1925 / 113 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 15 May 1925 18:00:01 GMT) scan diff

dingung für die Ratifikation des Abkommens über das Internationale Arbeitsamt die Gleichstellung der deutschen Sprache neben der [ranzo- ischen und englischen Sprache als der Amissprache Auch für die nternationalen Arbeitskonferenzen muß die Reichsregierung fh für inführung der deutshen Sprache energish einsegen. Fm Ver- waltungsrat müssen auh die christlichen, faszistishen und anderen ge- werk\chaftlichen Richtungen vertreten sein, nicht bloß wie bisher die eigewerkschaftlihe. Im Verwaltungsrat fit seit Jahren Herr ipart, ein Vertreter der Freien Gewerkschaften. _Da ist es nicht er- forderlich, daß als Arbeitervertreter wiederum Freigewerkschaftler hin- einkommen. Die Negierun muß dafür forgewy daß die aufstrebenden Gewerkschaftsrichtungen au einmal als Bertreter entsandt werden. Ob wir jeßt ratifizieren oder erst in zwet, drei Jahren, das ändert an der außenpolitishen Lage durchaus nichts. Von den 57 Mitgliedern der Internationalen Arbeitsgemeinschaft haben bisher noh nit zehn ratifiziert. Wir brauchen es also auch nicht so eilig zu haben. Wir werden nah wie vor auf der Hut und mißtrauish bis zum Aeußersten bleiben. Macdonald hat in seiner Osterbotschaft ganz offenherzig aus- gesprochen, daß er die Arbeitslosigkeit in England beseitigen, burchaus niht Deutschland helfen will. Die Sozialpolitik darf mcht inter- tional mißbraucht werden. Ps aer E Abg. R ädel (Komm.): Die außenpolitische Debatte wird sich in demselben Sinne abspiklen wie die heutige: in dem Sinne der inter- nationalen, kapitalistishen Verständigung. Wir Kommunisten sind eine internationale Arbeiterpartei, aber wir lehnen das Internationale Arbeitsamt ab, weil wir darin ein Institut zur Täuschung der Arbeiterklasse sehen. Was erwarten die Sozialdemokraten eigentli noch von diesem Amt. Es wird gebildet von 16 Negierungsvertretern, 8 ÄArbeitgebervertretern; die leßteren bilden also nur ein Viertel der Mitalieder. Bisher hat das Amt auch nichts anderes getan, als eine fapitalistishe Sanierungspolitik betrieben. Die Bilanz des seit sech8 Fahren bestehenden Internationalen Arbeitsamts ist eine ganz traurige. Geredet ist dort viel, auch allerhand Beschlüsse sind gefaßt worden, aber wo sind die Erfolge dieser Beschlüsse, Nichts ist ge\chehen zur Nealisierung des Daweês-Gutachtens für die deutshen Arbeiter. So E ih das Internationale Arbeitsamt lediglih als eine politische Narkotisierung der Arbeiterklasse dar. Französische und deutsche Indu- E haben sich übereinstimmend dahin ausgesprochen, daß das londoner Abkommen eine Ausdehnung der Arbeitszeit in Deutschland nohwendig mache. (Hört! hört! bei den Kommunisten.) Jst es denkbar, dak die Sozialdemokraten in dem Internationalen Arbeitsamt mit seinen aht Arbeitervertretern einen segalen Kampfboden für den Klassenkampf der internationalen Arbeiterschaft sehen? Dieser Kamp]- boden liegt in den internationalen Arbeiterorganisationen, aber nicht in den fapitalistishen Organisationen. Das haben die englischen Gee werkschaften begriffen, aber nicht die deutschen Gewerk\chaften. (Präsident Löbe ersucht den Redner, nicht zu weit von dem L hema ab zuschweifen.) Das Geseh über das internationale Arbeitsamt müssen wir ablehnen dagegen können wir die Abkommen über: die Arbeits- losigkeit, das Koalitionsreht der Landarbeiter usw. annehmen, Die Soz/aldemokraten haben den Achtstundentag preisgegeben. (Wider- pruch bei deu Sozialdemokraten) Man sagt, troß Hindenburg bleibe Deutschland eine Republik; das bedeutet, daß ‘auch die äußerste Nechte eingeschwenkt ist zur Erfüllungspolitik. (Präsident Löbe: Jch rufe Sie jebt formell zur Sache. Wir \prehen über das öInternationale Arbeitsamt, nit über die Außenpolitik) Es ist s{hwer, einem sozialdemokratischen Präsidenten gerecht zu werden. (Präsident Löbe: Jch bitte, keine Verdächtigungen auézusprechen, auch nicht bedingt.) Wir lehnen eine Politik ab, hinter dex nichts ist, wir deminzieren die Heuchelei, die. mit dem Internationalen Arbeitsamt getrieben wird, Sn bezug auf die Vebereinkommen über die Arbeitslosigkeit muß vor allem dahin gearbeitet werden, daß die Erwerbslosen in den E bineingebraht werden. Hinweg mit der industriellen Neservearmee der Kapitalisten. Die Landarbeiter müssen das Koalitionsrecht erhalten: es kann nicht schaden, wenn das Genfer Uebereinkommen das noch einmal betont,

Abg. Erkelenz (Dem.) betont, doß die Kosten derx sozialen Versicherungen von allen Ländern pyleichmäßig getragen roerden müssen. Wir standen früher in der sozialen Versicherung an der Spibe, jeßt aber lange niht mehr. Es is} ein großer Irvtum, zu glauben, es ginge uns besser, wenn es anderen WUindern \{lecht geht. n dem Wunsche nah Vertretung der anderen Gewerkschaften im Suternationalen Arbeitsamt unterstüßen wir den Abgeordneten Lam- dah. Wir sind eben nicht dabei gewesen, als die Welt in Genf ver- teilt wurde. - Wir find eben zu spät gekommen, wie wir 8. B. auch bei der Verteilung der Koloräen seinerzeit zu spät gekommen sind. Die Aufgaben des Internationalen Arkeitsamts: erfordern zum Teil eine ganz andere Einstellung auch bei uns Arbeitern, Wir haben der Welt noch sehr viel zu zeigen, aber wir zeigen es eben nicht, Wir müssen auf diesen internationalen Konferenzen aub Þpro- pagandistisch tätig sein. Darum braucht Deutschland auf diesen Konferenzen eine repräsentative Vertretung. Deshalb sollte der Reichsarbeitsminister selbs nach Genf geben.

Abg. Th iel (D, Vp.) stimmt dem Vorredner darin bei, daß bei dem Internationalen Arbeitsamt das Sachliche vor der pr0o- pagandistischen Schaumschlägerei bisher zu kurz gekommen ist. Unser Streben geht dahin, zunächst einmal die volle Gleichberehtigung zu gewinnen; dann wird es uns auch gelingen, uns sachlih zur Geltung zu bringen. Der Redner gibt folgende Erklärung ab: Die Ver- treter der Deutschen Volkspartei haben mit Unterstüßung von Ver- tretern anderer Parteien im Sozialpolitishen Ausschuß folgenden Antrag estellt: Der Reichstag wolle beschließen, die Beschlußfassung über die Geseßentwürfe auf Drucksache Nr. 531 und die damit yer- bundenen Entwürfe auszuseßen, bis Gewähr dafür geboten ift, erstens daß Deutschland in den verschiedenen Organen der internationalen Arbeit8organisation in bezug auf Sprache und Beamte entsprehend seiner wir!shaftlihen und sozialpolitishen Bedeutung gleichwertig neben (nglaud und Frankreich zur Geltung kommt; zweitens daß die Minderheitsgruppen der Gewerkschaften christliher, nationaler und juatee Nichtung in den verschiedenen Organen der internationalen

rbeitsorganisation angemessen berüdsihtigt werden. Die Deutsche Volkspartei will der Annahme der Entwürfe jeßt niht widersprechen, um der Regierung Gelegenheit zu neuen Verhandlungen zu geben. Sie erklär: aber, daß weitere Ratifikationen internationaler Ab- fommen für die Deutsche Volkspartei niht mehr in Frage kommen, bis die Gleichberechtigung der deutschen Vertreter und der deutschen Sprache anerkannt und gesichert ist.

Damit ist die Aussprache geschlossen. Der Entwurf wird in zweiter und darauf ‘auch in dritter Lesung angenommen. Auch den beiden Entschließungen wird zugestimmt. Ebenso wevden die damit verbundenen Geseßentwürfe in zweiter und dritter Lesung angenommen.

Der Präsident s{chlägt Vertagung auf Freitag, den 15. Mai, 9 Uhr, vor mit der Tagesordnung: Fortseßung der Beratung des Landwirtschaftsetats.

Abg. Keil (Soz.) beantragt, den Antrag des Aufwertungs- ausschusses über die Inflationsbe\teuerung, dessen Erledigung be- \hleunigt werden müsse, damit der Aufwertungsausschuß die Mittel ermessen könne, die für die Aufwertung der öffentlichen Anleihen zur Verfügung stehen, morgen auf die Ee aedochnana zu seßen. Der Bie E, im Plenum ohne Aus\sprahe angenommen werden.

eitall inks.

Abg. Schul ÿ-Bromberg (D. Nat.) erwidert, der Auf- wertungsausschuß sei nicht befugt, Steuergeseße vorzuschlagen. Der Neich8tag stehe also einem Beschlusse eines ungzuständigen Ausschusses poenher. (Lachen und DAGES links} ielleiht könne man

Weg beschreiten, diesen Antrag an den zuständigen Steuer- auêéschuß zu verweisen. ärm links.)

Präsident Löbe: lieat ein Ausshußantrag vor; darüber muß zunächst das Plenum entscheiden, :

Abg. Schu lh - Bromberg (D. Nat): Jch mache einen Vor- \{lag aus guiem Herzen. links. habe damit den rihtigen Weg gezeigt. Wir können doch nit so ohne weiteres

derte ionen neuer Steuern bes{ließen.

Abg. Ke il (Soz.): Der rdnete Schulb-Bromber

Mitteln für die Aufwertung sucht. Der Verweisung an den Steuer- auéschuß fann ih nit zustimmen. Diesem gehört der Abgeordnete Beit nicht an, auch kein Aufwertungsfreund aus dem Zentrum Die Veberweisung würde eine Vertagung bedeuten.

Abg. Wunderlich (D. Vp.): Das Problem ist dem Steuer- auéshuß überwiesen worden. (Hört! Hört! rets.) „Der Auf- wertungsauss{uß hat über die Denkschrift der Megierung fahli überhaupt nicht disfutiert. Die Frage einer Vermögerserhaltungs- oder -zuwachssteuer ist im Steuerauss{uß zu prüfen. Morgen würde bier über eine Sache leeres Stroh gedroschen, die von einem Aus\chuß noch gar nicht geprüft worden ist

Aba. Seiffert (Völk. Vereinig.): Herr Schulß hält den Aufwertungsauéshuß überhaupt für überflüssig. Nicht der Reichs- kanzler und einige Deutscnationale sind hier befugt, hinter dem Nücken des Reichstaäs Politik zu machen. Der Aufwertungs- aus\chuß ist zuständig, Anträge zu stellen. Jch bitte, morgen darüber zu verhandeln.

Abg. S hu lh - Bromberg (D. Nat.): Die Denkschrift der Ne- gierung über die Inflationsbesteuerung ist dem Steueraus\chuß über- wiesen worden, es ist also besonderes Entgegenkommen, wenn wir die nochmalige Ueberweisung vorschlagen,

Präsident Lv be: Die Denkschrift war erst dem Steueraus\{uß überwiesen, auf Wunsch des Aufwertungsauéschusses ist sie dann aber vom Plenum dem Aufwertungsausshuß überwiesen worden. (Hört! Hört! links.)

Abg. Koenen (Komm.): Der Aufwertungsausschuß hat si schon früher damit beschäftigt, daß die Mittel zur Aufwertung aus Snflations\teuern genommen werden sollen. Herr Shulb will die Sache vershleppen, weil er gegen die Aufwertung ist. Wir ver- langen, daß der Beschluß des Aufwertungsaus\chusses morgen hier besprohen wird.

Aba. Frhr. von Richthofen (Dem.): Der Aufwertungs- aus\chuß hat sih sachlich mit dem Antrag beschäftigt; ehe diese Frage nicht geklärt ist, kann der Steuerausschuß nicht weiterarbeiten. Wir stimmen für die Beratung morgen.

Abg. Keil (Soz.): Vor Ostern wünschte der Aufwertungs- aus\chuß die Vorlegung der Denkschrift. Sie sollte gleich nach Ostern in gemeinsamer Sißung mit dem Steueraus\{chGuß beraten werden. Sie ist dann infolge eines Versehens dem Steuerausshuß und nicht dem Aufwertungsaus\huß zugegangen. Erst muß Inventur gemacht werden, welche Mittel zur Verfügung. stehen; erst dann kann der Steuerausschuß weiterberaten.

Die Abstimmung bleibt bei Probe und Gegenprobe zweifelhaft. Es ti ausgezählt werden. Für den. Antrag Keil, den Beshluß des Aufwertungsausschusses morgen zu verhandeln, stimmen Demokraten, S Sozialdemokraten, Kommunisten, und vom Zentrum der Abg. Audvre. Der An-=- trag K&il wird mit 155 gegen 148 Stimmen abgelehnt.

Nunmehr vertagt sih das Haus. Schluß 3? Uhr.

Es wäre schließlich überhaupt vorzuziehen, mit der Fnangriffnahme der Verwaltungsreform so lange zu warten, erhältnisse eingetreten sind, die etwas weniger von politishen Leidenschaften beherrscht werden Abg. He y m-Suhl (Komm.): öfonomis-politische demokratishen Recht is in den Entwürfen nichts zu spüren, man läßt so gut wie alles beim alten; von wirkl wirklicher Selbstverwaltung ist niht die Rede. pvaktiken, die gegen Gemeinden m1 übt werden, werden auch durch die Besch 1924 nicht im geringsten behindert. Bestätigungsreht, bleiben bestehen, ebens periode, während wir zwei Jahre für_das ibt der Entwurf der Staädteo t *niht, wohin man blickt, ¡ie Gutsbezirke mit der Diktaturg Hintersassen müssen so ras als mogl v. Cynern und sogar das Zentrum wol längst unmöglih gewordenen . Dr. Preuß (Dem.): sollten ihre Beanstandungen des -: entwurf formuliert dem Hause unterbreiten. wird der Ausschuß viel Arbeit finden. eingeschlagenen Wege is die Sache nicht bare Verwaltungsreform kann ohnehin nicht ‘vöm \chaffen werden; tegierung gefe Landgemeindeordnung die ordnung sowie der Staatsverwaltu Es bleibt daher doh nichts übrig, im ganzen anzupacken. infolge ihrer seit

forderlih ist. in Preußen

Es handelt sih bei dieser Materie Machtfrage.

icher Selbständigkeit, von Die Unterdrücckungs- t kommunistisher Mehrheit ge- Zeshlüsse des Ausschusses von Das Zweikammersyster o die vierjährige Marimum halten. Stadtverordneten übers überall reaktionäre Bestimmungen. ewalt ihrer Besißer über ihre ih restlos bershwinden; Herr len aber die Vorrechte dev Sunkerkaste verewigen.

Die beiden Fraktionen der Linken Zentrumsantrags ‘in einem Gegen» Aber auch ohne das Auf dem vom Eine frucht- Parlament allein Führung durch dis Gestaltung einen und Provingiale- ngsbehörden maßgebend sein muß als die Verwaltungsorganisation e Regierung, wohl auch

rdnung den

bisher hat es aber an jeder & Es ist doch klar, daß für die Gestaltung der Kreis-

Snzwischen hat di o prekären Ausschusses sein, e ein Verwaltungsreformprogramm

Negierung einguwirken, damit 11 i altungôrejorm va ih auch die Niedersezung eine

verlautbart: und daher empfiehlt besonderen Ausschusses.

Abg. Müller - Franke! Bedürfnis für die Revist Landgemeindeordnung an. für die Selbstverwaltung Kautelen ges mäßiges Funktionieren zu gewährleisten. an dieser so chwierigen Materie gern bereit. (D.-Hannov.) wende die Aufrechterhaltung des Bestätigungs für die gewählten Bürg und Schöffen, des Selbstbestimmungsrechts und tritt Nedner lebhaft für die bisherig des Landes Haùdeln ein.

Die beiden Anträge gehen darauf an den 21. Ausschuß,

1 (Wirtschaftl. Vereinig.) erkennt ein der vielfah antiquierten Städte- und Angesichts des heutigen Wahlrechts müssen werden, um ihr ordnungse Wir sind zux Mitarbeit

t ih insbesondere gegen

er Aufsichtsbehörde en, Gemeindevorsteher chtigte Beschränkung

Abg. Biester

ermeister, Beigeordnet liege eine gang unbere und der Selbstverwaltung. e fommunale Sonderbehandlung

Preußischer Landtag. 42. Sißung vom 14. Mai 1925, Vormittags 11 Uhr. (Bericht des Nachrichtenbüros des Vereins deutscher Zeitungsverleger *).

und eines solchen für eine p reußi

is erledigt. Der Zentrums8antxag nimmt das ranträgen wieder auf. Das Haus tritt sofort in die Aus- sprache ein.

Abg. Haas (Soz.): Wenn die Neuordnung verzögert worden ist, so trägt der Re LELULA R die Schuld, der keine brguch-

baren Grundlagen darste

Alles lobte

halb lehnen wir das

Sozialdemokraten.) bleibe. chen

Landgemeinde einer Bürgermeisterei angehören muß. Steben Jahre lang bestehe nah gemeindeordnung werde al stoß zu geben, vielmehr hätte die I Seine Partei werde sich bemühen, die in den redner halte er es für unrichtig, die Bürgermeistereiverfa

inzelgeseß das finden, was gerade er braucht.

boten. Rheinland und Mest ordnung. Selbst die Verwaltungsbeamten

er, t schnelle Arbeit gemacht werde.

Abg. v. Eynern (D. Bedi verfahren ist, wenn es die Be

und der Deutsehnationalen mehr als zweifelhaft. lehnen es ab, sich zu diesen Ausshußbeshlüssen zu bekennen.

neuen

e E 3 hat let Be, Verkin f alda. vor a mat

der Herren Minister, die im Wortlaute wiedergegeben sind.

nd alsbald auch endgültig in dritter Lesung

Fn zweiter u dgl den Geseßentwuxrf über

enehmigt das Haus de | Beamtendiensteinkomme

mehrerer anderer Geseße, wodurch dies genen neuen Vorschriften über die in Üebereinstimmung ge Das Haus beschließt donn ) berichte nach den Anträgen des Gemeindeaus ist die Tagesordnung erledigt. Nächste Sißung: Dienstag, Vorläufige

Aenderungen ngeseßes t den im Reiche ers Versorgungsbezüge usw. racht werden.

Auf der Tagesordnung steht als erster Gegenstand die noch über zwei Eingaben erste Beratung der Uranträge Herold (Zentr.) auf Annahme eines Entwutses für eine þ a e Städteordnung

e Landgemeinde - ordnung. Der Gegenstand hatte bereits eingehend den 92. Ausschuß des früheren Landtags beschäftigt, ein Unter- aus\chuß hatte diese Arbeiten redaktionell ese Arbeilon an

den 9. Juni 1925, 1- Uhx

Nachmittags: lung des Staatshaushalts}

Amnestieanträge. Mit dem

Präsident die Mitglieder des Schluß 114 Uhr.

unshe verguügter Feiertage

JFufolge der Auflösung des Landtages waren dieje Arbeiten an Zerk in diesen

Parlamentarische Nachrichten.

Der Haushalt3aus\chuß lern unter dem Vorsiz des Abg. 8 Reih8haushalts beseztèn Gebiete“ Landfrîied Zeitungsverleger ex Preußi

e. Wir bedauern, daß die Zentrums- partei den Gegenstand wieder auseinandergezogen hat. Da viele Paragraphen übereinstimmen, sind wir für ein einheitlihes Geseß, wie es schon früher der Landtag gewollt hatte. Wir wünschen ein Einkammersy\tem. Der Bürgermeister soll nur primus inter pares, wie die Rheinische Daner m Ens es bestimmt, sein. ¡iese Éinrichtung, und doch fand sich keine Mehrheit für

Abschaffung der Magistratsverfassung. tan. lebte an Der Tradition. Bei einer wahren Selbstverwaltung würden die Bürgermeister auch Lp der staatlichen Bestätigung bedürfen; des- estätigungsreht ab. Ja, die Liebe für die

Tradition ging bei einem Teile des verflossenen Landtags soweit, daß man die Gutsbezirke erhalten wollte. (Hört! Hört! hei den Wir wünschen nicht, daß der, der schon der wirt-

schaftliche arrriGer im Gutsbezirk ist, auch der politishe Herrscher i ir wissen, wie brutal der utsbesißer seine hen Ju Macht ausgenußt hat. So machen heute noch die preußi-

des Reichstags sezte ann (Soz.) die Bes beim „Etat für die berfinanzrat chrichtenbüro Regierung, daß Preußen. von des Reiches es aber nur fünf Millionen davon als cines Eigentums in Anspruch ge- fen, Ausrüstung8gegen» Gegenstände,

griffen namens enu Ruhrentschädigungsge Mark erhalten habe, daß gung für Schäden sei . B. für vernichtete

nommen habe, tfahrzeuge der Schußpo

stände und Kra

sprüche an das Reich ih auf fünfzig Millionen 2 ügbaren 25 Millionen würden gierungspräsidenten Vp.) \childerb namentli

onstigen berechtigten Ersaßan lusfalls an Steuern usw., die \ belaufen, verzichtet. ordnungsgemäß auf dem den Geschädigten die shlimmeu Z1 schaftlicher Art, isse dahin gehe chen Reiches, die Fran e weiter betreibe, aufgehalten ryander (D. Nat.) bringt die die nach Zeitungsberihten durch Provokateur in Bochum, der | nach wie vor an jungen Reihe von Anträgen, u. a. auf tußungsform für die Ausgewiesenen, ine neue Existenz

Die sonst ver Wege über die Re Abg. Dr. Zap f: (D. im beseßten Gebiete, und die Rechtsunsicherheit.

n, daß die Unterhöhlung kreih auch bei

unker in Ostelbien in rücksichtsloser Weise Gebrauch von 1hrex Vorherrschaft. Darum weg mit den politischen Gutsbezixken!

ir bedauern, daß die Bestimmung gefallen ist, wonah jede der Souveränität Aufrechterhaltung Abgeordneter Mißhandlungen zur einen französischen nationalen Abzeichen begangen würden, und Aenderung der Unter- die Rückkehr erlaubt aufbauen könnten.

Abg. Frhr. v. Mirbach (D. Nat.) erklärt, an die Reform öffentlihen Rechts müsse nrtit N herangegangen twerden. er Revolution die geseßliche

Grundlage der alten Zeit in der Verwaltung noh fort; es würde kein Schade sein, wenn sie noch länger in Geltung bliebe. Die Berechtigung etner gewissen Revision der Städte- und Land- erdings auch von seinen Freunden an-

erkannt. Es wäre aber nicht Ee einer Partei gewesen, den An- egierung die Fnitiative ergreifen

müssen. Zur Mitarbeit sei die Deutschnationale Fraktion bereit. Im Aus\huß müsse der Gegenstand eingehend E werden. ntwürfen vor-

handenen Fehler tunlichst auszumerzen. Fm Gegensaß Un Vor- ung ein-

fa zu übernehmen, da die Frage noch nicht genügend geklärt sei. Seine Fraktion lehne es au ab, beide Entwürfe zu einem Geseße jufammenzusHwißen. Der zuständige Beamte solle in dem

ih mit deutsch

de, damit sie 6 Nheinland - Ministerium Das Okkupationsleistungsge müßten geändert und erwei werden. Die Beratung ebicte wird unterbrochen, Reichsminister zu beraten, der am tagspräsidiums im Plenun a eßt wecden soll. ] des Reichsrats auf Gestaltung d dex Leiter: der vereinigten Presseabteilung Dex Rednec empfiehlt, es dabei zu be- iter der Presseabteilung Beamter blei [ ienstvertrag angestellt t als Mitberichterstatter (uskunft über die gesamte Struktur des Auswärtigen ldirektor Sa ch s vertritt den Standpunkt ung des Reichspres\ Abg. v. Guérar bereits vertretenen Wunsch Ministerpensionen, durch eine A Seine Partei bitte, es beim u belassen.

chädigungsverfahren

sey und das Entf i L Mittelstand

tert und namentlich der des Etats der Etat des s8kfanzlers fommenden Montag auf Wunsch des Reichs» uf die Tagesordnung zur zweiten Abg. Taubadel (Soz.) bespricht es Postens des

um zunächst den

Beratung ges die Wünsche Ministerialdirektors, dexr Reichsre lassen, daß dieser s 3 nit, wie es der Reichsrat wun Dr. Spahn (D. I

Abg. Schülin g (Zentr.) hätte es lieber geschen, wenn die Ent- würfe ohne nochmalige Aus\hußberatung durch das Plenum ver- abschiedet würden. Der 22. Ausschuß des- früheren Landtages habe 1a alle Fragen bereits auf das genaueste geprüft. Eile sei dringend ge-

‘aeg hungerten geradezu nah einer Neu- Marten ich nicht mehr durch die Verwaltungsbestimmungen hindurcfinden. Deshalb empfehle

Ob das Zentrum zweckmäßig )lüsse des Ausschusses des ersten Landtags dem Hause zur Uebernahme und Annahme empfiehlt, er-

cheint nah den Aeußerungen der Redner der E me iri nes eide Parteien

um genaue 2 Ministeria des Reichsrats, daß cine solhe Anstell rsparnisse bringe. erinnert an den von seiner Partei ragen, auch die der olitishes Pensionsgeseß zu regeln. eamtenverhältnis des Reichspref L brauche deshalb kein I anken (Soz.) pflichtet der eamten müßten dem Reichskanzler zur Ver- Er ‘empfehle auch bezüglih des Reichspresse- chlag der Reichsregierung zu belassen. Dr. Curtius (D. Vp.) erklärt, die Stellung des Presse- ierung sei politish

entrum ift allein damit vorgegangen, und zwar s{chon in den ersten en des neuen Landtags. Die dabei vorausgeseßte Kontinuität der Volksvertretung ist do nicht vorhanden, da jede Fraktion eine Reihe neuér Mitglieder zählt. Auch hat das Yentrum die end- fllligen Ausschußbeschlüsse dadur modifiziert daß es den einheit- ichen Entwurf für die neue Städte- und Landgemeindeordnung außeinanderriß und je einen besonderen Entwurf vorlegte. Man sollte nh darauf beschränken, diejenigen Bestimmungen auf die erhältnisse umzustellen, bei denen das unbedingt er-

Reichskanzlei Abg. Müller- e O ügung |stehen.

f es bei dem Vor

eßten Auffassung

daß man dem igen wolle, bei- bemängelt die

ressehefs und

3 der. Reich8re rschlage der Rei stimmen müsse.

fe wichtig, tellung fest Rosenberg (Komm. e der Gehälter des Reichskanzlers und des Reid

Spahu (D.

Abstimmung

*) Mit Ausnahme der dur Sperrdruck hervorgehobenen Neden

würde seine Pfliiten als Neibspressehef auG dann voll und gut erfüllen wei er nit Beoanmter sei Ein Antrag von Guérard (HZentr.) will ein Kompromiß in dieser Angelegenheit herbeiführen, indem er von der Reichsregie- vung baldigst die Vorlegung eines Versorgungsgeseßes für poli- tische Angestellle wünsht. Em Regierungsvertreter t sih für die Auffassung der Regierung ein, daß der Pressehef Reichsregierung Beamtencharaktex erhalten und penjions- berechtigt sein müsse. Jn der Abstimanung wird das Gehalt des Reichsfanzlers Ee und die Resolution von Guévard ange- nommen. Der den Reichspressehr| betreffende Haushalts-Titel wird in der Regierungsfassung angenommen, ebenso der Etat der Reichskanzlei im seiner Gesamtheit. Hierauf wird dex Etat des Ministeriums für die beseßten Gebiete weiter bevaten. Reichsgeneralklommissar Sch mi d erklärt, daß es eine dringende Notwendigkeit sei, die personelle Gleichwertigkeit des Ministeriums mit den übrigen Ministerien durhzuführen. damit das Ministerium unabhängig arbeiten könne. Dies würde dem Reichstag in einem Ergänzungsetat vorgeschlagen werden. Die Einzelfragen in der Materie der Ausgetwiesenenfürforge würden im Ausschuß für die beseßten Gebiete ausführlih erörtert, Die Hahl der gegenwärtig noch îin der Ausgewiesenenfürsorge im unbeseßten Gebiet Beireuten betrage etwa febenbhundert Personen. Es se: leider Tatsache, daß Personen, die von den Besazungs- truppen sistiert würden, Mißhandlungen ausgeseßt seien. Jus- besondere gelte das von einem Deutschen namens Rolland, der spver mißhandelt worden sei. Die Reichsregierung habe bei den saßungömächten Einspruch gegen dieses Vorgehen erhoben und darum ersucht, daß die beteiligten Beamten aus den befegten Gebieten zurüdckgezogen würden. Bezüglih der Frage des NRund- D sei ein kleines Entgegenkommen der Besaßungsmächte inso- ern zu verzeihnen, als jeßt die Aufstellung von Apparaten geringer Stärke für Unterrichtsgwecke genehmigt sci. Auf Ansuchen wollen die Besaßungsfommandos die Aufstellung von je einem Apparat im den Garnisonstädten erlauben, der zum Empfang von Nachrichten für die Presse, Wirtschaft und Börse zugelassen werden solle. Dieser Apparat solle von den Besaßungstruppen auf Kosten des Apparatbesizers kontrolliert werden. Die Reichs- regierung werde sih mit dieser Regelung der Rundfunkfvage für die beseßten Gebiete niht zufrieden geben, fondern weiterhin bei den Besaßzungsmächten vorstellig werden. Die Wiederbeseßzuïtg der Stelle des Reichskommissäriats in Koblenz hält der Reichsgene- ralkommissiar aus politischen Gründen für notwendig. Abg. Korell (Dem.) spricht sih für die Unabhängigkeit des Ministe- riums für die beseßten Gebiete aus. Diese Selbständigkert würde eine moralishe Stärkung dex Inleressen der beseßten Gebiete bedeuten. Im übrigen hänge das Schicksal der beseßten Gebiete von der deutschen Außenpolitik ab. Jm beseßten Gebiet selbst müsse man sih den Not- wendigkeiten fügen, nicht aus Feigheit, sondern um s{wereres Unheil von diesen deutshen Landesteilen abzuhalten, Die Bevölkerung der beseßten Gebiete leide in einer Art unter der Besaßung, daß alles E werden müsse, um internationale Verstimmungen zu vermeiden, ie den Besaßungsmächten Veranlassung zu noch \chärferem Vorgehen eben würden. Zum Schlusse seiner Ausführungen wendet sich der Nedner gegen die steuerlihe Doppelbelastung der Kleinhändler in den beseßten Gebieten. Es sei bisher üblih gewesen, daß z. B, Tabak- bändler Steuern an die deutschen Stellen und dann in gleicher Höhe an die französishen zahlen müßten. Dadurch werde die Éristenz dieser Kleinhändler âußerst gefährdet. Der Redner begründet dann Anträge, die sich für die Beseitigung dieser Doppelbesteuerung und die Zurü- ahlung der bereits erhobenen doppelten Steuern für die Händler in en beseßten Gebieten einseken. Dann wird die Weiterberatung auf heute ‘vertagt. e

; Der Finanzpolitische Ausschuß des Vorl. Réeihswirtschaftavats Lescafti te sich in seiner gestrigen Sißung zunächst mit dem von der Neichsregierung überwiesenen Entwurf eines Gesehes über Depot- und Depositen- d Ae Das Kapitalfluchtgeseß, welches in seinen 8 10 bis 3 Vorschriften über die Zulassung von Bankunternehmungen zum Depot- und Depositenverkehr enthält, ist am 31. Degember 1924 außer Kraft getreten. Da die Frage, ob etwa in Zukunft auf ede Regelung des Depot- und Depositenwesens verzichtet werden ann, nah Ansicht der Reicbsregierung zurzeit verneint werden muß, will der Geseßeniwurf, zunächst bis zum 31. Dezember 1927, der- artige Geschäfte neu regeln. Gegen die bisherige Regelung sieht der Entwurf eine Neihe von Erleichterungen vor, insbesondere be- üglih der Zulassung zum Depot- und Depositengeshäft. So önnew g. B., falls die Vorausseßung der fünfjährigen Tätigkeit bei einer Tepostienbank niht erfüllt ist, dur die Landesbehörde im Einvernehmen mit dem Reichswirtschaftsminister Ausnahmen zu- elassen werden. Der Auss{chuß \tellte sich laut Bericht des 2 achrichtenbüros des Vereins deutscher Zeitungsverleger, auf den Standpunkt, daß die möglichst baldige Wiederherstellung des Vor- Friegsrehtes au im Bankgewerbe und daher der Fortfall der aus der „Beit der Inflation „stammenden Auênahmebestimmungen not» wendig sei, glaubt aber, für eine möglichst kurz zu bemessende Ueber- pengetrilt den Vorschls p der Regierung aus allgemeinen wirt» aftlichen Gründen ni ck entgegentreten zu sollen. Dem Geseß- entwurf wurde sodann mit einigen Aenderungen, unter denen ein usa zum Absaß 2 des § 4 hervorzuheben ist, der die Zulassung aus- ändischer Unternehmungen zum Depot- und Depositengeshäft regelt, zu- estimmt. Für die Beratung der Denkschrift des Reichs- nangministeriums über den Ausbau der Besteuerung von Inflations- winnen im Verbindung mit einem Antrage der Abteilung

Tbeitnehmer), die Reichsregierung zu ersuchen, alsbald einen Ge- ¡ebentwurf über die einmalige Besteuerung der Inflationsgewinne borzulegen, wurde ein Arbeitsaus\{chuß eingeseßt.

-—— Im Unteraus\chu für Siedlungs- Pad Pachtfragen des A i ee aa L es es ReichStages wurde gestern die Beratung über die Ge- “per der Pahtshuvßordnung zu Ende gere Die g ussprache drehte sih zunächst um den deutshnationalen Antrag, en Pachtkündigungss um zwei Fahre zu verlängern, den wirtschaftlichen Schuß aber nur um ein Jahr. Gegen diesen An- m A wurden sowohl vom Reichsjustizminister als auch vom Ae LIMNEE und Reichsernährungsminister Bedenken fe tend gemacht. Der Antrag wurde s abgelehnt. Eben- alls abgelehnt wurde ein kommunistisher Äntrag, der die Länder verpflichten wollte, überall die Pachtshußbestimmungen und die En pee Erleichterungen aufrechtzuerhalten. Die Ab- ehnung geschah mit fünf gegen sechs Stimmen der Regierungs- E Angenommen wurde ein G Antrag, der be- immt, daß Ler hrs Verlängerung von Verträgen das Pacht- einigungsamt den achtzins auch auf Antrag der Pächter ander- B festseßen kann. Ein weiterer angenonmener demokratischer Sig e die Bestimmung, daß bei fristloser Kündigung des rbeitsverhältnisses eines Heuermanns ti bhas der Pachtvertra niht verlängert werden darf. Los wurde ferner, da überall Berufungsinstanzen für die ntscheidungen der Pacht- e aa eingerichtet werden sollen. Eine ehr le hafte Aussprache entiickelte sih über einen Antrag, die BeSneare Zu treichen, wonach alle seit dem 1. März 1924 neu abgeschlossenen ahtverträge nit liebt unter die Pachtshuzordnung Bs er Antrag wurde shließlich mit fünf gegen fünf Stimmen ab- elehnt. er Vertreter des Zentrums enthielt \sich der Ab- immung. Angenomen wurde dagegen ein Eventua antrag, wo- nach auch neuerdings abgeschlossene Pachtverträge unter die Be- erungen der Pachtshußordnung fallen sollen, fofern das Pacht- s zu einem landwirtschaftlichen Betriebe gehört, der größer 4 als 40 Morgen H Nunmehr wird sich das Plenum des Rei 5” tagsausshusses für rigen mit den Beschlüssen des Unteransshusses zu beschäftigen haben.

Im Steueraus\chuß des Reihstags gab gestern dem Nachrichtenbüro des Eins: Deuts, deitungtverleger ufolge, zunächst Reichsfinanzminister v, Schlieben folgende

Erklärung ab: Die Reichsregierung hat fich mit den An- regungen der verschiedenen Parteien nochmals sehr eingehend be- faßt. Sie ist zu dem (Crgebnis gekommen, daß über einen steuer- [reien Betrag von 80 M. monatlich und über 2% Ermäßigung [hon für das zweite Kind nux für Einkommen bis zu 3000 M. nicht hinauêgegangen werden kann. Schon das wird, wenn sich die Lohnvechältnisse niht besonders gestalten, einen Ausfall von über 500 Mill. M. bringen. Bei der Unsicherheit der wictschaftlichen Vechältnisse kann ein noch größeres Loh nicht verantivortet werden. Auch muß nach Lage der Verhältnisse angenommen werden, daß eine Reihe von Ländern einer weiteren Senkung kaum zustimmen wird, und daß dadurch die von allen dringend gewünshte Regelung der Materie nur noch weiter hinausgezögert iverden würde. Fm weiteren Verlauf der Sißung stellten die Sozial- demofraten einen Antrag, worin die Reichsregierung ersuht wird, dem Auss{chuß sofort einen Geseßentwurf über die Abänderung der Lohnsteuec unter Berücksichtigung folgender Gesichtspunkte vor- Ps: 1. Vom Arbeitslohn bleibt für den Arbeitnehmer etm Betrag von 100 M. monatlich (also 24 M. wöthentlih) vom Steuerabzug frei. 2. Der Betrag von 100 M. monatlich erhöht fih füc die zur Haushaltung des Arbeitnehmers zählende Ehefrau, jowie für das zu seiner Haushaltung zählende erste Kind um 10 M, monatlih (also 2,40 M. wöchentlich), für das zweite und folgende Kind um 20 M. monatlich (also 4,80 M. wöchentlich). 3. Wird der Arbeitslohn nicht für eine bestimmte Arbeitszeit ge- zahlt, so ermäßigt sih dec zehnprozentige Abzug um 8 %. 4. Die vorgesehenen Ermäßigungen sollen mit Wirkung vom 1. April 1925 in Kraft treten, sofern die Neuregelung des Tarifs und dec Vor- auszahlungen bei der Einkommensteuer ebenfalls von diesem Zeit- punkt ab Wirkung erhalten, Dex Antcag wurde vom Abg. Dr. Herx þ (Soz.) in ausführlicher Rede begründet. Abg. Höllein (Komm.) betrachtete die Lohnsteuer als ein Ausnahmegesehß gegen die Lohnempfänger, weil jeder andere sein Einkommen durch ver- schiedene Mittelchen kachieren könne, während dem Lohnempfänger leine Steuer von vornherein abgezogen werde. Deshalb beantragen die Kommunisten, daß dex Steuerabzug vom Arbeitslohn überhaupt avfgehoben werden soll. Die Veranlagung des Ginkommens und die Steuerzahlung der bishèr der Lohnsteuer unterliegenden Steuerpflichtigen soll nah den all- r Bestimmungen des Einkommensteuergeseßes erfolgen. bg. Dr. Brüning (Zentr.) wies auf die großen Schwierigkeiten hin, die bei einer Erböbema des steuerfreien Éristenzminmimums über 80 Mark monatli hinaus im Reichsrat der gesamten Steuerreform erwachsen würden. Im Interesse einer schnellen Erledigung der Steuervorlagen müsse deshalb das Zentrum für den gegenwärtigen Zeitpunkt sich mit einem steuerfreien Lohnbetrag von 80 Mark monatlich bei der Lohnsteuer begnügen. Allerdings hofften seine Partei- freunde, daß ein zweiprozentigec Abzug chon für das erste Kind si bei der Lohnsteuer erreichen (asse. Abg. Schnei de r - Berlin (Dem. ) beantragte, daß fch bei einem Arbeitslohn von 290 Reichsmark monatlich (also 46 Reichsmark wöchentlich) der bei jeder Lohnzahlung abzuziehende Betrag auf \sech8 vom Hundert ermäßigen sol. Für die zur Haushaltung des Arbeitnehmers zählende Ehefrau sowie für jedes

seiner Haushaltung zählende minderjährige Kind soll sich der steuer- Freie Betrag um je 29 Reichsmark monatlich (also 4,65 Reichsmark wöchentlih) erhöhen; für das dritte und jedes weitere Kind soll fi dieser Betrag um das Doppelte erhöhen. Auf Anfrage des Abg. Dr. Fis ch er - Köln (Dem.), ob finanziell der Steuerkasse Nachteile durch Cinführung der festen Abzüge erwahsen würden, erwiderte Staatssekretär Dr. Pop 18, pas finanziell selbjtverständlich auf beiden Wegen ungefähr das gleiche Resultat erreiht werden könne, daß aber tehnisch die Umstellung der prozentualen Abzüge auf feste Abzüge eye Mehbrarbeit verursachen würde, vor allem aber eine solhe Um- tellung im Laufe dieses Jahres aus technishen Gründen nicht möglich wäre. Außerdem würde ein System, das bisher gut funktioniert habe, wieder verlassen und zu neuen Experimenten gegriffen. Deshalb warne die Regierung nachdrücklihst davor. Bezüglich der bon ver- schiedenen Seiten gewünschten gesebßlihen Begrenzung des Aufkommens aus Lohnsteuer auf eine Größenordnung von etwa 1200 Millionen Reichsmark erwiderte der Staatssekretär, daß solche Begrenzung nicht möglih fei. Nach den Senkungen, die jeßt in Aussiht genommen werden, wird der Betrag, fo wie die Verhaltnisse heute liegen, vorauß- sichtlich in der nächsten Zeit nah Anficht der Reichsregierung nicht er- reiht werden. Sollte er aber infolge günstigerer Gestaltung der wirt- schaftlichen Verhältnisse in abschbarer Zeit do wesentli&® überschritten werden, so wird sih die Negierung einer verantwortlihen und ent- gegenkommenden Prüfung darüber nit entziehen, in geeigneter Weise alsdann eine weitere Senkung dem Reichstage vorzuschlagen. Abg. Dr. Her (Soz.) widersprah den Ausführungen des Staats- sekretärs insofern, als sie bei Einführung der festen Zuschläge eine \chwierige technishe Umitellung des Steuerapparates behaupteten. Das wäre keineéfalls so. Im Gegenteil würden feste Zuscbläge eine starke Verminderung des bürokratishen Rechnungswerkes mit sich bringen. Auch Abg. Höllein (Komm.) hielt eine technische Vereinfahung durch die Einführung der festen Abzüge für gegeben. Abg. Dr. F ise r - Köln (Dem. bat die Regierung, in dieser Frage nicht auf ihrem shroffen Nein zu beharren, sondern in einer Vorlage einen Versuch zur Einführung der festen Abzüge zu machen. Die Hauptsache {ei doch, daß die finanziellen Steuererträge dur die festen Abzüge einen Schaden erlitten, und das sei nun dur die Aussage des Staats- [reie festgestellt. hg. Keil (Soz.) verlangte, daß zu den ver- chiedenen vorliegenden Anträgen die Reichsregierung eine Statistik ausarbeite, in welcher Weise die Vorschläge der Parteien zur Lohn- Leer auf die verschiedenen Einkommensteuerstufen einwirken. Diese ufstellung wurde dem Ausschuß von Regierungsseite bereits für heute zugesagt. Infolgedessen wird auch erst heute die Abstimmung stattfinden. Der Ausschuß vertagte sich. ©

Handel und Gewerbe. Berlin, den 15. Mai 1925. Telegraphische Auszahlung.

Buenos Aires

Sofia

15, Mai 14, Mai Geld Brief Geld Brief

(Papierpefo). . . 1,666 1,670 1,666 1,670

Japan ¿ 1,766 1,770 1,768 1,772 Fonstantinopel . 2/962 2/972 2/97 998 London 20363 920,413 | 20358 20408

4,195 4,205 4,195 4,209

Nio de Janeiro . 0,419 0,421 0,419 0,421 Amsterd. - Botterdam | 168/69 169/11 | 168/67 ‘c Athen (in Mark für i E

100 Drachmen) . 7,84 7,86 7,49 7,81

Brüssel u. Antwerpen | 2121 2127 | 212156 21275 Danzig 80,77 80,97 80,77 80,97

elfingfors 10,567 10,607 10,567 10,607 talien 17,175 17,215 17,20 17,24

Fugoslawien : 6/80 682 681 6,83

openhagen . 78,81 79,01 78,95 79,15

A und Oporto 20,375 20,425 20,375 20,425 D.

a Ss 00e 70,46 70,64 70,71 70,89

12,432 12,472 12,43 : 12,47 81,19 81,39 81,19 81,39 3,055 3,065 3,055 3,065 Ê 60,74 60,90 60,87 61,03 to&tbolm und

Gothenburg . .… . } 112,18 112,46 112,15 112,43

rag 02. 9-900 avs

Prag, E 21,88 21,94 21,90 21,96

Wien .…......| 59055 69,195} %9/055 9,195 Budapest. 5,89 5,00 5/887 5,907

| Ausländische Geldsorten und Banknoten.

Banknoten

Sovereigns . 20 Fr.-Stüde . Gold-Dollars .

Argentinische . Brasilianische . Englische große

Belgische E Bulgarishe . . Dâänische

E «A ranzösishe olländische Ztalienische über 10Lire Iugoslawische . Norwegische . . . Rumänische 1000 Lei L -aerS00Wi Schwedische Schweizer . A Spanishe . . . - Tschecho-slow. 100Kr. u. darüber unter 100 Kr.

Ungarische

je 100 Einheiten.

Amerik. 1000-5 Doll. Ï 2 u. 1 Doll.

u. dar.

Danziger (Gulden) :

Oesterr. 10—500 €00 Kr.

15. Mai

Geld

1622 _

4,265 4,185 4,174 1,65 0,42 20,338 20,33 21,17 3,015 78,60 80,57 10,52 21,85 168,33 17,19 6,755 70,27

111,92 81,15 60,57 12,444 59,05

5/87

*) Arm 13. Mai 1925: 79B.

Die Notiz „Telegraphische Banknoten“ versteht sih bei Pfund, Dollar, Peso, Yen, Milreis für je 1 Einheit, bei Oesterr. Banknoten für 100 Schilling, bei Ungar. Kronen für 100 000 Einheiten, bei allen übrigen Auétlandswerten für

Brie?

16,30 4,289 4,205 4,194 2,67 0,44

20,438 20,43 21,27 3,039 * 79,00

80,97

10,58

21,95

169,17

17,27

6,795 70,63

112,48 81/55 60/87

12,504

59,35 5,89

Auszahlung"

Güterbewegung im

heblide Mengen zur

6% auf 320000

Umfange.

Nöstkaffee Brasil 22,00 Æ& Kakao,

sondern - fie erfuhr au scharfen Wettbewerb der Eisenbahn. die Güterbewegung auf Außerdem verursachte die für den reichende Güterzufuhr einen vers{ärften Wettbewerb der Sciffahrts- unternehmungen untereinander, der natürlich auf ‘die Frachten und Scblepplöhne ungünstig einwirkte. brachte namentlich in der Ausfuhr ein etwas lebhafteres Geschäft, wobei von der großen Zuckerkampagne in der Tschehoslowakei er- Der Betrieb wickelte fi und fonnte bis Im eigenen Frachtgeschäft bergwärts 357095 t, im Schleppgeschäft

RM

K ondon, 14. Mai.

43 000 Pfund Sterling 9000 Pfund Sterling zum Versaad.

Berlin, 14. Mai.

Elbeverkehr

der Elbe der

l erichiffung famen. im allgemeinen ohne nennenêwerte Störungen Jahres\{chluß aufrecht erhalten werden. wurden befördert Gütermengen : 470 479 t, zusammen 549 485 t. Die Tragfähigkeit der Eilfrachtdampfer und Elbeschiffe beträgt 167 720 t. Der Nechnungsabs{luß für den 31, Dezember 1924 ergibt einen Robgewinn von 637 363 RM. wurden festgeseßt mit 320 000 NM. von 317 363 NM soll na Vorschlag des Vorstands wie ‘folgt vers wendet werden: 5 9% zum Reservetonds, abgerundet auf- 18 000 NM, Vorzugsaktien 7 200 000 RM Stammaktien ab;¡üglißh 582 800 RM begebener Verwertungéafktien, 264 688 RM. A1s Vortrag auf neue Rechnung bleiben 20 874 NM. Im neuen Geschäftsjahr hat der Betrieb gleich zu Jahresbeginn eins geseßt und entwickelt sich seither in dem der Jahreszeit angemessenen

(W. T. B.) Aus dem Goldbestand der Bank von England wurden beute Barren im Werte von Nach der Sckchwetiz_ gelangten

827974 t,

verkauft.

mithin

14. Mai

Geld

20 66 16,18 4,262 4,179 4,172 1,647 0,42 20,327 20,327 21,16 3,02 78,75 80,57 10,922 21,88 168,33 17,21 6,765 70,62 111,87 81,12 60,80 12,444

59,05 5 865

jowie „Ausländische

Nach dem Geschäftsberiht der Vereinigten Elbes \chiffahrts-Gesellichaften Dresden für das Betriebsjabr 1924 fonnte nach ungefähr viertel- jährigem Widerstande im abgelaufenen Geichäftsjahr der regelmäßige Verkehr der Elbeschiffahrt erst Anfang April eröffnet werden. i eg / wurde nicht nur von den wechsels vollen wirtschaftlichen und politishen Verhältnissen stark beeinträchtigt, eine erheblihe Einschränkung durch den Schädigend beeinflußte terner Wettbewerk mit Triesk. verfügbaren Kahnraum

Aktiengesellschaft in

Die Stabilität der

außerdem

ab

Die Abschreibungen Reingewinn

Der verbleibende

ear mee

160,00 6,

amerika 315,00 bis 400,00 , fettarm 50,00 bis 90,00 Æ, fao, rg A bis A enh Tee, Souchon, a 9,00 „4, Tee, indish, gepadt 413,00 bis 475,00 4, landszucke Melis 31,00 bis 34,00 (6, Inlandszucker Raffinade 25/06 Lis 36.00 E uer Würfel 35,00 bis 39,50 4, Kunsthonig 33,00 bis 34,00 4, udersirup, hell, in Eimern 31,00 bis 37,90 \& Speisesirup, dunkel, in Eimern 25,00 bis 28,00 #4, Marmelade, Erdbeer, Einfrucbt 84, bis 94,00 #4, Marmelade Vierfrucht 36,00 bis 40,00 F, Pflaumen- mus in Eimern 36,00 bis 52,00 4, Steintalz in Säcken 3,20 bis 3,60 #, Steinsalz in Podungen 4,00 bis 4,20 4, Siedesalz in äden 4,20 bis 4,60 „6, Siedejalz in Packungen 5,40 bis 6,00 46, Braten|chmalz in Tierces 83,50 bis 84,00 4, Bratenschmalz in E Ie as E A S in Tierces 83,00 bis 85,75 / isten 84, is 89,75 e, itetalg, Bu 6600 d ESpeijetat Speitetalg, gepacktti 65 M rnar ine, L argarine, Spezialmarke I 80,00 bis 84,00 «4 Il 69,00 bis 71,00 Æ, Molkercibutter Ta in Fässern 175,00 bis 181,00 4,

Tafelreis,

Caraburnu

auf

Nohbkaffee

13 800 NM, 6 617200 NM =

Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts am 14. Mai 1925: Ruhrrevier: Gestellt 22440 Wagen. Oberschlesishes Nevier: Gestellt —.

__ Die Elektrolytkupfernotkernng- der fe deuts Aera Lene O laut Berliner Meldun es „W. T. B.° am 14. Mai auf 129,00 # (am 13. i

129,25 M) für 100 kg. n E

/ (W. T. B.) Preisnotierungen fürNahrungs8mittel. DardiAnittor infaniäpzatie des Lebensmitteleinzelhandels für je 50 kg frei Haus Berlin.) In Reichsmark- Gerstengraupen, lose 19,00 bis 23,90 Gerstengrüte, lose 19,06 bis 20,99 „6, HaferfloÆen, lose: 20,50 bis 21,50 #4, Hafergrüye, lose 22,00 bis 22,590 4, Roggenmehl 0/L 17,90 bis 18,75 M, Weizengrieß 22,29 bis 23,29 #, Hartgrieß 24,25 bis 26,00 M, 70 9/0 Weizenmehl 19,00 bis 20,29 4, Weizenauszugs mehl 21,25 bis 28,00 (, Speisecerbsen, Viktoria 16,25 bis 18,50 Speiseerbsen, kleine 15,00 bis —,— #, Bohnen, weiße, Perl 16, bis 19,00 46, Langbohnen, handverlesen 27,00 bis 28,00 46, Linsen, kleine 20,00 bis 24,50 6, Linsen, mittel 27,00 bis 40,00 6, Linsen, große 43,00 bis 48,00 4, Kartoffelmehl 20,50 bis 2 d ‘Makkaroni, Hartgrießware 45,50 bis 56,50 46, Mehlnudeln 26,50 a R es N bis 71,00 Æ, Brucbreis 14,75 i y , Rangoon Meis 17,75 bis 19,00 j i - reis 24,25 bis t E 8 M, glasierter Tafel Ringäptel, amerikan. 72,00 bis 95,00 #6, getr. Pflaumen 90/1 ui. Da apt a Laien O Lg bis 78,00 4, . Pflaumen ,00 bis 50,00 M. Rosinen Caraburnu # Ki

9,00 bis 78,00 4, Sultaninen Fr Korinthen choice 52,00 bis 68,00 6, Mandeln, bis 203,00 , Mandeln, bittere Bari 193,00 bis 200,00 6, Zimt (Kaïsia) 100,00 bis 105,00 #4 Kümmel, boll. 41,00 bis 43,00 6, s{warzer Pfeffer Singapore 95,00 bis 100,00 Æ, we Singapore 145,00 bis bis 236,00 «, NRohkaffee Zentralamerika 230,00 bis 305,00 #, 250,00 bis 300,00 Æ Röstkaffee Zentrals 19,50 bis

Java 32,00 bis. 40,00

76,00 bis 96,00 M süße Bari 195;

MNöstgetreide, loje

in Kübeln 66,00 «, II1 60,00 b

gepadckt

—,— bis

is

Vereinigung

weißer Pfeffer Bratil

380,00 bis