1881 / 205 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 02 Sep 1881 18:00:01 GMT) scan diff

für Steuern 2c., die für jede Bahn besonders gebuht werden und 7) Zeihnen von landschaftlihen Studien: Professor

des Tit. III. sub 6 für Feuer- und andere Versficherungsbeiträge, | Bellermann.

uner, sie Ns „auf zie Uet der LOGA segen Seuersgesohr 8) Zeichnen und Malen von Thieren: Professor Eybel.

und die Beiträge für Unfallversicherung beziehen, die für jede Bahn ;

besonders gebuht werden, während die Versicherung der Transport- 9) Zeichnen nah dem lebenden Modelle (Akt).

güter gemeinsam geschieht, ferner mit Ausnahme des Tit. III. sub 12 111, Kursus. (Atelier-Unterricht.) 1) Malklasse 1.: Professor Schrader.

und E Tit. T Meri, da die [O Ge der Haupt- walt ür beide Bah ins »esorgt werden, Ber- LEVUS s z verwa iung (Ux dee TRLRes emen I/exat Bt, Me Ee 2) Atelier für Landschaftsmalerei : Maler Chr. Wilberg. 3) Atelier für Kupferstih (Schwarzkunst-Manier): Pro-

hältniß der Einnahmen über beide Bahnen vertheilt. Von der sich danach ergebenden Gesammtsumme sind zunächst die von andern Bahn- fessor Lüderißt. 4) Atelier für Brdregoe (mit besonderer Berücksichtigung rofessor Vogel.

verwaltungen für Mitbesorgung der Geschäfte der Hauptverwaltung des Messerschnitts):

zu leistenden Zuschüsse in Abzug zu bringen und der Rest nach obi- Der Unterricht beginnt Montag, den 17. Oktober d. J.

gem Maßstabe zu repartiren. Meldungen neu eintretender Schüler werden am 14. und

2) Die Kreis Oldenburger Eisenbahn-Gesellschaft vergütet der

Altona-Kieler Eisenbahn-Gesellshaft die von Letßterer für die aus- 15, Oktober d. J. im Sekretariate der Königlichen Akademie der bildenden Künste Unter den Linden 38 entgegen-

{cließlich bei der Bahn von Neustadt nach Oldenburg angestellten genommen. Programme, sowie Näheres über Aufnahme 2c.

Das Gefolge Sr. Majestät des Kaisers und Königs fett si zusammen aus dem General-Adjutanten, General der Ka- vallerie Grafen von der Golß, dem General-Adjutanten, Ge- neral-Lieutenant Freiherrn von Steinäcker, dem General-Ad- jutanten und Chef des Militärkabinets, General-Lieutenant von Albedyll, dem General à la suite General-Lieutenant Grafen von Lehndorff, dem General à la suite General-Major Fürsten Anton Radziwill, dem Kaiserlih russishen Militär-Bevoll- mächtigten und Flügel-Adjutanten, Obersten Fürsten Dolgorouki,

Um 5 Uhr 8 Minuten trat Se. Kaiserlihe und König- liche Hoheit die Rückfahrt nah Berlin an, wo Höchstderselbe gestern Morgen um 73/4 Uhr eintraf.

Mittags um 12 Uhr begab Sich Höhstderselbe sodann in Begleitung Sr. Majestät des Kaisers nah Hannover.

und Munition. Auch in Nuki bei Prisren schaarten fi die Eingeborenen zusammen, um sich der versuhten Einführung der Militärpflicht zu widerseßen, und warfen nach lebhaftem Gewehrfeuer drei von Derwish Pascha gegen sie entsendete Bataillone zurück. Derwish Pascha nimmt die neu ausge- brochene Bewegung ernst, wie aus seinem telegraphish an den i B ai S L neen van s gen ingen e Res: : ; ung von Verstärkungen hervorgeht. Es gingen am 29. d. M. Zur Feier des Tages von Sedan hatte die Stadt ; : e Res - von Skutari den Flügel-Adjutanten Oberst-Lieutenant von Lindequist heute hon in der Frühe festlich geflaggt. Jn den Hauptstraßen, M S e e Die Le S Gre und Pavlovich Major von Brösigke und Major von Plessen, dem Ord - F namentli Unter den Linden, bewegte sich, wie in früheren | f xderten Ali Bey auf sich, gegenüber der drohenden Eventualität nanzoffizier alimier-Slenienant von Alten vom Oldenburgi- B E Oie Ql Mes Lebéanstalo einer Invasion der türkischen Truppen in ihr Gebiet bereit en oner-Regi i: ©oQU / 3 “_| zu halten. Grafen 0 R 4 MdeetendeA Gele ten waren Festakte mit Gesang und Ansprachen und zum S Aus Ragusa, 1. September, berichtet „W. T. B.“ : Die General-Arzt Professor Dr. Leuthold und dem Vize-Ober- Theil Ausflüge in die Umgegend in Aussicht genommen.

/ x ; ; ; Meldung von der Einäscherung des Dorses Kaißa durch die Stallmeister von Rauch. Mittags 1 Uhr ließ vom Rathhause herab ein Musikcorps seine türkishen Truppen, bei Gelegenheit der Räumung der dritten

Verkehrs-Anstalten. Triest, 2. September. (W. T. B.) Der Lloyddampfer

„Helios“ ist gestern Nachmittag 3} Uhr aus Konstantinopel hier ein- getroffen.

Berlin, 2. September 1881.

Cöln, 2. September, 12 Uhr 52 Min. Nachts, Die englische Post vom 1. September früh, planmäßig in Verviers um 8,21 Uhr Abends, ist ausgeblieben. Grund: Ver- \spätete Ankunst des Schiffes in Ostende.

London, 1, September. {W. T. B.) Nach einer Meldung aus Capetown, von heute, ist um Mitternaht noch ein anderes Boot des Postpacket-Dampfers „Teuton“, welcher beim Kap

Beamten nach §. 2 sub 1 des Statuts der Pensionskasse zu zahlen- den JIahresbeiträge mit 2F%/ des gesammten pensionsberechtigten

Gehalts dieser Beamten.

Am Abend werden in vielen

3) Zu den Kosten der Bahnbeaufsichtigung, welche durch einen Bahningenieur der Altona-Kieler Eisenbahn-Gesellschaft und dessen Assistenten wahrgenommen werden foll, zahlt die Kreis Oldenburger Bahn einen auf 450 #. festgesetzten Beitrag.

4) Die Betriebs- und Unterhaltungskosten des gemeinsam be- nußten Bahnhofes Neustadt mit Ausnahme der Ausgaben für die bedeckte Halle und die Zinsen für etwaige Erweiterungsbauten dieses Bahnhofes mit 59/9 p. a. werden nach Verhältniß der Zahl der auf N Bahnen daselbst ankommenden und abgehenden Wagen ver-

eilt.

5) Zu den Kosten für die sämmtlichen Drucksachen für den Ex- peditionsdienst (C. Tit. IIT. sub 1) trägt die Kreis Oldenburger Bahn nach Verhältniß der Zahl der gelieferten Drucksachen bei, die zu dem Selbstkostenpreise berechnet werden.

6) Die für die wechselseitige Wagenbenußzung zu zahlenden Ver- gütungen werden nah den im Verein Deutscher Eisenbahn-Verwal- tungen bestehenden Grundsätzen berechnet.

7) Die Unterhaltung der Transportmittel der Kreis Oldenburger Bahn erfolgt in den Eisenbahn-Werkstätten zu Neumünster. Dafür hat die genannte Bahn den fünfzehnten Theil des Gehalts und der Nebenemolumente, welche der in Neumünster stationirte Maschinen- meister und dessen Bureaupersonal beziehen, und außerdem die Kosten der ausgeführten Reparaturen nach dem Vereins-Wagenregulativ und für den zu diesem Zweck stattgehabten Leertransport der Loko- motiven und Wagen der Kreis Oldenburger Bahn bis Neumünster die Hâlfte der tarifmäßigen Fracht zu vergüten.

Q 12

Dieser Vertrag tritt mit dem Tage der Betriebseröffnung in Kraft und ist während der ersten 2 Jahre nah der Betriebseröffnung unkündbar. Nach Ablauf dieser 2 Jahre steht es jedem Theil frei, nah voraufgegangener einjähriger Kündigung von dem Vertrage zu- rüczutreten. Diese Kündigung foll jcdoch nur zum Beginn eines neuen Kalenderjahres erfolgen. Die Kosten dieses Vertrages werden von beiden Kontrahenten halbschiedlih getragen.

Q 19; s

Bei Differenzen über die Auslegung dieses Vertrages 0s ein Scbiedsgericht entscheiden, bestehend aus 2 deutschen Eisenbahnver- waltungen, von denen jeder Kontrabent eine zu wählen hat. Die beiden zu Schiedsrichtern erwählten Verwaltungen haben eine dritte deutsche Eisenbahnverwaltung als Obmann zu erwählen.

8, 14, , Dieser Vertrag is von der Direktion, der Altona-Kieler Eisen- Eisenbahn-Gesell\chaff anberer\eits unter Verzicht" auf” ul Éinreva: unterschrieben und in doppelten Exemplaren ausgefertigt.

Ministerium der geistlihen, Unterrihts- und Medizinal-Angelegenheiten.

Dem Porträtmaler Friy Hummel zu Berlin ist das Prädikat Professor beigelegt worden, / l

Königliche Akademie der Künste,

elan mahina

der Königlichen Akademie der Künste, Sektion für die bilden- den Künste.

Lehrplan für das Wintersemester 1881/82,

A. Unterricht in den akademischen Meisterateliers: 1) Für Maler: Professor A. von Werner, Profe L. Knaus, Professor H. Gude. E 4) Für Kupferstecher : Professor Mandel. 3) Für Bildhauer: Professor Reinhold Begas. Die Aspiranten- haben sih behufs ihrer Aufnahme inner- halb der ersten 14 Tage eines jeden Quartals bei dem Meister zu melden, dem sie sih anzuschließen wünschen.

B, Unterricht in der Königlihen Akademie der bildenden Künste,

Direktor: Professor A. von Werner.

I. Kursus (obligatorisch).

1) Vorbereitungéklasse. Zeihnen nah Gipsabgüssen und nah der Natur (Köpfe): Feinen Thumann Han cke und Maler E. R dbner. / ? Va …_2) Proportionélehre und Anatomie des Körpers : Professor Domschk e und Maler 3) Vorträge über Anatomie, Uebungen am Kadaver : mann.

des menschlichen Skarbina.

nie, verbunden mit praktischen Geheimer Sanitäts-Rath Dr. Hoff-

Wrostfor S fre dss und Valer Permgrgenonsituftion: 5 namentlehre un ecorati i ° | e), O Ber e m WTG Ug tungen: Professor Dr. Dobbert.

6) Beichnee R s den M ode 0 Att): e x Direktor und sämmtliche Lehrer.

1I, Kursus.

1) Zeihnen na der Antike und dem lebenden Modelle pn ns Halbakt): Professor Knille und Maler Ehren- raut.

2) Modelliren na der Antike und dem lebenden Modelle : Proreyer 2 en, f.

3) Malen na der Natur (Malklasse 11,)z f s Hildebrand und Maler Bür d. E E S an Q pen nah dem lebenden Modelle (Aft): Professor

ihael.

„_5) Modelliren nach dem lebenden Modelle (Akt): Pro- fessor Schaper.

6) Studien nach Gewandfiguren und Uebungen in der Komposition: Professor Pfannschmidt.

ebendaselbst.

C. Unterricht in der Königlihen Kunfst- und Gewerkschule.

I. Vorschule.

werben wollen.

1) Elementares Freihandzeichnen: Maler Nothnagel. 2) Ornamentzeihnen und Formenlehre : Seeling.

fessor Dr. Herßer.

Maler Gerstler. 5) Gipszeichnen, mittlere Stufe: Maler Gos. 6) Gipszeichnen, obere Stufe: Professor Kaselow sky. 7) Modelliren: Bildhauer Kosack. 8) Anatomie und Proportionslehre: Maler Gosch.

II, Nun g E 0 Seminar für Zeichen- ehrer. Unterricht für Schüler, welche ihre ganze Zeil dem Studium widmen wollen.

I, Ornamentzeihnenund Formenlehre : Baumeister Stra ck. 11, Geometrishes Zeihnen und Parallel - Projektion :

Professor Dr. Herter. 1II, Central-Projektion und tehnishes Zeichnen: Pro-

Baumeister Cremer.

fessor Dr. Herter. IV. Architektonisches Zeichnen : Maler Schaller. Maler Händler.

V, Gipszeichnen, untere Stufe : VI. Gipszeichnen, obere Stufe:

VII, ODrnamentale Farbenstudien: Baurath Tiede. VIII, Farbige Naturstudien: Maler Böse.

IX. Modelliren : Bildhauer Kosack.

X. Anatomie und Proportionslehre: Professor Doms\chke. X1, Kunstgeschichte: Dr. von Donop.

X11, Kompositionsklasse (Architektonishes Zeichnen und e Dexprana: Professor Spletber g. :

A er nterziet beginnt“ am 6. ober cr. und {ließt

Die Weihnachtsferien beginnen am 22. Dezember cr. und dauern bis 4. Fanuar 1882 incl.

Die Ausgabe der Unterrichtskarten erfolgt für die alten Schüler vom 29. September bis inkl. 1. Oktober cr.; die Aufnahme neuer Schüler am 3,, 4. und 5. Oktober cr. von

Morgens 9 bis Nachmittags 2 Uhr im Bureau der Anstalt Klosterstraße 75. l

Spezielle Lehrpläne ebendaselbst. Berlin, den 31. August 1881. Der Senat der Königlichen Akademie der Künste, Sektion für die bildenden Künste.

Hitzig.

Ministerium der öffentlihen Arbeiten.

Bekanntmachung.

__ Die Kandidaten des Bau- oder Maschinenfahs, welche die erste Staatsprüfung im Laufe der Monate Oktober bis Dezember d. oder Januar bis März k. J. abzulegen beabsichtigen, werden hierdurch aufgefordert, bis zum 30. Sep- tember d. J. sih s{riftlih bei der unterzeichneten Behörde zu melden und dabei die vorgeschriebenen Nachweise und Zeich- nungen einzureichen. _

__ Wegen der Zulassung zur Prüfung wird denselben dem- nächst das Weitere eröffnet werden.

Meldungen na dem angegebenen Schlußtermin müssen unberüsichtigt bleiben. Berlin, den 1. September 1881, Königliche tehnishe Prüfungs-Kommission. Oberbeck.

, Angekommen: Se. Excellenz der Staatssekretär des Reichs-Justizamts, Wirkliche Geheime Rath von Schelling; Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Nath und General-

Direktor der indirekten Steuern, Hasselbach, aus der Schweiz.

i e der heutigen Handelsregister:Beilage wird Nr. 35 der Zeichenregister- Bekanntmachungen veröffentlicht.

Nichtamlliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 2, September. Se. Majestät der Kaiser und König sind gestern Nachmittag 4 Uhr 35 Minuten mittelst Extrazuges in Hannover eingetroffen und haben im Residenzshlosse daselbst Wohnung genommen. Am Allerhöchsten Hoflager befinden Sich Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der rennen sowie Jhre Königlichen 1

Hoheiten der Großherzog von Oldenburg und der Großherzo von Mecklenburg-Schwerin. y Es

Mit der Direktion beaustragt: Professor Ern Ewald.

Unterricht für Schüler, welche sich eine allgemeine künst- lerishe Vorbildung neben ihrer anderweitigen Thätigkeit er-

Baumeister

3) Geometrishes Zeihnen und Projektionsleyre: Pro-

s @ Gips3zeichnen, untere Stufe: Maler Hancke, Maler 01,

Zum Empfange Sr. Majestät waren auf dem festlih geschmückten Bahnhofe Se. Königliche Hoheit der Prinz Albrecht, die Generalität, sowie die Spißen der Civilbehörden einshließlih des Landdrosten, des Polizei-Präsidenten und des Stadtdirektors erschienen.

__ Die Straßen der Stadt Hannover waren auf das Reichste mit deutschen und preußischen Fahnen geziert. Am Bahnhofs- plaße war ein großer Triumphbogen errichtet, welchen eine Kolossalgruppe, Stadt und Land Hannover darstellend, krönte. Laubgewinde schmückten die Häuser und schlangen sich von Mast zu Mast. Auf den Straßen und an den Fenstern hatte \ih ein überaus zahlreiches, festlih gestimmtes Publikum ver- sammelt, um den Kaiser dur Freudenrufe zu bewillkommnen. Beim Erscheinen vor dem Bahnhofe und auf der Fahrt nah dem Schlosse, welhe Se. Majestät an der Seite des Prinzen Albreht in sechs\spännigem offenen Wagen zurücklegte, war die erhabene Person des Monarchen der Gegenstand be- geisterter Huldigungen.

Jm Schloßhose war eine Ehrenwache aufgestellt, welche Sr. Majestät bei Allerhöhstihrem Erscheinen die militärischen Honneurs erwies.

__ Nachmittags 51/2 Uhr fand bei Sr. Majestät ein Familien- diner statt, zu dem die Umgebungen hinzugezogen waren.

Der Thee wurde Abends 81/7 Uhr ebenfalls im Resi- denzshlosse eingenommen.

ZU Ehren der Anwesenheit des Kaisers wurde gegen Abend auf der Wiese südlih vom Residenzshlosse von den Krieger- und Turnvereinen sowie von den Feuer- wehren ein großes Freudenfeuer abgebrannt. Hierauf be- gaben sih die gedahten Vereine, denen sich die Fabrik- arbeiter und die Liedertafeln anschlossen, in einem großen Fadelzuge nah dem Friederikenplaße vor dem Schlosse, wo die Liedertafeln dem Kaiser eine Serenade darbradthten. Se. Majestät hörten die Serenade bis zum Schlusse am offe- nen Fenster an. Nach einem Hoch auf den Kaiser, in welches

alle Anwesenden enthusiastisch einstimmten, traten die Vereine den Rückweg an.

__— Ueber die Jnspektionsreise Sr. Kaiserlihen und Königlichen Hoheit des Kronprinzen wird uns nach- träglih weiter berichtet :

_Am Dienstag, Mittags um 11/7 Uhr, begab Sich Se. Kaiserliche Hoheit von Jngolstadt mittelst Extrazuges nah der Station Kelheim, um daselbst die Befreiungshalle zu be- sichtigen, welche von König Ludwig 1. von Bayern zum An- denken an die Befreiungskriege errihtet worden ist. Am Bahnhofe erwartete der Kriegerverein mit Fahne und Musik den Kronprinzen, Höchstwelher alsdann in bereit stehender Equipage auf den Gipfel des Michaelberges fuhr, auf dem sih die am fünfzigjährigen Gedächtnißtage der Schlacht bei Leipzig eröffnete Kuppelrotunde erhebt.

Um 4 Uhr wurde die Fahrt auf der Eisenbahn fortge- seßt und zwar zunächst bis Regensburg, woselbst Se. Königliche Hoheit der Prinz Maximilian von Württemberg mit Gemahlin zur Begrüßung Sr. Kaiserlichen Hoheit auf dem Bahnhofe erschienen waren. Das zahlreih herbeigeströmte Publikum brach auch hier bei der Ankunft wie bei der Abfahrt in freu- dige Hurrahs aus.

Bald nach 5 Uhr erfolgte die Ankunft in Landshut, Zum Empfange des Kronprinzen war Se. Königliche Hoheit der Prinz Leopold von Bayern, als Commandeur der 1. Divi- sion, mit einer größeren Lagen von Offizieren auf dem Bahnhofe anwesend, von wo aus Sich Höchstdieselben in offener Hofequipage nach der Residenz begaben,

Nach dem Diner nahm Se. Kaiserliche Hoheit eine Sere- nade entgegen, welhe die beiden Gesangvereine Landshuts darbrachten. Die Os der Kriegerverein hielten den Play für die Sänger frei, welche drei Lieder vortrugen. Nah Beendigung des leßten wurde ein Hoh auf den Kronprinzen und den o Leopold ausgebracht, das bei dem in dichten Massen zusammengeschaarten Publikum ein begeistertes Echo fand. Se. Kaiserliche Hoheit erschien am Fenster und drüdckte durch Verneigen Seinen Dank aus, den Höchstderselbe auch den in die Residenz befohlenen Herren des ‘Vorstandes mündli zu erkennen gab.

Später AUEIEe Se. Kaiserliche Hoheit noch den festlih erleuchteten großen Saal des Rathhauses, der durch die drei in der Vollendung begriffene große Wandgemälde, die Vermählung des Herzogs Georgs des Reichen mit der Tochter des Königs Johann Sobieski von Polen darstellend, einen hervorragenden künstlerishen Shmuck erhält. Auch die getäfelte Decke, die Kamine und die Kronleuchter Cn die Aufmerksamkeit des Kron- prinzen, Höchstwelcher Sich über die Einzelnheiten dur die ausführenden Künstler und den Bürgermeister unterrichten ließ. Die Gemeindevertretung der Stadt Landshut war voll- zählig im Saale erschienen und hatte die Ehre, vom Kron- prinzen R MERNNE Weise angeredet zu werden.

Am Mittwoch in der Frühe besichtigte Se. Kaiserliche Hoheit die 2. Jnfanterie-Brigade östlih von Altdorf und fuhr gegen 12 Uhr nach der uralten, die Stadt überragenden Burg Trausnigtz, die der ganzen Gegend einen malerishen Charakter verleiht. Glänzende historishe Erinnerungen haften an ihr: hier ward Konradin von Hohenstaufen geboren, und von hier aus trat er seinen unglücklichen Feldzug nah Ztalien an. Die Trausnih war Resienz der Herzöge von Bayern-Landshut, hier wurde auch Kurfürst Maximilian 1. geboren. pn den che- maligen Wohnzimmern des stattlichen Fürstenhau es befinden sih viele sehr gut erhaltene und interessante Fresken aus dem Ende des 16, Fahrhunderis, Jn jüngster Zeit ließ Se. Ma- jestät der König Ludwig ll, einen Theil der Gemächer restau- riren, von denen aus man eine herrlihe Aussicht über die Stadt und das Fsarthal genießt.

Um 3 Uhr fand in der Residenz ein größeres Diner

statt, E welhem Einladungen an die Generalität, die Stabsoffiziere und die Spitzen der Behörden ergangen waren,

eierlihen Weisen erschallen. fe lichen Lokalen und Theatern festliche Veranstaltungen und Aufführungen stattfinden. Von auswärts liegen bisher folgende Meldungen vor: Breslau, 2. September. (W. T. B.) Die Sedansfeier findet hier in der gewohnten Weise statt; die Stadt ist aufs Reichste mit Flaggen geshmüdckt, für den Abend ist Jllumina- tion und bengalishe Beleuchtung in Aussiht genommen. Cöln, 1. September. (Cöln. Ztg.) Der Sedantag wird auch dieses Mal in unserer Stadt seine Feier finden. Die militärischen Gebäude und wohl auch viele M wer- den ihr Festgewand anlegen. Verschiedene Gesellschaften und Vereine begehen den Tag in ihren Gesellschaftslokalen, so die Lesegesellschaft, der deutsche Kriegerverein und andere mit Redeakt, musikalischen und deklamatorischen Vorträgen u. \. w. Das Stadt-Theater bringt eine Festvorstellung. Jn einzelnen Gesellschaften wird am Vorabende eine Feier veranstaltet. Dresden, 2. September. (W. T. B.) Anläßlih des Sedantages ist die Stadt reich beflaggt; Vormittags finden in den Schulen Festakte statt; für den Abend sind von den verschiedenen Vereinen Festlichkeiten in Aussicht genommen, auch sind Vorbereitungen zur Fllumination getroffen. Am Siegesdenkmal wird eine öffentliche Musikaufführung statt- finden.

Wegen Nöthigung eines Anderen zur Vornahme oder Unterlassung einer Handlung oder wegen Nöthigung eines Beamten zur Vornahme oder Unterlassung einer Amtshandlung durh Drohung aus §. 240 resp. 114 Straf- geseßbuhs ist, nah einem Urtheil des Reichsgerichts, vom 21, Mai d. J., auch dann zu bestrafen, wenn die Drohung mit einem Verbrechen oder Vergehen niht gegen den zu Nö- thigenden oder einen Angehörigen desselben, sondern gegen einen ihm völlig fremden Dritten gerichtet war, sobald nur die Drohung einen Lg auf den Willen des zu Nöthigen- den dur Erregung von Furcht ausübte, bezw. beim Versuch ausüben sollte.

S. M. Kanonenboot „Hyäne“, 4 Geschüße, Kom- mandant Kapt. Lt. von Gloeden, is am 23. August cr. in Malta eingetroffen und beabsichtigte am 27. dess. Mts. nach Gibraltar in See zu gehen.

Sachsen. Dresden , 2. September. (W. T. B.) Die Zweite Kammer wählte heute auf den Antrag Acker- manns das frühere Präsidium, Haberkorn, Streit und Pfeiffer wieder.

Elsaß - Lothringen. Straßburg, 1, September. (W. T B) Die „Elsaß-Lothringishe Zeitung schreibt, daß in leßter Zeit eine Gruppe von Arbeitern, die aus dem rechtsrheinishen Deutschland stammten und in Straßburg wohnhast seien, Verbindungen mit den Führern der deutshen Sozialdemokratie angeknüpft hätten. Es sei Pflicht der Regierung, mit allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln solhen Bestrebungen entgegenzutreten, um das Land vor der Einschleppung des sozialdemokratischen Giftes zu bewahren und jede darauf abzielende Bewegung schon im Keime zu erstickden. Jm Bewußtsein der mit seinen Vollmachten verbundenen Verantwortung und der ihm ob- liegenden Pflichten habe der Kaiserliche Statthalter die Aus- weisung zweier dieser Personen aus dem Reichslande be- fohlen, welhe erwiesenermaßen mit Führern der deutschen Sozialdemokratie in Verbindung getreten seien, um deren Bestrebungen nah Elsaß-Lothringen zu verpflanzen.

Frankreih. Paris, 1. September. (W, T. B.) Von Toulon und Marseille sind gestern mehrere Bataillone theils nah Tunis, theils nah Algier abgegangen ; 3 Ba- taillone sind zur Besezung Susas bestimmt. Aus Tunis wird gemeldet: Die Kolonne des Oberst Correard, welche den Weg voz4 Tunis nach Hammamet freimachen und die Ausständishen auf sich lenken sollte, um die Besebung von Hammamet durch die in Goletta eingeschifsten Truppen zu erleichtern, lug zwei gegen sie gerichtete hestige Angriffe am 26, v. M. bei Erbaiin und am 29. v. M. bei Gom- balla zurück und verlor dabei einige 20 Mann, während die Araber gegen 1000 Mann Todte und Verwundete hatten. Nach der gestern Morgen erfolgten Ly. von Hammamet ist die Kolonne des Oberst Correard nah Hammatlif zurück- egangen, um sih zu verproviantiren ; dieselbe wird aber mit Verstärkungen wieder vormarschiren, um einen Punkt zwischen Hammamet und Zaghuan zu beseßen und diese Gegend, in welcher si augenblidlich alle aufständishen Banden von Tunis konzentrirt haben, zu säubern. Telegramme aus Oran melden, daß die Proviantzufuhren für Mecheria fortdauern, wo ein Centralpunkt für die zum Herbstfeldzug erforderlihen Vorräthe geschaffen werden soll. Die für den Herbstfeldzug bestimmten Truppen werden 10 000 Mann zuhlen. Die Journale von Algier fordern, daß der 1845 mit Marokko abgeschlossene Vertrag gekündigt werde, damit jedem Streite bezüglih der Gebiete vorgebeugt werde, nach welchen die Aufständischen etwa von dem sür den Herbstfeld- zug bestimmten Expeditions-Corps verfolgt werden könnten. 1. September, Abends. (W. T. B.) Eine offizielle Depesche bestätigt, daß Hammamet ohne jeden Widerstand von den französishen Truppen beseht worden ist ; der Feind scheine si entfernt zu haben.

Türkei. Skutari, 29. August. (Pol. C.) Die Un- ruhen in der Umgebung von Prisren und Diakowa dauern fort. n dem leyterwähnten Gefechte der Albanesen gegen 2 Bataillone Nizam bei Reka zählten die Türken einen Verlust von 20 Todten und verloren auch etwas an Waffen

Zone des von der Türkei an Griechenland abgetretenen Ge- biets, stellt sich nah den an Ort und Stelle eingezogenen Erkundigungen als unbegründet heraus. Fn Wirklichkeit handelt es si dabei um das Niederbrennen mehrerer Baracken, die die türkishen Soldaten errichtet hatten und die Be- wohner des Dorfes selbst waren es, welche Feuer an die Baracken legten.

Rumänien. Bukarest, 1. September. (W. T. B.) Graf Andrassy hat heute Nachmittag 1 Uhr, nachdem er bei dem nig das Dejeuner eingenommen hatte, mittelst Extrazugs die Rückreise von Sinai angetreten.

Amerika. Washington, 1. September. (W. T. B.) Des Staatssekretärs Blaine heutiges Telegramn lautet: Der Präsident hat gestern Abend weniger Fieber gehabt als an irgend einem vorhergehenden Abende seit seiner Ver- wundung. Die Temperatur war Abends 6 Uhr normal. Während des ganzen gestrigen Tages waren alle Symptome sehr ermuthigend.

1. September. (W. T. B.) Dem Vernehmen nah erörterte das Kabinet die Frage, ob es angezeigt sei, den Vize:-Präsidenten Arthur zu ersuchen, die Präsidentschaft für zwei oder drei Monate zu Übernehmen. :

Die Schuld der Vereinigten Staalen hat im vergangenen VWonat um 14 180 000 Doll. abgenommen. Jm Staatsschaße befanden sich ult. August 240 500 000 Doll.

Aus dem Wolffschen Telegraphen-Bureau, Hannover, Freitag, 2. September. Se. Majestät

der Kaiser und König fuhren heute Vormittag 91/4 Uhr in offenem Wagen nah dem Paradefelde bei Bemerode und wurden in den Straßen der Stadt und auf dem ganzen Wege dorthin von der zahlreihen Menschenmenge mit freudigen Zu- rufen begrüßt. Se. Kaiserlihe und Königliche Hoheit der Kronprinz hatte Sih eine Viertelstunde vorher in offener Equipage nah dem Paradefelde begeben. Das Weiter ist trocken, der Himmel jedoch bezogen.

Statistische Nachrichten.

Nach Mittheilung des \tatistishen Bureaus der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standes ämtern in der Woche vin 21. August bis inkl. 27. August cr. zur Anmeldung gekomînen: 132 Eheschließungen, 851 Lebendgeborene, 35 Todtgeborene, 616 Sterbefälle.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Septemberheft der „Deutschen Rundschau“ von Gebrüder Pätel in Berlin) bringt an erster Stelle den Schluß der trefflihen Novelle „Das Frölen- haus“, von G. zu Putliy. Dann folgt der sehr interessante Bericht eines Augenzeugen über „Die Völkerschlaht bei Leipzig“, welchen Hr. von François aus alten Familienpapieren mittheilt. Gleichfalls memoirenhaft, aber aus einer näher liegenden Epoche, der des zweiten Kaiserreichs, ist die fesselnde Darstellung, in welcher Prof. F. P: Geffcken „Graf und Gräfin Circourt“ s{ildert. In einem Artikel über „Heinrich Schliemann“ erzählt Dr. A. Milchhöfer die Laufbahn dieses Forschers, durch dessen kostbare Samm- lungen Berlin in nächster Zeit eine neue Sehenswürdig- ? keit erhalten wird. Prof. du Bois-Reymond versucht _U cinem geistvollen Aufsaße über „Die sieben Welträthsel“ den Umfang unseres gegenwärtigen Naturerkennens zu präzisiren und anzudeuten, nach welchen Seiten hin eine Erweiterung der bisherigen Grenzen desselben stattfinden könne. Einen literarhistorischen Bei- trag liefert Prof. Erih Schmidt aus Wien in dem „Liebesleben des Siegwartdichters“, während die Politik durch „Die Selbstverwaltung in Preußen“ von Carl Bonstedt und o vor den Wahlen vertreten ist. Die „Literarische Rundschau“ bespricht die neueren Bücher über Rußland, und mit einem kurzen Artikel „Zur bistorisch- politishen Literatur“ {ließt das Hest und zuglei der siebente Jahrgang der „Deutschen Rundschau“.

Das (Verlag

Gewerbe und Handel.

Berliner Pfandbrief-JInstitut sind bis Ende 44 320 500 M. 41/2 °%/(ige und

Vom i August 1881 10480 800 H 4"/«ige, ( 41 9 181 500 M 5 °/6ige, zusammen 63 982 800 Pfandbriefe ausgegeben worden, wovon noch 10480 800 M 4 “/aige, 39 716 700 M. 41/2 /oige und 7 570 200 M 5%/ige, zusammen 57 767 700 M Pfandbricfe ver- zinélich sind. Es sind zugesichert, aber noch nit abgehoben 1 687 800 MÆ, im Laufe des Monats Lune K Reap 5 Grund- it einem Feuerversicherungëwerth von 340525 K P eiprig, 9. September. (W. T. B.) Die in der bevorstehenden Michaelismesse in den Räumen der Leipziger Börsenhalle abzuhal- tende Garnbörse wird am Freitag, den 23. September, ihren An- ( men. , y M Ae 1. September. (W. T. B.) Wie die „Polit. Corre]p.“ mittheilt, wurde in der heutigen Sißung des Generalraths der österrcichisch-ungarischen Bank ein Beshluß des Erekutiv- comités zur Kenntniß gebraht, wonach die Gesammtdotation der ungarishen Bankpläte vorübergehend für drei Monate um drei Mil- lionen erhöht worden ist. Sodann wurde zur Kenntniß genommen, daß au die Escompte-Dotation der österreihishen Bankanstalten um 2 Millionen erhöht wurde. Der näcbste Bankausweis dürfte im Escomptegeschäft eine Zunahme von 11 Millionen und im Darlehns- geschäft eine Funa hme von 34 Millionen aufweisen. Bis heute seien 949 000 Stück überdruckter Zehnernoten bei den Bankkassen einge- A 1, September. (W. T. B.) Saatenmarkt., Früh- jahrsweizen 13,25 Gd., 13,27 Br. pr. Herbst 12,60 Gd., 12,63 Br. Mais pr. Mai-Juni 7,78 Gd., 7,80 Br. Hafer pr, Früh- jahr 8,35 Gd,, 8,37 Br., pr. Herbst 7,82 Gd. u. Br. Kohlraps 134 Gd., 13} Br. Die Offerte für alle Körnerarten war {wach. Weizen: 60000 Umsatz, preishaltend; Noggen: 10000 Umsatz, Preis unverändert; Gerste: 25000 Umsay, behauptet; Hafer und

Mais fest. Die Käufer waren aus Oesterrei, Kärnthen und Krain;

der Markt war von etwa In FEHNNNE OCIUE, Die Erporteure ie Preise zu hoch und tauften niwis. i

au ou, L September. (W. T.4B.) In der gestcigen Woll-

auktion waren Preise unverändert.

Quoin Schiffbruc gelitten hat, mit 3 Offizieren und 5 Leuten von der Bemannung daselbst angekommen. Nach den Aussagen derselben dürfte noch ein drittes Boot mit 30 Frauen und Kindern wahrschein- lich gerettet sein. _ : London, 2. September. (W. T. B.) Gestern wurden in Cheapside, City London, vier große Waarenmagazine dur eine Feuersbrunst eingeäschert. Venedig, 1. September. (W. T. B.) Die internatio- nale geographische Ausstellung ist heute eröffnet worden und als vollkommen gelungen zu bezeichnen. Deutschland hat ausgezeichnete militärische Karten sowie eine Sammlung alter und moderner, sehr interessanter Instrumente, Weltkarten und didaktische Werke aus- gestellt. In der s{chwedischen Abtheilung erregt die Sammlung der „Vega“ und eine alte \kandinavische von Hilldebrand illustrirte Barke besonderes Interesse. Auch Rußland, Frankreich, England, Dester- reich und Italien haben vorzügliche alte und neue Karten, geogra- phische Instrumente und Privatsammlungen ausgestellt.

Im Wallner - Theater haben sih bei der neuen, so kom- plizirten Maschinerie im leßten Augenblick noch kleine Mängel her- ausgestellt, welche zu beseitigen Zeit erfordert. Die Direktion sieht sich daher veranlaßt, das Theater und die Herbstsaison erst morgen, Sonnabend, mit der Aufführung des beliebten Lustspiels von A. L'Arronge „Der Compagnon“ zu eröffnen.

Das hiesige Residenz-Theater wurde nach einer langen Sommerpause gestern unter der neuen Direktion des Hrn. Emil Neu- mann mit einem im Wesentlichen neuen Künstlerpersonal eröffnet. Als Eröffnungsvorstellung hatte man Heinrich Laubes bewährtes fünfaktiges Schauspiel „Böse Zungen“ gewählt, das in ge- wohnter Weise das Publikum unterhielt, aud wohl zeit- weise erwärmte, ohne \reilich eine packende Wirkung auszu- üben. Man wird ‘aber sagen müssen, daß die Darstellung im Gan- zen eine wohl befriedigende war und mit Recht von Seiten des für die halbsommerliche Zeit gut beseßten Hauses durch Beifall ausge- zeichnet wurde. Jedenfalls interessirten an diesem ersten Abend die Debütanten in eben so hohem Grade als das Stück selbst; und da lagen denn VWergleihungen mit dem trefflichen Ensemble, welches das Nesidenztheater in seinen guten Tagen aufzuweisen hatte, nahe. Man wird zugestehen müssen, daß gestern ein solches Ensemblespiel sich nicht heraus- bildete ; andererseits aber darf man die Erwartung aus\prechen, daß eine Gesellschaft, die so tüchtige künstlerische Kräfte in ihrer Mitte hat, wie wir sie gestern kennen lernten, unter der neuen Direktion und einer kunstverständigen Regie sehr bald auf der Höhe ihrer NVorgängerin stehen dürfte. Im Einzelnen zeigten gestern von den Damen Fr. Bartsh-Bork (Christiane v. Mat), Fr. Kramer (Caro- line v. d. Straß), Frl. Wolf und Frl. Jolanda (Minna und Hertha v. d. Straß) sich ihrer Rollen vollständig gewachsen; und von dem männlichen Künstler-Personal gelang es namentlich den Herren Kober (Rath Fischer), Waldeck und Häusler (Ferdinand und Gottfried v. Ma), den ungetheilten Beifall der Zuschauer zu ge- winnen. Hr. Lüpshütz stand als Christof v. Mak auf der Höhe seiner dem hiesigen Publikum bekannten früheren Leistungen, während Frl. Hagen in der Rolle der Charlotte v. Zech nicht recht zur Gel- tung kam; dem Anscheine nach mangelt es der Künstlerin aber nicht an Beanlagung, um in künftigen günstigeren Rollen si hervorragend bemerklich zu machen.

Wetterbericht vom 2, September 1881, 8 Uhr Morgens.

Baromoter auf |

0 Gr. u. d. Moeros- 6 s Stationen. gjiegel reduc. in in ° Celgins

Millimeter 50 C,=40R,

770 4 wolkig 11 771 ? 3 Regen!) | 11 772 wolkenlos N Kopenhagen, 764 0 Regen 3 Ricobholm l 769 N bedeckt 11 Haparanda .| 774 NO heiter S

Cork, Queens-'

LOWR . « o E o 5 Sylt Hamburg . . Swinemünde, Neufahrwass. E

Temperatur

Wind, Wetter.

Mullaghmore | Aberdeen .. Christiansund

H f C o I

heiter?) 10 bedeckt?) 12 wolkig 14 bedeckt | 14 bedeckt#) | 14 bedeckt*) 16 wolkig®) 17 heiter?) 15 bedeckt 14 Regen 12 bedeckt 14 bedeckts) 19 bedeckt 14 halt bed. 16 halb bed. 16 Regen 14 halb bed. O bedeckt 14 bedeckt 16 1 bedeckt 18

770 SW 768 N 761 N 763 ONO 761 NO NO NO ONO NNW Münster . .. N Karlsruhe . . 5 N - Wiesbaden . b NNW Miinchen NO Leipzig . .- NNO E o NNO V e S0 Breslan ..…. ( S ONO n An G N U oe 9 NW O 10 5 0

O U D D D E L a O D O D U C a E G3 S O

3) See ruhig. 4) Früh s) Früh

2) Seegang leicht.

1) Seegang leicht. L H 1 / f 6) Nachts Thau 7?) Nachts Thau.

Regen, *) Dunstig. Regen. L,

Anmerkung: Die Stationen sind in 4 Grnppen geordnet : 1) Nordeuropa, 2) Küstenzone vou Irland bis Ostpreussen, 3) Mittel- europa síidlich dieser Zone, 4) Südeuropa. Innerhalb jeder Gruppe ist die Richtung von West nach Ost eingehalten. :

Skala für die Windstäürke: 1= leiser Zug, 2 = leicht, 3 = schwach, 4 = mässig, 5 = frisch, 6 = stark, 7 = steif, 8 = stürmisch, 9 = Sturm, 10 = starker Sturm, 11 = heftiger Sturm, 12 = Orkan.

VUebersicht der Witterung.

Während der hohe Luftdruck im Nordwesten sich auch über Skandinavien und Finnland ausgebreitet hat, steht Wind und Wetter über Central-Europa unter dem Einflusse einer umfang- reichen flachen Depression, deren centraler Theil im Alpengebiet lagert. Bei trüber, im Westen und Süden vielfach regnerischer Witterung und steigender Temperatur sind über Central-Europa friache nordöstliche Winde vorherrschend geworden. In Süd- deutschland fielen in Folge anhaltender und vielfach heftiger Regengüsse beträchtliche Regenmengen, in Altkirch 28 mm, in Friedrichshafen sogar 65 mm.

Dentsche Seewarte.

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