1881 / 182 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 06 Aug 1881 18:00:01 GMT) scan diff

Kupferstih auf meiner Stube zeigt. Mir wurde ganz wohl auf diesem flassishen Boden“. Es sind da drei S{löfser den Berlichingen zu- stehend, das fog. rothe Schloß aus dem Ende des 16. Jahrhunderts, das neue Scbloß und endlich das alte S{loß, die Götenburg nörd- lib von Jagsthausen auf dem böcbsten Punkte, steil abfallend gegen Osten in das Jagstthal. Auf diesem Gebiete liegt Möck- mübl nach drei Seiten vom Wasser umgeben, die vierte Seite bildet ein Hügel mit der alten Burg, Rundthurm; bier hauste Göß als württembergiswer Vogt, bier belagerte ihn der Sabse Wolf von Schönburg, hier fiel Göß bei einem Aus- falle den Bündischen in die Hände, seine Auslieferung an den ober- sten Bundeéëhauptmann, Herzog Wilhelm von Bayern, hatte die drei- jährige Haft in Heilbronn zur Folge; auf diesem Gebiete liegt Horn- berg, wo Göß fein thatenreihes Leben besbloß. Auf dem Gebiete von Dber-Cisesheim bei Neckarsulm ward die fagenumrankte Schlacht von Wimpfen geschlagen, 6. Mai 1622. In Cleversulzbac liegt die Mutter Schillers begraben. Sie zog, 66 Jahre alt, zu ihrem Schwiegersohn, dem Pfarrer M. Johann Gottlieb Franckh, gegen Ende des Jahres 1799. Er hatte Scillers Schwefter Luise zur Frau ; persönlich kannten ih Franh und fein großer Scbwager nicht. 1802 ftarb Schillers Mutter (29. April, 2 Uhr Nachmittags), am gleihen Tage, an dem Schiller sein neues Haus in Weimar bezog. Der Dichter Ed. Mörike war von 1834—43 Pfarrer allda, fand das Grab wieder auf, ließ es herstellen. Ein \{lichtes Steinkreuz erhebt si darüber, auf dessen Querbalken die Worte „Schillers Mutter“ eingegraben find; über diesem wieder ragt cine kräftig aufstrebende Linde. Der Mutter Schillers zur Seite ruht Charlotte Mörike, die Mutter Mörike’s. Bekannt ist das berrlihe Gedicht Mörike's „auf das Grab von Stillers Mutter“. Die Cleversulzbacber Kirchenbücher tragen darum fo wihtige Namen in sich: Frau Major Scillerin von der Solitude, Hofrath Hr. v. Schiller, Bibliothekar Reinwald, weil fie als Pathen im Cleversulzbacher Pfarrhaufe figuriren. Franckh zog etwa um die Zeit von Schillers Tode nah Möckmühl; von der Schwester Luise hört man nihts mehr. Kochendorf ist die Heimat des Dichters Karl Mayer (f 1870 zu Tübingen). So viel steht für unsere deutscbe Literatur, mehr noch für Kunstgeschichte, Sprache, Sitte in dem Buche.

St. Petersburg, 3. August. (St. Pet. Ztg.) Am 1. d. M. sind im physikalischen Central-Observatorium die Delegirten der ver- [chiedenen Staaten zur ersten Sißzung der dritten inter- nationalen Polarkonferenz zusammengetreten. Die Aufgabe dieser Konferenz besteht hauptsächlich in der Ausarbeitung einer defi- nitiven Instruktion für die von den einzelnen betheiligten Staaten auszurüstenden Expeditionen zur Erforschung der magnetischen und meteorologischen Verhältnisse der Polarregion, dur Anstellung fort- laufender, wenigstens ein volles Jahr umfassender Beob- achtungen. Die Situngen finden unter dem Präsidium des Akademikers H. Wild statt, und an denselben betheiligen ih die folgenden Delegirten der einzelnen Staaten: Kapitän Hofmeyer, Direktor des meteorologischen Instituts in Kopenhagen, als Vertreter Dänemarks, welches eine Station in Upernivik (Grönland) begründen wird; Professor Lenz, als Delegirter Rußlands, das bekanntlich eine Erpedition an die Mündung der Lena nnd eine zweite nach Nowaja-Semlja \c{icken wird; Professor Mascart, Direktor des „Bureau Central météorologique“ in Paris, für Frankrei, welhes wahrsceinlich eine Station “am Kav Horn ein- richten wird; Professor Mohn, Direktor des meteorologiscen In \tituts in Christiania, vertritt Norwegen, das eine Station in Bos? kop (Finnmarken) begründen wird; Dr. Snellen, Direktor des Obser- vatoriums in Utrect, als Delegirter der Niederlande; Professor Wy- kander aus Lund für Schweden, welches eine Erpedition nah Spit- bergen senden wird; Graf von Wilczek für Oesterreih-Ungarn, das ein Observatorium auf Jan-Mayen einrihten wird. Außer diesen Herren nehmen an den Berathungen der Konferenz noch die Herren Professoren Lemströôm aus Helsingfors und Nordenskjöld, Direktor des magnetisch-meteorologischen Observatoriums daselbst, sowie Lieu- tenant Jürgens, als designirter Chef der Erpedition an die Lena- Mündung, und Lieutenant v. Woblgemuth, als Leiter des auf Jan- Maven projektirten Observatoriums, Theil.

Ferner wird das Eintreffen des Brigadier-Generals Hazen aus Washington, als Vertreter der Vereinigten Staaten von Nordamerika, erwartet, welche auf 3 Jahre Beobachtungsstationen in Point-Barrow und in der Lady Franklin-Bay begründen werden.

Schließlich ift zu erwähnen, daß von dem Direktor R. Scott aus London eine Depesche eingelaufen ist, nah welcer die Betheiligung Englands an diesem internationalen Unternehmen dur Einrichtung eines Observatoriums im nördlichen Canada zu erwarten ift.

Land- und Forstwirthschaft.

Vom Kaiserstuhl, 3. August, wird der „Karlsr. Ztg.“ be- ribtet: Unter den Rebsorten zeinen si dieses Jahr die Elblinge ganz besonders aus; sie haben eine sehr große Zahl fest ges{losener Trauben. Auch rothe Sorten sind ungemein behängt und \{ön. Hier und da sieht man Spuren des weißen Meblthaues,, doc ist bei der gegenwärtig so außerordentlib günstigen Witterung eine Aus- dehnung dieser Krankheit nit zu erwarten.

Riedlingen, 2. August. (St. A. f. W.) Seit 2 Tagen ist im Bezirk die Fruchternte allgemein im Gange. Der Stand der einzelnen Fruchtgattungen ist bei: Dinkel mittelgut, Gerste ret gut, Roggen recht gut, Kartoffeln recht gut, sonstigen Hackfrüchten gut, Flas gut, Hanf ebenso, Reps und Obst mittelmäßig, Hopfen in einigen Gemeinden recht gut, in anderen steht wegen der Blattläuse und Schwärze nur ein geringer Ertrag in Aussict.

Von der Bergstraße wird der Zeitschrift für die landwirtb- \chaftliden Vereine in Hessen u. A. geschrieben: Korn, Weizen, Spelz, Gerste und Hafer sind, was den Körnerertrag betrifft, ganz ausgezeibnet. Korn wurde {on gemahlen, und es werden die Körner als ganz außerordentlich mehblreich gerühmt. Was nun das Strob anbelangt, so wird sich allerdings ein ziemliber Ausfall beraus- stellen, denn nur auf feubten Aeckern steben diese Früchte vollkommen, während fie auf den übrigen ziemli dünn steben, doch wird wobl der Ausfall an Stroh durch den erhöhten Körnerertrag so ziemli ausgegliden werden. Heu gab es nur wenig, allein es konnte sehr gut na Hause gebracht werden, und es ift die Qualität eine ebr gute. Durch den ausgiebigen Regen, den wir in den leßten Tagen hatten, haben wir die Hoffnung, daß der Ertrag an Ohmet cin rei- cher werde. Der erste Schnitt Klee war vollkommen, während der zweite vielfa zu wünschen übrig ließ. Dickrüben stehen recht \chöôn. Tabak ift im Ganzen genommen vielversprechend, do stebt er hier und da recht ungleid. Der Regen war au für den Tabak sehr nothwendig und kam gerade noch zur rechten Zeit, so daß er si jeßt weiter {ön entwickeln kann. Der Hovfen ist da, wo fortgeseßt genügendes Wasser beigegossen wurde, sebr \{ôn, während er, wo das ver’äumt wurde, im Wachêthum ziemli zurückgeblieben ist. Die meisten Besitzer von Hopfenvflanzungen haben jedo die Mübe des Begiceßens nicht gescheut. Bezüglid des Obstes wurden unsere Hoffnungen nit ganz erfüllt. Von den Aepfel- und Birn- bâumen kann man im Ganzen eine Mittelernte erwarten. Zwetschen giebt es gar feine, troldem die Bäume ebenfalls sehr \{öôn blübten. Die Nußbäume versprechen cinen Mittelertrag. Was nun den Wein betrifft, so schen die Produzenten sowobl als auch die Konsumenten sehr boffnungêvoll in die Zukunft. Man kann bezügli der Quan- tität auf einen guten Mittelertrag rechnen, die Qualität dagegen ver- \pricht bei fortdauernd günstigem Wetter eine vorzügliche zu werden. Die Frühbkartoffeln tragen zwar in Folge der großen Trocken- beit nit sehr reicblich, doch sind sie schr gut und meblreich. Die Spätkartoffeln schen sehr gut aus und versprechen, da sie jett au hinreichenden Regen erhalten, einen guten Ertrag.

Gewerbe und Handel.

Die Vereinsbank in Kiel hat ihren Geschäftäbericht für das Geschäftejahr 1880/81 veröffentlit. Nach demselben beträgt der Nettogewinn 76 755 M, so daß cine Dividende von 30 M pro Aktie = 10% zur Vertheilung kommt.

Die Aktiönâre der Leipziger Diskonto-Gesellschaft werden zu einer außerordentlihen Generalversammlung geladen, um zu konstatiren, daß die neu zu emittirenden 10000 Stück Aktien à 300 im Gesammtbetrage von 3 Millionen Mark vollständig gezeichnet und zehn Prozent auf jede Aktie eingezahlt sind. Die neuen Aktien partizipiren vom 1. September cr. pro rata ander dies- jährigen Dividende. Das Aktienkapital der Bank beläuft sich nun- mehr auf 9 Millionen Mark. : :

Aus Peine wid der „Weser Zig.® gemeldet: Dies Raffinerie der deutschen Petroleumbohrgesell\chaft hat soeben die ersten 200 Centner deutsches Petroleum raffinirt. Die Qualität ist vorzüglich. 56 9/5 Brennöl, 36 °/9 Schmieröl, 5°%/9 Ver- luft, 3% Wasser. L S

Die Niederrheinishe Güter-Assekuranz-Gesell- \cchaft in Wesel hat am 1. d. M. ihre diesjährige ordentliche Generalversammlung abgehalten. Aus dem Rechenschaftsbericht er- giebt sib, daß die Gesammteinnahme 1 845 534 M, die Gesammt- ausgabe 1 483 848 M. betrug, daher ein Saldo von 361 685 M. ver- blieb, wovon als Schaden- und Prämienreserve pro 1881 in Abzug resp. zum Vortrag kommen 846000 # und dem- nah ein Reingewinn verbleibt von 15685 Æ, welcher Verwendung findet zur Dividende mit 15 000 M, zur Reserve für außergewöhnliche Fälle mit dem Hest von 685 4 Es entfällt daher an Dividende aus obigen 15 000 M 7,50 A, zuzügli der statutmäßigen Zinsen von 7,50 H, pro Aktie 15 M4. = 10/6 der Einzahlung. Die Prämieneinnahme beträgt (inkl. Reservevortrag aus 1879 ad 280000 A) 1464 501 Die Schäden und Verluste (inkl. Vortrag auf 1881 für \{webende Schäden und laufende Risikos ad 346 000 A6) betragen 1054699 4A Die Prämieneinnahme E diejenige des Vorjahrs um 310 000 46 Der Kapitalreservefond bleibt unverändert mit 630 000

Unter der Firma „City of London Marine Insurance Corporation, Limited“ ist in London eine Seeversiche- rungs-Gesell\chaft errihtet worden. Das Aktienkapital beträgt, nach Meldung der „B. Börs. Ztg.“, eine Million Pfund Sterling in 100 000 Aktien zu zehn Pfund Sterling, von denen jetzt 50 000 Aktien ausgegeben werden sollen.

Müncen, 5. August, (W. T. B.) Eine Bekanntmachung des hiesigen Börsenvorstandes erklärt die czechi\ ch überdrukten oder gestempelten österreichisch-ungaris{hen Banknoten für hier

nicht lieferbar.

New Vort 9 u S B) Baumwollen- Wochenbericht. Zufuhren in allen Unionshäfen 18 000 B., Aus- fuhr nah Großbritannien 32000 B., Ausfuhr nah dem Kontinent

1000 B., Vorrath 240 000 B.

Verkehrs-Anstalten.

Aus dem hessischen Odenwald, 4. August, meldet man der „Cöln. Ztg.“ Die gestern früh um 44 Uhr erfolgte Durhbrechung des Krähbergtunels zwischen Erbach und Eberbach wurde heute früh um 9 Uhr durch einen festliben Durzug der Arbeiter dur den Tunnel mit Musik gefeiert. Die Theilnahme an dem für den hessishen und badischen Odenwald fo bedeutsamen Ereignisse ift eine allgemeine, indem die langersehnte Verbindung der hessischen Oden- waldbahn mit der Neckarthalbahn nunmehr in bestimmt absehbare Nähe gerückt ift.

desheim, 29. Iuli. Der Niederwald soll, wie nach dem „Rh. A.“ verlautet, nunmehr die früher bereits erwähnte Bergbahn erhalten. Ob es sich indessen um eine Zahnradbahn (wie auf dem Rigi) handelt, und ob die Verbindung der Höhe mit Rüdesheim oder mit Aßmannshausen erfolgen wird, ist unentschieden. Am wahrscheinlichsten ist die Anlage einer Drahtseilbabn vom oberen felde in Aßmannshausen bis zur Höhe in der Nähe des Jagd- 1clo)es.

Libau, 2. Auguft. (St. Pet. Ztg.) Gestern ist die Libauer Eisenbahn an cin Konsortium verkauft worden, an deren Spitze der Hafeningenieur Meinhard steht.

Berlín, 6. August 1881.

Preußische Klassenlotterie. (Dhne Gewähr.)

Bei der heute fortgeseßten Ziehung der 4. Klasse 164. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen:

j 3 Gewinne von 15000 4 auf Nr. 21689. 27 419, 3 959,

s 4 Gewinne von 6000 # auf Nr. 55 532, 58 101, 70 074. 8172.

54 Gewinne von 3000 #4 auf Nr. 181. 1404. 3175. 3574, 3659, 6082. 7047. 9521. 10217. 11161. 12 370. 16 529. 16923. 18975. 19648. 22317. 22657. 22768. 26 088. 27716. 30188. 30235. 30589. 30712. 32 776. 32953. 32999, 35398. 36965. 38445. 39 273. 41 653. 43 263. 43685. 43873. 43927. 45898. 46 286, 54 907. 62946. 66404, 66571. 68288. 68635. 73 342, 78494. 78835. 81134. 83057. 83321. 86406. 87 862, 90 467. 92 062.

67 Gewinn von 1500 # auf Nr. 918. 944. 3445. 4944. 5590. 5658. 6712. 6824. 7906. 10985. 11 443. 13 419. 13 670. 14622. 18718. 18852. 19315. 19604. 20 131. 21 450. 22163. 23129. 24714. 26061. 30262. 30811. 33504. 34076. 34353. 36984. 37331. 37563. 38 147. 41411. 41714. 41817. 42736. 43 221. 44419. 45495. 47 572. 47729. 48788. 50113. 50180. 65 375. 58 070. 60 095. 61249. 64361. 64559. 64977. 67021. 69 649, 70549. 71024. 71220. 71638. 72904. 765806. 77 376. 79 741, 81229. 81638. 87617. _89 450. 90 567.

69 Gewinne von 600 #4 auf Nr. 3672. 5077. 5590. 6547. 11618. 14320. 14792. 1656459. 15525. 16818. 17 828. 17853. 18446. 20219. 20635. 21434. 22031. 22 845. 26 339. 27 486. 29881. 30518. 31134. 41411. 31 806. 37449. 38184, 39638. 40103. 41439, 42 292, 42 855. 45 420. 49 360. 49889. 50892. 657495. 58 5536. 59 548, 59 759. 61187. 62039. 63928. 63962. 64212. 66 325. 66117. 68011. 68758. 68881. 69052, 69 099. 69 533. 70153. 70918. 70993. 73362. 73490. 74585. 77 242. 84195. 86418. 86552. 87360, 91737. 92968. 92 989, 94 534, 94 716.

Der Verein für die Geschichte Berlins unternahm am Freitag einen Auéflug nah Königs-Wusterhausen. In einem Zimmer des ersten Stockwerks nahm die Gesellsbaft Platz und hörte den Vortrag des Bauführers Ludwig über die Geschichte des Scblosses. Nach eincr eingebenden Parallele zwisben Oranienburg, das der Ver- ein vor einigen Wochen besubt, und Königs-Wusterbausen \{ilderte Redner in lebhaften Farben den Eindruck, den das Schloß; vor 29 Jahren, als er es zum ersten Male besuht, auf ihn gemacht babe, sowie den Zustand der Verwahrlosung, in dem es geblieben, bis im Jahre 1863 Se. Majestät der König die Wiedecherstellung dieses für die Geschichte des Königlichen Hauses mannigfach denkwürdigen Jagds{loses befahl. Son 1375 von Kaiser Carl 1V. in seinem Landbuche als S{bloß - Wendish-Wusterhuse“ genannt 1472 im Besitze derer von Schlie- ben, 1540 mit dem ganzen sogenannten Schenkenländchen Eigenthum der Senken von Landsber g— 1698 aber von Kurfürst Friedrich 111.

für den Kurprinzen angekauft —- wurte 1718 das S{loß auf den mäctigen Grundmauern des alten „festen Hauses“ gebaut kam 1740 an den Prinzen August Wilhelm, 1758 an den Prinzen von

reußen, den \väteren König FriedriÞß Wilhelm 11. 1786 an die

heime desselben, die Prinzen Heinrich und August Ferdinand 1807 an den leßteren allein und an dessen Sohn den Prinzen August wurde 1849 zum Zeughause für das 3. Bataillon des 20. Land- wehr-Regiments gemacht und 1851 der Hofkammer für die König- lichen Familiengüter überwiesen. Durch die Wusterhausener Jagd- compagnie Pflanzschule der Potsdamer Riesengarde, „regelmäßiger Aufenthalt König Friedrich Wilhelms T. und der Königlichen Familie, zur Zeit der Parforce-, Treib- und Pirschjagden Zeuge eines einfachen und glücklichen ürstlihen Familienlebens, gingen von hier viele der wichtigsten Regierungshandlungen des Königs aus, der hier selbst die Bewirthschaftung von 14 Aemtern betrieb, die derselbe nach und nah in der Umgebung seines Lieblings\ißes _für 9 Millio- nen und 64,160 Thlr. zusammengekauft als Muster für die Verwal- tung der ganzen Monarchie. Nah dem Vortrag nahm die Gesell- schaft eine Besichtigung des Schlosses vor, das mit Ausnahme des Zimmers des Tabaks-Kollegiums fast in allenEinzelheiten im Ge- \chmack des vorigen Jahrhunderts restaurirt ift.

Der Hotelbesißer Adolf Mühling in Berlin hat im Jahre 1861 aus Veranlassung der damaligen glücklichen Errettung Sr. Majestät des Kaisers und Königs bei dem Attentat auf Aller- höchstdenfelben am 14. Juli des genannten Jahres im Anschlusse an den Nationaldank für Veteranen eine Spezial-Stif- tung zum Besten \chulpflichtiger Kinder von Unter- offizieren der Armee mit der Bestimmung errichtet, daß die Revenuen alljährlich am 14. Juli zur Verwendung gelangen. ab- dem in den Jahren 1862 bis 1880 die Revenuen dieser Stiftung der Reihe nach in den Bezirken der preußis{en Armee-Corps vertheilt worden sind, ist im Jahre 1881 die Summe von 250 M. an fleißige \culpflihtige Kinder von Unteroffizieren aus dem Bereiche des VIII. Armee-Corps zur Vertheilung gelangt.

(Gentralb[. des Bauverein.) Auf Veranlassung des Ministeriums der geistlichen u. \. w. Angelegenheiten ist die Generaldirektion der Königlichen Museen seit einiger Zeit damit beschäftigt, von der Büste des Großen Kurfürsten eine genaue Kopie für das Berliner Museum berzustellen, an der es bisher gefehlt hat. Nach Beendigung dieser Arbeit soll das Denkmal ciner gründlichen Reini- gung unterzogen werden, um den die Patinabildung hindernden \chwärzlihen Üeberzug, welcher den neueren Untersuchungen zufolge namentli dem Zinkgehalt der Broncelegirung zugeschrieben wird, zu entfernen. -

Ob die leßtere Annahme richtig ist, wird sich demnächst an der Wrangel-Statue auf dem Leipziger Plak, die ohne Zinkzusaßz her- gestellt ist, erweisen müssen.

Thurmbau auf dem Kablen Astenberge. /

Auf der alten Stammesgrenze der Franken und Sasen erhebt sich im Rothhaargebirge als höchster Gipfel zwischen Rhein und Weser der Kahle Astenberg, ausgezeichnet durch die Weite der Fern- sicht, die er gewährt, und dur den eigenartigen Reiz, der auf einer Höhe das Gemüth, wenn es Gegenwart und Vergangenheit erwägt, im Anblie der dortigen Gebirgëwelt erfüllt.

In einer konstituirenden Versammlung, welche zu Pfingsten d. F, in Winterberg nach öffentlich ergangener Einladung stattgefunden hat, ist beschlossen worden, auf der Hohe dieses Berges in Gestalt eines weithin sihtbaren Thurmes ein Bauwerk zu errihten, das Allen, die diesen Gipfel erklimmen, ein \{irmendes Obdach und unbehinderten Ausblick zu gewähren im Stande und gleichzeitig dazu bestimmt sein soll, noch späteren Geshlechtern auch an dieser Stelle die Kunde zu vermitteln, daß unter Kaiser Wilhelms ruhmvoller Regierung die gesammten deutschen Stämme zu Macht und Ansehen in dem neu erstandenen Reiche vereinigt wurden.

Das mit der Ausführung des geplanten Unternehmens betraute Centralcomité wendet sich nun in der Hoffnung allseitiger Zustim- mung an die Bewohner Westfalens und der angrenzenden Gebiete mit der Bitte, in die ausgegebenen Listen zur Betbeiligung an dem Bau des Thurmes auf dem Kahlen Astenberge si einzeichnen, oder, bei direkter Zusendung des Beitrages, diesen an unsern Schatzmeister Herrn Kommerzienrath Bergenthal in Warstein, gelangen lassen zu wollen. Ueber die eingegangenen Beiträge wird öffentlich berichtet werden.

Wir bemerken s{ließlid, daß Se. Excellenz der Herr Ober- Präsident von Westfalen, v. Kühlwetter, das Protektorat über den Thurmbau gütigst angenommen hat, und daß Se. Dur(laucht Al- bret, Fürst zu Wittgenstein, und die Herren Delius, Regierungs- Präsident in Münster; v. Eichhorn, Regierungs-Präsident in Min- denz v. Dechen, Wirklicher Geheimer Rath und Berghauptmann in Bonn; Dr. Natorp in Efsen; Professor Pieler in Arnsberg; von Rosen, Regierungs-Präsident in Arnéberg; Steinmann, Ober-Präsi- dent in Scleswig; Amecke, Ober-Staatsanwalt a. D. in Glogau, dem (Sentral-Comité als Ehrenmitglieder beigetreten sind.

Winterberg, den 1. August 1881.

Das Central-Comité für den Thurmbau auf dem Kablen Astenberge (und andere Unterschriften).

Literarische Neuigkeiten und periodishe Schriften.

Deutsche Landwirthschaftlibe Presse. Nr. 63. Jn- halt: Die Pferdeauéstellung in Hannover. Von Rittergutsbesiter von Nathusius-Althaldenéleben. Die Rinderzubt der Römer. Eine zweckmäßige Obstdarre. (Mit Abb.) Altersversorgung. Vom Justiz-Rath Stemmler. Korrespondenzen: London. Das Weichselrohr. Zur Vertilgung des Kiefernspinners. Der neblige Scbildkäfer. (Mit Abb.) Düngerstreumaschine. Von W. Siederéleben.

Friedri Georg Wiecks „Deutsche illustrirte Ge- werbezeitung". Herausgegeben von der Verlagshandlung unter Mitwirkung tüchtiger volkswirthschaftliber und technologisber Kräfte. Verlag von Carl Grüninger in Stuttgart. Nr. 28. Inbalt: Eindrücke und Notizen von der Stuttgarter Ausstellung. 11. Friktionen aus der Praxis der deutschen Fabrikinspektoren. Neues aus dem Gebiete der Schirmbranche. Ucber säurefreie Stiefel- wise. Von der Stuttgarter Ausstellung. Setzmaschine. Allgemeinnütiges aus dem Gebiete des Patentwesens. Neue Er- fahrungen auf dem Gebiete der Gerbereï. Von der Patent- und Musters{utz-Ausftellung in Frankfurt. Wocbenbericht des technischen und Patentbureaus von H. Simon. Verschiedenes. Vom Bücher- tisbe. Anzeigen.

Deutsche Töpfer- und Ziegler-Zeitung. von A. Türrshmiedt. Redigirt von Friedr. Hoffmann. Organ des

iegler- und Kalkbrenner-Vereins, Berlin. X11]. Jahrgang. Nr. 32. Su alt: Die Handelsgesellschast C. Kulmiz auf der Sc{lesishen Ge- werbe- und Jndustrie-Auéstellung. Einrichtungen zum Wohle der Arbeiter in einer französishen Cementfabrik. Patentberidt. Vermischtes, Ein- und Ausfubr von Cement und einiger Thon- waaren, Submissionen. Submissioné-Resultate. Anzeigen.

Begründet

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner. Drei Beilagen (einschließlich Börsen-Beilage).

Berlin:

Kaiserlide Amtsgeribt zu Brumath auf

M 182,

Erste Beilage

Berlin, Sonnabend, den 6. August

M ; Inserate für den Deutschen Reichs- und Königl. Preuß. Staats-Anzeiger und das Central-Handels3-

M register nimmt an: die Königliche Expedition 1, Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. des Deutschen Reihs-Anzeigers und Königlich

Preußishen Staats-Anzeigers: Berlin S§W., Wilhelm-Straße Nr. 32, M

Subhastationeu, Aufgebote, Vor- ladungen u. dergl.

[2834] Oeffentlihe Zustellung.

Der Sattler Wilhelm Spieß zu Gießen, klagt gegen die Susanne, Wittwe des Johann Jacob Ramspeck zu Gießen, jeßt unbekannt wo abwesend, aus Kauf mit dem Antrage auf Verurtheilung der Beklagten zur Anerkennung geleisteter Zahlungen, Aushändigung quittirten Kaufbriefs und Bewirkung der Löschung der eingetragenen Beschränkung und ladet die Beklagte zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Großherzogliche Amts- gericht zu Gießeu auf

Samstag, den 24. September 1881, Vormittags 9 Uhr.

Bun Zwecke der öffentlihen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Gießen, den 30. Juli 1881.

i Neidhart , Gerichtsschreiber des Großherzoglichen Amtsgerichts.

[28274] Oeffentlihe Zustellung.

Johanne Louise, verehel. Veith, geb. Klee- mann in Altenburg, klagt durch Herrn Rechts- anwalt Kipping daselbst gegen ihren Ehemann, den Tischler Heinrih Nicolaus Anton Veith aus Quiendorf, zulest in Altenburg, jeßt un- bekannten Aufenthaltes, auf Ehescheidung und be- antragt: E E

den Bekkagten für cinen böëlihen Verlasser zu erflären und die zwischen ihr und ihrem Ehe- manne bestehende Ehe vom Bande zu trennen, auch denselben in die Kosten des Rechtsstreites zu verurtheilen.

Die Klägerin ladet, nachdem die öffentliche Zu- stellung von der Ferienkammer des Herzoglichen Landgerichts bewilligt worden ist,

den Beklagten zur mündlichen Verhandlung

des Rechtsstreits vor die Civilfkammer Ix.

L Herzoglichen Landgerichts zu Alten- urg

auf Mittwoch, den 7. Dezember 1881, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei diesem Gerichte zugelassenen Rechtsanwalt zu bestellen. Zum Zweke der öffentlichen Zustellung wird die- ser Auszug der Klage bekannt gemacht. Altenburg, am 27. Juli 1881. Gerichtsschreiberei des Herzoglich Sächsischen _ Landgerichts. Refdr. Seifarth i. V.

[28306] Oeffentliche Zustellung.

Die Schiffer Krumreib und Rassy zu Anclam, vertreten durch den Justiz-Rath Brasche, klagen gegen den Stellmacher Wilhelm Stolzenburg, früher zu Anclam, jeßt in Amerika, wegen Rückgabe des für das Austorfen zweier Wiesen gezahlten Kauf- gelder für die Zeit von jeßt bis zum 29, April 1886 mit dem Antrage auf Verurtheilung des Beklagten zur Zahlung von 220 M. nebst 59/9 Zinsen seit dem 29. April 1880 und laden den Beklagten zur münd- lde Verhandkung des Rechtsstreits vor das König- lide Amtsgericht zu Anclam auf den 20. Oktober 1881, Vormittags 10 Uhr.

Zum Zwee der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

L S Krage, als Gerihts\{reibcr des Königlichen Amtsgerichts.

[28305] Oeffentliche Zustellung.

Der Kommerzien-Rath A. Richter zu Muskau in der O.-L., vertreten durch Rechtéanwalt Dr. Michels bier, flagt gegen den Kaufmann Eduard Simon, früher hiec wohnhaft, wegen Waarenforderung, mit dem Antrage auf Zablung von 1354 M 60 ; nebst 6% Zinsen von 583 M scit 5./12. 1880 und von 771 Æ 60 „F seit 1./1. 1881, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Recbts- streits vor die Kammer für Handelssachen des Kö- nigliben Landgerichts zu Duisburg auf

den 7. Oktober 1881, Nachmittags 4 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedahten Ge- rite zugelassenen Anwalt zu bestellen.

um Zwecke der öffentliden Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Le Kochs, : Gerichts\{hreiber des Königlichen Landgerichts,

[28308] Oeffentli e Zustellung.

er Lorenz Scöôöpf, Rentner in Straßburg, kleine enngasse Nr. 16, klagt gegen den Karl Stoll, früher Gastwirth zu Hördt, jetzt unbekannten Wohn- orts, aus zwei Wecseln vom 2, November 1880 Über je 80 ( im Wecselprozesse, mit dem Antrage auf Verurtbeilung desselben zur Zahlung von ) 80 M nebst 69/9 Zins vom 5. April 1881 und aus 80 A vom 5. Mai 1881, sowie 16,45 M Protestkosten und ladet den Beklagten zur münd- ben Verhandlung des Rectsstreits vor das

den 12. Oktober 1881, Vormittags 10 Uhr. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dicser Auszug der Klage bekannt gemacht. Brumath i, Els, den R August 1881, Dirol f.

u. dergl.

3, Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc

4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung U. 8. W. von öfentlichen Papieren.

[28299]

Verkaufs-Anzeige

nebst

Aufgebot.

In Sachen des Leibzüchters Wilhelm Twick zu Selxen, in väterlider Gewalt über seine beiden Töchter Helene und Minna, Gläubigers gegen den Vollmeier Wilhelm Twick zu Selxen, Schuldner (K. 18./81) soll die dem Schuldner gehörende, unter Nr. 1 zu Selxen belegene

Vollmeierstelle

S nebst allem Zubchör, insbesondere den Gebäuden und den in der Grund- steuermutterrolle von Selxen unter Artikel Nr. 1 aufgeführten Ländereien ¿ur Größe von 41 ha 36 a 9 qm, gleich 157 Morgen 100,75 QIRth., zwangsweise in dem dazu auf Sonnabend, den 1. October d. J,,

i Morgens 10 Uhr, ; allhier anberaumten Termine offentlih versteigert werden.

Kaufliebhaber werden damit geladen. Alle, welche daran Eigenthums-, Näher-, lehn- rechtliche, fideicommissarishe, Pfand- und sonstige dingliche Rechte, insbesondere Servituten und Real- berechtigungen zu haben vermeinen, werden auf- gefordert, selbige im obigen Termine anzumelden und die darüber lautenden Urkunden vorzulegen, unter dem Verwarnen, daß im Nichtanmeldungê- falle das Ret im Verhältniß zum neuen Erwerber

des Grundstücks verloren gebe.

Hameln, den 1. August 1881.

Königliches Amtsgericht, Abth. T.

WELN,

Ausfertigung. Aufgebot. Auf Antrag des nächsten geseßlichen Erben ergebt

hiermit an die landesabwesende ledige Therese König,

auch Schmidt genannt, 45 Jahre alt, aus Hempels- berg, Gemeinde Oberwarmensteinah, die Aufforde- rung, spätestens in dem auf

Mittwohh, den 26. Mai 1882, Vormittags 9 Uhr,

anberaumten Aufgebotstermine persönlich oder scrift- lich sich dahier bei Gericht anzumelden, widrigenfalls sie für todt erklärt würde. Zugleich haben Erbbetheiligte ihre Interessen im Ausgebotsverfahren wahrzunehmen und werden alle Diejenigen, welche über das Leben der genannten König Kunde geben können, aufgefordert, Mittheilung hierüber bei Gericht zu machen. Weidenberg, 31, Juli 1881, Königlich baverishes Amtsgericht. gez. Kellcin, A. R. Für den Gleichlaut vorstehender Ausfertigung mit dem Originale: Weidenberg, den dritten August eintausend act- hundert ein und atzig. Der Kgl. Gericbts\{reiber : Richter.

989%

nonos] Aufgebot.

Der § Hufner Hans Greve in Holzbunge bat das

Aufgebot

1) eines Scheins d u

[28294]

C Zünstorfer Spar- und Leik- kasse vom Jan 871, Nr. 2572, für Elsabe Greve über . 0000 K 2) eines deêgleicen derselben Nr. 3303 für Detlef Greve über im Januar 1876 belegte 3000 K, 3) eines desgleichen derselben Nr. 3304 für Hans Greve über im Januar 1876 belegte 2490 4, 4) cines desgleicben derselben Nr. 3473 über im Januar 1877 für Hans Greve belegte 600 M, 5) eines desgleiden Nr. 3975 über im Januar 1881 für Hans Greve belegte 3600 M, 6) eincs desgleiden Nr. 3950 über im Okttober 1880 für das Dienstmädchen des +4 Hufners Dans Greve belegte .«. 30 M, welche Dokumente angeblich bei dem Brande seines Wohnhauses am 28. März d. Is. verloren sind, beantragt. Der Inhaber der Urkunden wird auf- gefordert, spätestens in den auf Freitag, den 30. September 1881, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Auf- gebotstermine seine Rechte an:umelden und die Ur- kunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Eckernförde, den 3, August 1881, Königliches Amtsgeribt., Abth. I. Veröffentlicht : Schröder, Gerichtsschreiber. [28293] Aufgebot. Es ist das Aufgebot folgender gefundener Sacben beantragt worden : Müller, Webler-

er L Ar 4

Deffeutlicher Anzeiger. 7

Inserate nehmen an: die Annoncen-Expeditionen des „Jnvalidendauk“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., E, Scchlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren

2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Slaats-Anzeiger.

S1,

5. Indnstrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel.

6. Verschiedene Bekanntmachungen.

. Literarische Anzeigen,

8. Theater-Anzeigen. In der Börsen -

9. Familien-Nachrichten. / beilage.

F

Annoucen-Bureaux.

Aufgebot einer am 6. Mai 1881, Ee der Magde- burgerstraße und des Schöneberger Ufers gefundenen Damencylinder-Uhr mit Minuten- und Sefunden- zeiger. 9) Von dem Zuckersieder Ferdinand Meding zu Berlin, Grüner Weg 86, das Aufgebot eines am 2. Mai 1881 hinter dem Dom gefundenen Brillant- rings. _9) Von dem Bureau-Diätar F. R. Müblinz, Königliche Charité hierselbst, das Aufgebot des von ihm gefundenen Original-Einachtellooses der König- lib säcbsischen Landeslotterie Nr. 70 522 vom 2. No- vember 1880 bez. des auf dasselbe gefallenen Ge- winneë von 30 M 63 S. 6) Von dem Polizei-Lieutenant Salbacb, Louisen- Ufer Nr. 30, das Aufgebot der auf der Eisdecte des Louifenstädtisden Kanals am 7. Januar 1881 ge- fundenen Baarsumme von 201 M 50 „8. __7) Von dem Inspektor Clemens Wehr, Herwarth- straße Nr. 4, das Aufgebot der am 1. Juli 1881 auf dem Podium des National-Panoramas gefun- denen goldenen Cylinder-Uhr mit langer Halskette, Medaillon und Uhrschlüfssel. Die unbekannten Verlierer oder Eigenthümer diefer Sachen werden aufgefordert, ibre Ansprüche und Necbte spätestens in dem auf den 2. November 1881, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeicneten Gerichte, Jüdenstraße 58, 1 Treppe, Zimmer 21, anberaumten Aufgebotstermine anzumelden, widrigenfalls ihnen nur der Anspruch auf Herausgabe des durch den Fund erlangten und zur Zeit der Erhebung des Ansprubs noch vorban- denen Vortheils vorbehalten, jedes weitere Necht derselben aber ausges{lossen werden wird. Berlin, den 13, Juli 1881.

Königliches Amtsgericht T. Abtheilung 55.

Verlaufs-Anzeige nebft Ediktalladung.

In Sacben des Mandatars Müller in Pyrmont, Gläubigers, gegen den Maurer Heinrich Voß ¿u Geestendorf, Schuldner, soll das dem Voß gehörige, zu Geestendorf unter Nr, 299 belegene Wohnwesen, bestehend aus Wohnhaus, Hofraum und Hausgarten, katastermäßig verzeichnet Grundsteuer - Mutterrolle Art. Nr. 625, Krtb. 14, Parzellen 149 und 141, Fläcbeninhalt 1 Ar 77 Qu.-Mtr., zwangêweise in dem dazu auf

Mittwoch, den 9. November 1881, 12 Uhr Mittags, allhier anberaumten Termine öffentlich versteigert werden. Kaufliebbaber werden damit geladen. Alle, welche daran Eigenthums-, Näher-, leben- rebtliche, fideifommissarishe Pfand- und sonstige dinglicbe Rechte, insbesondere Servituten und Real- beredtigungen zu haben vermeinen, werden aufgefor- dert, selbige im obigen Termine anzumelden und die daruber lautenden Urkunden vorzulegen, unter dem Verwoarnen, daß im Nichtanmeldungsfalle das Recht im Verhältniß zum neuen Erwerber des Grundstüs verloren gehe. Geestemünde, den 1. August 1881, Königliches Amtsgericht, Abtbeilung 111, Bacmeister.

[28300]

5) Befanntmahung.

Der Bevollmächtigte der im Handeléregister in

Zwickau eingetragenen Akticngesellshaft „Königin- Marienhütte in Cainédorf“, Berg-Ingenieur Albin Hartung von cbenda, bat die Anlegung cines Grund- bublattes fitr nachstehende in der Flur Großkams- tamsdorf belcgenen Grundstüe :

Kartenbl. 3, Flächenabschn. 67, Fröbliche Gesfell- schaft Nr. 620, Weide von 3 Ar 60 Qu.-M. und 0,00 Tklr. Reinertrag,

Kartenbl. 3, Flächenab‘ch1. 72—76, Wilbelms- mutter-Schabt Nr. 617, 618, 619, Acker und Weide von 35 Ar 60 Qu.-M. und 0,33 Tblr. Reinertrag,

Kartenbl. 3, Fläbenabshn. 85, Weinbergsglück 607, Aer von 7 Ar 10 Qu.-M. und 0,11 Tblr. Reincrtraa,

Kartenbl. 3, Flächenabs{n, 92, Kuvferblume 603, Weide von 9 Ar 50 Qu.-M. und 0,01 Tblr. Reinertrag,

Karltenbl. 3, Fläcbenabs{bn. 93, Weide von ._ 3 Ar 50 Qu.-M. und 0,01 Thlr. Reinertrag, sowie die Eintragung der Königin-Marienbütte als Eigentbümerin dieser Grundstücke beantragt.

Auf weiteren Antrag des vorgenannten Hartung wird deshalb Bebufs Erwirkung eines Auss{luß- erkenntnisses für die Königin-Marienhütte das Auf- gebot der ebengenannten Grundstücke gegen etwaige Realprätendenten angeordnet, Demgemäß werden alle Diejenigen, welche Eigenthum oder anderweite zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Hrvpothekenbucb bedürfende, aber nit cinaetra- gene Realrechte geltend zu macen haben, biermit

aufgefordert, ‘ibr Eigenthum oder ibre sonstigen

. 1) Von dem Eigenthümer

straße 31, das Aufgebot der auf dem Micbaelis-

marft 1880 zu Berlin gefundenen 4 Pack Stiefel,

enthaltend 46 Paar lange und 12 Paar fküurze | Stiefel.

2) Von Fräulein Anna Tscirner, Friedrisberger- | straße 24, das Aufgebot einer von ibr am 18, April

1881 in’ der Passage bierselbst gefundenen goldenen | Damenuhr mit 6 Steinen auf der Rückseite.

Gerichtêschreiber des Kaiserlichen Amtlsgzeri bts.

3) Von dem Gebecimen Kanzleidiener Wilbclm Möllmann zu Schöneberg, Kolonnenstraße 24, das

Realrechte bei Vermeidung der Präklusion spätestens in dem auf

den 19. Oktober 1881, Vormittags 11 Uhr, im Richterzimmer des Gerichtsgebäudes in Ranis bestimmten Termin anzumelden.

Ranis, den 18. Juni 1881,

Königlicbes Amtsgericht. Herold.

E

9R570 82 Proclama.

In dem am 2. November 1880 eröffneten Tefta- ment des Müllers Carl Ludwig Grunow und dessen Ehefrau Johauna Wilhelmine , geb, Athenstaedt,

Nr. 65 400

ift Gs Adolf Athenstaedt zum Miterben er- nannt. Dies wird demselben hierdurch bekannt gemacht. Berlin, den 29. Juli 1881, Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 61.

5904 Bekanntmachung.

Durch Ausf{lußurtheil vom 30. Juli 1881 ift das Hypotheken-Instrument vom 10, Mai 1855 über ursprünglichß 300 Thlr., jeßt noch 100 She, Kaufgeld, eingetragen für die verwittwete Veronica Hoefig, geborne Arlt, zufolge Vertraaes vom 8. Mai 1855 auf Nr. 47 und bez. Nr. 69 Petranowiß Ab- theilung III. Nr. 2 und bez. Nr. 4, für kraftlos erklärt worden. i

Wohlau, den 1. August 1881.

Königliches Amtsgericht. gez. Dr. Moll,

817 Befanntmahung.

Dur Aus\{lußurtheil vom 30. Juli 1881 ist das Hvpothekeninstrument vom 5. Dezember 1865 über 99 Thlr: Darlehn eingetragen für den Stellen- besißer Gottlieb Reicbel zu Arnsdorf aus der Hypo- thekenverschreibung vom 29. November 1865 auf tem Grundstück Nr. 24, Arnsdorf, Abtheilung 111. Nr. 4, für kraftlos erklärt worden.

Wohlau, den 1. Auçust 1881. Königliches Amtëêgericht. gez. Dr. Moll.

[28315] Bekanntmachung. - Das mit der Nummer 96 959 versehene auf den Namen der Frau W. Cleff zu Sonnborn eingetra- gene Sparkassenbuch der städtishen Sparkassenver- waltung zu Elberfeld über cinen Einlagebetrag von 300 e. ift dur Aus\{lußurtheil des biesigen Amts- gerichbt8s verkündet am 12. Juli 1881 für kraftlos erklärt. Elberfeld, den 14, Juli 1881, Der Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts, Zimmer.

[28320] Durch Urtheil der 2. Civilkammer des Kgl. Land- gerichts zu Düsseldorf vom 14. Juli 1881 ift zwischen den Eheleuten Conditor Heinrich de Waal und Antoinette, geb. van den Sand, zu Crefeld, die Gütertrennung mit Wirkung vom 31. Mai 18681 ausgesprochen worden. Düsseldorf, den 6. August 1881, Holz, Gericbtss{reiber des Kgl. Landgeribts.

[28234] Verschollenhcitsverfahren. Jacob Dörsam von Neuenbeim, geboren am 19, Mai 1829, wanderte am 15, April 1851 na Amerika aus und hat seit dem Iabre 1854 keine Kunde mehr in seine Heimath gelangen lassen, wes- halb dessen Mutter, Jobann Georg Dörsam Wittwe, Maraaretbe, geb. Bauer, von Neuenbeim den Antrag gestellt bat, das Verschollenbeitéverfal:ren gegen denselben einzuleiten. Jacob Dörsam von Neuenbeim wird nun guf- gefordert, binnen Jahresfrist Nacbri®t von scinem dermaligen Aufenthaltéort anher gelangen zu laïen, widrigenfalls er für verschollen erklärt und scin Ver- mögen seinen muthmaßlihen Erben in fürforaliccen Beit übergeben werden würde. Heidelberg, 1. Auguft 1881, Gr. Amtéêgericht. gez. Schredelseker. Vorstebender Gerichtébtes{luß wird bicrmi lid bekannt gemacbt. Der Gericbté\{reiber : Fabian.

28301] Nach beute erlassenem, scincm ganzen nab durch Anscblag an die Gericbtätafel gemacbtem Proklam finden zur Zwangsversteigerung der Hâuélerei Nr. 7 zu Kremmin Termine 1) zum Verkaufe nach zuvoriger endlider Re- gulirung der Verkaufébedinagungen ait Freitag, den 21. Oktober 1881, Mittags 12 Uhr, zum Ueberbot am Freitag, den 11, November 1881, Brittags 12 Uhr, zur Anmeldung dinglider Rebte an d1s Grundstück und an die zur Immobiliarmasse deffelben gehörenden Gegenstände am Freitag, den 21. Oftober 1881, Vorzuittags 11 Uhr. statt. Auz2lage der Verkaufsbcdingungen vom 7. Oktober an auf der Geribt&sch{reiberei. Grabow, den 4. August 1881, Großberzogl. Mecklenburg-Scbwerinsches Amtsgericht. Zur Bealaubigung: Der int. Gericbtécbreiber : wms A Freyer.

§ G, «Lia LLLa Lw L