Florenz, 21. Nov. (Lloyd.)
des sa!dinischcn Hofes Tcm Großherzog in ciner befondercn Audienz scin Beglaubigungéschreiben úberreiht. Dcr Minister der auswär- tigen Angelegenheiten war bei Der Unterredung zugegen.
Nov. (Ll.) Gestern wurde auf dem Damvpf- Leihnam des Pascha von Kantia, der vor eingcs{chiff}t. Jun der Stadt
Livorno, 20, {difffe „Bosphore““ Der 1 F cinigen Tagen in Florenz gstorben 1, berr(cht vollkommene Rußÿe.
Bologna, 17. Nov. (L141) Ein Herr, welcher bei dem neu lien Raubaufalle der Diligence ausgeplündert wurde, traf gestern ufállig in der Stadt eine Frau, welche einen Ring am Finger tiug, den er für den scinigen erkannte, Er machte sogleich An- :cige beim ósterreichiscen Militair - Kommando, _wclches die Frau crhaften lß. Die ibr ana. stelltcn Nachsul'ungen ergabeu, aß sie denselben von einer Aufwärterin eines Gasthaus(s gcfauft habe. Die Dirne wurde befragt und gab zwar zu, daß sie den
estechlencn Ri erf abe, wollte jedo feine näheren Um angeben. D ihr
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Der General drohte (urzwca, sie in drei iden füj.liren zu lassen, wenn sie bis zu dicser Zeit vit eingcstanden haben werde. Nach Verlauf der an- j Geistlicher zu ihr in den Kerker, um sie ì wirlte trcffflichz; denn sie erklärte in der That waren ihre Enthül
aab die Namen von 32 Männern
bcraumten Zeit trat ein T przuberciten
Nacht
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atten. Noch in derselben voraenommcn, und die Gerechtigkeit
ckchuldiakeit zu erfullen haben.
Heute hat der Gesandte
2192
i Rom, 19. Nov. (Lloyd.) Es ist neuerdings eine Kom-
| mission ernannt worden, um all die Verbesserungen, wclche im pápst= lichen Heere dringend nothwendig sind, zu prufen und sodann in Ausfuhrung zu bringen. Auch das Kriegs-Minisierium erhält eine andire Organisation.
Rom, 20. Nov. (Statuto.) General Baraguay d’Hillicrs beansprucht, wie es heißt, die Polizei für sich. T ie Herrcn Rougceau und Mougin werden ihre Entlassung einreichen. Man fennt dié Jnstructioncn nicht, die dem Geueral gegeben worden sind.
Beobachtungen.
Meteorologische
Im Schauspielhause. i Original - Schauspiel in Anfang halb 7 Uyr.
Mittwoch, 5. Dez. Vorstelung : Mazarin, hijrorisches Akten, von Charl. Birch-Pfeiffir. /
Donnerstag, 6. Dez. Im Opernhause. j Vorstillung. Zum erstenmale: Der Tromypcter des Prinzen, mische Oper in J. C. Grünbaum. Mußk von F. male: Das hubsche Mätchen von Gent, großes Ballct in 3 Akien und 9 Bildern, G)corae Musik von A. Adam. meister Hoguet. Die neue Decoration Königlichen Decorationsmaler Gerst. T
Baain. Hierauf,
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des ersten
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2. Dez.
Nachmittags Abends Nach eiumaligeæ 2 Ubr. 10 Ubr. Lußtäruclé ch «» o 336,73""’Þar. 336,43‘’’Far. 336 21'’Par. — 21° R +08 13° R, Thaupunkt .…...! — 3,4° Ie
Morgens
6 Uher. Beobachtuug.
f .. 0 Quellwärme (,7 B.
Luftwärme Flusswärme 0,0° R.
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65 pCt 9 pt. trüb. halbh- iter. N W. Si W, Wi ärmewechsel N W. w —
. Bodenwärme Dunstsättigung . Wetter « ...«.«.. Wind
Wolkenzug
89 pCt. A usdüustung Niederschlag O 641‘“Bb, ,
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neblig. A W. 39° Tagesmittel: 336 46'"’Par.. L4 B. 49 B... (O pClL N, Königliche Schauspiele. Dienstag, 4. Dez. Jm Opernhause. 140ste Abonnemenis Borstellung: Martha, Der Markt zu Richmond, romantisch fomisce Oper in 4 Abth., theilwcise nach cincm Plane des St. Giorges, von W. Friedrich, Musik von Friedrich von Flotow.
i c ( 1 4 Anfang halb Uhr.
tioucn sind von dem Königlichen Decorationsmal.r Gropius. Lucile Grahn: Beatrix, als Gastr.ille.) Anfang 6 Uhr. Nr
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Dez. Berlin {n 3 Akten, von D, Kalisch, - Vorher 2. Herx gishe Scene mit Gesang von 0x, Beta, vou Herrn Grobeckcr.
MiütwoV, 5, O02, Ersicnmale: il nco Arciero. von Friedrich Kind. Musik von C. M. von von H. Berlioz. Mit neuen Decorationen Mascbineriecn sind vom Maschinistin Herrn Bcncy. Dis D im ersten Akt: Freie Gegcnd bei cinem Wiru hause. Jm zweiten Aft Ier f i 2) ch1. Die Wrelfsschlucht. Im driurn Att:
Zilt sind vom Di coratrons - Maler Herrn
(Claudina Fiorentini: Agathe, als G ajtroile.)
Dienstag, 4.
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Das Geschäft war unbedeutend; nur in Zproz. span. Anleihe etwas Umsatz anfangs begehrt, {loß jedoch maturx,
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Amsterdam , 30. Nov. belebt. Die Börse anfangs
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| | Auch heute war der Handel sehr | willig, blieb später, scheinbar durch | Gewinn-Realisationen, etwas flauer. Holl, Fonds anfangs höher, blieben wie gestern. Span. 3proz. sind durch große Verkäuse
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Mit der heutigen Nummer des Staats-An- zeigers sind Bogen 241 bis 244 der Verhaudlungen der Ersten Kammer ausgegeben worden.
Berlin, Druck und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckeret Beilage
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neucn
An al L 4 Nusland. Großbritanien und Irland, London. Frankreichs Zustände un- ter dem Präsidenten Bonaparte, — Die englische Flotte in den Darda- nellen und Befehl an Admiral Parker, — Der Papst und die Kar- dinäle, — Bemühungen des Herzogs von Bedford für das Landvolk, — Verkauf übershuldeter Gruntstücke in Jrland, — Die Maßregeln gegen den Sklavenhandel, — Lage der Dinge auf Jamaika. — Das haitische Kaiserthum, — Schreiben des General Narvaez an die Gläubiger Spaniens, — Eisenbahnbills, — Die Britanniabrüce, — Vermischtes. Schweiz. Ber n, Nationalraths-Verhandlungen über die au3wärtige Po- litik, Umschwung in der politischen Stimmung des Kantons Bern. — Altdorf, Felssturz, — Chur. Die neapolitanischen Werbdepots. — Lausanne, Geschworenenwahlen im Waadtland, — Der deutsche Sprach- Unterricht, China. Hong-Kong,. wegen der Ermortung des portugiesischen Gouverneurs, —
Seeräuber, I&Bissenschaft und Kunft. Zur vaterländischen Geschichte. Eisenbahu - Verkehr. Markt - Berichte.
Verhandlungen zwischen Macao und Peking
Chinesische
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Großbritanien und Jrland. London, 29, Nov. Die Times bemerkt über die innere Lage Frankreihs: „Der Lauf der Ereignisse in Frankreich is „nicht uneigentlich als ein fort- dauerndes Räthsel bezeichnet worden. Er is voller Widersprüche vie ein ráthselhaftes Wißspiel und verwirrt den Zuschauer. Was da sein sollte, is nicht da, und was ist, kann nicht lange bleiben. Er begann mit einer Republik ohne Republikaner nnd ist schon in ‘ne Monarchie ohne Monarch übergegangen; er begann mit einen
àampfe für ministerielles Uebergewicht über den persönlichen Wil- len des Königs und endete bis jeßt mit der Herrschaft des per- sönlichen Willens eines Individuums, das allen Klassen der Be= werber um Macht verhaßt i. Die Revolution ward in ihrem Laufe von einer Menge bewußter oder unbewußter Agenten, Thiers, Odilon Barrot, Lamartine, Ledru-Rollin, Marrast, Cavaignac und einer Masse verschwundener Potentaten unterstügt, yon denen die größere Zahl schon in Zweideutigkeit oder Vergessenheit gesunken ist. Die Revolution wurde zum Theil durch den Mißmuth des Volkes uber die ungeheure und immer zunehmende Steuerlast mit einem immer wachsenden Defizit erzeugt und genährt und hat zu einem finan- ziellen Abgrund getrieben, der entweder der Nation neue Lasten aufladen oder den Staatskredit durch eine furchtbare Katastrophe vernichten muß. Die Revolution begann mit einem Kampfe gegen die Macht eines Ministers, der seine Stellung mit unverzeihlicher Festigkeit 8 Jahre hindurch gegen innere Factionen und gegen äu- ßere Intriguen behauptete, und hat bis jeßt noch mit der Unter- druckung aller Ministergewalt geendet. Die Angelegenheiten des Staates werden von Siummcn geleitet. Die beiden großen Ge- walten r Republik können weder in voller Einigkeit , noch in direkter Opposition mit einander handeln. Die Regierung zieht sid de der Debatte zurück und überläßt es ihren Gegnern, mit zu bewegen. Die Versammlung, gern willt u verwunden, aber noch furhtsam, zuzuschlagen, atebt ibren bösen Willen durch Intriguen hinter den Kou dur nichts entscheidende Feindseligkeit kund, in- zu gleicher Zeit bewußt is, daß die Vereinigung welce das einzige Geheimniß ihrer Macht ist, eine ingebildete ist und in den Tagen der Prüfung keinen gemeinschaft- en Führer haben werde, Die Vortheile der Entschlossenheit und versöulichen Energie, in der Politik eines einzelnen Mannes vereint, sind auf Seiten des Präsidenten, welcher die fonderbare Erscheinung eines Regierers gewährt, der siŸ auf die Gesinnungen stübt, welche die Masse des Volkes und das Heer im Gegensaße zu der ganzen politischen Intelligenz jeglicher Meinung des Landes zu ihm hegen. Man thut dem Präsidenten mit der Bemerkung kein Unrecht, daß er nicht in eine so große und heroi\che Form gegossen worden is, wie sein Oheim. Mit geringeren persönlichen Eigen- haften hat er weit größere Schwierigkeiten zu bekämpfen. Obgleich er während des Jahres, in welchem er die Macht besißt, das Vertrauen Volkes noch nicht eingebüßt, hat er do das Vertrauen nicht eines Staatämannes gewinnen f5nnen. Sein Entschluß, allein zu regieren UnND U He walten, löste die einzige Verwaltung auf, welche sich seit seiner Er- wáählung Kredit verschafft hatte, und der gegenwärtige Zustand der Regierung liegt zwischen (lfürlicher Gewalt ohne zulängliche, ihige Diener und einer constitutionellen Macht ohne verantwort liche Minister. Man füge hierzu noh ein Gehalt, welches den laufenden Ausgaben der Präsidentschaft nicht gewachsen is , und alle die Beengungen , welch unzurcichenden Hülfsquellen sür eine hohe Stellung im Leben verbunden sind; hierzu füge man noch eine hülfsbedürftige und nicht sehr gewissenhafte Familie und ein Nest von Günstlingen, die entweder zu wenig oder ZU bekannt sind, um vom Lande geachtet zu werden. Ss giebt feinen Mann, der eine fo ungeheuere Last tragen muß, und dessen Gahigkeiten oder vessen zufälliger Einfluß nicht auf dic Daucr durch eine jo außper- rdentlihe Anstrengung würde vernichte! werden.“
Der Atlas enthält Folgendes : „Es ist wenig mehr daran zu zweifeln, daß eine sehr mächtige und sehr weit verbreitete Vershwd®- rung gegen den Präsidenten der französischen Republik besteht ; aber die Führer dieser Vershwörung mögen zu jehr au} die Fortdauer der Redeherrshaft in Frankreich rechnen. Der politische Charakter der meisten derselben ist in einem folhem Grade besledt, Day er in England ihnen jeden moralischen Einfluß auf Das Publikum rauben würde. Obgleich ihre Beredsamkeit die National - Ver sammlung nohch immer vergnügen mag außer Den Mauern, nein, in kurzem vielleicht innerhalb derselben, werden }f nicht nach ihren Worten, sondern nach ihren Thaken beurtheilt werden. Die Politik Louis Bonaparte?s ist augenfällig darauf berechnet, die Grundlage seiner Popularität zu erweitern unk auf dieje Weise selbst um die Versammlung einen Kreis zU \{lie- ßen. Diese zu zahlreihe und s\{chlecht erzogene Versammlung hat durch ihr gewaltsames, faktióses und regelloses Betra= gen sich in der Achtung des französischen Volkes tief herabgeseßt.“ Die Morning Chronicle sagt: „Die Partei des französischen Präsidenten nimmt sehr sichtbar zu, Das Fortschreiten dieser Be- wegung wird nicht nur durch den offenen Zutritt großer Journale, sondern auch durch den geheimen Beitritt großer Staatsmänner bezeugt. Wir sind unterrichtet, daß der Prásident unter seine Un- terstüßer die Herren Molé und Montalembert zählen kann; uns ist
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Beilage zum Preußi
2193
sogar das Gerücht zugekommen , daß selbst die feste Strenge des Herrn Guizot sich von der Politik des Präsidenten angezogen fühlt.“
Ueber Malta is Nachricht eingetroffen, daß die englische Flotte bei dem Einlauf in die Dardanellen beträchtliche Havarie erlitten hat. Die beschädigten Schiffe sind: „Vengeance““ von 84, „Prince Regent“ von 84, „Howe“ von 120 Kanonen und die Dampffre- gatte „Drugon.‘“ Admiral Sir W. Parker stattete dem Pascha der Dardanellen eineu Besuch ab. Sir William, der cine große Ab- neigung gegen den Tabak hat und am Bord seines Schiffes das Rauchen nicht duldet, that drei Züge aus der Pfeife des Pascha, ließ aber dann dur den Konsul dem Pascha sagen, wenn er cinen vierten Zug thäte, würde er todt niederfallen. Jn einigen Tagen — der Brief ist vom 5. November datirt wollte der Admiral sich nah Konstantinopel begeben, und bei seiner Rüdckehr segelt die englische Flotte nach der Bucht von Salamis. Die Offiziere er hielten von Konstantinopel aus Erlaubniß, die Dardanellenschlösser zu besuchen, und machten reichlich davon Gebrauch, Die Riesenfa= nonen sind noch immer vorhanden, stehen aber nit meh1 fest, son- dern lassen sih auf Rollen foribewegen. Die steinernen Kugeln wiegen 900 Pfund, und zur Ladung sind 68 Pfund Pulver erfor- derlich. Ein paar junge Seekadetten kfrochen ohne Beschwerde in die Mündung der Kanonen bis in die Kammer. Die Séhlösser sind nach der Landseite ohne Vertheidigung. Der¡Standar d berichtet, der Viceadmiral Parker habe so eben den Befehl erhalten, mit der Flotte die Dardan-llen zu verlassen und mit ihr nach Malta zu segeln,
Der römische Korrespondent der Times schreibt unterm 14. November, daß man allgemein glaube, der Papst werde zwischen dem 26\ten oder 28sten dieses Monats bercits seinen Einzug in Rom halten. Wer der Nachfolger des Kardinals Antonelli Tein wird, sei ungewiß. Der Papst schwankt zwischen den Kardinälen Lambruschini und della Genga. Kardinal Lambruschini, ein Ver- theidiger des altfonservativen Prinzips, solle jeßt bei veränderter Weltlage die Ueberzeugung hegen, daß eine gewisse Form von Volksrepräsentation auch für den Kirchenstaat Noth thue, und vaß keine Politik der Reaction mehr frommen könne.
Der Herzog von Bedford beschäftigt sich mit einem außeror- dentlichen Cifer mit der Verbesserung der Wohnung seiner Pächter. Seit zwei Jahren hat cr in seineu weiten Besißungen mehr als hundert Wohnungen, die von beinahe 3000 Menschen bewohnt wer=- den, neu aufbauen lassen und dabei Reinlichkeit, Gesun®êheit und Behagen berücksichtigt, was den glücklichsten Einfluß auf den Zu- stand der Bewohner ausübt, Dreihundert solcher Häuser sollen noch gebaut werden. Die neuen Häuser, von verschiedener Größe nach den Bedürfnissen jeder Familie, sind alle von Ziegeln gebaut und mit Ziegeln gedeckz Fenster, Fallröhre 2c. sind von Gußeisen, leß= tere stehen mit einem wasserdichten Refervoir in Verbindung. Die Küche ist mit Kochofen und Wasserkessel versehen; jedes Haus hat cine besondere, unterirdifsche Dungerstätte. Koniraktgemäß werden vie Wohnungen alle zwei Jahre geweißt. Sie stehen in Gruppen, deren Mittelpunkt ein gemeinsames, mit allem Nöthigen versehenes Waschhaus und ein Brunnen bildet, überhaupt ist alle Bequemlich- keit vorhanden, welche die kleinen Pächter in den wohlhabendsten Distrikten Englands zu finden gewohnt sind. Die Kosten sind, da die Gebäude bei ihrer soliden Bauart sehr lange Dauer versprechen, verhältnißmäßig gering, aber das Anlage - Kapital is so groß und die Tilgung desselben dauert nothwendigerweise so lange, daß nur ein sehr bcdeutender Kapitalist sich auf ein solches Unternehmen einlassen kann.
Der Kommission zur Erleichterung des Verkaufs überschuldeten Grundstücke in Jrland liegen jebl bercits 114 Eingaben auf Er langung eines Verkaufsmandats vor. Die Güter, um deren Ver- fauf petitionirt wird, haben zusammen einen Pachtertrag von mehr áls 3 Mill, Pl S1:
Von Herrn Roberts, dem Präsidenten der Neger-Republik Liberia, welcher im vorigen Jahr England besuchte, ist, wie die Times berichtet, neuerlich ein Schreiben eingelaufen. Er zeigt das Aufhóren des Sklavenhandels an dem nördlih an Liberia gränzenden Gallinaslande an und spricht die Hoffnung aus, daß dur Ankauf jenes Gebietes, welches nur 2000 Pfo. St, kosten soll, dem Sklavenhandel vom Gallinasfluß aus für immer ein Ende gemacht werden könnte. Die freie Negerküste in jenem Theile West Afrika?s, zwischen der Sierra Leone-Kuste und (Huineæ, würde dann 700 englische Meilen lang sein. Der bekannte menschenfreundliche Quáker Samuel Gurney, Banquier in London, Bruder der verstorbe- nen Mistreß Fry, hat dem Präsidenten Roberts zu jenem Ankauf ein Geschenk von 1000 Pfd. angeboten; desgleichen ein Herr in Cincinnati in den Vereinigten Staaten 400 Pfd. Von dem engli=- {chen Kreuzergeshwader an der westafrikanischen Küste, welches den Sflavenhandel zu verhindern die Aufgabe hat, sind Nachrichten ein- gegangen , die bis Mitte Oktobers reihen. Es besteht aus unge fähr 20 größeren und kleineren Schissen, worunter eine beträchtliche Anzahl Dampfschiffe. Der Gesundheitsstand der Maunschaft war un- gewöhnlih gut. Man hatte mehrere Sfklavenschiffe mit 200 bis 600 Negern nah Sierra = Leone und anderen Punkten aufgebracht ; bei einer Ausschiffung aber ertranken 30 von den armen Schwarzen durch Umschlagen eines Bootes in Der Brandung. Gleichwohl ge= winnt in England die Ansicht mehr und mehr Halt, daß auf diese Weise dem Sklavenhandel nicht zu steuern sei.
Ein Blatt versichert, die französische Regierung habe dem bri tischen Kabinet bereits angezeigt, daß es den 1850 ablaufenden Ver- trag zur Vertilung des Sklavenhandels an der afrikanischen West- füste nicht erneuern würde.
Aus Jamaika sind Nachrichten bis zum 23. Oktober eingegan- gen, Es hatte den Anschein, als wollten sih dort die Verhältnisse der verschiedenen Staats-=Gewalten zu einander etwas günstiger ge= stalten, als dies bisher der Fall gewesen war. Ju der Versamm- sung standen die Parteien s{ch nicht mehr so \{chro} gegenüber, da die Landpartei etwas von ihren Forderungen nachgelassen hatte. Schon daß die Einfuhrzoll-Bill, die ursprüngliche Einkommensakte der Kolonie, durhgegangen ist, betrachtet man als Beweis von den veränderten Ansichten und Gesinnungen der Majorität des Hauses, welche offenbar geneigt sei, so viel nachzugeben, als sie könne, ohne ihre ursprünglichen Ansprüche ganz aufzugeben. Hinsichtlich der beabsichtigten Reduction in den Gehalten der Beamten war noch nichts entschieden. Jedoch war eine Bill aufgeseßt worden, von der man glaubte, sie werde einstimmig angenommen werden.
Auf der Insel Haiti hatte man wenig Vertrauen in die Sta- bilität des neuen Kaiserreichs. Die Schwarzen hatten allerdings für den Augenblick noch die Oberhand; ihre Gegner wärteten aber nur auf eine günstige Gelegenheit zum Angriff, und allgemein sah man einer neuen Revolution entgegen. Faustin l, hatte seine Kai- serlichen Befugnisse s weit ausgedehnt, daß er mehrere Personen, welche Unterthanen der benachbarten Republik von St, Domingo waren, mit dem Herzogstitel beschenkte,
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Staats-Anzeiger.
Dieustag d. 4. Dez.
Von Genexal Narvaez ist ein Schreiben an Herrn Capel, als Vorsißer des Ausschusses der Jnhaber spanischer Obligationen, eiu=- gegangen, des Inhalts, daß ehestens Maßregeln zu Gunsten der spanischen Staatsgläubiger getroffen werden sollen.
Für die nächste Session sind bereits 50 neue Eisenbahn-Bills angekündigt, wovon jedoch nur 5_ die Anlegung neuer Schienen- wege bezweckenz die übrigen betreffen Verschmelzungen von Eisen- bahngesellschaften, Abänderungen der bisherigen Baupläne, Frist- ausdehnungen und dergleichen,
Die Nachricht von dem Unfalle, der die Britanniabrücke betrof- fen hat, wird dahin berichtigt, daß nicht einer der Hohlcylinder, durch welche die Eisenbahn geführt werden soll, sondern der Cylin- der der hydraulischen Presse, durch welche jener auf die gehörige Höhe hinaufgeshraubt worden war, 132 Fuß tief in die See hin- abgestürzt ist, wobei einer der Arbeiter getödtet wurde. Im Uebri= gen hat das Werk guten Fortgang, und man hofft, am 3. oder 1. Dezember den zweiten der vier Hohlcyltnder, aus denen die Brücke bestehen soll, an die Pfeiler flossen zu können, an denen er durch die hydraulishe Presse in die Höhe gehoben wird. i
Die Berichte aus den Manufakturbezirken lauten unga, Man hofft, daß die Herabseßung des Diskonto auf das eschâäst belebend wirken wird.
In Edinburg hat man durch Subscription eine ansehnliche Summe zusammengebracht, um das alte Wohnhaus des schottischen Reformators John Knox wieder in baulihen Stand zu seßen und darin zu erhalten.
Das bisherige Unterhausmitglied für Carmarthenshire, G. R. Trevor, is in Folge des Todes seines Vaters als Lord Dynevor in das Oberhaus getreten. Für die erledigte Stelle treten als Kandidaten Herr David Jones, aufgestellt von den Protectionisten, und Sir J. Hampdon Williams, von den Liberalen vorgeschla- gen, auf.
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Schweiz. Bern, 26, Nov. (D. Z) Die heutige Ver- handlung des National-Raths über die auswärtige Politik, insbe- sondere über die Fluchtlings-Angelegenheit, ergab noch feinen Be=- \chluß. Die Baseler Zeitung berichtet darüber: „Nachdem mehrere Petitionen angezeigt, wird eine, wie es scheint , hon vor einigen Wochen eingegebene, von einer Anzahl bernerischer Groß- räthe, Beamten und Privaten unterzeichnete Erklärung verlesen, worin gegen den Flüchtlings - Ausweisungsbeschluß des Bundes=- Rathes förmlich protestirt wird. Jn einer langen Rede entwickelt nun Eytel feine Motion, indem er alle bereits dur die ultraradi- fale Presse, namentlich die Berner Zeitung, erhobenen An- \{huldigungen gegen den Bundes-Rath wiederholt. Druey ergreist an der Stelle des schon seit einigen Tagen franken Bundes - Prâ- sidenten das Wort, um in einem bis 2 Uhr dauernden Vor= trage, voll Geist, Energie und Humor, den Bundes - Rath und das Polizei - und Justiz - Departement gegen alle die seit längerer Zeit von gewisser Seite erhobenen Beschuldi- gungen zu rechtfertigen und namentli die Behauptungen der Berner Zeitung, so wie einer in Bezug auf die Flúchtlings- Angelegenheit erschienenen Brochüre, als Lugen zu bezeichnen. Er weist ausführlich nah , daß die Kreisschreiben des Bundesrathes vont 1. und 19, November nichts Anteres als eine getreue Ausfüh- rung des von der Versammlung unterm 16. Juli gefaßten Beschlusses seien, und damals habe kein Mensch von einem inconstitutionellen Beschlusse troß des Namensaufrufes gesprochen, was man wohl sagen würde, wenn man heute die betreffenden Beschlüsse des Bun- desrathes nah dem Antrage suspendiren wollte? Man würde fagen, als die Preußen da waren, habe die Versammlung einen folchen Beschluß gefaßt, und als sie wieder fort waren, haben sie den Muth wieder erhalten, denselben zu desavouiren. (Es entsteht all gemeine Heiterkeit und Lachen.) Er ließt mit der Erklärung, daß er glaube, daß es selbst im Interesse von ganz Europa wih- tig sein müsse, daß die Schweiz unabhängig und neutral sei. Es wird nun die Berathung einen Augenblick unterbrochen , um eine Petition des Dr. Wilhelm Snell zu verlesen, der ebenfalls eine Lanze für Wahrung des geheiligten Asylrechtes einlegt, welches er durch die in der Angst eines redlichen Gemüthes und in Ver=- zweiflung an dem Vaterlande vom Bundes - Rathe gefaßten Be- \chlüsse verleßt sieht und vadurch die Würde und Chre der Schweiz in Frage gestellt glaubt. Er meint, daß man die Frage großen Volks - Versammlungen zur Prüfung vorlegen solle, und beshwört die Versammlung, einen ehrenhaften Beschluß im Geist und Sinne der Menschenverbrüderung mit der Schweiz zu fassen. Emil Fret von Baselland trägt nun einen Theil seiner zum Druck in der Berner Zeitung oder dem Basellandschaftlihen Volks - blatt bereit gehaltenen Rede, deren Manuskript in den Händen haltend, der Versammlung vor und macht dieselbe durch allerlei Pofssenreißereien lachen, wird aber dann auf einmal heftig, \{lägt mit ber Faust auf die Lehne der Bank und shreit: daß der Bun- Rath den Beschluß der Versammlung „auf eine miserable Weise“ vollzogen habe, worauf er \{ließt, und der Präsident dann diesen unparlamentarischen Ausdruck ihm verweist, was aber Frei nit annehmen will. PDe. Heim will den Bundesrath dur Annahme dieser Motion nicht blamiren und dieses kostbare, wenn nicht lächer-
fortseßen, sondern Bericht und Vorlegung der
liche Intermezzo nicht | Aktenstücke von Seiten des Bundes-Rathes abwarten. Büzpberger daß die Beschlüsse des
protestirt dagegen und sucht nachzuweisen,
Bundes-Rathes nicht im Geist und Sinn des von der Versamm=- sung unterm 16. Juli gefaßten Beschlusses liegen. Almeras, eben so Pioda und Waller unterstüßen die E9tel\{he Motion gleichfalls, Leuterer in {önem deklamatorischen Vortrage , auf das Benehmen der Türkei in ähnlicher Angelegenheit hinweisend, von der die Schweiz sich hoffentlih nicht beschämen lassen werde. Doch will er den Vndes-Rath blos zur Erstattung eines Berichtes und Vorle-
Des
gung der Aktenstücke einladen. Son vorher ist Schluß der Dabatte oder Unterbrechung derselben und Fortseßung auf Morgen verlangt, aber fortzufahren beshlossen, Nachdem uo Franscini die Politik und die Kompetenz des Bundes-Rathes sehr warm vertheidigt, wie- derholt Eytel semen Antrag zur Unterbrechung der Diskusston für heute und Fortseßung derselben auf morgen. Der Antrag wird an- genommen und gegen 4 Uhr die Siyung aufgehoben.“
Bern, 27. Nov. (D. Z.) Vor Abgang der Post bleibt nur so viel Zeit übrig, zu melden, daß eben nah achtstündiger sehr leb- hafter Debatte die Egtelsche Motion mit etwa 60 gegen 30 Stimmen verworfen, dagegen ein Antrag des Herrn Dr. Heim fast einstim- mig angenommen worden is}, welcher dahin geht: Der Bundes= rath ist eingeladen, über die Flüchtlings-Angelegenheit einläßlichen Be- richt zu erstatten und diejenigen Aktenstücke vorzulegen, welche feßt schon der Oeffentlichkeit übergeben werden können. Ein Antrag auf Tagesordnung erhiell kaum 6 Stimmen.
Der Radikalismus verliert im Kanton Bern Boden, dem bitter getäuschten Volke fällt die Binde
je länger, je mehr von den Augen,