweifelnde, der sich selbst| den Tod in den Wellen giebt, sorgt wohl vorher dafür, daß Stangen, Haken, Siricke zur eventuellen Rettung bei der Hand sind! 7 :

j Neben diesen und ähnlichen kleinen Pedanterieen und Hofmeistereien finden sich aber weit überwiegend Stellen derx kernigsten Wahrheit, der sinnigsien Ausle- gung, im Ganzen können wir j nicht bergen , daß ganze Ab- handlung über Romeo und Zulie nicht in den glücklichsten Stunden ge- schrieben scheint, und daß wir gerade über dies Stück von dem feinsinui- gen, beredten Shakespcarefreund mehr erwartet haben, Er zergliedert oft, wo der Leser nur bewundern möchte, und bewundert und lobpreist wieder, wo dem Leser mit tieferem Eingehen gedient wäre, kurz, die Summe elehrung und Erbauung, die der Leser aus Abschnitt von fünfzig ei 1

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/ ten {öpft, hätten wir auf den Namen Ger bin ungesehen be- tender gc|chaßt,

Der folgende Abschnitt „Kaufmann Lon 30 Seiten, ist aber einer der inhaltreichbsten des unterbricht die Reihe der rcin erotishen Stücke, um Drama's, dem er mit Recbt einen höheren Werth beilegt, Ausleger, einzuschalten, Die mebr als gewöhnlich versted tenden Fadens scheint den ganzen Scharfsinn und die game Be des feinen Kritifkers ins Gewehr zu rufen, um die abweichenden seincs Denkens gegen andere Urtheile und Meinungen zu machen, Die Beweisführung, daß dei Grundgedanke des Stücks von dem S aße SUTIITNI A : gedeckt wird, triit allerdings in Ulrici’s Werke so rüstig und achtunggebietend auf, daß Leser desselben, deren cigene Mcinung nicht {on vorher divergirte und unerschüttert blieb, judicata sehen und Gervinusschen Betrach- tung einiges Mißtrauen entgegentragen werden. Daß der Dichter selbst auf jenen an verschiedenen Stellen einen großen Accent legte (na- men lih in der lezten Rede der Portia, worin sie urgirt, daß nicht das strenge Necht, sondern die mildernde Billigkeit die Gesellschaft zusammen halte) is zu betannt, daß noch ein Zweifel blicbe, wie sehr cs Sh, auf

Beleuchtung dieser W anfommt; man lese jedoch die Untersu- unseres Autors , und- man wird eingestehen , daß cr doch noch ticser

den Kern des Shschen Stückes eingedrungen ist und ihn dem Auge un veifürzt und unbeschädigt bloszulegen weiß. Zuerst wird daran erinnert, daß die handelnden Hauptpersonen nicht alle zu jenem Satze in Beziehung stehen, sodarnn weist ex darauf hin, daß cin Say der Reflcrion aus fast feinem Sh‘schen Stücke ohne Zwang berausgelesen werden könne, daß in vemfelben nit die Fabel als um den cs sich handelt, anzu}e- hen sei, sondern daß das, was die Dichtung erst macht, und worin Sb. seine freieste Bewegung behauptet, von wo aus er den Bau sei- e Stücke entwirft und selbst die gegebene Handlung erst wieder- chat, stets die Menschen und die Beweggründe ihrer Handlungen sind. „Hier is der Dichter immer Er selbst , immer groß, erfinderisch, Lir \prünglih; tie Fa Stücke 1 meist entlehnt, oft abenteuerlich, ohne Wahrscheinlichkeit 11 sich ohne Werth. Er läßt sie unbekümmert stehen, als ein dichterisches Symbol für jedes Aehnliche, was Jirt- lichkeit möglicher wäre z er forscht nach Menschennatur, nach den Cigen- schaften und Leidenschaften, die ungefähr solch eine Handlung zu begehen sähig wären, und cxr gicbt uun Tricbwerk dieser Leidenschaften , dieser Gemuúüths- und Charafter-Anlagen, in cinem cinsachen Bild der Anschauung, aus dem man zu cinem zusammengesezten Eifahrungs8saß, wie der obige, ivohl niemals hingeleitet wird. Was man den lcitenden Gedanken, die wirkende Seele in Stücfen nennen kann , das spricht immer ein ein-

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U Ds zelnes Verhältuiß, cine cinzelue Leidenschaft oder Charakterform scliht und einfach aus. Ganz so, wie Sh, selbst im Hamlet von der Kunst verlangte : daß sie der Natur den Spiegel vorhalte, cin Abbild des Lebens , der Men- schen und ihrer wirkenden Kräfte gebe, wodurch sie zwar sitilich und sittigend aber auf dem reinsten dichterishen Wege wirkt, durch Abbild, durch [eben- dige Darstellung und poetische Erfindung, Des Menschen Tugenden und Laster anschauen und kennen, sie abspiegeln und kennen lehren, in ihren Quellen, ihrem Wesen und Wirken und ihren Folgen, und fo zwar, daß er den Zufall dabei ausschlicßt und die Willkür bannt, die in einer geord- neten Welt keinen Raum haben kann, das is die ganze Aufgabe dic Sh. an den Dichter, die er an si selbst gestellt hat. Gervinus formulirt nun: Das Verhältniß des Menschen zum Besiße zu schildern ist die Absicht des Dichters im Kausmann von Venedig ‘gewesen , und je alltäglicher der Gegenstand scheinen möchte, so sieht er in der Verkörperung desselben desto mehr des Außerordentlichen, Tiefsinnigen und poetisch Großen, Den Grundgedanken, den wir in allen Werken und dem Leben Sh.'s finden, faßt unser Autor so; „im großen Weltleben, in der Staaten- und Regentengeschichte, nicht minder im Privatleben führt alle Betrachtung

zeiger. Mittwoch d. 28. Nov.

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darauf hin, daß Verdienst, Thaten, Charakter, Bildung, innerer Werth und Größe über Rang und äußere Ansprüche hinausgehen. In den Stücken, die wir zuleßt durchlaufen haben, hat der Dichter überall seinen widerstrebenden Stand genommen gegen alles Scheinwe- sen, gegen falsche wandelbare Freundschaft und Liebe, gegen eitlen Prunk mit Gelehrsamkeit, mit Geistesheroismus, mit Wit, gegen alles Scheinverdienst und Cinbildung auf Ahnen und Abdel, gegen ckcheintapferkeit und Renommisterei, selbst gegen die Scheingestalt des Man- nes, der unter dem Gewicht einer edelsten Leidenschaft erlegen ist,“ Der cigenthümliche Zug wird hervorgehoben, daß Sh. auf kcinen Gegenstand so oft in Sprüchen und in satyrischen Ausfällen bis zur heftigsten Bitterkeit zurü- kommt, als auf die damalige Zeitsitte, falsches Haar und Schminke zu trageu und Zugendzier und Frische zu lugen. „Hierin drückt sih einfa und prägnant der innerlihe Abscheu aus, den Sh. gegen Flitter und Firniß im physischen und moralischen Menschen empfand. Die Summe von all dem is , daß des Dichters Geist und Gedanke früh hinwegstrebte von dem äußerlichen nah dem innerlichen Wesen, nah dem Ma!k und Kern eines ächten und wür- digen Lebens und Daseins, und daß er in diesem höchsten Sinne, immer größer und weiter shauend, seine Dichtungswerke empfing, zeitigte und ge- bar, Hier (Kaufmann von Venedig) is dieser vielbeshästigende Gedanke in seinem cigentlihen Mittelpunkt zusammengefaßt worden. Der Gott der Welt, das Bild des Scheins, das Symbol alles Aeußerlichen is und heißt das Geld bei Sh. und im Sprüchworte überall.“ Jm Einzelnen wird dies nun I, 62 und ff. nachgewiesen; vorzüglich möge man auf die feine Schilderung der Portia, des Antonio und des Shvlock achten. Diesen Lepteren, den „Auswurf der Menschheit ‘“‘, zu einem Märtyrer ma- chen zu wollen, ruft die äußerste Entrüstung unseres Autors, und mit Recht, hervor, (Vielleicht dachte er hier auch an jene Stelle in Heine's Reisebil- dern : »the poor man 1s wronged ‘““, die einer Engländerin in den Mund gelegt wird, und in der sich die ganze sittlihe Blöße eines hochbegabten Autors zeigt.) „Der Dichter hat diesem Charakter allerdings, um ihn nicht ganz unter unser Juteresse herabsinken zu lassen, die Empfindung seiner Pa- riahlage gegeben und scinen Haßausbrüchen gegen Christen und Aristokraten auch achte Beshwerdegründe untergelegt, aber von der „Emancipation der Juden““ wußte er nichts, am wenigsten von derjenigen dieses Juden, den Burbadge zu Sh.'s Zeit in abschreckendcr, auch äußerer Gestalt, mit langer Nasc und rothem Haar gab, und dessen innere Häßlichkeit, dessen verhärtete Natur weit weniger von Religionsbigotterie bestimmt- ist, als von dem \chrecklichsten aller Fanatismen, dem des Geizes und Wuchers.““ Dies Alles wird überzeugend ausgeführt, und namentlich das Verhältniß zur Tochter in's Licht gesezt, und diese Jessika mit wenigen scharfen Zügen geschildert, : es

: N den allgemeinen Bemerkungen über Sh.'s historishe Dramen scheint Vieles der fleißigen Arbeit-Ulrici s entnoramen, wer aber die be- treffenden Abschnitte in beiden Büchern gelesen hat, is geneigt, Gervinus mehr dafür zu danken, daß er jene bcnußte und \o benugte, als dem ersten Geber selbs, Dieser setzt uns die Früchte seiner Studien in ciner Gestalt vor, die uns allen Geschmack daran verdirbt ; jede einzelne Frucht if in un- zählige kleine Stücke zerschnitten, ohne daß vorher - die Schale vom Kerne gelöst wurde, und troy der vielen Bogen Papier, in welche das Ganze ge- wickelt i, bedeckft doch dicker Staub (aus der Hegelschen Schulstube) das Ganze. Kein Wunder, daß wir genießen und zähneknirschen !

„Wir baben das, was Sh. in sich vereinigte, nur getrennt in unseren beiden Dramatifern: das große Ge\schichtsleben der äußeren Thaten in der historischen Dramen Schiller®s, dem die gemüthliche Seite des Menschen nicht aus so reichen und feinen Erfahrungen wie Göthen geöffnet war, und dagegen das innere Seelenleben des Einzelnen bei Göthe, dem umgekehrt die Geschichte fremd und unheimlich war Durch diese Trennung ist dem Gefühls- und Gedankenleben, der Welt der Empfindungen und Ideen in den Dichtungen Einen gewöhnlich der große Hintergrund

Volks - odex Staatêlebens entzogen, auf dem fast

| auch seine (Gemälde des privaten und einzelnen Lebens ufzicht und în den (Geschichtsstücfen des Anderen vermissen wir die psybo- sche Vielseitigkeit und den Neichthum des Individuellen, das in Sh's. en ute mangelt.“ Zuerst wird nun die vaterländische und politische

an denen die Engländer

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5h.

Bedeutung der Sh’schen historishen Dramen eine große „dramatische Epopöe‘/ (Schlegel), besißen, wie kein anderes Volk sämmtlich in ciuem Jahrzehent dem so eben groß gewordenen Nationalgefühl entsprossen | ervorgehoben. „Wie spiegelt sih im König Johann das protestantische S elbstgefühl ab, und wie fest und sicher werden in Heinrich VIII. die Stüßen gepriesen, die der wahren Gottesverehrung den ersten Eingang n England geschafft halten! Wie beredt spricht in Richard 11. und Johanx in Heinrich V, und Vl,, ja aus allen dicsen Stücken der patriotishe Geist es Dichters nicht allein, sondern auch das Selbstgefallen cines Volk.s as sich in aglüflihen Erfolgen wieder selbst hat erkennen lernen ! zst doch eine Hauptabsicht dieser Werke, das englische Volk an die früherc vergessene Periode seiner politischen Größe wieder zu erinnern, und ihm feine Eduarde jeine Heinriche, seine Talbots, die Schrecken der Franzoseu wieder vorzu- führen,“ Der Verfasser preist das Volk, aus dew solche Dichtungen wachsen konnten und wünsht ihm Glück zu dem Cinfluß, den wieder diese auf dasselbe haben mußten. Die allgemeine politisch - patriotische Bedeutsamkeit dieser Stücke ist allerdings weit größer, als ihr geschichtlicher Werth an sich, und W, Schlegel ging gewiß zu weit, wenn er meinte daß man aus ihnen „die Geschichte nah der Wahrheit lernen“ fönnc. G, sagt mit Recht , daß die genauen Züge der Geschichte und die wah- ren Triebfedern der Handlungen man überall nur durch gewissenhafte Ver- gleichung und Prüfung möglichst vieler und möglichst gleichzeitiger Quellen fepnen lerne, daß Sb. writ entfernt davon war, dies Geschäft des Vistori fers auf sich zu nehmen, und uur weise daran gethan habe. Junteressante Nachweise, wie es Sh. seine Hauptquelle, Holinshcd's Chronik, benutzte, fin- den sih in dem Werke von Courtengy: the historical plays of Sh. 1840; auch dieser Schriftsteller erklärt, daß „der historishe Werth jener cktücke nicht so hoch angeschlagen werden dürfe, ein Ergebniß, welches dem ichter keinen Abbruch thut, ihm vielmehr größere Ehre bringt. Sh. erx- kannte dabei nur ein Geseß und wandte es auf die trockenste Geschichts- chronif wie auf die phantastischste Novelle an: er suchte nah Natur und innerer Wahrheit; dieje nahm er als sein Eigenthum in Beschlag, wo er fie fand, ihr Gegenthcil verwarf erx, welche Autorität sie ihm auch bieten mochte.“ G. nennt es cine „sonderbare Grille unserer Romantiker, daß sic machten, die Historien Sh's über alle seine anderen Werke hinwegheben zu vollen, sie, die doh der realistischen Poisic weniger zugcneigt schienen z cinige diesir Stüde werden alle1dings mit glei- chem Vergnügen gelesen, wie die freieren Tragödien des Dichters,, aber vielleicht nar, weil eine psychologisch interessante Hauptfigur wie in Richard 111,, oder weil gerade unzistorische Bestandtheile, wie in Heinrich 1V, an- jehen. Gerade da, wo die Historie am reinsten ist, wie in Richard 11, haben wir uns durh eine scbwcre Materie duïcchzuarbeiten , die den Flug des Dichters und unseren Nachschwung zu hemmen scheint, die gleichjam mit bistorishem Studium überwunden werden muß, aber, wenn sie über- wunden ist, einen neuen Genuß bietet, den man in nicht historischen, rein poetischen Dramen vergebens suchen wird. „Der Vortrag in diesen ge- \chichtlichen Stücken is weniger poctisch erhaben, der nüchterne Stoff der Wirklichkeit bindet der poetischen Rede die Flügel, aber auch von dieser Seite kann man einen höchsten Vortheil finden, den die stoffartige Natur diescr Stücke der englischen dramatischen Dichtung gebracht hat: sie leitete vom Reim, von dem Konzepten- und Antithesenwerk, von allem falschen Flitter der Poesie ab, und es is augenscheinlich, daß Sh., erst nachdem cr diese Schule durchgemacht hatte, seine vollendete dramatische Darstéllungs- weise erlangt hat. Alles zusammengefaßt folgt aus dem Gesagten, was Jeder auch ohne diese Zergliederung im Gefühle trägt, daß der poctische Reiz dieser historishen Stücke gegen die freien Dramen Sh's. aus natür- lichen in dem geschichtlichen Stosse liegenden Gründen zuürcksteht, daß aber eben dieser geschichtliche Stoff wieder auf einen anderen eigenthümlichen Werth hindeutet , den die nit historishen Dramen weniger eigen habecu.'‘ Diesen Werth deutlicher zu veranschaulichen fährt unser Autor fort: „Dem historischen Schauspiel läßt sich das frei-poetische, von Seiten des Stoffes auch das private, häusliche gegenüber denken, in dem eine allgemeine sitt- liche Idee waltet, die sich dort in eine politische erweitert, Die Personen

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