verpflichtet , Nish und Pristina zu verbinden, und dur den Bau der Verbindungslinie Wranja-Usfkub würde demnach der Vertrag mit Hirs verleßt werden. Die Pforte ist mit so wichtigen finanziellen Jnteressen an diesen Vertrag gebunden, daß sie sich zum Baue der Linie von Wranja nah Uskub nicht entschließen kann, damit Baron Hirsch nicht seinen Ver- pflihtungen gegen sie entledigt werde, und sie besteht daher auf die Verbindung zwischen Nish und Pristina. Troß aller Bemühungen des Botschafters Baron Calice hat derselbe oh von der Pforte keine einzige positive Zusage erhalten

Dänemark. Kopenhagen, 29. Zuli. (Hamb. Corr.) Gestern Abend gingen der König und Prinz Hans von Skodshoved aus an Bord des „Dannebrog“, um eine Reise ins Ausland (per Dampfer nah Lübeck und von dort per Bahn zunächst nah Gmunden) anzutreten. Durch Königlichen offenen Brief vom gestrigen Tage is} dem Kronprinzen während der Abwesenheit des Königs die Leitung der Regierung über- tragen worden.

Amerika. Washington, 31. Juli. (W. T. B.) Die Besserung im Befinden des Präsidenten Garfield dauert fort. Die Aerzte sind der übereinstimmenden Ansicht, daß die Kugel in der äußeren Unterleibêwand, etwa 5 Zoll unterhalb und zur Rechten der Nabelgegend, gerade über der Leiste liege, und daß dieselbe, da sie bisher keine Beschwerden verursacht, sih recht wohl einkapseln und aufhören könne, eine Ursache von Besorgnissen zu sein. Auch haben die Aerzte die zuver- sichtliche Erwartung ausgesprochen, daß”; die Genesung des Präsidenten eine vollständige sein und daß keine Unfähigkeit oder permanente Shwäche zurückbleiben werde. Die Kräfte des Präsidenten haben seit gestern wieder etwas zugenommen und das Allgemeinbefinden desselben hat sich merklih gebessert.

__— 28. Juli. (Allg. Corr.) Der argentinishe Minister für Auswärtige Angelege"heiten hat dem in Washington be- glaubigten Vertreter der Republik auf telegraphischem Wege die Mittheilung gemacht, daß der Vertrag mit Chili in Betreff der Grenze unterzeihnet worden.

Dttawa, 31. Zuli. (W. T. B.) Nach der vorge- nommenen Volkszählung beziffert ih die Bev ölkerung von Kanada auf 4350933 Seelen; demzufolge hat die- selbe im leßten Jahrzehnt um 680 498 Seelen zugenommen.

Die Nr. 30 des Central-Blatts für das Deutsche Rei, berausgegeben im Reichsamt des Innern, hat folgenden Inhalt: Zoll- und Steuerwesen: Veränderungen im Bestande und in den Be- fugnissen von Zoll- und Steuerstellen ; — Ableben eines Stations- Controleurs. — Eisenbahnwesen : Druckfehlerberichtigung. — Finanz- wesen: Nachweisung von Einnahmen des Reichs vom 1. April bis Ende Juni 1881, — Polizeiwesen: Ausweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiete.

— Nr. 39 des Amtsblatts des Reichs - Postamts hat folgenden Inhalt: Verfügungen : - vom 23, Juli 1881. Verscieben von Briefen in Drucksachen, Briefverkehr mit Queensland. — Be- scheidungen: vom 17. Juli 1881. Zurückweisung von Briefsendungen, welche nach Größe und Beschaffenheit zur Beförderung mit der Brief- post nicht geeignet sind.

2 — Die Nr. 30 des Deutschen Handels-Archivs, Wochenschrift für Handel und Gewerbe, herausgegeben im Reichsamt des Innern, bat Legen Inhalt: Gesetzgebung: Niederlande und Schweiz: Ueber- einkunft, betreffend den gegenseitigen Schuß der Fabrik- und Han- delszeichen. — Schweden und Norwegen: Abänderungen des norwe- p Zolltarifs. — N: Gesetz, betreffend Verlängerung der andelsverträge. — Berichte: Deutsches Reih: Zur Hebung des deutschen Ausfuhrhandels. — Rußland: Handel und Industrie in den mittleren und östliben Gouvernements Rußlands, namentli in Moskau. — Großbritannien: Sydney (Weizenernte und Getreide- ausfuhr der Kolonie Victoria). — Jtalien: Bologna (Handelsberiht). —- Frankreich: Handelsberiht aus Papeete (Tahiti) für 1880. — Dranje-Freistaat: Handelsberiht aus Bloemfontein für 1880.

— Nr. 29 des Justiz-Ministerialblattes hat folgenden Inhalt: Allgemeine Verfügung vom 12, Juli 1881, betreffend die in Oecsterreib-Ungarn zu bewirkenden Zustellungen. — Allgemeine Verfügung vom 12. Juli 1881, betreffend die von den Beamten der Staatsanwaltschaft an andere Behörden zu machenden Mittheilungen. — Allgemeine Verfügung vom 18. Juli 1881, betreffend die Zwangs- vollstreckung wegen Geldforderungen gegen den Fiskus in den gemein- rechtliden Landestheilen. — Allgemeine Verfügung vom 19, Juli 1881, betreffend die follegialishen Schöffengerihte im Bezirk des Königlichen Landgerichts in Neuwied. — Allgemeine Verfügung vom 21. Juli 1881, betreffend die Ermittelung der Gerichtskoften-Ein- nahmen in bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten. — Allgemeine Verfügung vom 26. Juli 1881, betreffend die na den früheren Vorschriften zu erledigenden Rechtssachen der streitigen Gerichtsbarkeit.

Landtags- Angelegenheiten.

In Ems starb am 27. v. Mts, der Wirklihe Geheime Rath Graf Ferdinand von Galen, seit 1868 Mitglied des Herrenhauses aus besonderem Allerhöchsten Vertrauen.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Athen, 30. Juli. (Pol. C.) In Epidaurus wurden bei den Ausgrabungen des Theaters viele und wichtige Funde von antiken Statuen gemaht. Die Regierung ordnete die sofortige Ausführung einer Fahrstraße von Nauplia nach dem Asklevios-

tempel an. Gewerbe und Handel. Die Eisenbahn Parchim-Ludwigslust, deren Betrieb im Laufe des vorigen Jahres eröffnet wurde, hatte bis #uum Sclusse des Jahres eine Bruttocinnahme von 73 092 Æ Der Pächter und Er- bauer der Bahn hat na der mit der Gesellschaft ges{losenen Ver- einbarung von dem über 130 900 K im Jahre binauêsgehenden Be- trag der Bruttoeinnahme die Hälfte an die Gesellschaft abzugeben. Auf die Zeit vom 15. Juni bis 31, Dezember reduzirt, ist der Üeber- {uß von einer Brultoeinnahme von 71132 Æ zu berechnen. Die zur Aktiengesellschaft verbundenen Städte erhalten für das Jahr 1880, außer der Pachtsumme, die Hälfte von rot. 1860 A = 930 M ausgezahlt. 7 S — In Rumänien sind, wie hiesige Zeitungen berihten, uvei große gewerbliche Institute gegründet worden, nämli der „Credit- Mobilier roumain“ und die „Gesellschaft für Bauten und öffentliche Arbeiten.“ Das Kapital der ersteren Gesell- {aft wird 40 Millionen Frs., das der leßteren 20 Millionen Frs. betragen. Bei beiden Instituten sind deutsche Bankfirmen betheiligt. Frankfurt a./M,, 31. Juli. (Oelberiht von Wirth & Co.) Die im vorigen Bericht erwähnte Befestigung des amerikanis{en etroleummarktes ist zu Ende und hat ciner flauen Stimmung laß gemacht. Die niedrigen europäischen Limiten sind die Ursache ewesen, daß der Markt sich nicht behaupten konnte und da au onst wenig Lust zu Spekulationen vorhanden war, mußten die Preise weichen, obgleih die Raffineure Anfangs nicht gewillt waren, Kon- zessionen zu maben. Raffinirtes ging auf 7} Cts. per Gallone w- rück, Roh öl leidet enorm unter der großen Ueberproduktion und

unter den Berichten über die Eröffnung neuer ergiebiger Quellen in Westville und an anderen Orten. Gegenwärtige Notirung 80 Cts. per Faß. Die Produktion soll im Augenbli die Höhe von 80000 Faß pro Tag erreiht haben. Die Vorräthe von Rohöl werden auf 22 Millionen Faß angegeben. — Die Ausfuhr von Petroleum aus allen Häfen der Vereinigten Staaten betrug während des Zeitraumes vom 1. Januar bis 12. Juli a. c. 216 Miionen Gallonen gegen 1584 Millionen Gallonen während der Parallelperiode in 1880 und 1665 Millionen in 1879. — Lubricating-Oils (Schmieröle). Die Nadfrage nach guten fire-test Sommer-Oelen dauert fort; da- gegen sind Winter-Oele sehr till.

Hamburg, 30. Juli. (W. T. B.) Das Syndikat, welches den nit auf die alten Aktionäre entfallenden Theil der jungen Aktien der Hamburger Kommerzbank übernimmt, besteht aus M M: Warburg & Co., Lieben, Königswarter hier und der Nationalbank für Deutschland und Jacob Landau in Berlin. Der Vebernahmscours beträgt ca. 125 %/o.

Wien, 30, Juli. (W. T. B.) Die Mitglieder der für die Vorarbeiten zum Wiener Getreide- und Saatenmarkt ein- geseßten internationalen Kommission beschlossen, im Einvernehmen mit der Wiener Frucht- und Mehlbörse, den diesjährigen Wiener Saatenmarkt am 29. und 30. August abzuhalten.

Antwerpen, 30. Juli. (W. T. B.) Wollauktion. (Sc{luß.) Angeboten 2082 B., verkauft 1338 B. Preise unverändert.

Glasgow, 30. Juli. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 573 100 Tons gegen 454 000 Tons im vorigen Jahre. Zahl der im Betrieb befindlichen Hochöfen 119 gegen 118 im vorigen Jahre.

Berlin, 1. August 1881.

Preußische Klassenlklotterie. (Dhne Gewähr.)

Bei der heute fortgeseßten Ziehung der 4. Klasse 164. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen :

1 Gewinn von 45 000 4 auf Nr. 83 774.

2 Gewinne von 15000 # auf Nr. 16 840. 72409.

5 Gewinne von 6000 /# auf Nr. 19107. 23 462, 26 285. 31 333. 39 159.

55 Gewinne von 3000 4 auf Nr. 1353. 1915, 9455, 11963. 14386. 14525. 15793. 16003. 18211. 23383. 29 234. 33407. 33788. 37471. 38088. 38387. 38497. 39 110, 42066. 42720. 43054. 46939, 48276. 49034. 50 436. 51346. 54096. 57883. 58162. 59772, 60378. 62913. 66645. 66669. 66 251. 66989. 70276. 71 218. 71786. 71838. 72326. 72526. 73915. 74743. 75 459. 77 723. 79187. 81084. 83187. 83 287. 84348. 86085. 89 773. 90394. 94864.

55 Gewinne von 1500 #. auf Nr. 278. 1884. 5690. 6018, 6809. 9368. 10145. 10302. 13704. 14129. 15 770. 16 485. 16 949. 18236. 19141. 20477. 21349. 24070. 24 354. 271658. 30532. 30721. 31342. 33846. 39866. 40 425. 41 615. 43 090. 43460. 43587. 44649. 45561. 47 404. 48 879. 49812. 50873. 52963. 54609. 56 232. 57 317, 57 589. 58187. 58894. 67826. 68014. 69452. 69 602. 72177. 72378. 73547. 81511. 82748. 87 217. 87 874. 90 546,

65 Gewinne von 600 44 auf Nr. 1492. 2909. 5106. 5506. 8354. 8884, 11 129. 11 627. 12378. 12 778. 16 565. 16 693. 18344. 20446. 21485. 22572. 23050. 24060. 24 901. 26 514. 27 437. 27.597. 29 202. 30345. 30425. 31731. 33 231. 33369. 34107. 34578. 40692. 40792. 41732. 44 605. 49484. 52176. 52273. 54043. 57081. 58 292. 58 571. 59 537. 62446. 67611. 69212. 69975. 70212. 71 409. 74165. 75346. 75406. 76 583. 76 950. 78619. 78 997. 83 715. 84774. 85603. 86056. 86 240; 86 334. 87 985. 89495. 93896. 94606.

Unter Vorsiß des Töpfermeister Eis en a ch (Dresden) fand am ver- gangenen Sonntag im „Café Klein“ hierselbst der Congreß des Verbandes deutscher Töpfermeister statt. Töpfermeister Rau (Berlin) begrüßte die auswärtigen Delegirten, indem er unter Hin- weis auf die Zerfahrenheit des Töpferhandwerks die Nothwendigkeit einer festen Vereinigung unter den Töpfermeistern Deutschlands be- tonte. Es sei gegründete Hoffnung vorhanden — o bemerkte der Red- ner — daß dur die gegenwärtige Regierungspolitik die Zustände im deutsben Handwerk sih sehr bald wieder besser geftalten werden. Der Redner {loß mit einem dreifachen Hoh auf Se. Majestät den Kaiser, in das alle Anwesenden dreimal begeistert einstimmten. — Dem hierauf erstatteten Jahresbericht war zu entnehmen : Auf dem vorjährigen Kongresse wurde die Schaffung eines einheitliben Lehr- briefes mit dem deutshen Reihswappen beschlossen. Die Zahl der korporativen Verbandsmitglieder ist von 70 auf 131 gestiegen. Im April d. J. ging an den Vorftand eine Einladung zur Betheiligung an einer Vorstandssizung des Verbandes keramisber Gewerke in Deutschland na Leipzig, behufs Besvrebung über die Beseitigung des österreichischen Zolles auf das sächsishe und {lesis{e Braun- geschirr. Der Vorstand war leider verhindert dieser Einladung Folge zu leisten; er hat es jedoch dur Vorgehen beim Reichs- fanzler zu bewirken gewußt, daß jener Eingangszoll nach Oesterreich - Ungarn aufgehoben und einem bedeutenden Theile der säcbsishen und schlesis{en Töpferei ein seit Jahren ver- \{lossenes Absatzgebiet wieder eröffnet wurde. Die Einnabmen dès Verbandes betrugen im letztverflossenen Jahre 182 K 94 A, die Ausgaben 162 Æ 80 A. Für zwei bei dem im vergangenen Jahre in Seidenberg stattgefundenen Unwetter verunglückte Kollegen wurden 1522 M gesammelt. Nach Genehmigung dieses Berichtes entspann \sich eine längere Debatte über das Verbandsorgan, die in Naumburg erscheinende „Deutshe Töpferzeitung.“ Der Töpfermeister Rau (Berlin) theilte hierauf mit, der Verein selbständiger Töpfermeister erlins und Umgegend habe im n L L Petition an den Reichstag gerichtet : edic Aufnahme einer Bestimmung in die Gewerbeordnung in Vorschlag zu bringen, daß jeder mit Ofenseßen und Feuerungsanlagen si be- \chäâftigende Handwerker verpflichtet sei, behufs Erlangung des Rechtes der Ausübung dieses Gewerbes den Befähigungsnachweis durch eine Prüfung in praktischer Hinsicht, sowie au in Bezug auf die Kenntniß der cinsclägigen baupolizeiliden Vorschriften beizubringen.“ Das Präsidium des Reichstages habe diese Petition mit der Uebersendung eines Eremplars des neuen Innungsgesetzes beantworte. Der Verein is außerdem bestrebt ewesen, billige und reelle Bezugêéquellen von Rohmaterialien zu \{affen, die auf technishem Gebiete zu verzeihnenden Fortschritte, soweit sie das Töpferhandwerk betreffen, den Mitgliedern zugänglih zu machen, die gewissenlose Konkurrenz zu beseitigen und nach Möglichkeit Einrichtungen zu treffen, um \ich gegen die s{le{chten Schuldner zu schützen. Derartige Institutionen auf den Verband übertragen, würden für die Allgemeinheit der deutshen Töpfermeister von hohem Werthe sein. Endli bâtte der Verband die praktische Regelung des Ge- sellen- und Lehrlingêwesens in die Hand zu nehmen. Der Töpfer- meister Eisenach berichtete hierauf über die in Sacsen bestehenden Ge- werbefabs{ulen, die vorzügliche Resultate aufzuweisen bätten. — Alsdann referirte Tischlermeister Brandes (Berlin) über das neue Innungsgeset. Zum näcstjährigey Vorort des Verbandes wurde Berlin gewählt. Vanach \{loÿndererse{rsammlung gegen 8} Ubr Abends. — Am

in den @scaftlicbe Vorträge statt.

Montag 4 L A

Ueber die polygraphische Abtheilung der Gewerbe- und Industrie - Ausstellung zu Haile a./S. 1881 {reibt A. Woldt u. A.: Von allen Theilen unseres Vaterlandes ist für die porparapbiswen Gewerbe das Ausstellungsgebiet, also Königreich und

rovinz Sacbsfen, Herzogthum Anhalt und die Thüringischen Staaten von bervorragendster Bedeutung und übertrifft sogar die Hauptstadt Berlin. Vorwiegend sind es die Verlagswerke, welhe im Aus- stellungsgebiet zahlreih vertreten find. Der gesammte Raum, welchen die Hallenser Ausstellung einnimmt, würde kaum hin- gereiht haben, wenn alle zum Ausftellungsgebiet gehörenden Verleger, namentlich die großen Leipziger Firmen, nur je ein Exemplar ihrer bisher herausgegebenen Verlagsattike[ ausgestellt hätten. Wenn irgend ein Punkt Deutschlands si einmal dazu eignet, eine allgemeine deutsch - polygraphishe Spezial- ausftellung zu arrangiren, so dürfte Leipzig in erster Linie dazu präâdestinirt sein, jene Stadt, in der schon die jährlichen Ver- [agsartifel einer einzigen großen Firma, wie beispielsweise Fr. A. Brockhaus oder O. Spamer eine kleine Bibliothek ausmachen. Jn ganz ausgezeichneter Weise ist im Ausstellungsgebiete der karto- graphische Verlag vertreten, der sih bei der Prämiirung von Gruppe XVI. die goldene Medaille für die Weltfirma Justus Perthes in Gotha erobert hat. Da hängt die neueste Auflage der „Chart of the World“ von Herrmann Berghaus, ein Blatt, in welchem der Inhalt gan- zer Bände des neuesten geographischen Wissens ausgedrückt ist, da liegen die ausgezeichnet schönen Neustiche zu der eben erscheinenden neuen Auflage von Stielers Atlas, da präsentirt sih die neueste Karte von Afrika, fast ganz ohne die berüchtigten „weißen“ Flecke, da liegt das von Dr. Behm begründete vortreffliche geographishe Jahrbuch und einige Vände der von diesem Gelehrten redigirten „Geographischen Mit- theilungen“. Eine Welt für si bilden die literarischen Erzeugnisse, welche in jenem eaen Gebäudekompler von Halle entstanden sind, die in der ganzen Welt unter den Namen „Franke {e Stiftungen“ bekannt ist. Unter der Reihe von Unternehmungen, welche von dem gottvertrauenden, hoffnungsvollen Gemüth des seligen A. H. Franke Zeugniß ablegen, befinden sich die Verlagsanstalt und die Buch- druckerei des Waisenhauses, sowie die von Canstein im Anfang des vorigen Jahrhunderts gegründete Bibelanstalt. Zahlreiche Werke theologischen, philosophischen , juristischen , pädagogischen, historishen und naturwissenschaftlißen Inhalts sind feit 1693 hier erschienen und in Auswahl auf der Ausstellung vertreten, Die Buchdruckerei des Waisenhauses, welche zahlreiche Zeitschriften, darunter seit 1799 das Hallesche Tageblatt, hat ausgezeichnete Druck- arbeiten ihrer Offizin, besonders orientalishe und sonstige fremd- sprachliche Werke in saubrer Ausführung, sowie andere Druckproben vorgeführt. Die von Cansteinsche Bibelanftalt, deren Bibeln in deutscher und in fremden Sprachen Verbreitung über alle Weltheile gefunden haben, is die treue Hüterin der Lutherbibel in zeitgemäßer Fortentwickluug ihrer klassischen. deutsh-volksthümlichen Gestalt, weshalb denn auch ihr Tert fast von allen anderen Bibelausgaben angenommen und namentli denen der größten Bibelgesellschaft, der englischen, zu Grunde gelegt ist.

In ganz ausgezeichneter Weise ist die periodische Presse des Aussftellungsgebietes vertreten, und zwar sowohl diejenige wissen- schaftlidben und unterhaltenden Inhalts, als auch die poli- tisde Tagespresse. Dank der Juitiative der Verlagshandlung von A. u. R. Faber in Magdeburg ift es gelungen, fast von jedem einzelnen dieser mehr als 400 Preßerzeugnisse je ein Exemplar zu er- halten und in einer Reihe übersichtlih geordneter Tableaux dieses ganze Material zu arrangiren. Eine von Hrn. R. O. Weber in Magdeburg eigens gemachte statistishe Zusammenstellung über diese „Veriodishe Presse“ bildet ein interessantes Buch, welches gratis an die Besucher der Ausstellung vertheilt wird. Diese Tableaux haben gastfreundlihe Aufnahme gefunden in dem von der genannten Verlagsfirma ausgeftellten Pavillon der „Magdeburgif{en Zeitung“, in welchem gu einer großen Rotationsmaschine der Druck der gleichfalls im Fabershen Verlage erscheinenden und von Georg Buß redigirten „Ausstellungszeitung“ in Gegenwart der Besucher erfolgt. Das Ausstellungsgebiet kann si rühmen, die ältesten Zeitungen Deutschlands zu besißen, denn nicht weniger als 4 Zeitungen stammen aus dem 17. Jahrhun- dert, und zwar: Die „Magdeburgische Zeitung“ seit 1626, die „Leip- ziger Zeitung“ seit 1660, die „Jenaische Zeitung“ seit 1674 und die „Gothaische Zeitung“ seit 1691. Ein Auss\tellungsobjekt im eigen- sten Sinne bildet auch die im Fabershen Verlage erscheinende Hallesche „Ausftellungszeitung“

Halle, 30. Juli. (Aust. Ztg.) Heute gegen 12 Uhr beehrte der landwirthschaftlibe Minister Dr. Lucius die Ausstellung mit seinem Besuche. Nachmittags wurde das Preis-Concert fortgesetzt und beendet. Es erhielten den ersten Preis die Kapelle des 26. Regts., den zweiten die des 96., den dritten die des 66. und den vierten die Kapelle des 36. Regts. Sämmtliche Kapellmeister erhalten Ebenholz- Tafktstöôke mit Silber besblagen. Ein Hoh auf den Kaiser bildete den Schluß der Preisvertheilung.

Hamburg, 28. Juli. Die am 14, September d. J., dem Tage der Einweihung des neuen Dienstgebäudes der Seewarte, in Anwesenheit Sr. Majestät des Kaisers zu eröffnende Ausstellung maritimer Gegenstände wird, wie die „Hamb. Nachr.“ melden, folgende Hauptgruppen umfassen: a. Nautisch-astronomishe Jnstru- mente. b. Chronometer. c, Kompasse und nautis-magnetisce Appa- rate, d, Hydrographische Apparate. e. Nautisch-meteorologische În- strumente. f. Nautisch-physikalishe Apparate zu Lehrzwecken. g. Ap- parate zum Signalisiren von Witterungszuständen. h. Apparate für das Seerettungëwesen. i, Modelle von Schiffen und Sciffstheilen, Maschinen u. \. w. k. Kartenwerke und Bücher nautischen In- halts. Bei der Beschränktheit der zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten kann begreifliher Weise von dem Ausftellen größerer Gegenstände in natürlider Größe keine Rede sein; es werden somit vorzugsweise Modelle zur Ausstellung gelangen. Das Comité über- nimmt die Kosten für den Transport der Ausstellungsgegenstände nach Hamburg und zurück zu dem Orte, von welchem sie kamen. Eine Vertheilung von Prämien an die Aussteller findet nit statt, sowie auch der Verkauf, sofern er Zweck der Ausstellung wäre, aus- geslossen bleibt. Dagegen befteht die Absicht, eine Anzahl der Aus- \tellungsgegenstände für das Maritime Museum zu erwerben. Uebrigens darf auch erwartet werden, da es \sich um einen natiónalen und gemeinnützigen Zweck handelt, daß auch Gegenstände der Aus- stellung dem Maritimen Museum zum Geschenk gemacht werden,

._ Der junge Biber unseres Aquariums gedeiht recht gut, sein Wachsthum ist ein s{nelles, seine Bewegungen im Wasser sind bereits selbständig. Die um diese Jahreszeit im Aquarium stets einkehrenden Sommergäste, die Scheibenquallen aus der Ostsee (Medusa aurita) find in vielen prächtigen Eremplaren ausgestellt und erregen dur die Zartheit ihrer Farbe und dur die Eleganz ihrer Bewegungen das größte Interesse aller Besucher des Instituts.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W,. Elsner.

Vier Beilagen (eins{ließlich Börsen-Beilage).

Berlin:

(9114)

M 148

Erste Beilage zum Deulschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Moutag, den 1. August

ff.

2 Inserate für den Deutschen Reihs- und Königl. Preuß. Staats-Anzeiger und das Central-Handels- register nimmt an: die Königliche Expedition

des Deulshen Reichs-Anzeigers und Köuiglich Preußischen Staats-Anzeigers: Berlin SW., Wilhelm-Straße Nr. 32.

Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.

Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen

u. dergl.

Verloosung, Ámortisation, Zinszaklung

Steckbriefe und Untersuchungs - Sachen.

[27529] /

Stecbrief. Der unten beschriebene Nedacteur Johanu Paul Pulkrabeck, geborèn am 29. Mai 1851 zu Berlin, ist, nachdem er in actis 7 III. C. 597. 80 rep. wegen Preßvergehens festgenommen war, entwichen. Es wird ersucht, denselben festzu- nehmen und in das Strafgefängniß zu Plößensee bei Berlin abzuliefern. Berlin, den 29. Juli 1881. Königliche Staatsanwaltschaft beim Landgericht I. Beschreibung: Alter 30 Jahre, Größe 1 m 63 cm, Statur mittel, Haare dunkelblond, Stirn hoh, Bart hellbraunen Vollbart, Augenbrauen dunkel- blond, Augen blaugrau, Nase gewöhnlich, Mund gewöhnlich, Zähne gut, Kinn s{mal, Gesicht schmal, Gesichtsfarbe blaß, Sprache deuts. Kleidung: dunkel farrirten Stoffanzug, s{warzen runden Hut und goldene Brille.

[27528] Steckbrief. s Gegen den unten beschriebenen Brauer Richard N gebürtig aus Artern, Kreis Sanger- ausen, zuleßt in Waltershausen, welcher flüchtig ift, ist die Untersuchungshaft wegen Betrugs verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Amtsgerichtsgefängniß zu Waltershausen auf Tenne- berg abzuliefern. Waltershausen, den 28. Juli 1881. Herzogliches Amtsgericht. IT. Tenneberg. Fleischhauer. / Beschreibung. Alter: 16 Jahre, Statur: mitt- Terer, Haare: dunkelblond, Stirn: breit, Bart: ohne, Augenbrauen: dunkelblond, Nase: groß, Mund: groß, Zähne: gesund, Gesicht: oval, Gesichtsfarbe: blaß, Sprache: ausgeprägter sächsischer Dialekt. Besondere K:nnzeichen : fehlen.

Subhastationer, Aufgebote, Vor- ladungen u. dergl.

[25372] Oeffentlihe Zustellung.

Der Firma Gebrüder Lipmann zu Roßlau a./E. vertreten durch den Rechtsanwalt Medicus in Dessau, Elagt gegen den Bäccktermeister E. Scbmeiser, früher bier, jeßt in unbekannter Abwesenheit, aus Mehl- lieferungen vom 12. und 27. April 1881 mit dem Antrage: den Beklagten zur Zahlung von 186 M nebst 6 9/9 Verzugszinsen vom 27. April 1881 und zur Tragung der Kosten des Arrestverfahrens im Betrage von 37 4 10 „F sowie zur Ertheilung der Einwilligung in Auszahlung der im Betrage von 200 M. binterlegten Arrestkaution an die klägeriscbe Firma kostenpflichtig zu verurtheilen und das Urtheil für vorläufig vollstreckbar zu erklären und ladet den Beklagten zur mündlicen Verhandlung des Rechts- \treits vor das Herzoglicbe Amtsgericht zu Dessau

auf Sonnabend, den 17. September 1881,

. Vormittags 10 Uhr. |

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

‘Dessau, am 14. Juli 1881,

Hartit,

Gerichtsschreiber des Herzoglichen Amtsgerichts,

in Vertr.

1273721 Oeffentliche Zustellung.

Die zu Mainz unter der Firma „Georg Scnei- der“ bestehende und allda domizilirte Handlung klagt gegen den Kaufmann und Wirth Anton Stamm, früher in Mainz, zuleßt in Wiesbaden wohnhaft, dermalen ohne bekannten Wohne+ und Aufenthalts- ort, wegen dem Verklagten in den Monaten Januar und Februar 1881 zum Betriebe seines Geschäfts und resp. zur Verwendung in dasselbe käuflich gelie- ferter Waaren, mit dem Antrage auf Verurtheilung des Verklagten zur Zahlung von 164 4A 04 Ä nebst 6 %% Zinsen vom 1. März 1881 an und der Kosten, sowie auf provisorishe Vollstreckbarkcit des Urtheils und ladet den Verklagten zur mündlichen Verhandlung des Recbtsstreits vor das Gr. Amts- geriht zu Mainz auf Mittwoch, den 5, Oktober 1881, Vormittags: 9 Uhr, Zimmer Nr. 22,

Zum Zwee der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug aus der Klage bekannt gemacht.

Mainz, den 28, Juli 1881.

Lis, i ; Hülfsgerichtéschreiber bei Gr. Amtêgerihte Mainz.

[27373] Oeffentliche Zustellung.

Nr. 14 805, Der Gutsbesißer Ferdinand Scipio in Mannheim und das Central-Comité der gewerb- lien und l[andwirtbscaftliden Ausstellung des Pfalzgaues zu Mannheim, vertreten durch Rechts- anwalt Selb von da, klagt gegen den General- Sekretär Jean Fischer, früher bier, jeßt an un- bekannten Orten abwesend, aus Darlehen vom Jahr 1880, unrechter That und Kauf von Waaren, mit dem Antrage auf Zahlung von 1000 M nebst 5%

insen vom Klagzustellungêtage an Kläger Ferdinand

ipio und von 540 44 56 F nebst 5 °%/9 Zinsen vom Klagzustellungêtage an das Central-Comité der gewerblichen und landwirthschaftliben Ausstellung des Pfalzgaues, und ladet den Beklagten zur mündlihen Verhandlung des Recbtsftreits vor die erste Civilkammer des Großherzoglichen Landgerichts zu Mannheim auf den 23, November 1881, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, cinen bei dem gedahten Ge-

U. 8. w. Von öffentlichen Papieren.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird diefer

Auszug der Klage bekannt gemacht.

Mecler,

Gerichtsschreiber des Großherzoglichen Landgerichts.

[27574] Oeffentliche Zustellung.

Der August Becker, Handelsmann zu Idar,

Kläger, vertreten durch Rechtsanwalt Rettig, klagt

gegen :

1) die Wittwe des verstorbenen Shleifers Carl Galle von Obertiefenbach, Lydia, feborene Riel- miß, zur Zeit zu Salto Oriental (Uruguay),

2) dessen minderjährige Tochter, zur Zeit zu Salto Oriental (Uruguay), vertreten durch ihre sub 1 genannte Mutter als Vormünderin, Beklagte,

wegen Wecbselforderung,

mit dem Antrage: die Verklagten zur Zahlung von

neunbundert vier Mark Hauptsumme und vierzehn

Mark siebenziz Pfennige Protestkosten zu verurtheilen,

und die Beklagte ad 2 für die ganze Schuld, die

Beklagte ad 1 daneben solidarisch für eine Hälfte

derselben baftbar zu erklären und ladet die Beklagten

zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die erste Civilkammer des Köntglich preußischen, für das Großhberzoglih oldenburgishe Fürstenthum ae bestellten Landgerichts zu Saarbrücken auf den

29. November 1881, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge- richte zuaelassenen Anwalt zu bestellen. :

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszuz der Klage bekannt gemacht.

Saarbrücken, den 27. Juli 1881.

Der Gerichtsschreiber des K. Landgerichts. Müller.

[27540] Aufgebot.

Der Baucr Carl Christ aus Kröschendorf, als Abwesenheitsvormund des Eduard Schneider "aus Kröschendorf, welcher angeblih vor mehr als 30 Jahren na Amerika ausgewandert ist, und seitdem nihts mehr hat von sich hören lassen, hat die Todes- erklärung des Eduard Schneider beantragt.

Es werden daher der vorgedachte Eduard Scbneider und dessen unbekannte Erben bezw. Erbeserben auf- gefordert, sich spätestens in dem auf

den 18. April 1882, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Amtsgericht in dem Termin- zimmer Nr. 4 anberaumten Aus\{lußtermine zu melden, widrigenfalls der Eduard Schneider für todt erklärt, und scin Vermögen den Erben auêtge- antwortet werden wird.

Neustadt O. S., den 23. Juni 1881,

Königliches Amtsgericht.

L24041) Ausgebot.

Der Arbeitsmann Friedrich Lampe und dessen Ebe- frau Iohanne, geb. Haase, in Hoym, als alleinige Erben des Tischlermeisters David Rösemann aus Hoym, haben das Aufgebot der Scbuld- und Pfand- verscbreibung vom 12,/16. Juli 1878 über eine zu Gunsten des 2c. Nösemann auf dem Wohnhause des 2c. Lampe in Hoym eingetragene Hypothekforderung von 1800 M beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den

20. September 1881, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf- gebotstermine seine Recbte anzumelden und die Ur- kunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloterklärung der Urkunde erfolgen wird.

Ballenstedt, den 27. Juli 1881,

Herzoglich Anhaltishes Amtsgericht. Dr. Dunder. Stieger. [27538] Bckanntmachung. :

Das zur Konkurémasse des Kaufmanns Wilhelm Langhans an der Demolirung zu Ratzeburg gehörige, daselbst sub Nr. 23 belegene Wohnhaus e. pert. soll in dem auf

Sonnabend, den 27. Angust 1881, Vormittags 12 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle anberaumten öffentlih meistbietend verkauft werden.

Die Verkaufsbedingungen können 14 Tage vor dem Termine beim Amtêgeribt und beim Konkurskurator, Rechtéanwalt Dr. jur. Beer, hierselbst, welcer zu- gleich bereit ist, das Gewese vorzuzeigen, eingesehen werden. A E E

Zugleih werden die Gläubiger aufgefordert, in diesem Termine zu erscheinen, behufs Berathung und Beschlußfassung über die Ape oder Disapprobation des Meistgebots, und zwar unter der Verwarnung, daß die nicht erschienenen und nit vertretenen Gläubiger als den ctwa gefaßten Majoritätébeschlüssen zustimmig werden angesehen werden,

Ratzeburg, den 15, Juli 1881,

Königliches Amtägericht.

Termine

27533]

In der Strafsache gegen den Schlosser Leo Bam- browicez, 24 Jahre alt, geboren in Pudewit, zulett in Kopanin aufhaltsam, wegen Verleßung der Wehr- pflicht, wird, da der Angeschuldigte des Vergebens

egen §. 140 Nr. 1 des Strafgesehbuchs beschuldigt ist, auf Grund der &8. 480, 325, 326 der Straf- prozeßordnung, zur Deckung der den Angescbuldig- ten möglicherweise treffenden böcbsten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens, das im Deutschen Reiche befindlihe Vermögen des Ange[Guldigten mit Beschlag belegt. Posen, den 25. Juli 1881,

richte zugelassenen Anwalt zu bestellen,

Königliches Landgericht, Ferienkammer 11,

Deffentlicher Anzeiger.

E: 2, 3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc.| 7. Literarische Anzeigen. 4.

5. Indnstrielle Etablissements, Fabriken und Grosshande!l. 6. Versckiedene Bekanntmachungen.

3

Inserate nchmen an: die Annoncen-Expeditionen des „JFuvalidendank“, Rudolf Mosse, Haascnstcin & Vóöógler, G. L. Daube & Co., E. Shlotte, Büttuer & Winter, sowie alle übrigen größeren

Anuoncen-Burcaux,

8, Theater- Anzeigen. | In der Börsen- 9. Familien-Nachrichten. beilage.

[27409] Bekanntmachung. Der Kaufmann- und - Post-Agent J. Loeser zu Nittritz, vertreten durch den Rechtsanwalt Glatte in Grünberg, klagt gegen die majorenne Dienstmagd Eleonore Kushke aus Dammerau, zuleßt in Nittritz, deren jeßiger Aufenthalt unbekannt ift, wegen der von der Beklagten in der Gärtner Kuschke'schen Vormundschaft von Dammerau K. 911 erforderten und - vom Kläger an die Gerichtskostenhebestelle Gaben Gta O6 40 S, und des. dazu verauslagten Portos von— „, 2W , ferner wegen des Kaufpreises der von der Beklagten- beim Kläger am 29. Sie 7 QU, 3) Dtobee UnD 3. November 1880 entnommenen

Waaren im Gesammtbetrage von_. 28 _„ 95 _„_ mit dem Antrag zur Zahlung von. . 38 4. 55 F nebst 5% Zinsen seit 1. Januar 1881 zu verurthei- len und das Urtheil für vorläufig vollstreckbar zu erflären, :

und ladet die Beklagte zur mündlichen Verhand- lung des Rechtsftreits vor das Königliche Amts- gericht zu Grünberg, Zimmer Nr. 26, auf deu 19. Oktober d. J., Vormittags 11 Uhr.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemact.

Grünberg, den 14. Juli 1881,

Gerichtsschreiber des Königl. Amtsgerichts TY.

Fiedler.

127%] Bekanntmachung.

In Sacen, betreffend das Aufgebot eingetragener Hypothekenforderungen hat das Königl. Amtsgericht zu Barten im Termin, den 14. Juli cr.

Jm Namen des Königs! dabin für Recht erkannt:

Die unbekannten Berechtigten der unter Nr. 6 Abtbeilung TIL1. des Grundbuchs von Gr. Win- feldorf Nr. 9 — Karschauer Antheil — für die Barbara Neeth eingetragene Post von 66 — sechsundsebszig Thaler 20 Silbergroschen wer- den mit ihren etwaigen Ansprüchen auf diese Post ausgesclossen, die Kosten des Aufgebots werden dem Antragsteller auferlegt.

Barteu, den 27. Juli 1881.

Ehlert, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

24349 l B Die am 23. Januar 1860 für den Colon Ernsting Nr. 4 zu Hagen auf die BVürgerstätte Hasselmann Nr. 164 zu Lage ingrossirte Darlehns- obligation zu 115 Thlr. oder 345 H. soll, wie glaubhaft gemac{t ift, zurückbezahlt, aber verloren jein. Auf Antrag des Metzgers Julius Hafselmann hierselbst werden daber Alle, welche die Hyvothek in Anspruch ncbmen, zur Anmeldung und Begründung ihrcr Rechte spätestens im Aufgebotêtermine

Mittwoch, 11. Januar 1882,

Morgens 10 Uhr, hiermit aufgefordert. Im Nictanmeldungéfalle oll die Eintragung für erloschen erklärt und die Löschung im Hvpotbekenbuche vollzogen werden. Lage, 24. Juni 1881. Fürstlich Lippisdes Amtsgericht. Beglaubigt : A. Burre, Gerichtsschreiber.

97368

Der Altentheiler Joachim Heinri Christian Mund zu Groß-Schretstaken ist am 5. Juni 18£0 gestorben. Auf Antrag secineë Testamentsvoll- streckeré, des hiesigen Rathsdieners Schütt, vertreten dur den Necbtsanwalt Dr. Curtius, werden bebufs Liquidation der Erbschaft :

1) Die Nachlaßgläubiger aufgefordert, ihre An- sprüche an den Nacblaß beim Testamentsvollstrecker oder dessen Anwalt Pr. Curtius gegen Empfang cincs Anecrkennungsscheins, im Fall des Widerspruchs desselben aber beim Landgericht spätestens in dem auf

Dicnstag, den 25. Oktober d. Js., Morgens 11 Uhr, anberaumten Aufgebotstermine anzumelden ;

2) die Nachlaßschuldner aufgefordert, das Ge- \{uldete bei Meidung doppelter Leistung nur an den Testamentsvollstrecker oder dessen Anwalt zu leisten.

Lübeck, den 22. Juli 1881.

Die Fericnkammer (für Civilkammer 1.) des Landgericbts, Hoppcnstedt. Hansen, Dr. Richard. Behn, Dr. Schweiß.

In der Strafsacbe geaen -

den Reckrutrn Theobald Kimmerlin vom Bczirks- Kommando Mülhausen,

wegen Fahnenflucbt, bat die Strafkammer des Kaiserlichen Landgericbts zu Mülkbausecn in der Situng vom 18. März 1881

bes{lofsen,

daß das Vermögen des Rekruten Theobald Kimmerliu, vom Bezirks-Kommando Mülhausen, geboren am §8 Mai 1852 zu Rirheim, Kreis Mül- bausen i./E., Sohn von Theobald Kimmerlin und Catharina Renck, bis zum Betrage der ihn möglicher- weise treffenden Geldstrafe von 3200 M incl. der Kosten, mit Beschlag belegt sci und zuglei die auêszugêwcise cinmalige Bekanntmacbung dieses Be- s{lufseë im Deutschen Reichs-Anzeiger verfügt.

27530]

gez. Wolf, gez. Hoppé, gez. Marheinecke,

9178) Vekauutmechung.

Auf Antrag des Productenhändlers F, Reimer aus Gnoyen wird das demselben argetlih abhanden gekommene Sparkassenbuch Nr. 22988 der Spar- fasse zu Demmin über 2614,38 4 hierdur% aufs geboten. Jeder, welcer an dem bezeihneten Spar- kassenbuch irgend ein Anrech{t zu haben vermeint, hat sih bei dem unterzeichneten Gericht spätestcns in dem Termine

am 29, Oktober 1881, Vormittags 11 Uhr, zu melden und sein Ret nähcr naczuweisen, wi- drigenfalls das Buch für kraftlos erklärt und dem Antragsteller ein neues an dessen Stelle au3gefertigt werden wird.

Demmin, den 24, März 1881.

Königliches Amtsgericht, 11. Abtheilung.

[27406] Bekanntmachung.

In Sachen, betreffend das Aufgebot der Erben und Erbeserben der Wittwe Nosalie Süßbach, ge- borenen Schwarz,

erkennt das Königliche Amtsgericht zu Neisse dur den Amtétrichter Dr. Ackermann für Recht:

Der Na(laß der am 1. Oktober 1879 ¿u Neisse verstorbenen Wittwe Rosalie Süßbach, geborenen Schwarz, fällt dem Fiskus zu.

Der sich nachträglich etwa meldende Erbe ift verbunden, alle Verfügungen des Fiskus anzu- erkennen und von ihm weder Rechnungslegung, noch Ersatz der Nußungen zu fordern berechtigt, sondern muß si mit dem, was alsdann von der Erbschaft noch vorhanden ist, begnügen.

Neisse, den 15. Juli 1881.

Königlichcs Amtsgericht.

27411] Bekanntmachung.

Durch Aus\c{lußurtbeil vom 14. Juli 1881 find die Inhaber folgender Hypothekenposten ausge- {lossen :

1) 34 Thaler 14 Sgr. Ausgelübde zu 5 Prozent verzinslich, eingetragen für die 4 minorennen Kinder Marie Elisabeth, Johann Peter, Martin Friedrich und Jacob Rupp nach dem Theilungsrezesse vom 7,/12. Dezember 1813 in Abtheilung 111. Nr. 1 des Grundbuchs von Coccejendorf Blatt Nr. 16,

2) 216 Thaler 19 Sar. 71/7; Pf. Muttererbe zu 5 Prozent verzinélich, eingetragen für die minder- jährigen Geschwister Adam, Charlotte Amalie, Jo- hanne Caroline Friederike, Carl Wilbelm und Jo- hanne Wilhelmine Henriette aus dem Erbre:efse vom 3. Januar 1849 in Abtbeilung 111. Nr. 2 des Grundbuchs von Bussin Blatt Nr. 13.

Königliches Amtsgericht zu Schlawe.

[27402]

In Sachen des Kaufmanns L. Rode, Provisors des Hospitals St. Jodoci hieselbst, Klägers, wider die Ebefrau des Schlofsermeisters Simon, Johanne, geb. Bötel, allhier, Beklagte, wegen Forderung, wird, nachdem auf Antrag des Klägers dic Beschlag- nahme des der Beklagten gehörigen, snb Nr. 1477 am Werder und an der Wendenstraße belegenen Hauses sammt Hof und Zubehör, insbesondere den Abfindungésplane auf demn Vülten zu 28 a 87 qm, zum Zwecke der Zwangsversteigung dur Beschluß vom 18, Juli 1881 verfügt, auch die Eintragung dieses Bescblusses im Grundbuche am 21. Iuli 1881 erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf

den 10. Dezember 1881, Morgens 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Amtsgerichte, Zimmer Nr. 37, angeseßt, in welchem die Hypothekgläubiger Brnotcfeubeiess zu überreicden haben.

Braunschweig, den 26. Juli 1881.

Herzogliches Amtsgericht. V111. Rhammu.

[27363] Bekanntmachung.

Nach Aus\{lußurtbeile des unterzeincte

geribts vom 23. Juli 1881 sind:

1) die von dem Schmied Detlef Hinrich Picrgraß in Neumünster unterm 17, März 1858 an die Wittwe Magdalena Schmidt, geb, Runge in Neumünster über 160 Riksd. glei 360 M aus- gestellte im Neumünstershen Scbuld- und Pfandprotoll Tom. 11], Fol. 198 vrotocollirte Vbligation, e ]

9) die von dem Maurer Hans JIocbim Hufß;: in Neumünster unterm 15. September 1858 von dem Tuchmacher Detlef Hinrid Brügge in Neumünster über 160 Nikéd. glei 360 f aus- gestellte vom Leßteren unterm 2, November 1859 an den Handcléêmann Ernst Christian Zack in Neumünster cedirte im Neumünsterscen Scbulde- und Pfandvretocoll. Tom. 111. Fol. 683 protocollirte Obligation, _— Ì die von dem Hufüer Claus Cbristian Reger in Gadeland unterm 14, December 1866 an den Altentbeiler Iobann Hinrid Neger in Gade- land über 750 X Crt. glei 900 M auësgestellte im S{uld- und Pfandprotocoll für den Land- distrikt Neumünster Tow. 11. Fol. 254 pvro- tocollirte, jeßt den Erben des Jobann Hinrich Reger gebörige Obligation

für fraftlos erklärt worden. Neumünster, den 27. Juli 1881, Königliches Amtsgericht. (gez.) Bauermeiste r. Veröffentlicht :

Hamann, Gerichtéschreiber.