pflege diese neue Stätte zu bereiten. Aber auch wir in unserer Eigen- \{aft als Justizbeamten haben besonderen Grund zum Dank, weil ja das mit so vielen Mitteln ausgestattete neue Haus der Fort- bildung der Beamten äußerst günstig ift, und au der Iustizbeamte hat ja den Beruf steter Weiterbildung; denn die Auslegung des Ge- seßes, sie ist eine erakte Wissenschaft, der Richter ist ein Rechts- gelehrter geworden. Und wenn nun auch bei dem aller edcltesten Pflichtgefühl dadur bin und wieder gefehlt wird, dann vergessen wir nicht, daß jede Wissenschaft ein Kind ihrer Zeit, wie au alle ihre Jünger daraus bervorgegangen D, Diese Thatsache ver- föhnt uns und erhebt uns zuglei ; die wahre Wissenschaft darf auf Unsterblichkeit verzichten. Sie ist cine bescheidene Leute von Sterb- lichen getragen, nichts desto weniger wollen wir sie hoh erheben bis an unfer Ende. Und so wird auch in diesem neuen Haus der Geist der Gerechtigkeit, der Geist der Treue walten und weil es eine der Hauptbestrebungen unseres allverehrten Kaisers ift, diesen Geist der Gerechtigkeit, der Treue zu wahren, so wollen wir diesen feierlichen Moment nicht vorüber gehen lassen, ohne Seiner, des Würdigsten, des Gerechtesten, des Treuesten unseres Volkes zu gedenken.
Begeistert stimmte die Festversammlung in das dreifache Hoc ein, das den Saal durchbrauste. Damit hatte die eigent- liche Feier ihr Ende erreicht.
Der Justiz-Minister unternahm nunmehr, geleitet ven dem Geheimen Ober-Justizrath Starke und gefolgt von den obersten Beamten der Gerichtshöfe, ‘einen Rundgang durch das neue Geschäftsgebäude. Nachdem zunächst der große Shwurgerichtssaal, der erst von Beginn des nächsten Jahres an in Benußung genommen werden kann, besichtigt war, wurde der südliche Flügel des Geschäftsgebäudes durhschritten. Es wehselt hier immer ein Sizungssaal mit einem Berathungszimmer ab; zwischen den Räumen je zweier Straffammern befindet sih alsdann die für beide bestimmte Gerichtsschreiberei. Man hat gegen die räumlihen Verhältnisse namentlich dieser Ge- ritsshreibereien Bedenken erheben zu müssen geglaubt, hat dabei aber wohl nvicht in Erwägung gezogen, daß nach dem neuen Gerichtsverfahren alle erledigten Akten sofort bei der Staatsanwaltschaft zu deponiren sind, die Gerichtssreiberei selbst also nur die zur Zeit gerade vor- liegenden Sachen aufbewahrt, deren Zahl verhältnißmäßig ge- Ung und vor allen Dingen sich stetig annähernd gleichbleibend sein dürfte. Auch gegen die Größe der in den Sizungssälen für das Publikum bestimmten Räume sindBedenken laut geworden. Die Justizverwaltung hat geglaubt, dem Prinzip der Oeffentlich- keit zu genügen, wenn sie für etwa 25 Personen Raum schaffe ; eine weitere Ausdehnung der Zuhörer1äume würde erheb- liche Mehrkosten und eine Vergrößerung der räumlichen Ver- hältnisse bedingt haben, die nicht geboten ershienen. Der Justiz- Minister nahm sodann von einer Einrichtung Kenntniß, die sih in der Folge als überaus praktish erweisen dürfte: im Mitten beider Flügel befindet sih eine Durhfahrt, die auch das Mittelgebäude durchschneidet und so eine direkte Verbin- dung von der Straße Alt-Moabit bis zur Rathenowerstraße herstellt. Dadurch ist die Möglichkeit gegeben, mit Wagen bis direkt an die Depositorien, die sich im Mittelgebäude unter dem kleinen Shwurgerichtssaal befinden, zu fahren ; außerdem aber kann bei ausbrechender Feuersgefahr dur jene Durchfahrt die Feuerwehr bis mitten in den Gebäudekomplex hinein gelangen, der beiläufig gesagt einen Flächenraum von 15 Morgen bedeckt, während 8 weitere Morgen, die direkt an- grenzen, bereits in Händen des Staates \ich befinden. Im Falle des VBedürfnisscs gedenkt man hier ein neues Justizgebäude aufzuführen, in das als- dann das Landgericht 11. verlegt werden sol, während mau bei geintretendem Plaßmangel in den Gefängniß- räumen das Zellengesängniß für die Zwece des Landgerichts mit in Anspruch zu nehmen beabsichtigt. Mit welhen Verhält- vissen die Justizverwaltung in Berlin zu rechnen hat, dafür dürfte die Thatsahe als Beweis dienen, daß seit Aufstellung der Pläne für den neuen Justizpalast Berin sih um die Einwohnerzahl einer Stadt wie Breslau vermehrt hat. Nach einer kurzen Besichtigung des nördlichen Flügels des Geschäftsgebäudes begab sich der Justiz-Minister dur das Frauengefängniß in das sternförmig angelegte Männer- gefangenenhaus, dessen Einrichtung derartig getroffen ist, daß der zur Verhandlung geführte Gefangene fast gar nicht mit dem Publikum in Berührung geräth. Dann wurde das an der Rathenowerstraße belegene Dekonomiegebäude besichtigt und zwei der Gefangenen- räume dur{schritten. Der Besuch des Gefängnißverwaltungs- gebäudes {loß die Besichtigung. Auch hier is Alles auf das Praktischste eingerichtet, nan:entlih auch dafür gesorgt, daß die Entleerung der Gefangenenwagen nicht mehr vor den Augen des Publikums geschieht, wie dies früher der Fall war. der Justiz-Minister, der dem Bau dieses größten Justizpalas:es Devtschlands von Beginn an seine besondere Aufmerk- samkeit geschenkt hat, schied mit dem Ausdruck hoher Befriedigung. Das neue Berliner Justizgebäude dürfte in der That auch nah jeder Rihtung hin allen Ansprüchen ge- nügen. Seine Lage in gesundheitlicher Beziehung ist die für eine Großstadt denkbar beste. Der Kleine Thiergarten und die mächtigen Pläße um die Ulanenkaserne sind Lungen für das Gebäude, wie sie für ein Gefängniß nicht besser gedaht werden können. Die Größe des Terrains dürste den Anforderungen auf lange Zeit hin genügen. Es ist zwar vielfach betont worden, daß der Ort zu entlegen sei. Einmal ist aber dabei zu bedenken, daß cs überhaupt im Mittelpunkte der Stadt gar kein Häuserviereck giebt, das an Größe dem Moabiter gleihkommt, abgeschen davon, daß die Erwerhung eines solchen Terrains at wohl unüberwindliche Schwierigkeiten gestoßen sein würde, und dann ist zu erwägen, die Stadt vorwiegend nah Westen zu wächsl, daß ferner die Einverleibung Charlottenburgs nur eine Frage der Zeit sein kann, und daß als der gegebene Mittelpunkt des einstigen Berlins etwa der Königsplay zu erachten ist, ein Platz, in dessen nächster Nähe das neue, doh vor Allem auch für die Zukunft bestimmte Gebäude liegt. Dazu kommt endli, daß die Verbindung durch die Pferdebahn, demnächst auch durch die Stadtbahn, deren Haltestelle in nächster Nähe liegt, die denk- bar beste ist.
Am 3. Oktober beginnt das neue Schuljahr der Unterricts- Anstalt des Kunstgewerbe-Museums, die seit der im vorigen Jahre durgeführten Reorganisation aus zwei in ih selbständigen Abtheilungen, einer „Vorschule“ und einer eigentlichen „Kunstgewerbe- Schule“ besteht. Die erstere gewährt in ihren neuen Klassen dur die Ertheilung des Unterrichts in den Abendstunden und an den Sonntag-Vormittagen dem während des Tages in der Werkstatt be- \{häftigten Handwerker und Gewerbtreibenden die Möglichkeit fort- \chreitender Ausbildung im gewerblicben Zeichnen und Modelliren ; die Kunstgewerbe-Schule beabsichtigt dageckn, ihre Besucher zu selbst- ständigem Erfinden und Schaffen innerhalb der verschiedenen kunst- gewerblihen Fächer zu befähigen und nimmt hierzu deren volle Kraft und täglide Arbeitszeit in Anspru. Sie zerfällt ihrerseits wieder in die im Allgemeinen der Vorscule ent-
sprecenden, die Ziele derselben aber noch angemessen erweiternden zehn Vorbereitungsklassen, und in die si hieran anschließenden Kom- vositions- und Facklassen für Möbel, Geräthe, Gefäße und archi- teftonishes Ornament, für Flachocnament, für figürliche Dekoration, für Modelliren und für dekorative Malerei. Zu diesen fünf Klassen tritt jedo mit Beginn des neuen Schuljahrs eine neu einge- rihtete sechste Facbklasse für Ciseliren, Graviren und Metalltreiben hinzu, deren Begründung einem der dringendsten Bedürfnisse unserer mehr und mehr aufblühenden, in ihren Erzeug- nissen aber häufig genug gerade der leßten, feinsten Vollendung ent- behrenden Metallindustrie entgegenkommt und deshalb mit lebaftester Genugthuung zu Lear ist. Die Leitung dieser neuen Klasse ist der bereits bewährten Kraft des bisher an der Fachschule für Gold- i vid zu Prag beschäftigten Ciseleurs G. Lind anvertraut worden.
Ueber den Bergsturz bei Elm giebt die „Schw. Grenzpost“ folgende Scbildérung: Die Höhe des Sturzes von der Anbruhstelle bis zur Thalsohle mag etwa 1500 — 2000 Fuß und die Längenausdeh- nung der Schuttmasse im Thal 20—25 Minuten, die Breite sieben bis zehn Minuten betragen. Zuerst sah man in der Höhe Wald und Boden sich bewegen, wie ein vom Sturmwind aufgeregtes Roggen- feld, dann stürzte der Wald in die Tiefe und gleichzeitig der ganze mächtige Felskopf über dem Schieferbergwerk. Wie eine ungeheure s{warze Lawine flog der in Felsstücke und Staub aufgelöste Berg mit rasender Schnelligkeit durch die Luft. Vor ihm warfen sich, bevor sie nur von der fliegenden Steinmasse erreicht waren, die mächtigen Ahorne und die Häuser zu Boden wie Grashalme. Die Menschen flohen aus allen Häusern; eine Menge Leute aus dem Dorf, die nach der Kunde von dem ersten größeren Schblipf den Bedrohten zu p eilen wollten, befanden sich auf der Straße. Im Nu waren sie alle vom Windzug erfaßt und niedergesblagen; viele wurden aufgehoben und durch die Luft auf die andere Seite des Unterthales getragen, dort abgeseßt und vom nacdonnernden Felsmaterial verschüttet. Die ich in der Bahn des Sturzes befanden, waren rettungslos verloren. Ohne Zweifel waren sie erstickt, bevor sie von den Steinmassen zer- schlagen wurden. Man hat nur Todte, keinen cinzigen Verwundeten gefunden. — Ungemein hart mitgenommen, sagt die „N. Gl. Ztg“, i die Gemeinde Elm als solche, weil der Fortbetrieb des Schieferbergwerkes, das einen in die Hunderttausende gehenden Werth repräsentirte und das vorzüg- liste, weit über die Grenzen der Schweiz hinaus geshätßzte Material zu Tage förderte, entweder ganz verunmöglicht ist oder nur mit un- geheuern Kosten bewerkstelligt werden kann. Die kostspieligen Ab- decungsarbeiten, die Schiefermagazine mit Vorräthen im Werthe von über 30 000 Fr. find unwiederbringlich verloren ; es wird großer An- strengungen bedürfen, dieses Gemeinwesen, welches ih den bestsituir- ten an die Seite stellen konnte, wieder aufzurichten und lebenéfähig zu machen. Groß ist auch die Einbuße, welche der Kanton durch die Zerstörung von Straßen, Wuhrungen 2c. und indirekt durch die Ver- nihtung von vielem Grundeigenthum, Häusern u. \. w. erleidet. — Dem „Freien Glarner* telegraphirt man vom 13, September aus Elm, wo wieder cin Telegraphenbureau eingerictet ist : Immerfort rollen noch einzelne Steine aus höheren Lagen in die untern. Die Leichen sind in der Kirche ausgestellt, ihr Anblick is jedoch nur beherzten Leuten gestattet. Cin Haus is na vorn überworfen, andere stehen kreuz und quer, wie wenn sie der Wind gehoben und versetzt hätte. Von dem zu 50000 Fr. geshätzten Waldbestande ob dem Platten- berge sicht man keine Spur mehr; das Schuttfeld is über eine Stunde groß und der Niß oben am Berge 800 bis 1000 Fuß breit. Die Pfandkapitalien auf den Liegenschaften (meist von reichen Firmen und der Landesersparnißkasse getragen) sind unabweisbar verloren, doch könnte ihr und jeder andere Verlust vers{merzt werden, wenn der bekanntlih \{chöne und kräftige Menschenstamm der Elmer in seiner Gesammtheit erhalten worden wäre. Fast keine Familie existirt, die nicht mehrere Angehörige vermißt, und daher ist das Unglück fast größer, als in Goldau, wo alles mit einem Schlage zu Ende ging. — Wie die „N. Zürch. Ztg.“ mittheilt, war Elm das leßte Dorf im Glarner Klein- oder Sernftthale und bildete mit den dazu ge- hörigen Weilern, zu denen auch das vershüttete Unterthal gehört, ein einst blühendes Gemeinwesen. Ausgenommen gegen Mitternacht, ist es rings von hohen Bergen umgeben, dic ihm während des Winters mehrere Wochen hindurch den Anblick der Sonne entziehen, von denen westlih der Kärpfstock und Rinkenkopf, südöstlih Vorab, Mittags- börner, Tschingelspiß oder Segneshorn, östlih die Scheibe und der Schopfwang emporragen. Es is ein \onnenarmes Dorf, aber diese Eigenthümlichkeit theilt es mit man andern Orten im Glarnerlande, und dafür haben die Elmer zweimal im Jabre, im Mai und im September, während drei Tagen das interessante Schauspiel, daß sie dur das Martinsloch wie durch einen Tubus die Sonne schauen. Dieses Martinsloch ist eine Höble, welche dur cine Tschingelspitee mitten hindurbgeht und sehr schwer erreichbar ist. Zuerst erblikt man es vom Gasthof zum Rößli. Gs verdankt seine Entstehung der Erosion des Hochgebirgskalkes, eben- sogut wie die über dem Martinsloh sich éebeberdes, nadelförmigen Tscbingelspitzen und die weiter südlich liegenden Mittagshörner durch Erofion ihre phantastischen Formen erhalten haben. Schon seit den ältesten Zeiten ist dasselbe als ein Hauptnaturwunder der Alpen ge- priesen worden, obgleih man ein solcbes dreimal so großes Loch in den Sarerköpfen im Werdenbergiscben, am Glärnisch und noch an manchen anderen Orten in den Alpen sfehen kann, nur nir- gends in dieser eigenthümlichen Stellung, Elm stebt im Nufe, die schönsten und stärksten Männer und Frauen im Glarner- lande zu besißen. — Glücklicherweise gehören große Berg- stürze zu den Seltenheiten; doch vergeht sicherlich in den Alpen keine Woche, wo nit kleine Stürze und Rutschungen stattfinden. Nach Klöden sollen \ich für die Schweiz ca. 150 Bergstürze, Felsbrüche, Rüfernen und Erdschlipfe nachweisen lassen. Die bei Elm Ver- \{ütteten haben nit lange zu leiden gehabt, wenigstens deuten die \{recklich Verstümmelten, welde man am Rande des Trümmer- haufens gefunden, darauf hin, daß der Tod Alle augenblicklich erreichte. „Die bis jetzt gefundenen Leicbname beweisen die augen- blicklide Zerdrückung und Zerstümmelung“, so {rieb der Pfarrer von Lowerz na dem Einsturz des Roßberges im Jahr 1806. Das- selbe trifft au hier zu. Es ist {on auf die im ersten Augenblick merkwürdige aber leiht erklärlibe Thatsache hingewiesen, daß die größten Bergstürze, von Plurs, Orenone im Tessin (1512), an den Diablerets (1714 und 1749), Goldau und Elm im September statt- gefunden haben. Der größte war der Sturm über den \tattlicben Flecken Plurs oberhalb Chiavenna im untern Bergell. Es i} dies wohl der \cbrecklibste Sturm, der je in den Alven vorgekommen, denn 2430 Menschen wurden dur ihn vernibtet, Viele Elmer be- haupten, die Anwendung von Dynamit im Bergwerk und dessen irrationeller Betrieb habe den Berg ers{üttert}zund die Katastrophe herbeigeführt.
Dortmund, 15. September. (W. T. B.) Na einer Mit- theilung der „Westfälischen Zeitung“ fand heute Nacmittag auf der Zeche „Zollern“ eine Explosion schlagender Wetter statt, au welche 4 Personen getödtet, 7 {wer und 10 leit verwundet wurden.
Dortmund, 16. September. (W. T. B.) Späteren Nab- richten zufolge sind von den gestern auf der Zeche „Zollern“ Ver- unglückten noch weitere drei gestorben, so daß die Zahl der Todten zusammen 9 beträgt. Act Personen, welche leiht verwundet waren, sind dagegen wieder arbeitsfähig. Als Ursache der Explosion betrac- tet man, wie der „Westfälischen Ztg.“ gemeldet wird, das Abgeben eines Scbusses vor cinem Orte, wo das Schießen ausdrücklich ver- boten war. Die Zeche „Zollern“ gehört dem Westfälischen Gruben- verein“.
Essen, 16. September. (W. T. B.) Von den gestern auf der Zeche „Zollern“ durch sch{lagende Wetter verunglückten 23 Personen sind, der „Essener Zeitung“ zufolge, außer den 4 sofort Getödteten, später noch 2 gestorben. Die Ursache der Explosion ist noch unbekannt; wahrscheinli ist dieselbe „durch Fahrlässigkeit eines
Bergarbeiters herbeigeführt. Die durch die Bergbehörden sofort ein- geleitete Untersuchung ergab, daß die Beamten der Zeche keine Sc{uld trifft; die Weiterführung ist intakt, der Betrieb nicht gestört.
Venedig, 15. September. (W. T. B.) Der Geographisch{e Tongres ist heute Vormittag 10x Uhr in Anwesenheit des Königs und der Königin feierlih eröffnet worden. Der König und die Königin wurden mit lebhaften Zurufen begrüßt. Die Eröffnungsrede hielt Hr. von Lesseps; nah ihm _nabm Fürft Teano Namens der italienischen Geographischen Gesellshaft das Wort. Der Syndikus der Stadt begrüßte den König und die Theilnehmer am Kongresse und dankte denselben für ihr Erscheinen.
New-York, 2. September. “ (New-Yorker Hdls -Ztg.) Der Berg in Idaho, welcher vor einigen Wochen plößlich Feuer zu speien begann, befindet sich an der südlichen Abdachung der South Forkberge am Clearwater River, zwölf Meilen östlih vom Mount Idaho. Augenzeugen erzählen von einer mehrere hundert Fuß hoben Rauch- und Feuersäule, die weithin sihtbar war, und von Fels\tücken und glühender Lava, welche die Abhänge der Bergkette übershwemmte. Mit einem donnerähnlichen Getöse, das gleichzeitig in Mount Idaho in Camas Prârie und an der Mündung des Salmon River, mithin im Umkreis von mehr als fünfundsiebenzig Meilen gehört wurde, be- gann der Ausbruch und verursachte begreifliherweise unter der Be- völkerung der benachbarten Gegend niht geringe Furht. Spätere Nachrichten über das interessante Naturereigniß kommen von Camas : Prärie und melden, daß der Lava-Ausfluß geringer geworden, die Rauch- und Feuersäule aber noch weithin am Horizon! erkennbar ist, Jn die unmittelbare Nähe des Vulkans ist seit dem Ausbruche noch Niemand gekommen, doch glaubt man aus der Ent- fernung beobachten zu können, daß die Mündung des Kraters si etwa 1000 Fuß oberhalb des Clearwater River befinden muß, in welcher Richtung auch \chon früher Erdstöße und vulkanische Aus- brüche stattgefunden haben. Von Mount JIdaho und Florence aus soll das Schauspiel ein ausnehmend großartiges gewesen sein. — Der feuerspeiende Berg Mauna Loa auf der zur Sandwich- inselgruppe gehörigen Insel Hawaii soll wieder in Thätigkeit und durch die demselben entströmende Lava die auf der Ostseite der Insel liegende Hafenstadt Hilo in ihrer Eristenz bedroht sein.
Literarische Neuigkeiten und periodische Schriften.
Deutsche Landwirthschaftliche Presse. Nr. 74. Inhalt: Schafzucht in Australien. Von Schmidt. — Feuilleton. Die Aus- stellung des landwirthscaftlihen Instituts der Universität Halle. Bon Julius Kühn. — Zwei einfache Hülfsmittel des thierärztlichen Geburtshelfers. (Mit Abbildungen.) — Ein Fall wahrer Partkleno- genesis. Von Dr. Emil Kalender, — Revue der Fachjournale. — Correspondenzen. Abt-Naundorf. Hildesheim. — Rundschau. — Aus dem Reichsgebiet. — Subhastationen. — Domàâänenverpach- tungen. — Sprechsaal. Antworten: Cambridge-Walze. — Sind Haare in Erdnußkuchen der Gesundheit der Pferde gefährlih? — Mittel gegen das Platen und Zerbröckeln des Preßtorfs. — Ver- erbungen der Finnkrankheiten. — Fragen. — Handel und Verkehr. Getreide. — Vieh. — Heu und Stroh. — Futter- und Dünge- mittel. — Oelsaaten. — Spiritus. — Zucker. — Eier und Fett- waaren. — Gemüse und Früchte. — Wild, Geflügel und Fische. — Hülsenfrüchte und Sämereien. — Landesprodukte. — Hypotheken und
Grundbesit._
__ HZeitschrift für Forst- und Jagdwesen. Zugleich Organ für forstliches Versuhswesen. Herausgegeben in Verbindung mit den Lehrern der Forstakademie zu Eberswalde, sowie na amtlichen Mittheilungen von Dr. jur. B. Danelmann, Königlich preußischer Ober- Forstmeister u. Direktor der Forstakademie zu Eberêwalde. Berlin, Verlag von Julius Springer. 13. Jahrgang. 9. Heft (September). — Inhalt: I. Abhandlungen: Ueber ausländische Holzgewächse. Vom Ober- förster Bernuth in Freienwalde a. d. Oder, — Zur Vergleichung des Kostenaufwandes beim Kulturbetriebe. Vom Forstmeister Wagener zu Castell. — Ueber die Regulirung der Gewässer. Von Fr. W, Toussaint zu Straßburg in E. — Ueber die Waldverhältnisse der Vereinigten Staaten in Nordamerika. Von A. Riedel, — 11. Mit- theilungen: IX. Versammlung des märkischen Forstvereins zu Anger- münde im Juni 1881, Pinus sylvestris de Riga. Von Heinrich Keller zu Darmstadt. -— 111, Statistik: Steinkohlen-Durch\chnitts- preise pro 1000 kg im Jahre 1880. Von von Alten. — 1V. Literatur. — V. Notizen.
Milch-Zeitung. Organ für die gesammte Viehhaltung und das Molkereiwesen. Begründet von Benno Martiny. Unter Mit- wirkung von Fachmännern herausgegeben von C. etersen , Oeko- nomie-Rath, in Eutin (Fürstenthum Lübe ). Verlag von M. Heinsius in Bremen. Nr. 37, — Inhalt: Ueber einen Fütterungs8- versu mit Baumwollensamenkuchen bei Milchkühen. Von Dr. M. Scbrodt und H. v. Peter. Referent Dr. M. Schrodt in Kiel. (Schluß.) — Versciedene Mittheilungen. Deutschland. Berlin. Lupinose. — Hebung der Milchwirthschaft in der Mark Branden- burg. — Ansteckende Hausthierkrankheiten. Deutschland. Lungen- seuhe-Impfung. — Oesterreih-Ungarn. Rinderpest. — Aussftellun- gen. Großbritannien. Zur mil{wirth\{aftlichen Ausstellung in Derby. — Allgemeine Berichte. Welche Bedeutung hat die Einfüh- rung von Shorthornvieh auf die Viebzuht in Thye (Dänemark) ge- habt und in welcher Richtung muß die Entwickelung künftig geleitet werden? — Verfahren, Lupinenheu zur Verfütterung an Schafe geeignet zu mahen. Von W. Kette auf Jassen. — Das Aus- stelungswesen in dem Bezirke des landwirthscaftliben Central- vereins für Littauen und Masuren. — Körung der De- hengste in Schleswig - Holstein. — Bullenstationen und Stier- haltungs-Genossenschaften in der Provinz Hannover, — Bullenstatio- nen und Stierhaltunge-Genossenschaften in der Mark Brandenburg und der Niederlausiß. — Erfahrungen in der Praxis. Erträge von dem weißköpfigen, Groningenschen Rindvieh. — Salicylsäure in der Stall- und Milchwirthschaft. — Anbauversube mit Bohnen ver- schiedener Arten, unter besonderer Berücksichtigung der geernteten Näbrstoffmengen. — Statistik. Landwirthschaftlidbe Statistik in Deutschland. — Der britishe Wollhandel. — Fleis{hkonsum und Preise in Breslau. — Geräthe-, Maschinen- und Baukunde. Patente. — Literatur. „Kantonales brrnisches Herdbuc der Berner Fledvichrasse.“ Von Schatßzmann. — Thierschutzverein für Hildes- eim und Umgegend. — Spre{sal. Notirungen der Butterpreise. — An- und Verkäufe von Zuchtvieh. — Marktberichte. — Anzeigen.
Sozial-Correspondenz. Allgemeine Ausgabe (Rezaiep- gegeben von Dr. Victor Böhmert und Arthur von Studnitz in Dreé- den). Nr. 37. — Inhalt : Die deutsche Fabrikinspektion 1880. — Prüfung der Arbeitswilligkeit von Reisebettlern. — Taubstummen- \chulwesen. — Die Macht der Erziehung. — Die Arbeits\{ule für Knaben in Hamburg. — Auch in Amerika wird {on der Fluch der Gntwaldung gefühlt. — Neue Genossenschaften. — Arbeitsmarkt.
Illustrirte Berliner Wochenschrift „Der Vär“. Verlag von Gebrüder Beet in Berlin W., redigirt von Emil Do- minik. Preis vierteljährlich 2 A Nr. 51. — Inhalt: Der grüne Domino, Novelle von T. L. M. (Fortseßung). — Act Jahre am Hofe des Prinzen Heinri, aus den Memoiren cines alten Franzosen, von Pastor Breest (Schluß, mit dem Porträt des Memoirenschrei- bers.) — Falle Pietät in der Baukunst, — Miecellen. — Brief- und Fragekasten. — Inserate.
Redacteur: Riedel.
Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner.
Drei Beilagen (eins{ließlich Börsen-Beilage).
Berlin: S R
Erste B
ceilage
zum Deutschen Reihs-Anzeiger und Königlih Preußischen Slaals-Anzeiger.
Berlin, Freitag, den 16. September
Dentsches Neich.
Uebersicht S E iy : über die von den Rübenzucker-Fabrikanten des deutschen Zollgebiets versteuerten Rübenmengen, sowie über die Einfuhr und Ausfuhr von Zucker im Monat August 1881.
M 217
Sf.
Verwaltungs8-Bezirke.
Einfuhr
vom Zollauslande.
Ausfuhr nah dem Zollauslande (mit und ohne
Steuerrücckvergütung)
Raffinirter Zucker aller Art
Ver-
Rokbzucker aller Art
Raffinirter
Melasse aller Art aller
und Syrup
Art
Zuer Robzucker Melasse aller Art
und Syrup
steuerte Rüben- menge.
chen
befindli : Rübenzuker-Fabriken. auf
= Niederlagen.
Zahl der im Betrieb Verkehr.
unmittelbar in den freien unmittelbar in den freien
pr
freien
auf Verkehr. auf Niederlagen.
Verkehr unmittelbar
unmittelbar aus dem freien Verkehr
= Niederlagen.
—
aus
Niederlagen. erkehr.
aus Niederlagen.
aus Niederlagen.
Verkehr. unmittelbar aus dem freie! D
unmittelbar F
aus dem freien
= N [=)
1
100 kg 3.
r
ck98 =
cnjI2
4 | | |
or in den
t 1/92 = e co = r jor
“p
E "Ls
r 2 l s
= 2 l es
I. Preußen. Provinz Ostpreußen . Provinz Westpreußen . R Provinz Brandenburg Provinz Pommern . L Provin Siena, E S S S ) Provinz Sachsen, eins{l. der Fürstlih Schwarz schen Unterherrschaftn . «e Provinz Schleswig-Holstein ¡ : ) Provinz Hannover . A 10) Provinz Westfalen . 11) rovinz Hessen-Nafsau 12) Rheinprovinz .
Do N I S
I Dae Ce 1V. Württemberg Be s
VI. O a O R our
VIII. Thüringen, eins. der Großherzoglich Sächsi-
{en Aemter Allstedt und Oldisleben . O X. Braunschweig .
A XII. Elsaß-Lothringen O QUEC O
Berlin, im September 1881.
Ueberhaupt Im Monat August 1880
Ill]
(F H
burgi-
[e c
103 129
13 940
26 108 6 318 316
2 027 —
13 497 25 990 21 561 814 818 368
9 880 14 984
Cn — —_ O H D
E |
1662 377
Go 02
N D O N Co —1 o Do
Cn J] 00° l [r O Le
358 843 70015
LELES E E
ea | a D
s p 0° O — Qn A cen D
396 967 134 439
L E —1 D L Fs D
89 656
|
S
EFELTESTLAA T Les
69 554 4
109 363 274 18 580
dD co S All I o I
11H
8 842 561
1 595 287 6 762 412
1160 101 11715 316
2 436
3 852
W »Þck 9 C2 — c —_ A — I O p C25
H N bs M D M T
D O
1 D
[141 L
Fi
F T ILTEF
L E
1 631 |
14 612 11 685
192 314 184 264
10 022 15 758
ei
Kaiserliches sa
95 683 32 5581 146 676 69072) 80636] 168 789
tistisches Amt.
7| 1 185 664 833 793)
99 545 259 903
7 368 309 4 287 009
C
l Inf erate für den Deutschen Reichs- und Königl.
Preuß. Staats-Anzeiger und das Central-Handel
register nimmt an: die Köuigliche Expedition
des Deutsheu Reihs-Anzeigers und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers: Berlin 8W., Wilhelm-Straße Nr. 32. M
gs 1. Steckbriefe uzd Untersuchungs-Sachen. 2, Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl. T 3. Verkünufe, Verpachtungen, Submissionen etc 4. Verloosung, Ámortisation, Zinszahlung 3K u. s. w. von öffentlichen Papieren.
Oeffentlicher Anzeiger
5, Industrielle Etablissements, Fabriken uud Grosshandel.
6, Verschiedene Bekanntmachungen,
7, Literarische Ánzeigen.
&
Inserate nehmen an: die Annoncen-Expeditionen des „Juvalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein
Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte,
Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren
Anuoncen-Bureaux.
8. Theater-Anzeigen. j In der Börgen- 9, Fanilien-Nachrichten. beilage.
R
Steekbriefe und Untersuchungs - Sachen.
Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Buchbindergehülfen Carl Kluge, welcher sih ver- borgen hält, ist in den Akten V. R. I. No. 954 de 1881 die Untersuhungshaft wegen wiederholter Unterschlagung verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuchungsgefängniß zu Moabit abzuliefern. Berlin, den 13. September 1881, Der Untersucbungsrichter bei dem König- lihen Landgerichte 1. Johl. Beschrcibung: Alter 20 Jahre, geb. 26. Juli 1861, Geburtsort Gleiwitz, Größe 1,65 m, Statur \{lank, Haare {warz gelockt, Stirn ho, Augenbrauen dunkel, Nase gewöhnlich, Mund gewöhnlich, Kinn rund, Gesicht länglich, Gesichtsfarbe gesund, Kleidung graue Hose und Weste, oui \{chwarzen Hut. Besondere Kennzeichen: bartlos.
Subhastationen, Aufgebote, Vor- ladungen u. dergl.
[31063] Oeffentliche Zustellung.
Die verehelihte Buchhalter Grundke, Martha Elisabeth Margarethe, geb. Haertel, im Beistande ihres Ehemanns, vertreten durch den Rechtsanwalt
raustädter zu Breslau, klagt gegen den Kaufmann Lai Drescher, früher in Berlin, jeßt unbekannten Aufenthalts, wegen ciner Hypothekenforderung von 12 000 M nebst 5 9/0 Zinsen feit dem 1. Mi be, mit dem Antrage auf Verurtheilung des Beklagten zur Zahlung von 12000 M nebst 5 o Zinsen seit dem 1. Juli 1881 bei Vermeidung der Zwangs- vollstreckung in das Grundstück Nr. 15 am Vieh- marfkte und Nr. 58 der Vinzensstraße hierselbst, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die Erste Civilklammer des Königlichen Landgerichts zu Breslau, Ritterplaß 15,
auf den 24. November 1881, Vormittags 10 Uhr, mit der A p Pues E gedacten te zugelassenen Anwalt zu be E A Zwede der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Secipelt, i Gerichts\{hreiber des Königlichen Landgerichts.
Oeffentliche Zustellung. P 1 195, fe Glefrau des Taalöhners Franz Hirth von Gaggenau, Helene, geb. Bittmann, der- zeit zu Rastatt, vertreten durch Rechtsanwalt Arm- bruster in Rastatt, klagt gegen den genannten Ehe- mann Franz Hirth, zur Zeit an unbekannten Orten abwesend, wegen Gefährdung des Beibringens durch errüttete Vermögentlage des Ehemannes mit dem Üntrage auf Ausspruch der Vermögensabsonderung und ladet den Beklagten zur mündliden Verhand-
Montag, den 19. Dezember 1881, Vormittags 82 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen. i Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird die- ser Auszug der Klage bekannt gemacht. Karlsruhe, den 12. September 1881, Amann, E Gerichts\hreiber des Großherzoglichen Landgerichts.
[32758] Oeffentliche Zustellung.
Nr. 27049. Der Georg Lotthammer, Goldarbei- ter, zu Pforzheim, vertreten durh Rechtsanwalt Gautier dahier, klagt gegen den Karl Nüdinger, Goldarbeiter, zu Schlierba, jeßt an unbekanntem Orte, aus Darlehen vom 1. April 1875 mit dem Antrage auf Verurtheilung des Beklagten zur Zah- lung von 162 M 86 - nebst 5%/o Zins vom 1, April 1875 und ladet den Beklagten zur mündlichen Ver- handlung de, E E vor pr Großherzog- lie Amtsgericht zu Heidelberg au
n Freitag, den 4. November 1881,
Vormittags 9 Uhr, immer Nr. 2. : S Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Heidelberg, den I T 1881. abian, i Gerichtsschreiber des Großherzoglichen Amtsgerichts.
[28552] Oeffentliche Zustellung mit Ladung.
Zum Kgl. Landgericht Frankenthal, Kammer für Cla hat Johann Haid, Zollassistent, in Lud- wigshafen wohnhaft, in seiner Eigenschaft als Glâu- biger des in Ludwigshafen wohnhaften, pensionirten Lehrers Johann Metz, Kläger, durch Rechtsanwalt
echt in Frankenthal vertreten, p 2., 3) Heinrich Bilteltn Ernst Otto Met, Kaufmann, früher in Ludwigshafen wohnhaft, dermalen ohne bekannten Wohn- und Aufenthaltsort abwesend, Beklagten, Theilungéklage erhoben mit dem Anirage:
„die Theilung und Auseinanderseßung der zwischen dem in Ludwigshafen wohnhaften, vensionirten Lehrer Johannes Metz und seiner verlebten Ehefrau Bar- bara Weiß bestandenen Gütergemeinschaft zu ver- ordnen, einen Kgl. Notär mit Vornahme dieses Ge- \{äfts, Versteigerung der Mobilien und der für un- tbeilbar erklärten Liegenschaften und allen gesetzlich erforderlichen Manipulationen zu beauftragen, das Kgl. Amtsgericht in Ludwigshafen mit Ernennung, Beeidigung und Einweisung eines Sachverständigen
u kommittiren, welher die etwa vorhandenen Liegen- [haften abzushätzen, über deren Theil- oder Untheil- arkeit sich auszusprechen, die Loose zu bilden und
Vertretung des Abwesenden zu beauftragen, ein Gerichtsmitglied mit der Berichterstattung zu kom- mittiren für den Fall entstehender Streitigkeiten, den Herrn Kgl, Landgerichtspräsidenten zur Ernen- nung cines andern Berichterstatters im Falle der Verhinderung des ernannten Berichterstatters zu er- mächtigen, auch die Vorwegnahme der Kosten aus der Masse zu verordnen ;“
mit der Ladung an den Beklagten zum Zwecke der mündlichen Verhandlung der Klage in die anbe- raumte Siyung des Kgl. Laudgerichts Franuken- thal vom . Dezember 1881, Vormittags 9 Uhr, i und mit der Aufforderung an den Beklagten, einen an diesem Gerichte zugelassenen Rechtéanwalt zu bestellen. ; : J
e Ausführung der bewilligten öffentlichen Zu- stellung an den abwesenden obgenannten Beklagten wird Vorstebendes bekannt gegeben.
Frankcuthal, den_30. Juli 1881.
Der Kgl. Obergerichtsschreiber : H. Dcenig.
(32756) Oeffentlihe Ladung.
Der Rechtsanwalt Kloß dahier hat beim k. Land- gerihte daselbst Namens der Schreinermcistersehe- leute Georg und Babette Roegner zu Gostenhof gegen die Sclosserseheleute Karl und Anna Moeller von hier Klage auf Lösung einer Hypothekvormer- kung mit dem Antrage gestellt,
f, Landgericht wolle aus\precben: i
1) die Beklagten Karl und Anna Moeller seien
\{uldia, die auf dem Hause der Klagspactei zu Gostenbhof, Feuerweg Hs.-Nr. 9, seit 8. Sep- tember 1875 hbypothekarisch vorgemerkte Bau- kostenforderung von 559 Fl. 344 Kr. binnen 8 Tagen, von Rechtskraft des Urtheils an ge- rechnet, zur Löschung zu bringen, widrigenfalls die Kläger ermächtigt werden, durch Borlage des rechtékräftigen Urtheils die Löschung dieser vorgemerkten Forderung von 559 Fl. 34x Kr. beim Pupotherenan Hes k. Amtsgerichts Nürn- berg vollziehen zu lasen ; j j 2) die Beklagten Láben sämmtlihe Streitskosten u zahlen. i i L Werbandlung i Klage beim k. Land- erihte dabier steht au A Freitag, den 23. Dezember 1881, Bormittags ¿9 Uhr, Sitzungésaal Nr. 41, N Termin an, in welchem durch cinen beim Prozeß- gerichte zugelassenen Rechtsanwalt zu erscheinen die unbekannt wo? \ich aufhaltenden Beklagten andurch geladen werden. Nürnberg, 7. Sevtember 1881. P Der Obker-Serichtsschreibers des kgl. Landzerichts : Maier.
seinen gehörig motivirten Berit dem Kgl. Notär
lung des Rechtsstreits vor die 111. Civilkammer des Großherzogliben Landgerichts zu Karléruhe auf
zu Protokoll zu geben hat; einen Kgl Notär mit
Ausfertigung.
Aufgeboît.
Zufolge Antrags des Hausmeisters Joseph Kail- hofer zu Nürnberg ergeht hiermit an den derzciti- gen Inhaber der dem genannten Joseph Kailhofer zu Verlust gegangenen zwei Aktien der Pfälzer Nordbahnen, Nr. 5323 und 10611 à 500 Gulden, Nr. 5323 zur Emission vom 1. Januar 1870 und Nr. 10611 zur Emission vom 3. April 1868 gcehö- rig, nebst Zins- und Dividendenscheinen die Auffor- derung, spätestens im Aufgebotstermine vom
Samstag, 18. März 1882, Vormittags 9 Uhr, bei dem unterfertigten Gerichte seine Recbte melden und die bezeichneten Urkunden vorzulegen, widrigenfalls dieselben für kraftlos erklärt würden. Ludwigshafen a. Rhein, 8. September 1881. Königliches Amtsgericht. (L. 8.) gez. Culmann, Kgl. Ober-Amtsrichter. .
Für den Gleichlaut dieser Ausfertigung mit dem Original: ¿g
Ludwigshafen a. Rhein, 8. September 1881,
Der Kgl. Amtégerichts\cbreiber : Ever.
anzu-
[27831] Aufgebot.
Am 24. Juni d. J. oder cinige Tage spâter ist dem hiesigen Hotelbesitzer J. E. Neumann in Gum- binnen, vermuthlih in einem der dortigen Gasthöfe, ein Wecbselschema, welches in der rechten Eke oben den Vermerk: „für Mark 550 Mark“ und auf der linken Seite quergeschrieben das Accept: „ange- nommen J. E. Neumann“ enthielt, verloren ge- gangen und bisher niht wieder von ihm aufgefunden worden. Auf Antrag des 2c. Neumann soll das Aufgebot des eer bezeihneten Wechsel-Blanko- Accepts erlassen werden. e Tes wird der er der Urkunde auf-
efordert, spätestens im Aufgebotstermine den 3, Februar 1882, Vormittags 12 Uhr, seine Rechte bei dem Amtsgericbte hierselbst anzu- melden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird.
Justerburg, den 29. Juli 1881.
Königliches Amtsgericht.
32803 : [ D rerivéveli Otto Wachenhusen zu S{werin hat die ihm unter dem 12. Juli 1879 ertbeilte Zu- lassung als Recbtsanwalt bei dem Großherzogl’ckcen Landgerichte zu Schwerin in Folge der Verlecung seines Wohnsites nah Secbach bei Dürkheim an der Hardt aufgegeben. _ Schwerin, den 12. September 168). Der Präsident des Großterzoglichen Landgerichts: H. v. Scheve.