1881 / 255 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 31 Oct 1881 18:00:01 GMT) scan diff

Finanz-Ministerium.

Die Ziehung der 2. Klasse 165. Königlich: preußischer Klassen - Lotterie wird am 8. November d. J., Morgens 8 Uhr, im Ziehungssaale des Lotteriegebäudes ihren Anfang nehmen.

Y Die Erneuerungsloose, sowie die Freiloose zu dieser Klasse sind nah den 88. 5, 6 und 13 des Lotterieplans, unter Vorlegung der bezüglichen Loose aus der 1. Klasse, bis um 4. November d. J., Abends 6 Uhr, bei Verlust des

nrechts einzulösen.

Berlin, den 31. Oktober 181. Königliche General-Lotterie-Direktion.

Ministerium der geistlihen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten.

Der seitherige Kreiswundarzt Dr. Gruchot zu Hamm ist zum Kreisphysikus des Kreises Hamm ernannt worden.

Der Seminar-Direktor Hoffmann zu Braunsberg ist an das Schullehrerseminar in Usingen,

der Seminar-Direktor Baumann zu Osterode an das Schullehrerseminar in Dillenburg, i

der Seminar-Direktor Dr. Krets{chmer zu Ziegenhals an das Schullehrerseminar in Braunsberg,

der Seminar-Direktor Richter zu Dillenburg an das Sqcullehrerseminar in Eckernförde, und :

der ordentliche Seminar-Lehrer Ziesemer in Franzburg an das Schullehrerseminar in Löbau verseßt.

Ministerium der öffentlihen Arbeiten.

Dem von der Königlichen Eisenbahn-Direktion zu Han- nover ressortirenden Königlichen Eisenbahn-Betriebs- amte (Main-Weserbahn) zu Cassel ist die Verwaltung und Betriebsleitung der Zweigbahn Friedberg-Hanau inner- halb der den Königlichen Eisenbahnbetriebsämtern durch die unter dem 24. November 1879 Allerhöchst genehmigte Organi- sation der Staatseisenbahnverwaltung zugewiesenen Ressort- befugnisse übertragen worden.

Abgereist: Der Direktor im Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten, Wirkliche Geheime Ober-Regierungs-Rath Greif} nah Hannover.

S

Bekanntmachungen auf Grund des Reichsgeseßes vom 21. Oktober 1878,

Auf Grund der §8. 11 und 12 des Reichsgeseßes gegen die n Bestrebungen der Sozialdemokratie vom 21. Oktober 1878 ist das Flugblatt ohne Ueber- und Unter- i eas ohne Angabe des Druckers, mit den Worten an- angend :

„Die Verbreitung der Flugblätter muß dies- mal mit besonderer Schnelligkeit geschèehen 2c.“ von der unterzeihneten Landespolizeibehörde verboten worden. Schleswig, den 29. Oktober 1881. Königliche Regierung, Abtheilung des Jnnern. von Frank.

Auf Grund des 8§. 12 des Reichsgeseßes gegen die gemeingefährlihen Bestrebungen der Sozialdemokratie vom 21. Oktober 1878 bringen wir hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß wir das bei A. Herder, Volksbuchdruckerei Hottingen - Zürich, gedruckte Flugblatt: „An dieWähler des Kreises Solingen, welhes die Wahl von Martin Rittinghausen, Schriftsteller in Cöln, empfiehlt, heute gemäß 8.11 des genannten Gesetzes verboten haben.

Düsseldorf, den 27. Oktober 1881.

Königliche E Abtheilung des Jnnern. oon.

Die unterfertigte Stelle hat durch Beschluß vom Heutigen den Wahlaufruf zu Gunsten des August Bebel aus Leipzig mit der Ueberschrift „Reichstagswähler!“ und der Unter- {rift „Die Sozialdemokraten Augsburgs und Umgebung“, Druck der Schweiz. Vereinsbuchdruckerei Hottingen - Zürich“ auf Grund der §8. 11 und 12 des Reichsgeseßes vom 21. Okf- tober 1878 verboten.

Augsburg, den 29. Oktober 1881.

Königliche Regierung vonSchwaben und Neuburg, Kammer des Jnnern.

Durch Entschließung der unterfertigten Stelle vom Heu- tigen wurde ein in der Schweizerischen Vereinsbuchdruckerei Hottingen-Zürih gedrucktes Wahlflugblatt mit der Ueber- {rift „Mitbürger“ und der Unterschrift „Mehrere Bürger“, welches mit den Worten „Der Tag der Wahl ist bevorstehend“ beginnt und den Drechslermeister August Bebel aus Leipzig als Kandidaten für den Reichstag empfiehlt, auf Grund des 8. 11 Abs. 1 des Reichsgeseßes vom 21. Oktober 1878 gegen qs gemeingefährlihen Bestrebungen der Sozialdemokratie ver- oten.

Ansbach, den 28. Oktober 1881.

Königliche Regierung von Mittelfranken, Kammer des eva Freiherr von Herman.

Auf Grund tes 8. 11 des Reichsgeseßzes gegen die ge- Weng Ee TINO Bestrebungen der Sozialdemokratie wird das ur Wahl des Drechélermeisters August Bebel aus Leipzig,

¡itglied des sähsishen Landtages, auffordernde Feugs att mit der Ueberschrift: „Mitbürger“ und der Unterschrift: Eine Anzahl freisinniger Wähler“, gedruckt in der Vereins- Buchdruckerei Hottingen - Zürich, ohne Angabe eines Ver- fassers oder Verlegers, hierdurch verbôen. Speyer, den 28. Oktober 1881. Königl. bayer. Regierung der Pfalz, [Kammer des Jnnern. von Braun, K, Regierungs-Präsident.

Nichtamtliches. Deutsches Neich.

Preußen. Berlin, 31. Oktober. Se. Majestät der Kaiser und König kehrten, wie „W. T. B.“ aus Ludwigslust meldet, am Sonnabend Nachmittag in Begleitung Jhrer Kö- niglichen Hoheiten des Großherzogs und der Groß- herzogin von Mecklenburg-Schwerin, des Prinzen Carl, des Prinzen August von Württemberg und Jhrer Hoheiten der Herzöge Paul, Johann und Albrecht wohlbehal- ten von der Jasnißer Jagd zurück. Abends war Galadiner im goldenen Saal, später Thee in der Halle, inzwischen glänzende Beleuchtung des Schloßplaßes und der Cascaden bei prähhtigem Herbstwetter.

Gestern früh war Gottesdienst im Schlosse und dann Dejeuner. j

Nachmittags kehrten Se. Majestät und die Höchsten Gäste mittels Extrazuges nach Berlin zurück. Jhre Königlichen Hoheiten der E die Großherzogin, der Erbgroß- herzog, die Erbgroßherzogin und die anderen in Ludwigslust anwesenden Fürstlichkeiten geleiteten Se. Majestät zum Bahnhofe, wo die Spitzen der Civilbehörden, die Offizier- Corps, die Kriegervereine, die Vereine und“ Schulen Auf- stellung genommen hatten. Bei der Abfahrt des Extrazuges E a die Anwesenden enthusiastishe Hochrufe auf Se. Ma- jestät aus.

Heute Vormittag zwishen 9 und 12 Uhr besuchten Se. Majestät der Kaiser und König die akademishe Kunstaus- stellung, nahmen um 12 Uhr in Gegenwart des Gouverneurs, Generals von Fransecky, und des Kommandanten, General- Lieutenants von Berken, militärische M«ldungen entgegen und hörten den Vortrag des Chefs des Civil-Kabinets, Wirk- lichen Geheimen Raths von Wilmowski.

Um 13/4 Uhr empfingen Se. Majestät den aus Neu- Streliß für einige Stunden hier eingetroffenen Erbgroßherzog von Mecklenburg: Streliß, Königliche Hoheit, später den Bot- schaster Grafen von Hahfeldt und um 3 Uhr den Finanz- Minister Bitter.

Vor dem Diner nahmen Se. Majestät die Meldung des Generals der Jnfanterie von Pape entgegen, welcher als U E General vom V. zum 111. Armee-Corps ver- egr 11. l P Se L EE LE

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Se, Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz wohnte gestern dem Gottesdienst in der Friedens- kirhe in Potsdam bei und nahm militärishe Meldungen ent- gegen.

Nachmittags 5 Uhr kam Höchstderselbe zum Besuch Sr. Majestät des Kaisers nah Berlin und kehrte mit dem 7 Uhr- Zuge nah dem Neuen Palais zurü.

Der Ausschuß des Bundesraths für Eisenbahnen, Post und Telegraphen trat heute zu einer Sitzung zusammen.

Die bei den unter Staatsverwaliung befindlichen preußischen Privateisenbahnen von den Königlichen Eisenbahn- direktionen angestellten Eisenbahnbeamten haben, nah

einem Erkenntnsß desz Reissgerichts, 1V. Civilsenats, vom |

29. September d. Jz, - den Charakter als Staat3beamte. Hat ein solcher Bahnbeamter: sih früher in einem pensions- berehtigenden unmittelbaren Staatsdienst befunden, so ruht sein Recht auf den Bezug der Pension aus seinem früheren Dienstverhältniß, so lange er ein sein früheres Diensteinkommen die E Einkommen aus seinem neuen Eisenbahn- ienst ha

Das preußische Eisenbahngeseß vom 3. No- vember 1838, findet, nach einem Erkenntniß des Reichs- gerichts, V. Civilsenats, vom 1. Oktober d. J., ebenso auf Staatsbahnen wie auf Privatbahnen Anwendung; insbesondere ist der Eisenbahnfiskus verantwortlih für alle anderen Per- sonen beim Eisenbahnbetriebé entstandenen Schäden, soweit das preußische Eisenhahngeseß die Eisenbahngesellshaften für derartige Schäden haftbar macht.

Der Kaiserliche Botschafter Graf zu Münster hat London mit Urlaub verlassen, um die ihm übertragenen Funk- tionen des Landtags-Marschalls bei dem heute in Hannover zusammentretenden Provinzial-Landtage zu übernehmen. Für die Dauer der Abwesenheit des Botschafters fungirt als interimistisher Geschäftsträger der Legations-Rath Stumm.

Der Kaiserliche Gesandte am Königlih griechischen Hofe, von Radowißt, ist nah Athen zurückgekehrt.

Der General der Kavallerie Graf von der Golß, General-Adjutant Sr. Majestät des Kaisers und Königs, Chef des Reitenden Feld-Jäger-Corps, ist von seiner Besißung in Pommern hierher zurüdckgekehrt.

Der General-Lieutenant von Flöckher, Komman- dant von Altona und ‘über die in Hamburg garnisonirenden Truppentheile, ist behufs Abstattung persönlicher Meldungen auf einige Tage hier eingetroffen.

Sachsen. Dresden, 30. Oktober. Das neueste, vom „Dresdner Journal“ veröffentlihte Bulletin über das Befinden der Königin lautet:

Jhre Majestät die Königin hat den größten Theil der Nacht gut geschlafen; das Fieber ist mäßig; der Zustand im Allgemeinen befriedigend.

Strehlen, den 29. Oktober 1881.

Dr. Fiedler.

Oesterreich-Ungarn. Wien, 29. Oktober. Die „Polit. Corresp.“ meldet: Der Kaiser verlieh unmittelbar nach der estrigen Truppenrevue dem König von Jtalien die Jn- haberschaft des W. Jnfanterie-Regiments. König Hum- ert vegrößte noch gestern telegraphish das in Budweis statio- nirte Regiment, dessen Oberst sofort nah Wien abreiste, um den Dank des Regiments abzustatten. (W. T. B.) Heute fand zu Ehren des Königs umbert von Jtalien eine Hofjagd in Himberg bei Wien att, an welher außer dem Lee von Ztalien Kronprinz udolf, Erzherzog Rainer, Prinz russishe Botschafter von Oubril, die Gesandten von Belgien, olland und yern, sowie die Grafen Traun und von ilczek, die Generäle von Beck, von Jovanovic und Admiral öd theilnahmen. Der Kaiser war an der Theilnahme durch Savinna der Delegationen verhindert.

opold von Bayern, der

Bei dem heutigen Galadiner brate der Kai folgenden Toast aus: ch aiser

„En remerciant Vos Majestés de Leur aimable visite, gage d’une amitié sincère et durable, je bois àÀ la santé de Sa Majesté le Roi d'Italie, de Sa Majesté la Reine et de la Famille Royale“.

Der König von Jtalien erwiderte hierauf:

„Extrèmement touché par l’acceuil afectueux, que la reine et moi nous avons trouvé Îci, je bois à la santé de- Sa Majesté l’Empereur et Roi, de Sa Majesté l’Impératrice et Reine et de la Famille Impériale, en faisant les meilleurs voeux pour que les relations si cordiales, qui heureusement existent entre Nos peuples, se resserrent toujours davantage pour la prospérité de Nos pays.“

Das Galadiner fand in dem mit Gobelins, Sammtdra- perien und exotishen Pflanzen reich geschmüdckten großen Re- doutensaale statt. Der Hof erschien um 61/, Uhr. Der Kaiser, welcher die Oberstuniform seines Ulanen-Regiments mit dem Anunziaten-Orden angelegt hatte, führte die Königin von Jta- lien, und der König von talien, welcher die Oberstuniform des ihm verliehenen Negiments trug, die Kaiserin, hierauf folgten Prinz Leopold von Bayern mit der Kronprinzessin, der Kron- prinz mit der Erzherzogin Maria Theresia. Jnmitten der Tafel nahm die Kaiserin Plaß, ihr zur Rechten die Königin, Zur Rechten der Königin der Kaiser; zur Linken der Kaiserin saß der König, zur Rechten des Kaisers die Prinzessin Gisela, zur Linken des Königs die Kronprinzessin; zur Rechten der Prinzessin Gisela saß der Kronprinz; Prinz Leopold saß zur Linken der Königin, zu seiner Rehten saß die Erzherzogin Marie, zur Liriken des Kronprinzen saß die Erzherzogin Varia Theresia ; rechts an der Spiße L og Ludwig von Bayern, links Erzherzog Karl Ludwig. 9 ad dem dritten Gange er- hob sih der Kaiser und brachte den oben gemeldeten Toast

aus, die Kapelle intonirte die italienishe Hymne. Der König erwiderte mit dem ebenfalls oben gemeldeten Toast. Die Tafel wurde vor 71/4 Uhr aufgehoben. Die

Festvorstellung im Opernhause begann um 7 Uhr. Vor dem Beginn des zweiten Ballets erschienen die Aller- höchsten Herrschaften; in der Prosceniumsloge im Parterre links nahmen die Königin Margherita, die Kronprinzessin, der König von Jtalien, der Kaiser und der Kronprinz Rudolf, und in der Prosceniumsloge rechts die Erzherzöge Johann Salvator, Albrecht und Wilhelm Eugen Play. Jn der Hof- loge des ersten Stockwerks saßen die Prinzessin Gisela, Prinz Leopold von Bayern, Herzog Ludwig von Bayern, die Erz- herzöge Karl Ludwig und Franz Ferdinand. Der Hof wohnte der Vorstellung bis zum Schlusse bei.

Der Kaiser empfing heute die Delegationen. Bei dem Empfange der ungarischen Delegation hielt Kardinal Haynald eine Ansprache, in welcher er der Besfrie- digung darüber Ausdruck gab, daß die Monarchie mit allen Mächten im besten Einvernehmen stehe. „Wir begrüßen,“ hieß es in der Ansprache, „die Freundschaft mit den Mächten mit um fo größerer Freude, als in derselben eine Garantie für die Aufrechterhaltung des Friedens liegt und deshalb die großen Ausgaben für das Heer, welche besser für produktive Zwette verwendet werden können, vielleiht eine Herabminderung er- fahren dürften.“ Die Delegation werde jedoch die unumgäng- lihen zur Sicherheit für die Monarchie dienenden Auslagen mit der größten Bereitwilligkeit votiren. Bei dem Empfange der Reichsrathsdelegation gab der Präsident, Ritter von Schmerling, in seiner Ansprache an den Kaiser den Gefühlen der Verehrung und Loyalität Ausdruck und beglück- wünschte gleichzeitig den Kaiser zur Vermählung des Kron- prinzen. Schmerling spra ferner dem Kaiser Dank dafür aus, daß er im Vereine mit den befreundeten Fürsten eine fried- lihe Lösung der völkerrehtlihen Fragen erzielt habe. Die Delegation werde, durhdrungen von den Gefühlen der Noth- wendigkeit, die Mittel zu bewilligen, welche die Zntegrität der Machtstellung des Reiches bedingen, doch auch die Steuerkraft beider Länder sorgfältig in Erwägung ziehen, überzeugt, daß die Regierung bei den eingebrachten Vorlagen den obwaltenden neuen Verhältnissen Rehnung getragen habe. Es sei zu er- warten, daß die Arbeiten der Delegation zu einem befriedi- genden Abschlusse gelangen würden.

Auf diese Ansprachen erwiderte der Kaiser:

„Der Ausdruck Ihrer treuen Ergebenheit, sowie Jhre warmen Glückwünsche zur Vermählung meines Sohnes thun Meinem väter- lihen Herzen wohl und erfüllen mich mit aufrihtiger Befriedigung. Emyvfangen Sie dafür meinen herzlihen Dank. Seit dem Ab; \{lufse der leßten Delegationsberathungen haben die Schwierigkeiten, welche sich der Durchführung einiger Punkte des Berliner Vertrages entgegenstellten, ihre glüdcklihe Erledigung gefunden, und der europäische Friede is hierdurch neuerlich cefestigt worden. Dieses günstige Ergebniß ift zuvörderst dem aufrihtigen Zusammenwirken der europäischen Mächte zu danken, deren Bestreben auf ungestörte Konsolidirung der Verhältuisse im Orient gerihtet war. eine Regierung hat die Förderung und Pflege dieses Zusammenwirkens als ibre wichtigste Aufgabe betrachtet, sie is hierin dur die vortrefflichen Beziehungen der Monarchie zu allen Mädten, sowie durch das all- gemein herrschende A EN auf das Wirksamste unter- stützt worden. Die Vorlagen, die Ihnen von meiner Regierung zu-

ehen werden, entsprechen dieser erfreulichen, berubigenden Lage. Die riegsverwaltung wendet sich nur insofern an Jhre - erhöhte Opfer- willigkeit, als dies zur gehörigen Weiterführung der begonnenen Ar- beiten oder zur successiven Beschaffung einiger als nothwendig aner- kannten Bedürfnisse für die Vervollständigung der Webrkrast unbe- dingt erforderlich erscheint. Die Verwaltung Bosniens und der Herzego- wina nimmt die Finanzen der Monarchie auch diesmal nicht in Anspruch. Die konsequent fortgeseßten Bemühungen meiner Regie- rung, die Ruhe und Ordnung in diesen Ländern zu sichern und ihre geistige und materielle Entwickelung zu fördern, haben bis jeßt {on erfreulide Erfolge erzielt. Ueberzeugt, daß auch Sie wie die frühe- ren Delegationen mit eben so viel Einsicht wie Patriotismus an

hre witige ae herantreten, wünsche ich Ihren Arbeiten einen gedeihlihen Fortgang und heiße Sie alle herzlih willkommen.“

30, Oktober. Der Kaiser und die Kaiserin wohnten mit dem Könige und der Königin von Jtalien der stillen Messe in der Kapelle der Hofburg bei. Später nahmen die italienishen Herrschaften ein De- jeuner in dem italienishen Botschastspalais ein.

König empfing sodann den Oberst Hainbah, den Commandeur

des dem Könige verliehenen Regiments. Der König verlieh

demselben das Commandeurkreuz der italienishen Krone.

Der Kronprinz und die Kronprinzessin statteten eute der Wittwe des Barons von Haymerle einen ondolenzbesuh ab.

‘Heute Nachmittag empfingen der König und die Königin von eaen das diplomatische Corps, wobei der italienishe Botschafter Graf Robilant und dessen Gemahlin die Honneurs machten. Zuerst wurdèn die Botschafter von Oubril, Graf Duchatel und Edhem Pascha empfangen ; der deutsche und der englishe Botschaster befinden sih zur ni , dieübrigen Mitglieder beiderBotschaften waren aber vollzählich er- schienen. Hierauf wurden sämmtliche Gesandte und die Mitglieder

fremden Botschaftern vorgestellt. Nachmittags 4 Uhr d zu Ehren des italienishen Königspaares beim Erzherzog arl Ludwig ein Diner von 36 Gedecken statt. Abends 8 Uhr begann das Hofconcert, zu welhem 360 Ein- ladungen ergangen waren. Der König von FZtalien erschien dabei in der österreichischen Oberst-Uniform. Der Concertsaal war von 2000 Flammen erleuchtet und bot einen prächtigen Anblick dr. Die Majestäten und die Mitglieder der Kaiser- lihen Familie haiten bei dem Concerte in derselben Reihen- folge, wie bei dem gestrigen Diner Plaß genommen. . Heute Mittag empfing der Kaiser den siamesi- hen Prinzen Pridasang, welher in Begleitung des siamesishen Gesandten von London eingetroffen war und ein Handschreiben des Königs von Siam überreichte. Prinz ridasang überbringt mehrere aus kunstvollen Arbeiten der siamesischen Goldarbeiterkunst bestehende Geschenke, welc;e für das Kronprinzlihe Paar bestimmt sind. Auch die italieni- hen Minisier Depretis und Mancini waren Mittags vom Kaiser in Audienz empfangen worden und hatten da- rauf sämmtlichen Mitgliedern des Kaiserlichen Hauses, sowie den gemeinsamen und den ungarischen und den österreichischen Ministern Besuche abgestattei. : e 31. Oktober. Der König und die Königin von talien traten heute Vormittag 9 Uhr die Rückreise an. Auf dem Südbahnhofe waren der Kaiser und sämmtliche Erz- herzöge zur Verabschiedung anwesend. Der Kaiser reichte der Königin den Arm, während König Humbert, welcher die Dberst- Uniform seines österreichishen Regiments trug, der Erzherzogin Rainer den Arm bot. Der Kaiîser küßte der Königin Mar- geritha die Hand. Die beiden Monarchen umarmten und füßten sich und waren sichtlih sehr bewegt.

Niederlande. Haag, 29. Oktober. internationale Konferenz zur Regelung der Nordseefischerei ist heute geshlossen worden. Von den Delegirten aller daran betheiligten Staaten wurde eine Kon- vention unterzeichnet.

Großbritannien und Jrland. London, 31. Ok: tober. (W. T. B.) Am Freitag is es in Graphill (Grafsha#t Mayo) anläßlih der Einforderung der Armensteuer zu einem ernsten Konflikt zwischen der Polizei und der Bevölkerung gekommen. Die Menge warf mit Steinen nach der Polizei; legtere machte nach wiederholten vergeblichen Angriffen auf die Tumultuanten von der Shußwasfe Gebrauch, wobei eine Anzahl Personen, meist Frauen, verwundet wurden.

Frankreih. Paris, 29. Oktober. (W. T. B.) Jn der heutigen Sißung der Deputirtenkammer spra Gambetta seinen Dank für die Wahl zum Präsidenten aus und sagte: Er verkenne weder den Charakter noch die Tragweite der politischen Kundgebung, welche die Kammer dur seine Wahl beabsichtigt habe, er werde sih der ihm an- vertrauten Mission würdig zeigen. Louis Blanc beklagte si dorüber, daß ihm gesiern das Wort verweigert worden, und beantragte, die Wahl zu annulliren. Gambetta wies nah, daß die Abstimmung eine ordnungsmäßige gewesen sei, die nicht bestritten werden könne. Nach einigen Erläuterungen Guichards wurde der Gegenstand verlassen. Es begann hier- nach die Verifikation der Mandate, wobei nur etwa 50 Mandate bemängelt wurden. Die weitere Prüfung der- selben wird vorbehalten. Es wird angenommen, daß die Kon- stituirung des definitiven Bureaus zu Anfang der nächsten Woche möglich sein werde. ; :

Aus Tunis wird gemeldet: Die Nachriht vom Tode Ali Ben Amars, des Führers der tunesishen Auf- ständischen, wird bestätigt; die Aufständischen sollen sehr ent- muthigt sein. Die französischen Militärbehörden haben beschlossen, die tunesishen Truppen mit Unterhalt u verseh:n. Der Bey hat eine Proklamation erlassen, in welher das Gerücht, daß türkishe Truppen nah Tunis kommen würden, für gänzlih unbegründet erklärt wird; die zur Aufrechterhaltung der Ordnung nah Tripolis gesen- deten türkischen Truppen würden in der Kürze nach der Türkei zurückkehren. Die Truppenabtheilung des Generals Forgemol, die in Guehio Biba angekommen war, wollte am 25. c. in Qued el Hatef bei Candiatelalfa eintreffen.

30. Oktober. (W. T. B.) Nah Meldungen aus Tunis ist General Forgemol in Kairuan eingetroffen ; derselbe wurde am 27. dur vielfache Angriffe des Feindes auf den Flanken und gegen die Nahhut beunruhigt; der Feind wurde aber immer in geziemender Entfernung ge- halten und das gut geregelte Feuer der französischen E

(W. T. B.) Die

fanterie und Artillerie brachte demselben empfindlihe Ver- luste bei. Italien. Rom, 29. Oktober. (W. T. B.) Das

Journal „Jtalia militare“ erwidert den Artikel der „Wehrzeitung“ mit einem Artikel, in welchem sie sagt, daß die italienische Armee, wie immer eins mit ihrem Könige und der Nation, ihren Zubelagruß mit den Akklamationen vereine, welhe heute beiden Monarchen in Wien dargebracht werden.

Der Kardinal Caterini ist gestorben. Das Befinden des Kardinals Borromeo hat sih vershlimmert.

30. Oktober. (W. T. B.) Wie die „Agenzia Stefani“ meidet, erhält die Regierung fortgeseßt aus den Provinzen Telegramme von Körperschaften, welche der Reise d'es Königs Beifall spenden und ihrer lebhaften Befriedigung über die erfreuliche Zukunft ausdrücken, welher das Land entgegengehe.

ei einem in Legnago veranstalteten Wahlbankett hielt der frühere Minister Minghetti eine Ansprache, in welcher er zur loyalen Anwendung der von der Linken aus- gegangenen Gesetze, betreffend die Abschaffung der Mahlsteuer und bie Aufhebung des Zwangscourses, sowie betreffend die Eisenbahnen und die Wahlreform, ermahnte, obwohl er das bei der Ausarbeitung dieser Geseßze beobachtete Vorgehen niht billigen könne. Sodann erklärte der Redner, daß ec die Ausdehnung des Volksäunterrihts, die Verantwortlichkeit der Regierungsbeamten im öffentlichen Dienste, die Herab- seßung der Steuer auf bewegliches Vermögen verlange und gegen eine Erhöhung der Grundsteuer sei. Bei der Besprehung der inneren und der äußeren Politik der Regierung begrüßte der Redner die Monarchen-Entrevue in Wien als eine glüdlihe Vorbedeutung. Die Verfassung hält Minghetti für amendirbar, jedoch nur unter Anwendung von Vorsicht und durch ein Spezialgese . Das allgemeine Stimmrecht würde er dem beantragten Kriterium zur Konstatirung der Fähigkeit der Wähler vorziehen. Dem Versuche Sella's, eine solide

Numänien. Bukarest, 29. Oktober. (W. T. B.) Der „Romanul“ bespricht die Donaufrage und verwahrt die Regierung gegen die Vorwürfe der Oppositionsblätter, daß sie die Ansprüche Oesterreih-Ungarns niht mit allen Kräften zurücgewiesen habe. Troß dem Wunsche, mit Oesterreich- Ungarn die freund‘chaftlihsten Beziehungen zu pflegen und troß dem Jnteresse, Europa zu beweisen, daß Rumänien Ver- trauen und Unterstüßung verdiene, könne Rumänien nicht aufhören, gegen Ansprüche zu protesiiren, welhe ihm das größte Unrecht zusügen. Aber die Regierung müsse vorsichtig jein. Unglücklicherweise sei Rumänien bei seinem Proteste allein geblieben. Die heutigen Zustände Europas seien um so s{limmer und gefährliher für Rumänien, als man nicht wissen könne, was morgen geschehen werde und was aus den verschiedenen Gerüchten herauswahsen werde, welche in ter europäischen Presse und in der diplomatishen Welt um- iefen.

Neichstags - Angelegenhcitcu,

Das Ergebniß der amtlichen Ermittelung der Wahlresultate werden wir morgen Üübersichtlih veröffentlichen. Für heute entnehmen wir den Meldungen des „W. T. B.“ noch folgende Mittheilungen über die Reichstagswahlen: Sternberg. Kammerherr von Waldow (konf.) gewählt. Neuwied. Bender (Centr.) gewählt. Ansbach. Jegel (Sezess.) mit 4808 St. gewählt. Neustadt a. S. Dekonom Reichert (Centr.) gewählt. Löwenberg. Minister des Innern von Puttkamer (kons.) gewählt. Heidelberg. Stichwahl zwischen Blum (liberal) und Fischer (Centr.) erforderlih. Marienburg. Stichwahl zwischen Frhr. von Minnigerode-Ros- sfiten (kons.) und Rechtsanwalt Horn (Sezess.) erforderlich. Plön. Graf Holstein (konf.) gewählt. Husum. Dr. Gieschen (Forts{r.) gewählt. : Weßlar. Stichwahl zwischen Filbry (Centr.) und Waldschmidt (natlib.) wahrscheinlich. Stade. Stichwahl zwischen Laporte (natlib.) und Oberlehrer Wendt (Fortschr.) wahrscheinlich. : B Strecker (Centr.) gewählt. Stralsund. Graf von Behr-Negendank (kons.) gewählt. Fraustadt. Stichwahl zwischen von Puttkamer (kons.) und von Chlapowsfi (Pole). : Speyer. Die Wahl des Dr. Groß (natlib.) ist mit {wacher Mehrheit gesichert. L Militsch. Fürst Haßfeld-Trachenberg (Reich8partei) gewählt. Den, tihwahl zwischen von Reeden-Hastenbeck (natlib.) und von Lenthe (Welfe). : : Nienbutg. Langwerth von Simmern (Welfe) gewählt. Celle. von der Brelie (natlib.) gewählt. : Namslau. Stichwahl zwischen Graf Pückler (deutsche Reichs- partei) und von Hönicka Seen ; i Greifswald. Prof. Hüter (Sezess.) gewählt. Recklinghausen. -von Bönninghausen (Centr.) gewählt.

Stolp. von Hammerstein-Schwartow (deutshkons.) gewählt. Pyriß. von Schöning (konf.) wiedergewählt.

Hamburg 111. (Berichtigt.) Stichwahl zwischen Dr. Wolfffon (natlib.) und Rée (Fortschr.). g é :

Saargemünd-Forbach. Jaunez (Protestler) wiedergewählt.

Saarburg. Germain (Protestler) wiedergewählt.

Diedenhofen. de Wendel (Protestler) wiedergewählt.

Gnesen. von Skarczynski (Pole) gewählt. è

Deutsch-Krone. Stichwahl zwischen von Brauchitsch (konf.) und Friske (Centrum). : j h

olland-Mohrungen. Wichmann (konf.) gewählt.

Ohlau-Nimptsh. Stichwahl zwischen Graf Frankenberg (deutsche Reichspart.) und Goldschmidt (Fortschr.). R i

Sagan-Sprottau. Dr. von Forckenbeck (Sezess.) gewählt.

Bütow. von Massow (kons.) gewählt. i:

Bielefeld. Justiz-Rath Marcard (kons.) gewählt.

Kalbe. O TREE (Reichspart.) gewählt. h

Eisena. Stichwahl zwischen von Gustedt (natlib.) und Pacisius

(Fortschr.) E L Eichstädt. Landgerichts-Rath Schmidt (Centrum) gewählt. Kitzingen. Graf Schönborn (Centrum) gewählt. Regensburg. Baron Gruben (Centrum) gewählt. “t Reichenbach i. Scblesien. Stichwahl zwischen Dierig (kons.) und

Dr. Pors{ (Centrum). - , : Schweidnitz. Stichwahl zwischen Dr. v. Kulmiz (konf.) und

Simon (Centrum). d Naumburg. Stichwahl zwischen Graf von Flemming (natlib.)

und Rohland (Fortschr.) 5 : R Baron von Arnswaldt-Hardenbostdel-Nienburg (Welfe)

gewählt. Pees. von Kleist-Reßow (font gewählt. ilsit. Wander (Fortschr.) gewählt.

Osterburg. General-Lieutenant a. D. von Lüderiz (deutsche Reichspartei) gewählt. | d Warburg. Frhr. von Wendt (Centr.) gewählt.

Ho enow. von Wriesberg (konf.) gewählt. eta Büsing (natlib.) gewählt. archim. Dr. Hermes (Fortsr.) gewählt. alhin. H. Pogge-Roggow (natlib.) gewählt. Rostock. Prof. Paasche (natlib.) gewählt. L: Güstrow. Heydemann (natlib.) gewählt. __ Stkelißk. Fr. Pogge-Blankenhof (natlib.) gewählt. Landshut. Baron Ow (Centr.) gewählt. Ingolstadt. Frhr. von Aretin (Centr.) gewählt. Wasserburg. Baron Soden (Centr.) gewählt. Traunstein. Landgerichts-Rath Senestrey (Centr.) gewählt. Lohr. Frhr. von Frankenstein (Centr.) gewählt. Straubing. Graf Preysing (Centr.) gewählt. Passau. Abt (Centr.) gewählt. Bayreuth. Fäustle (natlib.) gewählt.

Dinkelsbühl. Dr. Schreiner (natlib.) gewählt. E Regierungs-Rath Vogel (deutsche Reichspartei) ge- wählt. v Is, Stadtsyndikus Dr. Eberty in Berlin (liberal) ge-

Naugard. Flügge (kons.) gewählt. t a./O. Struve (Sezess.) gewählt. ottbus. Stichwahl zwischen Hirschberger (Fortschr.) und Frhr. von Waterbarth (kons.) erforderlich.

West-Havelland. Bürgermeister Hammer zu Brandenburg (Sezess.) gewählt. s anau. Dietz (konf.) gewählt.

eiligenbeil. Landrath a. D. von Schirrmeister (Sezefs.) gewählt.

Jena. (Berichtigt) Prof. G. Meyer (natlib.) definitiv gewählt.

Gardelegen. Dr. Kapp (Sezes\.) gewählt.

Flensburg. Stichwahl zwischen Amtsrichter Francke in Berlin (natlib.) und Redacteur Gustav Johannsen in Flensburg (Däne) er- forderlich. i

Sangerhausen. Dr. Müller (natlib.) gewählt.

Bitterfeld. Stichwahl zwischen Landrath von Rauchhaupt in Delit\h (kons.) und Rechtsanwalt Wölfel in Merseburg (Sezess.) erforderlich. i i i;

Stargard in Pr. Rittergutsbes. von Kalkstein (Pole) gewählt.

Breslau-Neumarkt. Stichwahl zwischen Herzog von Ratibor (freikons.) und Graf Lazy Henkel von Donnersmark (Centr.) er- forderlich. : ,

Rofenberg-Löbau. Stichwahl zwischen Graf zu Dohna-Finken- stein (fons.) und Dr. Rzepnikowski (Pole) erforderlich.

Sinsheim. Frhr. von Göler (Centr.) gewählt.

Dillenburg. Stichwahl zwischen Dr. Thilenius (Sezess.) und Ibach (Centr.) erforderlich.

JFserlohn. Lenzmann (Fortschr.) gewählt.

Angerburg. Staudy (kons.) gewählt.

Braunschweig. Stichwahl zwischen Schöttler (natlib.) und Schrader (Sezefs.) erforderlich.

Wolfenbüttel. von Heinemann (natlib.) gewählt.

Aschaffenburg. Freiherr von Papius (Centr.) gewählt.

Pfarrkirchen. Benedict Winkelhofer (Centr.) gewählt.

Die Wahl Freytags (Centr.) gilt für gesichert. Bolza (natlib.) gewählt. 7 Reichspartei)

Augsburg. (Sermersheim.

Meseriß. Freiherr von Unruß-Bomst (deutsche gewählt. i 5 O : Hof. Stichwahl zwischen Dr. Fr. von Schauß (natlib.) und Re-

gierungs-Rath von Sapellier (Fortschr.)

Torgau. von Clauswißtz (deutsche Reichspart.) gewählt. Homburg. Dr. Buhl (natlib.) gewählt. Harburg. Bostelmann (natlib.) gewählt.

Königsberg-Fishhausen. Graf Dönhoff (kons.) gewählt.

Adenau. von Grand-Ry (Centr.) gewählt.

Lüben. Minister a. D. von Falk gewählt.

Belzig. Kaufmann Hugo Hermes (Fortschr.) gewählt.

Metz. Von 23 193 Wählern stimmten 10097, davon für Bezanson (Protestler) 9672.

Saargemünd. Von 23 719 Wählern stimmten für Jannez (Pro- testler) 14 677, für Rechtsanwalt Karl 1218.

Marburg. (Berichtigt.) Dr. Arnold (konf.) gewählt.

Snowrazlaw. von Kurnatowski (Pole) gewählt.

Sensburg. Stichwahl zwischen Frhr. von Mirbach (kons.) und Diriclet (Fortscbr.).

Eisleben. Geh. Bergrath Leuschner (deutshe Reichspartei) ge- wählt. s i

Göttingen. von Adelebsen (Centr.) E.

Thorn. von Sczaniecki (Pole) gewählt.

Genthin. Stichwahl zwischen Landrath von Plotho (kons.) und Dr. Greve (Fortschr.)

Goslar. Stichwahl zwis{hen von Pilgrim (deutshe Reichs- partei) und List (natlib.). i I i

Offenbach. Stichwahl zwischen Hallwachs (natlib.) und Lieb- knecht (Soz.)

Löbau.

Meissen.

Fährmann (Fortschr.) gewählt. . : Prof. Richter (deutshe Reichspartei) gewählt.

Pirna. Rechtsanwalt Evsoldt (Fortschr.) gewählt. Oschatz. Günther (deutsche Reichspartei) gewählt. Zwickau. Gastwirth Stolle (Soz.) gewählt.

Reicbenbach i. Voigil, Stichwahl zwischen Niethammer (natlib.)

und Viereck (Soz.) Hofgeismar.

ger (natlib.) : Konik. von Czarlinski (Pole) gewählt.

Stichwahl zwis{hen Knobel (kons.) und Dr, Schlä-

Westpriegniß. Hermes (Fortschr.) gewählt. ; Adelnau-Scildberg. Fürst Ferdinand Radziwill (Centr.) gewählt. Krotoschin. von Jagdzewski (Pole) gewählt. Schrimm-Scchroda. von Komierowski (Pole) gewählt. Samter. Graf von Kwilecki (Pole) gewählt. Wirsit. Graf Skorzewski-Labeschin (Pole) gewählt. 5 Schwetß. Stichwahl zwischen von Gordon-Laskowiy (konf.) und von Kassowéki-Gajewso (Pole) erforderlich. j So Landrath von Tepper-Laski (deutshe Reichspartei) gewählt. Bolkenhain. Stichwahl zwischen Regierungspräsident Freiherr von Zedlitz in Liegniy (konf.) und Professor Dr. Gneift in Berlin (natlib.) erforderlich.

Ae Oberbürgermeister Dr. von Forckenbeck (Sezess.) gewählt. s Uelzen. Graf Bernstorff (Welfe) (Hospitant des Centrums)

wiedergewählt. B / orms. Stichwahl wischen Frank (Gente.) und Falk (natlib.). Greiffenberg. Wahl von Köllers (fkons.) gesichert. Danzig Landkreis. Landmesser (Centr.) gewählt. Graudenz-Strasburg. Stichwahl zwischen Bieler (natlib.) und Lyskowski (Pole). A Wittlich, Dieden (Centr.) gewählt. Allenstein. Borowski (Centr.) gewählt. N Colmar; Die Wabl Grads (Protestler) gilt für gesichert. Landsberg a. W. Kochann (Fortscr.) gewählt. Ottweiler. Stichwahl zwischen Taeglichsbeck (natlib.) und von Hertling (Zentrum). : E Hadersleben. Stichwahl zwischen Lassen-Lysabbel (Däne) und Jungareen-Upenrade (Däne). Ostpriegniß. Hofbesiter Langhoff (Fortschr.) gewählt. ersfeld. Dr. Perrot (konf ) gewählt. oblau. von Kessel (kons.) gewählt. Wittenberg. Kommerzien-Rath Schröder (Se f) gewählt. Forchheim. Stichwahl zwischen Fürst von oben obhe-Scbillings- E ry Reichspartei) und Landgerichts-Rath Herz (Fortschr.) wahrscheinlich. eft othenburg a. S. Die Wahl Grieningers (natlib.) gilt für g

rt. Memel. Graf Moltke (kons.) gewählt.

Majorität vermittelst einer Partei zu bilden, welche alle Fort- schritte offen hält, zollte der Redner Beifall.

Lüneburg. Gutsbesitzer Frhr. von Wangenheim (Partikularift) gewählt.

Offenbach- Dieburg. Liebknecht 5905, Hallwachs (nationalliberal) 4376, Wolz (klerikal) 3642, Weidenhammer (Fortschritt) 1840. Es | findet Stichwahl zwischen Liebknecht und Hallwachs statt.

Aus Fritlar ist uns folgendes Scbreiben zugegangen: Die „Hessische Morgenzeitung“ bringt in ihrer Nr. 10614 die Nachricht, daß in biesiger Stadt der Sozialdemokrat Bebel mit 155 Stimmen zum Reichstag gewählt worden sei. _

Indem ih dieselbe Namens hiesiger Stadt als durbaus unwahr zurückweise, berichtige ih das Resultat der Wahlen wie folgt:

von Griesheim (liberal) 49 Stimmen, von Gehren (konservativ). . . 27 R Dechant Kreisler (Centrum) . 153 Ü Dr. Windthorst (Centrum) 2 L Summa 231 Stimmen. Frißlar, am 29. Oftober 1881. Der Bürgermeister : Kraiîigar. W. T. B. theilt folgende definitive Wahlresultate mit:

Wakblkr. : Reg.-Bez. Königsberg i. Pr. 9, Labiau. von Saudcken-Tarputschen (Fortschr.). 3, Stadt Königsberg. Dr. Moeller (Fortschr.) 4, Fisbhausen. Graf von Doenhoff (kons.). S 10. Rastenburg Stichwahl zwischen Graf Stolberg (kons.) 8029 St. und Bebrend-Arnau (Fortschr.) 8003 St. Reg.-Bez. Danzig. 3, Stadt Danzig. Rickert (Sezess.). 5, Stargard. von Kalkstein (Pole). Reg.-Bez. Marienwerder. : 2, Rosenberg. Stichwabl zwischen Graf zu Dohna-Finkenstein (kons.) und Dr. Rzepnikorvsky (Pole). Berlin.

Lôwe (Fortschr.).

Virchow (Fortschr.). I

von Saucken-Tarputschen (Fortschr.).

Stichwahl zwischen Traeger (Fortschr.) 19 827 St. und Bebel (So1z.) 13 573 St.

E. Richter (Fortshr). E

Stichwahl wischen Klot (Fortschr.) 18 911 St. und Hasen- clever (Soz.) 10 629 St.

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