1881 / 237 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 10 Oct 1881 18:00:01 GMT) scan diff

üben. Die soziale Stellung betrachtet, haben die Gefängnißinsafsen ziffermäßig die stärkste Selbftmordneigung dokumentirt. Das 6. Ka- pitel untersucht den Einfluß der psycologischen Eigenschaften des In- dividuums, und zwar zunächst die Motive zum Selbstmord. Der Verf. gelangt darin zu dem Ergebniß, daß man in dem leßteren eine ebenso unvermeidliche Erscbeinung vor sich habe, wie es die Geistes- krankheit, wie es Elend und Verbrechen seien. Lebensüberdruß, Dasein8müdigkeit seien nichts anderes als eine besondere Form der Geisteskrankheit. Die physishen und moralischen Ursachen des Selbstmordes werden dur interessante Tabellen illustrirt, welche Vergleiche zwischen den verschiedensten Völkern ermöglichen. Wissen- schaftlichen Untersuungen zufolge würde sih die Skala der Länder nah dem Vorkommen der Geisteskrankheiten sehr ähnli der nah dem Vorkommen der Selbstmorde gestalten. Obenan tehen die Länder germanishen Stamms mit ungefähr 2 Geisteskranken auf 1000 Einwohner, dann folgen die celtoromanischen mit 1 pro Mille und zu allerleßt folgen die slawotartarishen mit 0,6 pro Mille. Sehr richtig, sagt der Verfasser, sei der Saß St.-Marc.-Girardins, daß der Mensch nicht daran denken würde, #ch zu tödten, wenn die Entwickelung seiner Gehirnthätigkeit ihm nicht die Gedankenpein zu seinen Leiden gegeben hätte. Zwar solle das Vorhandensein von Selbstmorden aus hohen und edlen Motiven nicht geleugnet werden, aber sie seien do außerordentlich selten. In unserer Zeit sei der Selbstmord wesentlich Ausfluß des Egoismus, des Unbefriedigtbleibens von Leiden- schaften, und man habe ihn daher mehr vom pathologisben als vom moralischen Standpunkte aus zu betrachten. Indessen fehle es doch nicht ganz an Aeußerungen des besseren Theils unseres Wesens und zwar hauptsächlich beim weiblichen Geschlehte. Beim männ- lichen er‘eine dagegen das eigene Interesse als durchaus vorherrschen- des Motiv, und da von Frauen überhaupt nur ein Viertel oder Fünf- tel der Selbstmorde geschehe, so sei die Seltenheit edler Beweggründe \chon durch dieses Zahlenverhältniß illustrirt. Der Mensch glaube ein Recht auf den Tod zu haben, wenn er unter dem besonderen Eindrucke verminderter Energie und cines unbefriedigten Bedürfnisses stehe, und da der Intensität des Bedürfnisses die moralishe Wichtig- feit entsprebe, welche thm der Mensch beilege, so werde er dann, wenn der Wunsch die Stärke der Leidenschaft annimmt, durch den Schmerz zum Verzagen und dahin gebracht, daß ihm das schnell vor- Üübergehende Leiden des Todes vor dem dauernden Gefühl von Ver- lusten oder Täuschungen den Vorzug zu verdienen scheine. Auch bei den sogenannten edlen Motiven wolle der Selbstmörder sich die un- angenehme Fortseßung und die gefürchteten Folgen seines eigenen Zu- standes ersparen, und sonach seien es wieder egoistisbe Gründe, welche für ihn den Selbstmord nothwendig machen. Nachdem dann noch die Ein- flüsse, welche die Art der Beweggründe modificiren, die verschiedenartigen Selbstmordmotive der beiden Geschlechter und der verschiedenen Alters- Élassen, die Einflüsse des Civil- und des Familienstandes, der Erwerbs- zweige 2c. erörtert worden sind, werden im letzten 7. Abschnitt die Art und der Ort der Selbstentleibung, die MRegelmäßigkeiten und Verschiedenheiten in der Wahl der Mittel (bedingt durch all- gemeine Umstände oder durch die Individualität) behandelt. Wenn aber in der Schlußbetrachtung über Natur und Therapie des Sebstmords das Ergebniß der Untersuchung wie folgt formulirt wird: „Der Selbstmord ist ein Ergebniß des Kampfes ums Dasein und der Auslese, die sih im Menschengeschlecht Kraft des Geseßes der Kultur- entwicklung vollzieht“, fo nimmt der Verfasser dem Darwinschen D zu Liebe doch wohl nicht hinlänglih in Betracht, daß diese ntwickelung durchaus keine stetige ist. Und seine Betrachtung, welche die autoritativen moralischen Faktoren und ihre mächtige, bestimmende Mitwirkung gänzlich außer Acht läßt, ist denn auch nicht von Widerspruch frei. An der einen Stelle heißt es: „Die Natur läßt den Schwachen wenig von dem Rechte, das allen Lebenden zukommen soll ; sie bevor- zugt die Starken, Klugen, Gewandten, während sie die Kraftlosen; Ungeschickten, mit Mängeln Behafteten als Opfer preisgiebt;" an einer anderen, kurz darauf folgenden dagegen: „nihtimmer der Beste bleibt Sieger, sondern der Klügste und Gewandteste, in Summa der, dessen Gehirnorgan die (na ch bestimmten Seiten hin) höchste Entwickelung erreicht hat." Ferner gesteht er zwar zu, daß Selbstmord und Verbrecben soziale Erscheinungen von analoger Bedeutung seien und die Niederlage des Schwächeren darstellen, nämlich insofern der Verbrecher, seinen s{lechten Trieben gehorchend, wenn er seinen Wün- schen keine andere Befriedigung verschaffen kann, seinen Nebenmenschen morde und beraube, der Selbstmörder aber, dem die Erziehung das Gefühl der Pflicht einflöße, statt zu jener Vernichtung Anderer, sich zu der seiner eigenen Person entscbließe; wie will er dann aber neben jenem brutal-materialistisben Sate von der Auélese im unerbittliben Kampfe ums Dasein noch den Saß von der fortschreitenden Kulturentwickelung aufrecht erhalten, die doch am Ende nicht blos die physishe Steigerung und Verfeine- rung der Gehirnthätigkeit, sondern auch die Veredelung der mora- lischen Willens- und Lebensäußerungen umfaßt? Müßte man konsequen- terweise nicht gar das Pflichtgefühl nach seinen Ausführungen für etwas im Lebenskampfe Entbehrliches, ja zur Lebenserhaltung Hinderliches halten ? Bedürfen sonach die soziologischen Ergebnisse der im Einzelnen so interessanten Untersuchung noch der Korrektur, jo wird man si doch mit den Erfahrungssäßen am Schlusse des Werkes wohl einverstanden erklären können, wo cs heißt: „Es ist kein Zweifel, daß der Selbst- mord bei den civilisirten Völkern sich vermindern wird, wenn das Gleibgewiht zwischen individuellem Bedürfen und sozialer Mög- lichkeit hergestellt wird, wenn ein Jeder in sich das Bewußtsein der Pflicht trägt, den Egoismus dem Wohle der Gesammtheit zu opfern“ und als prophylaktische, pädagogische Maßregel gegen den Selbst- murd der Rath ertheilt wird: „Man entwickele im Menschen gleich- mäßig das Empfindungs- und das Denkvermögen, befähige ihn damit, sich ein sicheres Lebensziel zu stecken und zu erreichen, stärke seinen moralischen Charakter und gebe ihm Thatkraft.“

Gewerbe und Handel.

Nordhausen, 8, Oktober. (W. T. B.) Die außerordentliche Generalversammlung der Nordhausen-Erfurter Eisenbahn hat den Ankauf der im Konkurs befindlidben Saale-Unstrut- Eisenbahn um den Preis von 2500000 Æ genehmigt. «

London, 8, Oktober. (W. T. B.) Bei dem aciain Schluß der Wollauktion waren Preise unverändert, mit den Schlußpreisen der Juniauktion verglichen stehen beste Snow White Wollen in O Parität, Country Scoured und fehlerhafte Snow White 1 d., Vließe & d. niedriger, Natal Grease in Parität.

Glasgow, 8. Oktober. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sih auf 595 000 Tons gegen 474 900 Tons im vorigen Jahre. Zahl der im Betrieb befindlichen Hocöfen 105 gegen 104 im vorigen Jahre.

St. Petersburg, 10, Oktober. (W. T. B.) Auf die neue Emission von 100 Millionen 5% Staatsbillets [p die Diskontobank 21, die Kommerzbank und die Wolgakama-

ank je 10, die Firma Mever 5 und das Bankhaus Günzburg 5 Mill. Rubel zur Subskription vorgemerkt haben.

Berlin, 10. Oktober 1881.

Berliner Rennbahn zu Hoppesürten 1881, Rebe Meeting. Erster Tag, Sonntag, 9. Oktober. Troy des um die Mittagsstunde sich einstellenden Regenwetters war der Besuch der Rennbahn do ein ziemlich zahlreicher zu nennen, und diejenigen, welche das unfreundliche Wetter nicht gescbeut hatten, wurden durch den Verlauf der Rennen und die überrasdenden Resultate derselben rei entshädigt. Die Rennen waren, gut beseht, urden brillant geritten und verliefen ohne jeden Unfall. ie Aemter waren für das Meeting in folgender Weise vertheilt: Das Scbiedsgeriht wurde ebildet von den Herren v. Cramm, Landrath U. v. Oertzen, Kammerherrn v. Prillwiy und Graf M. Shmettow. Als Stellvertreter fungirtea die Herren Frhr. v. Langen-Belit, Major

Meyer, Rittmeister Graf Schlippenbach und Graf Tschirshky-Renard. Als Richter fungirte Frhr. v. Thielmann, der auch das General- sekretariat verwaltet und die Waage beaufsihtigt. Das Abreiten [leitete Hr. H. Wackerow, und die Kommission zur Entscheidung über Qualifikation der für Staatspreise genannten Pferde ist gebildet aus den Herren Major Meyer, v. Treskow-Grocholin und Graf Tschirschky- Renard. Die Rennen begannen um 1 Uhr mit:

I. Ermunterungs-Rennen. Staatspreis 1700 Für alle 2- und 3jähr. inländische Stuten, die nie gesiegt haben. 100 Æ Cinf., halb Reug. 2jähr. 55, 3jähr. 65 kg. Dist. 1000 m. Dem 2. Pferde die Hâlfte der Eins. und Reug. Von den 18 genannten

ferden erschienen 9 am Pfosten: 1) Grf. Solms-Baruths 2jähr.

r. St. „Bonafide“ (Collins), 2) Bar. G. Rombergs 2jähr. br. St. „Goldene 110“ (Johnson), 3) Fürst Hohenlohe-Oehringens 2jähr. br. St. „Favola“ (Osborne), 4) des Kgl. Hauptgest. Gradit 2jähr. br. St. „Wetterwolke“ (Fisk), 5) Frhrn, Ed. von Oppenheims 2jähr br.St. „Ada“ SAD) B Gräfin Saurma's 2 jähr. F. St. „All White“ (Salloway), 7) Grf. Bernstorff-Gyldensteen's 3 jähr. br. St._ „Käthchen von Heil- bronn“ (Busby) 8) Kapt. Joë's 2 jähr. br. St. „Metamorphose“ (Little) 9) Mr. Edwards 3 jähr. br. St. „Emilie“ (Gough.) Nach einem s{chönen Rennen leiht mit 5/4 Längen gewonnen 14 Lingen zwischen der zweiten und dritten, ebensoweit zwischen der dritten und vierten. Zeit 1 Min. 2 Sek. Werth: der Siegerin 3275 M, der zweiten 675 4. Es folgte um 14 Uhr: ;

_ 11, Staatspreis I. Kl. 10000 Æ Für alle 3jähr. und âltere inländische Hengste und Stuten. 300 Æ Eins., halb Reug., jedo nur 75 M, falls das höhere Neugeld nicht bis 10. Septbr. eingezahlt is, Distanz 2800 m. Dem zweiten Pferde die Hälfte der Einsäte u. Reugelder. 26 Unterschriften, von denen 15 das Reug. von 75 M4, 8 das höhere Reugeld zahlen. Am Pfosten erschienen Frhrn. Cd. von Oppenheims 4jähr. F. St. „Edeldame“ v. Monseigneur a. d. Kisaßzony, 604 ks (Sopp), Fürst Hohenlohe-Oehringens 3jähr. br. H. „Blue Monkey“ v. Hymenacus a. d. Blue Gardes 55 kg (Osborne), 2) Kapt. Joës 4jähr. br. St. „Basta“ v. Rustica d. Lady Beacons- field 605 kg. (Little). „Basta“ machte die Pace bis zur Gewinn- seite, wo „Edeldame“, die auf dem zweiten Plaß lag, vorging und sicher mit 3 Längen im Kanter gewann. „Blue Monkey“ 74 Län- gen vor „Basta“ Zweiter. Zeit 5 Minuten 12 Sekunden. Werth 11 612 M. 50 S der Siegerin, 1612,50 4 dem Zweiten. Um 2 Uhr folgte:

111. Deutscher Gestütspreis. Für alle 1879 geborenen und von den verbündeten Gestüten in öffentlicher Auktion verkauften Pferde resp. mit höheren Einsäßen für alle im Jahre 1879 geborenen inländischen Pferde. 150 4 Eins, 100 (4 Reug. 2c. Distanz 1200 m. Dem zweiten Pferde 1500 Æ aus den Einsäßen u. Reug. Das dritte rettet scinen Einsaß. 54 Unterschriften; 9 Pferde erschienen am Pfosten: Grf. Tschirshky-Renards -F. H. „Trachenberg“ v. Flibustier a. d. Dirt Cheap, 545 kg (Collins) 1, Fürst Hohenlohe Oehringens br. H. „Michel Angelo“ v. Flibustier a. d. Arcadia 615 kg (Dsborne) 2., desselben F. St. „Marie“ 51 kg (Hunter), des Kgl. Pi Graditz F. H. „Nebenmann“ 54g kg (Fisk), Träner Johnjons br. H. „Brokler“ 613 kg (Johnson), Mr. Edwards F. H. „Delaware“ 545 kg (Gough), Grf. v. Shmettows F. St. „Prinzessin Tochter“ 51 kg (Little), Prinz Haßfelds F. H. „Erbprinz® 542 kg (Milne) Grf. Plessens f: H. „Montebello“ 547 kg (Sopp). Nach einem \{chönen Rennen sicher mit 3F Längen gewonnen. 10 Längen zwischen dem zweiten und dem dritten. Zeit 1 Min. 45 Sek. Werth des Rennens 12 150 4 dem Sieger, 1500 dem zweiten, 300 der dritten, Um 24 Uhr {loß \sich dem Rennen an:

__ IV. Staats8preis IV. Klasse 1509 A Für alle 3jähr. in- länd. Hengste und Stuten, welche noch keinen Staatspreis I, T1. oder III, Kl. gewonnen haben. 120 4 Eins., halb Reug. Distanz 2400 m. Dem zweiten Pferde die Hälfte der Einsäße und Reug. Das Rennen hatte 9 Unterschriften, 6 Pferde ershienen am Pfosten: ae, Ed. von Oppenheims F.H. „Kaiser“ von Monseigneur a. d.

orse 55 kg (Sopp), 1., Prinz Fr. Habfeldts F.H. „Flatterer“ v. Savernake a. d. B. Flat 554 kg (Osborne) 2, Frhrn. Ed. v. Dppenheims br. H. „Durchlaucht“ 55 kg (Hunter), Hrn. Ulrichs Sch. St. „Frühlicht“ 535 kg (Collins), Rittmeister Mollards F. St. „Goldperle“ 535 kg (Litle), Frhrn, C. v. Biels br. H. „Koran“ 99 kg (Gough). Nach einem s{önen Lauf leiht mit 1} Längen ge- wonnen. 33 Längen zwischen dein zweiten und dritten. Zeit 3 Min. 58 Sekunden. Werth des Rennens 1950 #4 für „Kaiser“, 450 für „Flatterer“. Um 3 Uhr folgte dem Rennen:

__V. Omnium. Klubpreis 3000 Æ Freies Handicap. Für 3jähr. u. ältere inländ. u. österr.-ungar. Pferde. 150 Æ Eins., 80 M. Reug. Distanz 2290 m. Dem zweiten Pferde die Eins. u. Reug. bis 750 Æ Das Rennen hatte 43 Eren: vier Pferde erschienen jedoch nur am Pfosten. Prinz Fr. Hakfeldts 3jähr. F. St. „Anti- gone“ v. Savernake a. d. Angela, 494 kg (Hunter), 1.,, Frhrn. Ed. v. Oppenheims 3jähr. F. St. „Seladin“ v. Monseigneur a. d. Sou- mise, 504 kg (Sopp) 2., Hrn. O. Deblschlägers 3jähr. br. H. „Job- ber“, 52 kg (Barton), Kapt. Joë's 4jähr. br. H. „Humbug“, 56 kg (Little), Sicher mit } Längen gewonnen. 6 Längen zwischen zweiten und dritten. Zeit 3 Minuten 2 Sekunden. Werth 4640 M der N Ae 750 M. der zweiten, Den Schluß des Tages bildete um

r:

VI. Kaulsdorfer Handicap. Graditer Gestütspreis 1200 M Herrenreiten. 60 K Eins, 30 & Reug. Distanz 1800 m. Dem zweiten Pferde die Hälfte der Einsäßze und Reugelder. Mr. Decem a. br. H. „Alpenstock“ 774 kg (Graf Bninski), d. Frhrn. v. Langens 6jähr. br. H. „Harmonium“ 75 kg eten Trainer G. Longs 5jähr. br. St. „Javelin“ 71 kg (Prinz Haßfeldt), Frhrn. E. v.

alfenhaufens a_s{wbr. H. „Blücher? 725 kg (Bes.), Hrn. O. Oehl- chlägers 3jähr. F. H. „Prinz Eugen“ 725 kg (Hr. v. Tepper-Laski), Frhrn. E. v. Falkenhausens 3jähr. F. St. „Cornelia“ 65 kg (Lieut. v. Paczenski). Nah einem überrashend s{önen Lauf leiht mit 3 Längen im Kanter gewonnen, 2 Längen zwischen dem zweiten und der dritten. Zeit 2 Min. 12 Sek. Werth des Rennens 1485 4 dem Sieger, 285 #4. dem zweiten. ba Zt

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Die Gesellschaft für Erdkunde hielt am Sonnabend ihre erste Sitzung na den Sommerferien ab. Der Vorsitzende Dr. Nach- tigal begrüßte die Anwesenden und gedachte zunächst der seit der leßten Sitzung Verstorbenen, insbesondere des Prof. Dr. Bruhns in Leipzig, der so oft in der Gesellschaft geweilt habe. Die Afrika- forschung hat durch den Tod des französishen Kapitäns Popelaine und des Italieners Dr. Matteuci zwei {were Verluste erlitten. Ueber die deutschen Afrikareisenden wurde mitgetheilt, daß Major von Mechow durch Gesundheitsrücksichten noch verhindert sei, seinen Be- richt über seine Erpedition nach Paolo de Loando zu geben und Dr. Buchner noch nicht zurückgekehrt sei. Der Reisende Flegel strebe jetzt seinem Hauptziel Adamaua zu; seine leßten Briefe datiren vom 10. August, Von der deutschen Station in der Nähe des Tanganjika- Sees ist ein ausführlicher Bericht eingelaufen. Das Hauptereigniß der Ferien sei der dritte geographische Ronaref in Venedig gewesen, über dessen Ergebnifse Redner ein ausführliches Referat si vor- behält. Die Vorträge des Abends hielten Hr. von Woecikof über einige Verhältnisse der Meerestemperatur und Prof. Dr. Kiepert über den bereits erwähnten Kongreß in Venedig.

Das Centralbureau der Allgemeinen deutschen Ausfstel- lung auf dem Gebiete der Doqiene und des Nettungés- wesens, Berlin 1882, befindet sh Berlin W., Werderstraße j 4, im Erdgeschoß. Das Bureau ist an jedem Wochentage von 9 bis 5 übr geöffnet. Jn der ge von 11 bis 2 Uhr befindet \ich ftets ein Mit-

lied des Ausschusses in dem Bureau. Alle Anfragen, Meldungen, Torrespondenzen 2c. sind fortan zu adressiren: An das Centralbureau für die Ausstellung auf dem Gebiete der Hygiene, Berlin W., Wer- derstraße 3/4, Das Centralbureau ertheilt auf mündliche oder [0 e o in Betreff der Ausstellung \{leunigst jede gewünschte usfunft.

Unser Nachbarort Köpenick feierte gestecn die Enthüllung des Denkmals, das der Landwehr- und Kriegerverein und Einwohner der Stadt ihren in den Kriegen der leßten Jahren gefallenen Mit- bürgern geweiht hat. Die Stadt bekundete ihre allseitige Theilnahme, die sie der Feier entgegenbrahte, durch den überreihen Schmuck der Häuser, zu dem der Wald sein leßtes Grün herge- geben. Musik empfing auf dem Bahnhof und an den in Köpenick einmündenden Landstraßen die zur Feier er- \cienenen Kriegervereine aus Berlir, Charlottenburg, Rudow, Erkner, Neu-Glienicke, Schönweide, Rüdersdorf, Fürstenwalde, Zastrow, Friedrichsberg, Friedrihhagen, Königs-Wusterhausen, Grünau und Johannisthal. Gegen 12 Uhr fand alsdann auf dem Friedrich- Wilhelmsplaß die Begrüßung der Vereine durch den Vorsißenden des Festcomités, Glasermeister Krüger statt. Kurz nah 1 Uhr ordnete sih der Festzug, um mit klingendem Spiel nah dem Play vor dem Scblosse zu marscbiren, wo “neben dem noch verhüllten Denkmal der Landrath Prinz Handjery und die ftädtishen Behörden mit dem Stadtbanner Aufstellung genommen hatten. Gesang eröffnete hier die Feier. Nach einer Ansprache des Ober-Predigers von Hanstein erfolgte alsdann, während die Musik die „Wacht am Rhein“ intonirte, die Enthüllung des Denkmals. Dasselbe ist von einem Köpenier Bürger, dem Bildhauer Helmuth, ausgeführt ; auf breitem Sockel er- hebt sih ein_s{chlanke Säule, die einer Siegesgöttin als Piedestal dient. Der Sockel trägt vor auf eingeseßter Marmortafel die Wid- mung und auf den drei andern Seiten die Kriegsjahre 1864, 66, 70/71 und die Namen der Gefallenen. Nach der Enthüllung übergab der E des Comités das Denkmal an die Stadt, in deren Namen es Bürgermeister Borgmann mit einer Ansprache übernahm. Gesarg

{loß dann die Feier. Nach einem Umzug durch die Stadt vereinigte

gemeinschaftliche Tafel und Ball die Festgenossen.

Bremen, 10. Oktober. (W. T. B.) Der hiesigen Geo- graphischen Gesellschaft ist aus St. Petersburg folgende Nachricht zugegangen: Nach einem aus Wladiwostock eingetroffenen Telegramm traf das Kriegsschiff „Strelok“, welches aus der Bering-See zurückkehrte, wo es bis zum 67. Grad nördlicher Breite gekreuzt batte, die Bremer Expedition der Gebrüder Dr. Krause in bestem Wohlsein an und war derselben behülflich.

__ Stockholm, 10. Oktober. (W. T. B.) Gegen Morgen brach in den Vorrathsräumen des Königlichen Theaters Feuer aus. Man hofft bis jeßt noch die Bühne und den Salon zu retten; es herrscht ein starker Wind.

Wilhelmine von Hillern hat ihren Roman „Die Geier-Wally“, welcher vor Jahren gerehtes Aufsehen erregte und in weiten Krei- sen Bewunderer fand, dramatisch bearbeitet, und das Königliche Schauspielhaus hat sich das Verdienst erworben, diese Bearbei- tung, ein Schauspiel in fünf Akten mit einem Vorspiel, zur Auf- führung gebracht zu haben. Wenn früher sogenannte dramatische Bearbeitungen von Romanen durchschnittlih ein sehr kurzes Bühnen- leben fristeten, so mag niht wenig der Umstand hierzu bei- getragen haben, daß der Bearbeiter, der eben nicht der ursprünglihe Dichter war, die bewegenden Elemente und charakterisirenden Momente der Erzählung nicht in ebenso kräftige und wirkungsvolle Scenen umzuwandeln verstand, in denen die Charaktere der Erzählung in leben8voller Gestaltung handelnd vor uns erschienen. Die „Geier-Wally“ darf fernerhin in dieser Be- Umg als Musterarbeit gelten; denn wenn immerhin einige Mängel übrig bleiben, die ihren Grund offenbar in der ursprünglich erzählen- den Form der Dichtung haben, so haben wir do seit langer Zeit kein Schauspiel mit so gewaltig ergreifenden Scenen, mit \o lebens- wahren Gestalten, mit so spannender und in den Affekten \sih eben- mäßig steigernder Handlung gesehen, wie das in der Geier-Wally der Fall ist. Solchen Vorzügen des Stückes konnte der Erfolg nicht fehlen, der in dem Beifall des voll beseßten Hauses und in dem wiederholten Hervorruf nicht nur der Darsteller, sondern auch der Dichterin, die auch auf der Bühne erschien, seinen \{chönen Ausdruck fand. Der Inhalt des Dramas darf, da er dem gleichnamigen Roman im We- sentlichen entspricht, als bekannt vorausgeseßt werden. Den Hinter- grund des ergreifenden Schauspiels bildet das Tirolerland mit seiner Landbevölkerung, in welcher die Leidenschaften noch in urwüchsiger Kraft zum Ausbruch kommen. Die Scenen des Stückes werden durh eine sehr große Zahl von Personen belebt, unter welchen die leidenschaftliche, charakterstarke Heldin sih würdevoll hervor- thut. In ungeshminkter Wahrheit lassen die Bauern Freud und Leid, Haß und Neid erkennen; aber auch die todverachtende Liebe und reuige Demuth tritt uns heldenhaft entgegen. Von den Darstellern heben wir an erster Stelle Frl. Schwarz, welche die Titelrolle gab, hervor; in ergreifender Weise brachte sie den Kampf der starken Leiden- schaften sowie die darauf folgende Reue, Entsagung, die tiefslen Seelenqualen mit der empfindungsvollsten Innigkeit zum Ausdruck. Neben ihr wirkte Hr. Drach in der Rolle des Bären-Joseph, die er mit Wärme und Kraft darstellte. Hr. Kahle COineenz Gellner) konnte seine Meistershaft nur in einem Akt zur Geltung bringen, da ihm nur eine kürzere Rolle zuertheilt war. Die Deko- rationen waren vorzüglich und ebenso die Inscenirung des ganzen Stückes, besonders aber die der lärmenden Bauernscenen, dur deren Arrangement sih Hr. Dees, ein Verdienst erworben bat.

____— Im rir ilhelmstädtishen Theater hat die für Ende dieser Woche in Aussicht genommene Operette von Zeller : „Capitain Nicol“, troßdem diese Novität bereits einstudirt ist, ver- hoben werden müssen, da der Zuspruch zu den Aufführungen des „Gascogners“ noch immer ein sehr reger is, Das Finale im 3. Akt sowie der efektvolle Marsh in der Sclußverwandlung werden allabendlich da capo verlangt; außerdem is der bei der ersten Vorstellung nicht ganz genügende Schluß des zweiten Aktes dur eine von dem Komponisten Hrn. Suppé selbs vorge- nommene Abänderung viel wirksamer geworden. Am Sonn- abend trat Frl. Erdösy zum ersten Male in der Parthie der „Mary“ auf und errang durch Erscheinung und \sympathische Stimme einen guten Erfolg. Die genannte Dame wird von jeßt ab mit rl. Korner alterniren, die übrige Beseßung jedoch die ursprüngliche leiben, Am gestrigen Sonntage war, wie an den vorhergegan- genen, das Haus ausverkauft,

Im National-Theater hat Fr. Franziska Ellmenreih am Sonnabend ihr E als Beatrice in Shakespeare's „Viel Lärmen um Nichts“ fortge eßt und mit der fein ausgearbeiteten geist- voll pointirten Darstellung Beser Rolle einen ähnlichen Erfolg gehabt wie als „bezähmte Widerspänstige“. Die Aufführung des prätigen, lustund lebensprühenden Stücks war eine so abgerundete, und das 3 e sammenspel wie die Einzelleistungen so trefflih, daß der streb- amen Bübhnenleitung dafür alle Anerkennung gebührt. Das animirte ublikum zeihnete die Gastin und die anderen Hauptdarsteller mit wohlverdientem Beifall aus. Fr. Ellmen- reib, welche ihre künstlerische Se poungogabe im Lustspiel durch Vorführung dreier Glanzrollen dargethan hat, wird nun auch nächstens als Tragödin auftreten, und zwar als „Katharina

oward* in dem gleihnamigen, vor mehreren Jahren am Königlichen

Ga pielhause zur Aufführung gekommenen Drama von Rudolf

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner. Vier Beilagen (eins{ließlich Börsen-Beilage).

Berlin:

(1149)

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‘werden.

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Erste Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Slaals-Anzeiger.

Berlin, Montag, den 10. Oktober

K | Inserate für den Deutschen Reichs- und Königl. 4 Preuß. Staats-Anzeiger und das Central-Handels- register nimmt an: die Königliche Expedition des Deutschen Reichs-Anzeigers und fiöniglich

Prenßishen Staats-Anzeigers: Berlin 3W., Wilhelm-Straße Nr. 32.

1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. 2. Subhastationen, Aufgebote, 3 u. dergl.

Deffentlicher

Vorladungen

el.

5, Indostrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel. 6. Verschiedene Bekanntmachungen. -

Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc.| 7. Literarische Anzeigen.

4, Verloosung, Amortisation, Zinszahlung

u. s. w. von öffentlichen Papieren,

8, Theater-Anzeigen. In der Börsen- 9, Familien-Nachrichten. beilage.

8 Anzeiger. Interate nehmen an: die Annoncen-Expeditionen des

„Juvalidendank“, Nudolf Mosse, Haasensteiu & Vogler, G. L. Danbe & Co., E. Schlotte Büttner & Winter, sowie alle übrigeu größereu

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Annonceu-Bureaur.

Steckbriefe und Untersuchungs - Sachen.

Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Barbier und Heilgehülfen Paul Johann Eduard Kittel, welcher \sich verborgen hält, soll eine durch vollstreckbares Urtheil des Königlichen ‘Langerichts T. zu Berlin vom 27. Mai 1881 er- fFannte Gefängnißstrafe von 3 Monaten vollstreckt Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das nächste Amtsgerichtsgefängniß abzuliefern. ‘Berlin, den 29. September 1881. Königliche Staatsanwaltschaft bei dem Landgerichte I. Beschreibung: Alter 31 Jahre, geboren am 21. August 1850 in Patschkau, Größe 1,60 m, Statur \{chwächlich, Haare blond, Stirn frei, Bart Éleinen blonden Schnurrbart, Augenbrauen blond, Nase gewöhnlich, Mund gewöhnlich, Zähne voll- ständig, Kinn länglich, Gesicht länglih, Gesichts- farbe blaß, Sprache deutsch.

Steckbriefs-Erledigung. Der hinter den Kutscher 'Friedri}h August Baumgart, am 5. Januar 1840 zu Purschkau geboren, unterm 25. Juli 1881 von dem hiesigen Königlichen Amtsgericht T., Ab- theilung 83, erlassene Steckbrief ist erledigt. Berlin, den 29. September 1881. Königliche Staatsanwalt- {haft beim Landgericht T.

Berichtigung. Der Steckbrief vom 28. Sep- tember cr. enthält insofern einen Irrthum, als der ‘verfolgte Kohn nicht Alfred Alexander, sondern Herrmann mit Vornamen heißt. Berlin, den 7. Oktober 1881. Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgerichte T. Fatken.

136524]

Die hinter dem Theaterunternehmer Gustav Radtke aus Kyriß unterm 20. September cr. er- lassene Strafvollstireckungsrequisition wird auf- gehoben. Stargard, den 6. Oktober 1881, König- Ucher Erster Staatsanwalt.

136497]

Die in Nr. 120 dieses Anzeigers de 1874 hinter: 1) den Maurer Carl Robert Rayow, geboren den 10. August 1848 in Neu-Langsow, 2) Isaak Levi- thal, geboren den 21. Oktober 1849 in Mur-Goslin, zuleßt in Seelow, 3) Carl Meseritzer, geboren den 12. Mai 1849 in Seelow, 4) Gustav Adolf Dümke, geboren den 14. Juli 1850 in Bal, zuleßt in Nieder-Görlsdorf, 5) den Maurer Reinhold Gottlieb Lier, geboren den 1. März 1844 zu Letschin, am 15. Mai 1874 erlassene Strafvollsireckungs- ‘Requisition wird hierdurch erneuert. Frankfurt a./O., den 5. Oktober 1881. Königliche Staats- anwaltschaft.

[36530]

Steckbriefs-Erncuerung. Der unter dem 26. Mai 1880 in Nr. 184 pro 1880 des Deutschen Reich8- und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers, hinter dem Schlepper Franz Krzanowsfky aus Hohenlohehütte erlassene Steckbrief wird hier mit er- neuert. Waldenburg in Schles, 4. Oktober 1881. Königliches Amtsgericht. VI.

Steckbriefserncucrung. Der unterm 16. Okto-

ber 1879 hinter den_Lotteric-Collecteur Fenck u. Genossen erlassene Steckbrief wird hierdurch er- jedoch gegen Kaufmann, Simon, Luekmann und Herz (Actz. XII. 127/79 8.) Königliche

neuert mit Ausnahme

rae r tei den 6. Oktober 1881.

taatsanwaltschaft. [36522]

In der Nacht vom 4. auf den 5. dieses Monats sind in einem hiesigen Gasthof einem Gaste folgende

Gegenstände im Gesammtwerthe von 650 X ge- \toblen worden: 1 goldene Remontoiruhr mit groß-

liedriger Tulakette, 3 kleine runde elfenbeinerne histmarken mit je einem ien des Kartenspiels

in der Mitte, 1 kleines Federmesser mit Schildpatt-

\{haale, an einer Seite etwas lädirt, mit Nägel- reiniger, 1 silbernes Craion mit den Buchstaben Elth. Pl. Mth.,, 1 Lupe sfogenannter Fadenzähler, 1 bläuliher \{ieferartiger Stein, 1 Portemonnaie CenS Ee Geldsäckchen) von bräuliwem Schweins- eder, stark getragen, enthaltend 3 Zehnfrankstüe, 2 oder 3 Zwanzigmarkstücke, einige kleine Silber- münzen, 1 Peralgen der Station Köni Mur ain er-

pedirt, were 1,50 M entrichtet war, 1 kleines Feuer- ula für Wacskerzen passend, 1 Meter-

maaß in einer Messingkapsel zum Aufrollen, 1 klei- fleines Notizbuch in \{chwarzem Leder gebunden, im Umschlage befindet si der Name Wall 82“, im 1 seidenes innen dasselbe ent- hält: Visitenkarten mit dem Namen „Ernst Landt“, 2 Einhundertmarkscheine, 1 Fünkmarkschein, ein Ledertäs{chen von {warzem Kalbleder in Form rieftasche, enthaltend: 1 Ee darin ein

me, Visiten-

karten mit verschiedenen Namen; 1 kleines Taschen- ib enthaltend:

1 Swildpattkamm, Messer mit Schildpattschaale, LRSINE Scheere und etwas cuglisees Plgsier in rauchte raune

Der That dringend dene Fim ist der am folgenden Morgen verschwun-

über 2 Stück Gepäck nah Frankfurt am

zeug von ner S{lüfsel, 1

«Ernst Landt, Hamburg, Neuer Uebrigen Geschä tsnotizen enthaltend, Visitenkartentäs{hchen, außen dunkelblau,

rot mit weißen Tupfen ;

einer : Kalender, eine Photographie einer leder,

Necefssaire von s{chwarzem Ka

weißem Papier 1 Paar stark ge ell

[lederne englische Handschuhe.

dene Zimmernachbar des Bestohlenen, welcher

eJ-.

hatte. Derselbe hat unter Anderem eine auf den Namen „Josef von Reißenheim aus Paris“ lautende Saison-Hauptkarte der Kurverwaltung zu Wiesbaden vom 3. September dieses Jahres und 2 auf den- selben Namen lautende Visitenkarten, sowie mehrere auf den Namen des Kellners Franz Frauenholz aus Buda-Pest lautende Legitimationspapiere zurück- gelassen. Leßtere sind vermuthlich ebenfalls ge- stohlen, da das in diesen Papieren angegebene Signalement mit dem des fraglihen Unbekannten nicht übereinstimmt. Unter den hier ge- stohlenen Gegenständen Hat fich wahrsein- lich auch ein im Januar dieses Jahres in Hamburg zur Reise nah Frankrei, Spanien, Por- tugal, Brasilien und anderen Ländern Südamerikas ausgestellter Reisepaß befunden, und ist daher die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, daß der Dieb den Namen des Inhabers „Ernst Landt“ mißbrauchen wird. Unter Mittheilung eines Signalements des Verdächtigen ersuche ih alle Polizeibehörden, nah demselben zu fahnden, ihn im Betretungsfalle fest- zunehmen und dem nächsten Amtsgerichte vorzu- führen und mi sofort telegraphisch zu benachrih- tigen. Sigualement: Alter ca. 24 Jahre, Größe 1,65—66 m, Haare dunkel, beinahe \{chwarz, Augen dunkel, etwas stehend, Gesichtsform oval, Gesichts- farbe blaß, Bart: kleiner s{warzer Schnurrbart, Gestalt mittlere. Besoudere Kennzeichen: Geht nah vorn gebeugt und hat dünne Lippen. Sprache sanft und rein deutsh. Coblenz, den 8. Oktober 1881. Der Erste Staatsanwalt.

36525]

| Ladung. Der Drahtbinder Fricdrich Wittig, aeboren am 1. März 1817 zu Posen, zuleßt in Berlin wohnhaft, dessen Aufenthalt unbekannt ift, und welchem zur Last gelegt wird, zu Lichtenberg am 17. März 1881, Nachmittags, umherziehend das Gewerbe als Topfbinder ausgeübt zu haben, ohne im Besitz des zu diesem Gewerbebetriebe erforder- lihen Gewerbescheins gewesen zu sein, Uebertretung gegen 88. 1 und 18 des Geseßes vom 3. Juli 1876, wird auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hierselbst auf den 20. Dezember 1881, Vormit- tags 10 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht zu Alt-Moabit Nr. 11 und 12, Portal 111, Zim- mer 33, zur Hauptverhandlung geladen. Auch bei unentshuldigtem Ausbleiben wird zur Hauptverhand- lung geschrikten werden, Berlin, den 26. Septem- ber 1881. gez. Drabner, Gerichtsschreiber des König- lichen Amtsgerichts IT.

36526] s Ladung. Der Arbeiter Friedrich Gustav Rulff, geboren am 12. Mai 1823 zu Gütter, Kreis Ferichow II., zuleßt in Berlin wohnhaft, dessen Aufenthalt unbekannt ist und welchem zur Last ge- legt wird, zu Schöneberg am 25. August 1880, Nachmittags, umherziehend Druckschriften (Lieder) feilgeboten zu haben, ohne im Besiße des zu diesem Gewerbebetriebe erforderlichen Gewerbescheines ge- wesen zu sein, Uebertretung gegen §8. 1 und 18 des Pee vom 3. Juli 1876 wird auf An- ordnung des Königlichen Amtsgerichts 11. hierselbst auf den 20. Dezember 1881, Vormittags a) Uhr, vor das Königliche Schöffengericht zu Alt- oabit Nr. 11 und 12, Es IIT., Zimmer 33, zur Hauptverhandlung geladen. Auch bei unent- \{uldigtem Ausbleiben wird zur Hauptverhandlung geschritten werden. Berlin, den 27. September 1881. gez. Drabner, Gerichtsschreiber des König- lihen Amtsgerichts. II.

36527 [ Saban Der Cigarrenmacher Carl!Louis Robert DeceTi geboren am 4. Juli 1852 zu Trebbin, eht zu rebbin wohnhaft gewesen, dessen Aufenthalt un- bekannt ist, und welhem zur Last gelegt wird, als beurlaubter Reservist ohne Fla ausgewandert zu sein, Uebertretung gegen 8. 360 Nr. 3 des Straf- esepbuchs, wird auf Anordnung des Königlichen Am 8gerichts I1. hierselbst auf den 20. Dezember 1881, Vormittags 10 Uhr, vor das Königliche Scöffengericht zu Alt - Moabit Nr. 11 und 12, Portal 111, Zimmer 33, zur Hauptverhandlung geladen. Auch bei unents{uldigtem Ausbleiben wird zur Hauptverhandlung geschritten werden. Berlin, den 29. September 1881. gez. Drabner, Gerichts- schreiber des Königlichen R II.

36523

( 1) R Matrose Johann Carl Ludwig Ahrens, am 15. Februar 1858 zu Heran nagen eas e ge- boren, daselbst zuleßt wohnhaft, 2) Johann Emil Baofen, Matrose, geboren am 20. November 1858 zu Wieck, daselbst zuleßt wohnhaft, 3) Karl Christian Martin Bartels, geboren am 19. Dezem- ber 1860 zu Bisdorf bei Eiren, daselbst zuleßt wohn- haft, 4) Rudolf Karl August Behrends, geboren am 7. September 1860 zu Velgast, Dorf, in Star- fow zuleßt wohnhaft, 5) Kar Friedrich Martin Berg, Schäfer, ge oren am 29, Mai 1858 zu Neuenlübke, daselbst zuleht wohnhaft, 6) Karl Joachim Friedrich Bohm, geboren am 283. Juli 1858 zu Löbnitz, in Todtenhagen zuleßt wohnhaft, 7) Friedrich Karl Heinrih Bollnow, géboren am 11, März 1860 zu Plennin, in Palmzin zuletzt wohnhaft, 8) Karl David Malte Brandt, Schuh- maer, geboren am 24. April 1858 g Richtenberg, in Barth zuleßt wohnhaft, 2 Karl Joachim Hein- Ge Dallbst muleht wobnbaft, 10) Sriedricó

utg ase zuleßt wohnhaft, riedr

Johann Martin Daberkow, Knecht, geboren am

urthart“, Architekt aus Berlin, eingetragen

8, Februar 1860 zu Ober - Müßkow, daselbst

zuleßt wohnhaft, 11) Friedrich Joachim Her- mann Dettmann, geboren am 21. November 1860 zu Grüel, daselbst zuleßt wohnhaft, 12) Karl Johann Moriß Diebeukorn , geboren am 10, Mai 1860 zu Schünhagen, in Wolfshagen zu- leßt wohnhaft, 13) Friedrih Wilhelm Magnus Drans, geboren am 21. Oktober 1860 zu Richten- berg, in Saaldorf zuleßt wohnhaft, 14) Karl Fried- rich Gustav Egdorf, geboren am 2. Oktober 1858 zu Berthke, in Palmzin zuleßt wohnhaft, 15) Jo- hann Karl August Eggert, geboren am 2. Dezem- ber 1860 zu Rönkendorf, daselbst zuleßt wohnhaft, 16) Ludwig Karl Hermann Essig, geboren am 28. August 1860 zu Hermannshagen, Dorf, daselbst zuleßt wohnhaft, 17) Joachim Karl Friedrich Fricd- ris, geboren am 20, März 1860 zu Fanningsberg, in Lüssow zuleßt wohnhaft, 18) Wilhelm Ludwig Christoph Geß, geboren am 23. Januar 1860 zu Flemendorf, in Barth zuleßt wohnhaft, 19) Johann Karl Christian Griese, geboren am 25. April 1860 zu Langenhanshagen, in Kindshagen zuleßt wohn- haft, 20) Friedrih Wilhelm Johann Hallier, ge- boren am 8. Mai 1860 zu Tempel adlig, daselbst zuleßt wohnhaft, 21) Ernst Karl August Hamann, Matrose, geboren am 11. April 1858 zu Born , da- selbst zuleßt wohnhaft, 22) Joachim Friedrih An- dreas Heiden, Matrose, geboren am 25. April 1858 zu Bisdorf, zu Stralsund zuleßt wohn- haft, 23) Johann Joachim Christian Heuer, Matrose, geboren am 30. Oktober 1858 zu Langen- damm, zu Langendamm zuleßt wohnhaft, 24) Fried- rich Wilhelm Martin Hint, geboren am 29. August 1860 zu Lüdershagen, daselbst zuleßt wohnhaft, 25) Heinrih Karl Theodor Honig, Kommis, geboren am 22. März 1857 zu Velgast, Dorf, in Stralsund zuleßt wohnhaft, 26) August Friedrih Martin Hopp, geboren am 8. Mai 1860 zu Spoldershagen, daselbt zuléßt wohnhaft, 27) Johann Joachim Fried- rih Johannsen, geboren am 12. April 1858 zu Krakow, in 'Gersdien zuleßt wohnhaft, 28) Johann Friedrich Christian Kerber, geboren am 14. August 1860 zu Lüdershagen, Dorf, in Wiepkenhagen zuleßt wohnhaft, 29) Christian Joachim Friedrich Köhu, eboren am 18. März 1860 zu Plummendorf, da- selbst zuleßt wohnhaft, 30) Christoph Karl Magnus Krohn, Matrose, geboren am 2. Juli 1858 zu Buschenhagen, in Barth zuleßt wohnhaft, 31) Karl Friedrich Theodor Krüger, geboren am 19. Mai 1860 zu Groß-Kednigshagen, in Carnin zuleßt wohn- haft, 32) Karl Heinrih Gustav Krüger, geboren am 3. Juni 1860 zu Wolfshagen, in Wolfshagen zuleßt wohnhaft, 33) Julius FriedriÞh Krüger, Matrose, geboren am 19. November 1858 zu Barth, daselbst zuleßt wohnhaft, 34) Karl Christian Friedrih Lange, geboren am 3. Oktober 1860 zu Neuenrost, in Hessenburg zuleßt wohnhaft, 35) Karl August Heinrich Friedrih Lemke, geboren am 12. Februar 1860 zu Prusdorf, daselbst zuletzt wohn- haft, 36) Friedrich Karl Theodor Lewerenz, ge- boren am 18. Dezember 1860 zu Drechow, daselbst zuleßt wohnhaft, 37) FriedriÞh Johann Christian Lingrön, geboren am 21. Dezember 1860 zu Hohen- barnekow, daselbst zuleßt wohnhaft, 38) Wilhelm Johann Karl Lippitreu, geboren am 21, November 1860 zu Buchholz, O eR wohnhaft, 39) Karl Ernst Heinrich Lorenz, atrose, For am 13, August 1857 zu Langendamm, daselbst zuletzt wohn- haft, 40) Paul Karl Friedri Melms, Matrose, eboren am 27. November 1858 zu Damgarten, in Stralsund zuleßt wohnhaft, 41) August Franz Emil Mierendorf, geboren am 16. April 1860 zu Car- nin, daselbst zuleßt wohnhaft, 42) Johann Karl Martin Theodor Möller, geboren am 22. Juli 1860 zu Trinwillershagen, nalen zuletzt wohn- haft, 43) Johann Heinrih Wilhelm Niemann, ge- boren am 9, Jaauar 1860 zu Eixen, daselbst zuleßt wohnhaft, 44) Johann Friedri Albert Nie- mann, geboren am 30. November 1860 zu Straminke, daselbst zuleßt wohnhaft, 45) Iohann Ludwig Martin Niemann, geboren am 5, Mai 1860 zu Balkenkoppel, daselbst zuleßt wohnhaft, 46) Bernhard Johann Martin Omann, eboren am 18. Dezember 1856 zu Fuhlendorf, da- elbst zuleßt woknkaît, 47) Franz Carl Friedrih Osten, geboren am 7. Februar 1860 zu Fublendorf, in Zandershagen zuleßt wohnhaft, 48) Friedrich Christian Theodor acdel, geboren am 9. ‘4 bruar 1860 zu Altenhagen, daselbft zuleßt wohn- haft, 49) Rudolf Karl Johann Putbres, Matrose, eboren am 25, April 1858 zu Born, daselbst zu- lent wohnhaft, 50) Franz Ludwig Raddas, gen. Dobbertin, geboren am 6. Januar 1860 zu Ober- hof, daselbst zuleßt wohnhaft, 51) Johann Heinrih Emil Rieck, Matrose, geboren am 7. Juli 1858 zu Born, daselbst zuleßt weRgal, 52) Carl Heinrich Christoph Schlottmann, geboren am 7. Januar 1860 zu Plennin, daselbst zuleßt wohnhaft, 53) Jo- hann NU NGdCiE Schmidt gten am 20. De- zember 1 u Saatel, dasel L uleßt wohnhaft, ricdrich Gustav Christian röder, geboren

am 23, August 1858 zu Krakow, in Stormösdorf zuleßt wohnhaft, 55) Karl Friedrich Martin Schrö- der, geboren am 19. Juli 1860 zu Lüdershagen, of, daselbst zuleßt wohnhaft, 56) August Friedri ilhelm Schult, sgeboren am 10. Seviem er 1860

zu Niepars, in Zipke zuletzt wohnhaft, 57) Hermann Gustav Karl Schuly, geboren am 11. August 1860 u Damgarten, aselbst zuletzt wobnbaft, 58) Carl Matthias riedri Schumather, geboren am 5. September 1880 zu Velgast, Hof, in Werder pes: wohnhaft, Ry Karl Adolf Elias Schwarz, Matrose, eboren am 7, Mai 1858 zu Bresewit aselbst zu- eßt wohnhaft, 60) Wilhelm Chr stian Martin

Sengbusch, geboren am 30. Januar 1860 zu Carels-

dorf, daselbst zuleßt wohnhaft, 61) Anton Karl Wilhelm Stoldt, Matrose, geboren am 4. März 1858 zu Niepars, in Wolgast zuleßt wohnhaft, 62) Iohann Hermann Christoph Stoll, Matrose, ge- boren am 4. August 1858 zu Born, daselbst zuleßt wohnhaft, 63) Friedrichß Christian Gottlieb Völkex, geboren am 6. Dktober 1860 zu Srenzin, in Spol- dershagen zuleßt wohnhaft, 64) Friedrich Wilhelm Theodor Warnow, Matrose, geboren am 10. Ja- nuar 1858 zu Grünau, daselbst zuleßt wohnhaft, 65) Karl Friedrih Christian Wegner, geboren am 22. März 1860 zu Wohsen, daselbst zu- leßt wohnhaft, 66) Johann Joachim Friedrich Wegner, geboren am 15. Mai 1860 zu Behrenwalde, in Palmzin zuleßt wohnhaft, 67) Karl Heinrich Ludwig Westmaun, geboren am 11, März 1858 zu Rubitz, daselbst zuleßt wohnhaft, 68) Johann Karl Friedrich Wilken, geboren am 15, Februgr 1860 zu Hermannshagen, Haide, daselbft zuleßt wohnhaft, 69) Wilhelm Karl Johann Martin Witt, geboren am 22. August 1860 zu Lüdershagen, Dorf, daselbst zuleßt wohnhaft, 70) Johann Fried- rich Christian Wulf}, geboren am 3. März 1860 zu Carnin, zu Palmzin zuleßt wohnhaft, 71) Wil- helm Johaun Theodor Zierk, geboren am 5, Sep- tember 1860 zu Semlow, daselbst zuleßt wohnhaft, werden beschuldigt, als Wehrpflichtige in der Absicht, sich dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, entweder ohne Erlaub- niß das Bundesgebiet verlassen oder nach erreihtem militärpflihtigen Alter sich außerhalb des Bundes- gebietes aufgehalten zu haben Vergehen gegen 8. 140 Abs. 1 Nr. 1 Str.-G.-B. Dieselben werden auf den 19. Dezember 1881, Vormittags 9 Uhr, vor die Strafkammer bei dem Königlichen Amtsgericht zu Stralsund zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeß- ordnung von dem Königlichen Landrath zu Franzburg, der mit der Kontrole der Wehrpflichtigen beauf- tragten Behörde, über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Erklärung vom 98, Juli 1881 verurtheilt werden. Durch Be- {luß der Strafkammer des Königlicbben Land- gerichts zu Greifswald vom 24. September 1881 ist das Vermögen der Angcktlagten in Höhe von je 300 A in Gemäßheit des §. 140 St. G. B. 88. 480, 326 Str. P. O. zur Deckung der einen jeden von ihnen möglicherweise treffenden höchsten Geldstrafe, sowie der Kosten des Verfahrens mit Beschlag belegt. Greifswald, den 29. Sep- tember 1881. Königlihe Staatsanwaltschaft.

Subhastationen, Aufgebote, Vor- ladungen u. dergl.

[26070] Oeffentliche Zustellung.

Der Mühlsteinfabcikant Johann Kubon zu Dres- den, vertreten durch den Rechtsanwalt Bruno Win- dish daselbst, klagt gegen den Stallmeister Friedrich Lorenz Albert Pfaußsh, zuleßt in Dresden, jeßt unbekannten Aufenthalts, wegen einer Restkaufpreis- forderung von 350 K fammt Anhang mit dem Antrage, den Beklagten zur Bezahlung von 350 sammt Zinsen davon zu 6% vom 18. August 1879 ab gerechnet kostenpflichtig zu verurtheilen, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die IV. Civilkammer des König- lihen Landgerichts zu Dresden auf den 21. Dezember 1881, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge- xihte zugelassenen Anwalt zu bestellen. A

Zum Zwecke der öffentlihen. Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Dresden, den 6. Oktober 1881.

i i Zohst, ; Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

[36520

] . . Oeffentliche Zustellung mit Ladung. Zum Königl. Bayer. Amtsgerihte Waldfishbacb bat Lazarus Bloch, Kaufmann, in Rodalben cini Klage erhoben

gegen

Ludwig Klein, Fuhrmann von Leimen, dermalen ohne bekannten Aufenthaltsort abwesend, mit dem Antrage: Es gefalle dem Kgl. Amtsgerichte, den Beklagten zu verurtheilen, an ihn Kläger für von ihm kaufweise erhaltene Waaren und angere{h- nete Schuldzinsen die \{uldige Summe von 39 M 56 Ñ nebst weiteren Zinsen hieraus zu 5/4 vom 1, März 1880 an, sowie die Prozeßkosten zu be- zahlen, auch das Urtheil für vorläufig vollstreckbar u erklären.

: Die Klageschrift enthält zugleih die Vorladung des Beklagten zum Verhandlungs - Termine, welcher auf Freitag, den 25. November nächst- hin Vormittags 9 Uhr, bestimmt worden ist, in welchem dahier zu erscheinen, Beklagter hiermit auf- gefordert wird. :

In Ausführung der auf Ansuchen bewilligten öffentlichen Zuste ung mit Ladung an Beklagten Klein wurde Abschrift des Gegenwärtigen heute an der Gerichtstafel des Prozeßgerihts Kgl. Amtsge- rihts Waldfishbah angeheftet, und wird Vorstehen- des hiermit weiter veröffentlicht. (§8. 187—189 Proz. Ordnung.

Waldsischbach, am 8. Oktober 1881.

Der S Amtsgerichts. . Ball.