1925 / 104 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 05 May 1925 18:00:01 GMT) scan diff

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Lyck. [14806]

lleber das Vermögen des Inhabers des Luisentheaters und Luitencatés Max Ditt- rid aus Lck ist am 27. Avril 1925 der Konkurs eröffnet. Verwalter: Kaufmann Schmidtsdo1f in Wwck. Anmeldenist bis 11. Zuni 1925. Gläubigerveriammlung am 20. Mai 1925, Mittags 12 Uhr. Bata! am 26. Juni 1925,

tittags 12 Uhr. Offener Arrest bis 1. Funi 1929.

Lyck, den 27. April 1925.

Das Amtsgericht.

M iinchen. [14808]

Neber das Vermögen der Firma Adolî Meini)ch of. H.-G., Pelzwarenhandlung in München, Schwanthaler Straße 43, wurde am 29. April 1925, Nachm. 6 Uhr, der Konkurs eröffnet. Konkurs- verwalter ist Necht8anwalt Justizrat Jo- hannes Burger in München, Karléplay 24 Offener Arrest nah § 118 K-O. mil Anzeigefrist bis 19. Mai 1925 ift erlassen. Fust zur Anmeldung der Konkursforde- rungen im Zimmer 642/111 Glisenftrafe 2a bis 19. Mai 1925. Termin zur Wahl eines anderen Verwalters, eines Gläupbiger- aus\chusses und wegen der in den §§ 132 134 und 137 K.-O. bezeichneten An- gelegenheiten und allgemeiner Prüfungs- termin: Freitag, 29. Mai 1925, Vorm. 9 Uhr, Zimmer 654/111 Elisenstraße 2a

Amtsgericht München.

Nortorf. [148309]

NVeber das Vermögen des Musikalien- händlers Arthur Eckmann in Nortorf wird heute, am 29. April 1925, Nac- mittags 4 Uhr, das Konku1sverfahren er- öffnet. Konkursverwalter ist der Makler Heinrich Glindemann in Nortorf. Offener Arrest und Anzeigefrist bis 19. Mai 1925. Anmeldefrist bis zum 19. Mai 1925. Termin zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des ernannten oder die Wahl eines anderen Verwalters sowie über die

Detmoldter Straße 201, wird Heute, am 99. April 1925, Nachmittags 9 Uhr, das Konfuréverfahren eröffnet. Ver Ausktio- nator Jobann Schröder in Steinheim wird zum Konkursverwalter ernannt. Kon- kursforderungen sind bis zum 26. Mai 1929 bei dem Gericht anzumelden Es wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des ernannten oder die Wahl eines anderen Verwalters fowie über die Bestellung eines Gläubigerauéschusses und eîn- tretendentalls über die im § 132 det Konfursordnung bezeichneten Gegenstände auf den 26. Mai 1925, Voumnittags 11 Ubr, und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf den 9. Juni 1925, Vor- mittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Ge- rihte, Zimmer 8, Termin anberaumt. Allen Personen, welche eine zur Konkurêmasse ge- hôrige Sache in Befiy baben oder zur Konkursmasse etwas schuldig find, wird aufgegeben, nichts an den Gemein- \{uldner zu verabfolgen oder zu leisten auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besiße der Sache und von den Forde- rungen, für welche sie aus der Sache ab- gelonderte Befriedigung in Anspruch nebmen, dem Konkursverwalter bis zum 920, Mai 1925 Anzeige zu machen. Das Amtégericht in Steinheim.

Tauberbischofsheim. [14818]

Veber das Vermögen 1. des Hermann Haas, Kaufmann in Tauberbischofsheim, I des Viktor Seubert, Landwirt in Dittigleim, wurde am 29. April 1925, Nachmittags 4 Uhr, das Konkursverfahren eröffnet. Der Rechtsanwalt Whr in Tauberbis{Goféheim ist zum Konkursver- walter ernannt. Frist zur Anmeldung der Forderungen sowie offener Arrest und Anzeigepflicht bis 25. Mai 1925. Erste Gläubigerversammlung und Prüfungs termin am Mittwoch, den 3. Juni 192d, Vormittags 10 Uhr.

Tauberbishofäheim, den 30. April 1925.

Bestellung eines Gläubigerausshufsses und | Bad. Amtsgericht. Gerichtsschreiber.

eintretendenfalls über die im § 132 K-O.

bezeichneten Gegenstände und zur Prüfung

der angemeldeten Forderungen am Freitag,

den 29. Mai 1925, Vormittags 11 Uhr. Das Amtsgericht Nortorf.

Reppen. [14810] NVeber das Vermögen der Landbank West Sternberg e. G. m. b. H. in Nepp-en ist heute, am 1. Mai 1925, Mittags 12 Uhr, das Konkursverfahren eröffnet worden. Verwalter: Kaufmann Karl Steinhaus in Berlin-Pankow. Anmelde- frift bis zum 28. Mai 1925. Als Glâu- bigeraus|chuß find der Direktor Hoffmann, Berlin, und der Nitterschaftsrat Neumann, Lieben, ernannt. Erfte Gläubigerversamm: lung und allgemeiner Prüfungstermin am 5. Juni 1925, Vorut. 9 Uhr, vor dem biesigen Amtsgericht. Offener Arrest mit Anzeigepflicht bis zum 28. Mai 1925. Neppen, den 1. Mai 1925. Das Amt¿egericht.

Rüstringen. [14811]

Ueber das Vermögen des Kaufmanns Friedri) Nexrodt in NRüstringen, Schul- firaße, ist “am 30. Avril 1925, Vorut 10,45 Uhr, das Konkursverfahren eröffnet. NBertwwvalter ‘ist der Nechtsanwalt Dr. Peters in Nüstringen. Anmeldefrist für Konkurs- forderungen - bis 5. Juni 1925. -Crste Gläubigerversammlung: 29. Mai 1925, Vorm. 10 Uhr. Allgemeiner Prüfungs» termin: 19. Juni 1925, Vorm. 10 Uhr. Offener Arrest mit Anzeigepflicht bis zum 20. Mai 1925.

Nüstringen, den 30. April 1925, Amtsgericht. Abt. T1. Sehnecebergzg-Nenmstädtel, [14813 Ueber das Vermögen des Kaufmanns Bruno Otto Kirschen, alleiniger Inhaber der handelsgerichtlih eingetragenen Firma Otto Kirshen in Schneeberg, wird heute, am 28. April 1925, Mittags 12 Uhr, das Konkursver}ahren eröffnet. Konkurs- verwalter: Herr Rechtéanwalt Siegel in Aue. Autneldefrist bis zum 4. Juni 1925. Wahltermin am 20. Mai 1925, Vormittags 11} Uhr. Prüfungstermin am 24. Fünt 1925, Vormittags 114 Uhr. Offener Arrest mit Anzeigepfliht bis

zum 27. Mat 1925. Arnt8geriht Schneeberg.

Schwerin, Mecklb. [14814]

Ueber das Vermögen des Kaufmanns Hans Schmidt in Schwerin, Wittenburger Straße 15, ist am 28. April 1925, Nachmittags 12 Uhr 30 Minuten, das Konkursvertahren eröffnet. Der Kauf- mann Gustav Otte în Schwerin, Salz- straße 18 b, ist zum Konkursverwalter er- nannt. Konkursforderungen find bis zum 29 Mai 1925 bei dem Gerichte anzu- melden. Erfte Gläubigerversammlung am 16. Mai 1925, Vormittags 11 Uhr. All- gemeiner Prüfungstermin am 10. Juni 1925, Vormittags 11 Uhr, vor dem unter- zeibneten Gerihte, Zimmer Nr. 51. Offener Arrest mit Anzeigefrist bis zum 14. Mai 1925.

Amtsgericht Schwerin in Mecklbg.

Steinau, Oder. [14815]

Ueber das Vermögen des Kaufmanns Josef Beyer in Steinau (Oder), ist beute, Mittags 12 Uhr, das Konkursverfahren eröffnet worden. Anmeldefrist bis 20. Yai 1925. Grfte Gläubigerverjammlung und allgemeiner Prüfungstermin am 27. Mai 1925, Vorm. 10 Ubr, Zimmer 8. Offener Arrest mit Anzeigepflicht bis 20. Mai 1925. Konkuréverwalter: Bücherrevisor Wilbelm Beygang in Steinau (Oder). N. 1a/25.

Amtsgericht Steinau (Oder), den 29. 4. 1925,

Steinheim, Westf, [14816]

Ueber das Vermögen des Swbuhwaren- händlers Norbert Bermann in Steinheim,

Wa!?dheint. __[14820)

Ueber das Vermögen des Kaufmanns Franz Hoffmann in Döbeln, alleinigen Fnhabers der Firma Franz Hoffmann, Maschinengroßhandlung und General- vertretung für landw. Maschinen in Wald- | heim, wird heute, am 30. April 192%, | Nachmittags 2 Uhr, das Konkurêverfahren \ eröffnet. Konkursverwaiter : Herr Rechts- anwalt Jordan in Waldheim. Anmelde- frist bis zum 15. Juli 1925. Wahl- termin am 25. Mai 1925, Vormittags 10 Uhr. Prüfungstermin am 10. Augusl 1925 Vormittags 10 Uhr. Offener Arrest mit Anzeigepflicht bis zum 31. Mai 1925.

Waldheim, den 30. April 192d.

Sächs. Amtsgericht.

Wittenberg, Bz. Walle. [14823] Neber das Vermögen des Kaufmanns (Fduard Sager in Wittenberg (Bez. Halle), Schloßplaß 5 und Scbloßstr. 12, ist am 98. April 1925, Nachmittags 9,42 Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Konkurs- verwalter: Nechtäanwalt Dr. Neinhardt in Wittenberg (Bez. Halle). Offener Arrest mit Anzeigepfliht bis 10. Juni 192d. (Erste Gläubigerversammlung atm 20. Mai 1925, Vormittags 11 Uhr, und allgemeiner Prütungstermin am 24. Juni 1925, Vor- mittags 10 Uhr, vor dem Amtsgericht Wittenberg (Bez. Halle), Zimmer 29. Wittenberg, Bez. Halle), den 28. April

Aachen. [14782]

Der Eröffnungsbes{luß, betr. das Kon- kursverfahren gegen die Kaufleute Hermann, Edmund und Wilhelm Haaken, wird da: hin berichtigt, daß das Konkurêverfahren nicht über das persönlihe Vermögen der Vorgenannten, fondern über das Ver- mögen der offenen Handelsgesellschaft Gebr. Saakïken zu Weiden-Wersch eröffnet ist.

Aachen, den 29. 4. 25.

Anitsgericht. 4.

Angustusburg, Erzgeb. [14786]

In dem Konkursverfahren über das Nermögen des Spar- und Vorschußvereins Borstendorf, eingetr. Gen. m. b. H. in Borstendorf, wird folgendes bes{lofssen : 4 1. Der Konkursverwalter Richard Noloff in Borstendorf wird gemäß §8 84 K.-O. seines Amtes entlassen. 2. Der Orts- richter und Kaufmann Oéekar Beier in Waldkirchen-Zschopenthal wird zum Kon- kursverwalter ernannt. 3. Es wird zur Beschlußtassung über die Beibehaltung des ernannten oder die Wahl eines anderen Verwalters jowie über die Bestellung cines Gläubigeraus\chusses und zur Ab- nahme der Schlußrechnung des bisberigen Verwalters auf den 22. Mai 1925, Vorm. 10 Ubr, Termin vor dem unterzeichneten Gericht anberaumt.

Amtsgericht Augustusburg, den 29. April 1925. ire ane M R are aae CenEI n Ie

Merlin. [14791] Das Konkursverfahren über das Ver- mögen der offenen Handelsgefellsch. Nofen- berger & Co. in Berlin, Wichertstraße 18, wird nach erfolgter Abbaltung des Schluß- termins hierdurch aufgehoben. (Afkten- zeichen 6. N. 24. 24.) Berlin N. 20, den 23. April 1925. Das, Amtsgericht Berlin-Wedding. Abt. 6.

Berlin. [11610]

In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Kaufmanns Max Bür- mann, Berlin, Kleine Frankiurter Str. 20 Akienzeichen 81. N. 293. 24 —, \oll die Schlußverteilung erfolgen, bei welcher zu berücksichtigen sind: a) 4 282,65 bevor-

rechtigte Forderunaen, b) M 21 588,52 nicht bevorirechtigte Fonderungen. Der zur Verteilung verfügbare Wiassebestand beträat etwa A4 2800. Von der Aus- übrung der Verteilung erhalten die Gläubiaer demnächst nähere Nachricht.

Beilin, den 24. April 1925.

Klev boldt, Verwalter der Masse.

Cassel. [14801] Das Konkursverfahren über das Ver- mögen des Kaufmanns Otto Seidler in Cassel wird nach ertolgter Abhaltung des S chl!ußtermins hierdurch aufgehoben. Cassel, ten 27. April 1929. Amtsgericht. Abt. 7.

Grimmen. [14798]

Jn dem Konkuréverfahren über das Vermögen des Ziaarrenhändlers Hermann Bahls in Tribsees. vertreten durch den Nechtsanwalt Dr. Fischer in Grimmen ift zur Abnahme der Schlußrechnung des Berwalters, zur Erhebung von Einwen- dungen gegen das Schlußverzeichnis der bei der Verwaltung zu berücksichtigenden Forderungen der Schlußtermin au! den 2G. Mai 1925, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Amtsgericht be- timmt.

Grimmen, den 29. April 1925,

Das Anutsgericht.

amburg. [12845]

Im Konkurse A. H. W. Ohmsen foll die Schlußverteilung erfolgen. Dazu sind etwa 266 verfügbar, abzüglich der weiteren Masse\hulden und Kosten. Nach dem auf! der Gerichtsschreiberei des Amts- gerihts, Zimmer Nr. 260, niedergelegten Verzeichnis sind A 5 262,99 nicht bevor- rechtigte Konkfursfvrderungen zu berüdk- fichtigen.

Hamburg, den 25. April 1925. Der Kontkurbverwalter: Hans Pohlmann. Sechippenhbeil, [14812]

Sn dem Konkursverfahren über das Vermögen des Kaufmanns Alfons Will, hier, ist Schlußtermin aut den 27. 9. 29, Borm. 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht anberaumt.

Amtsgericht Schippenbeil, 28. 4. 25.

Tapiau. [14817]

äm Konkurse über das Vermögen des Gutsbesitzers Hermann Freyer in Falken- horst foll die Schlußverteilung ertolgen. Dazu sind verfügbar 3319 4 99 s, wo- von früher nit berüdsihtigte Gläubiger 515 6 19 S vorweg zu beanspruchen haben. Zu berüúcksichtigen find Forde- rungen im Betrage von 9335 4 71 „. Darunter 9.4 30 4 bevorrechtigte. Das Schlußverzeichnis liegt auf der Gerichts- \hreiberei 2 des hiesigen Amtsgerichts zur Einsicht aus.

Tapiau, am 24. April 1925. Justizrat Ka h sn iß, Konkursverwalter.

Ulm, Donau. [14819]

In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Otto Ernst, Steinbruch- besizers in Ulm, Wielandstraße 33, wind zur Anhörung der Gläubigerverfammlung über die beabsichtigte Einstellung des Ver- tahrens wegen Massemangeis und zur Ab- nabme der Schlußrechnung des Verwalters Termin bestimmt auf Diensiag, den 19, Mai 1925, Nom. 4 Uhr.

Amtsgericht Ulm.

Weissentfels. [14821]

In dem Konkursverfahren über das Vermögen der Firma Alfred Eisenschmied in Weißenfels, Müllnerstraße 6, ist zur Abnahme der Schlußnehnung des Ver- walters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichnis der bei der Berteilung zu berücksichtigenden Forde- rungen der Schlußtermin auf den 27. Mai 1925, Vormittags 10 Uhr, “vor dem Amtsgerichte hier}elbst bestimmt.

Weißenfels, den 29. April 1925

Das Amtsgericht.

Werdau. [14822 In dem Konkursverfahren über das Vermögen der Firma E. Bohle & Co. G. m. b. H. in Werdau ist zur Prüfung der nachträglich angemeldeten Forderungen Termin auf den 16. Mai 1925, Vor- mittags 9 Uhr, vor dem Amttgerichte, hierselbft, Zimmer 53, anberaumt. Amtsgericht Werdau, den 29. April 1925.

Bamberg. [14761]

Durch Be\cluß des Amtsgerichls Bams- berg vom 30. April 1925 wurde die Ge- schâftsaufsicht über das Vermögen des Fabrikanten Georg Hoh, elektrotechnische Fabuik in Bamberg, Georgenstraße, als durch rech!1skräftigen Zwangsvergleich be- endigt aufgehoben.

Gerichtss{reiberei des Amtsgerichts.

Bamberg. [14762]

Durch Be\chluß des Amtsgerichts Bam- berg vom 30. April 1929 wurde über das Vermögen der Firma J. Sulzbeck und Co.,, Südd. Oel- und Fettvertrieb „Jesfo“ in Bainberg, Wilhelmsplayz/ Urbanstraße 18 (Inhaber Josef und Adam Sulzbeck in Bamberg) die Geschäfts- aufsi{t zur Abwendung des Konkurses an- geordnet. Autfsichtsperson: Bücherrevisor Klages in Bamberg.

Berichtsschreiberei des Amtsgerichts Bamberg.

Barmen. [14763]

Ueber das Vermögen des Kautmanns Friy Schulte in Barmen-Nächstebreck, Linderhauser Straße 67, als Allein- inhabers der Firma Ernst Porbeck, Spitzen- fabrik daselbst. wird heute. Vormittags 10 Ubr, zur Abwendung des Konkursver-

fahrens die Geschästéaufsicht angeordnet.

Dr. Pas@ke in Elberfeld, Heidestraße 8, wird mit der Führung der Ge1chäfts- aufsibt betraut Nun. 19/25 Barmen, den 30 April 1925. Das Amtsgericht.

Berlin. [14764] Auf Antrag des Kaufmanns Kurt Ullrich in Berlin. Hufelandstraße 11, Mit- inhaber der Finma Haake & Ullrich, Lebenémittelgroßhandlung, Berlin, Neue Friedrichstr. 22, wird heute, am 28. April 1925, zur Abwendung des Konkurtver- fahrens eine Beautsichtigung ieiner Ge- \{ättstührung angeordnet und Herr Gebler, Berlin-Friedenau, Wilhelm-Hauff-Str. 3, alsAufsichtsper son bestellt. 83 Nn.246.25. Berlin, den 28 April 1929. Amtsgericht Berlin-Mitte, Abt. 83, den 28 4. 25.

Berlin. [14765] Nuf Antrag des Kaufmanns Otto Haadte in Berlin-Friedenau, Ortrudstraße 8, Mit- inhabers der Firmá Haake & Ullrich, Lebensmittel-Großhantlung, Berlin, Neue Friedrichstraße 22, wird beute, am 28 April 1925, zur Abwenduna des Konkursver- tabrens eine Beaufsichtigung jeiner Ge- \chäftéführung anaeordnet und Herr Gebler, Berlin-Friedenau, Wilhelm- Hauff- Straße 3, als Aufsichtsperson bestellt. Aintsgeriht Berlin-Mitte, Abt. 83, den 28. 4. 1925: 83. Nn. 245. 29.

Rertin, [14766] Auf Antrag der offenen Handelsgesell- \chaft Lichtenstein & Tobias in Berlin W. 8, Mohrenstraße 37 a, ist zur Abwendung deé Konkuréver}ahrens eine Beaufsichtigung iner Geschäftsführung angeordnet und Herr Kaufmann Gebler in Berlin- Friedenau, Wilhelm-Hauff-Straße 3, als Aufsichtsper}on bestellt. Nn. 221. 25. Berlin, den 1. Mai 1925. Amtsgericht Berlin-Mitte. Abt. 83. Charlottenburg, [14767] Zur Abwendung des Konkurses über das Vermögen der offenen Handelsgeselaft F. & C. Marks in Charlottenburg, Tauroagener Straße 10, ist eine Geschäits- au!siht angeordnet. Herr Alfred Grün- wald in Charlettenburg, Giesebrechtstr. 22, ist zur Au!sichtsperfon bestellt. Charlottenburg, den 29. April 1925 Der Gerichtsschreiber des Amtsgerichts. Abt. 40.

Duisburg. [14768] In dem Geschäfteaufsichtsverfahren über das Vermögen der Firma Amelung, Wittig & Co. Korrmanditgesellihaft in Duisburg wird die Geschäftztaussicht auf Grund der LL 56, 58 d. Geschäfté-Aufs.-Verorduung aufgehoben. Amtsgericht Duisburg, 28. April 1925.

Duisburg. [14769] Die über den Kaufmann Karl Amelung, Duisburg, Tiergartenstraße 5, angeordnete Geschäftsauffiht wird gemäß §S 96, 98 Geschäft2aufsichtsverordnung aufgehoben. Amtsgericht Duiéburg, 28. April 1929.

Falkenburg, Pomm. [14770] Ueber das Vermögen des Kaufmanns Aron Orbach in Falkenburg, Marktstraße, Jnhaber der Firma Arnold Orbachs Ver- fand- und Kaufhaus, ist die Ge|chätts- autfiht zur Abwendung des Konkurses heute vormittag 10 Uhr 22 Minuten an- geordnet. Als Aufsichtsperson ist der Nechteanwalt Dr. Bohlmann in Falken- burg bestellt. Falkenburg i. Pomm., den 29.April 1925. Das Amlsgericht. Lüben. Schles, [14773 Auf den Anirag der Kauftnannsfrau Emma Schmidt, geborene Heimann, in Lüben vom 10. April 1925 wird zur Ab- wendung des Konkurses über den Nachlaß der am 14. März 1925 in Lüben ge- stocbenen Witwe Henriette Heimann, geborene Hoffmann, die Ge‘chäftsaufsicht angeordnet. Der Steuerinspektor Seifert in Lüben wird als Au!sichtéperson bestellt. Lüben, den 29. April 1925. Das Amtsgericht.

Felle. [14774] Die Geschästeaufsidt über die Fiuma Wigold Werke, Inh. W Graf in Olden- dorf, Kreis Melle, ist au} gehoben. Amtsgericht Melle, 27, 4. 25.

Münster, Westf. [14775] Neber das Verrtnögen der Firma Karl Wilhelin Abendroih. Münster, und deren Snhabers, des Kaufmanns Hermenn Bröcker zu Münster i. W., Han}aring 2a, wird auf dessen Antrag die Ge}chäftsaufsichi angeordnet, da begründete Aussicht besteht, daß in abjehbarer Zeit die Zahlungs- unfäbigkeit oder die ÜUeberschuldung ge- hoben oder der Konkurs durch ein Ueber- einfommen mit den Gläubigern abgewendet werden wird. Zugleih wird als Auf- sihtäperson der Bücherrevisor Mathias Sprickmann Kerkerink, Münster i. W., Warendorfer Str. 16, und als Mitglied des Gläubigerbeirats der Kaufmann Julius Meinberg i. Firma Gebrüder Meinberg zu Münster und der Fabrikant Albert de Bray |î. Firma de Bray und Wening in Borghorst i. W. bestellt. Münster i. W., den 25. April 1925, Das Amtsgericht.

Neustadt, Schwarzwald. [14777]

Neber die Ubrentabrif Bernhard Winter- halder in Neustadt (Schwarzwald) wird zur Abwendung des Konkurses auf An- trag heute, Nachmittags 9 Uhr, die Ge- shätteautsiht angeordnet. Als Autsichts- personen werden Kaufmann Albert Stoffler in Neustadt und Fabrikant Ludwig Winter- halder in Neustadt bestellt.

Neustadt i. Baden, den 25. April 1925,

Bad. Amtsgericht.

Nürnberg. [14778] Tas Amtégeri®t Nürnberg bat unterm 30 Avril 1925 die Geschäiteautsicht über die Geschäftsführung des Galvanotechnifkers Gustav Heine in Nürnberg, Spengler- straße 2, Älleininhabers der Firma Guîtay Heine dortselbst, angeordnet. Autsichts« person : August Bamberger, Bankagent in Nürnbera, Krelingstraße 459/IL. Gerichtsschreiberei des Amtsgerichts.

Ohlau. __ [14776] In Sachen, betreffend Ges{äftsaufsicht Max Adamseki-Zottwig, wird der Klempners- meister Friy Kolley in Oblau an Stelle des Gutsbesizers Josef Scholz zur Aufs sichtäperfon bestellt. 5 Amtsgericht Ohlau, den 28. April 1925.

Schopfheim. [14282]

Veber die Firma Holz- und Möbelwerk Schopfheim A. G. in Schopfheim ist ge- mäß § 1 der Verordnung vom 14. 6. 19 (NGBl. 1, S. 641) die Geichäftsaufficht zur Abwendung des Konkux)es angeordnet. Als Aufsichtsperson ist Kaufmann Karl Friedrich Sänger in Maulburg bestellt.

Schopfheim, den 28. April 1929.

Bad. Amtsgericht.

Schweinfurt. {14779] Die Ge|chäftsaufsiht über das Ver- mögen der Firma „Gemes“ Spielwarens werk, offene Handelsgesellschaft in Schwein- turt, und deren Teilhaber, Hans Meisch, Gustav Wetzel und Frau Babette Göpfert mit ihren Kindern in Erbengemeinschatt, Geichäftslokal : Bauerngasse 10, ist wegen Nechtskrast des den Zwangsvergleich be- stätigenden Beschlusses beendet. Schweinfurt, den 30. April 1925. Amtsgericht. K. R. Nr. 1/29.

YY O ZRRS, {14781] Die Ge\chäfksauisicht über die Firma „HolzverwertungAktienge!ellschatt, Worms“ wird gemäß § 66 Abs. 111 Z. 2 Geschäfts- autsichtsverordnung aufgehoben, Worms, den 27. April 1925. Hessisches Amtsgericht.

Westerstede, [14780] Für die Firma Torfstreuwerke Edes wechterdamm, G. m. b H., in Edewecht wird eine Gef(Mäftsaufsiht zur Abwendung des Konkur)es angeordnet. Zu Aufsichts- versonen werden bestellt der amtliche Auktionator Meinrenken in Edewecht und der Geschäftsführer der Gesellschaft, Georg Lamken in Apen. Willengerklärungen werden gemeinscaftlich durch beide Aufs fihtspersonen abgegeben. / Amtsgericht Westerstede, 25. April 1925.

8, Tarif- und Fahrvlandekannt- machungen der

Eisenbahnen.

[14824] Durchfuhriarif Deutsche Seehäfen deutsch-schweizerischeGrenzstationen,

1. Der A. T. 42 wird mit Wirkung: vom 7. Juli 1925 aufgehoben.

2. Mit Gültigkeit vom 7. Mai 1925 wlrd der Seehafendurchfuhrtarif S D Nr. 2 im Verkehr zwischen deutshen Sechafens stationen und den deutsch-s{chweizerishen Grenzübergang8stationen Basel Bad. Bf.. Waldsh ut, Schaffhausen, Singen (Hohen- twiel), Konstanz und Friedrichshafen eins geführt. Auskunft durch die Abfertigungen,

Altona, den 30. April 1925.

Deutsche Neich8bahn-Gesellschaft. MNeichsbahndireftion Altona.

{ 14826]

Mit Wirkung vom 1. Mai 1925 tritt eine Aenderung der Schnittsäße für die deutshßen Slrecken ein. Nähere Auskunft erteilt unser Verkehrsbüro.

Karlsruhe, den 29. April 1925.

Deutsche Neicßsbahn-Gesellschaft. Reichsbahndirektion Karlsruhe.

[14825]

Durchfußr-Ausnaßhmetarife d 32 für bestimmte verfehr&wichtige Güter und D 22 K für Steinkohlen 2c. Verfteßx Belgien—Schweiz.

Mit Gültigkeit vom 10. Vai 1925 tritt bis aur Widerruf ein neuer Durcha fuhr-Auénahmetarif D 32 in Kraft, durhch den der bisherige Tarif vom 1. Februar 1925 aufgehoben wird. Der neue Tarif enthält neben vielfawen Ermäßigungen auch gering ügige Erhöhungen der biss herigen Fracht)äße, ferner Aufnahme von weiteren verkehrêwichtigen Güterarten, fowie eine Aenderung der Bestimmungen über den Frachtnahlaß bei Au!gabe bes stimmter Mindestmengen.

Die Frachtsäße für Steinkohlen 2c. (Abteilung XRXI des bisherigen Tatrits) find in einen neu berausgegebenen Durchfuhrausnahmetarif D 32 K über- nommen worden. Dieser Tarif tritt mit dem gleichen Tage in Kraft.

Die näheren Bedingungen für die Ans wendung beider Tarife fowie die Beflim« mungen über Frachtberewnung und Frachts erhebung sind aus den Taritfen ersichtlich.

Die Tarife können zum Preise von 0,30 Neichsmark D 32 und 0,10 Neichs- marf D 32 K von dem Druksachenlager der MNeichsbahndirektion Köln bezogen werden.

Köln, den 29. 4. 1925.

Deut)che Neichsbahn-Gefellschaft. Reichsbahndirektion Köln.

P

Deutscher Reichsanzeiger Preußischer Staatsanzeiger.

Der Bezugspreis beträgt monatlich 3, Reichsmark freibl.

Alle Postanstalten nehmen Bestellung an, für Berlin außer den

Postanstalten und Zeitungsvertrieben für Selbstabholer auch die Geschäftsstelle SW. 48, Wilhelmstraße Nr. 32.

Einzelne Nummeécn kosten 0,30 Reichsmark.

Fernsprecher: Zentrum 1573

Nr. 104. Reichsbankgirokono. Berlin, Dienstag, den 5. Mai, Abends.

Einzelnummern oder einzelne Beilagen

einschließlich des Portos abgegeben.

: Anzeigenpreis für den Itaum

einer ò gejpaltenen Einheitszeile L,— Reichs8marf jreibleibend, etner 3 gespaltenen Einheitszeii- 1,70 Reichsmark freibleibend.

Anzeigen nimm! an

die Geichäftsstelle des Reihs- und Staatsanzeigers

Berlin SW. 48, Wilhelmstraße Nr. 32.

W&

PBostschectkonto: Berlin 41821. 1 925

werden nur gegen Barbezahlung oder vorherige Einsendung des Betrages

Juhalt des amtlichen Teiles;

Preußen.

Auszug aus der Tagesordnung für die nächste Sizung des Landeseisenbahnrats Breslau. ! s

NAmiliches.

Preufszens

Auszug aus der Tagesordnung

für die am 27. Mai 1925, Vormittags 11 Uhr, im

Fesisaal des Empfangs8gebäudes auf dem Haupt-

bahnhof in Breslau stattfindende 5. ordentliche Sißung des Landeseisenbahnrats Breslau,

A. Geschäftlihe Mitteilungen. B. Gütcrverkehrs8angelegenheiten.

(Tarifierung von Fabrikfartoffeln, Einführung von Binnenumschlags- A Herablezung der Gütertarife, Aenderung der Lade- risten. ;

e C. Fahrylanangelegenheiten. {Die Bezirke Breslau, Oppeln und Osten betreffend.)

D, Personenverkehrsangelegenheiten. {Bessere Beleuchtung der Züge. Einlegung neuer Schlafwagen.)

L. Sonstige Angelegenheiten. {Baldiger Ausbau der Streckde Schneidemühl—Dt. Krone—Stargard

zum Zwecke der Erzielung einer angemessenen Verbindung zwischen der Grenzmark und Stettin).

i Ee den es Allgemeine Mitteilungen usw.

Breslau, den 2. Mat 1925. Reichsbahndirektion.

Nichtamtliches.

Deutscher Reichstag.

52. Sißung vom 4. Mai 1925, Nachmittags 2 Uhr. {Bericht des Nachrichtenbüros des Vereins deutscher Zeitunzsverleger®).)

Am Regierungstische: Reichsfinanzministerv. Schlieben,

Präsident L ö be eröffnet um 2 Uhr 20 Minuten.

Auf der Tagesordnung e t die Fortsetzung der ersten s sämtlicher teuervorlagen. ede Fraktion wird zwei Redner vorschicken, die insgesamt anderthalb Stunden sprechen dürfen.

__ Abg, Dr. He c b (Soz.) erinnert an die leßte Rede des englischen Finanzministers GChurchill. Die englische Finangpolitik sei noch immer nach verschiedenen Richtungen vorbildlih wegen ihrer all» gemeinen Steuerpringipien und wegen ihrer sozialen Grroägungen bei der Verteilung der Steuern. England habe ießt die konservativste Negierung, die man sih denken könne, eine Regierung gegen die Arbeiterpartei und gegen die Liberalen, und doh sei das englische Steuersystem von so starken sozialen Erwägungen durchseßt, daß man glauben könnte, es sei von einer reinen Arbeiterregierung aufgestellt worden. Sowohl Deutschland als auch England hätten im Jahre 1924 einen Uebershuß. In Deutschland komme er aber von der stärksten Anspannung der Massensteuern, in England von den Besip- steuern. Das sei kennzeichnend. Jn Deutschland habe das er, 1924 enen Rekord der Steuererträgnisse gebracht. Fast fünf Milliarden Goldmark, also fast siebzig Prozent der Gesamtsteuern, seien durch Moassensteuern aufgebraht worden. Die Besibsteuern hätten zu- sammen nur 1 719 000 # erbracht. (Hört, hört! links.) Gine Umsay- steuer gebe es in Gngland überhaupt niht, Verbrauchssteuern nux für wenige entbehrlihe Massenverbrauchsgegenstände. - Der Anteil der WVerbrauchsbelastung sei im Budget für 1925 auf 37 % herabgegangen,

* während der Anteil der Besibsteuern auf 62,7 % gestiegen sei. Die

Einkommen seien bis 2700 M steuerfrei. Troßdem sei die Ein- kommensteuer in England auf 7 Milliarden Mark gestiegen, und zwar infolge der Anspannung der Besteuerung der aroßen Cinkommen. Da- neben sei die Erbschaftssteuer sehr stark ausgebaut: sie erbringe den doppelten Betrag, wie die Erbschafts» und Einkommensteuer in Deutschland zusammen. (Hört, hört!) Dabei entfielen allein drei Milliarden Goldmark in dem von Lloyd George vorgelegten Budget auf die Erwerbslosenunterstübung. Auch in Frankreich, selbst in Oesterreich, sei die Steuerlast nicht \o_aroß wie in Deutschland. Das Nettoeinkommen eines Arbeiters in Deutschland werde lebt etwa in Höhe von vierzehn Prozent, also von etwa zwei Monatseinkommen, wegoesteuert. Bei der Aufrehterhaltung einer so starken Massen- besastung, bei solcer Shwächuna der Kaufkraft könne die Wirt- \chaftskrise nicht beseitigt werden. Die Folge sei ferner die Preis-

*) Mit Ausnahme der durch Sperrdruck hervorgehobenen Neden der Herren Minister, die im Wortlaute wiedergegeben sind,

erhöhung auf dem inländischen Markt und eine Ershwerung der Konkurrenz auf dem Auslandsmarkt. Die Vorschläge des Reichs- finangministeriums sehen eine Anregung der Kapitalbildung vor, aber nur bei den Krieas- und Jnflationsagewir.nlern. Die englische Steuer- moral stehe da wesentlich Föher Angesichts der gangen bisherigen Gnt- wicklung der deutschen Steuerpolitik hielten leine Partei jede Gr- mäßigung der Besißsteuer für unmöglich, solange die Massenbelastung in der neen Weise fortbestehe. Jnjonderbeit verlangten sie bei der Lohnsteuer die Hinaufsezung des steuerfreien Ginkommens von se{zig auf hundert Mark monatli, ferner eine Systemänderung durch die prozentuale Ermäßigung für Frau und Kinder durch feste Beträge, damit die unteren Klassen eine wirkliche Entlastung erführen und die kinderreihen Familien besser berücksichtigt werden könnten. Sie forderten ferner die Trennung der Werbunasfosten von den steuer- freien Lohnbeträgen; weiter die volle Gutbringung der Lohnsteuer- ermäßigungen auch bei Ausfall von Einkommen durch Erwerbslosig- keit, Krankheit usw. Gbenso forderten sie Abbau der Umsaßsteuer, des wirklichen Feindes der Wirtschaft, zunächst auf 4 ? mit dem Ziel völliger Beseitigung. Die Angaben des Meichsfinanzministeriums seien bisher niemals zuverlässig gewesen. Der Redner kommt nah seiner Schäßung zu einem-Uebersbuß von 1 Milliarde 200 Millionen anstatt der vom Reichsfinanzminister aeshäßten 334 Millionen. Auch die Einnahmen habe der Finanzminister nicht rihtia geschäßt, wenn er annehme, daß 1925 nicht mehr Steuern einkommen würden als 1924. Es dürften keine Steuern auf Vorrat gemacht werden, schon aus sozialen Gründen. Die Inflation habe das Volk verarmt. Die Negierung habe sih die unehrlihen Argumente der gewerbsmäßigen Steuerdrückeberger zu eigen gemacht, die vergessen hätten, daß wir einen Krieg verloren haben. Die Steuervorsbläge der Regierung stellten eine Begünstigung der Besibenden dar. Die Lohnsteuer bleibe unverändert, die Körperschafts\teuer dageaen werde ermößigt; die Bewertungsvorschriften müßten Empörung verursachen. Vermögens- steuer und Erbschafisftcuer würden begünstigt. die Inflationsgewinne der Landwirtschaft nicht besteuert. Die Lasten der Massen würden verstärkt durch die Hauszinssteuer, die Besteueruna der öffentlichen Betriebe usw. Die Steuervoraus4ablungen würden bedeutend er-

leichtert, sie machten 862 Millionen Goldmark aus, pro Kopf nur |

116 Mark im Jahr gegenüber 60 4 Lohnsleuer. Das Löhneinkommen werde bis zum leßten Pfennig besteuert. Seine Partei könnte nicht dulden, daß jeßt Steuerzurückzahlungen erfolgten über das Maß der Lohnsteuern hinaus. In bezug auf den Finanzausgleich hielten fie an dem jekigen System der ÜUeberweisungen aus der Einkommen- und Körperschafts\teuer fest und bekämpften das Zuscblagsreht der Länder und Gemeinden, das dem Gedanken der Neichshoheit widersvreche, die Neparationspflichten des Reiches gefährde und die gleihmäßigen wirtschaftlichen Bedingungen verhinderten. Alle wünschten Verein- fahung der Venvaltung, aber das Zuschlaas\system kompliziere die Verwaltung aufs äußerste. Es verhindere ferner den Ausgleich zwischen den armen Wohnsibgemeinden und den reichen Betriebs- gemeinden. Seine Parteifreunde seien gegen diesen Finanzausgleich auch wegen der Hauszins\teuer, die die Mieten über die Friedenssäße hinaustreibe, zu einer unfozialen Kopfsteuer werde und das Wohnungs- elend verewige. Diese Steuerreform der Regierung entspreche rein fapitalistischen Erwägungen, sie sei die Steuerreform des Großbesißes. Dazu wolle die Regierung noch die Zölle auf die Lebensmittel wieder- einführen. Seine Partei werde alles tun, um sie zu Fall zu bringen, weil sie unsozial sei und die Wirtschaftskrise verewige. Sie wollten dem Geist sozialer Gesinnung, von dem Herr Marx kürzlih ge- Pen habe, zur Geltung verhelfen. (Beifall bei den Sozialdemo- raten.

Staatssekretär P opi b: Ob es sehr beweiskräftig ist, bezüglich der Richtigkeit der Schäbungen gerade auf England hinzuweisen, will ih hier nit untersuchen. Jch will nur eine Zahl richtig stellen, die Herr Dr. Herß aus dem englischen Steuersystem angeführt hat. Er meinte, nah den jeßt dem englishen Parlament vorliegenden Vor- gen wäre der ledige Arbeiter mit einem Ginkommen bis zu 4200

ark steuerfrei. Das beruht auf einem Mißverständnis. Das Existenzminimum, auf das es ankommt, wird in England nicht herab- gesebt, es bleibt unverändert auf 2700 4. Es tritt nur eine wesent- lihe Verbesserung der Besteuerung des unfundierten Einkommens durch die Heraufsekung des bisherigen Saßes für die Steuerfreiheit des fundiertzn Einkommens von !/19 auf 6 ein.

_Abg. Dr. Preyer (D. Nat.): Die Rede des Abga. Dr. Herb gehörte in_eine sozialdemokralische Versammlung. Das englische un deutsche Steuersystem lassen sih gar nicht miteinander vergleichen. Veber Lohnsteuer und Umsabsteuer wird iebt geklagt; beide sind aber unter sozialdemokratischem Einfluß eingeführt worden. Herr Herß lobt die englishe Steuermoral; als aber einmal in England die Steuerdrückeberger entzogene Steuern anonym einshicken konnten, kamen 5 Millionen Mark dadurh ein. Eine Uebershußwirtschaft, wie wir sie früher einmas hatten, “ist in Zukunft gar niht mehr möglih. Wir dürfen aber vor der Finanznot niht den Kopf in den Sand stecken, wie Vogel Stranß. Gegenüber dem fiskalischen Inter- esse des Finanzministers müssen wir die Interessen der Wirtschaft betonen, Sein Finanzprogramm stellt allerdings ein großzügiges tehnisch durchgebildetes Reformwerk dar, wie es noch nie dem Reichs- tag vorgelegt worden ist. Au3nehmen muß ih allerdings die Erb- schafts\teuer, die auch wir bemängeln müssen. Notwendia ist vor allem sparsame Wirtschaft; die Verwaltungs- wie die Erhebungs- kosten sind bei den Steuern viel zu hoh; das Erzbergershe Steuer- system hat eine liederliche Wirtschaft geradezu beaünstigt. Die beste Sozialpolitik ist einé gute Wirtschaftspolitik. Weitaehende Bindung der Länder und Gemeinden verlangen wir auch im Interesse der Vebersichtlichkeit des ganzen deutschen Besteuerungs\ystems. O einzelnen begrüßen wir, daß bei der Steuerveranlagung auch in der Landwirtschaft die Buchführung als Grundlage gelten soll. Jn der Einkommensteuer betrug im alten Preußen das steuerfreie Gristenz- minimum 900 4; das jebige von 700 4 ist entschieden zu niedrig.

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Das Einkommen aus Kapitalvermögen ist, das übersieht der Abg. Dr. Herß, so ziemlich auf Null gesunken. Die Erledigung der ge- samten Steuergesebgebung vor der Sommerpause erscheint uns als eine unbedingte Notwendigkeit. Nach der Annahme des Dawes- Abkommens haben wir dafür zu sorgen, daß die dafür nötigen Gelder auch vorhanden sind. Den Arbeitern sollten bezüglich des Eristeng- minimums auch die Kleinrentner und diejenigen, die thr Vermögen verloren haben, gleichgestellt werden. Nicht einverstanden sind wir mit der Normierung der Steuertarife in der mittleren Lage von acht tausend bis etwa dreißiatausend Mark, Wie soll übrigens zwischen dem in Aussicht genommenen Höchstsaß von 3314 Prozent und dem Zuschlagsreht von Ländern und Gemeinden die Brücke geschlagen werden? Darüber geben die Entwürfe keine Auskunft. Auch mik den Bewertungsvorschlägen des Regierungsentwurfs können wir nicht einverstanden sein. Der Finanzausagleich ist das Kernstük der ganzen Reform. Leider ist hier eine Einigung zwischen Regierung und Neichsrat nicht zu erzielen gewesen. Wir sind für Ablehnung der NReichsratsforderungen und für Annahme der ursprünglichen Megie- rungsvorsc{läge. - Für ein unbeshränktes Zuschlagsrecht der Länder und Kommunen können wir uns nicht entscheiden. In Preußen 4. B. ist eine geradezu enorme Zunahme des Beamtenapparats eingetreten; das Neich hat also alle Ursache, sich, namentlich auch angesichts der Berfilzung der Reichs- mit den Landesfinangen, um die Gestaltung der Finanzverhältnisse Preußens und aub der anderen deutschen Länder gründlich zu kümmern. Gegenüber den Realsteuern beobachten die Entwürfe eine geradezu mimosenhafte Schüchternheit. Die Rege- lung, die die Regierung für die Hauszinssteuer vorschlägt, ist unhalt- bar. Die Hausains\teuer darf nicht verewigt werden, sie muß fallen, sobald wieder freie Wohnunaswirtschaft vorhanden ist. Die Erbs \chaftssteuer darf mcht erhöht, sie muß ganz beträhtlich ermäßigt werden. Das ganze Steuergesebgebungäawerk birgt also nit geringe Schwierigkeiten, sie raüssen zum Besten des Reiches überwunden werden, und wir find bereit, eifrig mitzuarbeiten. damit die Reform überhaupt und damit sie rechtzeitig zustande kommt. (Beifall bei den Deutschuationalen.)

Abg. Dr. Beus ch (Zentr.): Die neue Steuerreform steht unier dem Zeichen des Steuerabbaues; man sollte sie niht zu parteis politishen Sweden mißbrauchen. Sie hat durdhguführen den Abbau der Inflationserscheinumgen. Wir müssen da auf völlig unbekanntev Grundlage aufbauen. Die Flut von Stzuerverortnungen muß bere schwinden; wir brauchen wieder ein klaces und festes Steuerreht. Die Steuermoral ist durch die Unsicherheit in den Steuergeseßen aufs \ch{limmste geschädigt worden. Ferner näüssen Bedarf und Deckung einander angeglichen werden, wozu jeßt vie Möglichkeit bestehi. Troß der augenblicklichen Ueberschußwirtschaft steht die Reichsregierung vor einer \chweren Aufgabe, denn die Uekerschußwirtschaft ist zum Teil nur Schein. Die Preise sind noch übermäßig hoch, sinken sie, danw sinken auch die Steuereinnahmen. 1925 foll eben die Atempause für uns sein. Wir müssen uns auf das Inkrafttreten des Dawes-Besebes vorberciten. Eine zweite Jnflation dürfte sih das deutsche Volk roohl nicht so ruhig gefallen lassen. Der Redner vermißt die Auf« stellung einer Bedarfss\tatistik; zahlenmäßige Unterlager feien für eine Reform unerläßlih. Wieviel Steuern und vor allem wofür roerden wir sie brauhen? Veinlichste Sparsamkeit gl geübt werden. Unser gesamter Bedarf mird auf Jahrzehnte unter dem Druck der Nachwirkungen des Krieges stehen. Naturgemäß müssen Länder und Gemeinden ebenso aroße Sparsamkeit üben wie das Reich, auf ihnen lasten au {were Kricgslasten und kulturelle Verpflichtungen. Eiw Teil des Besikes ist furchlbar vorbelastet. Auch der Besiß selbst hab ein Interesse an richtiger Steuergahlung. Legen wir vor allem Ge- wicht auf eine richtige und gleihmäßige Veranlagung. Es gibt kein besseres Erziehungsmittel. Der Redner bespricht dann die einzelnen Steuergeseßke. Gegen das Ueberleitungsgeseß hat er erhebliche Be- denken. Wir wollen wieder die Einkommensteuer zum Mittelpunkb unseres Steuersystems machen. Aus ihr wird wohl mehr heraus- ommen, als wir heute annehmen. Die englische Einkommensteuer hat allerdings in den höheren Stufen höhere Steuersäbe als unsere Steuern, aber bei uns gibt es niht so hohe Einkommen, daß solcbe Säke für uns in Frage kommen könnten. Eine Einkommensteuer muß sozial sein und auch auf die Verteilung der Einkommen regulierend! wirken. Im Jahre 1924 waren ebenso wie în der Inflationsze!t die geringeren Einkommen zu hoch besteuert. Wir müssen das Exristenz- minimum hinaufseben, erst dann können wir an B:er- und Tabaët- \teuer denken. Das Cristenzminimum muß vom sittlichen Standpunkt aus behandelt werden. Der Einkommensteuertarif muß in eine ganz andere Linie gerückt werden durch stärkere Betonung des Kinderprivileos, damit wir niht durch ein Zweikindersystem dem Aussterben ent- gegengehen. Die oberen Tarifsäße spielen in unserer Wirtschaft keine

ße Nolle, aber der höchste Steuersaß muß \chon früher als bei

2 000 Mark Einkommen einseben. Dagegen müssen die mittleren Stufen im Interesse des Mittelstandes ermäßigt werden. Die Me- wertung8grundsäte der Vorlage müssen wir uns noch genau ansehen, Was nükt uns ein vihtiner Steuerentwurf, wenn die Bewertung nichb ridtig ist, Die eirbeitlibe Körperschaftsstecuer von zwansig Prozent fann man nur begrüßen. Der Ausfall durch die ermäßigte Vermösense- steuer muß dur eine bessere Veranlagung ausgeglichen werden. Beim FinanzauB8gleih müssen wir die Kulturbelange der Länder. und Gemeinden berüdcksichtiaen. Wir dürfen bei unserem Steuersysbem die wirtschaftlihe Entwicklung unserer Zukunft nicht außer acht lassen. (Beifall im Zentrum.) __ Eine große Anzahl von Anträgen aus dem Hause, die sih mit. Steuerangelegenheiten befassen, werden auf Vorschlag des Präsidenten mit zur Debatte gestellt.

Abg. No l t e (Wirtschaftl. Vereinig.) bespricht die Steuerreform besonders vom Standpunkt der Mittelstandsinteressen aus. - Das heutige komplizierte Steuersystem muß durch ein folches von Klarheit und Einfachheit erseßt werden. - Insofern ist die Vereinheitlichung dep