1881 / 236 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 08 Oct 1881 18:00:01 GMT) scan diff

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für die Praxis bequemer gemacht, Tabellen zur leihteren Berehnung der Spannungen in Armen und Ringen von Schwungrädern, Seil- und Riemscheiben, eingeschaltet, Formeln _ zur Be- re{nung der Conpound-Maschinen, der Pumpen, Speise- und Kondensations - Wassermengen für Dampsmaschinen aufgeführt, sowie Tabellen über die Ausflußmengen des Wassers aus Röhren und die Druckverluste in denselben, nah Darcy, an betreffen- der Stelle hinzugesügt worden. Der neue Jahrgang des Kalenders dürfte ih in den betreffenden Kreisen einer ebenso wohlwollenden Auf- nabme zu erfreuen haben, wie seine Vorgänger, da auch die Verlags- handlung bemüht gewesen ist, den Kalender durch Einfügung einer Eisenbahnkarte, karrirten Papiers und von Formularen für Adressen, Einnahme und Ausgabe, fowie eines Faberstifts den Abnehmern an- enehm zu machen; auch hat sie besondere Sorgfalt auf einen soliden inband verwandt.

Von dem illustrirten Werke; „Bäder und Sommer- frischen, Lebens- und Landschaftsbilder von den belicbtesten Kur- orten Deutschlands, Oesterreihs und der Schweiz 2c. (Leipzig, Edwin St(loemp, Preis die Lieferung 2 4) ist die dritte Lieferung, Teplitz und Umgegend, sowie die sächsishe Schweiz betreffend, erschienen. Von größeren Illusirationen sind dem Hefte die Ansicht von Wild- bad Gastein und das Bildniß einer Tiroler Bäuerin, von Defregger, beigegeben.

„Otto Harrassowit, Buchhandlung und Antiquariat in Leipzig“, hat vor Kurzem „Bücher-Katalog 76“ veröffent- liht. Derselbe enthält unter dem Titel „Slavica, Geschichte, Linguistik und Literatur der slavishen Völker“ ein Ver- zeichniß von 592 Schriften, die fih auf die genannten Gebiete be- ziehen und sich auf mehrere Rubriken vertheilen. Voran steht ein Verzeichniß von 239 Sthristen über Geschichte, Ethnographie und Archäologie der slaviscen Völker (der Slaven überhaupt und der einzelnen slavishen Völker, wie der Russen, Polen, Böhmen, der \lavishen Bewohner von Mähren, Dalmatien, Kroatien, Sieben- bürgen, Esthland, Lievland, Kurland, Serbien, Schlesien, Preußen, der Wenden). Es wird hierbei nicht blos die Geschichte 2c. der einzelnen slavishen Staaten (Rußland, Polen u. #. w.), sondern auch die Geschichte u. #. w. cinzelner Landschaften, Städte, Fürsten (z. B. Peter d. Gr., Sobicski, Stanislaus August) berücksichtigt. Daran he sich 29 Schriften zur Kirchengeschihte der Slaven. Hierauf folgt cin Verzeichniß von 308 Schristen über \lavishe Sprachen (Allgemeines und altslavische Literatur, 76 Nrn.; Russisch, 69 Nrn.; Polnisch, Kassubish, Czechish, Slowenisd, im Ganzen 57 Nrn. ; Wendisch, 13 Nrn. ; südslavisée Sprachen, 84 Nrn. ; Bulgaris, 9 Nrn.). Den Scluß bildet cin Nachtrag von 15 Schriften, Bei den einzelnen Rubriken fehlt es nicht an seltenen und wichtigen Werken. Die genannte Buchhandlung macht außerdem auf die philologis-lingui- \tishe Spezialität (fklassishe Philologie, vergleichende Sprachwissen- \chaft, europäische und orientalische Linguistik) ihres Geschäfts beson- ders aufmerksam und bemerkt, daß sie Werke aus den genannten Literaturgebieten ankaufe.

Worms, 5. Oktober. Am näch{sten Sonntag findet die feier- liche Uebergabe der dur die Freigebigkeit des Rittmeisters Heyl von hier zum Museum hergerichteten St. Paulus kirche an die Stadt und ihre Einweihung für diesen Zrbeck statt.

Paris, 6. Oktober. Das „Journal officiel“ zeigt das Zu- \sammentreten der internationalen Kommission_ zur Be- obachtung des Durhgangs der Venus an. Die Sitzung fand gestern statt. Jules Ferry begrüßte die ausländischen Abgeordneten. Dumas, Sekretär der Akademie der Wissenschaften, ist Präsident ; Förster, Direktor der Berliner Sternwarte, und Professor Weis, Delegirter von Oesterreih-Ungarn, sind Vizepräsidenten, Tisserand, Mitglied der Akademie der Wissenschaften, und Hirsch, Direktor der Sternwarte von Neuenburg (Schweiz) Schriftführer.

Land- und Forstwirthschaft.

Celle, 5. Oktober. (Hann. Cour.) Der vor etwa vierzehn Tagen eingesäete Wi nterroggen und stellenweise auch der Winterweizen der bei uns weniger vorkommt ist bei dem klaren, trockenen Herbstwetter, welches wir seit Mitte September haben, über Er- warten rasch knapp neun Tage nach Einsaat aufgelaufen und hat einen dichten und dabei überaus kräftigen und breiten Halmen- stand oder, wie der Landmann sich auésdrückt, er hat eine gute Bandbreite eine Erscheinung, über welche die Landmänner nicht wenig erfreut sind.

Gewerbe und Handel.

Die Thode’she Papierfabrik, Aktiengesellschaft, zu Hainsberg, hat in der leßten Bertriebsperiode 4 019 215 kg gegen 4 241 232 kg Papier im Vorjahre produzirt ; es beziffert sich die Fakturirung auf 1933317 M gegen 2145705 F, der Ueber- {uß beträgt 439 482 M gegen 615 992 A im Vorjahre. Der ver- fügbare Gewinn von überhaupt 464482 Æ wird verwendet mit 102 235 Æ zur Dotirung des Erneuerungsfonds, 28 880 M zu Ertra- abschreibungen, während entfallen 48 789 Æ auf Tantièmen und Gratifikationen, 9009 M als Beitrag für die Fabrikkassen, 270 000 M zur Vertheilung einer 10% igen Dividende und noch 5577 M Vortrag auf neue Rechnung erübrigen.

_ Die Verwaltung der Düsseldorfer Allgemeinen Ver- siherungsgesellschaft für See-, Fluß- und Landtrans- vort äußert sih in dem Geschäftsberichte pro 1880 wie folgt: Das Jahr 1879 mußte als eines der verlustreichsten in dem vorjährigen Bericht bezeichnet werden, wurde jedoch von dem Jahre 1880 noch erheblich übertroffen, Im Jahre 1880 wurden selbst bei Lloyds in London 2535 Unfälle (gegen 2169 in 1879) angemeldet. Unter den überaus s{wierigen Verhältnissen haben auch wir zu leiden gehabt, so daß das Ergebniß des Geschäfts hinter den guten Jahren zurück- bleibt. Die Prämieneinnahme hat sich gegen das Vorjahr um 205 282 M verringert. Der größte Schaden, den die Gesellschaft für cigne Rechnung erlitten, betrug 30045 A Für noch nit regu- lirte Schäden, laufende Risiken und Gewinn-Betheiligungen sind 664 300 M in Reserve gestellt. Die Einnahmen betrugen: Frümien- und Policegelder 2516185 M, Zinsen 43521 ä, Coursgewinn auf _ Effekten 10380 #, Reserve aus 1879 für schwebende Schäden, laufende Risiken 2c. 842529 K, Gewinnvortrag aus 1879 493, zusammen 3413111 Æ Die Aus- gaben betrugen: Rückversichberungsprämien abzüglich Provision (90 831 MÆ, bezahlte Schäden, abzüglih Rückvergütung der Rückver- sierunge-Geieniasten 1 590 974 M, Verwaltungs- und Bureau- often, Gehälter u. #. w. 105636 Æ, Provisionen für direkte Ver- ierungen, sowie Gewinnantheile und Tartièmen 213 932 K, Re- erve für \{webende Schäden, laufende Risiken, Tantièmen u. \. w. 64 300 M, Reingewinn 47435 A Aus diesem Reingewinn bes{loß die E als Dividende 45 Æ per Aktie = 15% des Kapitaleins{usses zu vertheilen.

In der Generalversammlung der Aktionäre der \ächGsischen Kammgarnspinnerei zu Harthau, vorm. C. F. Sol eig, wurde dem Vorstande für das Pes tojahe 1880/81 Decharge ertheilt und die Dividende auf 49/9 festgesetzt.

London, 7. Oktober. (W. T. B.) In der gestrigen Woll- auktion waren Preise unverändert.

New-York, 7. Oktober. (W. T. 3, Baumwollen- Wochenbericht. Zufubren in allen Unionsbäfen 170000 B., Aus-

hr nach Großbritannien 69000 B,, Ausfuhr nah dem Kontinent 2 000 B., Vorrath 446 000 B.

Berlín, 8. Oktober 1881.

Amtliche Berichte aus den Königlichen Kunstsammlungen.

(Aus dem Jahrbuch der Königlih preußishen Kunstsammlungen,

2. Band, IV. Heft. Berlin 1881, Weidmannshe Buchhandlung.

Das Jahrbuch der Königlich preußischen Kunstsammlungen erscheint vierteljährlich zum Preise von 30 Æ für den Jahrgang.)

I. Königliche Museen.

(Fortsetzung.) B. Sfkulpturengalerie. : Skulpturen und Gipsabgüsse der Antike. :

An Originalen wurde in dem Vierteljahr vom April bis Juni nur ein vorzüglih durch sein Material (feiner Süßwasserkalk) und den Fundort (Tarent} interessanter weiblicher Kopf erworben.

An Gipsabgüssen alle diejenigen Stücke von den Balustraden- reliefs des Tempels der Athena Nike, die bisher noch gefehlt hatten, sowie mehrere kunstgeschichtlih wichtige Reliefs und Köpfe aus Grie- chenland. Die Formen wurden erworben von dem vatikanischen Gi- E und einem merkwürdigen Grabrelief von Trachones

ei en.

Die magazinirten Stücke der pergamenishen Alterthümer wurden in diesem Quartale größtentheils geordnet und einzeln inventarisirt. Zur öffentlichen Aufstellung kamen einige weitere Stücke des Telephos- frieses, cine fragmentirte Statue anscheinend des Poseidon und eine kolossale weibliche Figur unbekannter Bedeutung. Die Reinigung des Telephosfrieses wurde weitergeführt.

Im römischen Saale wurden durchgreifende Umstellungen vor- genommen und die Stücke eines Rundbaues, wahrscheinlich Augustei- \cber Zeit aus Falerii, an einer Wand wieder aufgebaut. :

Die Arbeiten an dem Arch Kataloge wurden weitergeführt und auch die magazinirten Stücke in den Katalog aufgenommen.

Der Direktor der Abtheilung war während des größeren Theiles des Quartals, auf einer Dienstreise begriffen, abwesend.

I. V.: Furtwaengler.

Mittelalterlihe und Renaissance- Skulpturen.

Während die Sammlung der Abgüsse in dem verflossenen Quar- tal keinerlei Zuwachs erhalten hat, wurde die Sammlung der Origi- nal\fulpturen um mehrere interessante Stücke bereichert. :

Zunächst machte Herr Oscar Hainauer aus Berlin der Abthei- lung zwei unbemalte Thonfiguren, lebens8große nackte Putten in liegender Stellung, zum Geschenk. 1Nach einer Zeichnung Verrocchio's, im Besiß des Herzogs von Auma e, gehen dieselben zweifellos auf das Atelier des Verrocchio zurück. Wahrscheinlich wurden sie als Modelle für ein Marmorgrabmal gefertigt.

Durch Vermittelung des Herrn Fairfar Murray in Florenz wurde cin Lesepult, muthmaßlich von einer Kanzel stammend, er- worben. Dasselbe zeigt an seiner unteren Seite eine Pietà, Christus von zwei Engeln betrauert. Der Charakter der Arbeit weist dieselbe zweifellos der Bottega des Giovanni Pisano zu.

Von deutschen Arbeiten wurde eine Plakette, die Madonna dar- stellend, in Cöln angekauft, als ein Werk der Cölner Plastik des XIV. Jahrhunderts von großer Seltenheit und dabei von außer- gewöhnlicher Feinheit. Ein zweiter wichtiger Erwerb für die deutsche Skulptur wurde durch Herrn Prof. Lessing vermittelt: die etwa halb- lebensgroße Holzstatuette eines Pfeifers; ursprünglich ganz bemalt und wahrsceinlih als Modell für eine Bronzefigur gearbeitet. Nach der Verwandtschaft mit dem bekannten Gänsemännchen von Pancraz Labenwolf hat man die Arbeit diesem Meister zuweisen wollen, doch scheint ihr etwas strengerer Charakter, ihre feinere naturalistische Durchbildung eher auf eine etwas frühere Zeit, etwa um das Jahr 1500 hinzuweisen. Bode.

i C, Antiquarium.

Die Vermehrungen während des oben angegebenen Zeitraumes sind folgende:

Das Vasenkabinet erhielt nachträglih eine kleine Thonkanne, die dadurch merkwürdig ift, daß sie in der neulih erworbenen großen Hymettosvase gefunden worden ist. Aus Atalanto stammt ein poly- chromer Teller mit einer, zwei Kränze tragenden Frau; aus Kreta ein Krug mit menschlichem Kopf egyptishen Stils; aus Smyrna ein alterthümliches, s{hirmartiges Geräth, das zum Schutze einer Flamme gedient zu haben \{eint; aus Athen rothfigurige Lekythen mit sißenden Frauen am Grabe und zwei Hydrien des edelsten Stils, eine mit Gruppen der Musen, aus einem Grabe von Alopeke bei Athen. Aus Castel nuovo in der Sabina erhielt das Kabinet einen zusammengehörigen Grabfund alterthümliher Vasen; aus Capua ein korinthisches Alabastron (mit zwei Hähnen und einer zwischen ihnen sich emporringelnden Schlange) von ganz ungewöhnlicher Größe und vorzüglicher Erhaltung.

Die Terrakottensammlung erhielt werthvollen Zuwachs besonders aus Tarent, das noch nit dur sicher bezeugte Fundstücke vertreten war; nämlich sünf arakteristishe Köpfe und die Thonform einer Gewandfigur aus dem Atelier des Ninon, wie die Inschrift meldet. Aus Pompeji stammt ein bärtiger Kopf von edelster griechischer Arbeit; aus Curti die Karikaturstatuette cines dicken silenesken Mannes; zwei Thoncylinder, aus Ninive erworben, \ind ganz mit Keilschrift bedeckt. Á

An Metallgegenständen erwarb das Antiquarium die Bronze- statuette eines Faustkämpfers, der an dem mit Riemen umwickelten Unterarm fkenntlih ist; aus Orvieto zwei mit Kalbsköpfen gezierte goldene Ohrringe.

Das Gemmenkadbinet ist durch eine Sammlung von Abgüssen der griecbishen Steine im Brittishen Museum bereichert und dur eine Skarabäâus mit der vorzüglichen TeeRnRE cines stehenden Kriegers in älterem Stile. . Curtius.

D, Münzkabinet.

Im ersten Quartal des Etatsjahres 1881/82 hat das Münz- fabinet So nheit gehabt, einige wihtige Ankäufe zu macben.

Ein großer Goldmedaillon des Kaisers Constans, Sohnes Con- stantins des Großen, ein Achtel des römischen Pfundes wiegend, war vor einer Reihe von Jahren bci Jnowrazlaw gefunden worden, wahr- \{einlich bei Slupy, wo am Rande der Warthe-Niederung öfter römische Münzen zu Tage kommen. Das Stück befand sich bisher im Besi eines dortigen angesehenen Kaufmanns, dessen Erben es nun verkauft haben. Dieser völlig erhaltene Medaillon ift ein Unikum und bildet das Gegenstück zu einem ebenso großen des Con- Pans, des Bruders von Constans, welden das Kabinet schon

esikt.

An Kunstwerth wird dies Prachtstück von einem Bronze- medaillon des Antoninus Pius übertroffen (ebenfalls dem einzig bekannten (remplar) auf welchem eine stehende Artemis {ön und ere dargestellt ist: sie faßt das Geweih des großen neben ihr tehenden Hirsches, Ohne Zweifel is diese Gruppe die Nachbildung eines griehishen Skulpturwerks; leider giebt die Münze keine Andeutung, wo das Original sich befand.

Die wisensGaftHH wichtigste Erwerbung ist eine Auswahl bafktri-

cher und indisher Münzen aus der Sammlung des Herrn Grant, taatsingenieurs in Oberindien. Es sind darunter die allerseltensten Münzen, einige, die sogar nur in gr nämlichen Eremxlaren publi- irt p Das merkwürdi Ne ist eine {ône Silbermünze mit dem opf und Namen des indis{hen Königs Sophytes, welcher in der Gegend des gyebigen Lahore regierte und sih Alexander dem Großen unterwarf. Auch einige ältere spanishe Königämünzen, goldene und silberne von hohem h, kamen uns aus derselben Quelle zu.

Eine Aufzählung der zahlreichen einzeln prnn Münzen wäre ermüdend, nur cinige deten hier erwäbnt werden: Die Drachme eines Arsaciden mit der Aufs{rift #47TA2TPATEIA, also wohl eine im Lager während eines Krieges elepráote Münze; ein \tempelfrischer

nen

Denar des Augustus, mit dem jugendli Kopf; eine Bronze- BERS welche ihn darstellt, wie er auf seiner Reise durch das ch das in Britannien stehende Heer anredet.

Unter den nit antiken Münzen zeihnet si eine Medaille Zu- lius des II. von Caradosso aus, auf deren Kehrseite Bramante' Entwurf für die Peterskirdhe vargestelt f L

Die Gesandtschaft in Rio vermittelte die Erwerbung ciner Reihe seltener älterer südamerikanisher Gold- und Silbermünzen für den Metallwerth. Auch die orientalishe Abtheilung wurde mehrfach, na- mentlich durch Taus gegen ausgesonderte Dubletten bereichert und gewann eine Reihe älterer arabisher Goldmünzen, die zum Theil noch unbekannt sind. Von besonderem Interesse ist die einzige be- kannte Goldmünze Mohammeds XII., des vorleßten PerriGers von Granada vor der Eroberung durch Ferdinand und Jsabella, mit An- gabe seiner vollständigen Ahnenreihe.

Auch einige Geschenke hat das Münzkabinet, dankbar anzuerken- nen. Se. Majestät der Kaifer überwies zwei ibm verehrte seltene Thaler des XVII. Jahrhunderts, und Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz 6 altindishe Münzen aus einem Funde von Bareilly. Herr Geheime Rath Lepsius schenkte eine in Alerandria geprägte unedirte Münze des Traian.

Im Laufe dieses Vierteljahres wurde die Auslegung der schönsten deutschen und italienisden Medaillen des XV. und XVI. Jahr- hunderts im öffentli&ßen Zimmer des Münzkabinets fortgeseßt; sie wird in Kurzem abgeshlosen werden. I. Friedländer.

(Fortseßung folgt.)

Nah dem Jahresbericht der Königlihen Akademie der bildenden Künste zu Berlin für das Lehrjahr vom Okf- tober 1880 bis August 1881 betrug im Wintersemester 1880/81 die Gesammtzahl der Schüler 269, und zwar waren davon: 228 im- matrifkulirte Eleven, 27 Hospitanten, 14 Eleven in Anfnahmeprüfung; ferner nach ihren Fächern: 208 Maler, 56 Bildhauer, 1 Kupfer- steher, 1 Holzschneider, 3 Architekten. Im Sommersemester 1881 bezifferte sich die Gesammtzahl der Schüler auf 218, und zwar waren von diesen: 199 immatrikulirte Eleven, 13 Hospitanten, 6 Eleven in Aufnahmeprüfung; ferner ihren Fächern nah: 174 Maler, 42 Bild- hauer, 1 Architekt, 1 Kupferstecher. Unterstüßungen, verbunden mit Freiunterriht, erbielten im Wintersemester: 20 Eleven (16 Maler, 4 Bildhauer), Freiunterriht 22 Eleven (17 Maler, 5 Bildhauer), ermäßigtes Honorar 6 Eleven; im Sommersemester: 20 Eleven (18 Maler, 2 Bildhauer), Fretunterriht 18 Eleven (14 Maler, 4 Bildhauer) und 1 Hospitant, ermäßigtes Honorar 2 Eleven. Im Lehrerverbande sind insofern Aenderungen eingetreten, als mit dem Sclusse des Sommersemesters Hr. Professor Carl Gussow aus demselben geschieden ist und mit Anfang des Wintersemesters 1880/81 die Leitung des Unterrichts in der Malklasse Il. der bisherige Lehrer und Professor an der Großherzoglichen Kunstschule zu Karls- ruhe, Hr. Ernst Hildebrand, übernommen hat, welchem dur Patent vom 14 November 1880 das Prädikat als Königlich preußischer Professor verliehen wurde. Zu derselben Zeit übernahmen die Herren Heinrih Bürck und Eduard Hübner die Funktionen von Hülfslehrern in der Malklasse 11. resp. Vorbereitungsklasse. Die- selben traten damit in die wegen der wachsenden Schülerzahl neuge- geschaffenen Stellungen ein. Der Jahresberiht gedenkt ferner des 25 jährigen Jubiläums des Direktors der Königlichen Akademie in München, Prof. C. von Piloty, sowie der 50jäh- rigen Jubiläen der Professoren Albert Wolf und Julius Schrader, an welchen sich Direktor und Lehrerkollegium durch Beglückwünschung betheiligten, und theilt ferner die Namen derjenigen Eleven der Akademie mit welchein der öffentliben Sißung am 3. August d. I. für ihre Fort- \chritte_ und Leistungen mit Preisen auszgezeihnet worden sind. Von den Schenkungen, über welde am Schlusse Mittheilung ge- macht wird, sei erwähnt, daß in Ausführung einer leßt- willigen Verfügung des hier verstorbenen Malers Leopold Güterbock der Akademie durch Hrn. Prof. C, Becker eine Sammlung von Kostümen und Draperien übergeben worden ist, und daß Hr. Direktor A. von Werner aus dem Ertrage der Ausstellung seines Berliner Kongreßbildes 650 Æ zu Unterstüßungen an Eleven überwiesen hat. Der Jahresbericht enthält zugleih den vollständigen Lehrplan der Königlichen Akademie der bildenden Künste nebst Angabe der Schüler- zahl, welche an den einzelnen Kursen theilgenommen haben.

Der aus Australien zurückgekehrte Geheime Regierungs-Rath Ero: Reuleaur wird am nächsten Donnerstag, den 13. d. Mts., bends 8 Uhr, im Verein für Deutsches Kunstgewerbe einen Vortrag halten über das Thema: „Asiatishe Kunst auf der Mel- bourner a win ige N Die Versammlung findet im Saale des Architektenhauses (Wilhelmstr. 92) statt; Gäste haben Zutritt, sofern sie durch Vereinsmitglieder eingeführt werden.

Die chemisch-technische Versuchsanstalt hat nunmehr die bisher von ihr innegehabten Räume in der Königlichen Porzellan- Manufaktur verlassen und das für sie eingerihtete, an der Berlin- Charlottenburger Chaussee, nahe dem Chausseehause gelegene Gebäude bezogen. Die Versuchsanstalt war im Jahre 1878 errichtet worden, um durch Ausführung wissenschaftliher Arbeiten fsowohl in technisher wie fkunstgewerbliher Beziehung der Thonwaaren- industrie eine Anregung zu einer Entwickelung zu geben, die es ermögliht, sie auf denselben Standpunkt zu bringen, den sie bei anderen Nationen einnimmt. Die Anlehnung an die Königliche Porzellanmanufaktur sollte ihr die Mittel zu technis{chen Versuchen gewähren, wie sie weder in einer Privatfabrik, noch in einem Institut, das für rein wissenscaftlide Zwecke bestimmt, mög- lich wäre. Die erste Zeit ihrer Thätigkeit war rein wissenschaftlichen Arbeiten gewidmet, neuerdings hat sie ein bestimmtes prafktises Ziel ins Auge genommen, die Erseßung der bisher in der Steingutfabrikation und in anderen Zweigen der Thonwaarenindustrie aus\cließlich angewen- deten Bleiglasuren durch bleifreie und die Dekoration des Porzellans in der Weise, wie es in China und Japan gescieht, mit CGPASticen reliefartig aufliegenden Emaillen. Den bisherigen räumlichen Ver- bältnifsen entsprechend, konnten diese Arbeiten bisher nur in kleinem Maßstabe ausgeführt werden, die neuen Räume werden nunmehr eine erhebliche Ausdehnung der Arbeiten gestatten. Das neue Gebäude ent- hält im Souterain die Räume für Massen- und Glasur-

abrikation, im Erdgeshoß und in der 1. Etage sind die Laboratorien, in der II, die Malerateliers untergebrabt. Außerdem is ein neues

Fabrikgebäude aufgeführt, welches die für die auszuführenden kunst-

ewerblihen Arbeiten erforderlihen Oefen enthält. Die Räumlich-

eiten für die Dreherei bleiben vorläufig noch in den zu diesen Zwecken benußten Räumen der Porzellanmanufaktur.

Die Berliner Buchbinder-Jnnung veranstaltet am Montag im oberen Saale der Arminhallen aus Anlaß des „Quar- tals“ cine Ausstellung, die außer sämmtlichen Gewerksinsignien, den Urkunden u. \. w. auch hervorragende Erzeugnisse des Gewerks vor- ühren wird. Unter Letzteren dürfte die von den Ehrenmitgliedern der

nnung, Beck & Sohn in Stockholm eingehende Mappe zu dem

iplom, welches die Stadt Stockholm dem Professor Nordenskjöld überreicht hat, besondere Beachtung beanspruchen. Nicht-Innungsmit- gliedern ist nah Schluß des Ouartals, Abends 8 Uhr, der Besuch der Ausstellung gestattet. Für Privatpersonen, die sich für dieses Kunstwerk interessiren, wird es während des Dienstags beim Ober- meister J. W. Hoppenworth in der Kurftraße ausliegen.

Königlich bayverishen Hofschauspielerin und zwar wird sib die Künstlerin als , dem hiesigen Publikum verabschieden,

Im Ostend- Theater findet n fra das leite Gastspiel der

rau Magda Felie statt,

ungfrau von Orleans“ von

Redacteur: Riedel, Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner. Vier Beilagen (eins{ließlich Börsen-Beilage).

Berlin:

M 236.

: Erste Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Sonnabend, den §. Oktober

l Inserate für den Deutschen Reichs- und Königl. Preuß. Staats-Anzeiger und das Central-Handels- register nimmt an: die Königliche Expedition

des Deutschen Reichs-Anzeigecs und Köuiglich

Preußischen Staats-Anzeigers: Berlin 8W., Wilhelm-Straße Nr. 32. 5

Steckbriefe uad Unterzuchungs-Sachen. u, dergl.

Verloosung, Amortisation, Zinszahlung

u. s. w. von ößentlichen Papieren.

Deffentlicher Anzeiger. 7

Inserate nehmen an: die Annoncen-Expeditionen des „Juvalideudank“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., E, Schlotte, BVüttuer & Winter, sowie alle übrigen größeren

1, 2. Subhastaticnen, Au‘gebote, Vorladungen D Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc | 7. Literarische Anzeigen.

A881,

5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel. 6. Verschiedene Bekanntmachungen.

8. Theater-Anzeigen. In der Börsen - 9. Familien-Nachrichten. beilage.

M

Annuoncen-Bureaux. Je

SteckXbriefe und Untersuchungs - Sachen,

[32253] :

Der Kutscher Rudolf Radtke, zuleßt in Saß- Forn, Kreis Osthavelland wohnhaft, am 20. April 1847 zu Baltupsnen, Kreis Ragnit geboren, evan- gelisch und bisher angeblich nicht bestraft, wird beschuldigt, als Wehrmann der Landwehr ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein, ohne von der be- vorstehenden Auswanderung der Militärbehörde Anzeige erstattet zu haben Uebertretung gegen 8. 360 Nr. 3 des Strafgeseßbuchs. Derselbe wird auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts .hier- selbst auf den 20. Dezember 1881, Vormittags 12 Uhr, vor das Königliche Schöffengeriht zu Potsdam zur Hauptverhandlung geladen. Bei unent\s{uldigtem Ausbleiben wird derselbe auf Grund der nah §. 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Bezirkskommando zu Bran- denburg ausgestellten Erklärung verurtheilt werden. Potsdam, den 7. September 1881. Meyer, Ge- ritéschreiber des Königlichen Amtsgerichts. Abth. V

[33852]

Der Knecht Martin Peter Arxelsen, 20 Jahre alt, zuleßt zu Hostrup, zur Zeit unbekannten Aufenthalts- orts, wird beschuldigt, als Ersaßreservist erster Klasse ausgewandert zu sein, ohne von der bevorstehenden Auswanderung der Militärbehörde Anzeige erstattet zu haben, Uebertretung gegen §. 360 Nr. 3 des Strafgeseßbuchs. Derselbe wird auf Anordnung des Königlichen Aml1s8gerichts hierselbst auf den 29. No- vember 1881, Vormittags 10 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht zu Tondern zur Hauptver- handlung geladen. Bei unentshuldigtem Ausbleiben wird derselbe auf Grund der nah §, 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Land- wehr-Bezirkskommando zu Avyenrade ausgestellten Erklärung verurtheilt werden. Doudern, den 19, September 1881. Ewertsen, Aktuar, als Ge- rihts\chreiber des Königlichen Amtsgerichts.

[36268]

Die Wehrpflihtigen 1) Gustav Emil Albert Dahl, geboren am 29. Juli 1854 zu Calbe a./S., 2) Wilbelm Karl Grimpe, geboren a14 5. Oktober 1854 zu Calbe a./S., 3) Schmelzer Wilhelm Karl Pollner, geboren am 7. März 1854 zu Calbe a./S., 4) Arbeiter Friedrich August Richter, geboren am 20. Januar 1854 zu Calbe a./S., 5) Friedrih Wil- helm Tracger, geboren am 23. August 1854 zu Calbe a./S., 6) Karl August Bernhard Schröder, geboren am 21. Juli 1855 zu Calbe a./S., 7) Rein- hold Albert Ohland, geboren am 24. November 1856 zu Calbe a./S., 8) Arbeiter Andreas Wilbelm Holstein, geboren am 28. April 1856 zu Biere, 9) Gottfried Ludwig Klügel, geboren am 19. Okto- ber 1857 zu Aken, 10) Christian Heinrich Lewin Christoph Fehser, geboren am 6. Januar 1852 zu Wespen, 11) Adolf Wilhelm Hesse, geboren am 17. November 1854 zu Aken, 12) Sattler Gottfried Friedrih August Blankcnstein, geboren am 18. Juni 1855 zu Barby, 13) Schneider August Friedrich Christian Meinz, geboren ain 2, März 1850 zu Atzendorf, 14) Laboratoriumgchülfe Richard Balduin Gustav Louis Spillhagen, geboren am 9, Juni 1853 zu Magdeburg, 15) Friedri Karl Krell, geboren am 22, September 1855 zu Staßfurt, 16) Andreas Christian Fromme, geboren am 1. Juni 1856 zu Staßfurt, 17) Friedri Wilhelm Lebrecht Erxleben, geboren am 12. Oktober 1851 zu Schönebeck, 18) Franz Friedrih Otto Schuster, geboren am 12. Ja- nuar 1858 zu Barneberg, 19) Heinrich Kracht, ge- boren am 15. Februar 1858 zu Oeveljünne, 20) August Wilhelm Gustav Kahl, geboren am 5, Sep- tember 1851 zu Treptow a./R., 21) Johann Gott- licb Polay, geboren am s. Februar 1854 zu Pa- liszewo, Kreis Czarnifau, 22) Arbeiter Friedri Wilhelm Borchardt, geboren am 2. August 1857 zu Fohrde, sind dur Erkenntniß der Strafkammer des Königlichen Landgerichts zu Magdeburg vom 24. August 1881 wegen Verleßung der Wehrpflicht unter Auferlegung der Kosten ein Jeder zu einer Geldstrafe von 150 M, der im Unvermögensfalle ein Monat Gefängniß zu substituiren, verurtheilt wor- den. Es wird ersucht, von denselben im Betretungs- falle die Geldstrafe einzuziehen, im Unvermögensfalle die substituirte Gefängnißstrafe zu vollstrecken, hier- her aber zu den Akten 11. M. 61/81. Nachricht zu geben. Magdeburg, den 3. Oktober 1881, Staats- anwalts{hast beim Königlichen Landgericht.

Subhastationen, A Vor- ladungen u. dergl.

[36133] Oeffentliche Ladung.

Die verebelichte Fleischermeister Catharina Kiesner, geb. Jung, zu Görliß, vertreten dur den Rechts- anwalt stiz-Ratb rauer zu Neifse, klagt gegen ihren Ehemann, den Ne Îanaß Kiesner, ¿. Z. unbekannten Aufenthalts, wegen Ehescheidung, mit dem Antrage:

Die Ehe zwischen ihr und dem Beklagten zu trennen, den Beklagten für den \{uldigen Theil zu erklären und ihm die Kosten des Rechtéstreits aufzuerlegen Rg 4 und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand- ung des Rechtsstreits vor die IL Civilkammer des MuiehGen Landgerichts zu Neisse zu dem von dem Vorfißenden unter Vestimmung der Einläfsungs- frist auf 2 Monate auf

den 16. Februar 1882, Vormittags 9 Uhr, festgeseßten Verhandlungstermin, mit der Aufforde- rung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anrwoalt zu bestellen. /

Zum Zweck der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Neisse, den 3. Oktober 1881.

: Neugebauer, Gerichtëschreiber des Königlichen Landgerichts.

(8612) Oeffentlihe Zustellung.

Die verchelihte Auguste Kiwatt, geborene Ney, im Beistande ihres Ehemanns, Zieglermeisters Wilhelm Kiwatt zu Schuelzen, vertreten durch den Rechtsanwalt Weidmann in Carthaus, klagt gegen den Cigenthümer Heinrich Ney zu Jamen, dessen gegenwärtiger Aufenthaltsort unbekannt ist, wegen ihres Vatererbtheils von 300 #4 nebst Zinsen aus dem bei der Regulirung des Nachlasses des verstor- benen Tischlers Heinrich Ney ges{lo}senen Erbrezeß vom 8, Februar 1881 ! mit dem Antrage auf Ver- urtheilung des Beklagten zur Zahlung von 300 nebst 5 %/9 Verzugszinsen seit dem 25. März 1881 und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand- lung des Rechtsstreits vor das Königliche Amts- geriht zu Carthaus. auf den 20. Dezember 1881, Bormittags 97 Uhr. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Carthaus, den 2. Oktober 1881.

/ Schuly, Gerichlëschreiber des Königlihen Amtsgerichts.

[36127] Oeffentliche Zustellung.

1) Auguste Wilhelmine Stock, geb. Reichel, in Niederfrauendorf, vertreten durch den Necchtsanwalt Voigt in Dippoldiswalde, ; 2) Zug Therese Karis, gcb. Schanz, in Ra- enau, 3) Auguste Emilie Scheidhauer, geb. Kaden, in Freiberg, die leßten Beiden vertreten durch den Rechts- anwalt Warneck in Freiberg, klagen gegen ihre Ehemänner: zu 1) den Schmiedemeister Friedrich Hermann Stock, früher in Reinhardtsgrimma, zu 2) den Tischler Karl August Robert Karis, früher in Coßmannsdorf, zu 3) den Feilenhauer Traugott Hermann Scheid- hauer, vormals in Freiberg, sämmtlich unbekannten Aufenthalts, | wegen böslicher Verlassung mit dem Antrage : zu 1) und 2) auf Trennung der Ehe vom Bande, zu 3) auf Rückkehr und Fortsetzung der Ehe, und laden die Beklagten zur mündlichen Verhand- lung des Rechtsstreits vor die IT. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Freiberg in Sachsen auf den 20. Dezember 1881, 9 Uhr Vormittags, mit der Aufforderung, einen bei dem gedahten Ge- richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Freiberg, am 4. Oktober 1881, / Der Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts, (Livilkammer 11,

Hammer, Akt.

[36132] | Ausgebot.

Der Maurermeister August Reißing hier als gegen- wärtiger Eigenthümer des Grundstülks 5,5 a Land im Bierbachb, Grundbuch für Zella Bl. 1790, Flb. Nr. 1561 a. und der Restaurateur Josef Kirchner und dessen Ehefrau bier als gegenwärtige Eigenthümer des Grundstücks i / E 5,7 a Land im Bierba%, Grundbuch für Zella, Bl. 1460, Flb. Nr. 1561b., haben das Aufgebot ciner für die Erben der Caro- line Lisette Lämmerhirt in Schleusingen und für den inzwischen ebenfalls verstorbenen Carl Moriß Steyer in Suhl ausgefertigten Hypothekenurkunde vom 10. November 1856, wonach auf den vorbe- schriebenen Grundstückten eine Hypothek von 28 Thir. 11 Gr. 3 Pf. = 85 K 13 «43 haftet, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 14. April 1882, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf- ebotstermine seine Rechte anzumelden und die rkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloser- flärung der Urkunde erfolgen wird. Zella, den 27. September 1881, Das Herzogliche Amtsgericht, Bac.

[19400] Aufgebot.

Auf den Antrag des Kaufmanns Julius Gosse in Bischofstein wird der Inhaber des angeblich verloren gegangenen A4prozentigen Ostpreußischen

fandbriefs Litt. D, Nr, 6355 über 600 K aufge- ordert, scine Nechte auf den Pfandbrief spätestens m Aufgebotstermin,

den 10. Februar 1882, Vm. 10 Uhr, bei dem unterzeihneten Gericht (Zimmer 19) anzu- melden und den Pfandbrief vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird.

Königsberg i. Pr., den 30. Mai 1881.

Königliches Amtsgericht. VI].

[36130] Oeffentliche Zustellung. : Die S{hlosserfrau Amalie Koeck, geborene Damisch, zu Pr. Holland, vertreten durch den Rechtsanwalt Nitshmann zu_ Pr. Holland, klagt gegen ihren Ehe- mann, den Schlosser Michael Koeck, unbekannten Aufenthalts, wegen böswilliger Verlassung, mit dem Antrage auf Chescheidbung, und ladet den Be- klagten zur mündlichen Verhandlung des Rechts- streits vor die Erste Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Braunsberg auf den 23. Januar 1882, Vormittags 11 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu beftellen.

Zum Zwede der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

i _ Vanhoeffen,

Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

LBAI0A] Aufgebot.

Auf Antrag des Aktuars Wehrmann in Flens- burg, in Vollmacht der Erben des am 24. Juni d. I. verstorbenen Rentiers Friedrich Carl Theo- dor Funke in Flensburg, werden, mit Ausnahme der protokollirten Gläubiger, alle Diejenigen, welche an dem Nachlaß des Letzteren, insbesondere an das Haus Nr. 54, Großestraße, früher Nr. 535, in Flensburg, und die Lücke Nr. 128 auf Ramshardcr eld, Ansprüche und Forderungen zu haben ver- meinen, hierdurch aufgefordert, dieselben innerhalb 6 Wocen, und spätestens bis zu dem hierdurch auf

Mittwoch, den 28. Dezember d. J., j Vormittags 11 Uhr, angeseßten Aufgebotstermin hierselb anzumelden, widrigenfalls dieselben auf ferneren Antrag werden für kraftlos erklärt werden. Flensbura, den 26. September 1881. Königlichcs Amtsgericht, 1I. Abtheilung.

[35720 In Sacben der Braunschweigischen Bank hieselbst, Klägerin, wider den Tischler Heinrih Brandes all- hier, Beklagten, wegen Hypothek-Kapitals, wird, nachdem auf Antrag der Klägerin die Beschlagnahme des dem Beklagten gehörigen, an der Reichenstraße hieselbst belegenen Hauses und Hofes sammt dem Nr. 481 im Bruchanger hieselbst belegenen 56 Ruthen haltenden Abfindungéplane und übrigem Zubehör, zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Beschluß von 21. d. Mts. verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche am 26. d. Mts. erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf den 9. Januar 1882, Morgens 10 Uhr, vor Herzoglichem Amtsgerichte Zimmer Nr. 37 hieselbst angeseßt, in welchem die Hypothekgläubiger die Hypotbekenbriefe zu überreichen haben. Braunschweig, den 27. September 1881. Herzogliches Amtsgericht. VIII, v. Praun.

99790 198929] Proelam.

Nachdem behufs Verwaltung des den Erben resp. Erbeserben des bereits längst verstorbenen Herrn Livländishen Landraths Adolph von Wulf ge- hörigen, von denselben aus\{ließlich zur Errichtung eines Familienlegats zu verwendenden, gegenwärtig in nacstehenden drei Zinsesrecognitionen bei der Livländischen adligen Güter-Credit-Societät afser- virten Capitals, nämlich:

d. 1. Iuni 1863 Nr. 1297/766 über Silb. Rubl. 36950, d. 21.Oktbr.1864 Nr, 1323/2688 überSilb.Nubl. 52734 u. d. 1, Juli 1866 Nr.1350/1971 überSilb.Rubl. 20500, so wie behufs Wahrnehmung des Erforderlichen bei der Constituirung des Familienlegats von diesem Hofgerichte auf desfallsiges Ansuchen ein Curatel angeordnet worden ist, hat der gerihtlich bestellte Curator, Hofgerichté-Advokat E. Moritz, diesem Hofgerichte zur Anzeige gebradbt, daß nach Aussage der allein noch lebenden Tocbter des weiland Herrn Landraths Adolph von Wulf, Frau Generalin Al- wine von Pucbinéky, geb. von Wulf, bald nah dem Tode des weiland Herrn Landraths Adolph von Wulf wien den damals noch sämmtlich am Leben befindlihen Kindern desselben eine Vereinbarung über die Verwendung des ursprünglich 50,000 Rub. Silb. betragenden und gegenwärtig in den drei ob- erwähnten Zinseszinsrecognitionen bei der Liv- ländischen Credit - Oberdirection afservirten Ca- vpitals stattgefunden habe und daß auf Grund solher Vereinbarung Statuten über solche Stiftung von sämmtlichen Erben festgestellt worden seien, daß jedoch das Original der Statuten der qu. Stiftung verloren gegangen, die von ihm zugleih eingelieferte Abschrift aber von der Frau Generalin von Puchinsky eigenhändig nach einer seiner Zeit von derselben vom Original-Eremplar dieser Statuten angefertigten Copie niedergeschrieben sei und hat der genannte Curator sid binsicht- lich dieser abschriftlich eingelieferten Stiftungs- statuten dahin noch geäußert, daß scines Erachtens die qu. Statuten als diejenigen anzusehen sind, were von den Erben des weiland Herrn Landraths Ado ph von Wulf als Statuten der von Wulfschen Familienstiftung vereinbart worden sind und demnächst um Erlaß einer Edictalcitation zur Meldung aller Derjenigen gebeten, welche, sci es als Gläu- biger oder als Erben oder sonst aus irgend einem Rectégrunpe an die bei der Oberdirection der Liv- ländischen adligen Güter-Credit-Societät deponirten

dungen wider die Nechtsgültigkeit der abschriftlich beigebrachten Statuten des von den Erben des wei- land Adolph von Wulf gestifteten Familienlegats formiren zu können vermeinen, infolge dessen werden kraft dieses öffentlichen Proclams alle Die- jenigen, insbesondere aber die ehelichen directen Descendenten des weiland Herrn Landraths Adolph von Wulf, welche aus irgend einem Titel Ansprüche an das obbezeichnete, in drei Van bei der Livländiscben adligen Güter-Credit-Societät asservirte Capital über zusammen 110,184 - Nubel Silber sammt angewachsenen Zinsen und Zinseszinsen erheben zu können vermeinen, desgleichen auch alle Diejenigen, welche sich für geseßlich berechtigt halten sollten, dagegen Einwendungen zu erheben, daß dieses qu. Capital zu einer Familienstiftung zum Besten der Descendenten des weiland Herrn Landraths von Wulf verwandt werde und daß die abschriftlich eingeliefer- ten und allhier einzusehenden Statuten von diesem Hofgerichte als solche ancrkannt werden, welche von den Descendenten des weiland Herrn Landraths Adolph von Wulf zur Zeit seines Todes vereinbart worden und daß diese Statuten demgemäß für rechtsgültig anerkannt und obrigkeitlih bestätigt werden werden, hiermit aufgefordert und ange- wiesen, solche ihre etwanigen Ansprüche oder Ein- wendungen innerbalb der peremtorischen Frist von einem Jahre, sechs Wochen und drei Tagen a dato, mithin spätestens am 14. September 1882 bei diesem Hofgerichte zu verlautbaren, selbige zu dokumentiren und auéführig zu machen und zwar bei der ausdrüclihen Verwarnung, daß nah Ablauf dieser vorgeschriebenen Meldungéfrist ale etwa Aus- gebliebene nicht weiter gehört, sondern gänzlich und für immer präkludirt und cs so angesehen werden joll, als ob die Ausgebliebenen die qu. ab- \chriftlich eingelieferten Stiftungsstatuten als von sämmtlichen Erben des weiland Herrn Land- raths Adolph von Wulf vereinbart anerkannt haben und demgemäß die qu. Statuten ohne Weiteres als zu Recht bestehend anerkannt und von diesem Hof- gerichte bestätigt werden sollen. Riga, Scloß, den 30, Juli 1881. Im Namen und von wegen des Livländischen __Hofgerichts. Vize-Präsident E. v. Schulz. P. Th. Reyher, Aktuar.

[36134] Bekanntmachung.

Bei dem unterzeihneten Amtsgericht ist die Aus- sonderung der in diesem Jahre zur Vernichtung ge- eigneten Bagatell-, größeren Prozeß-, Straf-, Subhastations-, Nachlaß- und Vormundschaftsakten erfolgt, und werden alle Diejenigen, welcbe an der längeren Aufbewahrung dieser Akten ein Interesse haben, aufgefordert, dasselbe innerhalb ciner Frist von vier Wochen anzumelden und zu bescheinigen.

Sonnenburg, den 30. September 1881,

Königliches Amtsgericht. [36083] Aus\{chluß-Urtheil.

Das über die im Grundbuche von Gladbeck Band IV. Blatt 221 Abth. I1II. Nr. 1 für den Akerwirth Hermann Ellinghorst, gt. Overbeck, zu Ellinghorst, Krspl. Gladbeck, eingetragene Post 250 Thlr. Pr. Crt. Darlehn nebst 4 9% Zinsen aus der Obligation vom 14. November 1842 nebst Ein- tragungsfähigkeitsattest vom 6. Juni 1843 ge- bildete Hypothekeninstrument is dur Erkenntniß des Kgl. Amtsgerichts Buer vom 17. September 1881 für kraftlos erklärt.

Buer, den 20, September 1881. _____ Maymann, Gerichtsschreiber des Kgl. Amtsgerichts.

[36076]_ Bekauntmathung.

In Sacen, betreffend das Aufgebot der Nachlafß;-

gleubiaer des am 22, März 1881 hierselbst verstor-

enen Schmicdemeisters Franz Ferdinand Schwandt

ist das Verfahren durch Erlaß des Aus\{lußurtheils

beendet,

Fraukfurt a. O., den 4. Oktober 1881. Königliches Amtsgericht. T].

[36078] Das Hypothekendokument über die im Grundbuche des Grundstücks Bänd I. Blatt 13 von Drewclow, dem Wilhelm Busse gchörig, Abtheilung 111. Nr. 2, auf den Namen des Oberhauptmanns v. Oertzen zu Lübberédorf umgeschriebene, aus dem Kaufvertrage vom 5. April 1861 und dem Erbesauseinander- setzungéprozeß vom 22./29. Juni 1861 eingetragene Theilpost von 3200 Thalern if durch Urtheil vom 27. September d. J. Behufs neuer Ausfertigung für kraftlos erklärt. Anclam, den 27. September 1881,

Königliches Amtsgericht, 111.

[36110 Im Namen des Königs! In Sachen, betreffend das Aufgebot des Hrpo- theken-Jnstruments über die auf dem Grundbuch- blatte 9 Broslawit, zufolge Verfügung vom 12. Mai 1851, Abtheilung 111. Ne. 5 eingetragene Post von 1000 Reichsthaler glci 3000 Mark, hat das König- lihe Amtsgericht Tarnowitz durch den Amtsgerichtd- rath Teuber am 20. September 1881 für MNecht erkannt : T daß das Eingangs crwähnte Htpotheken-In- strument für kraftlos zu erklären, de Koften dem Antragsteller zur Laft zu legen. Tarnowiß, den 28. Scptember 1881, Königlibes Amtsgericht. V. (gez.) Teuber.

Zinseszinsrecognitionen oder irgend welhe Einwen-