1849 / 357 p. 2 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

A r mrbr dieien neen remden G E di zam Spr PE N

Si ba A rer E ra

j egeben hat, die Ausgaben zu reduziren, kein die Ho i e als dieselben zu vermehren? Heißt dies endlich , daß eine Nation , des Guten müde , das Bessere ge- sucht und nur das Böse gefunden habe und nun verdammt sei, still zu stehen, aus Furt vor Schlimmern? Nein, dies ist nicht der Sinn des Widerstandes, der sich nach den Revolutionen zeigt. Das Bessere, das man gesucht hat, wird kommen, es wird au seinen Plab finden. Nur ist es eine Frucht, die etwas Zeit braucht, um zu reifen. Allein während das Bessere auf sich warten láßt, giebt es ein Uebel, das augenblicklich unter dem Einfluß einer Re- volution zum Ausbruch kömmt. Dieses Uebel is der Schwindel, der sich der Köpfe bemächtigt, der allgemeine Ehrgeiz, der in die Herzen eindringt beim Anblick der unvorhergesehenen plöh- licen und oft unverdienten Erhebungen; es ist der chrönische Jnsurrections - Zustand in Folge einer siegreichen Insurrection ; es ist die Verderbniß der Gemüther durch die unaufhörlihe An- regung der \hlechtesten Leidenschaften der menschlichen Natur, der Habgier und des Neides; es ist der Haß gegen jede, selbst die ge- rechteste und mühsamst erworbene Ueberlegenheit, den die gottloseste Propaganda auschürt. Die Gesellschaft befint et sich alsdann in einem moralischen Zustande, während dessen eine zu große Ausdeh- nung der Freiheit eine Gefahr wird. Jumitten dieses Interreg= nums der Geseße, das kürzer oder länger auf eine Revolution folgt, nimmt der Geist der Anarchie scine Stellungen und organi= sirt die Zerstörung, während er zugleich jeden Versuch zur Verbes- serung hindert. Jst bei diesem vorübergehenden Zustande das Wi- derstehen nicht eine offenbare Nothwendigkeit für die Regierung Jedes der Rechte, das die Agitatoren vcrlangen , is blos eine Kriegsmaschine, um die Regierung oder die Gesellschaft in Bresche . zu legen. Das Vereiusrecht ist blos noch das Recht, Klubs zu halten, wo die Minorität zur Empö- rung aufgestachelt wird. Die Presse ist keine Leuchte mehr, sondern blos noch eine Brandfackel. Das Associations-Recht ist blos noch das Recht, einen Staat im Staate zu bilden und über das ganze Land das Ney einer nuwiderstehlichen Verschwörung aus- zubreiten. Ist es möglich, die dergestalt von den Zerstörern aus gebeuteten Rechte nicht eine Zeit lang zu regeln, zu beschränken und \elbst nöthigenfalls zu suspendiren? Jst es möglich, wenn man dem Schauspiel der Verheerungen einer anarchischen Freiheit beigewohnt hat, nicht seine Vorsichtsmaßregeln gegen dieselben zu ergreifen, nach der Uebershwemmung die Dämme nicht zu befestigen und neue aufzuführen? Die unendliche Mehrheit ciner Nation verlangt immer nach den großen revolutionairen Bewegungen von der Re gierung diesen periodischen Widerstand und Schuß. Sie weiß wohl, daß, wenn man einen Wagen auf einem Abhange hemmt, dics nicht heißt, daß man ihn ganz anhalten will; es heißt nur, daß man ihn ver-

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hindern will, si zu überstürzen und in Trümmer zu gehen. Man muß iber den gefährlichen Abhang mit Vorsicht hinwegzukommen suchen. Wenn ver Boden sich ebnet, eilt man wieder weiter vorwärts. Die gehemmten Revolutionen sind sicherer, nüßliche Resultate hervorzu

bringen, Die Demagogen greifen übrigens bei Ter Regierung im

mer nur die eine Seite ihres S4,siems, den Widerstand an, Allein Maßregeln, die dem Hohen, Volksthümlichen, Brüderlichen in dem Geiste der Revolution entsprethen, sind von der Regierung ausge

gangen und werden noch von ihr ausgehen und von der National

Versammlung berathen werdcn. Das Gute wird geschehen. Allein war es nicht nothwendiger, das Uebel zu hindern? Und welches Uebel? Den Bürgerkrieg und die Desorganisation der Gesellschaft !“

Der Moniteur äußert heute seine Verwunderung darüber, daß ein so ernstes Journal, wie die Nem blee Veational e von einer Minister - Veränderung sprechen könne. Jn Bezug auf die gestrige Liste von Jrrthümern der Presse berichtigt s{{ch Der Moniteur dâhin, daß er in diesem Verzeichniß einen Artikel der Liberté dem Journal des Débats zugeschrieben.

Die Angelegenheit von Montevideo tritt mehr und mehr in ven Vordergrund der Politik. Die Regierung und die Majorität sollen zu einer entscheidenden Maßregel ents{lossen sein, und nur über die Stärke der gegen Rosas abzusendenden Expedition herrscht noch cinige Meinungs=-Verschiedenheit ; jedenfalls würde sie 3—4000 Mann betragen. Die Nachricht von der Erklärung des General Rosas’, daß er die Diktatur niederlegen (ved qul Zar rihtig; man meint aber, er spiele damit blos eine alle fünf Jahre wiederfehrende Komödie, die damit ende, daß die Volksvertretung ihn bitte, zum Wohle des Vaterlandes die Regierung zu behalten, und vaß er sih dicser Bitte füge. Neben der Presse, die schon lange die Juteressen von Buenos-Ayres gegen Montevideo vertritt, erflärt sich übrigens jeßt auch das Journal des Débats gegen die fragliche Expedition, weil selbst der günstigste Ausgang derselben Frankrei keinen Vortheil bringen könne, Was den Bericht der Kommission der Ergänzungskredite angeht, der eben an die National- Versammlung vertheilt worden is, so lautet derselbe zwar sür Be- willigung der von der Regierung verlangten Kredite, fügt aber bei, daß mehrere Klauseln des Lepredourschen Vertrages unannehmkar seien, und daß man cutweder die Laplata-Frage ganz fallen lassen oder die bisherige Einschreitungsweise, die Vezahlung der Sub-= sidien an Montevideo nämlich, durch ein anderes und wirksamercs Einschreitungs - Verfahren erseßen müsse. Die Regierung möge dieserhalb der Versammlung die geeigneten Vorschläge machen.

Der National meldet: „Herr Cahen, Professor der Philosophie in Bourbon Vendee, wurde zuerst von diesem Plaße durch den Bischof von Lyon abberufen und später vom Minister als Professor der zweiten Klasse nah Tours geschickt. Herr Cahen zog es jedoch vor, feine Laufbahn zu brehen, als den Ansprüchen der Congre gation zu weichen, und is jeßt definitiv aus der Universität ver wiesen, weil er Jude ist. Der National beruft s\{ch auf den Artikel der Constitution: „Alle Franzosen sind gleichmäßig zu allen Aemtern zulässig.“

Herr Wilmingston, ein englischer Reisender, der seit einigen Tagen von Madagaskar zurü i}, berichtet, daß Radana, lebtcr König dieses Landes, mit allen Kleidern und Gegenständen, deren er si bediente, beerdigt wurde. Es wurden 49 Hüte, 155 Röe und 38 Paar Stiefeln, französische Weine und baares Geld mit ihm begraben,

_ In Bordeaux wurde eine Haussuchung bei einem italienischen Flüchtling vorgenommen ; man belegte tausend Exemplare einer Bro- shüre „das lombardisch-venetianishe Volk an das österreichische“ mit Beschlag. (

François Arago gab nux seine Entlassung als Präsident, nicht als Mitglied der pariser Stadt-Kommission. /

Der neue Kaiser von Haiti hat 10,000 Gewehre in Marseille kaufen lassen; 30,000 wurden für seine Rechnung in Antwerpen gefaust. ;

Vou heute an tragen die Schabscheine, vie 3 bis 5 Monat Laufzeit haben, 3 pCt., die welche 6 bis 11 Monat Laufzeit haben, tragen 4 pCt, Die Schaßscheine, bie erst nach einem Jahre ver- fallen, tragen 5 pCt.

Das Kabinet zu Washington soll den Forderungen, deren Or- gan Herr Poussin war, Gerechtigkeit haben widerfahren lassen. Die Entschädigung, heißt es, sei bewilligt,

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Straßburg, 22. Dez. (Köln. Z.) Die Beibehaltung der Getränfkesteuer hat bei uns, wo der Weinbau so außerordentlich stark ist und die Rebleute seit Jahren schon in sehr mißlichen Zu- ständen sich besinden, einen höchst ungünstigen Eindruck gemacht. Der Einfluß dieser Stimmung dürfte sich bei den bevorstehenden Wahlen auf eine der Regierung unangenehme Weise geltend machen. Es finden starke Truppenbewegungen nach dem Jnnern statt, - da das oberrheinishe Beobachtungs-Corps seit vorgestern aufgelöst ist.

Hiesige Blätter enthalten folgende amtliche Note: „Mehrere Personen befleißigen sich in einem Zwecke, den zu erforschen unnüß ist, das Gerücht zu verbreiten, daß viele deutsche Flüchtlinge die Ermächtigung erlangt hätten, in Straßburg oder im niederrheini chen Departement zu wohnen. Dieses Gerücht is ganz grundlos, und man muß es im Juteresse der Flüchtlinge widerlegen. Seit dem Monate Juli haben blos zwei Flüchtlinge die Erlaubniß er- haltcn, in Straßburg zu wohnen. Der eine is Herr Raveaux, welchem der Herr Minister des Innern die Stadt Pau zum Auf- enthaltsorte angewiesen hat, und welcher dahin abreisen wird, so bald sein zerrütteter Gesundheits - Zustand es ihm gestattet; der andere ist Herr Schreck, Buchhändler aus Leipzig, dessen Aufent halt durch ministerielle Entschließung vom 10, August d. 00 stattet wurde.“

Großbritanien und Jrlaund. London, 25. Dez. Sir E. Lyons, der neue Gesandte Großbritaniens in der Schweiz, ist so eben auf seinen Posten nach Bern abgegangen.

Nach den neuesten Berichten aus New =- York, die bis zum 12, Dezember reichen, hatte sich auch bis dahin der Kongreß noch nicht konstituirt und die Botschaft des Präsidenten also noch nicht eingesandt werden können.

Die Ober - Zollbehörde hat nah längerer Berathung, wie die Shipping Gazette meldet, verfügt, daß, vom 1. Januar an, Schiffe, die im Auslande gebaut sind und nach England gebracht werden, um britisches Register zu erhalten, zollfrei sollen eingeführt werden, daß aber solche Schiffe, nach England gebracht, um auf gebrochen zu werden, 10 pCt, Zoll bezahlen sollen.

Capitain Sir James Roß ist für seine Reisen und Entdeckun gen in den Polar-Meeren von der Admiralität mit einer lebens lánglichen Pension von jährlich 150 Pfd. St. belohnt worden, die er nebin scinem Gehalte zu genießen haben wird.

Dr. Güßlaffff, der von China auf einer Urlaubsreise in Eng- land angekommen, hat der londoner asiatischen Gesellschaft angezeigt, daß der Kaiser von China das Verbot sür Fremde, in China zu reisen, neuerlich aufgehoben habe. Zugleich {lug Herr Güßlaff vor, über die Himalaja - Kette nah Tibet zu gehen, sodann die Quellen und Zuflüsse des Tang -tsi -kiang aufzusuchen und endlich den Lauf dieses unermeßlichen Flusses durch China nach dem Meere zu verfolgen. Eine solche Reise würde zu den bedeutendsten Ent- deungen in der Geographie führen.

Der Prinz von Wales soll neulich bei einer Jagdpartie in Lebensgefahr gewesen sein. Unvorsichtig vorgehend, als Lord Can- ning seine Flinte augelegt hatte, soll er nur dadurch gerettet wor den sein, daß Oberst Grey dazwischen sprang und den Schuß in seinen Kleidern auffing. Der Globe meint indessen, die Sache sei nicht so \{hlimm gewesen, als man sie dargestellt habe.

Nußland und Polen. St, Petersburg, 20. Dez. Se. Majestät der Kaiser hat dem pcrtugiesischen General - Major, Commandeur der 2ten Militair - Division, Antonio de Padua da Costa, den St. Stanislaus-Drden 1ster Klasse verliehen.

Die hiesige Polizei-Zeitung enthält Nachstehendes: „Seit einigen Wochen bereits spricht man in der Stadt von Versuchen, die auf allerhöchsten Befehl hierselbst mit der elektrishen Beleuch tungsart angestellt werden sollen. Wir sind gegenwärtig im Stande, offiziell anzeigen zu können, daß dirse Versuche heute, und zwar von 7 bis 10 Uhr Abends, auf dem Thurme der Armiralität zur Aus-= führung kommen werden. Die Hauptmomente dieses interessanten Experiments werden nach dem von Herrn Archerot, dem Erfinder diescr BVeleuchtungsart , vorgestellten Programm in Folgendem bestehen: Am ersten Abende sollen Versuche gemacht werden: 1) das elektrische Licht in einem Bündel paralleler Strahlen, auf verschiedener Höhe, den Newski-Prospekt hinunter zu lenken; 2) das Strahlen-Bündel so zu erweitern, Taß dadurch die Brcite des Prospekts bis zur Mitte seiner Längenausdcehnung erleuchtet wird; 3) die Lichtverbreitung so zu verstärkeu , daß der Prospekt in seiner ganzen Breite, vom Admiralitäts-Plaze au, beleuchtet wird, um die Tragweite dieses Lich- tes darzuthun; 4{ischließlich dieses Licht auf mehrere in verschiedenem Abstande - sich befindcnde Gegenstände zu richten, um die Wirkung diefer Beleuchtungsart zu zeigen. Wir halten es hierbei nicht sür überflüssig, darauf aufmerksam zu machen, daß, wer zur angegcbe- nen Zeit in der Richlung vom Newsfki - Kloster nach der Admirali tät gehen oder fahren sollte, es vermeiden möge, sih den gerade auffallenden elektrischen Lichtstrahlen auszuseßen, da Lurch die ge waltige intensive Helle derselben bei plöblicher Einwirkung die Ge sichtsorgane zu stark affizirt und die Pferde erschreckt werden könn- ten. És is deshalb wünschenswerth, daß zum wenigsten die Fah renden sich mehr links, d. h. auf der Seite des Kaufhoscs halten, welche nicht direkt im Beleuchiungs-Fokus liegt.“

Niederlande. Aus dem Haag, 28. Dez. Die zweite Kammer hat die Prüfung des Budgets für 1850 in thver gestri- gen Sißung durh Genchmigung der auf das Ministerium des Jn nern und auf die Civil - Pensionen bezüglichen Kapitel beendigt, Sie hat ferner die Gcscbentwürfe in Betreff der Zusaßkredite zum Budget von 1849 für die Departements des Kriegs und der Ma- rine angenommen und sich sodann, va ihre Tagesordnung erschöpft war, bis zum 15, Januar vertagt. Die erste Kammer hat die Diskussion des. Budgets auf morgen festgeseßt.

Belgien. Brüssel, 26. Dez. Bei den Stürmen der ab- gelaufenen Woche sind 18 Schiffe an den belgischen Küsten theils untergegangen, theils gescheitert. Die antwerpener Blätter bringen Details über diese Unfälle, die den Versicherungs - Gesellschaften große Verluste zu Wege bringen.

Schweiz. Bern, 18. Dez. (D. Z,) „Die Republiken sind undankbar.“ Diescs Wort hat Herr Ochsenbein bei der Prásiden- wahl erfahren. Herr Druey hat auch den Wechsel der Parteistim- mung erfahren. Er, der noh vor einem Jahre erklärte, der Sache der Revolution zu dienen, bis die social - demokratischen Grundsäße überall durchgeführt jeienz er, der noch vor 14 Tagen bei der De- batte über den Ausweisungsbeshluß im Nationalrath sagte, er jer und bleibe ein treuer Anhänger der socialen Demokratie, ist nun Bundespräsident geworden, und zwar niht durch Stimmen seiner Partei, die ihn als einen Apostaten ausgestoßen, hat, sondern, mit Ausnahme einiger Waadtländer und Walliser, verhalfen ihm Ari- stokraten, Anhänger der ehemaligen Sonderbundspartei und die Konservativen auf den Prásidentenstuhl, ein Beweis, daß die ge- mäßigte Partei von der äußersten Linken, die ein starkes Drittel des Nationalraths bildet, Alles fürchten zu müssen glaubt.

Ber n, 19, Dez, (D, Z,) Der National-Rath erledigte heute

ohne weitere Abänderungen das Budget, welches an den Stände- Rath zurückgeht.

__ Auf den Vorschlag des Bundes - Raths wird beschlossen, daß im März 1850 eine Volkszählung stattfindet, welche in der ganzen Schweiz am gleichen Tage begonnen und längstens binnen 6 Tagen vollendet werden soll, :

Nachdem noth eine Eisenbahn-Kommission von 11 Mitgliedern ernannt worden, beschließt die Versammlung, sich vom 22sten d. M. bis zum ersten Dienstag im April zu vertagen. Die Kommisfionen über die Münzreform und die Flüchtlings-Angelegenheit hatten durh ihre Prásidenten eröffnet, daß sie erst in der nächsten Woche oder noch später ihre Vorträge erstatten könnten. Auf eine Anfrage des Dr, Frei versicherte Druey , daß ein Geseß über die Verantwort- lichkeit vorbereitet werden folle.

Der Stände - Rath beschäftigte sich mit den Bestimmungen des Münzgeseßes, welche an die Kommission zurückgewiesen worden waren, und wird das Einführnngsgeseß zur Münzreform in der nächsten Sißung berathen.

Bern, 20. Dez. (D. Z.) Der National-Rath berieth heute den Antrag von Weingart auf Einbürgerung der Heimatlosen. Hiernach sollte grundsäßlih ausgesprochen werden, daß es von nun an keine Heimatlose {weizerischen Ursprungs mehr gebe; sie sollen taher provisorisch naturalisirt und in allen Kautonen geduldet wer- den: der Bundes-Rath soll möglichst bald ein Geseß einbringen, welches die definitive Einbürgerung regle. Der Vorschlag wurde von Abgeordneten der Kantone, welche, wie Appenzell a. Ry. und St. Gallen, keine Heimatlose haben, heftig angefochten, weil sie fürchten, das Geseß könne ihnen neue unwillfkommene Bürger zu weisen und sie für die Sünden anderer Kantone, „welche schlechte Polizei halten“, mitbüßen lassen. Zuleßt wurde doch ein Antrag des Bundes-Präsidenten Furrer mit einer Verbesserung von Kern angenommen, wonach der Bundes - Rath eingeladen wird, einen Geseßentwurf zur Ausführung des Art. 56 Ler Bundes-Akte bal- digst vorzulegen ; inzwischen wird derselbe ermächtigt, die Art. 8 und 9 des Konkordats über die Heimatlosen vom Jahre 1847 auf die ganze Schweiz auszudehnen, - so ‘daß an die Stelle der dort erwähnten Kommission der Bundes - Rath und an die Stelle des Schiedsgerichts das Bundesgericht tritt.

Die Petitionen der verschiedenen Grütlivereine für Befreiung der in Rastatt gefangenen Schweizer veranlaßten eine lebhafie De batte, indem eine Minderheit bei dieser Gelegenheit das Verfahren des Bundesraths in der Flüchtlingssache überhaupt mißbilligen wollte. Dics gelang nicht, aber eben so wenig wurde der Wunsch des Bundesraths, zur Tagesordnung zu schreiten, erfüllt ; vielmehr wird, nach dem Antrag der Kommission, mit 67 gegen 4 Stimmen der Bundesrath eingeladen, auf jede geeignete und zweckdienliche Weise seine eindringlichen Verwendungen bei der Großherzoglich badischen Regierung für Befreiung der gefangenen Schweizer sork- zuseben. Î Der Stánde-Rath pflichtete in Bezug auf das den italienischen Flüchtlingen abgenommene Kriegsmaterial dem Beschlusse des Na- tional - Raths bei, eben so dessen Abänderungen an dem Budget, genehmigte das Militair-Budget mit einer unbedeutenden Gehalts Verminderung und vertagte sich dann 2 Tage länger als der Natio nal-Rath, nämlich. bis zum 4. April.

Als die heutige Sibung des National-Raths geschlossen war, ermahnte der Präsident die scinen Stuhl umlagernden Nalional- ráthe, nur noch zwei Sißungen Stand zu halten; er habe nämlich in Erfahrung gebracht, es hätten {hon Mehrere Postbillets genom- men, was doch ein zu grelles Zeichen der Ungeduld sei; nur noch bis zum Sonnabend möchten sie ausharren, dann wolle er sie nit länger an die liebe Bundesstadt fesseln. Aber es kann den Ver tretern des Schweizervolks nicht verargt werden, wenn sie sich weg schnen aus dem kalten ungeselligen Bern. Die Bundes-Versamm lung wohnt hier nur wie zur Miethe; vom Bundes - Palast spricht fein Mensch mehr, und die vielen Pläne, tie ausgearbeitet wurden, mögen wohl noch lange auf die Ausführung warten müssen. Die Abgeordneten vergehen hier fast vor langer Weile. Mit Ausnahme tes Museums, welches eine ziemlich vollstän dige Sammlung von Journalen hält, bietet thnen Bern nihts. Keine Konzerte, keine geselligen Zirkel, nichts, was irgend zur Aufhciterung der Gäste dienen könnte. Der Berner \chließt sich mit f\ciner Familie ab; Männer wie Frauen haben ihre ge \{lo}enen Abendgesellschaften, zu denen kein Fremder Zutritt cer hält, Der Stände- und Partei-Unterschicd zieht hier um jede ge fellige Vereinigung eine für den Nichtberner höchst unangenehme Schranke. Das Museum hat den sehr lobenswerthen Versuch ge macht, diese Engherzigkeiten niederzureißen und eine freiere Bewe- gung im geselligen Leben anzubahnen; aber die Erfolge sind noch niht groß, und so viel Mühe sih auch einige gemeinnüßige Män- ner geben, von Bern den Vorwurf der Kälte, des abstoßenden und abgeschlossenen Wesens wegzunehmen, so gelingt es nur sehr s{chwer. Oeffentliche Bälle, zu denen jeder gebildcite Mann Zutritt hat, exi

tiren gar nicht, und die Leistungen des Theaters, welches ohne ir gend cine Unterstübung von Staat oder Stadt fast Jeden, der die Direction übernimmt, zum Bankerott bringt, sind sehr mangelhaft So sind die Mitglieder der Bundesversammlung lediglich auf sich selbst angewiesen und unterhalten sich, so gut es eben gehen mag.

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Bern, 21, D (E00. 310) er Nationalrath zeigt die im Gese über die Beziehungen der beiden Räthe unter sich ge machten Modificationen an. Der Ständerath pflichtet denselben bei, so taß das Geseß nunmehr in Kraft tritt. Ferner zeigt der Na=- tionalrath an, daß er dem Beschlusse des Ständerathes in Bezug auf die Heimatlosen beigetreten sei, so nämlich, Daß der Bundesraih in kürzester Zeit cinen Gesetzvorschlag über Bürgerrechtsausmitte lung für die Heimatlosen vorlegeu solle, daß inzwi\chen der Bun- desrath Vollmacht crhalte, den Artikel 8 des Konkordats von 1847 in Kraft zu seten, worin die provisorishe Duldung der Heimat- losen aufs bestimmteste festgeseßt is. Auch dieser Fassung tritt der Ständerath bei. Das vom Nationalrathe vorberathene Dekret über cine allgemeine shweizerische Volkszählung wird mit geringen Ahb- änderungen angenommen, Mit der Ratification der Postverträge mit Frankreich und Belgien, die sehr günstig sein sollen, wird vor- derhand der Bundesrath beauftragt, Bei der nächsten Sibßung sollen sie näher geprüft werden, da jeßt keine Zeit dazu war, Ernst August, König von Hannover, zeigt der „Tagsaßung“ die Geburt ciner Königlichen Prinzessin an.

Bern, 22, Dez. (Eidg. Ztg.) In der heutigen Sißung des Nationalrathes wurde durch Stichentscheid der Minderheits- Antrag, betreffend die vorläufige Tarifirung der Münzcn, angenom- men mit dem Amendement von Stocmar, diesen Tarif auch auf die Kontingents-Zahlungen und Besoldungen der Beamtungen aus- zudehnen, welcher Stichentscheid große Sensalion hervorriefz 4000 Fr. werden für Unterstüäbung von Kunst und Wissenschaft ins Budget aufgenommen. Der Antrag des Herrn Oberst Ziegler, den Bundesrath zu ermächtigen, das außerordent- liche Betreibungs - Verfahren der vom freiburgischen Spoliations- defret Betroffenen einstweilen einzustellen, bleibt mit 38 gegen 26

Stimmen in der Minderheit, und is somit die Angelegenheit vér- hoben. Aus der gestrigen Schlußsipung sind Mittheilungen des Stände - Rathes an der Tagesordnung. Nachdem die Protokolle noch verlesen worden , erklärt der Präsident die Versammlung bis zum 2. April für vertagt und entläßt dieselbe mit einem kurzen Rückblicke auf die behandelten Geschäfte, In der Schlußsißung des Stände-Räáthes erfolgte Streichung der vom National-Rathe dekre tirten 4000 Fr. für Kunst und Wissenshäft, Zustimmung zu dem Beschlusse des National-Rathes, betreffend die gefangenen Schwei- zer in Rastatt und Verschie&ung der- Berathung des gestrigen Be- {hlusses, betreffend den Münztarif.

Der Bundesrath übermäachte unterm 10ien d. M. dem Staagis- rath von Tessin eine Note des österreihishen Gesandten von Thom in Bern, worin ihm derselbe zur Kenntniß bringt, es sci der Feld=- marschall Radebky von verschiedenen Seiten benachrichtigt worden, daß sich im -Kanton Téssin die Lombarden, welche sich der Conscrip tion entzogen, unter die sardinische Fahne anwerben lassen, und zwar, „wie man vermuthe“ gegen die bsterreichische Regierung. Der ósterreichishe Minister verlangt daher positive Aufschlüsse über diesen Umstand und fordert für den Fall, daß sich diese Thatsachen bestätigen, in énergisher Weise {nelle Abhülfe, Der Bundesrath \chließt sich dieser Forderung an und bezieht sich auf den Beschluß der Bundesversammlung vom 20. Juni d. J., welchem zufolge alle Werbungen für auswärtigen Dienst verboten sind. Die tessiner Re gierung beschloß, sofort genaue Nachforshungen in Betreff dieser Angaben zu veranlassen, obgleich das Resultat derselben (wie der Repubblicano sagt) schon mit größter Gewißheit vorauszusehen ist, nämlich eine förmliche Widerlegung dieser Behauptung.

Zürich, 21. Dez. * (D. Z.) Die Zahl der Flüchtlinge min dert sich immer mehr, in den angränzenden Kantonen hat die Ver pflegung derselben auf Staatskosten ganz aufgehört, in der hiesigen Kaserne befinden sich nur noch gegen 90, die auf daukenswerthe Weise von badishen Offizieren in der Mathematik und anderen Wissenschaften unterrichtet werden. Fenner von Fenneberg bestrei tet in der gestrigen Eidgenössishen Zeitung die von deutschen Blät-= terun gemachte Angabe, als sei auf sein Betreiben der kürzlich in Wien in effigie gehängte Lieutenant Kuchenbecker früher {on einmal von General Bem zum Tode veruúrtheilt worden; er sagt, Bem habe den Kuchenbecker vor ein Kriegsgericht gestellt, dem Fenner als da maliger Chef der Sicherheits-Belhörde präsidirte; dieses Kriegs- Gericht habe den Kuchenbecker auf den Antrag Fenners, wegen Mangel eines Verbrechens, sofort in Freiheit geseßt und demselben uur, wegen ungebührlichen Betragens gegen seine Vorgeseßten, einen Verweis ertheilt. A __ Die Züricher haben Hoffnung, daß das nächste eidgenössische Greischießen, zur Feier des 500jährigen Eintritts Zürichs in die Cidgenossenschast, im Jahre 1851 in Zürich abgehalten werde ; aus- gemacht ist die Sache indessen noch nicht ; wenu Städte sich mel den, in denen das Freischießen noch nicht stattfand, so haben die selben das Vorreht, Das Ate \{weizerische Sängerfest soll im Sommer in Luzern stattfinden; der Stadtrath und die Regierung von Luzern haben zur Unterstüßung dicses Planes dem dortigen Sängerverein „HDarmonia? je 400 S. Fr., die Corporations- Verwaltung daselbst 200 Fr. zugesichert,

Unser Großer Rath versammelte sihch gestern zu seiner ordent- lichen Wintersibung, war aber äußerst spärlih besucht. Der Jahre (ang aufgeschobene und immer wieder modifizirte Geseh Entwurf über die Straffompetenz der Administrativ- und Polizei-Behörden wurde endlich zum Geseß erhoben. Das wichtigste Geschäft waren die Wahlen: zum Präsidenten des Großen Raths wurde gewählt Dr. Zehnder, zum Vice-Präsidenten Advokat Sulzberger, zum zwei ten Biirgermeister Yr, Escher, zum Präsidenten des Obergerichts Dr, Fiesler, zum Antistes der zürcherischen Geistli4 keit Pfarrer Fäsi.

talien Bon dêr italieni Ovranze, 2 Des, (Waud.) Aus Florenz giebt es diesmal interessante Berichle. Die Regierung soll fest entschlossen sein, die Kammer zusammenzuberufen und zwar soll dies längstens im Februar geschehen. Man hegt ferner die Ueberzeugung, daß die Regierung aufrichtig und nach dem vollen Inhalte und Umfange die Verfassung aufrecht erhalten wolle, Der Erzbischof von Florenz erhielt ein Dementi von der Regierung, Diese verbot nämlich die Veröffentlichung seines gele genheitlih der Weihnachtsfesttage verfaßten Hirtenbriefes, eil darin politische Auspielungen und Vorwürfe enthalten warcn. Jn Flo renz hat dies tiefen und sehr guten Eindruck gemacht. Toscana wird wahrscheinlih nach wie vor dem März 1848 am besten unter den italienischen Staaten daran sein. Am 17ten starb in Florenz Professor Melchior Missirini. Man fährt fort, die Schabscheine M. 9yCt, auszugeben. Bis zum l16ten betrug ihre Zahl 6826. .

Jun Livorno traf am 17ten das Dampfschiff „Madrid“ von Ci vitavecchia ein. Wenn eine Notiz, die dessen Passagiere gebracht ha ben, sih bewahrheitet, so wäre sie in der That eine der wichtigsten die man seit längerer Zeit über die päpstlichen Staaten erhielt. Die römische Frage, sagen sie, sei gelös. Der Papst mache wieder das Zugeständniß der Constitution in ihrer ursprünglichen Form, wie sie bestand, da er Rom verließ. Er erweitere die Amnestie und unterhandle mit deu Hülfsmächten über eine Occupation durch 5000 Spanier in Rom, 10,000 Franzosen in Civitavecchia und 10,000 Oesterreiher in Ancona und den Legationen. Berichten aus Nom zufolge follte die Regierungs - Kom mission der Bank nicht mehx so gegenüber stehen, als dies noch am Sten. der Gall wai Vio erstere hatte sich herbeigelassen, den von der Bank mit der Republik abgeschlossenen Kontrakt nicht als Darlehn, sondern als eine Papier-Emission jener Regierung zu betrachten und wolle eine Reduction auf 65 pCt. eintrcten lassen, Wahrscheinlich sollte dieser Prozeß noch mehrere Phasen durchmachen, Unterm 15. Dezember erschien aber die Kundmachung der Regierungs - Kommission, nah welcher die Bankbillets gegen Schaßbscheine umgetauscht werden follen, die Regierung in die Rechte der Villetsbesißer eintrete und eine eigene Kommission dies Rück ziehen der Bankbillets überwachen solle. Diese Kommission wurde durch Monsignor Mertel, den Fürsten von Pale strina, Marchese Potenziani und Fürsten Odescalchi gebildet.

j „Turin, 21, Dez. (Fr. B.) Kammer -Sigung, Alters- Prásident Fraschini. Man {reitet zur Vildung der sieben Ablhei- lungen rurch das Looë, Der Minister des Jnnern und Herr Ma E sind allein auf der Ministerbank. 196 Wahlen sind bekannt / er p c; a P 2, : ; [ erselben sind Doppelwahlen, Die Büreaus werden jedes aus 26 Mitgliedern bestebe in Drittheil rei | «l ( n vestehen, ein Drittheil reicht hin, um zu berathen, S die nächste Sibung i i So N Si T Wr s V

s A Lem E U (He Zeitung widerlegt das Gerücht, als R L ale E Uchtlinge ausgeliefert worden. Man vertrieb nur E a a beats 6 Reglement unterwerfen wollten,

id L E N alt die Nachricht, der Papst habe mit Frauk- rei eine Anleihe abgeschlossen, für unwahr |

L19910, 19, De U G j cu : - 0, 12, Dez, (Ll09d,) Die über die Vorfälle dieser A ausgesprochenen Gerüchte bestätigen si{ch nitz es horescht voufommene Ruhe. vet französische Fregatten sind hier angelangt,

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2341 um diejenigen- Truppen, welche die römischen Staaten verlassen sol- len, aufzunehmen.

Florenz, 20. Dez. Das Statuto will wissen, daß das toskanische Anleihen zum Course von 87—99 mit genueser Ban quiers abgeschlossen worden ist. :

Rom, 18. Dez. (Lloyd.) Die rómis{e Frage foll curopäishen Diplomatie dahin entschieden worden sein, Papst vorerst nach Rom zurückehre.

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Spanien. Madrid, 19, Dez minister soll der Budgets - Kommissio ( im Laufe der diesjährigen Session einen G Negelung der Schuld einbringen. El Pai rsid würden nach der Berathung des Budgets aufgelöst Eirte große Anzahl Progressisten Cataloniens bg bung des Belagerungszuständes dieser Provinz verlan General Cordova wind gegen Ende des Y Der Heraldo behauptet, die spanische Armce Italien zurückberufen worden, weil man i durfe. Herr Palo verlangt vom Ministeriun Kosten der Expedition, aber obgleich er alle þÞ men ershöpfte, gab ihm der Finanzminister doch Der Heraldo meldet, der neue Tarif auf den Handel. Iproz. 307.

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Griechenland. Athen, nisterkrisis is noch immer nicht vor ten dem Admiral Kanaris, daß die nächsten Sißung entschieden gegen und nicht ruhen werde, bis sie eine seßt haben wird. Gleichzeilig Überreicchten ernennenden Minister: Christidi, Auswärtlig(

Christakopulos, Kultus und Unterrich Krieg; Hadgisko oder Kallifranos Lebterer folle Ministerpräsident bl dem Könige diese Liste vorz daß diese Combination

Der Vfsterreichische ENTACGNAEN, S e At zimmer trat, nahm er unter seinem Bett gung wahr. Er ließ einige Polizeidiener kommen wesenheit ihres Kommissärs Untersuchungen dem Bette einen ungarischen Flüchtling, Namens mit einem Dolche bewaffnet fanten. Er h emem anderen Ungar Den ma als dächtig, am folgenden Tage arretirte, Dieser Borfall und einige andere ähnliche M Behörden zur strengsten Ueberwachung der Flil Die Theilnahme für die in Griechenland schifffahrts=Gesellschaft, wie das Kanalbau mehren fich. Bereits sind 700 Actien L Ausland wohnenden Griechen haben Eine andere Gesellschaft bildet sch zur Papierfabrik in Patras.

V 4

STUvkei, (Lloyd) Unse 14. Dezember. Der Smpartial Konstantinopel reiben : ? fann nun im Prinzipe als vi wird keine irgendwie ernstliche S cinige nicht schr wesentliche Nebe1 lange darauf harren dúrften. Truppen sind zahlreih ; da di genügten, mußte man Kl) Um 8. Dezember präsidirte de1 ammtliche Minister beiwohuten ser außerordentlichen Sitzung. til von der Pforte abgesandter Offizier William Parker in der Vesifka tiren“, wie si das Journal ausdr1 nem Privatschabe 30,009 Piaster mittellosen Fremden angewiesen finden. Die Herren Stürme1 nal zufolge, seit dem 17. Septe! hungen zur Pforte abgebrochen dem Groß-Wesir gehabt haben, lung, als hâtten der dsterreichisd dem GOroß-Wesir konferirt,

In der großherrlichen gricchishes Wörterbuch zu:

Aus Aegypten langen dic Land ist vollkommen ruhig; Ober - Aegypten angetreten. Die englische und französische Fle früheren Standpunkte; während von wird, daß die englische Escadre bereit nah Malta zurückzusegeln , will man werde in der Levante überwintern

Meriko. Vera Cruz,

Mexiko gehen die Nachrichten bis

rung hatte bei dem Kongresse

den nächstfälligen Termin de

lenden Entschädigungsgelder, im

behufs Deckung des erwarteten Defi

tre auf 3,402,521 Dollars veranschlagt wird,

kasse bis zum Schlusse des laufenden Finanzjahres zu leistenden Ausgaben betragen nämlich mebr Dollars, während die Einnahme im Ganzen niclit tragen wird. Der Antrag der Regierung hat ( fammer Widerstand gefunden, und dort wie im ena trag durhgegangen, die Ausgaben der rung 900,000 Dollars monatlich zu beschränken,

In Vera Cruz geht man mêt dcu Plane um nah Acapulco zu bauen, ein Plan, der die Genehmi ia mjters des Innern bereits erhalten hat. E

Die aus Sonora na Kalifornien gezogenen G gen an, in die Heimat zurückzukehren; fie sollen lars in Goldstaub mitbringen.

Jn Mazatlan herrs{cht noch immer die lien sollen ihr zum Opfer geworden fein |

1) e Regierung

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O ist mit Recht gerühmt worden, daß 1n unserem Vaiterlaude jede1 Kinde die Gelegenheit dargeboten wird, mindestens Lesen und S N lernen. “Hingegen fehlt es ganz an Anstalteu, den Erwachsenen etwas wahrx- haft Lesenswerthes in die Hände zu geben. Da es nun Städtern wie Landleuten nicht an Mußestunden fehlt, die sie zweckmäßiger als gewöhnli h zu ihrer Bildung verwenden können, so hat man ín Ehaländ- und na C p umfassenderem Maßstabe in Nord-Amerika, Volksbibliotheken gegründet, Jin

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Staate New York (Naumer's Amerika 11,, 93) war im Jahre 1844 díe Zahl der Bände bereits auf eine Million gestiegen, und Staat und Volk hatten hierfür in einem Jahre freiwillig 282,000 Thaler verausgabt. Es ist hier nicht der Ort, die großen und heilsamen Folgen dieser Maßregel zu entwickeln, sondern zunächst nur unsere Mitbürger auf das aufmerksam zu machen, was wir in dieser Hinsicht für Berlin bezwecken, und um ihre Theilnahme und Unterstüßung zu bitten, /

20 reich auch die hiesige Königliche Bibliothek ist, und so freísinnig mgn ihre Benußung erlaubt, so kann sie doch niht einmal den Ansprüchen der sogenanuten Gebilde | genügen und noch weniger die Zwecke von Voltsbibliotheken crsüllen, Vielmehr liest das Volk entweder gar nicht, oder es wendet sich è meist (der Nachfrage folgend) mit Romanen ange- U ésehibliolhele r es greift begierig nah den oberflächlichsten und

Uedeln können und sollen die zu gründenden Volksbibliotheken eut-

: sobat® inan bei der AuSwahl der Bücher für Mehrung der

Sorge tragt, zugleich aber au das Jnteresse der Sittlichkeit öffentlichen Ordnung berücksichtigt

vissenschaftlihe Verein i|ff durch die Uneigennügzigkeit der

die zahlreihe Theilnahme des Publifums îín den Stand

(mit Genehmigung Sr, Majestät des Königs)

t die Stadtverordneten-Versammlung hat zu-

die nächsten drei Jahre 1000 Rthlr. jährlich

Grundlage für vier Volksbibliotheken bil-

des Friedrihs-Werderschen Gymnasiums; hen. höheren Stadtschule, Schießgasse

dischen höheren Stadischuïe, Georgen-

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heren Stadtschule, Sebastianê-

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erachteten Bücher ist bereits ein der Bibliotheken in naher Aus- l gelichen und die nähe- nächstdem vekannt ge-

Zitte dahin, daß unsere

ner Mittel, das heilsame Un- durch Beiträge an Geld un- fe erfolgt unter der Adresse e in dem Büreau der städti-

l, Dukaten 95; Gld

Poln. Papiergeld

u1 ez. U. Br. Stqgats= Prämienscheine a 50 Rthblr. 100% bez. , do. 32proz. 3d E D A Bank-Antheil-

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Gld. Do 797 Glb. Ser. ITIL 305 babn

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ael eizen 2 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf., auch 2 Rthlr. ck [+5 Jl gen 1 Nthlr, l) 4 S d s aud 1 Rtblr. grope Gerste 1. Rhlxe. 2 Sgr. 6 Pf., aud) 1 Nit. Pf. z Haser 23 Sgr. 9 Pf 21 Sgr. 3 Ps Sonnabend, den 27. Dezember.

anch 6 Rthlr, Der

ov Goa C) E as SAEE G p t P Uner Heu 22 Sagr., geringere Sorte auch 16 Sgr.

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Kartoffel-Prei]e.

Kartoffeln, der S defffel 17 Sgr. 0 Dr, aud 12

| Sar. 6 Pr mebßenweis 1 Sgr. 3 Pf., auch 9 Pf.