1903 / 50 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 27 Feb 1903 18:00:01 GMT) scan diff

der dritten Klasse des Kaiserli a i Ordens des ‘riv A panien dem Stallmeister a. D. Nistler zu Berlin; des Ritterkreuzes des Französischen Ordens der Ehrenlegion: dem Fabrikbesißer Karl Flohr zu Berlin; der Französischen silbernen Ehrenmedaille: dem Polizeiwachtmeister a. D. Bergs zu Berlin; des Kommandeurkreuzes des Ordens der Königl i Ftalienishen Krone: em italienishen Generalkonsul Al ü St. Petersburg; N Ms E

des Offizierkreuzes des Königli talieni St. Mauritius- und Leo e

dem italienischen Generalkonsul, K ; Keibel zu Berlin; \ aufmann Heinr

des Königlich Belgischen Zivilverdienstkreuzes erster Klasse: dem Kapitän Wilhelm Philippi zu Kiel;

der zweiten Klasse desselben Ordens: dem Bootsmannsmaaten August Klopp und dem Schiffszimmermann August Sell beide zu Kiel; des Kommandeurkreuzes des Königlich Nieder- ländishen Ordens von L aa dem Großherzoglich Leutnant der Reserve Henning von in Melenburg ;

des Kommandeurkreuzes zweiter Klasse des Königlih Schwedischen T dem Gebeimen Medizinalrat, Professor Dr. Weiger

furt a. M.;

der silbernen Medaille desselben Ordens: dem Schußmannswachtmeister S id urt a. M: ° ' au PNTIEAE 08 O08

des Kommandeurkreuzes zweiter Klasse des Königlich Dänischen P

dem Rittergutsbesißer Grafen von der Asseburg auf

Groß-Rinnersdorf im Kreise Lüben ; des Ritterkreuzes desselben Ordens:

dem Oberbürgermeister, Hauptmann der Reserve Lein-

weber zu Bernburg und

dem Kommerzienrat Bruno Kronbiegel-Collenbusch

zu Sömmerda im Kreise Weißensee;

des Großkreuzes des Königlih Spani Zivi

ordens Ä P hens 03 L: 1ER E

dem Landgerichtsauskultator a. D.

Großherzoglich \ähsishen Hofrat Dr. Fastenrath zu Cöln;

des Kommandeurkreuzes des/Persishen Löwen- und Sonnenordens:

dem Negieruksrat Lindig beim Polizeipräsidium in

Berlin, i dem Branddirektor Giersberg zu Berlin,

dem Amtsvorsteher von Sanssouci, Polizeirat Janke und Hans Zopke zu

dem Regierungsbaumeister a. D. Charlottenburg ; sowie

des Offizierkreuzes desselben Ordens: dem Kaufmann Franz Josef Kremer, dem Kaufmann Heinrich Mehymacher, beide zu Brüssel, und

dem Rittergutsbesizer Damian Rautenstrauch zu

Birlinghoven im Siegkreise.

Dentsches Neich.

Seine Majestät der Kaiser haben Allergnädigst geruht : den vortragenden Räten beim Reichsshaßzamt, Geheimen Oberregierungsräten Neumann und Rauschning den Charafter als Wirklicher Geheimer Oberregicrungarat mit dem Range eines ats erster Klasse zu verleihen, jowie bei derselben Behörde den bisherigen ständigen Hilfs- arbeiter, Negierungsrat Jahn zum Geheimen Regiérungsorat und vortragenden Rat und i

den Marineintendanturrat Freiwald zum Negierungsrat und ständigen Hüfsarbeiter zu ernennen : i

Bekanntmachung,

Ausgabe von Schuldverschreibungen auf den Jnhaber |

durch die Stadtgemeinde München betreffend

__ DurÔc die im Einverständnis mit den Königlichen Staats- minitterien der _JZujtiz und der Finanzen ergangene Ents- \shliezung vom Heotigen wurde gemäß § Geseybuchs und § 9 der Zuständigkeitsverordnung vom 24. De- zember 1899 („Ges.- und Verordn.-Bl.“ S

emeinde München auf Grund der Beschlüsse der gemeind-

f ú é g L ihen Kollegien vom 29. l. M. und des staatsaufsichtlichen Bescheides der Königlichen Regierung von Oberbayern, Kammer des Innern, vom 21. L. M. die Genehmigung Ausgabe 3!/zprozentiger Schuldverschreibungen auf dea Ju haber im Gesammtnennwerte von 23 Millionen Mark und

zivar : Lit A. Nr Lit. B. Nr

F 79 zu je 5000 M, ] Lit. C. Nr. 1 ]

TSG1 u je A) 5510 zu je 1000 Lit. D. Nc 26 zu je 500 Lit. E. Nr. 1—17% me 20 „,„ ausgesiell! vom 2B. Februar 1903 und halbjährig am 1. Juni und am 1 Dezember verzinslich, erteilt. z 4 München, den B. Februar 1903 Köniagalih Bayerisches Staatsministerium des Jnnern. Dr. Freiherc von Feilißsch

-

Ur Kammerherrn, ülow zu Rodenwalde

und Schriftsteller,

S 795 des Bürgerlichen |

zur |

ber betreffend.

zinsliche, verlos auf den Jnhab

800 Stü zu 14 ic | 7700 , 42000, 4 7 V 44 001—45 460 dl } 3700 / 7 200 7 5, W , 61 001—63 700 900 100; / X 7 61501—62 400

0b4Ufehr zu bringen: ‘060g Verlosbare:

L Nr. 1—

68 001—69 000

u tr

Unverlosbare: 400 St. zu5000 /6Lit. S Ser.1IV 301—

3645 y 2000, 600 Lid 1000 O Ld I 2100 „, y 500 y y

850 7 200,9 3000 ;, 10° E

ih 700 2 401— 6 045 15 001 —15 600 70001-—11 100 10 001—10 850

19 001—15 000

uy r "u

München, den 26. Februar 1903. Königlich Bayerisches Staatsministerium des Jnnern. Dr. Freiherr von Feiliß\ch.

huldvershreibungen auf den

Handelsbank in München wurde nachstehende, zu 3!/z Prozent ver- unverlosbare Hypothekenpfandbriefe

800 4 000 000 T 14 001—21 700 15 400 000 ,

1 000 000 725 000 540 000 90 000

4 Im ganzen 21 755 000 46

2 000 000

Im ganzen 11 410 000 46

Nichfamlkliches.

Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 27. Februar.

dowsky - Wehner abgehaltenen lenarsi Bundesrats wurde dem O at ura

der Oberrehnungskammer und Deutschen Reichs j

Hon erteilt. eschluß gefaßt.

gereist. Der Landrat Dc. Bures

worden.

dienstlichen Verwendung überwiesen.

Könhgreich Preußen.

gerihtsrat in Königsverg i. Pr. und

direktor in Frankfurt a. M. zu ernennen.

f- Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

infolge der von der Stadtverordnetenversammlung zu Beuthen O.-S. getroffenen Wahl den besoldeten E ortieión

(Zweiten Bürgermeister) dieser Stadt E und

iu ade, betreffend die von

Wir Wilhelm, Preußen 2c.

l e c aft in Beklin daxauf anget i s Grundkapitals von F ange 000

herrlihe Genehmigung erteilen.

und beigedrucktem Königlithen FJnsiegel. Gegeben Jagdhaus Nominten, den 7. Oktober 1902. (L. 8.) Wilhelm R. Budde.

Justizministerium. sind zu

Königsberg i. Memel, und

Notaren für Pr,

den mit

Bezirk des

Anweisung ihres

Ÿ S ge oa C D C Notaren für dew Bezirk des Oberlandesgerichts Kiel, mit Y weisung ihres Amtssihes in Altona, crnanut worden.

Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten. Der Nittmeister a. D

werder ernannt worden.

| Ministerium des Jnnern.

| An Stelle des beurlaubten Oberpräsidenten, Geheimen Rats Dr. von Bitter zu Posen ist | präsidialrat Thon

missarius für den am 1. März d. Z Provinziallandiag der Provinz Posen ernanut worden.

Y

1229) der Stadte |!

| Bekanntmachung. Die in Gemäßheit der Bekanntmachung vom | 1889 (Zentralblatt für das Deutsche Reih S

Mittwoch, den 1. April d. J

| Die Meldungen dam find bis zum 25 mich einzureichen.

Hannover, den 25. Februar 1903. Der Direktor der Tierärztlihen Hochschule. | Dr. Dammann

,

Abgereist:

Seine Excellenz der Staats- und Justizminister Dr. S chöns- stedt, nah der Nheinproving. zminifter Dr. Schôn

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht : y den Landgerichtsdirektor Kra ny in Lyck zum Oberlandes- Lehrer am Senckenbergschen Jnstitut und ordentlihem Ehren-

mitglied des Jnstituts für experimcntelle Therapie in Frank- den Landgerichtsrat For kel in Hannover zum Landgerichts:

_ infolge der von der Stadtverordnetenversammlun

Königshütte D.-S. getroffenen Wahl den besoldeten Sgt geordneten (Zweiten Bürgermeister) dieser Stadt Gahlemann in gleicher Eigenschaft auf fernere zwölf Jahre zu bestätigen.

i : der Gera-Meuselwiß-Wui

- | Eisenbahn-Aktiengesellshaft Ce Élossene Érbdbues ihres Grundkapitals auf 2475000 durch Aus- gabe weiterer Aktien im Betrage von 222000 M

von Gottes Gnaden König von

era-Meuselwiß-Wuißer Eisenbahn-Aftien-

at, ihr die Erhöhung

| t A. auf 2475000 deutscher Reichswährung dur weitere “tend von 229 000 i

auf den Jnhaber lautender Aktien in Stücen von je !

Ex t „D n je 1000 M zu gestatten, wollen Wir hierzu in Ergänzung des Artikels II der Konzessionsurkunde vom 20. August 1900 Unsere landes-

Urkundlih unter Unserer A P UigeR Unterschrift

Die Rechtsanwälte Borchert und Heygster in Memel Oberlandesgerichts Amtshshcs in die Nechisanwälte Hach und Scchwenck in Altona zu

t An-

D. von Rauch ist vom 1. März 190 i V. 4 . Mäâr4 1903 ab zum D:rektor des Westpreußzishen Landgestüts zu Marien-

Wirklichen i der Ober- daselbst Allerhöchst zum Königlichen Kom-

zusammentretenden

13, Juli

S luß a T l S. 421) nah Schluß des laufenden Wintersemesters an der hiesigen Hoch-

schule abzuhaltende tierärztlihe Fachprüfung beginnt am

25. März d. J. an

gestern in Falmout S. M gelten in Hongkong eingetroffen.

angekommen.

nah St. Thomas in See.

Der Transport der abgelösten Besaßung

die Reise nah Fremantle (Westaustralien) fort.

Hannover, 26. Februar.

gegangen ift.

Bonn, 26. Februar.

Sachsen.

Seine Majestät der König gedenkt Sich, wie das „Dresdner Journal“ meldet, Mitte nächsten Monats zu cinem mehr- dan Aufenthalte nah dem Süden zu begeben ; es ist hierzu Gardone-Riviera in Ausficht genommen worden. Jhre Majestät die “önigin-Witwe beab- sichtigt, Sih am 2. März über Berlin nah Brüssel zu einem etwa vierzehntägigen Aufenthalt zu begeben. Sodann wird Jhre Majestät Über Varis, ivo ein mehrtägiger Aufent- halt im strengsten Jnkognito geplant ist, auf etwa drei Wochen nah St. Juan les: Pins bei Antibes reisen.

Oesterreih-Ungarn.

T „Das österrei ise Herrenhaus beriet gestern, wie „WV. T. 2 berichtet, die Wehrvorlage und nahm dieselbe in alla Lesungen an. Sämtliche Redner betonten, daß die Heereöverwaltung sih auf das Notwendig|te beschränkt habe, und boben hervor, daß die Ausgestaltung der Armee, ange}ichts der militärishen Machtentfaltung anderer europäisher Staaten, in Oesterreich - Ungara nit zurück bleiben dürfe Sie . traten ferner in nachdräcklihster Weise für die Einheit der Armee ein und gewissen, auf die Trennung det gemeinsamen Armee hbinzielendten Wünschen in Transl[eithanien entgegen. Der Landedsverteidigungêminister Graf Welser sbeim?i legte die Notwendigkeit der Erhöhung des Rekrutenkontingents dat und betonte, daß neben der Reorganisation der Artillerie besontes eine Erhöhung des Bestandes der Marine notwendig sei. Ec dankli dem Pause für die Unterstützung, die die Heeresverwaltung bei dem- selben gefunden, und wiederholte seine im Abgeordnetenhause gegeben: Erklärung, cs sei ter Wille des Kaisers, daß das Heer niht nur de züglich setner Form und der Beiträgzleistungen, sontern auch 18 Wesen cin durda2us gemeinsames bleibe.

Großbritannien und Jrland.

Im Unterhause brachte gestern, wie „W. T. B.“ meldet, dèr weiteren Beratung der Adresse Howard Vincent (kor! einen Abänderungdsantrag ein. Der Antragsteller erklärte, dah d neuerdings bedeutend erhöhte Einwanderung mittelloser Fremder nah CGaît GCad in London eine {were nationale Gefahr bilde un die Woblfahrt, die Arbeits. ünd Wohnungsverbältnisse der ex lishen Arbeiterklaßsen in eraster Weise s{ädige Der R

forderte die MNegierung auf, ihre Versprechungen u erfüllat und in nähster Zeit cinen entsprechenden Geseyentwurf e jubringen, indem er darauf hinwies, daß die Zahl der in dem leyi Jahre in England angekommenen Fremden 81401 betragen date gegen 70610 im Jahre 1901. Untec diesen Fremden sei eine träcbliche Anzabl Bestrafter gewesen; auh die Zahl der Ausländer der Handelêmarine sei bedenklich gestiegen. Der Präsitent des Handel umts Gerald Balfour erwiderte, die Regierung erkenne die Schwieti feit der Einwanterungbfrage an. Eine Kommission sei mit der d gebenden rens der Angelegenheit betraut ;, bevor dieselbe iht Arbeiten endet habe, sei es unmöglich, cine Enlscbeidung treffen. Howard Vincent bierauf

N -*edt

106

Lr - ar seinen Antrag zurück. A e‘ne Anfrage Gibson Bowle#, od die Regierung bei der fubanisde Regieruna oder bei der Regierung der Vereinigten Staaten Ver

4s

stellungen gemacht hade über die Wirkuna, die der Rezwrozitäl® verirag zwi chen Kuba und den Vercinigten Staaten auf den cnglishn Handel habe, erwiderte der Unterstaatssekretär des Auswärtigen 20

Cranborne: „Ja.* Das Haus nahm soda p gra Le namentliche Abstimmung an sodann die Adresse

Frankreith.

Der Senat nabm in seiner gestrigen Sitzung, wie „W. T B' berichtet, die leyten Artikel der Gd : age, betreffend die 10"

jährige Dienstzeit, an. Die Abstimmung über das ganze

wurde auf beute verschoben. Sodann bewil t das dritte provisorische Budaetzwölftel. igte der Sena

gn der am 26. Februar unter dem Vorsiß des Staats: ministers, Staatssekretärs des Jnnern Dr. Gr von Boie

des 1 l Au betreffend Er- weiterung des Freihafengebiets in Hamburg, sowie E Au

\hußberiht, betreffend Entlastung der Rehnungen der Kasse skam des Rechnungshofs desg

ür die Rechnungsjahre 1899 und 1900, die Außerdem wurde über mehrere Eingaben

2 Der Bevollmächtigte zum Bundesrat, Bürgermeister | Freien Hansestadt Bremen Dr. Pauli ist pon Berlin 4

i ) : ist aus dem Kreise File in gleicher Amtseigenschaft in den Kreis E en

Der Regierungsassessor Dr. Richter in Berlin ist vom | 1. April ab der Königlichen Regieruñg in Breslau zur ZeN

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Stein“ ltis“ und S. M. S. „Tiger“ sind

. S. „Luchs“ ist gestern ; abgegangen. b st gestern von Hankau nach Nanking S. M.S. „Vineta“ geht. am 2. März von Curaçao

Sport è von S. M. S. „Mö we“, Transportführer: Oberleutnant zur See

Geidies, is gestern mit dem Dampfer „Friedrich d Große“ in Adelaide eingetroffen und seßt M 28. Slbrutt

Der Provinziallandta j nehmigte heute den Entwurf eines Neglements für die Vertei-

lung der dem Provinzialverbande Hannover überwiesenen Dota- tionsrente, wie er aus den Beratungen der Kommission hervor-

An, Jn der festlih geschmüdckten Aula der Universität, in der Vertreter E ite Studentenver-

bindungen Aufstellung genommen hatten, fand k i 2 g genon ; heute, wie „W. T./B.“ meldet, die feierlihe Exmatrikulation Seiner Kaiserlihen und Königlichen Hoheit des Kronprinzen statt,

Die Deput iertenkammer verhandelte gestern gleihfalls über das dritte proviforische Zwölftel. In dem Entwurf wird der Finanzminister ermä tigt, im Jahre 1903 250 Millionen Obli- ationen zu festem Kurse auszugeben, um die ungenügenden Ergebnisse der Finanzjahre 1901 und 1902 zu decken. In der Beantwortung einiger. kritishen Bemerkungen erklärte - der Referent Berteaur, die finanzielle Lage fei durchaus nicht beunruhigend, sie erfordere aber die stete, Aufmerksamkeit des arlaments und des Landes. Ribot- erklärt@der Finanzminister sei “r die Budgets für 1901 und 1902 nicht verantwortlih. Er (Ribot) werte, wenn auch mit Betauern, für die Ausgabe von 250 Millionen Obligationen stimmen, füchte aber, daß man gezwungen sein werde, auf eine Anleihe zurüczugceifen, und halte es für dringend notwendig, auf die finanzielle Lage Bedacht zu nehmen. Der Finanzminister Rouvier erwiderte, er könne gegen die {chled te Finanzlage nichts tun, wenn die Kammer nicht darin einwillige, die Ausgaben erabzuseßzen, und für eine gewisse Zeit den Finanzen Erholung iu gönnen. Finanzielle Schwierigkeiten seien in allen Staaten Europas vorhanden, ausgenommen in Italien, aber die Gründe für dieses Defizit lägen niht in der Politik. Der Finanzminister {loß mit der Bemerkung, er habe niemals daran gedacht, große Anleißen zu machen, und forderte das Haus auf, dem Entwurfe zuzustimmen. Der Entwurf wurde hierauf mit 370 gegen 87 Stimmen angenommen. Im weiteren Verlaufe der Sißung wurde die Beratung des Artikels 24 des Finanz gesehes begonnen. Derselbe is von der Kommission in die Vorlage eingefügt worden und bestimmt, daß vom 1. Januar 1905 an der Staat das Monopol der O der Rektifikation, der Einfuhr und des Verkaufs von Alkohol haben solle. Mehrere Abgeordnete verlangten getrennte Beratung der einzelnen . Bestimmungen. Die Kommission verlangte die Annabme des Monopols im Prinzip, ohne daß die Kammer ich über die Organisation desselben ausspreche, viel, mehr solle der Regierung die Snitiative zur Einbringung eînes bezüg- lihen Geseyentwurfes überlassen werden. Jauròös wies auf die Notwendigkeit des Alkoholmonopols hin; denn wenn der Staat dieses nicht an a reiße, würden sih die Liefe- ranten und Industriellen desselben emächtigen. Gr säße die Kosten für den Ankauf der großen Brennereien auf 6 oder 7 Millionen ranks; für die anderen nit angekauften Brennereien könne der taat festseßen, wieviel Alkohol fie herstellen dürften. Der Redner führte dann aus, daß die kleinen Produzenten Vereinigungen bilden fönnten zur gemeinsamen Destillierung ihrer Produkte, und fügte hinzu, daß das Alkoholmonopol den kleinen Landwirten die Fortschritte der Wissenschaften näher bringen werde. Die Weiterberatung wurde auf heute vertagt.

Ftalien.

Das Gesetz, betreffend den Beitritt ÎJtaliens zur Brüsseler Zulerkonvention, ist, wie „W. T. B.“ er- fährt, gestern amtlich veröffentlicht worden.

Spanieu.

Mie dem „W. T. B.“ aus Madrid gemeldet wird, ge- nehmigte gestern der Zentralwahlaus\{chuß mit 8 gegen 7 Stimmen einen Bericht Capdepons, in dem die Re- ierung aufgefordert wird, eine Erklärung über ihr Nund- reiben bezüglih der Anwendung des Wahlgesezes abzugeben. Sollte die Antwort der Regierung unbefriedigend ausfallen, so solle die Frage dem Parlament vorgelegt werden.

Niederlande.

Die Zweite Kammer beschloß, dem „W. T. B.* zufolge, estern mit 50 gegen 35 Stimmen, die drei mit dem leßten Aus- tand der Eisenbahnangestellten zusammenhängenden Gesetz- entwürfe am nälhsten Dienstac in den Bureaux der Kammer prüfen zu lassen, während die Beratung der betreffenden Inter- ellationen später stattfinden folle. Die liberalen und sozialistischen bgeordneten hatten diese Beratungsweise bekämpft, die indessen durch die Regierungspartei zur Annahme gebracht wurde.

Türkei.

Nach einer Meldung des Wiener „Telegr.-Korresp.-Bureaus“ hat der Großoezier gestern nochmals den Botschaftern Frei- herrn von Calice und Sinowjew für die Vorschläge gedankt und ihnen eine Einladung des Sultans zur Audienz nah dem heutigen Selamlik überbracht.

Griechenland. Wie dem „W. T. B.“ aus Athen mitgeteilt wird, ist der bisherige Gesandte in Rom Grypanis zum Gesandten in Konstantinopel ernannt worden.

Amerika.

Eine Depesche der „Agence Havas“ aus Cap Haïtien besagt, daß in der Republik Santo Domingo der Auf- stand im Zunehmen begriffen sei; die Streitkräfte der Kevolutionäre scien im Vormarsch gegen die Nina e Santo Domingo sowie die Städte Puerto Plata und Santiago degrffen.

Afrika.

Aus Tanger vom gefirigen Tage erfährt die „Agence Havas“, daß daselbst marokfkanisheSoldaten Tätlichkeiten gegen' einen englischen Untertan verübt und einen anderen Engländer, der von dem englischen Konsul zur Ermittelung der Schuldigen an den Tatokt entsandt worden sei, ebenfalls mißhandelt hätten.

Parlamentarische Nachrithten.

Die Schlußberichte über die gestrigen Sihungen des Neichstages und des Hauses der Abgeordneten befinden sih in der Ersten und Zweiten Beilage.

Jn der heutigen (209.) R des Reich6- tages, welher der Staatssekretär des ZFnnern, Staals- minister Dr. Graf von Posadowsky beiwohnte, standen zunächst 10 Berichte der Kommission für die Petitionen zur Verhandlung. j

Die Petitionen verschiedener Bürger- und Grundbehnzer- véreine um Erlaß eines die privatrehtlihen Verhältnisse der Versicherungsunterneyhmungen regelnden Neichsgesches wecden dem Reichskanzler als Material überwiesen.

Ueber die Petitionen des Verbandes der Vereine deutscher Molkereibeamten, Besiher und Pächter in Bunzlau, beireffend Abänterung der Gewerbeordnung hinsichtlich der Bejtim- mungen über die Beschäftigung jugendlicher Arbeiter, und des Jnternationalen Vereins der Gasthofbesizer u Cóôln, betressend Ausdehnung der für den Betrieb von Bast- und Schankwirtschaften geltenden Bestimmungen der Gewerbeordnung auf die Privatstz und _Fremdenpen- sionen, geht das Haus zur Tagesordnung über.

Die Petition des Bôrsenvereins der deutschen Buchhändler in Leipulg, betreffend die Heranziehung weiterer Staaten zur Berner Ücbereinkunft für den Schuy von Werken der Literatur und Kunst, wird dem Reichskanzler yur Berück sichtigung überwiesen.

Einige Petitionen - fordern. Abänderung der Ge- werbeordnung mit dem Pri par „Ausscheidung der Lohnzahlungsbücher aus der ewerbeordnung“, eventuell empfehlen sie Erleichterung der Führung der Lohnzahlungs- bücher in Bezug auf die Unterzeichnung der Lohneintragungen. Das Haus geht über den Prinzipalantrag zur Tagesordnung über, überweist dagegen den Eventualantrag dem Reichskanzler als Material. i : s : :

* Dem Reichskanzler zur Berücksichtigung überwiesen wird ferner die Petition des mittelpommernschen iehhändlervereins der Kreise Schivelbein und Regenwalde wegen Zuziehung von Vichhändlern zu den Vorberatungen über Abänderuvg des Viehseuchengesenes; als Material werden überwiesen die Petitionen des Vorstandes des Verbandes deutscher Eisenwaren- händler zu Mainz und der Handelskammer zu Bielefeld, betreffend die Gesezentwürfe zur Sicherung der Bauforderungen, sowie die Petitionen des Vorstands des deutschen Fleischer- verbandes und anderer, die Aenderung der Gewerbeordnung hinsihtlich der Bestimmungen über den 9-Uhrladenschluß und die Ruhezeit der Angestellten betreffend; zur Erwägung werden überwiesen: die Petition des technischen Bühnenpersonals Deutschlands um , Einführung eines Gesetzes über wöchentliche Ruhetage für die te nischen Bühnenarbeiter, und die Petitionen des allgemeinen deutshen Chorsängerverbandes zu E a. M,, betreffend Regelung der Rechtsverhältnisse der Chorsänger.

Darauf tritt das Haus in die erste Beratung des Entwurfs eines Geseßes, betreffend weitere Abände- rungen des Krankenversicherungsgeseßes, ein. Die Vorlage dehnt die Verpflichtung zur Zahlung des Krankengeldes von 13 auf 26 Wochen aus, erweitert die Zahlungspflicht an die Wöchnerinnen von 4 auf 6 Wochen und bringt die Bestimmungen 1n Fortfall, daß bei Geschlechts- krankheiten die Krankenversicherung ausge\chlossen ist. Weitere Vorschriften betreffen die größere Sicherung der Kassen gegen Pflichtverlezung der Kassenvorstände oder Kassierer.

Zur Einleitung der Debatte nimmt bei Schluß des Bl'att-s der Staatssekretär des Jnnern, Staatsminister Dr. Graf von Posadowsky das Wort.

Die heutige (32.) Sißung des Hauses der Abgeord- neten, welcher der Minister der öffentlichen Arbeiten Budde beiwohnte, eröffnete der Präsident von Kröcher mit der Mitteilung, daß der Rittmeister a. D, Bandelow (Guhrau, Bez. Breslau), Vertreter des Wahlbezirks L en in Wohlau im Hause der Abgeor neten (fkons.), gestern in Berlin gestorben ist. Das Haus ehrte das Andenken des Ver- storbenen durch Erheben von den Pläten.

Sodann wurde die zweité Beratung des Staatshaus- haltsetats für das Rechnungsjahr 1903 beim Etat des Herrenhauses fortgeseßt.

Abg. Dr. Hauptmann (Zenir.) bemängelt, daß die auf dem Dache des neuen Herrenhauses angebrahten Figuren niht auf die Zwekbestimmung des Gebäudes hindeuten.

Der Etat des Herrenhauses wird genehmigt.

Es folgt die Beratung des Etats des Hauses der Ab- geordneten.

Abg. Vopelius (fr. kons.): Dem räsidenten des Abgeordneten- hauses find zahlreiche Revräsentationépflichten auferlegt. Solche aus eigener Tasche zu erfüllen, kann nicht verlangt werden. Ich möchte deshalb das Staatsministerium bitten, in den nächsten Etat Repräsentation®gelder für den Präsidenten einzustellen. Ich zweifle nicht, daß die Mehrheit des Hauses der Forderung zustimmen wird. Mein zweites Anliegen betrifft die Gewährung von Repräsentationtgeldern an die Herren Minister. Aus dem Gehalte von 36 000 M dessen Festseßung bei- läufig aus dem Jahre 1820 \tammt, können Nepräsentätionen nicht geleistet“ werden. Nur in Rücksicht auf das diesjährige Defizit habe ih keinen bestimmten Antrag gestellt

Abg. Dr. Por (Zentr.) {ließt sich dieser Anrezung an.

Abg. Graf zu Limburg-Stirum (kons.): Nach meiner Ansicht sind die Minister die am \{lehtesten bezahlten Beamten, die wir in Preußen haben, und meine Freunde haben nihts dagegen, wenn die Minister Repräsentattonsgelder be- fommen. Wir können nicht verlangen , daß die Mi- nister obne autreihende Entschädigung uns gegenüber eine Repräsentation übernehmen. Auf einem ganz anderen Standpunkte stehe ih in der Frage, ob unserm Präsitenten Repräsentationsgelder bewilligt werden sollen. Die Sache hat S eine grundsäyliche Bedeutung, und sie würde eine Veränderung der Stellung des Piäsidenten bedeuten. Wir haben Präsidenten verschiedener Parteien gehabt, die nie cine offizielle Repräsentation entwickdelt haben, und das hat ibrer großien Bedeutung absolut nichts geschadet. Wird die Stellung des Präsidenten denn dadur gebessert, doß cr Nepräsentationsgelder bekommt? Jch meine: Nein! Eine elegante Repräsentation läßt ih nicht von heute auf morgen in Scene setzen, sondern muß auf Tradition, auf langiähriger Uebung beruhen. Man muß sie au das ganze Jahr hindur baben. Man kann nicht am 1. Oktober Dienstboten einstellen und sie im Mai wieder entlassen. Eine Repräsentation, bei der man einen Nestaurateur pur Hilfe zieht, werden Sie nicht wünschen. Bisher haben die Präsidenten auch ohne Repräsentation eine so“ bedeutsame Stellung in Preußen getabt, daß

ar fein Grund vorliegt, an den bestetenden Verhältnissen ctwas zu adern. Es ist ja nun allerdings eine große Wohnung für den Prä- sidenten gebaut, aber deêwegen brauchen wir do nicht cinen solchen Schritt zu unternehwen.

Abga. Eblers fr. Vag.): Die Anregung in Betreff der Minister halte ih ich für keine glüuckliche. Es ist sogar zweifelhaft, ob es über- haupt unsere Aufgabe ift, darauf binzuweisen, wie die Minister wu stellen sind. Wenn ich der konservativen Partei angebörte, vielleicht sogar sagen, die Kronrechte einzugreifen. Uns gegenüber üben die Minister keine tun. gut stellen. Es kommt hinzu, daß wir vor dem Ende der Legislatur- \blüssen des neuen Abgeordnetenhauses vorgreifen würden. mit Racksicht auf die finanzielle Lage emvpfiehlt es nicht, einen olen Schritt zu Tun. Daß dic nicht besonders gut gestellt sind, halte es nicht für unsere Aufgabe, kier abändernd zu wirkén, und wir müssen uns unsere Stellungnahme vorbehalten, wenn Anträge an das neue Haus in dieser Beziehung beranfommen. Ich kann namens meiner Freunde gar nichts in Aussicht stellen Anders ift

räsidenten des Hauses. Da handelt es ih um unsere eigene Sache.

ó muß dafür gesorgt werden, daß der Präsident nicht abhängig wird von dem Besiy irdisher Glücksaüter, sondern daß er abhängig bleibt lediglich von seiner persönlichen Tüchtigkeit. Im allgemeinen halte ich nichts von Repräsentationsgeldern, aber hier liegt nun einmal die Tatsache vor, daß cine sehr stattliche Wohnung für den Präsidenten gebaut ist, und da, meine ih, muß man cin übriges tun und \o viel Mittel zur Verfügung stellen dak der Präsident die künftige Wohnurg auch bezichea kann, obne wesemlih aus eigenen Mitteln unusbießen ; denn mit den 15 „4 läßt sud doch nihte machen. Da der Präsitent gewissermaßen die ganze Pracht und Herrlichkeit von uns zu repräsentieren hat, so ebe ih der Anregung durchaus ivm- vatbiich gegenüber und würde für die Bewilligung von Repräisentations-

Auch

elden men.

sentation8geld für den Präsidenten zu, behalten uns aber uvsere Stellungnahme zu einer Erhöhung der Ministergebälter vor.

Abg. von Eynern (nl.): Es muß der Regierung überlassen bleiben, die Initiative zur Erböhung der Ministergebälter zu . er- greifen. J bitte um Anschaffung von mehr Berichten über die

Reichstag8verhandlungen.

Abg. Dr. Dahlém (Zentr.): D die Hilfsdiener mit Ablauf der Sesfion entlassen werden, ist ein des Abgeordnetenhauses unwürdiger Bilfevie Es würde weiter der Billigkeit entsprehen, wenn wir unsere

ilfediener finanziell denen des Reichstages gleichstellten; bei uns er- halten sie 4,50 M, 1m Reichstag 5—9 M lich.

Aag. Schmidt- Warburg (Zentr.): Ih möchte meine Freude über die Tätigkeit. unseres Bibliothekars aussprechen, der einen vor- züglichen Katalog aufgestellt hat. Wir find jeut eine Session in diesem neuen Hause, das zwar niht so majestäti]ch wie das Reichs- tagsgebäude, aber gemütlich ist. Auch die innere Aus\s{hmückung ist ansprechend, wenn wir auch keine so prachtvolle Wandelhalle haben wie drüben. Die Bilder an den Wänden dieses Saales geben uns eine stete Erinnerung an die Heimat. Wir haben den Vorzug, Naucher- und Nichtraucherzimmer zu haben.

Abg. Sh mi - Düsseldorf (Zentr.): Fch kann mi der Anregung des Abg. von Eynern, uns die Reichétagt berichte zugänglich zu machen, nur anschließen. Unsere Kataloge unterrichten uns in eingehender und sachlicher, sowie rascher Meise über die Schätze unserer Bibliothek, die jezt nabezu 90 000 Werke zählt. Wir sind unserem Bibliothekar zu großem Danke verpflichtet. Ich möchte aber anregen, auch die Stellung des zweiten Bibliothekars etatsmäßig zu machen; ein solcher ist notwendig, und deshalb sollte man die Möglichkeit vermeiden, daß bei dem Tode des zweiten Bibliothekars, wie -es vorgekommen ift, dessen Hinterbliebene ohne Pensionsansprüche dastehen.

Abg. Pohl (fr. Bag: beschwert sih über die Mißzestalt eines Fohlens auf einem der Städtebilder an der Wand.

Abg. Schmiß (Zentr.): Die Klagen über die \chleckte Akustik verstummen nicht; sie kommt von der lebhaften Unterbaltung der Ab- geordneten her. Die fünstlerishe Ausgestaltung unseres Bairses ist durch Berliner Künstler gesehen; wir haben in der Provinz auch tüchtige Künstler, die jeßt ungerehtfertigterweise zurückgesetzt

worden sind der Etat des Hauses der

Abg. Dr. Krieger gra Volksy.): Wir stimnèn dem Reprä-

Damit schließt die Erörterung ; Abgeordneten wird genehmigt.

Sodann wird die Beratung des Etats der Eisenbahn- verwaltung bei dem Kapitel der ordentlichen Ausgaben „Wilelmshaven-Oldenburger Eisenbahn“ fortgeseßt.

Aba. Traeger (fr. Volkép.) wünscht eine Verbesserung der Eifenbahnanlagen in Varel.

Das Kapitel wird genchmigt, ebenso ohne Erörterung die übrigen Kapitel der ordentlichen Ausgaben.

(Schluß des Blattes.)

Statistik und Volkswirtschaft.

Deutschlands Außenhandel im Januar 1903.

Nach dem vom Kaiserlichen Statistishen Amt herausgegebenen Januarbeft der „Mcnatlichen Nachweise über cten autwärtigen Bandel®

beitrug im Januar 1903

1) die Einfuhr in Tonnen zu 1000 kg: 3203 699 gegen 9 966 956 und 3048436 in den beiden Vorjahren, daher mehr 936 743 und 155 263; dic Edelmetalleinfubr: 91 gegen 97 und 80. Von 43 Zolltarifnummern zeigen 26 eine verstärkte, die übrigen eine zum Teil sehr wenig verminderte Zufuhr. Erden, Erze (+ 99 066), Getreide (4+ 8b 664), Kohlen (+ 65 841, Abfälle (+ 22 315) brahten wesentlih höbere, Holz (— 56 124), Steine (— 9718), gr. Apotheker- und Farbewaren (—8§8187) wesentlich geringere Mengen.

9) Die Ausfuhr betrug in Tonnen zu 1000 kg: 3 149 758 gegen 2 474 258 und 2414 739 in den beiten Vorjahren, daber mehr 675 500 und 735 019; die Edelmetallauéfuhr: 39 gegen 27 und 45. Es lassen 30 Zolltarifnummern eine Zunahme der Ausfuhr erkennen. Hierunter ragen hervor: Kohlen (+ 529 936), Erden, Erze (+ 122 619), Eisen (+ 2 270). Unter den Nummern mit einer Abnahme d.r Ausfuhr sind nur Materialwaren mit einem Ausfall ‘von 17 869 t von besonderer Bedeutung. Größer als dieser Ausfall ist die Ab- nabme der Robhzuckerausfuhr mit 38 361 t weniger. Groß- britannien und die Vereinigten Staaten von Amerikä teilen \sich în diesen Ausfall.

Zur Arbeiterbewegung. % Gestern morgen ist, der „Rh.-Westf. Ztg.“ zufolge, der größte Teil der Bandwirkergesellen der Firma Lucas u. Vorsteher in Barmen in den Ausstand getreten. Vor 14 Tagen stellten die Arbeiter plöylih an die Firma folgende Bedingungen: 1) Abschaffung des Prämiensystems, 2) zebnvrozentige Lohnerhöhung und einige flein2 Nebenforderungen, tie bauptsählich die Nebenarbeiten betrafen. Obgleich die Firma das Prämiensystem nunmehr fallen lich und auch die übrigen KForterungen bezüglih der Nebenarbeiten buwilligte, sogar auf vielen Bandstüblen für die besseren Arbeiter eine nit geringe Lohnert öhung eintreten ließ, wurde denno vor 14 Tagen die Kündigung eingereit, der gestern bei Ablauf der Frist ter Auéstand+folgte. Von 130 Arbeitern sind 115 ausständig Der bei der Firma Karl Offermann in Remscheid aus- gebrochene Feil e nbauerstreif (vgl. Nr. 43 d. Bl.) nimmt, wie dasselbe Blatt mitteilt, unmer größere Dimensionen an Am Mittwochabend bes{loß der ‘Feilenhauerverein, dem pom Metallarbeiterverband ver- bängten Streik beizutreten Gleiches erklärten die außerb3lb Rem- cheids für die Firma O. arbeitenden Handscilenhauer. Die Firma arbeitet gegenwärtig mit cinigen Lehrlingen, sowie wenigen, den organisierten Gewerkichaffen nicht angehörenden Arbeitern Zum Auéstand der Kesselshmiede der Maschinenfabriken von Heinrich Lanz în Mannheim (val. Nr. 48 d. Bl.) erfährt

wide ih | daß bier wieder cin Versuch gemazcht wird, in |

Repräsentation, und wir haben auch gar nicht dea W mschG. taß fe es | Wir können uns auch ohne solche Festlichkeiten mit ten Ministern |

periode stehen und mit cinem bierauf bezüglichen Beschluß den Be- | nd |

Minifler | erkenne ih vollständig an, aber ih

ces mit dem |

die „Frkf. Zig.*, daß eine Versammlung der A1beiter den Bericht der Kommisfion entgegennabm, die wegen des Ausstandes mit dec Dircktion der Fabriken verhandelt halte. Die Unte-bantlungen wverliefen erfolalos, weil die Direktion | auf ihrem Standpunkt ter Einführung ter Kontrolluhren beharrt. Die Versammlung beauftragte die Kommission, nohmals bei der Fabrikleitung vorstellig zu werden Menn die Kontrolluhren nit | beseitigt werden, so wollen sämtliche Arbeiter der Lanzschen Fabriken sofort ihre Kündigung einreichen.

Kunst und Wissenschaft.

v. A. Als seltene Gäste haben sich im Künstlerhause eine | Anzabl englisher Künstler zu einer Ausstellung vereinigt Ter Saal mit ibren Bildetn trägt kein besonders charakterist-\ches Ge- vpräge, wir erhalten in ibm nicht den Eintrack stark vorwärts drängenden künstlerischen Lebens Natüulich finden au nit die beiten | Werke ibren Weg in das Ausland, und es wäre voreliig, aus den hier auégestelitcnArbeiten irgend einen Rüichluß auf den Stand englischer | Kunst überhaupt zu machen. Man fann ñur die einzelnen Werke auf das bin, was fie uas zu sagen haben. prüfen. Drei Arbeiten neb-nen | bier in besonderer Weise das Interesse in Anspruch; es ift cin Zufall, dak es zugleih die umfangreichsten der Ausítellung sind: Frants- Brangwyns Bacchubzug, Tukes „Tho Diver“ und Stanhopes _The Quarry Team“. Am meien s ne und eigenen Blick verráät Frank - Brangwyn. Freilich aut che man ih mit seiner Arbeit befreundet, da er, wie englischen Kritikern nicht mit Unrecht rorgeworten wird, zueeilen in feinem r-chten Verhältnis zur dritten Dimension steht und eine cigentumliche Varlicbe für ausichlicklih draune Töne hat Das vôllig Fläthenhafte scines Kacchvêzuges macht es zunächst \{hwer, ih