1881 / 231 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 03 Oct 1881 18:00:01 GMT) scan diff

Oberförsterstelle Freienwalde im Regierungsbezirk Potsdam definitiv verliehen und dem Oberförster Hempel die durch Ver- seßung des Oberförsters Krüger erledigte Oberförsterstelle zu Sn im Regierungsbezirk Gumbinnen übertragen worden.

Ministerium der öffentlichen Arbeiten.

Der Buchdruckerei und Buchhandlung des Waisen- hauses zu Halle a. S. und der Gräflich Stolberg- Wernigerode’ schen Faktorei zu Jlsenburg ist die Me- daille mit der Umschrist „für gewerbliche Leistungen“ in Gold verliehen worden.

Aus Anlaß der im Laufe d. F zu Halle a. S. ver- anstalteten Gewerbe- und JFndustrie-Ausstellung ist den Champagnerfabrikanten Kloß u. Förster zu Freiburg a. W., der Mansfeld\scheu Kupferschiefer bauenden Gewerkschaft zu Eisleben, dem Maschinenfabrikanten H. Gruson zu Buckau bei Magdeburg, den Armaturenfabri-

nten Schäffer u. Budenberg zu Buckau bei Magde- burg, den Webereibesißzern L. Peters u. Comp. zu Zörbig die Medaille mit der Umschrift „für gewerbliche Leistungen“ in Gold, der Halleschen Aktien-Bierbrauerei von E. Michaelis u. Comp. zu Halle a. S., den Eis- maschinenfabrikanten Vaaß u. Littmann zu Halle a. S., der konsolidirten Halleschen Pfännerschaft zu Halle a. S., dem Eisenhütten- und Emaillirwerk zu Tanger- hüite bei Magdeburg, der chemischen Fabrik von En- gelke u. Krause zu Trotha, den Greppiner Werken zu Greppin bei Bitterfeld, der Wagenfabrik von Kopf, Fuchs u. Raush zu Halle a. S., dem Direktor Weiß zu Erfurt, den Fabrikanten Fr. Nietshmann Söhne zu Halle a. S., dem Möbelfabrikanten C. Haupt- mann zu Halle a. S., dem Sattlermeister C. Schlüter zu N a. S., dem Kinderwagen- und Stuhlsabrikanten E. A.

aether zu Zeiß, dem Hutfabrikanten T h. Dußschky zu Magdeburg, dem Kürschnermeister C. Jacob zu Halle a. S., den Buchdruckereibesißern A. u. R. Faber zu Magdeburg, dem Uhrmacher Aug. Mül ler zu Hettstedt, dem Uhrmacher F. Ma y zu Halle a. S., den Pianofortefabrikanten F. Hänel u. Sohn zu Naumburg a. S., dem Musikinstrumentenmacher C. Kru spe u Erfurt, dem Spritenfabrikanten H. Bräunert zu Bitter- feld, dem Heizungs- und Ventilationsanlagefabrikanten H. Liebau zu Magdeburg-Sudenburg dieselbe Medaille in Silber, den Spiritus- Ehrenberg u. Comp. zu Halle a. S., den Zuckerfabrikanten Bennedcke, Hecker u. Comp. zu Staßfurt, der Aktien-Malz- fabrik zu Landsberg, Regierungsbezirks Merseburg, der Gesell- schaft Harzer Werke zu Nübeland und Zorge, dem Alaun- fabrifanten' Fr. Müller zu Eisleben, dem Lackfabrikanten J. F. Glorius zu Magdeburg, den Splauer Thon- werken zu Splau bei Schmiedeberg, dem Herrn Karl Brüning zu Wernigerode, dem Maschinenfabrikanten C hr. Kind zu Halle a. S., der Halleshen Maschinenfabrik und Dampfkessel-Armaturen-Fabrik von Dieker u. Werneburg zu Halle a. S.,, dem Kunstshlosser Ru- dolf Müller zu Halle a. S., dem Geldschrankfabrikanten Chr. Bötticher zu Halle a. S., dem Kunstschlosser Rudolf Speck' zu Halle a: S., dem S C. Böhme zu Halle a. S., dem Ziegeleibesißer Alb. Schaa f zu

alle a. S., dem Dampfböttchereibesißer J. A. Aurin zu tordhausen, dem Tischlermeister C. Helmholz zu Magde- burg, der Halleschen Spielkartenfabrik von Ludwig u. Schmidt zu Halle a. S., den Lederfabrikanten F. Bret t- me s ru. Koh \chzu Zörbig, den LederfabrikantenG.Purrucker u. Sohn zu Zeiß, dem Drechslerwaarenfabrikanten C. Ko ch zu Magdeburg, dem Hanf- und Drahtseilereibesißer Adolf Bestehorn zu Halberstadt, dem Gurten- und Schlauchfabri- kanten W. Kux zu Halberstadt, dem Webereibesißer H. Röôt- tig zu Mühlhausen i. Th.,, dem Scneidergeschäfts-Fnhaber

. Weil zu Magdeburg, den Kleidungsgeshäfts-Jnhabern

ampfke u. Comp. zu Halle a. S., der Modistin Auguste

öhne zu Halle a. S.,, dem Kleidungsgeschäfts-Jnhaber

[b. Drechsler zu Halle a. S., dem Schuhmacher- meister Ch. Strohmeyer zu Nordhausen, dem Pho- tographen F. Tellgmann zu ühlhausen, dem Photographen K. Festge zu Erjurt, dem Photographen O. Wiegand zu Zeiß, dem Buchdruckereibesißer O. Hendel zu Halle a. S., dem Mechaniker C. Nockler zu Halle a. S,, dem Pianofortefabrikanten C. R. Ritter zu Mur den Pianofortefabrikanten Lemcke u. Ehrenberg zu Schkeuditz, dem Jngenieur Otto Groos zu Halle a. S., dem Fabrik- direktor L. Grotowky zu Köpsen bei Weißenfels, dem Bildhauer und Zinngießer Gust. Glück zu Halle a. S., dem Tischlermeister A. Preller zu Halle a. S., dem Herrn J. M: Reichardt zu Halle a. S., dem Fabrikanten Laßmann zu Halle a. S. dieselbe Medaille in Bronze verliehen.

Angekommen: Der Direktor im Ministerium der eistlihen, Unterrihts- und Medizinal Angelegenbeiten, Wirk-

he Geheime Ober-Regierungs-Rath B arkhau

e Jnsel Borkum. n von der

Bekanntmachung.

Die dritte ordentlihe Provinzialsynode der Provin T On en urge für deren Dauer ein Zeitraum von zwölf Tagen in Aussicht genommen ist, wird hiermit auf Sonnabend, den 29. Oktober dieses Jahres, nah der König- lihen Haupt- und Residenzstadt Berlin von uns berufen. Die Einladung der einzelnen Mitglieder mit den näheren Zeit- und Ortsangaben wird geshästeordnungsmäßig dur den bisherigen Präses der Provinzialsynode erfolgen.

Berlin, den 30. September 1881.

Königliches AEST der E Brandenburg.

egel.

Bekanntmachungen,

betreffend Verbote und Beshxänkungen der Ein- fuhr über die NeiGhsgrenze,

Nachdem auf Grund amtlicher Mittheilungen die Rinder- est in Oesterreih-Ungarn, insbesondere in dem Kronlande iederösterreih, eine größere Verbreitung erlangt hat, so wird

die eZLAOE vom 8, September l. Js. Gesetz- und Verordnungsblatt S. 1283 außer Kraft gesetzt. Gleich-

und Hefenfabrikanten Haring,

“18./7. 19./7, Coquimbo.

eitig werden im Hinblide auf §. 328 des Strafgesezbuches ür das Deutsche und auf Grund des Art. 2 Ziff. 1 des Polizeistrafgeseßbbuches für Bayern vom 26. Dezember 1871 sowie mit Bez e auf das Reich2gesey vom 21. Maí 1878 Ri latt Nr. 12 nachstehende Bestim- mungen get Es

1) Verboten ist bis auf Weiteres entlang der bayeris{h- österreichish:n La ttgrenze von der säfischen Grenze bei Rehau bis einschließlich Kiefersfelden bei Kufstein die Einfuhr aus Ri d i nah und durch Bayern:

a, von Rindvieh, Schafen und Ziegen ohne Unterschied der Race und des Landcs, aus welchem sie kommen, desgleichen

b, von thierishen Theilen jeder Art in frishem Zustande, welche von diesen Wiederkäuern herrühren,

soweil nicht in Nachstehendem etwas Anderes bestimmt ist.

2) Nicht beschränkt bleibt der Verkehr :

a. mit Butter, Milh und Käse,

b, mit vollkommen trockenen Häuten, sowie mit trockenen oder gesalzenen Därmen,

c. mit Wolle, Haaren und Borsten, ges{huolzenem Talg, desgleichen mit lusttrockenen, von thierishen Weich- theilen befreiten Knochen, Hörnern und Klauen.

3) Auch ist niht beschränkt der Verkehr mit Gespannen von Rindvieh zwischen österreichishen und bayerischen Grenz- orten, beziehungsweise Grenzmarkungen, und der Weidetrieb von an Bayern angrenzendèn österreichishen Fluren und Alpen auf bayerische Fluren ünd Alpen.

4) bur die Grenzstrecke westlich von Kiefersfelden bei Kufstein bis Lindau verbleibt es bei den Bestimmungen der Bekanntmachung vom 28. Juli 1879 bezw. der Ziff. 11. und 1TI, der Bekanntmachung vom 27. Juli l. Js.

München, den 28. September 1881.

Frhr. v. zeilißsch. Auf Königlih Allerhöchsten Befehl : .

Der General-Sekretär, Ministerial-Rath v. Schleret h.

Nictamtlites.

Deutsches Neich.

Preußen. Berlin, 3. Oktober. Am 28. v. Mts. verstarb im hieligen Augusta-Hospital nach längerer Krankheit der aiserlihe Gesande am Königlich portugiesishen Hose Wilhelm von Pir im Alter von 57 Jahren. Der Verewigte Myerte zu den älteren Beamten des auswärtigen Ressorts. Nachdem er im Jahre 1851 als Referendar in die diplomatishe Laufoahn eingetreten, wurde er im folgenden Jahre, nah bestandener diplomatischer Prü- fung, zum Legationssekretär in Turin ernannt, fungirte dem- nächst längere Zeit in gleicher Eigenschast bei der vormaligen Gesandtschaft in Neapel, wurde nach erfolgter Ernennung zum Legations-Rath von dort an die Gesandtschaft in Stockholm verseßt und im“ Jahre 1862 zum Ersten Legationssekretär in St. Petersburg ernannt. ‘Jm Jahre 1864 erfolgte seine Beförderung zum “Minister-Resitenten in Weimar und 1875 Mare O Gesandten. in Lissabon, auf welchem

osten er bis zu jeinem Tode ‘verblieben ist. Derselbe hat in seinen verschiedenen dienstlihen Stellungen sich die Anerken- nung sowohl seiner vorgeseßten Behörde, als der Regierungen, bei denen er beglaubigt war, zu erwerben gewußt und hinter- läßt den Ruf eines pflihtgetreuen Beamten.

_— Der Königliche Gesandte, Gcaf von Werthern- Beichlingen, ist von seinem Urlaube nah München zurück-

gekehrt und hat die Geschäfte der Gesandtschast wieder über- nommen.

Der General der Kavallerie Graf von Branden- burg, General-Adjutant Sr. Majestät des Kaisers und Königs und Commandeur der Garde-Kavallerie-Division, hat

sih auf einige Tage mit Urlaub nah Domanze in Schlesien begeben.

Der General-Lieutenant von Hartmann, Jnspecteux der Kriegsschulen, hat eine Dienstreise angetreten.

Der heutigen Nummer des „Reihs- und Staats- Anzeigers“ ist eine „Besondere Beilage“ (Nr. 10), enthaltend Entscheidungen des Reichsgerichts, beigefügt.

Als Aerzte haben sih niedergelassen die Herren Dr. Max Dietrih in Minden, Dr. agcial in Ballen

Dr. Schaumberg in Biedenkopf und Dr. S Li , furt a. M. N p r, Sprengel in Frank

S. M. S. „Ariadne“, 8 Geschüße, Kommdt. Korv. ap Q o: E Los E O: oe # in Ply- U ngetrossen un avncligt am 3. Vftober cr. n Wilhelmshaven in See zu gehen. D

Das „Marine-V.-Bl.“ veröffentliht solgende Na rihten über Schiffsbewegungen: (das Dutuio oe dem Orte bedeutet Aukunst daselbst, nah dem Orte Abgang von dort.) S. M. S. „Ariadne“ 1./8. Punta Arenas. (Poststation : Ply- mouth.) S. M. Knbt. „Drache“ Wilhelmshaven 22./7. (Post- station : Wilhelmshaven.) S. M. S. „Freya“ 13./9. Gibral- tar 24/9. 30./9. Plymouth. (Poststation: lywmouth.) S. M. S. „Friedri Carl“ Kiel 19./9. 22./9, Wilhelms- haven. (Po tion : Wilhelmshaven.) S. M. S. „Friedrich der Große“ Kiel 21./9. 283./9. Wilhelmshaven. Post- station: Wilhelmshaven.) S. M. Aviso „Habicht ./8. Apia. (Poststation: Audckland auf Neuseeland.) S. M. S. „Hertha“ 12./6, Dotojama, Lehte Nachriht von dort 10./8. Poststation : Hongkong.) S. M. Knbt. „Hyäne“ 18 /9.

lymouut 9/9, %2./9. Wilhelmshaven. (Post- station: ilhelmshaven.) S. M. Knbt. „Zltis“ 24./7. Sue 10./8. nah Chefoo. (Poststation : Hongkong.) S. M. S. „Kro z“ Kiel 20./9. 24.,/9. Wilhelmshaven.

oststation Wilhelmshaven.) S. M. Av. „Loreley“ 14./9.

ujukdéré. wae t von dort 22./9, (Poststation : Konstantinopel.) S. M.S. „Luise“ 24./8. Funchal (Madeira) 30./8. Bn, Porto Grande (St. Vincent). (Posistation : L et 2 E M. 1/6 Ri 5, Saluafata. Nachrich Apia 15./6. oststation : Auckland auf Neuseeland). S. M. S. echte Racri 14./7. Valparaiso —— e Nachricht von dort 8./8. (Poststation: Panama.) S. M. S. „Nautilus“ 30/8. Coruña 31./8. 4./9, Plymouth o, 16.,/9, Kiel. S.

Niobe“ 83,/9, Kiel. (Posistation: Be, 2. „Nymp nzig

M. S, M. S, he“ 14./9. Kiel 24./9. 27./9. zig.

S. M. S. „Preußen“ Kiel 22./9. 25./9. Wilhelmshaven. (Poststation: Wilhelmshaven.) S. M. Brigg „Rover“ 3./9. Kiel. (Poststation: Kiel.) S. M. S. „Stosch“ 9./8. Hong- kong. Beabsichtigte am 16./8. nah Chefoo zu gehen. (Post station : Hongkong.) S. M. Brigg „Undine“ 3./9. Kiel. (Post- station : Kiel.) S. M. S. „Victoria“ 16./8. Rio de Janeiro. Lette Nachricht von dort 3./9. (Poststation: Porto Grande [Cap Verdische Jnseln]). S. M. S. „Vineta“ 10./9. Kapstadt 22./9. (Poststation: Plymouth.) S. M. Knbt. „Wolfs“ 15./7. Nagasaki 26./7. 28./7. Shanghai. Leßte Nachricht von dort 10./8. (Poststation: Hongkong.) Der Dampfer „Electra“ ist mit dem Ablösungskommando. für S. M. Knbte. E und „ZJltis“ am 5. August cr. in Shanghai ein- getroffen.

, Kiel, 1. Oktober. (Kieler Ztg.) Die Schiffsjungen- briggs „Undine“ und „Rover“ haben an die Kaiserliche Werft geholt, um mit der Abrüstung zu beginnen. Die Außer- dienststellung erfolgt am 15. d. M. General-Feldmarschall Graf von Moltke begab sih heute Morgen mit dem Uebungs- fommando des Großen Generalstabes auf dem Aviso „Zieten nah Sonderburg und kehrte Abends hierher zurück. Der Vice-Admiral Bat\{ch nahm an dieser Fahrt theil. Die Glattdecks-Korvette „Elisabeth“ (Seekadettenshulshif) und die Korvette „Carola“ wurden heute in Dienst gestellt. Die „Elisabeth“ ist zur Entsendung nah Ostasien, die Korvette „Carola“ für die Südsee bestimmt.

Trier, 2. Oktober. (W. T. B.) Jhre Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin trafen gestern Abend von Saarbrücken incognito, in Begleitung des Ministers der öffentlichen Ar- beiten, Maybach, hier ein und nahmen im Trierer Hof Absteigequartier. Heute früh empfing Se. Kaiserliche Hoheit

den Bischof Korum in halbstündiger Audienz. Für heute“

Abend wird von der Bürgerschaft ein Fackelzug vorbereitet.

Bayern. München, 30. September. (Allg. Ztg.) Jn der heutigen Sizung der Abgeordnetenkammer legte, nah dem Präsidialvortrage des ersten Vorsißenden, welcer mittheilte, daß vom Kriegs-Minister an die Kammer drei Ge- seßentwürfe gelangt sind, betreffend: 1) den Hauptetat der Militärverwaltung des Königsreihs pro 1881/82, 2) einen Kredit sür außerordentlih: Bedürfnisse des Heeres, 3) cinen Kredit für Kasernenneubauten in Folge der Heeresverstärkung, der Finanz-Minister von Riedel vor: 1) einen Geseßentwurf, betreffend die Verlängerung der vom leßten Budgetlandtag für zwei Fahre bewilligten Malzaufschlagserhöhung; 2) das. Budget für die 16. Finanzperiode mit dem indie. Die Staats- ausgaben, erklärte der Minister, seien auf 231 089 885 und zwar 91 583 459 #4 sür die Verwaltung und 139 506 426 M De Staatsaufwand veranschlagt; dies ergiebt gegen die

udgetsäße der 15. Finanzperiode ein Mehr von 9 348 440 M, wovon 7 168 998 6 auf den Staatsaufwand kommen. Mehr- ausgaben erfordert unter anderem der Etat für Reichszwecke 4151 088 M in Folge der Vermehrung der Matrikularbei- träge gegen den leßten Budgetanschlag. Der Minderaufwand berechnet sich auf 824842 4, darunter 700 000 4 beim Etat des Zinszuschusses zu den Pfälzer Bahnen. Unter den Mindereinnahmen figuriren insbesondere diejenigen au3. den Staatsforsten im Betrage von 2328 900 # Zur Deckung des Defizits von 9348 449 #4 is eine Steuererhöhung von etwa 20 e erforderlich und beantragt. Der Finanz- Minister {loß seinen eingehenden Vortrag mit den Worten: „Wenn es FJhnen gelingt, die Ordnung des Staatshaushalts, welche vom leßten Landtag mit so großem Ernst angestrebt wurde, zu fördern, dann werden Sie zwar ebensowenig wie der leßte Landtag mancher ungerechten Kritik entgehen, aber seien Sie dessen siher: Die Anerkennung aller wahren Vaterlandsfreunde werden Sie sih erwerben.“ À

Württemberg. riedrihshafen, 29, Septem“cr. Der König ist heute Mitiac von Sh wieder hier ein- getreten, Heute Abend ist der Großherzog von achsen mit der Prinzessin Elisabeth, nah mehrtägigenr Aufenthalt am hiesigen Hoflager, wieder von hier abgereist.

Baden. Karlsruhe, 1. Oktober. Die „Karlsr. Z.“ meldet: Die Kronprinzessin von Shweden und Nor- wegen telegraphirt heute an ihre Eltern einen tiefbewegten Gruß zum ersten Mal vom neuen eigenen Heim. „Wunder- \{öner, rührender Empfang, die licbevollste Gesinnung reh Theilnahme überall. Wundervolles warmes Wetter; die Stadt schönstens dekorirt; Lage prachtvoll. Alles noch n ie ein pay Y T. B) Die G

(W. T. B. le Generalsynode hat in der heutigen Sihung den Antrag des Ober-Kiehenratts auf ge-

meinjame Feier des Reformationsfestes am 31. Oktober a:1- genommen.

Hessen. Darmstadt, 1. Oktober. Der Großherzo wird, wie die „Darmst. Ztg.“ meldet, am Montag, 2 g. U srüh von hier abreisen und zunächst die Ausstellung in Stutt: gart besuchen. Von Stuttgart aus erstattet Se. Königliche

oheit am Dienstag dem König und der Königin von ürttemberg in Friedrichshafen einen Besuch und reist am Mittwoch über Viünchen, einer Einladung des Herzogs von Sachsen-Coburg-Gotha Folge gebend, nah der Hinterriß, wo-

selbst der Aufenthalt voraussichtlih von etwa 14fägiger Dauer sein wird.

Mecklenburg. S{hwerin, 29. September. amb. Nachr.) Der me lenburgische Landtag ist zum 1e No- vember nah Sternberg einberufen. Außer der Bewilligung der Steuern proponirt d‘e Regierung: Berathung über die Bestreitung der Justizverwaltung nach Ablauf der hierüber

ür die Zeit vom 1. Oktober 1879 bis s fhlossenen Vereinbarung. Johannis 1882 abge-

Elsaß-Lothringen. Straßburg, 30. Septenbcr. (Els -Lthr. Ztg.) Jn seiner gestrigen öffentlichen Sigung hat der Bezirksrath von Unter-Elsaß über die leßte der 116. Reklamationen einschließli Offizialbeanstandungen entschieden, welche gegen die Ende Juli und Anfangs August cr. vor- genommenen Gemeinderathswahlen erhoben worden waren. Nach dem Gesammtergebniß der publizirten Beschl üsse- kne A ug des adirkes die Wahlverhandlungen

; außerdem machen si wahlen nothwendig. i jen sich noch 17 Ergänzungs- e näm bung bildete zuglei den definitiven Ab- {luß des dieejährigen UTamatica Ea n Ansehun ae F 4 de 9 F Cor L Due pet ngalahre 1880— 1881 ngegangenen werden fih auf 648 bel hatte, ift dieselbe im Rechnungsjahre 1881-1882 auf 556 E

gesunken. Es darf diese Minderung wohl als ein glücklicher Erfolg der Thätigkeit der Veranlasgungsbehörden und insbesondere auch der Steuervertheiler angesehen werden, welche mit aner- fennenswerther Unrerdrossenheit und lebhaftem Jnteresse ihrer ebenso shwierigen wie undankbaren Aufgabe gerecht zu wer- den sih bemühten und daher mit dem Gefühle aufrihtiger Be- friedigung auf die nunmehr beendigte Campagre zurüblicken fönnen.

Oesterreich-Ungarn. Wien, 1. Oktober. (W. T. B.) Sämmilliche hiesige Blätter bringen Besprehungen über die Correspondenz der „Times“, betreffend die künftige Gestaltung des Orients, und äußern sih ablehnend gegen dieselbe. Es wird hervorgehoben, daß Deïerreih-Ungarn nicht die geringsie Lust verspüre, das angebotene Geschenk anzu- nehmen ; die Jnteressen der Monarchie forderten nicht, daß Griechenland Desterreih:Ungarn zu Liebe einen Theil seiner Selbständigkeit opfere. Es liege weder in der Absicht Oesterreich- Ungarns, von den Griechen bewohnte Gebietstheile zu annek- tiren, noch könne es daran denken, über souzeräne Staaten seine Herrschaft auszudehnen. Das Augenmerk Oesterreich- Ungarns müsse vielmehr darauf gerihtet sein, sich das Ver- trauen und die Sympathie der selbständigen Balkanstaat:n zu erwerben, und dahin gehe auch thatsählih die Orientpolitik der Regierung. /

Schweiz. Bern, 28. September. (Allg. Ztg.) Der Gemeinderath von Bern hat si in seiner 4 Sigßung in Sachen des projektirten Sozialistenkongresjes schlüssig gemacht. Auf die gleihen Gründe wie die Petition der 35 000 Züricher Bürger gestüßt, hat er an die Regierung des Kantons Bern ein sehr eingehendes Schreiben gerichtet, dessen Schluß wie folgt lautet: „Jn Umfassung des Angebrachten und im Hinblick auf §. 40 der Kantonsverfassung, welcher die zur Handhabung der geseßlihen Ordnung und der Sicherheit des Staats exforderlichhen Vorkehrungen dem Regierungs-Rath überträgt, stellen wir an Sie, E Herren, das eben so ehrerbietige als bestimnite Ansuchen: Sie möchten die «ctwa beabsichtigte Abhaltung des sozialistishen Weltkongresses oder analoger Versammlungen in. Bern, wie in der Vergangenheit, fo auch sür die Zukunst verbieten und die geeigneten Maß- nahmen -treffen, um eventuell diesem Verbot Nachachtung zu verschaffen.“

GroßFbritannien und Jrland. London, 30. Sep- tember. (Allg. Corr.) Aus Jrland meldet der Telegraph heute eine ganze Reihe von mehr oder minder erheblichen Gemwaltakten und Ruhestörungen. Die Dubliner Re- gierung erhielt die Weldung von einem frehen Versuche, das Haus des Kapitän Lloyd, eines Gutsbesizers in Pallas Green, Grafschaft Limerick, mit Dynamit in die Luft zu sprengen. Eine Seite des Hauses ward voll- ständig zertrümmert. Kapitän Lloyd, 7 Arbeiter und 11 Polizisten befanden sih zur Zeit in dem Gebäude, aber es wurde, so weit bis jeßt bekannt, Niemand verleßt. Unweit Drogheda wurde am Mittwoch Abend auf einen Landagenten aus Dublin geschossen, aber die Schüsse gingen fehl. JnRosorna wurden die Häuser derjenigen Einwohner, welche sich weigerten, zu Ehen der Freilassung des Paters Scheehy zu illuminiren, vom Pöbel demolirt. Die Polizei griff die Unruhestister mit dem Bajonnet an, und die Aufruhrakte mußte verlesen werden, che die Menge si zerstreute. Jn Tubercurry, wo erst vor einigen Tagen in einem Kampfe zwischen Volk und Poli- zei Blut geflossen, griff der Pöbel am Mittwoch die Polizei- kaserne an und entfernte sih erst, als die Polizei sih anschidckte, von ihrer Shußwosse Gebrau zu machen. Aus Kings County wird geschrieben, daß dort seit Kurzem kein Tag vergehe, an welhem niht Brandstistungen, Viehverstümmelun- gen, Widerfiand gegen Pachtzahlung, V-xsuche, Häuser in die Lust zu sprengen, und andere Gewaltthätigkeiten stattfinden.

Atdermann Ellis wurde gestern zum Lordmayox der City von London für das am 9, November d. J. be- ginnende Amtsjahr gewählt,

3, Oktober. (W. T. B.) Nach einer Meldung der „Times“ aus Kalkutta hat die indishe Regierung beschlossen, die in Chaman Khojak stehenden Truppen zurückzuziehen und die Garnison von Quetta auf ihre ursprüngliche Stärke zu vermindern,

Frankreich. Paris, 2. Oktober. (W. T. B.) “Jn der heute von den revolutionären Comités wegen der Ange- legenheiten in Tunis abgehaltenen Privat - Ver- sammlung wurde die Einberufung eines großen Meeting s beschlossen, das beauftragt werden soll, das Minist. rium in Anllagezustand zu derseten, Nachrichten aus Tunis mel- den: der Ministerresident Roustan sei mit allen zur Regelung aller {webenden Fragen erforderlichen Vollmachten nah Tunis zurückgekehrt. Der Marsch nah Kahiruan soll gegen den 12. cr. beginnen, die Vorbereitungen dazu werden sehr lebhaft betrieven. Es ist einiger Negen gefallen, der Ge- sundheitszustand der Truppen I L gebessert. Nach Mel- dungen aus der Provinz Oran ist die Lage daselbst eine fort- geseßt günstige.

Aus Tunis wird unter dem 1. Oktober gemeldet: Bei El Mahdia sind 5000 Mann französischer Fn konzen- trirt, Dieselben erwarten den Befehl zum Vorrücken. Starke Rekognoszirungen finden in der Richtung aus Kahirouan i Der Minister-Resident Roustan ijt in Gouletta cin- getroffen.

Jtalien. Rom, 1. Olktober. (W. T. B.) Die dem ehemaligen Deputirten Mancardi von den italienischen Handelskammern ertheilten Vollmachten zur Vertretung der italienishen Gläubiger der Türkei bei der Kon- ferenz in Konstantinopel sind gestern von einer hier abgehaltenen Versammlung von 202 Besitzern türkisher Schuld- titel bestätigt worden. :

Griechenland. Athen, 29. September. (Allg. Corr.) Eine amtliche Depesche meldet, daß König George gestern Mittag seinen Einzug in Arta unter grenzenloser Begeisterung der Einwohners it G

Ueber die Reise des Königs wird der „Pol. Corr.“ aus Athen, 24. September, gemeldet: „Die Abreise des Königs nach den neuerworbenen E war ursprüng- lih für den 22. September, sestge}eßt, erfuhr jedoch einen Aufschub bis zum 24,, an welhem Tage sie um Mitter- nacht angetreten wurde. Bis zum ambrakischen Meerbusen hat die unter dem Kommando Miltiades Kanaris' stehende westliche Division der griechischen Flotte, bestehend aus den größeren Kriegsschiffen „Hellas“, „König Georg“, „Spehia

und „Salamis“, dem Könige das Geleite gegeben. Von Arta aus wird den König Georg eine Ehrenwache begleiten, welche aus der dritten Escadron des ersten Reiterregiments unter dem Kommando Grivas? und aus zwei Compagnien be- rittener Genéd'armerie unter dem Befehle J. Ae Myslios' formirt wird. Minister-Präsident _Kumunduros befindet si un Gefolge des Königs bis zu dessen Abreise von Arta. Von dort aus wird der Kabinetshef nah Athen zurückehren, um sich später zur See nah Almyros zu begeben, woselbst er abermals mit dem Könige zusammentrifst und diesen auf seiner Weiterreise nah Pharsala und Larissa begleiten wird. Man glaubt allgemein, “daß die Reise des Königs längere Zeit in Anspruch nchmen wird, ja man will wissen, daß sie bis zum Zeit- punkte der Uebergabe von Volo erstreckt werden foll, um sodann durch den Besuch auch von Volo abgeschlossen zu werden. Von Arta aus wird König Georg auf dem Landwege über Kalaryta nah Thessalien gehen. Das Gefolge des Königs hat sih bereits vor einigen Tagên zum größeren Theile mit dem Dampfer „Fris“ nah Menidi begeben, wo si dasselbe dem Könige anschließt. Durch ein Königliches Dekret wurde für die Dauer der Abwesenheit des Minister-Präsidenten Kumunduros, der au zwei Portefeuilles verwaltet, die Lei- tung des Ministeriums des Aeußern dem Justiz-Minister Rikaki und jene des Unterrichts?Ministeriums dem Minister des Jnnern Papamichalopulos übertragen.“

Serbien. Belgrad, 1. Oktober. (Pol. Corr.) Fürst Milan hat seine Reise ins Jnnere Serbiens wegen Unwohl- seins auf unbestimmte Zeit verschoben. Die serbisch- bulgarishe Kommission, welche die zwischen den beiden Nachbarländern s{hwebenden Grenzstreitigkeiten endgültig regeln soll, wird, wie bestimmt verlautet, Mitte Oktober in Belgrad zusammentreten. Rachrihten aus Albanien schildern die Gährung in jener Provinz als im raschen Wachsen begriffen. Jn acht Kaimakamaten stehe die Bevölke- rung zum Losschlagen bereit. , Die Pacifications-Versuche Derwisch Paschas werden durch albanesishe Meldungen als völlig mißlungen bezeichnet.

Nußland und Polen. St. Petersburg, 2. Ok- tober. (W. T. B.) Der „Regierungs-Anzeiger“ ver- öffentliht ein Cirkular des Finanz-Ministers, in welchem bestimmt wird, daß vom Auslande importirte galvano- elektrishe Batterien, Jnduktionsapparate und isolirte Drähte denselben Regeln unterworfen sein sollen, welhe für einzu- sührende Waffen gelten. /

Das „Journal de St. Pétersbourg“ wendet \ih gegen die Ausführunzen der „Daily News“, betreffend das Verhalten Rußlands in Central- Asien, und jagt: das genannte Blatt seße: seine Phantasien über die von Rußland in der turkomanishen Steppe eingenommene Po- sition fort. Rußland habe die Nothwendigkeit eingeschen, für seine Sicherheit in der Steppe zuerst gegen die Turko- manen und sodann gegen jede Gefahr, welche ihm in dieser Richtung drohen könnte, Bürgschaft zu schaffen. Es sei daher natürlich, daß bie russishe Regierung ihre Vertheidigungs- kräfte an einem Punkte der E konzentrire, von dem aus eine Gefahr kommen könnte. Ebenso sei es natürlich, daß, da Askhabad der strategische PORppumt dieser Vertheidigungs- position sei, die russishen Truppen die vor dieser Position gelegenen Pässe beseßten. L s

Schweden und Norwegéckch@ *Stockholm, 1. Okto- ber. (W. T. B.) Das Kronprinzliche Paar fuhr heute Mittag auf einem Königlichen Dampfer, von gegen 40 dicht beseßten Dampfschiffen begleitet, über den Mälarsee nach Stocholm. Bei der Ankunft auf Riodarholm, wo ein pracht- voller Papillon errihtet war, wurden die hohen Neuver- mählten von dem Statthalter, den Stadtverordneten und anderen Behörden mit Anreden, auf welche der Kronprinz antwortete, und mit großem Jubel der auch von Auswärts zahlreih zugeströmten A begrüßt. Der Schmuck der Straßen, Pläße und Brücken ist außerordentlich prächtig. Das Kronprinzliche Paar hielt in einem sehsspänrilgen wau- wagen seinen Einzug; die hohen Herrschaften dankten nach allen Seiten. Eine am Scloßplaße erridtete Ehrenpforte zeigte die Medaillonportraits der Kronprinzessin und Pa Eltern, des Großherzogs und der Großherzogin von Baden, jowie eine Ansicht von Karlsruhe. Auf der Schloßtreppe empfingen der Reichs- marschall und die Hofchargen, vor der Königswohnung der König und die Königin die Hohen Neuvermählten. Hier wurde alsbald eine Cour gehalten. Um 7 Uhr findet Gala- diner im Königlichen Schlosse, später eine allgemeine JIumi- nation n:bsstt Feuerwerk statt.

Amerika. Washington, 1. Oktober. (W. T. B) Die Schuld der Vereinigten Staaten hat im vergan- enen Monat um 17 489 000 Doll. abgenommen. Jm Staats- hate befanden sich ult. September 250 900 000 Doll.

Afrika. Egypten. Aus Kairo wir „Reuters Bureau“ unterm 30. v. M. gemeldet: „Die Vorbereitungen zur Ein- führung von Refotuten in den einheimischen Tr i- bunalen, welche die Verfahrungsweise so weit als mözlih der der internationalen Tribunale - assimiliren, sind nahezu vollständig. Man erwartet, der Plan werde von dem nächsten Ministerrath gebilligt werden, worauf unverzüglich mit der Einrichtung der neuen einheimishen Gerichtshöje vorgegangen weröen wird. Die Meldung ist unbegründet, daß die Notabeln die Herstellung einer Deputirtenkammer nach dem Muster europäischer Kammern verlangt haben; und das Gerücht, die egyptischen Offiziere D auf die Entlassung der europäischen Beamten im egyplishen Staatsdienste gedrungen, entbehrt gleichfalls der Wahrheit. Mr. Auckland Colvin, der englische Generalfontroleur, sagt, er hege keinerlei Befürchtungen hin- sichtlih der allgemeinen Situation.“

Nr, 18 des Marineverordnungsblatts hat folgenden Inhalt : Beurlaubung der Militäranwärter. Arbeiterabtheilung. Mascinenbiographien. Proviantlieferungskontrakte, Ver- pflegungszushuß. Personalveränderungen. Penacpruhtigungen,

eft 9 und 10 (Jahrg. .„) der eitschrift ur Bauwesen, herausgegeben im Ministerium der öffent- ihen Arbeiten (Redaktions-! ‘ommission: È rrmann, Ober- Baudirektor, Fr. Hitig, Geheimer R terung ath, J. W. Schwed- ler, Geh. Ober-Baurath, O. Baens, h. Ober-Baurath, H. Oberbe, Geh. Ober-Baurath. Redacteur: F. Endell, Regierungs und Bau- rath im Ministerium der öffentlihen Arbeiten. in, Verlag von Ernst u. Korn Gropiussche - und Kunsthandlung), hat folgenden Inhalt: Originalbeiträge: Das Königliche Regierungs- ebiude u Königsberg i. Pr., vom Regierungs- und Baurath F. Endell in Berlin ( uß). Die Märkte von London, vom Regierungs-Bau- meister J. Hennicke in Berlin (Schluß). Die Deiche am Niederrhein,

vom Professor J. Schlichting in Berlin (Schluß). Neuere Beob- achtungen über die gleihförmige Bewegung des Wassers, von dem Wirkl. Geh. Rath Dr. G. Hagen in Berlin. Studien über die Gestaltung der Sandküsten und die Anlage der Seehäfen im Sandgebiet, vom Regierungs-Bauineister H. Keller in Berlin (Fortseßung). Ueber die Stöße des bydraulishen Widders in den Leitungen, eine Untersu{ung der Mittel, die man behufs Ab- \{wäcbung ihrer Wirkungen angewandt hat, von J. Michaud, Inge- nieur, überseßt von Ernst Wolff, Dozenten an der tehniscben Hoschule zu Berlin. Das Chorgestühl in der ehemaligen Abteikirhe zu Cappen- berg in Westfalen, mitgetheilt vom Bauführer A. Nagel in Münster. Mittheilungen nach amtlichen Quellen: Die Staatsbahnsirecke Oberlahnstein-Coblenz-Güls, insbesondere die Brücken über den Rhein oberhalb Koblenz, über die Mosel bei Gülz und über die Lahn ober- halb Niederlahnstein. I. Die Rheinbrücke der Staatsbahn bei Coblenz, Schluß. (Fortseßung: Il. Die Moselbrückte der Staatsbahn bei Güls, folgt.) Zusammenstellung der beuerkenswertheren Preußi- schen Staatsbauten, welche im Laufe des Jahres 1880 in der Aus- führung begriffen gewesen sind.

Statistische Nachrichten.

Das soeben erschienene Augustheft der Monatshefte zur Statistik desDeutschen Reichs enthält 1) die Erntestatistik des Reichs für das Erntejahr 1880/1 ; 2) die Hauptergebnisse der Waarens- verkehrsstatistik des Zollgebiets für 1880 (bearbeitet nach dem 49. Bande der Statistik des Deutschen Reichs); 3) die Statistik der Sciffsunfälle an der deutschen Küste für 1889, und 4) der Verun- glückungen deutscher Seeschiffe für 1879 und 1880; 5) die Statistik der Straffälle in Bezug auf Zölle und Steuern im Etatsjahr 1880/1; außerdem die auf den Monat August bezüglichen Nachweise über Waaren-Ein- und Ausfuhr und über Waarenpreise. i

Bei der Sg rue Aktiengesell\chaft Abtheilung für Unfallversicherung kamen im Monat August 1881 zur Anzeige: 16 Unfälle, welche den Tod der Betroffenen zur Folge gehabt habea, 9 Unfälle, in Folge deren die Beschädigten noch in Lebensgefahr s{weben, 55 Unfälle, welche für die Verleßten voraussichtlich lebenslängliche, theils totale, theils partielle Invalidität zur Folge haben werden, 682 Unfälle mit H ie nur vorübergehender Erwerbsunfähigkeit; im Ganzen

nfâlle.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Die „Deutsche Rundschau“ beginnt mit dem soeben er- schienenen Oktoberheft ihren achten Jahrgang. Sie darf auf die hinter ihr liegende Wirksamkeit von sieben Jahren mit Befriedigung zurüblicken. Denn wie sie es war, die unter allen deutshen Monats- schriften zuerst und mit Erfolg diese Gattung der periodischen Litera- tur in Deutschland. kultivirt hat, fo ist es ihr auch gelungen, fi in ihren Beiträgen zur schönen Literatur und ihren wissenschaftlichen Leistungen auf der Höhe zu behaupten. Daß die „Deutsche Rund- \{au“ diesen Grundsätzen ihres Programms auch fernerhin treu blei- ben wird, beweist das vorliegende Hest, welches mit einer Novelle von Paul Heyse: „Getheiltes Herz“ eröffnet wird. Im heiteren Gegensaße zu dieser Geschichte steht die Humoreske „Die Herren Banditen“ von Gustav Floerke: ein lustiges Reise- abenteuer, voll von fröhlihem Gelächter. Anders geartet, ernster, und doch -von einem wohlthuenden Humor durchzogen, sind die „Be- suche im Jenseits* von Ferdinand Hiller, Erinnerungen an berühmte Todte, die einst zu dem Freundeskreise des Verfassers gehörten : an ene, Börne, Lenau, Grillparzer, Spohr, Robert Schumann, Felix

endels\sohn-Bartholdy, Schadow u. m. A. Diese hocinteressanten „Besuche“ werden fortgeseßt werden. Gleichfalls zur Memoirenlite- ratur gehört der Artikel : „Aus der Zeit des Konsulats*, in welchem der nahmals in der gelehrten Welt zu hohem Ansehen gelangte Hellcnist Karl Benedict Hase, Erzieher Napoleons 111. und Lehrer Gambetta's, Lene Saerung nah Paris erzählt. Unter- den historish-politischen

ufsäßen des Heftes befindet sih eine Charakteristik „Gambettas“, von dem C. Pre von der Gol. Ein zweiter Artikel dieser Ka- tegorie: „Kaiser Nicolaus von Rußland und die Julirevolution“ ver- breitet, auf Grund neuer Aktenstücke, Licht auf manche Vorgänge jener großen Umwälzung. Auf dem Gebiete der Kunst begegnen wir einer gehaltvollen Betrachtung über Begas* neue „Büsten des Grafen Moltke und Adolf Menzels“ von Hermann Grimm, dem ein zeitgemäßer Artikel über „Künstler und Kunstforscher“ von Robert Vischer sih anschließt. Professor F. Max Müller endlich bringt eine neue Reihe bisher ungedruckter Barreipaudenton zum „Briefwechsel Schillers mit dem Herzog von Schleswig-Holstein-Augustenburg“. Eine „Literarische Rundschau“, „Literarische Notizen“ und „Litera- rishe Neuigkeiten“ {ließen das besonders reichhaltige Heft.

Land- und Forstwirthschaft.

St. Petersburg, 9./21. September. (D. Hdls. - Arh.) Dem von dem Departement für Agrikultur und Agrikultur-Industrie ver- öffentlihten Ernteberichte dieses Jahres entnehmen wir nach- (ehende Mittheilungen: Im ganzen Gebiete der {warzen Erde, mit

usnahme des Samaraschen, Ufaschen, Orenburgshen und Kasan- hen Gouvernements, die mittlere Ernte übertroffen. 9 Ç versprach weniger. Eine dem mittleren Ertrage sih nähernde Ernte hat in folgenden Gouverneinents stattgefunden: Samara, Ufa, Nishnij - Nowgorod, Moskau, Kaluga, Minsk, Grodno, Wilna, Witebsk, in einigen Theilen des Pskowschen und Kowno- hen Gouvernements und im Lande der Uralshen Kosaken. Eine mittlere Ernte ist im Orenburgshe Gouvernement, dem größten Theile des Permschen, Wladimirsben, Jaroslawschen, Twerschen, Smolenskishen, Nowgorodschen und vereinzelten Gegenden des Wo- logdaschen und Wjatkashen Gouvernements ausgefallen. In den Ostsee- provinzen und im St. Petersburger Gouvernement, nebst;dem an dasselbe grenzenden Theil des Pskowschen, ist die Ernte unter dem mittleren Ectrage gewesen. Ebenso im Kasanschen Gouvernement, dem größten Theile des Wjatkashen und Wologdaschen, dem südöstlihen Striche des Permschen und der westlihen Hälfte des Kownoschen Gouverne- ments, Was die Oelgewächse anlangt, fo war die Flachéernte fast über- all gut und in vielen Gegenden ausgezeihnet, die Rapsernte dagegen weniger günstig, da sie durch die Winterkälte und Frühjahrsfröste stark gelitten hat. Die Kartoffelernte verspricht überall eine gute zu werden, ebenso wie die der Runkelrübe, Dasselbe läßt sih vom Tabak behaupten. Was zuletzt die Heuernte betrifft, so ist dieselbe in Folge des häufigen Regenfalls im südlichen Rußland und des fast gänzlichen Regenmangels im nördlichen Theile, im Gebiete der chwarzen Erde sehr ergiebig, im Uebrigen dagegen unter dem mittleren Ertrage aus- efallen. Dafür ist aber die Qualität des Heus in der nördlichen

älfte Rußlands bedeutend besser als in den anderen Theilen des Reiches, wo es während des Aberntens durch den Regen häufig ge- litten hat.

Nur die Hirse

Gewerbe und Handel,

Nürnberg, 1. Oktober. (Hopfenmarktberiht von Leopold Held). Die Tendenz des Hopfenmarktes war heute schr fest; es besteht fortdauernd rege Frage nah allen Sorten Hopfen. Von Exporteuren wird nur wenig gekauft; der größte Theil des Gans ging zu Hôän- den von Kundscaftshändlern, eutiger Umsay ca. 1400 Ballen bei einer Preiterhöhung seit vorgestern von 5—10 M Die Notirungen lauten : Marktwaare prima 95—105 4, mittel 85—90 K, Gebirgé- opfen und Aischgründer 105—120 Æ, Hallertauer 100—125 ä, ürttemberger 100—140 Æ, Elsäfsser 95—120 M. y London, 1, Oktober. (W. T. B.) In der gestrigen Woll- auktion waren australische Wollen unverändert, keine Kapwollen angeboten. i Glasgow, 1, Oktober. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sih auf 590 909 Tons gegen 473 600 Tons im vorigen Jahre. Zabl der im Betrieb befindliten Hochöfen 120 gegen 95 im vorigen Jahre.