1881 / 219 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 19 Sep 1881 18:00:01 GMT) scan diff

dorferstraße, erscheinende Po1ta principalis sinistra und endli die als Rest eines Nordthurmes der den Abs{luß der via quintana bildenden Seitenthore aufzufassenden Fundamentreste auf dem zwishen „Viehweg“ und Rosenthal nach dem Rhein zu leitenden Wege. An die viae des Lagers \{ließen \sich an die größeren Gebäude, von denen jeßt {on mehrere vollständig aufgedeckt worden sind, fowie ein vollständiges System von Kanälen. Die Porta prin- cipalis sinistra zeigt ein Doppelthor von ca. 8 m Breite, das von zwei weren vierseitigen Thürmen, deren Länge 114, deren Breite 9 m etràgt, und der an die Außenseite derselben anshließenden Umfassungs- mauer flankirt wird. Die einzelnen Mauern haben zum Theil eine Breite von über zwei Meter. Das zu denselben, wie überhaupt zu allenk Anlagen des Castrums verwandte Material ist Tufstein.“

__— Vom 1. Oktober d. Js. ab erscheint hier in Berlin tägli Nachmittags eine neue Zeitung, welche vorwiegend den Zweck ver- folgen will, ihren Leserkreis nur mit Nachrichten zu versorgen und sich insbesondere irgend einer Parteinahme auf politishem Ge- biete völlig enthalten will. Die Zeitung betitelt sich „Die neuesten Nachrichten“, wird herausgegeben und redigirt vom Dr. jur. Oscar Wolff und berechnet einen äußerst niedrigen Abonnementspreis von nur fünfundsiebenzigPfennigen pro Quartal, Die einzelne Nummer is für einen Pfennig zu haben. (S. das Inserat in Nr. 218.)

Land- und Forstwirthschaft.

Neutomischel. In der nächsten Woche und zwar in den Tagen vom 20. bis 22. d. M. wird hier eine Hopfen- Aus- stellung stattfinden, zu welcher die Vorbereitungen in lebhastem Gange find. Ein eigenes Ausstellungs-Gebäude wird dazu auf dem neuen Markte errichtet, welches ausreichende lichte Räume für die Aufnahme einer großen Zahl von Hopfenballen darbietet. Im Gegensaße zu anderen früheren Ausstellungen wird hier der Hopfen den Besichtigern nicht in kleinen, zum Zweck der Ausstellung besonders ausgesuchten Proben, sondern als wirkliche Handelswaare in Ballen von 1 bis 15 Ctr. Gewicht vorgeführt werden. Und da die Betheiligung von Seiten der Produzenten eine recht zahlreiche is am vergangenen Dienstage waren bereits 107 Ballen angemeldet, die Zahl wird \ich aber ohne Zweifel noch erheblich vergrößern —, so wird die Aus- stellung den Besuchern ein übersihtlihes Bild von der Bedeutung des hiesigen Hopfenbaues und der Güte seines Produkts gewähren. Der Hopfenbau in hiesiger Gegend datirt {on aus dem 17. Jahr- bundert, wahrscheinli haben Flüchtlinge aus Böhmen ihn hierher ver- pflanzt, aber erst seit etwa 40 Jahren hat er denjenigen Aufschwung genommen, der unser Städtchen, welches zu- leid der Hauptsiß des Hopfenhandels in Preußen ift, bis weit ins Ausland hin bekannt gemaht hat. Nach den Er- mittelungen des Königlichen statistishen Bureaus vom Jahre 1878 betrug der Umfang der in der Provinz Posen mit Hopfen bebaueten Släche 1962,2 ha und der Hopfenertrag 691 368 ke. Der Ertrag einer vollen Ernte wird aber auf 40 000 Ctr. geschätzt. Der Bezug guter Fechser aus Saaz und Spalt, sowie die Einführung verbefserter Kulturmethoden haben dazu beigetragen, daß in hiesiger Gegend jeßt ein Produkt erzielt wird, welches in Bezug auf Feinheit und Gehalt nichts zu wünschen übrig läßt und \sich getrost den renommirtesten Produkten Bayerns und Böhmens an die Seite stellen kann. Die Zeit ist vorüber, in welcher der Posener Hopfen ih hinter erborgten Namen verstecken mußte, um Eingang in die Brauereien zu finden; er hat sich durch seine Güte den Welt- markt erobert und eter Neutomischler Hopfen findet von Jahr zu Jahr größere Anerkennung bei den Konsumenten. Mit der Aus- stellung wird eine Prämiirung verbunden werden, für welche renom- mirte Sachkenner aus den Kreisen der Konsumenten und ee die Beurtheilung übernommen haben. Um da- ei die volle Unparteilichkeit zu wahren, werden die einzel- nen Ballen zunächst nur durch fortlaufende Nummern bezeichnet sein, so daß die Jury die Namen der Aussteller ers na Schluß des Prämiirungsgeschäfts erfahren wird. Dem Publikum wird die Auge- stellung am 21. und 22. September von früh 9 Uhr bis Abends 6 Uhr gegen ein Eintrittsgeld von 50 -Z geöffnet werden. Die ausge|tellten Proben werden alsdann mit dem Namen und Wohnorte des Aus- stellers sowie mit den ihnen zugetheilten Preisen bezeichnet sein. Ein

Festdiner wird am 21. September im Ungerschen Hotel stattfinden. Straßburg, 14. September. (Els.-Lothr. Ztg.) Mit Rücksicht darauf, daß der Besuch der landwirthschaftlihen Ausfstel- lung während der ersten Tage durch die \{lechte Witterung vielfa beeinträchtigt wurde, hat der geschäftsführende Aus\chuß den Beschluß gefaßt, die landwirthschaftlibe Ausstellung für die Abtheilungen „Ackerbau, Gartenbau, Weinbau, Waldbau, Fabrikate, Lehrmittel, Mascbinen und Geräthe“, ferner für „Fisbzucbt, Bienenzucht und Seidenzucht“ bis zum Mittwoch, den 21. September, Abends, zu verlängern. In Folge davon findet die Preisvertheilung am Don- nerstag, den 22. September, Vormittags 10 Uhr, auf dem Aus- stellungéplate statt. Gleichzeitig ist der Eintrittspreis zum Besuche 50 S auf 30 F er-

der Ausstellung vom nächsten Montag ab von mäßigt worden. Gewerbe und Handel.

Amtlichen Nachrichten zufolge sind in der b ritis{Gen Kolonie Guiana und besonders in Georgetown seit Anfang Juli d. A mehrere Fälle von gelbem Fieber vorgekommen. Die Krankheit zeigte sih namentlich unter den fkürzlich angekommenen Europäern, den Matrosen und dem ärmeren Theil der dort ansässigen Por- tugiesen.

Im Laufe dieses Monats tritt cin täglib einmal erscheinen- des Blatt unter dem Titel: „Berliner Börsen- Telegraph“ ins Leben, welches den Kreis seiner Abonnenten unter den Banquiers und in den Zeitungsredaktionen des In- und Auslandes subt. Für die Letzteren hat das Blatt den besonderen Vorzug, daß es dem größeren Publikum nicht zugänglich ist. Der „Berliner Börsen-Tele- graph“ will über alle die Börse interessirenden Angelegenheiten und Vorfälle auf raschestem Wege informiren und dieselben auf Grund- lage eingehender Sakenntniß einer prüfenden Behandlung unter- ziehen. Die Ausgabe erfolgt in Berlin täglich Nachmittags um 3 Uhr. In Wien gelangt das Blatt vor Beginn der Frühbörse, in Hamburg vor der Abendbörse zur Ausgabe.

Von „Salings Börsen-Jahrbuch für 1881/82", der Fortseßung von „Salings Börsenpapieren“, in der Bearbeitung von W. L. Hertslet, liegt jeßt auch die letzte Lieferung, welcbe die aus- ländischen Eisenbahnen behandelt, vor. Zuglei mit diesem Abschbluß des Jahrbuchs liefert die Verlagshandlung (Haude- und Svpenersche Buchhandlung, F. Weidling) elegante Einbanddeckel, die dem das Nacbschlagebuch benutzenden Kapitalisten schr willkommen sein werden. Wir werden eine eingehendere Besprebung des JIahr- bus folgen lassen und bemerken hier nur noch, daß der Verfasser das ganze Werk durch Nachträge, welche der Scblußlieferung ange- bängt sind, bis zum Monat September vervollständigt hat.

Nürnberg, 17. September. (Hopfenmarktbericbt von Leop. Held.) Bei einer Zufuhr von nur 500 Ballen Landbopfen und einigen hundert Säcken auswärtiger Sorten entwickelte si heute in Folge guter Frage ein ziemlich animirtes Geschäft am Markte, doch ist troydem eine Steigerung der Abscblußpreise nit zu be- merken gewesen. Gutfarbige auëwärtige Sorten, wie Württemberger, Badische und Hallertauer sind gefragt, während gelbe und schedckige, von denen ziemli viel hier lagern, vernacläfsigt blieben. Der Ge- sammtumsatz beläuft si heute auf gegen 800 Ballen. Die Stimmung ist ruhig. Die Notirungen lauten : Marktwaare Ia. 85—95 A, Ila, 70—80 ÆM, Gebirgêëhopfen 105—115 M, Hallertauer Ta. 110 —120 M, IIa. 85—100 Æ Württemberger Ia. 115—130 M, Isa, 90—105 Æ, Badische Ila. 110—120 M, 1Ia. 85—100 M, Elsäfser 105—115 Æ, Aischgründer 100—110 M

Lemberg, 17. September. (Wo T. B.) Zu dem biesigen Saatenmarkt sind an 500 Anmeldungen erfolgt, Getreidepreise etwas weichend. Beträchtliche Käufe für den Lokalkonsum und die Schweiz (Romanshorn). Spiritus steigend. Weizen 10,50 à 11,50, Korn 7,50, Gerste 7,25 à 7,75, Hafer 6,25 à 6,50, Raps 12,25 à 12,50, diesjähriger Rothklec 56,00, Spiritus prompt 36,25 Fl.

London, 17. September. (W. T. B.) In der gestrigen Woll - auktion waren Preise unverändert.

Glasgow, 17. September. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen fich auf 584 600 Tons gegen 469 900 Tons im vorigen Jahre. Zahl der im Betrieb befindlichen Hocöfen 120 gegen 61 im vorigen Jahre.

Rom, 18. September. (W. T. B.) Dem Journal „Bolletino delle finanze“ zufolge ist der ehemalige Deputirte Mancardi zum Delegirten der italienishen Gläubiger der Türkei

regi worden und wird unverzüglich nach Konstantinopel ab- reisen.

VBerlín, 19. September 1881.

Die diesjährige Herbstausstellung des Gartenbauver- eins für Hamburg-Altona und Umgegend, welche durch S e. Majestät den Kaiser am 14. d. M. feierli{s eröffnet wurde, gewährte dem Besucher von Nah und Fern auf dem Gebiete des Gartenbaues ein Bild außergewöhnlicher Thätigkeit. An Staats- preisen, welche als goldene Medaillen einen Werth von je 100 M repräsentiren, kamen 5 zur Vertheilung, außerdem aber noch 13 goldene Vereinsmedaillen, gegen 700 große, kleine silberne sowie bronzene Medaillen des Vereins und eventuelle Geldpreise in der Höhe von 13 120 4 Bedenkt man, daß das Aus- stellungsgebäude, ein Kuppelbau in Form eines griechischen Kreuzes mit 4 Flügeln gleicher Façaden, der in seiner lihten Höhe 44 m, die der Flügel 25 m, in der Längsare 95,94 m, in der Breite 35,60 m, mithin einen ungefähren Flächenraum von 6000 qm allein an Umfang besißt, während der im Freien belegene Ausstellungsplatz zur Zeit ein Terrain von fast 40000 qm Raum in An- spruch nimmt, rechnet man nur die Kosten des Aus- stellungsgebäudes, welche ca. 500000 M betragen, so fann man \chon hieraus \{ließen, daß diese Ausstellung in der Geschichte der Entwickelung des Gartenbaues von ganz hervorragender Bedeu- tung ist. Nicht allein Nord-, Mittel- und Süddeutschland, sondern auch Frankrei, Belgien, England, ja sogar Rio de Janeiro, in Summa gegen 300 Firmen haben gärtnerishe Produkte übersendet. Die bezüglih Boden und Luft so günstigen Verhältnisse Hamburgs haben dort von jeher den speziellen Ruf der Koniferenzucht sowie der Kulturpflanzen, zugleih das Hauptkontingent der zur Ausstellung gelieferten Gegenstände aufrecht erhalten. Die großartigen Geldmittel von Privaten leisten der Entwickelung vornehmlich im Gartenbaufach entsprehend Vorschub, und ist es daher kein Wunder, wenn man dort Erscheinungen begegnet, wie z. B. der Kultur des Topfobstes, welche den Leistungen der Niederlande, Belgiens, "Eng- lands und Schwedens nach dieser Richtung hin völlig ebenbürtig zur Seite stehen.

Der Nordwestdeutshe Verein für Gefängnißwesen hat in dem Verlage der Schulze'shen Hofbucbhandlung und Hofbuch- druckerei (C. Berndt u. A. Schwarß) in Oldenburg das 8. Ver- einsheft erscheinen lassen. Dasselbe, von dem Vorstande des Vereins redigirt, enthält die beiden Abhandlungen: „Geseße und Anstalten, betreffs der Jugendlichen in Jtalien“, von Dr. Föhring und „Ueber die Mittel, das abschreckende Moment in der Vollstreckung der Frei- heitsstrafen zu erhöhen“, von L , Richter am Landgericht zu Hamburg, sowie das Protokoll der Sitzung des Aus\cu\sses zu Ham- burg vom 7. Juli 1881. In dieser Sißung wurde beschlossen, die nächste Versammlung in Hamburg am 6. Oktober d. I. abzuhalten, als Gegenstände der Verhandlung wurden bestimmt: 1) Ueber das abshreckende Moment im Strafvollzuge, 2) Ueber die kleinen Gefäng- nisse. Die Referate haben auf Ersuchen des Vorstandes übernommen: für den ersten Gegenstand Professor Dr. jur. Dochow in Halle, für den zweiten der Erste Staatsanwalt Galli in Göttingen.

München, 8. September. Die „Allg. Zta. shreibt: Das König- lich bayerische Armeemuseum, eine Sammlung, die unserer Armee zur größten Ehre und der Hauptstadt zur prächtigen Zierde gereicht, ist bekanntlich in dem ersten Stockwerke des Zeughausgebäudes bei Oberwiesenfeld untergebraht. Schon sobald man von der Dachauer- straße rechts gegen das Zeughaus einbiegt, erblickt das Auge eine ganze Sammlung riesiger Geschütze älterer und neuerer Gattung, die vor dem Haupteingange gelagert sind und diesen gleichsam zu ver- theidigen scheinen; im Hofe haben 1 Lafette, 1 Mitrailleuse, 2 Ma- rinege\chüße und cinige Feldgeshüte und \{ließlich Beutestücke aus dem leßten deutsch - französishen Kriege Aufstellung gefunden. Die Wände des Treppenhauses sind durch harmonisch geordnete Hieb- und Stichwaffen geziert; Bewunderung erregt namentli eine Krone, die aus\{ließlid aus Scbraubenziehern künstlerisch zu- sammengesett ist; in der Vorhalle sind noch aufgestellt 2 Mörser, 1 Gatlingges{hüß und mehrere Kürasse. Der erste Saal zeigt dem Besucher die Entwicklung der Kopfbedeckung in den verschiedenen Armeen Europas, den allmählicben Uebergang vom {weren Casquet zum modernen leichten Helm. In der Mitte des Saals befindet sich eine hübsche Zusammenstellung von Kavalleriewaffen, die in eine Krone endet, in Glaskästen sind Modelle militärtechnis{her Werkzeuge, von Krankenwagen, eines Feldkochheerdes, dann Meßinstrumente ausgestellt, an den Wänden erblickt man zahlreihe Fahnen der fränkischen Kreise des Fürstenthums Ansbach-Bayreuth, mehrere Porträts bayerisber Fürsten aus dem 16. und 17. Jahrhundert, des Erbauers der Festung Ingolstadt und des Obersten Voit des Ans- bacbischen Leib-Regiments. Der zweite Saal veranschaulicht die Ent- wicklung der Hand- und Feuerwaffen in dem 16. und 17. Jahrhun- dert, in der Mitte eine vollständige Rüstung, umgeben von mäcbtigen Zweihändern und Flambergen, darunter auch der des Herzogs Christoph des Starken. Es finden sich außerdem noch im Saale Hellebarden mit pracbtvoller Ciselirung, die von einer außerordentlich gewandten Künstlerhand zeugt, dann Hinterlader mit Metallpatronen aus dem Jahre 1616; riefige Wallbüchsen, Schießpfeile aus dem Jahre 1435, die im Jahre 1842 in Bamberg ausgegraben wurden, eine Sc{hwedenfahne im Jahre 1642 bei Halberstadt vom General Wahl erbeutet, eine Schütenfahne der Grafschaft Tirol aus dem 16. Jahrhundert und eine Braunschweiger Fahne von 1675, außerdem an den Wänden mehrere Fürsten- porträâts. Der dritte Saal repräsentirt die Entwicklung der Waffen von Mar Emanuel bis Karl Theodor. In der Mitte des Saals ist ein großes türkis{es Zelt mit prachtvoller Stickerei auf- gestellt, in demselben eine eroberte türkische Kriegskasse, zwei silberne Pauken und zwei silberne Trompeten der bayerischen Leibgarde. Dieser dritte Saal enthält die meisten Fahnen, theils bayerische, theils solche, die bayerische Truppen in \{werem Kampf ihren Gegnern ent- rissen, die Fahne, welhe Max Emanuel auf allen seinen Zügen mit sih führte, eine Fahne Kaiser Karls VIT. und mehrere Fahnen, in den hartnäckigen Kämpfen mit den Tirolern erbeutet; neben der Eingangsthür steht die Figur eines Soldaten des bayerischen vierten Infanterie-Regiments in der Uniform des vorigen Jahrhunderts. Im vierten Saale, der hauptsählich Waffen aus dem 19, Jahrhundert enthält, fällt das Auge zunächst auf 6 Fahnen des achtzehnten Chafseur - Regiments, welches in der Schlacht bei Pee en voll- ständig aufgerieben wurde und zwölf preußische Fahnen, welche Na- poleon 1. am 13. April 1807 dem König Marx Joseph I. als baye- rishen Beuteantheil übersandte. Auf der linken Seite sind in Glas- kästen Uniformen des Fürsten Wrede, des Generals Deroy und des Generals von der Tann, dann die des Königs Mar 11. untergebracht. Sehr hübsch arrangirt ist eine Gruppe aus\{ließlich von Beutestücken aus dem letzten deuts{-französishen Kriege zusammengestellt, überragt von der Büste Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Luitpold, unter diesen Beutestücken befindet ih der vom bayerischen zweiten Infanterie- Regiment bei Wörth erbeutete Adler, ein französisher Küraß, von einer vollen Ladung einer bei Orleans benütten bayerischen Mitrailleuse getroffen und zerrissen. Zu sehen sind ferner noch Säbel und Pistolen,

säbel, den Fürst Taris von seinem Cerps 1849 in der Pfalz erbielt die Porträts der im Feldzu e 1866 gefallenen 59 bayerishen Offiziere zablreide Fahnen des Fürstbisthums Passau, der Abtei Kempten, der fränkischen Kreise, der Ansbacber Hufaren u. \#. w., dann eine inter- essante Kollektion aller im Feldzuge 1870/71 von den Cranzofen gegen die Deutschen verwendeten Gewehrsysteme und ein Sremplar der Proklamation, welche Napoleon III. bei Ausbruch des Krieges an sein Volk erließ. Der fünfte Saal führt uns die modernen Feuerwaffen fast aller europäischen Staaten vor, die zumeist dur Tausch gewonnen wurden, außerdem verschiedene Merkwürdigkeiten, so ein Konglomerat von Gewehrtheilen aus dem Brande des Zeugkhauses der Festung Würzburg im Jahre 1866, den bei Zwiesel im Iahre 1870 aufgefangenen Luftballon, den von dem wuhhtigen Hieb eines bayerischen Kürassiers im Reitergefechte bei Hettstädt 1866 getroffenen

elm eines preußischen Stabstrompeters, welch lekterer sofort in Folge des Hiebes todt blieb. Hiermit \{ließt die reiche Sammlung deren Besichtigung eine um so empfehlenswerthere ist, da Herr Oberst- Lieutenant Würdinger und sein getreuer Adlatus YOee Ruprecht mit aller Bereitwilligkeit die Führer machen und Alles erklären.

Das Friedrich8-Werdersche Gymnasium wird am Ende d. M. fein 200jähriges Jubiläum feiern. Am 28. September Abends 8 Uhr, wird im Central-Skating-Rink die Begrüßung er: folgen. Das Festbankett wird am 29. September, Nachmittags 5 Uhr, im Kaiserhof abgehalten und der Kommers am 1. Oktober, Abends 8 Uhr, im Central-Skating-Rink gefeiert werden.

Die „N. Zürch. Ztg.“ erhielt vom Prof. Heim über den Berg- ]sturz in Elm noch folgende Mittheilung: Das Hauptabrißgebiet ist 400 m, die tiefste entstandene Nische 350 m breit. Die Lnge des Schuttstromes, der sih über den ziemlich ebenen bebauten Thal- boden ausgebreitet hat, beträgt 1500 m, die Breite \{chwankt zwischen 300 und 400 m, Abrißgebiet und Ablagerungsgebiet zusammen hori- zontal gemessen sind 2000 m lang. Die mit Schutt überdeckte Thal- bodenfläche (Ablagerungsgebiet) mißt etwa 570 000 qm. Die Gesammt- fläche des Bergsturzgebietes mißt im Grundriß etwa 900 000 qm, Der oberste Rand des Abrisses liegt 620 m über der Thalsohle, welche Höhe die größte Sturzhöhe ist. Gegenüber am Däniberg sind die Felsblöcke und Häuser bis 112 m über die Höhe des Dorfes Elm hinaufgeworfen worden. Die Massen des ganzen im Thalboden liegenden Schuttes {häßen und berechnen wir auf wenige stens 10 000 000 cbm (zehn Millionen Kubikmeter). Es ist dies so viel, daß in massiven hausförmigen Steinklößzen daraus wenigstens zwei Städte von der Größe Zürihs erbaut werden könnten. Noch im untern Theil des Ablagerungsgebietes haben wir Blöcke von 1260 cbm gemessen, das Gewicht eines solchen Blockes beträgt etwa 3300 t, = 66 000 Ctr. Die Zahl der Menschen, welche das Leben durch diese Katastrophe verloren, liegt zwischen 114 und 118. Es sind 22 Wohnhäuser, 50 Ställe, 4 Magazine, zum Theil mit Scieferplattenvorrath, und 4 Arbeitshäuser vershüttet.

London, 17. September. (W. T. B.) Aus Victoria (Hauptstadt der Vancouverinsel) wird gemeldet, daß an der Westküste Nordamerikas eine große Boje aufgefunden worden ist, die als eine von der Mündung des Amur stammende russische Boje erkannt wurde. Es wird dies als ein Beweis für das Vorhandensein einer Meeresströmung von Japan her angesehen.

New-York, 18. September. (W. T. B.) Der Dampfer „Daniel Steinmann“ ist auf der Fahrt von Boston na New- York in der verflossenen Nacht bei Vineyard Haven Sound ge- \cheitert. Es ist sofort Hülfe dorthin abgegangen.

Im National-Theater ist am Sonnabend der „Sturm“ von Shakespeare nah _ langen sorgfältigen Vorbereitungen erfolgreich in Scene gegangen. Die Bearbeitung und scenische Einrichtung des reizenden dramatischen Märchens hat Hr. Direktor van Hell für sein Theater selbst besorgt, und zwar ist das Stück der technischen Hinder- nisse wegen, welche die Verwandlung nah der ersten Scene des Schiffsunterganges bietet, in ein Vorspiel und vier Akte zerlegt wor- den. Die großen sonstigen Schwierigkeiten, an denen das phan- tastishe Drama so reich ift, find mit Geschick überwunden. Die Lieder des neckischen Luftgeistes Ariel singt ein ihm folgender Nympben- chor, seine große Strafpredigt an die Sünder aber (im vorleßten Akte) is dem Prospero selb in den Mund ge- legt worden, während, sinnig an eine Stelle im Tert anknüpfend, des grausen Sturmes Orgelpfeife die ernsten von er- habenem Platze in den Wolken gesprocenen Worte \timmungsvoll begleitet. Diese ganze Scene mit dem Erscheinen und Verschwinden der Mahlzeit, wobei sich Ariel eigentlich in eine Harpye zu metamor- phosiren hätte, war der technischen Unmöglichkeiten wegen zwar man- nigfah modifizirt, aber dramatisch außerordentli wirksam. Das mythologishe Intermezzo zwishen Iris, Ceres und Juno sowie der darauf folgende Reigen der Schnitter und Nymphben konnte unbe- schadet der Kontinuität der Handlung fortfallen. Die Darstellung, welche das poetischste letzte Werk des großen Britten fand, war eine fast durchweg achtungswerthe. Der Zauberer Prospero hatte in Hrn. Pategg einen in jeder Beziehung würdevollen Vertreter, welcher die Jamben mit ebenso eindringlidbem Verständniß wie s{chöônem Organ deklamirte; Hr. Direktor van Hell brate den König Alonso zu glänzender Repräsentation, und die Miranda hatte in Frl. Baumeister, der Ariel in Frl. Paulo an- muthige Darstellerinnen. Eine ganz vorzügliche, kaum zu übertreffende Verkörperung fand der Caliban durch Hrn. Kolbe; man kann die Versinnlihung dieses mißgestaltenen Ungebeuers kaum weiter treiben, als es hier bis zu den thieris{sten Grunzlauten ges{ab. Des Königs Spaßmacher Trinculo und sein Kellermeister Stefano, welcbe das komiscbe Terzett vervollständigen, und von den Herren Dröscher und Brinkmann dargestellt wurden, versetten natürlich das AODOR in die größte Heiterkeit. Der Kapellmeister des Theaters, Hr. A. Windeke, hat zu dem Drama eine recht gefällige Musik komponirt, Die Ausstattung ist eine außerordentli glänzende, der Untergang des Schiffes im Vorspiel ein Meisterstück der Theatermaschinentehnik, und die lantschaftliben Bilder von der Zauberinsel höchst malerisb; leider wird ihr Effekt manchmal durch die vordringliche elektrishe und bengalische Beleubtung be- einträhtigt, Der effektvolle Sciffsuntergang wurde stürmis applaudirt und am Schlusse des Ganzen Hrn. Direktor van Hell, der mit nicht geringen Opfern und Mühen die Aufführung ins Werk seßte, der Dank des zahlreih erschienenen Pulikums in Gestalt wiederholter Hervorrufe dargebract.

Das Belle-Alliance- Theater war am gestrigen Sonn- tage bei der Vorstellung von „Unter fremder Flagge“ und „Zwischen 2 Stühlen" gänzli ausverkauft, und es fanden beide Stückte wieder die beifälligste Aufnahme.

Jtalienische Over. Die interessante Saison dieses Unter- nehmens naht sich ihrem Ende, Für die letzten drei Vorstellungen sind jene drei Opern gewählt worden, die den größten Beifall ge- funden haben, nämlich: „Don Pasquale“ morgen, Dienstag, „Vn ballo in Maschera“ am Mittwoch, und zum S{luß am Donnerstag „Ernani“,

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner. Drei Beilagen

(eins{ließlich Börsen-Beilage),

außerdem Abonnements-Einladun schau, Zeitung für

Berlin:

(10684)

auf die „Tägliche Rund- ihtpolitifer“,

welche Prinz Karl in der Schlacht bei Brienne führte, der Ehren-

M2 249.

Erste Beilage zum Deulschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Montag, den 19. September

1881.

Steekbriefe und Untersuchungs - Sachen.

Rastenburg, welcher flüchtig ist und sih verborgen

Amtsgericht L. Abtheilung 96. gez. Friedländer.

Pausecate für den Deutschen Reihs- und Königl. Preuß. Staats-Anzeiger und das Central-Handel8- 4 register nimmt an: die Königliche Expedition

des Deutschen Reichs-Anzeigers und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers: Berlin SW., Wilhelm-Straße Nr. 32. M

1, Steckbriefe und Untersuchnngs-Sachen.

2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u, dergl.

3, Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc

4. Verloosung, Ámortigsgation, Zinszahlung

Uu, 8s. W. von öffentlichen Papieren.

Deffentlicher Anzeiger. 7?

Inserate nehmen an: die Annoncen-Expeditionen de3 „Juvalidendank“, Rudolf Mosse, Haaseustcin & Bogker, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigeu größeren

5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel.

6. Verschiedene Bekanntmachungen.

7. Literarische Anzeigen.

M

Anuoucen-Bureaux. Á

8. Theater-Anzeigen. In der Börsen - 9. Familien-Nachrichten. beilage.

Steäbrief. Gegen den Väcker Valentin Latki, geboren am 29. Mai 1851 zu Heilige Linde, Kreis

hält, soll eine durch Urtheil des Königlichen Land- gerichts I. zu Berlin vom 7. Mai 1881 erkannte Gefängnißstrafe von neun Monaten vollstreckt wer- ‘den. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Strafgefänguiß zu Plötensee abzuliefern. Berlin, den 14. September 1881, Königliches

Steckbrief. Der Ersaßreservist, Knecht August Hermaun aus Crampe, geboren den 30, De- zember 1853 zu Balster, Kreis Dramburg, ist dur Urtheil des hiesigen Schöffengerichts vom 8. April d. J. wegen unerlaubten Auswanderns zu 150 A. Geldstrafe, im Unvermögensfalle zu 6 Wochen Haft verurtheilt. Es ‘wird um Vollstreckung der Strafe und um Nachricht zu den Akten E. No. 48/80 ersucht. Neuwedell, den 12. September 1881, Königliches Amtsgericht.

4133047

i D aan die unverchelichte Jablonska unter dem 5. August 1881 erlassene Steckbrief wird hier- durch als erledigt zurückgenommen. Berlin, den 28. August 1881. Berger, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts I. Abtheilung 88. 4330919

L B der Beilage zu Nr. 61 de 1880 dieses Anzeigers hinter Alexander Antoni, am 14. April 1854 geboren, und 14 Genossen am 6. März 1880 erlassene ofene Strafvollstreckungs-Requisition wird mit Ausschluß des ad 14 aufgeführten Her- mann Baecker, am 16. November 1854 zu Fürsten- walde geboren, hiermit erncuert. Frankfurt a. O., den 13, September 1881, Königliche Staatsanwalt- schaft.

[31267 R A f Satt. Der Drehorgelspieler Giovanni Rossi, geboren im Jahre 1817 zu Morfasso in Italien, dessen Aufenthalt unbekannt is und welchem zur Last gelegt wird, im Amtsbezirk Treptow am 29, Mai 1881 umherziehend das Gewerbe als Dreh- orgelspieler ausgeübt zu haben, ohne im Besiße des zu diesem Gewerbebetrieb erforderlichen Gewerbe- {eins gewesen zu scin Uebertretung gegen S§. 1 und 18 des Gesetzes vom 3. Juli 1876, wird auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts 11. hier- selbst auf den 8. November 1881, Mittags 12 Uhr, vor das Königliche Shöffengericht des Amtsgerichts 11, im Kriminalgerihtsgebäude zu Moabit, Portal 111. part., Zimmer 33, Eingang Ratlhenowerstr., zur Hauptverhandlung geladen. Auch bei unentschuldigtem Ausbleiben wird zur Hauptver- handlung geschritten werden. Berlin, den 26. August 1881. gez. Schreiber, Gerichtsschreiber des König- lien Amtsgerichts 11.

Subhastationen, Aufgebote, Vor- ladungen u. dergl.

[32035] Landgericht Hamburg. Ocffentliche Zustellung. L

Henriette Caroline Catharina Schult, geb. Jan- ï-¿, in Altona, vertreten dur den Rechtsanwalt Dr. Otto Meier, klagt gegen ihren Ehemann, den Steucrmann Joachim Ernst Gustav Schult, unbe- kannten Aufenthalts, wegen böslicher Verlassung, mit dem Antrage: die zwischen den Parteien be- stehende Ebe, wegen böslicher Verlassung des Be- klagten, vom Bande zu trennen, und ladet den Beklagten zur mündliben Verhandlung des Rechts- streits vor die ee Civillkammer des Landgerichts u Hamburg au p 28, November 1881, Vormittags 9} Uhr, mit der Aufforderung, a be dera, gedachten Ge-

te mwgelassencen Anwalt zu bestellen. , E der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage g Aae og) éa; ' en »), Del OOL. GEEE W, Rüter, : Gerichtescbreiber des Landgerichts, Civilkammer 111.

(32734) Oeffentliche Zustellung. 1) Der S{lächter Franz Emil Robert Hart- ra aus Buchwald, geb. den 20. Juni 1852, 2) e D rauer und Sattler Reinhold S efffel aus Dobitschen, geb. den 6. November 1852, 3) der Tiscler Fricdrich Nicolaus Anton Veith aus Quickendorf, geb. den 6. Dezember 1846, sämmtli jeßt unbekannten Aufenthaltsorts, werden bes{uldigt: zu Nr. 1 als beurlaubter Reser- vist, zu Nr. 2 und 3 als Wehrmänner der Landwehr obne Erlaubniß ausgewandert zu sein Uebertre- tung gegen §. 360 Nr. 3 des Strafgeseybuchs. icselben werden auf de, N vember 1881, Vormittags 10 Uhr, vor das Herzogliche D zu Altenburg zur y ndlung geladen. : Depe T buldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der —— &. 472 der S Uge gor nung von dem Königlichen Landwehrbezirkskommando zu Altenburg ausgestellten Erklärung verurtheilt werden. Altenburg, den 6. September 1881. Der Herzoglicbe Amtsantwalt,

[33024]

Oeffentliche Zustellung

mit Ladung. Nachstehender Auszug : : „Zum kgl, Landgerichte Zweibrücken, Civilkammer.

Klageschrift für : das kal. bayr. Aerar, vertreten durch die kgl. Regie- rung der Pfalz, Kammer der Finanzen, in Speier, und diese dur ihren Präsidenten, den kgl. Staats- rath Paul von Braun, in Speier wohnhaft, Kläger, vertreten dur den in Zweibrücken wohnenden Rechtsanwalt Rosenberger, gegen : die Wittwe, Kinder und Erben des zu Hauenstein verstorbenen Wirthes Anton Mansmann, als:

I. dessen gewerblose Wittwe Maria Magdalena Seibel, in Hauenstein wohnhaft, eigenen Namens wegen der zwischen ihr und ihrem verlebten Che- manne bestandenen Gütergemeinschaft, wie auch als Legalvormünderin ihrer mit demselben erzeugten noch minderjährigen, bei ihr domizilirten Kinder : 1) Johann Mansmann, 2) Maria Mansmann, 3) Pauline Mansmann, 4) Hartmann Mansmann ; I]. die großjährigen Kinder: 1) Katharina Mans- mann, Chefrau des Gendarmeriesergeanten A Beide in Kandel wohnhaft, und Leßterer selbst der ehelichen Ermächtigung und Gütergemeinschaft wegen, 2) Otto Mansmann, Ackerer, dermalen ohne bekannten Wohn- und Aufenthaltsort abwesend,

Beklagte, wegen Theilung. Der vorgenannte Beklagte Otto Mansmann, Ackerer, wird andurch vor das kgl. Landgericht Zwei- brüdcken, Civilkammer, vorgeladen und aufgefordert, einen zur anwaltschaftlichen Vertretung daselbst zu- gelassenen Rechtsanwalt zu bestellen, welcher für ihn in dem unten bezeihneten, zur mündlichen Verhand- lung des Rechtsstreites anberaumten Termine zu er- scheinen hat, um antragen zu hören: , Es gefalle der Civilkammer des kal. Landgerichts, die Beklagten zu verurtheilen, zur Liguidation und Theilung der zwischen der Beklagten Wittwe Maria Magdalena Seibel und ihrem verlebten Ehemanne Anton Manêmann bestandenen Gütergemeinschaft, sowie des Nachlasses des Lebteren zu \{reiten, dem- gemäß mit Vornahme der Liquidation und Theilung den jeweiligen Amtsverweser des kgl. Notärs Gink in Dahn zu beauftragen, das kgl. Amtsgericht zu Dahn um Ernennung, Beeidigung und Cinweisung eines Sachverständigen zu ersuchen, welcher die er- forderlichen Taxationen vorzunehmen und N in einem motivirten Gutachten über die Theilbarkeit oder Untheilbarkeit der zu den genannten Vermögens- massen gehörigen Immobilien und Mobilien auszu- sprechen hat, damit entweder Theilung in Natur oder öffentliche Versteigerung erfolge, für den Fall entstehender Streitigkeiten einen Referenten zu er- nennen und die Vorwegnahme der Prozeßkosten aus der Masse anzuordnen —“ P wird mit dem Beifügen, daß zur mündlichen Ver- handlung Termin auf den vierten November 1881, Vormittags neun Uhr, anberaumt ift, dem obgenannten, ohne bekannten Wohn- und Aufenthaltsort abwesenden Beklagten Otto Mans- mann hiermit öffentlich zugestellt. Zweibrüdcken, den 15. September 1881. Die Gerichtsschreiberei des kgl. Landgerichts. Cullmann, kgl. Gerichtsschreiber.

[15812]

(Auszug.) j :

Auf dem sog. Finken- oder Slattermühl-Anwesen Hs.-Nr. 1551/2 zu Vilseck sind für Auna und Margaretha Fink, Erben des verstorbenen Müllers Jakob Fink von Vilseck, im Hyp. Buche für Vilseck Bd. 11]. S. 528 eingetragen: i

a, cin constitntum posses8orium zur Sicherung

eines Kaufschillings, _

b. 26 Fl. 30 Xr. und 73 Fl. 30 Xr. ererbte

Fristengelder. F E

Gegen den Eintrag des Fristengeldes zu 73 Fl. 30 Xr. wurde am 28, Januar 1831 eine Protesta- tion cingescbrieben.

Nachdem nun die Fors{ungen nah den Inhabern obiger Forderungen fruchtlos geblieben, und vom Tage der leßten auf diese Forderungen \ich bezichen- den Handlung an gerechnet mehr als 30 Jahre ver- strichen sind, so ergeht auf Antrag des Hypotheken- objeftsbesitzers Georg Stauber, Oekonomen von Vilseck, die Aufforderung an Diejenigen, welche auf diese Einträge und Forderungen ein Recht zu haben glauben, ihre Ansprücbe innerhalb 6 Monaten dahier anzumelden, widrigenfalls die besagten For- derungen für erloshen erklärt und die Hypothek- ecinträge gelösht werden würden.

Aufgebotstermin wird auf

Freitag, den 2. Dezember 1881, Vorm. 8 Uhr, beim biesigen Amtsgerichte bestimmt. Vilseck, den 11, Mai 1881. K. Amtsgericht. L, 8, Zather, f. Ober-Amtsrichter. Zur Beglaubigung: :

Vilëeck, am zwölften Mai achtzehnbundert ein und adtzig. 4

a Der Kgl. Gerichtsschreiber: Strauf.

-

i, y. E. Ulrich, Rfdr,

„die Wecbselurkunde vorzulegen,

C69) Aufgebot.

Folgende Personen: :

1) der Schlossermeister Carl Ewald Hohenstein, welwer am 22. Juni 1870 von Danzig nah Libau in Curland gegangen ift,

2) der Seefahrer Reinhold Klomhuß, welcher vor circa 40 Jahren von Steegen zur See nach England abgezangen ift,

werden auf den Antrag:

zu 1) der Gescwister Reinhardt und seines Sohnes, Scchlofsers Eugen Hohenitein hter,

zu 2) seiner Schwester Renate Duwensee, geb.

Klomhuß, hier, : aufaefordert, ihre Ansprüche und Rechte spätestens in dem auf

den 3. Januar 1882, Vormittags 11 Uhr,

im Gerichtsgebäude Pfefferstadt, Zimmer Nr. 9,

anstehenden Termine anzumelden, widrigenfalls die-

¿lben für todt erklärt werden werden und ihr Nacb-

[laß mit den Folgen der 88. 834 ff. II. 18 A. L. R.

ihren nächsten bekannten Erben zufält. Danzig, den 3. März 1881.

Königliches Amts8gericht. XI.

“Aa Aufgebot.

Die Firma Peters & Cie. in Crefeld hat das Aufgebot eines Prima-Wechsels d. d. Coesfeld, 6. November 1880, ausgestellt von H. F. Heger an eigene Ordre, gezogen auf A. Offerbhaus in Coes- feld, zahlbar am 15. Februar 1881 bei der Neichs- bankstelle in Münster i. W,., über die Summe von 200 Neich3mark, beantragt.

Besagter Wechsel ist angeblihch vom Antragsteller am 5. Februar d. Is. dur die Post an das Bank- haus Ï. C. A. de Jonge in Cöln gesandt, daselbst aber nicht eingetroffen, \sondern in Verlust gerathen.

Es ergeht daher die öffentlibe Aufforderung an den Inhaber dieses Wechsels, spätestens in dem auf

den 15. März 1882, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtéstelle, Zimmer 39, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und n, widrigenfalis die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird.

Münster, den 12. August 1881. L

Königliches Amtsgericht, Abtheilung TV.

[32207] Aufgebot.

Auf Antrag des Parzellisten Hans Clausen in Sandadcker, Kirchspiels Rinkenes, werden alle Die- jenigen, welche an die von demselben gegenwärtig an den Schiffsführer Hans Peter Jespersen verkaufte

arzellenstelle in Saundack@er nicht protokollirte An- prüche zu haben vermeinen, hierdurch aufgefordert, dieselben spätestens bis zu dem auf

Dienstag, den 22. November d. J., Vormittags 10 Uhr, angesetzten Aufgebotstermine hierselb anzumekden, widrigenfalls dieselben auf ferneren Antrag werden für kraftlos erklärt werden. Flensburg, den 5. September 1881, Königliches Amtsgericht, Ux. Abth.

(22691) Aufgebot.

Der Ackerbürger August Grothe von hier hat das Aufgebot der auf dem Grundstücke Baerwalder Wohnhäuser Band 111. Blatt Nr. 123 des Grund- bus von Baerwalde N./M. in Abtheilung 1II. Nr. 1 eingetragenen Post von 40 Thlrn, = 120 M, über welche ein Dokument nicht mehr eristirt, und deren Eigenthümer ebenfalls unbekannt ist, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, späte- tens in dem auf Ten 19, Oktober 1881, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte an Gerichtsstelle anberaumten Aufgebotstermine scine Rechte anzumel- den und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Bärwalde N./M., den 22. Juni 1881.

Zufolge Gerichtsbefehlusses voi 9. September d. J. wird der Inhaber der aufgebotenen Urkunde aufs gefordert, längstens in dem Aufgebotstermine seine Rechte bei dem diesseitigen Gerichte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls deren Kraft- loserflärung erfolgen würde. Den 10. September 1881. | Gerichtsfchreiberei des Königlichen Amtsgerichts Stuttgart Stadt. Sthaedvel, Gerichtsschreiber.

[32859]

Verlaussanzeige

Aufgebot.

In Sachen des Creditvereins zu Hameln, einge- tragene Genossenschaft, Gläubigers, gegen den Schuh= macher Johannes Meß zu Hameln, Schuldner, K. 2/81 soll das dem Schuldner gehörende, an der Stubenstraße hierselb unter Nr. 27 be=- legene Wohnhaus A mit sämmtlichen Zubehörungen zwang®weise in dem dazu auf Sonnabend, den 5. November d. J., Morgens 10 Uhr, : allhier anberaumten Termine öffentlich versteigert werden. Kaufliebhaber werden damit geladen. Alle, welche daran Cigenthums-, Näher-, lehn- rechtliche, fideiklommissarishe, Pfand- und sonstige dinglibe Rechte, insbesondere Servituten und Real- berehtigungen zu haben vermeinen, werden aufge- fordert, selbige im obigen Termine anzumelden und die darüber lautenden Urkunden vorzulegen, unter dem Verwarnen, daß im Nichtanmeldungsfalle das Recht im Verhältniß zum neuen Erwerber des Grundstücks verloren gehe. Hameln, den 12. September 1881, Königliches TRUCERE Abth. I. ern.

[33039] Die Ehefrau Sophie Tügel, geborene Neumann zu Bresegard, hat das Aufgebot beantragt, das Blatt 5 im Grund- und Hypothekenbuch ihrer Erb- pachthufe Nr. 21 zu Bresegard eingetragenen Nech=- tes, wonach den Altentheiler Neumannschen Ehe- leuten zu Bresegard eine Forderung von 1200 zusteht als Sicherung ihres Altentheils. Da der über solchen Eintrag ausgestellte Hypothekenschein nit beizubringen war, so werden alle Diejenigen, welche aus dem bezeihneten Eintrag Ansprüche gel= tend maten, aufgefordert, spätestens in dem auf den 17. November 1881, Vormittags 10} Uhr, anberaumten Aufgebotstermine, folche Ansprüche an- zumelden, andernfalls wird auf Antrag der Erb- vächterin der Eintrag im Grund- und Hypotheken- buch getilgt und der ausgestellte Hypothekenschein für kraftlos erklärt werden. Z Hagenow, den 12. September 1881.

Zur Beglaubigung:

A G O Pr,

Amtsgerichtsaktuar.

Stuttgart. Aufgebots-Zurücknahme. Dur Gerichtsbeshluß vom Heutigen ist das auf Antrag des i i Abraham Kahn, Handelsmanns in Heilbronn, Vertreter: Rechtsanwalt Dr. Schmal in Stutt-

[33022

gart s E 2 unterm 28. Mai 1880 bezüglih der Württ. Staats- \{uldscheine S L

Litt. C. C. Nr. 14,374 über tro. 1. Juni und

1. Dez. à 45 9% 500 M, F

Litt. C. C. Nr. 18,650 über tro. 1. Juni und

Lc Dez. À 414 9% 500 [A ;

angeordnete Aufgebotsverfahren cingestellt worden. Deu 14. Septbr. 1881. Sthacdel,

Königliches Amtsgericht.

(20768) Aufgebot.

Der Eigenthümer Christian Sperling aus Col- bißow hat das Aufgebot der Guthabe abücber der städtisGen Sparkasse zu Stettin Nr. "150 584 über 138,37 M nebst Zinsen und N”, 184 005 über 89,87 „C nebst Zinsen beantragt. Der Jnhaber der Urkunden wird aufgefordert, \pä estens in dem auf

den 17. Januar 1882, Vo’¿mittags 11 Uhr, vor dem I HRen Ger’.chte, Zimmer Nr. 45, anberaumten Aufgebotsterw.(ne seine Rechte anzu- melden und die Urkundev vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird,

Stettin, den 14. Juli, 18°75

Das Königß he Amtsgericht,

¿cth Aufgebot.

Der Poso-zentier Albert Schweickhardt in Stutt- art, v*treten durch Rechtsanwalt Tafel daselbst, at_ ck 2s Aufgebot des dem Ersteren am 19. Juli

os 1 eingehändigten, von der Möbelhandlung Leopold

Zusfmann in Stuttgart angenommenen, am 19. Ofk- tober 1881 zahlbaren Wechsels über 500 K, der ab- handen gekommen, beantragt.

Dieser Antrag wurde zugelassen und Aufgeb0z8- termin auf

Mittwoch, ten 26, April 1882, Vora, 11 Uhr,

Gerichtss{reiber des K. Amtsgerichts Stuttgart i Stadt.

[33054] Bekanntmachung. Nachsteheuder Anszug: l Großherzoglibes Amtsgericht Weimar! Klagschrift des Rechtsanwalts Dr. Schmidt als Bevollmächtigten der Firma Chr. Ziegler &. Schmidt hier gegen den Kaufmann Wilhelm Seidler, früher hier, jeyt unbekannt wo, wegen 77 A mit Anhang. E 1% lade den Beklagten zur mündlichen Verhand» lung des Rechtsstreits vor Großherzogl. Amtsgericht Weimar zu dem hierbei angeseßten Termine mit ntrage: E 0E e Beklagten zur Zahlung von 77 K nebst 6% Zinsen seit 30. April v. Is. an Klägerin, sowie zu den Prozeßkosten zu verurtheilen, aub dieses Urtheil für vorläufig vollstre#bar zu er- klären, wird mit dem Bemerken, daß Termin zum Er« i scheinen für den Beklaoten auf pen 24, Oktober 1881, Vormittags 9 Uhr,

» aa SIITIP. d ns angeseßt ist, dem K" na um Seidler, frühet hier ossen Aufeathalt unbekannt ift, damit afen it E

Weimar, den 10, September 1881. Ortmann,

Gerichtsschreiber des Großherzogl. S. Amtsgerichts,

bestimmt.