1903 / 36 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 11 Feb 1903 18:00:01 GMT) scan diff

Königreih Preußen.

Seine Majestät der König haben Alleränädigst geruht : den bisherigen ordentlichen Professor Dr. Ulri h Wilcken u Würzburg E ordentlichen Professor in der philosophischen Eakultät der Universität Halle-Wittenberg und den Pfarrer Seßler in Groß-Nenndorf zum Super-

intendenten der Diözese Rinteln, Konsistorialbezirk Cassel, zu ernennen.

Königliche Tehnishe Hochschule Hannover. Bekanntmachung.

Die Vorträge und Uebungen werden im Sommer- semester Dienstag, den 21. April 1903, beginnen. Einschreiz bungen dazu erfolgen vom 15. April bis 5. Mai d. J.

Hannover, den 10. Februar 1903.

Der Rektor der Technischen Hochschule. L. Kiepert.

Nichtamtliches.

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 11. Februar.

Seine Majestät der Kaiser und König hörten heute vormittag von 10 Uhr an im hiesigen Königlichen Sthlosse die Vorträge des Chefs des Militärkabinetts, General- leutnants Grafen von Hülsen- Haeseler, des Chefs des Admiral- stabes der Marine, Vizeadmirals Büchsel und des Chefs des Marinekabinetts, Vizeadmirals Freiherrn von Senden-Bibran.

Das Königliche Staatsministerium trat unter dem Vorsiß seines Präsidenten Grafen von Bülow heute zu einer Stßung zusammen.

Im Monat Dezember v. J. sind auf deutschen Eisenbahnen ausschließlich der bayerishen 15 Ent- gleisungen «auf freier Bahn (davon 7 bei Peclonentieen 27 Entgleisungen in Stationen (davon 10 bei Personenzügen), 4 Zusammenstöße auf freier Bahn (davon 3 bei Personen- ügen), 21 Zusammenstöße in Stationen (davon 5 bei

erfonenzügen) vorgekommen. Dabei wurden 6 Reisende, 15 Bahnbedienstete und ] Postbeamter verleßt.

,

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Wolf“ am ‘9. Februar in San Thomé eingetroffen.

S. M. S. „Fürst Bismarck“ ist mit dem Chef des Kreuzergeschwaders, Vizeadmiral Geißler an Bord gestern von Amoy nah Futshau in See gegangen.

Cosel, 9. Februar. Der 28. Kommunallandtag des Regier ungsbezirks Cassel wurde heute von dem Ober- prühidenten, Staatsminister Grafen von Zedliz-Trüßschler mit nathstehender Rede eröffnet :

Geehrte Herren !

Der Verwaltungsberiht des Landesausshusses für das Fahr 1901 sowie die Erläuterungen zu den Etatsentwürfen „geben ein erfreuliches Bild der erfolgreihen Wirksamkeit Ihrer Vecwaltung auf den ver- schiedensten Gebieten.

Cs wird Jhre dankenswerte Aufgabe sein, durch Ihre Beschlüsse in der bevorstehenden Tagung diese segensreihe Tätigkeit immer weiter zu entwideln Die Königliche Staatsregierung hat Jhnen Vorlagen nicht zu madhen

Troydem harrt Ihrer ein reicher Beratungss\toff

Außer der Feststellung des nächstjährigen Haushaltsetats bildet Ihre wichtigsle Obliegenheit der Erlaß eines Neglements über die Unterver- teilungder dem Bezirksverbande zufließenden neuen Dotationdsrente. Es ift zu hoffen, daß es dur wems ige Verwendung der Mittel gelingen wird, die liberblicdeten Kreise und Gemeinden des Bezirks wirksam zu ent- latten

Die Errichtung einer Ruhegehalts- und einer Witwen- und Wailenkaßse flir die Beamten der Kreise, Gemeinden und Korvorationen des Bezirls, für wel Ihre Zustimmung erbeten wird, ilt cine Aufgabe vou sozialer Bedeutung. Sie wird a der cinen Seile die Auggestaltung der der von ihnen betroffenen Beamten sichern und au! der anderen die Pensions- und Reliltenversorgungslast auf breitere Schultern legen, gleichmäßiger und weniger drückend verteilen.

ober

baut in das Eigentum des Beztrköverbandes übergegangen ift Sie ih mit der Frage seines Ausbaues für d waltung zu beschäftigea haben

Die Königliche Staatsregierung ist berufen Ul, geru und freudig bereit, Ihre UnT zu unterítüyen

Ju der Ueberzeugung, daß Zhre Beschlüsse au diesmal um Segen des Bezirks und seiner Angehörigen aut!chlagen werden. erkläre ih dea auf Befehl Seiner Majestät des Kaisers unt Fônigs auf heute zusammenberufenen 28. Kommunaallaadtag für eröffnet

Der Aliersprusident, Bürger meister Hold von Obermeiser gab in jeiner Erwiderung den ehrfurhisvollen Gesinnungen

s Kommunalliandtages gegenüber Seiner Majestät dem

Kaiser und König Ausdruck und die Bersammlung {loß ih diejer Kundgebung in einem auf Seine Majestät aus- gebrahien Hoch lebhaft an Nachdem hierauf der Kammerherr Rabe von Pappen heim aus Liebenau zum Vorsitzenden und der Geheime Sanitäisrai Dr. Endemann aus Cassel zum sielloertretenden Vorsizenden durch Zuruf gewählt und die erforderlichen Aus: schüsse gebildet warca, wurde die Sihung geschlossen

Württezabexg.

De Kammer der Abgcordueten 1 au gaefiernu wie „W. T. B. meldet, den Ablaß 4 des Arlilels b dei Volfsschuluovelle, dur deu die Leituna be eli ÜLonSunlerriis iu deu Volfsiciuleu adlichli) der Beslimmung der Katechiómea und Relig onshaudbüher uud insbesondere die Visitaiion desscibeu unbcichatet beú dew Sigale zusichenden Dbergauisichlösrehzts, dea Obéexkirheu- De örden zulommt, mit 68 gegen 25 Stimunen au. Dagegeu

soweit sie ur Mitwirkuna Verhandlungen zu fördern

Konversion bestimmten

Versorgung | erweitern, |!

. Werben |! ie Zwecke Ihrer Vers |

| des „W | folge nah Krusedol abgereist

Macedonien begeben :

stimmten die Sozial! Demokraten. D davon aus, daß die Jnhalt und die Methc

ab, es ch nur auf

q run t des oos

Oesterreich-Ungarn.

Das öôsterreihishe Abgeordnetenhaus begann gestern, wie „W. T. B.* berichtet, die erite Lefung der Konversionsvorlage, nachdem, wie der Präsident erklärte, utliche eni Mplibanträge zu Gunsten dieses Punktes der Tagesordnung zurückgestellt waren. Im Laufe der Sigung erklärte der Menbahnminister von Wittek auf eine Anfrage, die Staatsbahnverwaltung arbeite Projekte aus für die Einführung des elektrishen Betriebs auf der Arlbergstrecke, der Strecke Landeck—Bludenz und der neu zu bauenden Alpenbahn und babe weitere geeignete Lokalslreckea dafür in Aussicht genommen. Wenn danach der elektrische Betrieb. tehnisch und wirt\haftlih vor- teilhafter als die Dampfkraft ersheinen sollte, werde er sofort die erforderlihen Anträge zur Durchführung der Pläne einbringen. Der Pes Böhm von Bawerk betonte, er beabsichtige nicht. die

onverfion unter Bedingungen ins Werk zu seßen, bei denen eine völlige Umwälzung im Besißsiande aus dén. Titres oder in den Ginkommens- verbältnissen der Besther dieser Titres zu erwarten sei. Bezüglich des Verhältnisses zu Ungarn in der Frage der Konversion könne er ver- sichern, daß die technische Trennung zwischen dem unmittelbar zur eile der einheitlihen Staats\{huld und dem

Reste in leichter orie stattfinden könne. Fast alle Redner, die sich an der Debatte beteiligten, traten dafür ein, daß die Ersparnisse aus der Konversion für die Besserung der Gemeindefinanzen und für wirt- \haftlihe und kulturelle Bedürfnisse verwendet werden sollten. Nach

Es Debatte wurde die Vorlage dem Budgetaus\cchuß über- wiesen.

Frankreich.

Der Senat sehte gestern, wie „W. T. B." meldet, die Be- ratung des Gesetzentwurfs über die zweijährige Dienstzeit fort und beriet den Artikel 31, der den Grundsaß der zweijährigen Dienst- zeit im stehenden Heere enthält. Graf de Tróveneuc beantragte die Vertagung der Beratung, bis die Frage der Kapitulationen ge- regelt sei. Diefer Antrag wurde mit 211 gegen 61 Stimmen verworfen. Der Vicomte de Montfort brachte bierauf einen Antrag ein, in dem Geseze die Worte e dret erigen Dienst“ aufrehtzuerhalten und dabei den Grundsaß der zweijährigen Dienstzeit dadurch herzustellen, daß man je nah der Anzahl der Kapitulanten Leute nah zurükgelegter zweijähriger Dienstzeit is Dieser Antrag wurde von der Negie- rung bekämpft und {ließlich mit 210 gegen 66 Stimmen abgelehnt. Die Sitzung wurde sodann aufgehoben.

Die Deputiertenkammer fuhr mit der Beratung des Biuang eseßes bei dem Artikel X1, betreffend die Hausbrenner, ort. Verschiedene Redner beantragten, die Frage der Haus- brenner gesondert zu beraten. Der Finanzminister Rouvier bekämpfte den Antrag. Die Anhänger der gesonderten Beratung verlangten namentliche Abstimmung und eröffentlißung der Ergebnisse der Abstimmung im „Journal officiel“. Die Gegner der gesonderten Beratung beantragten die Vertagung der Abstimmung auf heute. Die Ter 00nd WURE mit 291 gegen 244 Stimmen ge- nehmigt und die Sitzung dann aufgehoben.

Jtalien.

In der Deputiertenkammer erklärte, dem ,W. T. B.“ zufolge, gestern in Beantwortung einer Anfrage des Deputierten Chiesi, be- treffend die Festnahme des Sultans von Obbia, der Unter- staatssekretär des Aeußern Bacce[[li, der Sultan habe die englischen Operationen nicht erleihtert, wie ers auf Grund der italienischen Instruktionen hätte twa müssen, sondern habe übermäßige Summen für Kamele und andere Erfordernisse verlangt, die Reguisitionen ver- hindert und die Entwickelung der militärischen Operationen der Eng- länder sehr erschwert. Der Minister des Auswärtigen Prinetti habe daraufhin dea italienischen Konsul in Aden nah Obbia geshickt, um*die Unzuträglichkeiten zu beseitigen und, wenn es nötig fein sollte, sogar den Sultan provisori zu entfernen. Der Konsul habe dementsprehend gehandelt. Der Sultan befinde sich jeßt in Aden, aber niht als Gefangener, sondern als freier Mann bei dem italieni- {hen Konsul. Dies habe keine Unzuträglichkeit im Gefolge gehabt. In Obbia herrsche vollständige Ruhe. Die italienische \ egierung, die sich niht mit italienishen Streitkräften an der Exvedition be- teilige, habe nur vier Offiziere bei den englishen Truvpen, da es niht angängig sei, daß diefe allein durch die unter italienishem Pro- tektorat stehenden Gebiete zögen. Die Regierung babe in lovaler Weise gesucht, auf die beste Art und Weise die englishe Expedition zu erleichtern, und babe aufs neue bewiesen, daß sie die überliefäte berzliche Freundschaft, die Jtalien und England verbinde, in inniger Weise aufrechterhalte.

Türkei.

Wie das Wiener „Telegr. - Korresp. - Bureau“ aus Konstantinopel berihtet, hat, nach einem zwischen Konstantinopel und Sofia gepflogenen Meinungsaustausch über die gegenwärtige Lage, der bulgarishe Agent Geschow der Pforte neue Aufklärungen befriedigender Natur gegeben.

Am Montag bei der Pforte eingegangene Nachrichten melden, daß das englishe Kriegsschiff r infolge eines Kampvfes, den Piraten bei der Jnjel Kulaki in der Nähe der Insel Kamaran im Roten Meer gegen eine englische

end v | Zembuk unternommen hatten, zwei Zembuk mit Bëeschlag be Nathdem auf Grund Ihres vorjährigen Beschlusses das Stände- |

legt und 60 Piraten gefangen genommen habe. Der englische Konsul in Hodeida verlange eine cxemplarishe Bestrafung der Piraten. i

Serbien.

Der König und die Königin sind nach ciner Meldung L. V.” aus Belgrad heute vormittag mit Ge-

Bulgarien,

„Telegr. - Korcesp, - Bureau“ wird aus Boris Sarafow habe sih angeblih nah

es verlaute, daß seine Anhänger sih an den Unruhen beteiligen würden, die im Frühjahr zu erwarlen jeien Macedonishe Agenten seien bestrebt, ältere Gewehre

von rumänischen Händlern zu kaufen und sobald als möglich in die Donauhäfen einzushmuggelu

Dem Wiener Sofia derichiet

Montenegro, Die montenegrinis he Regierun hal, wie wW, T. B.” erfährt, an dle ôsterreihis ungarishe

Regierung eine Note gerichiet, in dec sie den Abschluß eines Handelsverirags voridiáai

Amerika,

Die Megiecungökceïise in Washington „W, L. B.” zufolge, überzeugi; dah die Notwendigkeit einer [1nanziellen und anderweitigen Neform sür die PYlippinen äußer driggead sei, Wenn in dieler Bez pie jung mi! bald irgend elwas getan werde, so musse man en Ausbruch ciner neuen Empôöcung befürchten

sind, dem

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Der Belagerungszustand ist für die Republik Guatemala erklärt worden.

Das „Reutershe Bureau“ meldet aus Cura gestrigen Tage, der dortige venezolanishe Konsul habe die Zurückziehung des „Restaurador“ aus Gründen inter= nationalen Rechts verlangt und dagegen protestiert, daß Deutsch=

land Curaçao als Basis für die Beschaffung von Vorräten benuge.

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Asien.

Die englische Comm Loy unter dem Major M Mahon, die über die strittigen Punkte an der persisch= Cn L Seistangrenze entscheiden soll, ist, wie „W. T. B." berichtet, am 4. d. M. in Khyaja- Ali am Hilmend eingetroffen und von i Ala gqu eamten in Bez gleitung einer Kavallerieeskorte empfangen worden.

Am 7. d. M. fand in Teheran zu Ehren des englischen Spezialgesandten Viscount Downe in der österrei fden E chaft ein Festmahl statt. Am Sonnabend früh wohnte Lord Downe einer Besichtigung der Kosaken- brigade bei, die von dem Kriegsminister und dem General Ko Fa ay veranstaltet wurde. Am Montag wurde die ission in herzlihster Weise in Abschieds N von dem Schah empfangen. ierbei überreichte dieser dem Viscount sein mit Diamanten ges{chmücktes Bildnis und einen Brief an den König Eduard, sowie den anderèn Mitgliedern der Deputation mit Edelsteinen geshmückte Dosen, Esfkortiert von berittener Polizei und drei Schwadronen Kosaken, verließ die Mission gestern Teheran, um die Rückreise nach England anzutreten.

Afrika.

_ Der britische Staatssekretär für die Kolonien Chambers lain hielt bei einem ihm zu Ehren in Grahamstown ver- anstalteten Bankett eine Rede, in der er, dem „W. T. B.“ p e, erklärte, er wende sih an alle Kolonien, wenn er sage,

sie nicht täten, was sie angesichts ihrer Verpflichtungen dem englischen Neiche gegenüber tun müßten. Alsdann er- klärte er in Besprehung der erhöhten Bewilligung der Kap- kolonie an die englische Flotte, mit dieser Zuwendung für die Flotte sei es nicht getan. Diese N werde als Vorz- bote einer der Kolonie aufzuerlegenden Geldabgabe aufgefaßt.

Parlamentarische Nachrichten,

Der Schlußbericht über die gestrige Sißung des Neichs- tages befindet sih in der Ersten Beilage.

Jn der heutigen (256.) Es des Neichstages welcher der Staatssekretär des Jnnern, Staatsminister Dr. raf don Posadowsky beiwohnte, nahm vor Eintritt in die Tagesordnung das Wort der

Präsident Graf von Ballestrem: Infolge eines von dem vers ewigten Staatsminister Dr. von Delbrück gegenüber seiner Gemahlin BLYElPTo een Wunsches hat diese eine Reihe sehr wertvoller Blicher, Zoll-, Finanz- und Handelssachen betreffend, mir für die Bibliothek des Reichstages zur Verfügung gestellt. JIch habe diese Schenkung

dankbar angenommen und der Frau Staatsminister von Delbrück den verbindlihsten Dank abgestattet.

Die zweite Beratung des Reichshaushaltsetats für 1903 wird bei dem Spezialetat für das Reichsamt des Innern fortgesezt, und die Erörterung über die sozial: politishe Geseßgebung wieder aufgenommen. Zu den bereits

vorliegenden Anträgen Freiherr von Heyl-Trimdorn, Groeber, Albret, Roesicke und Dr. Jaeger ist noch folgender Antrag der Abgg. Stögzel, Dr. Freiherr von Hertling, Dr. Hitze und Trimborn (Zenir.) Fugugetommen:

„Die verbündeten Regterungen zu ersuchen, in die Gewerbe- ordnung die Bestimmung aufzunehmen, wonach für die derselben materiienien Betriebe die regelmäßige Maximalarbeitszeit 10 Stunden

trägt.“

Abg. Hoh (Soz.): Herr Dr. Crüger von der Freisinnigen Volkspartei hat sih über Scharfmachrrei von der äußersten Linken beklagt, weil wir von dem ewigen Kampf der Besitlosen gegen dié Besipenden gesprochen haben. Der Abg. Crüger hat s{licßlich den Gewerk- schaften gedroht, daß er ibnen die Rechte, die sie verlangen, nicht zugestehen werde, wenn sie nur Kampfesorganisationen sein wollen. Ms ver- langen aber die Gewerkschaften nur diejenigen Rechte, welche die Koalition der Unternehmer längst besitzen; man sieht also, worauf Herr Dr. Crüger hinaus will, Diese seine Stellungnabme wundert mich übrigens gar nit; er bat nach demselben Rezept gehandelt, als er auf dem leßten Genossens{hafts- tage die Arbeiterkonsumvereine aus\{lieken ließ und sie der boben Polizei als sozialdemokratishe Genossenschaften denunzierte. Graf von Posadowsky hat seinerscits bestritten, daß immer mehr Teile der Mittelshihten der Bevölkerung in das Proletariat versänken; er hat auf die Steigerung der Einkommen din- gewiesen, die in drei- bis vierfah größerem Maße im mit der Zunabme der Bevölkerungzabl meinte, der Mittelstand sei nicht im in einer Umbildung begriffen. Jn allerdings begriffen, aber in einer solhen, dur tie der ganze Charakter dieses Mittelstand von Grund aus geändert wird. Der Mittelstand ist nicht von der Höbe des Einkommens abbdängig, sondern seine Stellung wird durch seine wirtschaftliche Stellung wischen Proletariat und Großfkapital bedingt; es handelt sub um wirtschaftlich selbständige Existenzen Dieser Mittelstand vers chwindet; ihm werden die Arbeitsmittel entrissen ; der kleine selb« sländige Handwerker wird Geschäftsführer in einem aroßen Unter« nehmen, wird Werkmeister und dergleichen. Das ift doch nichts anderes als ein Schwinden des Mittelslandes, wle man ibn bisber auffañte

(Bei Schluß des Blattes spricht der Neduer weiter.)

Vergleich eingetreten sei und Verswinden sondern einer Umbildung ist er

Das Haus der Abgeordneten sehte in der heutigen (18) Sihung, welcher der Minister des Funern rel herr von Hammerstein beiwohnte, die zweite Yieratun des Staatshaushalidetlats für bas Rechnungsjahr 1900 im Etat des Ministeriums des Junern bei dem Kapitel „Landgendarmerie“ fori

m, Abg. vou Loebell aflatiete uber die Kommissionsverhaudlungen ri

l dk, Baeasch-Schmidtlein (fr. kons.) bai um Ausbessecung

der Bezüge der Landgenbarmen uad führte daruber Klage, daß diess bei der Juwelsuag der Slelleazulagen benacbleiligi würdea. Die Teystonoverysl tate der Wachlmeisier bedürflea dringend ciner Wers «sseraag, die hoffeallih bercits im näcbsica Jahre crfoige

Abg. Dippe (al.) besprah ebeasalls die Elalommcuöverbäültaile dieser Veamiea uad regie elae andere Bericiluag dec Dicasiprämica aa. Weiler crôrlecrte c dié Wohnuagöfrage und npfahl cine Gchdbuag des Wohauagbgeldzuschüsse; dic huuagea scica leucter geworden, so bah die sciacrzcii gelrofscne Alasseaciaicilaag nichi mebr aus pem ta id Die Diecasiprämica müßiica auch die bereits im Ticaít

blihea Gendarmen érhalica, ali gur bie acu claltclénbéa. Diese Pcâmie sollle aah iBiährigec Dicaslzeil amaci@cichea und zu ciacia máßigca Jiasjuÿ angelcgi weitea

, Wiemer (fr. Volksp.): Wir sind bereit, allen s uzustimmen, die geei r fes, die Devge der Gendarmen Ma höhen. Eine Besserung der Verhältnisse dieser Beamten ist nicht h eht pur eine Erhöhung des Gehalts als vielmehr durch eine Aenderung d m verhältnisse und Lösung der Wohnungsfrage zu er- ieben Der Vorschlag des Vorredners, die Prämie den Gendarmen sue verzinsen, erscheint mir als durchaus empfeblenswert. Der B hnungsgelduschuß muß erhöht werden. Diese Maßnahme würde “jedenfalls der Einrichtung von Dienstwohnungen vorziehen. ih Abg. von Rieépenhausen rg Die Regierung sollte endlich inmal daran denken, größere Mittel für diese Beamten in den Etat tiustellen, als es jeyt der Fall ift. Die Regierung us weiterhin turd die Herstellung von Dienstroohnungen oder einen Wohnungsgeld- (su der Wohnungsnot der Beamten steuern. g bg. Graf von Wartensleben (kons.) wünschte, daß den ver- abschiedeten Blateren nach Möglichkeit Gelegenheit gegeben werde, Gendarmerieóffiziere u werden. A i Abg. Werner (Antis.) trat ebenfalls für die Gendarmen ein, blieb aber im H ammenpana unverständlich. Abg. Dr. Crüger (fr. Volksp.) {loß sich den Vorrednern an nd besprach die Kabinet tsordre vom Jahre 1895, die den Uebertritt dit Gendarmen in den Zivildienst regelt; diese Ordre sei eine Härte für die Beamten. 5) : Hierauf nahm der Minister des Jnnern Freiherr von ammerstein das Wort. Nach weiteren Ausführungen des bg. Kopsch (fr. Volksp.) wurde das Kapitel bewilligt.

(Schluß des Blattes.)

Die Tätigkeit der preußischen Staats8archive im Fahre 1902.

Während des Jahres 1902 haben in den preußischen Staatsarchiven 1229 amtlihe und 2993 außeramtlihe Be- nubungen stattgefunden. Leßtere seyen sich zusammen aus 1071 Benußungen, welche durch die Benugzer persönlih an Ort und Stelle erfolgt sind, und 1922, welhe durch die Archiv- beamten auf schriftlihem Wege durch Uebersendung von Akten, Bescheiden und Berichten ihre Erledigung gefunden

hen.

P Jm (angen enan die Archive 2542 Privatpersonen, die Gesamtzahl der Arbeitstage aller persönlihen Benugzer betrug 13 951. i

Die entsprechenden Zahlen des Vorjahres waren 1077 amtliche, 2612 außeramtlihe, 915 persönlihe Benußungen, 1697 schriftlihe Berichte und Bescheide, 2229 Privatpersonen, 11 886 Arbeitstage. : a /

Die auf Veranlassung und mit Unterstüßung der Archiv- verwaltung im Verlage von S. Hirzel in Leipzig erscheinenden Publikationen aus den Preußishen Staatsarchiven“ sind im Jahre 1902 um 2 Bände weiter geführt worden.

Es sind erschienen: .

Band 76 und 77: Granier, Preußen und die katho- lische Kirche, Band 8: 1797—1803 und Band 9: 1803—1807.

Von der durch das Königlich preußische Fnstitut in Rom herausgegebenen Zeitschrift „Quellen und Forshungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken“ (Verlag von E. Loescher u. Comp. in Nom) sind in diesem Jahre Heft 2 des vierten und Heft 1 des fünften Bandes erschienen.

Mit Unterstüzung der Staatsarchivverwaltung wurden veröffentlicht : : .

„Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens“, Band 7 und 8, enthaltend: 6

„Geschichte der Reformation in Goslar“ von Dr. Hölscher und „Lüneburgs ältestes Stadtbuch und Verfestungsregister“ von W. Reinecke (Hannover und Leipzig 1902 und 1903). Her- ausgegeben von dem Historischen Verein für Niedersachsen.

Jahrgang 1902, Hefte 1 bis 4, der Zeitschrift dieses Vereins. A T

„Zeitschrift der Historishen Gesellshaft für die Provinz Posen“, 16. Jahrgang, 2. Halbband, und 17. Jahrgang, 1. und 2. Halbband, und | .

„Historische Monatsblätter für die Provinz Posen““, 2, Jahr- gang, Hefte 10 bis 12, und 3. Jahrgang, Hefte 1 bis 12.

_„Grundfkarten der Provinz Brandenburg“, Doppelsektionen Schwedt-Freienwalde a. O., Küstrin-Frankfurt a. O., Lands- berg a. W-Rielenzig, Herauzgegeben vom Verein für Ge- {ihte der Mark Brandenburg :

„Juventare der nichtstaatlihen Archive der Provinz West- falen“, Beiband 1: Negierungsbezirk Münster, Heft 1: Kreis Borken: Fürstlihcs Archiv in Anholt. Herausgegeben von der Historishen Kommission der Provinz Westfalen.

„Osnabrüer Urkundenbuch“, 4. Band. Herausgegeben vom Historishen Verein Osnabrück. 2. Band der Mit- teilungen dieses Vercins.

An wissenschaftlichen Privatarbeiten von liegen aus dem Jahre 1902 vor: :

Ausfeld: „Jrrungen zwisten der Stadt Oebisfelde und denen von Bülow“ in den Geschichtsblättern für Stadt und Land Magdeburg 2

Bailleu: „Die Verhandlungen in Tülfit (1807)“ in der Deutschen Nundschau. „Königin Luisens leßte Tage“ im Hodenzollern-Jahrbuch. i

Bär: „Osnabrücker Urkundenbuh“, Band 4. Osnabrück

Die Wahl Ernst Augusts 11. zum Bischof von Osnadrückt und die Stellung der Kurie“ in der Zeitschcift des historischen ereins für Niedersachsen „Die Begründung cines Staats Ti und „Aus Gralaths

Archivbeamten

ivs für die Provinz Westpreußen“ Berichten über die Verhandlungen in Warschau wegen der erzèen Teilung Polens 1773" in den Mitteilungen des West dreukischen Geschichtsvereins

de Boor: „Verzeichnisse Großfürstlicher Beamten in D: tein* in der Zeitschrift der Gesellschaft für Schleswig Leltteinsche Geschichte, Band 82

von Domarus Beiträge zur Geschichte der Familie Andreae“, Band 1, Hesi 1—3 P erautgegeben (unter Mit- vurfung von von Domarus) vou W. Andreae, Generalleutnant d D., als Manuskript gedrucki Côln 1901

Friedensdurc RNegesten zur Deutschen Geschichte aus der Zeit des Pountifilals Junocenz' X. 164— 106" in den Quellen und Forschungen aus Ualienischen Archiven und Sibliotheten, Band 4 und 6, Hesi 1 „Ein Denkmal Neußischer Toleranz im 18, Jahrhanderl* Edenda Band 5 defi 1 Beiträge zum Yricfwechiel der foiboluichen Ge: tdrten Deutschlands im Nesormaitiounszeitalier" (Fortsehung mnd Schluß) in der Zeilschrifl für Krcheugcichichte, Band 26

„Peirus Lambecius au Lucas Holiteaius üder die Errich Ung der Hamburgischea Siadidibliolhek und den Staud der Deledrigmfeit in Hamburg (11) im Zenlralblaii für Sidlioitekwejcu, Band T „Kmbrosßus vôóu Gumppenderg

| die Waldurgwsktiurche

als päpsilicher Berichterstatter in Süddeutschland 1546—1559. - 22 Briefe, mitgeteilt umd erläutert“ in den Forshungen zur Geschichte Bayerns, Band 10. „Aleander, Miltiy und Emser 1521“ im Neuen Archiv für sähsishe Geschichte, Band 23. „Nürnberg im Jahre 1547. Ein Bericht Girolamo Falatis“*in der Zeitschrift für Nürnbergische Ge-

ichte. i n : „Ein Reformversuch des preußischen Kanzlei- stils im Jahre 1800“ in den Forschungen zur brandenburgischen und preußischen Geschichte, Band 15. j Grotefend: „Die Einführung des Gregorianischen Sive in Danzig“ in den Mitteilungen des Westpreußischen Geschichtsvereins. ; / Heinemann: „Zur Geschichte Herzog Barnims II. Ein Beitrag zur Genealogie des pommerschen Herzoghauses““, sowie „Martin Micfeldey, ein pommerscher Urkundenfälscher des 15. Jahrhunderts“ in den Baltischen Studien, N. F. Band 6. „Artikel Lancken“ im Gothaischen Genealogishen Taschen- buche der adelihen Häuser, Ja gers 4 (1903). M Hille: „Der Erwerb der Grafschaft Ranßau dur Köni Friedrih IV. von Dänemark“ in der Zeitschrift der Gesell- chaft für s{leswig-holsteinshe Geschichte, Band 32. Hoogeweg: Furs und Hof zu Celle N der Krankheit Herzog Wi helms des Jüngeren (1573—92)“ in der Zeitschrift des historishen Vereins für Oa, i i, Flgen: „Die Entstehung der Städte des Erzstists Cöln

am Nie Ea in den Annalen des hiftorishen Vereins für

den Niederrhein, Heft 74. / :

Karge: „Herzog Albrecht und der Deutsche Orden“ in der Altpreußishen Monatsschrift, Band 39. Laut

Keller: „Die Sozietäten und Kollegien der böhmischen Brüder vom 15. bis zum 17. Jahrhundert“ sowie „Die Kult- gesellschaften der dentiden Meistersinger und die verwandten Sozietäten“ in den Monatsheften der Comeniusgesellschaft, Band 11.

Klinkenborg: „Ostfriesishe Urkunden aus dem vati- kanischen Archive zu Nom“ in dem Jahrbuch der Gesellschaft für Kunst und vaterländische Altertümer zu Emden.

Knetsch: „Goethes Ahnentafel“/ im Deutschen Herold, Band 33. D :

Knipping: „Zwei unbekannte Königsurkunden für das Kloster Bedbur“ in den Beiträgen zur Geschichte des Nieder- rheins, Band 17. „Ungedruckte Urkunden der Tai von Cöln aus dem 12. und 13. Jahrhundert“ in den Annalen des historischen Vereins für den Niederrhein, Heft 74. ,

Kreßshmar: „Die Königliche Münze zu Hannover“ in der Zeitschrift des historishen Vereins für Niedersahsen. „Zur Münzgeschichte Hamelns“ im Numismatischen Anzeiger. „Das Kurpfälzishe Schloß zu Rhenen (Provinz Utrecht)“ in den Mitteilungen zur Geschichte des Heidelberger Schlosses.

Krusch: „Monumenta Germaniae historica. Scriptores rerum Merovingicarum“. Band 4. Hannover, Hahnsche Buchhtzandlung.

Küch: „Die Hochzeit des Herzogs Wilhelm IIl. von Jülich-Cleve-Berg 1546“ in den Beiträgen zur Geschichte des Niederrheins, Band 17. ai i

Kupke: „Die Ueberreste des Schlosses von Opalenißa“ in den historishen Mönatsblättern für die Provinz Posen.

Liebe: „Die Kriegsrüstungen Kardinal Albrechts 1536“ in den Magdeburger Geschichtsblättern, Band 37. „Die soziale Bedeutung des Beginenwesens ‘in Sachsen-Thüringen“ im Archiv für Kulturgeschichte, Band 1. „Das Necht des Waffentragens“ in der Zeitschrift für Waffenkunde, Band 2

Loewe: „Dic Einwanderung der Berchtesgadener in Kur- |

hannover 1733“ in der Ze:tschrift des historischen Vereins für Niedersachsen. „Bibliographie der Wallensteinliteratur 4. Ergänzung“ in den Mitteilungen des Vereins für Geschichte

der Deutschen in Böhmen. „Der 20 jährige Krieg“ in dem |

Zahresberichte der Geschichtswissenschaft. i : Merx: „Der Aufstand der Handwerksgesellen auf der Gartlage bei Osnabrück am 13. Juli 1801“ in

Osnabrück, Band W. (Separatausgabde în Kommission der Rachorstshen Buchhandlung in Osnabrück)

von Peteradorff: „Friedrich der Große“. A. Hofmann u. Comp.

von Pflugk-Harttung: „Papsturkunden auf Marnror“ in den Quellen und Forschungen aus italienis{hen Archiven un Bibliotheken, Band 4. „Ueber Münzen und Siegel der älteren Päpste“. Ebenda, Band 5, Heft 1

Berlin, bet

S

„Die Armee“. „Napoleon auf St. Helena“ in Wester manns Jllustrierten deutshen Monatsheften. der Schlacht bei Quatre-Bras“ Blättern.

Philippi (zusammen mit Grotefend): „Neue Quellen zur Geschichte Westfalens aus Handschrift 1 der Univerhitätsdibliothek“ in der Zeutichrift für Geichichte und Altertumskunde 61 |

Prümer Die „Chronik“ in den historischen Monats: blättern der Provinz Posen.

Nedlich: „Die Wflehnung der Kanoniker am Tunibert ift zu Côln gegen ihren Dechanten iu Jahre 1388“ Annalen des historischen Vereins für den Fiedecrßcin, Heft 74

„Napoleon [. und die Judusitrie des Groeßherzoghuns Verg“

den Beiträgen zur Geschichte des Niederrheins, Band 17

Richter: „Geschichte des RKheingaus" in Verbindung mit einer deshreidenden und statuitiichen Dariütellung des Nheingaus kreises in den Jahren 180— 1900, herausgegeben vom Kreis: ausíchuk des Nheingaukreies. Hudesheun 106,

Schottmüller: „Der Große Kurfürst als Besiher von Posen“ in der Zeitschrift Die Oshimark“ „Das Kapitel Poten“ in den Jadresdec1chten der Gcichichigwiisenichaft fux das Jahr 1900 „Ein Lissaer Herenprozeh von 1740“ und „Uedersißt der Erscheinungen aut deur Gehieie der Proviunzialgeschihte (1901)" in den huilorgchen Monatsdiäticrn für die Provinz Posen.

Sopp: „Die Entwickelung dai Fürstentum Osdnadrück dis zum dunderts*, Juauguraldifsectation

Landecsherrlihieit 1m Ausgange des 153, Jayee Iditein V2.

Spangenderg: „De Ausgcadungen hei Haltecn (Alijo)“ |

im Korreipondenzdiait des GScigimniveiciuns

Wagner: „Papituckunden Wojter Slaxecuihal“ in den Mitteilungen des Vercins und Geschichtsforichung, Fahcgang 1901/2 Noch cunaali 7) Eindca mun Fohrbuch dic Gesellichaïi

fär dildende Kunß und vaiccländiiche Altecläiunex in Euideu,

| Band 14

Ï i

„Aus dex cit

Warschauer Y k Spwedcnjcredens" in den htorichen Moaatsbiäticcna

süx die Praga Posca,

den Mit- | teilungen des Vereins für Geschichte und Landeskunde von

| sägen zum Antay gebracht werden.

„Die Schlacht bei Lignn. [. Ein | Manuskript des Generals Hans von Zieten“ in der Zeitschrift |

,Vorgeschichte | in den Neuen militärischen: |

Lewpziger |

u den |

Poijenex |

¿o fauhde Ältertumólunde |

Wecken: „Aus zwei Stammbüchern“ im Deutschen Herold.

M enregesten aus - dem. von Alten-Galterr N Sis:

arhiv zu Grasdorf“ in der Vierteljahrs\{hrift für Wappen-,

Siegel- und Familienkunde. „Hannovershe Familien-

gestten in der Zeitschrift des historischen Vereins für iedersasen.

__ Winter: „Pommersches Urkundenbuch, 4. Band, 1. Ab- teilung“. Stettin. Niekammer. „Büchershau“ in den Mitteilungen des Vereins für Geschichte und Landeskunde von Osnabrüd, Band 26. „Aus pommerschen Stadtsärchiden“ in den Deutschen Geschichtsblättern.

Wu tke: „Die Bergregalität des Fürstbischofs von Breslau

im D e Neisse-Grottkau unter der preußischen Herr- schaft“ in der Zeitschcift für Bergreht, Band 43.

Außerdem haben Archivbeamte ebenso wie in früheren ahren fleinere Mitteilungen und Rezensionen in verschiedenen i istorishen Zeitschriften veröffentlicht, au selbständig oder in ibr chaft mit anderen die Redaktion historischer Zeitschriften

geführt.

Statistik und Volkswirtschaft.

Mietpreis und Uebervölkerung der Wohnungen in größeren Städten Preußens.

Die im Dezember v. J. in der „Zeitschrift des Königlich preußischen Statistishen Bureaus“ veröffentlihte Arbeit über die fleinen Wohnungen in einer Reihe von größeren I Stäzten hat bisher nur geringe Beachtung gefunden, und do handelt es sih dabei um einen der beahtenswertesten Versuche, dem \{chwierigen Problem einer vergleihenden Wohnungsstatistikk gereht zu werden. Die Schwierigkeiten eines solchen 2 cis bestehen zu- e in den ares Schwierigkeiten, die ih jeder Wohnungs- statistik entgegenstellen. Zu jedem Vergleih gehört ein gemeinsamer Maßstab, und dieser läßt ih hier nur außerordentlich \{chwer finden. Im gewöhnlichen Leben würde man sih wundern, wenn ein Kaufmann mit zwei Ellen von verschiedener Länge messen wollte. Bei der Statistik und namentlich bei der Wohnungsstatistik ist man aber tat- sählich auf solche vershiedene Maßstäbe angewiesen, wenn man nicht auf jeden Vergleich überhaupt verzichten will. Ein derartiger Maßstab ist z. B. das Zimmer. Dieses kann ein Dahhfenjster oder 6 Fenster Front haben, in beiden Fällen erscheint es in einer Statistik nach der Zimmerzahl mit demselben Werte. Ein gemeinsamer Frasiab fönnte hier vielleiht der Kubikraum sein. Jn- dessen bedarf es keiner weiteren Ausführung, e ein Ausmessen von Hundert tamsenden von Wohnräumen, wie sie in Großstädten vorhanden ind, nur sehr {wer durchführbar ist. Leider find aber die Bedenken mit dieser Schwierigkeit noch nit erledigt. Vielmehr herrs{cht auch noch in der Festseßung des aßstabes zwishen den einzelnen Städten die bunteste Mannigfaltigkeit. Man hat geglaubt, in der Heizbarkeit der Zimmer ein charafkteristisches Unterschetdungsmerkmal ¡wischen eigentlihen Wobnzimmern und fkleineren Nebenzimmern (Kammern u. \. w.) zu erhalten, und so ist der Be riff des heizbaren Zimmers in die Wohnungsftatiftik der Gemeinden hereingeraten, ob- gleih dadurch die grundsäglihe Schwierigkeit der Gewinnung eines geeigneten Maßstabes nicht beseitigt wird. Auch zwischen heizbaren Bimmern bestehen dieselben Unterschiede wie zwishen Zimmern über- denn heute kann schlieslich jedes Zimmer, etwa durch einen etroleumofen, zu einem h en gemacht werden. Das Schlimmfte aber is, daß nunmehr alle anderen Räume, darunter vielleicht die für die Familie wichtigsten, unter der farblofen Bezeichnung „Zubeßör“ vers{winden. Eine Wohnung mit einem heizbaren Zimmer und Zubehör kann neben dem heizbaren Zimmer ncch drei geräumige Schlafräume unt eine Küche cder nue eine Dachkammer enthalten. Vielfach wird unter Zubehör von der die Fragebogen ausfüllenden Bevölkerung noch etwas ganz anderes verstanden, fo daß man au nit einmal auf eine richtige Ausfüllung renen fann. Aus die jegt veröffentlichte preußische Statistik, die fih naturgemäß nur auf das vorhandene Material der über eine Wohnungsstatiftik verfügenden Gemeinden stügen fonnte, lä5t erfennen,

aupt,

| wie wenig dur die in diefen übliche Einteilung der Wohnungen nah

der Zabl der heizbaren Zimmer die WohnungsstatistX gefördert worden if. E

Ein viel geeigneterer Maßstab, allerdings weniger für eine Be- urteilung der Wohnungen nah ihrem Zuitande als für eine Be- urteilung der Belaftung der ärmeren Klassen durch die Verbältnifse des Wohnungsmarktes, ist der Mietpreis. Hier hat man einen :lgemeinen und überall gleichen Maßstab vor si. Nur müßte Sorge dafür getragen werden, daz die Mietpreise der abvermieteten Wohnungen ind die der Reftwohnungen der Aftermieter überall nah gleichen Grunds Leider können in der preußischen Statistik? die Wohnungen von weniger als 250 «4 Mietwert nit näber ipezialißert werden. rate diefe Webnungen find ader die wichtigsten. Sie machen in vielen Städten mehr als die Hälfte aller Wohnungen überhaupt aus. Zwischen den cinzelnen Städten bestehen darin alier» dings die auffälligsten Unterschiede. So H. in Prozeuten aller Wohnungen im Jahre 1900 vorhanden

Webouzgen in Inter éder 250 « Mietwer:

Sêln a. Nb. (1897) 54,4 z 9 Öannover 2 Js 2 §hariottenburz 24,3 Fen 44 Galle a. S. 2 z 65,7 Þ §52 9.7

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Danzig Prien : Teoi 7 & Flendburg i _705 Hannover und Gdarlettendurzz daden alïe cinen n billigen Weodnungen, was 2ferdings zum Te nd

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daft großer Fabritädte (Sinden, Berlin Immerhin E es þ V. er Haanarer in dos der Prozentfag dicier Wehnangen in den 1 ckon 20,9 auf 38,2% aller Wednungen zerfallen i Sinner der interesanteden Teile der preußsifcten Statistik deiirht n: ciner Unterfiadung der . Adervéliterten" Wedaungen, 2on deren Ergchuissen ange dereus in der zit Nummer des „Kerichs- und Siaatbanzcigers“ mitget werden "ind Hier ilt das Ungeeigneieo S 20n den Semainden ür hee Wohnumzsttatith? zewählten Vi 2g» ilades na der Zahl der heizdacen: Immer deutlich uu Tage, A9 iber il! wurden amit enigen Vodnungen angecehen, u ckencn, wenn le gar Mein fFrizdares Ammer eder a foldes mit oder que Zubehôr cnthicriten, § and mee Preeéquen, uad wenn fie umi deizdare Zimmer enthielten, Ui uno mehr Personen wohnten Vie Neocardume nd allo ne eraidtigi Sine Wohnung, die nis weile a0 iun nigA nit heizdares Zunmex aihielt, cheint w de Sia ot als Wefullle, wenn le T und mee Pusonen uan Wufenthalte diente, während » Bi eino Wohnang mib cinen hezdaren Zimmer, Fiuhe und drei i heizbares Immo, also cine Wohnung, welche tatscchih Ï daraune vuieit, dei § Bewoh cden/allo als Worflllt q ablt vwordea ift L n Bohaungen dae deuzbare Zimmer waren dadex nah der Stati zux wenige übcréullt (in Berlin im Zahre [890 uaamcrhin nq lh, um Zadre 100 06) 208), M f feid: wid ada cine olche Wohaung ‘thea hei 4 Bewodacta . K: geltva 1 4nd de Zahlen, würtea dana Bex: viel ger C, vidicad L A e Wisn iy H, Ci Aen as x aedtezua deizdaren Zngncia dite, nage auéiche:den !ênaten. Dele Bedcaira Gilien wan Vei itancuié *€s *CMCHDCKR Tabkile, e ein ‘ehe anganitiges Vild vos dus Ürburiunag ato wiede aagca gibt, bcrpccgehchen nuden.