P E e e C C ZSA L, Ct D A D E N E T O Tz E E E E Es E E A E T A E A Br g Zt E Ï n E E e ais L A055 «nb nd " it n E E V, nud its Bi Spe T Dai in R L L z a L ch6 E F x E Dn L E S A Tar L a E T E
Württemberg. Tübingen, 24. Oktober. (Tüb. Chr.) Prinz Hermann von Sachsen-Weimar und dessen Sohn, Prinz Ér n|, sind am Sonnabend, 22., hier eingetroffen. Prinz Ernst bleibt hier, um die Universität zu besuchen.
Elsaß - Lothringen. Straßburg, 22. Oktober. {Gem.-Ztg. f. E.-L.) Lur Theilnahme an den diesjährigen Herbstprüfungen für den einjährig- freiwilligen Militärdienst in Straßburg, Colmar und Met hatten sih im Ganzen 32 junçze Leute gemeldet. Davon sind 3 im Prüfungstermine nicht erschienen. Von den 29 Theilnehmern an den Prüfungen haken 14 die Prüfung nicht bestanden. Die übrigen 15 haben den Berechtigungsshein für den einjährig-freiwilligen Dienst erhalten. Außerdem sind seit der
rühjahrsprüfung noch an 70 junge Leute auf Grund von
chulzeugnifsen über die wissenschaftlihe Befähigung für den einjährigen Dienst Berechtigungssheine ausgestellt worden. 3 jungen Leuten, welhe das Schulzeugniß besaßen, mußte der Berechtigungsschein verweigert werden, weil der Nachweis nicht erbracht werden konnte, daß sie in der Lage waren, die Kosten des einjährigen Dienstes zu bestreiten.
Oesterreich-Ungarn. Wien, 25. Oktober. Der König- lih italienishe Botschafter Graf Robilant wird, wie die „Wiener Z.“ meldet, morgen früh in Begleitung des Obersten Lanza und des Attaché Costa Wien verlassen, um si zur Be- grüßung Jhrer Majestäten des Königs und der Königin von Jtalien nah Ponteba zu begeben.
— 26. Oktober. (W. T. B.) Der Voranschlag des Budgets des gemeinsamen Kriegs-Ministeriums für 1882 beträgt 105 742 868 Fl. Die den im Vorjahr be- willigten 104 136 515 Fl. gegenüber sich ergebende Mehrfor- derung von ca. 16/19 Millionen Gulden ist zum größten Theil veranlaßt durch die Preissteigerung, durh die Präliminirung der Berittenmahung der Hauptleute und durch die Fortseßung der Befestigungsbauten. : L
Prag, 25. Oktober. Der Kronprinz Erzherzog Rudolf und Gemahlin reisen, wie man der „Wien. Pr.“ berichtet, morgen früh nah Wien, Prinz Leopold und Prinzessin Gisela gleichfalls morgen nah München ab.
Pontafel, 27. Oktober. (W. T. B.) Das italie- nische Königspaar mit Gefolge ist heute früh 6 Uhr 40 Min. eingetroffen und nach Entgegennahme von Vor- stellungen nah Wien weitergereist. Das Wetter ist verhält- nißmäßig günstig. 4 BEO
Villach, 27. Oktober. (W. T. B.) Der König und die Königin von Jtalien wurden bei ihrer Ankunst hier- selbst von dem Landes-Präsidenten, den Spißen der Be- hörden, den Gemeindevorständen und den Korpo- rationen empfangen. Nah Fnspizirung der Ehren- Compagnie unterhielt sich der König längere Zeit mit dem Landes-Präsidenten und dem Bürgermeister. Fn dem fesilih dekorirten Wartesaal wurde ein Frühstück eingenom- men, worauf die Frauen von Villah der Königin Blumen- bouquets überreichten. Nach einem halbstündigen Aufenthalte seßten die Herrschaften unter sympathischen Kundgebungen der Bevölkerung ihre Reise fort. |
Großbritannien und Jrland. London, 25. Oktober, | E Corr.) Mr. Gladstone nebst Gemahlin werden im e
Laufe des morgigen Tages in Knowsley Hall, dem Landsite des Lords Derby bei Liverpool, zum Besuch erwartet. Der Liverpooler Neformklub und die Neunhundert werden die Gelegenheit benußen, dem Premier-Minister eine Ver- trauensadresse für das Gesammt-Ministerium zu überreihen, zu deren Empfangnahme Mr. Gladstone sich zu Donnerstag bereit erklärt hat und zu welhem Zwecke sich eine Deputation nah Knowsley Hall begeben wird. Der Präsident des Handelsamts, Mr. Chamberlain, hat den Wunsch ausgesprochen, die Deputation zu begleiten.
Die indische Regierung hat der indishen Abtheilung des Ministeriums in London einen Plan zur Reorgani- sation des Finanzdepartements in Fndien einge- sandt, welcher von dem Major Evelyn Baring entworfen und ausgearbeitet worden ist. Es sollen demselbcn zufolge, welcher versuchsweise in Ausführung gebracht werden wird, die höheren Rangstufen des Departements von 44 durch die amtliche Zei- tung namentlich benannten Dffizieren beseßt werden, von denen aht nah Stellung und Verdienst von dem ministeriellen Stabe der verschiedenen General-Auditeure ausgewählt werden sollen. Diese Beamten werden den Titel „Ober-Sekretäre“ (chief clarks) anstatt „Assistenten des General - Rechnungs- führers“ wie bisher führen.
Der General-Major Sir Frederick Roberts hat die ihm angebotene Stelle als General: Quartiermeister der Armee angenommen, und es ist daher sehr zweifelhaft geworden, ob derselbe nun nah Jndien zurückgehen wird, um den Befehl über die Madrasarmee, zu welchem Posten er designirt worden war, zu übernehmen. Sir Frederick Roberts hatte bereits seine Vorbereitungen getroffen, um England im Laufe dieses Monats zu verlassen, seine Abreise ist jedoch wegen des noch zu treffenden Beschlusses über die Beseßung der vakant ge- wordenen Stellen beim Stabe der Königlichen Leibwache hinausgeschoben worden.
— 26. Oktober. (W. T. B.) Bei der Wahl in Ber- widck wurde der Liberale Jerningham mit 1046 Stimmen ge- wählt. Der konservative Gegenkandidat Trotter erhielt 529 Stimmen.
Frankreich. Paris, 26. Oktober. (W. T. B.) Der „Temps“ sagt: Die neuen Deputirten suchen eine Ge- ammtvereinigung der verschiedenen Gruppen der Linken zu organisiren, um eine Fusion der Linken mit der republikani- {hen Union herbeizuführen und eine Majorität zu bilden, welche dem künftigen Ministerium unter dem Vorsige Gam- betta’s zur Basis dienen könnte, — Gambetta befindet sich heute in Bolbec. Er erwiderte dem Präsidenten eines repu- blikanishen Arbeiter-Comités, indem er sagte: alle Jnteressen müßten in der Republik ih in Einklang zu einander seten ; die Demokraten müßten den Neid und das Mißtrauen gegen- über den oberen Klassen abshwören. Gambetta empfahl gegen- seitige Versöhnlichkeit an.
—- (Fr. Corr.) Der „Temps“ läßt sich aus Tunis, vons 24. Vkiober, telegraphiren :
Die Kolonne Ali Beys lagert noþ immer an derselben Stelle am Kanal von Zaghuan. Die Soldaten des Beys \cheinen um Gehorsam zurückgekehrt zu sein, Der General Selim hat ihnen m Namen des Beys eine bessere Behandlung für die Zukunft ver- \sprochen. Der gestern nah Beja abgegangene Eisenb. hnzug fand auf seinem Wege einen uugeheueren Steinblock, dessen der Lokomotivführer
{on von Weitem gewahr wurde. Es gelang, zwei Individuen, die sih in der Nähe verborgen hielten und die Wirkung der Entgleisung abwarteten, zu ergreifen. Diese Schuldigen wurden nah Tunis gebracht und hier standre{tlich verurtheilt, an dem Orte des Verbrechens selbst füsilirt zu werden Noch an demselben Tage wurden sie wieder in die Nähe von Teburba gebracht und dort in Gegenwart der als Zeugen erbeigerufenen Notabeln dieser Stadt auf den Steinbock gestellt und erschossen. Alsdann wurden ihre Köpfe abgeschnitten und auf hohe Stangen gesteckt, damit die Ein- Fort sie hon von weitem sehen und daran ein Exempel nehmen onnten.
Der General Japy telegraphirt aus Tunis, 24. Ok- tober, dem Kriegs-Minister : j
In Folge des leßten Gefehtes des Oberst Laroque ziehen si die feindlichen Kontingente des Al i-Ben-Amar in südlicher Richtung zurück. Der große Zug der südlichen Araber nach Norden und nah der Eisenbahn ist also ins Stocken gerathen. Gleichwohl lasse ich zum Schutze der Eisenbahn, die einen regelmäßigen Dienst wieder aufgenommen hat, aus jedem Stamme Geißeln nehmen, welche ih für jeden etwaigen verbrecherischen Anschlag verantwortlih mache. Die Kolonne Saussier hat nah Berichten, welche mir Eingeborene erstatten, die lange Schlucht von Fam-el-Kharruba glücklih passirt.“
Pont-Audemer, 26. Oktober. (W. T. B) Gam- betta hielt heute hier eine Rede, welche keinen politischen Charakter hatte. Er bezeichnete in derselben die Pflege, die Vertheidigung und den Schuß der Jnteressen der nationalen Produktion als die wirksamste Propaganda der republikani- schen Partei. „Jh fürchte -niht“, jagte Gambetta, „die Kritik und kann konstatiren, daß ih heute wie gestern, wenn ih mih vor dem Lande zeige, Erinnerungen mitnehme, welhe mich stärken und mir Genugthuung für die empfangenen Beleidi- gungen gewähren.“
Ftalien. Rom, 2. Oktober. (W. T. B.) Wäh- rend der Abwesenheit des Conseils-Präsidenten Depretis ist der Vorsiy im Ministerrathe dem Kriegs-Mi- nister übertragen.
Türkei. Konstantinopel, 26. Oktober. (W. T. B.) Die Pforte hat eine Kommission ernannt zur Regelung von Finanzfragen mit den xrussishen Delegirten.
Philippopel, 24. Oftover. (Allg. C.) Der General- Gouverneur Aleko Pascha hat heute die Provinz- versammlung von Ost-Rumelien feierlih eröffnet. Der Feierlihkeit wohnten alle auswärtigen General-Konsuln bei. Jm Verlaufe seiner Rede, welche in den drei offiziellen Sprachen des Landes vorgelesen wurde, bemerkte Aleko Pascha, daß die Schwierigkeiten, welche der Regierung während der vergangenen drei Jahre große Verlegenheiten bereitet, fast ganz verschwunden seien. Die verschiedenen Beamten erfüllten jeßt ihre Pflich- ten regelmäßig und das Budget für das kommende Jahr biete feine Schwierigkeiten dar. Er lud die Abgeordneten ein, die Gesetesvorschläge, welche ihnen vorgelegt werden würden, ernst- lih in Berathung zu ziehen und zu votiren. Unter Anderm seien einige Reformen in den verschiedenen Administrations- zweigen nothwendig. Die Versammlung vertagte sih darauf bis morgen.
Nufßland und Polen. St. Petersburg, 25. Oktober. (Journ. de St. Pét.) Der Kaiser hat gestern den neu- ernannten großbritannishen Botschaster Sir Edward Thornton im«Palais, zu Gatschina: in seierlicher Antritts- audienz empfangéèn.+ . j
Schweden und Norwegen. Stocholm, 23. Ok- tober. (Hamb. Corr.) - Der König, welcher vorgestern von Christiania kommend in Sophiero eingetroffen war, hielt gestern eine Jagd auf der Jnsel Hween ab. Abends kehrte der König nach Helsingborg zurück, von wo er nach kurzem Aufenthalt bei dem Kronprinzlihen Paare auf Tullgarn sich hierher begeben wird.
Afrika. Egypten. Aus Kairo wird der „Allg. C.“ unterm 283. d. berichtet, die egyptishe Regierung die Re- form der einheimishen Gerichtshöfe, fowie auch den Plan zur Reorganisation des Staatsdienstes betreibe.
Nr. 19 . des Archivs für Post und Telegraphie, Beibeft zum Amtsblatt des Reichs-Postamts, herausgegeben im Auftrage des Reichs-Postamts, hat folgenden Inhalt: Aktenstückle und Auf- sätze. — Das Postwesen Brasiliens. — Postgeschichte der Stadt Os- nabrück. — Die beimisben und römischen Straßen im Kreise Waren- dorf. — Kleine Mittheilungen: Telegraphenanlagen in China. — Der Zeitball als Wetterverkündiger. — Die Staupe der Pferde. — Ueber Aptirung der Oceandampfer zu Kriegszwecken. — Die Fremd- wörter in der deutshen Sprache. — Ventilation des Montcenis- tunnels, — Zeitschriftenüberschau.
Statistische Nachrichten.
Die Abänderung desNegulativs für dieElementar“" \cchulen in Elsaß-Lothringen vom 4. Januar 1874 betreffend, bat der Statthalter von Elsaß-Lothringen nach der „Gemeinde- Z eitung für Elsaß-Lothringen“ unter dem 17. Mai d. J. Bestim- mungen erlassen, in welben angeordnet wird, daß hinsichtlich der Vereinigung oder Trennung von Knaben und Mädchen in der Regel nach folgenden Grundsäßen verfahren werden soll: 1) Vei dem Uebergange von der gemischten ein- flassigen Schule zu einem erweiterten Scbulsystem i} die Bildung von zwei einklassigen Schulen je für Knaben und Mädchen der Bildung einer gemischten Scule mit zwei aufsteigenden Klassen vor- zuziehen. 2) Schulen mit drei Klassen sind so einzurichten, daß sie aus einer gemis{ten Unterklasse einer Knaben-Oberklasse und einer Mädcben-Oberklasse bestehen. 3) Aus vier Klassen können zweiklassige Schulen je für Knaben und Mädchen, oder eine gemischte Unterklase, eine gemischte Mittelklasse, eine Knaben- und eine Mädchen-Oberklasse gebildet werden, 4) Bei sechs8 und mehr Klassen sind die Geschlechter durchweg zu trennen.
Im Anschluß an diese Bestimmungen bat das Ministerium, wie die Gemeinde-Zeitung für Elsaß-Lothringen mittheilt, die Bezirks- Cre am 17. Mai d. I. angewiesen, bei der Erweiterung be- tehender Schulsvysteme von einer Klasse zu zwei Klassen, die letzteren als einklassige Schulen je für Knaben und Mädcben zu gliedern, sofern nit die betheiligte Gemeinde die Errichtung von zwei aufsteigenden ge- mis{ten Klassen beantrage, und bei der Erweiterung r Schulsvysteme von t Klassen auf drei die vorstehend unter Nr. 2 zur Regel erklärte Klassen- ormation einzuführen, sofern sih die Gemeinde niht für die Errich- tung von drei aufsteigenden gemischten Klassen ausspreche. Be- stehende Schulsysteme von zwei oder drei aufsteigenden gemis{hten Klassen sollten nicht von Amtêwegen in die durÞch Nr. 1 und 2 empfohlenen Formen umgebildet, sondern es sollte dieserhalb der An- trag der betheiligten Gemeinde abgewartet werden. Bezüglich der Wahl zwischen den in Nr. 3 alternativ zugelassenen Klassenforma- tionen endlich wurden die Bezirks-Präsidenten veranlaßt, foviel wie mögli die Anträge der betheiligten Gemeinden zu berücksichtigen, und zwar sowobl wenn es sih um {on bestehende Schulsysteme von vier Klafsen handelte, als auch neue Schulsysteme, welche bis dahin
nur drei Klassen zählten, zu vier Klassen erweitert würden. Die er- forderten Berichte über die Ausführung dieser Anweisungen, nament- lih darüber, wieviel Schulsysteme in Folge derselben von einer Form zu einer andern umgebildet wären, sind gegenwärtig dem Ministerium zugegangen. Nach denselben war im ersten Quartal d. J. die So vpag der öffentlichen Elementarshulen Elsaß-Lothringens die olgende:
Cinklassige gemischte Schulen: in Unter-Elsaß 395, in Ober-Elsaß 152, in Lothringen 493, Summa 1040; einklassige Knabenschulen: im Unter-Elsaß 16, in Ober-Elsaß 72, în Lothringen 156, zusammen 244; einfklassige Mädchenschulen: in Unter-Elsaß 23, in Ober-Elsaß 71, in Lothringen 154, zusammen 248; zwe iflassige gemischte Schulen: in Unter-Elsaß 192, in Ober-Elsaß 62, in Lothringen 107, zusammen 361. Schulen mit 3 Klassen in der Formation: Knaben-Oberklafse, Mädchen- Oberklafse und gemischte Unterklasse mit 3 Lehrkräften: in Unter- Elsaß 69, in Ober-Elsaß 57, in Lothringen 39, zusammen 165; mit 2 Lehrkräften: in Unter-Elsaß 9, in Lothringen 1, zusaminen 10. Schu- len mitZ3aufsteigenden gemischten Klassen in Unter-Elsaß 9, in Ober-Elsaß 6, in Lothringen 7, zusammen 22. Zweiklassige Knabenschulen: in Unter-Elsaß 8, in Ober-Elsaß 34, in Lothringen 11, zusammen 53; zweiklassige Mädchenschulen: in Unter-Elsaß 10, in Ober-Elsaß 34, in Lothringen 15, zusammen 59, Schulen mit 4 Klassen in der Formation: Knaben-Dber- klasse, Mädchen-Oberklasse, gemischte Mittelklasse, gemischte Unterklafse : in Unter-Elsaß 35, in Ober-Elsaß 1, in Lothringen 6, zusammen 42. Dre i- und mehrklassige Knabenschulen: Anzahl der Schulen: in Unter-Elsaß 33, in Ober-Elsaß 46, in Lothringen 17, zusammen 96; Anzahl der Schulklassen: in Unter-Elsaß 142, in Ober-Elsaß 221, in Lothringen 65, zusammen 428. Drei- und mehrkla sige Mädchenshulen: Anzahl der Schulen: in Unter-Elsaß 38, in Ober- Elsaß 46, in Lothringen 15, zusammen 99. Anzahl der Schulklassen - in Unter-Elsaß 162, in Ober-Elsaß 242, in Lothringen 54, zusammen 458. Schulen mit 5 und mehr zum Theil gemischten Klassen: Anzahl der Schulen : in Unter-Elsaß 36, in Ober-Elsaß 17, in Lothringen 1, zusammen 54, Anzahl der Knabenklassen: in Unter-Elsaß 74, in Ober-Elsaß 37, in Lothringen 2, zusammen 113, Anzahl der Mädchenklassen: in Unter-Elsaß 74, in Ober-Elsaß 37, in Lothringen 2, zusammen 113; Anzahl der gemischten Klassen : in Unter-Elsaß 57, in Ober-Elsaß 15, in Lothringen 1, zusammen 73 ; Anzahl der Gesammt-Klassen: in Unter-Elsaß 207, in Ober- Elsaß 87, in Lothringen 5, zusammen 299.
Seit dem Erlaß der Bestimmungen vom 17. Mai d. I. bis zum 15, Oktober d. J. sind nah der „Gemeinde-Zeitung für Elsaß- Lothringen" im obigen Bestande die nachstehenden Veränderungen eingetreten: Es sind umgewandelt: 1) aus zweiklassigen gemischten Schulen in je cine einklassige Knaben- und eine einklassige Mädchen- \{ule- 67 Schulen, 2) aus zweiklassigen gemis{chten Schulen in eine Knabenoberklafse , ädchenoberklasse und gemischte Unterklasse 1 Schule, 3) aus Schulen mit 3 aufsteigenden gemischten Klassen in eine Knabenoberklasse, Mädchenoberklasse und gemiscte Unterflasse 3 Schulen, 4) aus Schulen mit einer Knabenoberklasse, Mädchenoberklasse, gemischten Mittelklasse und gemischten Unterklasse in zwei zweiklassige Knaben- und Mädchenschulen 7 Schulen, 5) aus einer einflassigen Knabenschule und einer einklassigen Mädchenschule in eine gemishte Schule mit 2 aufsteigenden Klassen 1 Schule.
— Vor Kurzem is eine Statistik des Kreises Soest zusammengestellt auf dem Bureau des Königlichen Landrathsamtes des Kreises Soest, zu Essen in gr. 49% (309 S.) erschienen, Der statistishen Beschreibung des Kreises Soest geht eine Uebersicht über die Geschihte des genannten Kreises vorauf, welche zunächst die Territorialgeshihte desselben, demnächst die: Geschichte der Städte Soest und Werl, sowie der einzelnen Kirchspiele des Kreises behandelt. Auf diesen. geshi{tlihen Ueberblick folgen, auf Grund amtlicher Nach- richten, genaue sftatistishe Angaben, denen wir Folgendes ent- nehmen: der Kreis Soest! liegt in der Mitte der Provinz Westfalen, bildet zusammen mit den übrigen auf der Hellwegebene-bes? legenen Kreisen Bochum, Dortmund, Hamm und Lippstadt die Nord? seite des Regierungsbezirks Arnsberg und hat eine Größe von 9,35 Quadratmeilen (= 53 042,73 he). Was die Bevölkerung des Kreises anlangt, so zählte derselbe nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1875, 49245 Einwohner, (13099 die Stadt Soest, 4694 die Stadt Werl, 31452 die Landgemeinden), nah Abzug der Mi- litärpersonen 48 701 Einwohner. Einsc{ließlich der Militär- personen befanden si, zur angegebenen Zeit, im ganzen Kreise 24 617 männliche und 24628 weiblibe, in den Städten Soest und Werl aber 9002 mänülihe und 8791 weibliche Personen. Im Gesammt- bericht betrug die Zahl der Haushaltungen 9151 (in den Städten 3442, in den Landgemeinden 5709), der Anstalten 24, der Beherber- gungsanstalten 32, der einzeln lebenden männlichen Personen 160 und der weiblichen 384. Hinsichtlih des Familienstandes waren von den am 1. Dezember 1875 anwesenden 15 und mehr Jahre alten Personen unvereheliht 6493 männliche und 6291 weibliche Personen, verheirathet dagegen 7643 männliche und 7875 weibliche, verwittwet 1169 männliche und 1983 weiblie, endlich geschieden 13 männliche, und 26 weibliche Personen. Dem Religionsbekenntnisse nach belief sib im Kreise Soest die Zahl der Evangelischen auf 20 060, der Katholischen auf 28579, die der Andersgläubigen auf 616 Personen ; den Sinnes- und Geistesmängeln nah betrug die Zabl der Blinden 54 :näunl. und 49 weibl.,, der Taubstummen 37 männl. und 33 weibl., der zugleih Taubstummen und Blödsinnigen 1 weibl., der Blödsinnigen 41 männl. und 25 weibl., der Jrrsinnigen 10 männl. und 11 weibl., der Ge- bre{lichen zusammen 141 männl. und 119 weibl. Pers. — Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1880 befinden sich im Kreise Soest: 2 Stadte (Soest u. Werl), 105 Landgemeinden, 7560 Wohnhäuser, 25 andere Wohnstätten (Hütten u. dagl.), 9923 Haushaltungen, 41 An- stalten (Haushaltungen für gemeinsamen Aufenthalt); 25 700 männl. u. 25 221 weibl., zus. 50 921 Pers., so daß sih die Bevölkerung des Kreises von 1875—1880 um 547 Pers. oder 1,74 9/9 vermehrt hat. Während der Jahre 1877, 1878 und 1879 betrug im Kreise die Summe der Trauungen 1062, die der Geburten 5035 (davon der un- ehelichen 239, der evangel. 170, der fathol. 3023, der jüdischen 42); die der Todesfälle 3613 (wovon 1916 männl. und 1697 weibl., 1421 evangel., 2162 fathol. und 39 israel. Pers.), — Nach der letzten Viehzählung vom Jahre 1873 betrug im ganzen Kreise die Zahl der Pferde 4481, der Maulthiere 14, der Esel 400, des Rindviehs 16 506, der Schafe 15962, der Schweine 10657, der iegen 6238, der Bienenstöcke 3624, der Pfunde Seidencocons 1}, — Die Summe der Waldungen des Kreises beträgt im Ganzen 9153 he, wovon 1457 dem Staat, 298 den Gemeinden, 22 den Instituten, 7276 E personen gehören. Die Größe der Jagdbezirke im Kreise beträgt 51 833 he, die Anzahl derselben 172. — CEigentlicher Bergbau wird im Kreise niht betrieben, der Salinen find 4 (Werl, Neuwerk, Höppe, Sassendorf), die Salzproduktion betrug 1879 151 929 und 65 738 Ctr., mit dem Verkauféwerthe à Ctr. 1,55 4 — Der kommerzielle Be- trieb des Kreises ist in Folge der Eisenbahnen nit unbedeutend; diese Betriebsamkeit zeigt nh hauptsäcblih in einem regen kaufmän- nischen Vertriebe von Waaren und Gütern und is vorwiegend auf die Befriedigung landwirthschaftliher Bedürfnisse, sowie den An- und Verkauf landwirthschaftliber Produkte gerichtet. Im Ganzen ist etwas über 1" der De des Kreises als Arbeiter in Fabri- ken beschäftigt. Den Gewerbebetrieb anlangend, so übertreffen die Handwerker der ersten Lebensmittel (Bâäcker, Fleischer), ferner der unentbehrlichen Kleidung (Schuhmacher, SEUENE dann der Errich- tung und Unterhaltung der Gebäude (Zimmerer, Maurer), endli der nothwendigen Ausstattung der Wohnung (Tischler, Schmiede, Schlosser), an Personenzahl die übrigen Gewerbebetriebe. Die Handwerke der Dn der Kamm- und Bürstenmacher, der Po- amentierer und Knopfmacber, der Nadler und Gürtler, der Tucbscheerer und der Regenshirmmacher gehen entschieden zurück; die handwerkêmäßige T von Leinwand droht zu er- löschen. Die Gewerbebetriebe betreffend, beträgt die Zahl der Haupt- betriebe 3913, (Kunst- und Handelsgärtnerei 27, Hütten- und Salinenwesen 5, Industrie der Steine und Erden 70, Metall verarbeitung 202, Fabrikation von Maschinen und Werkzeugen 125-
emishe Industrie 10, Industrie der Holz- und Leuchtstoffe 5, Tertil- Geri 236, Papier- und Lederindujstrie 73, Industrie der Nah- rungs- 2c. Mittel 303, Industrie der Holz- und Schnitstoffe 399, Gewerbe für Bekleidung und Reinigung 1304, Baugewerbe 428, polygraphische Gewerbe 5, künftlihe Betriebe für gewerbliche Zwecke 5, Handelsgewerbe 516, Verkehrsgewerbe 54, Beherbergung und Er- quickung 127, Dreschmaschinenbetriebe 19), die der Nebenbetriebe 376 (132 der Handel8gewerbe, 123 der Beherbergung und Erquickung); die Zahl der mit 5 und weniger Gehülfen betriebenen Gewerbe 3857, die Zahl der männlichen Gehülfen 5492, die der weiblichen Gehülfen 878, die der Inhaber und Geschäftsleiter und zwar der männlichen 3175, der weiblichen 715; das Personal in Kleinbetrieben überhaupt 5254, das Personal in Großbetrieben 1117; die Zahl der Motoren beim Gewerbebetriebe 139 (davon 63 Dampfmotoren, 683 mit Pferde- stärken). Im Jahre 1879 betrug die Zahl der gewerblihen Anlagen mit 10—50 Arbeitern 7, mit 50—106 Arbeitern 1, mit 100—200 Arbeitern 2, die Zahl der in Fabriken durchschnittlich bescbäftigten Personen 521. Die Zahl der in gewerblicen Anlagen 1875 und 1876 vorgekommenen Unfälle belief fich auf 17. — Den Handel und Verkehr anlangend, waren am 1. Januar 1880 bei dem Handels- register eingetragen: 159 Handelsfirmen, 15 Prokuren und 27 Han- delsgesellschaften. Im Kreise finden 23 Jahrmärkte statt. — Die Gesammt- zahl der Wirthschaften und Debitsstätten aller Art beläuft {ih auf 303 (195 Gastwirthsc:aften, 70 Schankwirthschaften, 19 Branntwein- fleinhandlungen, 19 beshränkte Schankwirthschaften). — Zur Abwehr der Armuth dienen 5 Sparkafsen und 9 gewerbliche Unterstüßungskassen. Der Betrag der Einlagen der 5 Sparkassen betrug am Schlusse des Jah- res 1878 17 460 208 M 13 H, der Zuwachs während des Jahres 1879 durch neue Einlagen 3 301 453 #4 48 - und dur Zuschreibung von Zinsen 564 134 M. 74 3, die Ausgaben für zurückgezogene Ein- lagen 3 004510 4 12 4, der Betrag der Einlagen nah dem Ab- \{chlusse des Jahres 18321286 M 22 4, der Betrag der Zins- übershüsse des Jahres 122534 #4 43 4, der Betrag des eigenen Vermögens der Sparkassen 720 4 Aus dem Reservefonds wurden seit dem Bestehen der Sparkassen zu öffentlihen Zwecken ver- wendet 888093 #Æ 64 &§. An Zinsen gewährt jede der 5 Kassen für Einlagen 49/0. — Die E der Mitglieder an den gewerblichen Unterstütungs- bezw. Krankenkassen, welche für die selbständigen und unselbständigen Gewerbetreibenden, für Handwecker, Gesellen, Fabrik- arbeiter 2c. im Kreise eingerichtet sind, beträgt im Ganzen 709, die Pee der im Jahre 1879 gezahlten Beiträge Seitens der an den Kassen theilnehmenden Mitgliedern 6485 #4 30 A und Seitens der Arbeitgeber 3369 4 Die Höhe der im Jahre 1879 gezahlten Unter- stükungsgelder betrug an erkrankte Mitglieder 6723 46 90 4, an die Hinterbliebenen verstorbener Mitglieder gezahlten 75 4, und an In- validen-, Alterversorgungs- und Wittwengeldern 3685 N, die Höhe der Verwaltungskosten 296 X. 12 -Z, der Betrag des vorhandenen Kassenvermögens 62228 44. 16 „. Außerdem werden im Kreise durchschnittlich jährlih ca. 800 Personen unterstüßt ; mit der Zahl der Einwohner verglichen, kommen auf 1000 Personen 16—17 Unter- stükungsbedürftige. Die Gemeinden haben ferner au für die Armen- kfrankenvflege Sorge zu tragen. Zu dem Ende bestehen im Kreise 5 Krankenhäuser oder Hospitäler. Außerdem befinden sich im Kreise 2 größere wohlthätige Anstalten und 5 wohlthätige Vereine. Endlich wur- den in den Jahren 1878—1880 für den Kreis 43 Kollekten genehmigt. — Hinsichtlih der Medizinalpersonen und Apotheken ist zu bemerken, daß im Jahre 1880 im Kreise sih befanden: 16 Aerzte, 1 Kreis- vhysikus, 1 Wundarzt, 1 Zahnarzt, 4 Heilgehülfen, 40 Hebammen, 4 Thierärzte, 6 Apotheken, 6 Krankenheilanstalten. Nach der Größe des Kreises und der Einwohnerzahl desselben kommt 1 Arzt auf 0,61 Quadratmeilen und 3078 Menschen, 1 Apotheke auf 1,62 Quadratmeilen und 8207 Menschen. — Im Kreise sind 16 evangelische Pfarrgemeinden und 1 reformirte Gemeinde in Soest, ferner 12 katholische Pfarrgemeinden und 4 (israelitishe) Synagogengemeinden (mit einer Seelenzahl von 546 Pers. im Jahre 1880) vorhanden. Ferner befinden ich im Kreise 24 evangelishe Schulgemeinden mit 42 Lehrern, 1 Lehrerin und 32538 Schulkindern, sowie 24 fkatho- lisde Schulgemeinden mit 42 Lehrern, 20 Lehrerinnen und 4771 Schulkindern. Das Verhältniß der die Elementarshulen besuchenden Kinder beträgt demnach 16,43 9/9; auf 1 Lehrkraft fallen dur{schnitt- lid 76 Schüler. Außer den Elementarschulen hat der Kreis auch noch mebrere höhere Unterrichtsanstalten (1 Gymnasium in Soest, 3 Rektoratschulen, 1 höhere Töchterschule) und 1 Königliches Schul- lehrer-Seminar zu Soest. Zur Beförderung höherer Ausbildung be- steben im Kreise Soest 14 öffentlibe und 2 Familienstiftungen. — Was endlich die Steuern anlangt, die der Kreis Soest jährlih zu entrihten hat, so zahlte derselbe im Rechnungsjahre 1880— 81 im Ganzen 394068 Æ 93 «&§, und zwar an Grundsteuer 183060 A 23 §, an Gebäudesteuer 48348 # 70 „ß, an Einkommensteuer 41 886 #4, an Klassensteuer 88 026 #, an Gewerbe- steuer 25413 M, an Hausirgewerbesteuer 7335 A Das Vermögen des Kreises besteht in mehreren bei der Sparkasse der Stadt Soest und der ländlicben Sparkasse der Soester Börde zinsbar angelegten Kapitalien. Die Gesammtsumme derselben betrug Ende 1889 = 27 304 M 92 „4. Immobilien sowie Schulden hat der Kreis Soest niht. Die etatsmäßigen Einnahmen der Kreis-Kommunalkasse be- trugen während des Rechnungsjahrs 1880/81 im Ganzen 10150 M, die der Ausgaben während derselben Zeit ebenfalls 10 150 A Zu den Kreisbedürfnissen hatte der Kreis (die beiden Städte und 6 Aemter) für 1880/81 im Ganzen 8914 Æ beizutragen,
— Der statistische Auszug und verschiedene Nachweise in Bezug auf Hamburgs Handelszustände im Jahre 1880, berausgegeben von der Handelskammer in Hamburg, sind erschienen. Derselbe hat folgenden Jubalt: Einfuhrhandel. — Ausfuhrhandel : A, Aus Hamburg seewärts ausgeführt. B. Nettogewibt und Werth der Ausfuhr seewärts, mit den Eisenbahnen und auf der Oberelbe. C. Bruttogewicht der Waarenauésfuhr der hauptsächlihsten Artikel auf der Berlin-Hamburger Eisenbahn, Lübecktk-Hamburger Eisenbahn, Venlo-Hamburger Eisenbahn und auf der Ober-Elbe. — Durch- \hnittspreise einiger Waaren während des Jahres 1880, — Sce- \chiffahrtsverkechr. Angekommene und abgegangene Seeschiffe XX1V bis XXVI; Frequenz der Quaianlagen XXV11; Rhederei XXVII1I— XXIX; Sceemannéamt XXIX; Auêwandererbeförderung XXX und XXXT; Seeversicherungsges{häft XXXI; Unterbrehung der Schiffahrt durch Eis XXXYI. — Flußschiffahrtsverkehr auf der Unter- und Ober- Elbe. — Wasserstandéverhältnisse der Elbe. — Geld- und Kredit- geschäfte, Reichsbank XXXI1V; Reichsbank-Hauptstelle in Hamburg XXXIV—XXXV : Vereinsbank, Norddeutsche Bank, Kommerz- und Diskontobank XXXV ; Diskonto, Wecbsel- und. Geldcourse XXXV1— XXXVII, — Wechsel- und Sceversicherungsstempel, Wechselstempel- steuer. — Fonds- und Effektengeshäft. — Berlin-Hamburger Cisen- bahn. — Postverkehr. — Telegraphenverkehr.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Die in Leipzig am 29. Oktober d. J. erscheinende Fest- nummer Nr. 2000 der „Illustrirten Zeitung“ enthält fol- gende Abbildungen: Vignette zum Festgruß an unsere Leser. — Der Sozialisten-Hochverrathéprozeß vor dem Reichegericht in Leipi, Ori- ginalzeihnung von F. Waibler, (Zweiseitig.) — Mignon. emälde von Georg Hom. Nach einer Photographie aus dem Verlag von Gustav Schauer in Berlin. — Jagdgesellshaft. Gemälde von Eduard Grützner. Nach einer Photographie aus dem Verlag von J. Aumüller in München. — Hero und Leander. Gemälde gat voi Keller. Nach einer Photographie von Fr. Hanfstängl in München. (Zwei- eitig.) — „Schweinchen“. Gemälde von Ludwig Knaus. Nach einer Photo raphie aus dem Verlag von Fr. Hanfstängl in München. — Spanierin mit Fächer. Gemälde von Karl Sohn. Nach einer Photo- graphie aus dem Verlag von Fr. Hanfstängl in München. — Polar- naht bei Spitbergen. Nach dem eigenen Gemälde auf Holz gezeichnet von Albert Rieger. (Zweiseitig) — Germane im rômishen Cirkus. Bronzegruppe von ar. Me, Das Meerleuchten. 3 Abbildungen : 1) Noetiluca miliaris, 2) Leuch- tende Polypen, Quallen und Mollusken. Jn natürlicher Größe ge- zeichnet von Dr. Karl Chun. 3) Die leuchtenden Theile der in vor-
stehend genannter Abbildung dargestcllten Seethiere. Gezeichnet von Dr. Karl Chun. — FIllustrirte Schnadahüpfel. 7 Abbildungen. Originalzeihnung von Mar Flashar. — Dr. J. H. Zukertort. — Der irische Agitator C. S. Parrell. — Das kürzlih refstaurirte Dresdener Brückenmännchen. — Kuriositäten aus den Gebieten der Heraldik, Sphragistik, Numismatik 2c. : Beiträge zur antiguariscen Mythenbildung. 1 Abbildung. — Polytechnische Mittheilungen : Die telephonishen Hörproben auf der Internationalen Ausstellung für Elektrizität in Paris. 3 Fig. Eine neue Schneeschmelzmaschine. — Himmels8erscheinungen: Stand der Planeten Saturn, Jupiter und Mars am 2. November, Mitternadt. ;
— Von I. F. Heckenhauer in Tübingen ift kürzlih Nr. 96 seiner historischen Lagerkataloge veröffentliht worden. Die- jelbe enthält cin Verzeichniß von 2349 Schriften, die unter folgende 9 Abtheilungen vertheilt find: 1) Allgemeine und europ. Geschichte (352 Nrn.); 2) alte Geschichte, Archäologie und Mythologie (1087 Nrn.); 3) alte Geographie (62 Nrn.); 4) Mittelalter (84 Nrn.); 5) neuere und neueste Geschichte (141 Nrn.); 6) Philosophie der Ge- \{ichte (37 Nrn.); 7) allgemeine und europ. Kultur- und Sitten- geschichte (Kostümkunde, Geschichte der Erfindungen), im Ganzen 104 Nrn. ; 8) allgemeine und spezielle Krieg8geschichte, sowie Militär- wissenschaft (im Ganzen 317 Nrn.); 9) Genealogie und Adels- geschichte, Heraldik, Numismatik, Diplomatik, Ordensgeschichte (im Ganzen 215 Ncen.). In diesem ungemein reichhaltigen historischen Kataloge ist namentlich das Alterthum nach allen Richtungen und Beziehungen durch eine große Zahl von Schriften vertreten; über Griechenland und Rom finden sich so ziemlich alle wichtigeren Werke, die Schriften von Heeren, K. O. Müller, Niebuhr, Wachsmuth, Mommsen, C. Peter, Schäfer u. \. w. u. st. w. Wenngleich aller- dings nicht in gleihem Maße, wie über das Alterthum, bietet der vorstehende Katalog doch auch über die neuere und neueste Geschichte, besonders über die Geschichte der Kriege in neuerer Zeit, sowie in der Abtheilung über die Hülfswissenschaften der Geschichte eine Menge werthvoller Schriften.
— Joseph Baer & Co. in Frankfurt a. M. und Paris ha- ben für Oktober 1881 Nr. 314 ihres „Antiquarischen Anzei- gers" ausgegeben. Dieselbe enthält ein werthvolles Verzeichniß von 344 Striften zur italienischen Geschichte. Leßtere betreffen theils die Geschibte Italiens überhaupt, theils die Geschichte der früheren einzelnen Staaten Italiens, einzelner Städte und Klöster, einzelner Fürsten sowie auch die der Päpste und einzelner Ereignisse ; sie sind in italienischer, französischer, englischer, lateinischer und deutscher Sprache abgefaßt und datiren größtentheils aus dem 19. Jahrhundert, zum Theil aber auch aus dem 16., 17. und 18. Unter den in dem vorliegen- den Kataloge zusammengestellten Schriften befinden sih manche werth- volle und seltene Werke. Wir beschränken uns darauf, hier folgende zu erwähnen : Bianchi Carlo Matteucci e VItalia del suo tempo (Roma 1874), das wichtige Dokumente zur neueren italienischen Gescbichte enthält; Cinagli, Le Monete de papi, das beste Werk über die päpst- lihen Münzen; Dennistoun, Memoirs of the Dukes of Urbino ete., eine der wichtigsten Quellen für die politische und Kunstgeschichte der Renmaissanceperiode; Ghirardacci, Della historia di Bologna, 3 Vols, Bologna 1596, cin äußerst seltenes Werk, dessen dritter Band Manuskript ist; Guicciardini, La historia di Italia, die erste, seltene Ausgabe vom Jahre 1561; Litta. Famiglie celebri italiane, Disp. 1— 180, das großartigste aller genealogisben Werke, mit vielen Kupfer- tafeln ; Statuta Veneta etc., Venet. 1537, fl. 8, cine der seltensten Ausgaben der Venetianer Statuten.
— Die Buch- und Antiquariatshandlung von J. A. Stargardt hierselbst (Markgrafenstraße 48, 1 Treppe) hat vor Kur- zem cin Verzeichniß einer ausgewählten Bücher-Samm- lung aus allen Fächern veröffentliht. In demselben sind 1953 Schriften unter folgenden 10 Rubriken verzeichnet: 1) Zeitschriften, Urkundenbücher, Bibliothekswerke; 2) Literar. Seltenheiten, Manu- \cripte; 3) Prussica; 4) Polonica; 5) Russica; 6) Scandinayvica; 7) Bobemica, Moravica, Serbica, Rumanica, Hungarica, Taurcica ; 8) Romanische Sprachen; 9) Musik, Lieder, Feierlichkeiten; 10)
stronomie, Raturwifsenschaften, Jagd, Fifcherei-, Pferdekunde und Reitkunst. Unter den in den verschiedenen Abtheilungen aufgeführten Schriften befinden sich viele wihtige und zum Theil seltene Werke, ganz besonders sind diejenigen, welche die slavische Literatur (Schrif- ten über Polen, Rußland, Böhmen, Mähren, Serbien u. \. w.) ent- halten, beachtenswerth. Die 1. Abtheilung bringt Schriften der ver- \chiedensten Art, eine Menge historischer und anderer Zeitschriften, Urkundensammlungen über mehrere Länder, Geschichtêwerke über die verschiedenen Staaten Europas, Schriften über Münzwesen, Wappen- funde und über die versciedensten Verhältnisse der verschiedenen Län- der. Der bei weitem größte Theil der zusammengestellten Werke ge- hört zwar dem 19. Jahrhundert an, doch befinden sich auch ziemlich viele aus dem 16., 17, und 18, Jahrhundert darunter.
Gewerbe und Handel.
Die „Newe- Yorker Hdls.- Ztg.“ äußert si{ch in ihrem vom 14. d. M. datirten W ochen bericht über die allgemeine Geschäfts - lage folgendermaßen: Der dieswöchentliche Geschäftsverlauf hat eben- sowenig befriedigt wie der vorwöchentliche, doch giebt sich in den lezten Tagen, Dank der eingetretenen Erleichterung des Geldstandes und den minder \törenden Einwirkungen der Spekulation sowohl in finanziellen als in kommerziellen Kreisen eine ermuthigendere Stim- mung kund, die für den Rest dieses Monats günstige Resultate ver- spriht — Das Geschäft am Waaren- und Produkten- markt nahm denselben ruhigen Verlauf wie in den Vorwochen. Der nicht unwesentlibke Rückgarg, welhen Brodstoffe er- litten haben, bat in Getreidefrawten etwas mehr MRegsam- feit Pbervorgerufen und wurden für volle Ladungen diese Woche neun Fahrzeuge ges{lossen. Petroleumfrachten sind matter. Baumwolle in diéponibler Waare begegnete nur mäßiger Frage, \chließt jedo, nahdem Preise 3/16 c eingebüßt hatten, fest à 11/16 c für middling upland; für Termine wurde bei animirtem Geschäft ein Anfangs der Wocbe erlittener Rückgang später zum Theil wieder eingeholt. In Rio Kaffees nahm das Geschäft einen s{bleppenden Verlauf, west- und oftindishe Sorten batten dagegen etwas mehr Frage. Der Markt für Rohzucker war fest und am Scbluß etwas animirter. Schmalz hat bei lebhaftem Spekulationsgeshäft vor- wöchentliche Notirungen nit behaupten können und {ließt cbenso wie Schweinefleisch flau ; Rindfleisch ist fest, Talg dagegen till. Der Hopfenmarkt war Anfangs sehr aufgeregt, in den letzten Tagen aber wieder ruhiger. Terpentinöl matt; Harz fest bei guter Export- frage. Raff. Petroleum flau und nominel. Mit fremden Manufakturwaaren blieb es still. Der Import fremder Web- stoffe für die beute beendete Woche beträgt 2248 395 Doll. gegen 2 128 246 Doll. in der Parallelwoche des Vorjahres.
Southampton, 26. Oktober. (W. T. B.) Der Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Mosel“ ist hier eingetroffen.
Plymouth, 26. Oktober. (W. T. B.) Der Hamburger Postdampfer „Silesia“ ist heute hier eingetroffen.
New-York, 26. Oktober. (W. T. B,) Der Hamburger Postdampfer „Suevia“ und der Dampfer „The Queen“ von der National-Dampfschiffs-Compagnie (C. Messingsche Linie) sind hier eingetroffen.
VBerlín, 27. Oktober 1881.
Im Victoria- Theater hat gestern das Trauerspiel „Die Karolinger“ von Ernst von Wildenbruch einen unbestrittenen Erfolg ehabt. Es verdankt denselben vornehmlich der von Anfang bis zu Ende fesselnden dramatischen Gestaltung des Stoffs, welche der Dichter durch einen knappen, niht in Erzählungen, Gleichnissen oder Sen- tenzen abshweifenden Dialog und eine pragmatisch-gedrängte Form erreicht hat, Was das Werk in Folge dessen etwa an dicteriscbem Schwung, breiterer Zeichnung der Charaktere oder vertiefterem histo-
rischen Hintergrunde einbüßte, erseßt es vollauf durch den drama- tien Puls\schlag der Handlung, der es zum frishen Bühnenleben erweckte und vor dem traurigen Schicksal der Buchdramen bewahrt hat. Das in 4 Akten von mäßiger Länge zerfallende Trauerspiel behandelt
7 den verhängnißvollen Streit zwischen Ludwig dem Frommen und
seinen Söhnen Lothar, Pippin und Ludwig aus der ersten Ehe mit seiner Gattin Irmengard um die Theilung des Reichs, welche der greise Herrsher zu Gunsten des Sohnes Karl von seiner ¿weiten Gemahlin Iudith nachträglich anfiht. Die Hauptmotive des viele Jahre hindurch geführten, wirren Kampfes sind mit Geshick ausgewählt und, ohne der historishen Wahrheit viel Gewalt anzuthun, einheitlih zu einem in großen Strichen angelegten Bilde zusammengedrängt, in welchem freilich die in Wirklichkeit episodishe Figur des Markgrafen Bernhard von Barcelona stark in den Vordergrund tritt; jedoh hat der Dichter in diesem Günstlinge der Kaiserin Judith und den Beziehungen, welche der Lebteren zu dem Kaiserlichen Kämmerer ja auch von der Ge- ichte nachgesagt werden, die unerläßlich nothwendigen, allgemeinen mens{lich interessanten Motive gewonnen, welche der dürren Haupt- und Staatsaktion die nöthige Würze zu geben geeignet waren. Das Ganze aber is mit so richtigem Blick für die Wirkung von den Brettern herab gestaltet, klar und leicht verständlich im Dialog, effekt- voll zugespißt in den Hauptmomenten, daß man von dem begabten Verfasser wohl einmal eine dem Stoffe nah erfreulichhere Epoche aus der deutschen Geschichte dramatisch bearbeitet sehen möchte. Dem Victoria-Theater ist zu der Novität viel Glück zu wünschen. Es dürfte damit ein Repertoirestück gewonnen haben, welches viele Wiederholungen verspriht. Auch war die Darstellung des Trauer- spiels durchweg recht loben8werth: voran Hr. Bassermann als Graf Bernhard, an welchem die Bühne einen sehr tüchtigen Künstler besißt. Auch Ful. Honneff (Hamatelliwa), Frl. Lange (Kaiserin) und Hr. Door (Abt Wala) verdienen Hervorhebung. Der Dichter wurde nah jedem Akt mehrere Male hervorgerufen, auch mit Lorbeerspenden be- dacht. Die Ausstattung ist außerordentlih glänzend, läßt sich aber mit der gothischen Architektur des Thronsaals einen Anachronismus zu Schulden kommen.
Wetterbericht vem 27. Oktober 1881, 8 Uhr Morgens.
S A 0 Gr. u. d. - 7: äplégel rodus, inl Wind,
Millimeter. | Mullaghmore 761 Aberdeen .. 772 Christiansund) 762 Kopenhagen. | 768 Stockholm . . | 765 Haparanda .| 769 | Moskau ...| 755 | Cork, Queens-/|
town .. .| 769 Brb 6] 764 Helder. . ,.| 768 S 770 Hamburg . .| 769 Swinemünde 766 Neufahrwass. | 768 Memel. .. .! 765 Münster . . .! 767 Karlsruhe . . | 764 Wiesbaden . 764 München .. 763 Leipzig ...) 768 Bet ¿ 6 ::4 7E7 MYIER » 6e 764 Breslan .. 766
e 09. [ONO
| [Temperatur | Wetter. in 9 Celsins 59 C.=49R,
Stationen,
bedeckt | 7 wolkig | 4 Regen | 9 wolkig | 0 bedeckt | —3 wolkenlos | —11 bedeckt | —8
D S
j | wolkig | 7 [wolkenlos |
Es | wolkig | heiter | [bedeckt 1) | Schnee | bedeckt?) | — bedeckt bedeckt bedeckt bedeckt bedeckt bedeckt bedeckt bedeckt,
halb bed.
O N L U L O O O
_—_
1) See schlicht, Nachm. Regenböen. 2?) See ruhig.
Anmerknuyg. Die Statiouen gind in 4 Gruppes georduerz 1) Nordeuropa. 2) Küstenzone von Irland bis Ostpreussen, 4) Mittel- enropa südlich dieser Zone, 4) Südenrops, — Innerhalb jeder Gruppe ist die Richtung von West nach Ost eingehalten.
Skala für die Windstärke: 1 = leiser Zug, 2 = leich 3 = schwach, 4 = mässig, 5 = frisch, 6 = stark, 7 = steit, § = stürmiscb, 9 =— Sturm, 10 = starker Sturin, 11 =- beftiger Sturm, 12 = Orkan,
VUebersicht der Witterung.
Eine Depression ist über dem mittleren Skandinavien er- schienen, Nordw ststurm zu Christiansund veranlassend, während der bhöchste Luftdruck über den britischen Iuseln lagert. Ueber Centraleuropa ist bei schwacher Luftbewegung úünd sinkender Temperatur das Wetter trübe, jedoch ohne erhetliche Nieder- schläge. In Deutschland kamen stellenweise Nachtfröste vor.
Denrsche Sacwnrtn
terlta, 26, Oktbr. 1881, Marttpraive nach Krum, 4vs K. lol Fris.
6cnere | Niodrigte Pa per 100 Kilogr. “M A M S Fir Weizen gute Sorte . P 4 26 U 126 20 T Weizen geringe Sorte, - . - o o 21 | 50 121 | — MOSUOR O DOED «o e o o 6 0 19 | 00-1 19 | 20 Roggen mittel Sorte o 19 | 2019| Bogen SUURE O SOEE., . o o o o 4 19 | — 118 | E o e O O e e e oe 00 c Q 10 Gerste geringe Sorte , . I 14 | 80 1 14 E E E » o o H T 110110 Hafer mittel Sorte . . . . J 2 15 M F So «o ooo 16 14 E L odd T 6 s aao T N 5 ay 32 22 8peisebohneu, . 40 24 ca e L 30 e o 6 aw 5 C 4 Rindfleisch von der Kenle 1 Kiloge. Banchfleisch 1 Kilogr. . S8chweinefleisch 1 Kilogr Kalbfleisch 1 Kilogr. . . Hammelfleisch 1 ogt. . Bntter 1 Kilogr. . 4 Kier 60 Stück . Karpfen pr. Kilogr... Aale ° Zander Hechte Barsche Schleie Bleie 9 ° Krebse pr. Schock .
C0 t E pt jt D ED ED n L prt pt eun p pn | 88231 S1 SSS1| 1115
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