1903 / 52 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger) scan diff

; f - gefunden. haben, die Macht des Glaubens den Bann zu brecen;; das Kreuz hoh emporhaltend und das „Sancta Pacia“ sprechend, schreitet er furchtlos dur die vor ihm ausweichen- dn und versinkenden Rosenhecken hindurch zum Königsschloß, wo ein Kuß das s{lummernde Leben erweckt. Das alles zieht in ge- älligen, freilich etwas breiten, mehr lyrisch gestimmten als dramati\ch elebten Scenen an den Blicken vorüber. Recht hübsch und echt märchenhaft empfunden ist die Scene, in der die alte Katherin, die Anhängerin der Königin Trude, die Frinzesin das ihr verbotene, ver- bänani*volle Spinnen lehrt, theatralisch am wirksamsten aber der das Durchschreiten der Hecke sildernde Schlußakt. Das Beste an dem Werke aber ist die fast durchweg edle Vers\prache, in deren natürlihen Fluß nur hier und da ein etwas ge- S Reim \törend hineinklingt. Die Aufführung war dur ea Regisseur Herrn Halm sorgfältig vorbereitet und bot namentli am Schluß sehr wirksame Bühnenbilder. Als Darsteller taten fich in den Hauptrollen Fräulein Taliansky (Dornröschen) und Herr Walden (Prinz Rolph) hervor. Aber auch die Damen von Seyffertitz, Rauh und Wenck, die Herren Pittschau, Connard, Wehrlin u. a. boten sehr anerfennenswerte Leistungen. Der Beifall war nah dem dritten und vierten Akt am herzlichsten und rief den anwesenden Ver- fasser mehrmals auf die Bühne.

Centraltheater.

Eine Wiener Operettengesellschaft unter Leitung des Direktors Gabor Steiner eröffnete gejtern ein Gastspiel im Central- thcater mit einer „Das Mädchen von der Heilsarmee“ (The belle of New York) betitelten amerikanischen Operette, Text von è Morton, Musik von Gustav Kerker, die von L. Krenn und

. Lindau für die deutsche Bühne frei bearbeitet ist. Von einer Handlung zu sprechen ist kaum mögli. Es sud ein paar Ansäße dazu vorhanden, die aber sofort wieder in allerlei possen- haften Scenen und Ausstattungswirkungen untergehen. Ueberhaupt traten die Massenscenen und die Ausftattung, für die ein großer Auf- wand gemacht war, in den Vordergrund, und man muß das inesische Neujahrsfest im dritten Bild und das Kostümfest im leßten Bild mit ibrem immer neu sich häufenden scenishen Inhalt und der guten Gesamtwirkung lobend hervorzuheben. Die Musik i ¿war gefällig, hat. aber feine E Eigen“ chaften. Sie verschmäht weder die billigen Wirkungsmittel der Sentimentalität noch die fast brutale Krast sogenannter „Reißer“. Die Einzelleistungen waren zum Teil vorzügli. So gefielen Herr Scibold und Fräulein Süßenbeck durch ihren graziösen, eht musikalischen Tanz, und trugen eigentlich den Haupterfolg des Abends davon, der sich bei einer im vierten Bilde kunstvoll ausgeführten Pfeifferpolka no steigerte. Neben ihnen sind noch die Herren Tuschl, Pagin, Lunzer, Glawat\ch, Narady, die Damen Mafssary, Merviola, Zwerenz u. a. hervorzuheben. Der Direktor, der Kapellmei\ter Karl Kapeller und alle Mitwirkenden Fonnten wiederholt für den reihen Beifall des zum großen Teil aus Oesterreichern bestehenden Publikums danken.

Konzerte.

Das leßte Moderne Konzert des Berliner Tonkünstler- orchesters unter Kapellmeister Strauß am Montag im Neuen Königlichen Operntheater gehörte niht zu den am besten ge- lungenen. Smetana is in seiner selten au geführten \ymphonischen Dichtung „Tabor“, die den Abend eröffnete, nicht der Ton- seßer, den man kennt und \{äßt. s i im Gegensaß pu FORen anderen Kompositionen etwas Kühles, Nüchternes in dem

erk, das feine Fre e aufkommen e Noch unerfreulicher aber war die zweite Orchestergabe, eine „heroishe Symphonie“ in C-Dur von Hans Huber, eine erfindung8arme Programmusik, die man nur zu dem in jeder Aas verpönten „genrs ennuyeux“ renen, und da sie auch gar keinen Gindruck Pexvormes, mit diesem summarischen Urteil abtun kann. Einige Entschädigung für diese beiden wenig erfreulichen Moder as bot das glänzende Klavierspiel der Frau Sophie

enter, die nah langer Abwesenheit sih wieder in Berlin hören ließ, sowie die Wiedergabe der den Schluß des Abends bildenden kraftvollen und farbenreicchen Tonbbonischen Dichtung „Hunnenshlacht“ von Liszt. Louise eta E die an demselben Abend im Saal Be- stein auftrat, brate ihre tiefe, angenehme Altstimme in einer Arie von Gluck und Liedern von Schubert und Brahms gut zur Geltung. Ernsten Kompositionen wurde sie auch im Vortrag gerecht, aber für den Ausdruck heiterer Empfindungen erwies sh ihr Organ zu shwer- flüssig. An demselben Abend traten noch Martha Klevesahl Gesang) und Jeanne Robert (Rezitation) im Beethoven- aal auf. Die Sängerin \tand mit ihren Leistungen um ein Erkleckliches inter ihrer vortragenden Kollegin zurück. Sie sang mit glei{mäßig müder, zarter Stimme, die sih nie zu einem lebhaften Ausdruck emporzus{wingen vermochte. Dagegen rezitierte Jeanne Robert sowohl ein Bruchstück aus einer Dichtung des Prinzen Schönaich-Carolath wie verschiedene moderne Lieder mit GIRWETES modulationsfähigem Organ und, wo es am Plate war, mit Anmut und frischer Laune. i Fräulein Paula Szalit, die hodbegabte junge Pianistin, gab am Dienstag in der Singakademie ihr leytes Konzert in dieser

Theater.

Königliche Schauspiele. Sonnabend: Opern- haus. 47. Vorstellung. Der Troubadour. Oper in 4 Akten von Giuseppe Verdi. Text nah dem

talienishen des Salvatore Camerano. Javotte. Ballett in 3 Bildern von J. L. Croze und Emil Ub Musik von Camille Saint-Saëns. Anfang

r.

Schauspielhaus. 50. Vorstellung. König Heinrich der Fünfte. Schauspiel in 5 Mtlenn von William Shakespeare. Mit Benutzung der Ueber- sezung von August Wilhelm von Schlegel für die deutsche Bühne eingerihtet von Wilhelm [- bäuser. Anfang 7} Uhr.

Sonntag: Opernhaus. 48. Vorstellung. Die

auberflöte. Oper in 2 Aufzügen von Wolfgang | Der

madeus Mozart. Dichtung nach Karl Ludwig | 7 Giesecke, von Emanuel Scikaneder. Anfang 7} Uhr.

Schauspielhaus. 51. Vorstellung. Die Gerechtig- Xeit. Eine Komödie in 4 Aufzügen von Otto Ernît. Anfang 74 Uhr. Y

Neues Overntheater. Othello, der Mohr vou Venedig. Trauerspiel in 5 Aufzügen von William Shakespeare. Ueberseyt von Wolf Graf Baudissin (Sélegel-Tieck). Anfang 74 Uhr. Der Billet- E findet täglich im Königlichen Schauspielhause

att.

N. (

Weber.

Uhr: rophet.

abend

L . 74 Uhr. Deutsches Theater. Sonnabend: Monna Vaunna. Anfang 74 Uhr. Sonnt achmittags A Ube: Die Weber. Abends 74 Uhr: Monna Vauna. n Montag: Monna Vanna. » Residenzt . Sonna 4A Anfang j onn : Sonntag ersien Male: von B.

Berliner Theater. Sonnabend: Dornrösthen. | by

Sonntag : Alt-Heidelberg. Montag: Dorurösthen.

Sdzillertheater. 0. (Wallnertheater.) Sonnabend, ds 8 Uhr: Wohltätige Frauen. Lustipiel in 4 Akten von Adolph L'Arronge.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Ein Ehrenwort. Abends 8 Uhr: Jugendfreunde.

Montag, Abends §8 Uhr: Wohltätige Frauen. riedrich Wilhbelmstädtishes Theater). Sonnabend, Abends 8 Uhr: Jugend. Ein Liebes- drama in 3 Aufzügen von Max Halbe.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Wallensteins Tod. Abends 8 Uhr: Wohitätige Frauen.

Montag, Abends 8 Uhr: Jugendfreunde.

Theater des Westens. Kantstr. 12. Sonn- abend: Volkstümliche Vorstellung zu halben Preisen: Der Freischütz. von Friedr. Kind.

Neues Theater. S&iffbauerdamm 4a. Sonn- Die Fliege. (La Mouchs.) 3 Akten von Antony Mars, in deutscher Bearbeitung von Benno Jacobson. Schwank in 1 Aufzuge von

Sonntag, Nachmittags 3 Ubr : Bei halben Ledige Leute. Vorher: Der Oberlehrer.

Mittwo, dea 2. Februar: Zum ersten Male: Die Lokalbahn. Komödie in 3 Akten von Ludwig

eater. Direktion Sigmund Lauten- d: Lurtti,

v pes Dover, deutsh von Max Schönau. 7 hr. E

Mittags 12 Uhr: Leonarda. Biörnson. Vorher: Conférence. M. Georges Vanor.

ison. Vermöge ihres seltenen musikalishen Taktes weiß fie, troß E Jugend, sogar N feltene in ein Maße gerècht g werden, wie die Wiedergabe feiner D-Dur-Sonate zeigte. Mit fsouveräner Sicherheit und starkem Temperament führte sie die kleineren Nummern und auch eine Suite von Ed. Schütt durch, bei der fie in Alfred Wittenberg einen vorzüglichen Mitwirkenden für den Geigenpart gewonnen hatte. Der Beifall, den die Konzertgeberin fand, nahm zeit- weise stürmische Dimensionen an. Ebenfalls am Dienstag konzertierten im Beethovensaal die Altistin Juana Heß und die Klavier- arc Therese Slottko. rahms, Wolf und R. Kahn mit gutem Vortrag und großen Stimm- mitteln, ohne jedo einen befriedigenden Eindruck hervorzurufen; das erklärt fih dadur, daß die verschiedenen Negister ihres Organs absolut unausgeglihen sind. Am wenigsten ansprehend war die tiefe Lage, die rauh erflang und häufig forciert wurde. Mit Liedern, die 2E in der Mittellage hielten, wie z. B. „Lachen und Weinen“ von Schubert wurden dagegen recht gute Wirkungen erzielt. Der Beifall, der nah der Kahnshen „Novemberfeier“ seinen Höhepunkt erreihte und sürmish die Wiederholung dieses Liedes verlangte, galt in der Hauptsache der reizvollen Komposition und dem Komponisten, der selbst der Sängerin alle Lieder in feinsinnigster Weise begleitete. Die Technik der Klavierspielerin ist sehr weit ent- widelt, ihr Anschlag außerordentlih weich und doch kraftvoll. Jm Bezug auf den Vortrag blieb allerdings vieles zu wünschen übrig. So spielte sie Beethovens „Appassionata" in Bezug auf Rhythmus und Dynamik ganz willkürlich und \chöpfte auch den Inhalt des Chopinshen Nocturne in Fis-dur und der Ballade in G-moll nicht aus. Auch ihren Darbietungen folgte reihliher Applaus.

Ein von Frau Emily Hamann-Martinsen am Mittwoch in der Singakademie veranstaltetes Konzert wurde mit lebhaftem Beifall aufgenommen. Die Dame hat ihren guten Ruf als Sängerin von feinem Geschmack und sicherem musikalischen Takt wieder vollauf bewährt. Die Stimme entwickelte Kraft und Wohlklang; nur hin und wieder sien das Organ unter einer Indisposition zu leiden. Besonderen Erfolg erzielte die Künstlerin mit Liszts „Drei Zigeunern“ und mit dem lebendigen Vortrag von H. Herrmanns temperamentvollen Kompositionen „Drei Wanderer“ (von Karl Busse) und „Der Musikant" (von Adalbert von Hanstein).

Im Königlichen Opernhause wird morgen „Der Trouba- dour* von Verdi, in Verbindung mit dem Ballet „Javotte“ von Massenet, wiederholt. Die Damen Farrar (Leonore), Schröter (Azucena), die Herren Berger (Luna), Sommer (Manrico) sind in den Hauptrollen der Oper beschäftigt; im Ballet tanzt Fräulein Dell’Era die Titelpartie. |

Fm Königlichen Schauspielhause kommen von den Werken, die vor dem 1. Januar d. angenommen wurden, in dieser Saison noch folgende zur Aufführung: „Die Siegesfeier“ von Hermann Katsh, „Die Schloßherrin“ von Capus, Kalidasas „Safkuntala*“ in der Bearbeitung von Marx Möller, eSolon in Lydien“ von Theodor Herzl, „Der Fremde“ von F. Lien- hard, „Seeluft“ von Stobißer, „Die Toten leben“ von MWilbrandt. In der nähsten Saison sollen aufgeführt werden : euge Schönheit“ von Fulda, dazu die „Schule der Ehemänner“ von Molière, überseßt von Fulda, „Frau Königin“ von F. von Schönthan und F. Koppel-Ellfeld und „Prinzeßchen Braut“ von Hans Erdmann.

Seine Majestät der König Eduard besuchte gestern abend, wie „W.T.B.*“ meldet, das Deutsche Theater in London und folgte der Aufführung des Lustsviels „Im bunten Rock“ mit sihtlihem Interesse. Das Haus war ausperkauft. Die für die deutshe Bots- chaft reservierten Pläße waren von deren Mitgliedern beseßt.

Mannigfaltiges.

Berlin, den 20. Februar 1903.

Die Stadtverordneten begannen in ihrer gestrigen S ißung mit den Beratungen des Stadthaushaltsetats für 1903. Der Etat {ließt in Einnahme und Ausgabe mit rund 1173 Millionen Mark ab, d. h. 5 Millionen mehr als im Vorjabre. Dazu kommen noch die Etats der städtishen Werke mit rund 974 Millionen. Für diejenigen Ver- waltungen, die Zuschüsse erfordern, sind 804 Millionen Mark an

us{chüssen eingestellt worden, d. h. 2 Millionen weniger als im Vorjahre. Allein beim Bauetat sind 4 Millionen weniger an Zu- \{üfsen eingestellt worden. Bei denjenigen Verwaltungen , die Uebershüsse liefern, sind die vershiedenen Einnahmen mit über 44 Millionen gegen das Vorjahr im Rückstande geblieben. An Steuereinnabmen sind 67,8 Millionen eingestellt, d. h. 2,9 Mil- lionen mebr als im Vorjahre. An der Bruttoeinnabme von 94,25 Millionen sind u. a. die Einkommensteuer mit 33,5 Millionen, die Grundsteuer mit 22,75 Millionen, die Gewerbesteuer mit 8,5 Millionen beteiligt. Der Prozentsay der Einkommensteuer soll

Erstere sang Lieder von Schubert,

von 100 auf 108 v. H., der der Grund- und Gewerbesteuer von 150 auf 162 v. H. erhöht werden. An die Begründung der Vorlage durch den Stadtkämmerer Maaß, welcher nachzuweisen suchte, d

man sich tro vorsichtiger Berehnungen in der Zwangslage befinde, die üblichen ommunalsteuerzus@lüge zu überschreiten, knüpfte \ih eine längere lebhafte Debatte, an welcher die Stadtvv. Cassel, Dr. Preuß Mommsen, Singer und der Oberbürgermeister Kirschner \ih be, r: Darauf wurde der Etat einem Ausschusse zur Vor beratung überwiesen.

Marienburg, 19. Februar. (W. T. B.) Die Nogat hat beute bei Peyer-Niederkampe den Damm En und die umliegende Gegend unter Wasser geseßt; viele Häuser sind über- chwemmt. Bei Marienburg ist die Nogat infolge des Damm- bruches etwas gefallen. :

Gleiwiß, 19. Februar. (W. T. B.) Der „Oberschlesische Wanderer“ meldet: Auf der „Friedenshütte"“ bei Morgenroth stieß bei der Kreuzungsstelle der Hüttenbahn ein mit glühender Schlacke beladener Wagen, der von einer Lokomotive gezogen wurde, mit einer anderen Lokomotive zusammen. Ein Nangier- meister geriet unter die Lokomotive und wurde an beiden Beinen \{chwer verletzt; zwei Rangierer wurden gegen den Wagen mit glühender Schlacke geschleudert und erlitten \chwere Brandwunden.

Glasgow, 19. Februar. (W. T. B.) In der vergangenen Nacht brach in Gebäuden der Govan Road, welhe mit E, und Naphthabeständen gefüllt waren, eine Feuers,

run aus, die sih rasch über eine Fläche von mehreren Acres ausdehnte. Brennendes Oel floß nah dem Hafen. Die dortigen Shuppen der Shipping Company wurden vom Feuer ergriffen. Die Feuerwehr arbeitete die ganze Naht und heute morgen gegen 9 Uhr schien die Gefahr einer weiteren Aus breitung des Feuers beseitigt. Um 10 Uhr entstrômte indessen dem ursprünglihen Brandherde wiederum eine Masse Naphtha und Paraffin und seßte den Landungs8steg der Finnestonfähre in Brand, der zer\tört wurde. Der Schaden wird auf 40 000 Pfd, Sterl. geschäßt.

Toronto, 19. Februar. (W. T. B.) Ein Erxpreßzug der Grand Trunk Railway wurde in der Nähe von Whitby beute früh von den Schienen ges{leudert und stürzte einen 25 Fuß hohen Damm hinab. Dreißig Passagiere wurden mehr oder weniger {wer verlegt.

Höganäs (Schweden), 19. Februar. (W. T. B.) In einem

biesigen Schacht wurden heute mittag durch einen Erdrut\ch drei p

Arbeiter verlegt und drei vollständig vershüttet. Für eine Rettung der letzteren besteht keine Hoffnung. Gleichzeitig wurde in einem anderen Schachte ein Arbeiter durh herabstürzende Kohlen getötet.

Newark (New Jersey), 19. Februar. (W. T. B.) Heute morgen stieß ein Zug der Delaware -Lackawanna - Bahn mit einem Wagen der elektrishen Bahn, in dem si eine Anzahl Schulkinder befanden, zusammen, wobei zwölf Personen getötet und ungefähr 30, darunter einige shwer, verleßt wurden.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

München, 20. Februar. (W. T. B.) Seine Königliche Mei der Prinz-Regent verlich dem Staatsminister rafen von Crailsheim sein Reliefporträt in Bronze von Professor Hildebrand. Heute mittag empfing der Prinz-Regent den Grafen in längerer Audienz.

(Fortseßung des Nichtamtlichen in der Ersten, Zweiten, Dritten und Vierten Beilage.)

abend: Der Kameliecnonkel. 74 Ubr.

onfkel. Sonntag,

Julia.

Steiner.

Nom: j D Ï 6 Î g Romantische Oper in 4 Akten Anfang 74 Uhr.

Musk von Carl Maria von

Anfang 74 Uhr. fi E Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen : Postillon vou Lonjumeau. - Abends Gastspiel

Montag: Tanzidylleu : Miß Jsadora Duncan.

þhou. Drama in 2 Aufzügen.

Nicolaus MRothmühl. Der

zügen. Anfang 74 Uhr. des Westens

S@{wank in 74 Uhr.

Vorher: Der Oberlehrer. A. Brieger. Anfang

eisen: liege.

Friedrih- und Universitätsstraße Notbrücte. Lustspiel in 3

Abends 74 Uhr: Die

Anfang 8 Uhr. Sonntag, Nachmittags schaukfel.

Thaliatheater. Dresdener Straße 72/73. Sonn-

) i Posse mit Gesang und Tanz in 3 Akten von Leon Leipziger. Anfang

Sonntag und! folgende Tage: Der Kamelien-

Nachmittags 3 Uhr:

Bentraltheater. Sonnabend: Ensemblegastspiel | der Wiener Operettengesellschaft von Wien“ unter Leitung des Herrn Direktors Gabor Das Mädchen von der Heilsarmee.

Nellealliancetheater. Sonnabend: Am Tele-

T Hierauf: Cupido & Cie. Schwank mit Gesang und Tanz in 3 Aufs

Montaa, den 23. Februar: Gasispiel des Theaters ste Die Fledermaus. : Fohann Strauß. (In bekannter Besetzung.) Anfang

Trianontheater. Georgenstraße, zwischen Sonnabend: Die brü ten von Fred Grésac und Francis de Croisset. Deutsh von Max Schocnau.

3 Uhr:

Keethovensaal. Sonnabend, Anfang 8 Uhr: Konzert von Felix Grossi (Violine) mit den Philharmonischen Orchester (I. Rebicek).

Birkus Schumann. (Karlstraße.) Sonnabend Abends 4 Uhr: Galabenefizvorstellung für da vorzüglisten Radfahrer der Welt Mr. Diavolo mit seinem unkopierbaren Akt Loopinmg the Loop. Am 27. Februar: Unwiderruflich legt Auftreten. Außerdem: Die besten Kunstspezial täten und neuen Debüts, sowie Direktor Alb. Schumanns neueste Kreationen. Die luftiges Heidelberger. 8

Sonntag: Zwei Vorstellungen. Nachmittag? Clownvorstellung sowie die reizende Pantomit Pierrots Weihnachten mit dem Bonbonrege"- Jn beiden Vorstellungen: Looping theo 1,00 und die neuen Debüts.

Nomeo und

„Venedig in

Operette von

Familiennachrichten.

Verehelicht: Hr. Hauptmann Walther von Be

mit Frl. Olga Vogel (Zürich). - Hr. M Dietrich von Stein mit Frl. Margarete Wer (Breslau). 4 Geboren: Ein Sohn: Hrn. Hans von Pn buer (Rostock). Hrn. Oberlehrer Dr. V Wehner (Charlottenburg). Eine Tochte! Hrn. Amtsgerichtôrat Sternberg (Zielenzig). Gestorben: Hr. Amtsgerichtôrat a. D. Paul e (Berlin). Verw. Fr. General Olga Arn

Die Liecbes-

(Louts) Schwank in

Matinée. Zum Schauspiel in 4 Âfklen

Von

Konzerte.

Singakademie. Sonnabend, Anfang 8 Uhr: Klavierabend von Paula und Flora Joutard.

Saal Bechstein. Sonnabend, Anfang 74 Uhr : x. Kammermusikabend von Wilma Norman- Neruda (Lady Hallé) und Friedrich Gerns-

geb. Hohoff (Ballenstedt a. H.).

Verantwortli Redakteur Dr. Tyrol in Charlottenburg.

Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin

Druck der Norddeutshen Buchdruckterei und Verlas Anstalt, Berlin SW., W traße Nr. 32

Acht Beilagen (cinsließlich Börsen-Beilage).

Erste Wbilage

zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlih Preußischen Staatsanzeiger.

¿ 44.

Berlin, Freitag, den 20. Februar

Verichte vou deutschen Fruchtmärkten,

19083.

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Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner höchster

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Außerdem wurden am Markttage (Spalte 1) nah überschlägliher Ss verkauft Doppelzentner (Preis unbekannt)

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16,00 16,60

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12,80

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Rastatt Braunschweig . Château-Salins

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14,00 13,70

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Rastatt es Château-Salins

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Landsberg a. W. . Kottbus . A Wongrowiß Breslau . . Hirschberg i. Ratibor . Gösttingen Geldern . Sigmaringen Döbeln Langenau Nastatt Château-Salins

Sl.

Bemerkungen.

Nr. 14 des „Zentralblatts der Bauverwaltung“, heraus- “gr im Ministerium der öffentlihen Arbeiten, vom 18. Februar at folgenden Inhalt: Amtliches: Bekanntmahung vom 10. Februar 1903. Ni@eßtamtliches: Ueber die Verwendungsfähigkeit von Traß- môrtel im Mauerwerk von Talsperren. Vermischtes : Holzeinlagen in altem Mauerwerk. Wiederherstellung der Nikolauskirhe in Laun. - Bücherschau.

Verdingungen im Auslande.

Oesterreih-Ungarn. __4. März, 12 Uhr. Direktion der priv. Oesterr.-Ungar. Staats- eisenbahngesell schaft: Lieferung von preuß.-oberschle\. Zimmer- heizkoble, Primaqualität, und zwar: zusammen 4700 t Stük- und Würfelkoble und 4000 t Nußkoble. Näheres bei der Direktion (Materialwesen) der genannten Eisenbahngesellschaft in Wien [, Schwarzenbergplay Nr. 3, 111. Stock, Tür 25, und beim „Reiche- anzeiger“. Belgien.

Li 27. Februar, Mittags. Gouvernement provincial in Mons Lieferung von Schulmöbeln für die Schulen in-Bernifsart. 8192 Frs. Sicherheitsleistung 800 Frs.

3. März, 11 Uhr. Administration des hoapices @t accoura de la ville de Bruxelles: Sieferung von 2000 kg Kaffee für das 2. Trimester 1903 und Eiern in 28 Losen für die Zeit von 6 Monaten vom 1. April d. I. ab,

6. März, 11 Uhr. UHospices civils in Brüssel, Boulevard du Jardin Botanique: Ueferung von Strümpfen, Mütteen, Tüchern, Kattun, baumwollenen und wollenen Decken, Schuhzeug, Tv, Flanell, Wolle zu Strohsäcken und zum Stricken, Taschentüchern, Wachs leinwand 2c. Ä. 6. März, 10 Uhr. Gouvernement provincial în Brüssel Lieferung von Möbeln für die Schule in der Gemeinde „den Hoeck“. 704 Frs. Sicherbeitäleistung 300 Frs. Anzebote zum 2. März.

9. März, 12 Uhr. Station Lüttih-Guillemins: Lieferung bon Materialien zur Instandhaltung der Gebäude der Gruppe Lóttich Cahier des charges spécial No. 11 gratis). Angebote zum 9. März.

17. März, 1 Uhr. Uôtol dos ville in Brüssel: Lieferung von flastersteinen. 12 Lose. Sicherheitsleistung 500 Frs. für das Los. Lastenheft 50 Cts. Angebote zum 16. März vor 4 Uhr Nachmittags.

25. März, 11 Uhr. Sociétó nationals des cheminas de fer vicinaux, 14, Rue de la Science in Brüssel: Bau der Strecke von Bois-Seigneur-Isaac nah Braine-Allend. 151 480 Frs. Sicherheits- leistung 15 000 Frs. Angebote sind bis spätestens zum 24. März an

16,00 16,60

12,80

12,20 | 12,20 | -

13,90

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10,80

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] Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufswert auf volle Ein liegender Strich (—) in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der

Weizen. | 15/00

14,70 14,80 15,30 15,80 14,50 14,65 14 40 14,60 15,80 15,80 15,00 15,20 16,60 16,60 e

17,00 17,20

Kernen (enthülfter Spelz, Diukel, Fesen). 16,20 16,20 16,44 16,44 16,80 | 16,90 17,00 17,00

R og genu. -—— 13,20 —- 13,40 11,90 12,00 12,60 12,70

13,50 13,10 13,90 14,20 13,10 14,50

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13,20 13,40 12,20 13,00 13,50 13,20 13,90 14,60 13,20

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13,30 13,00 14,40 13,00 14.00

13,00

14,20 15,20

Mark abgerundet mitgeteilt.

den Generaldirektor 25,

bei

zu senden. Pläne, Lastenheft usw. köpnen vom Februar ab beim Provinzialingenieur Dartevelde in St. Gilles Brüssel, Rue de Turquie 18, eingesehen werden. 31. März. Mittaas. UHôtsol de vills in Antwerpen: Bau eines Hafenbassins. 8 786 000 Frs. Sicherheitsleistung 500 000 Frs Angebote zum 29. März.

Nächstens. Börse in Brüffel: Postanstalten in Brüssel und Löwen. No. 172 )

Lieferung von Möbeln für die Cahier des charges spécial

Aegypten _16. März Verwaltung der ägvptishen Staatseisenbahnen Lieferung verschiedener Artikel, als: Staubwedel, Filz, Eimer, Dothte, Glasfamine, Kurzwaren u. |. w Bekanntmachung sowie Lastenhefte beim „Reichsanzeiger“

Verkehrsanstalten.

Nom 1. März ab treten im Wechselverkehr folgende neue Bestimmungen in Kraft.

1) Im deutschen und im deutsch-österreihischen Wechsel- verkehr kann das bei cinigen Postanstalten bereits bestehende Verfahren der vereciniaten Kartierung und Verpackung von Brief- und Fabrvostsendungen allgemein angewendet werden, soweit es sich nicht um zu umfangreiche Kartenshlüfse handelt. Zu den ver- einigten Kartenschlüssen des Wechselverkchrs sind Frachtkarten zu verwenden. In diese sind die Fahrpostsendungen und Vergütungs- beträge für Fahrpostsendungen wie bei reinen Frachtkartenschlüssen, die nabunvreisenden Briefsendungen nah den Vorschriften für die reinen Briefkartenschlüsse einzutragen. Ueber die Einrichtung solcher vereinigten Kartenshlüsse können die O.-P.-D. nah Benchmen mit den beteiliatea bayerischen und österreichishen Bezirk s behörden oder mit der Generaldirektion der Königlich württembergischen Posten und Telegravben selbständig Bestimmung treffen.

9) Vereiniate Kartenschlüsse und Frachikartenshlüsse des Wechsel- verkehrs. die Wertsendungen enthalten können, sind von den Reichsvolitansialten stets, also auch dann, wenn fie im Einzelfalle Wertserdungen nicht enthalten, als Geldbriefbeutel oder Geld- briefvakete zu bezeichnen (Titelschilder in Rotdruck) und bei der Uebergabe als Geldbriefbeutel in die Ladezettel cinzutragen; der Vericbluß dieser Beutel braucht jedoch nur dann mittels Siegellack oder Plombe hergestellt zu werden, wenn wirklih Wertseadungen darin cnthalicn sind. Dagegen find diejenigen vereinigten Kartenschlüsse und Frachikartenshlüsse, die nah der bei ihrer Einrichtung getroffenen estsetun niemals Wertsend ungen enthalten sollen, als Briefbeutel oder Briefvakete zu bezcihnen (Titelschilder in Schwarzdruck) und als

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690 230

13,80 14,40

268 14,10 93 15,50

| 1 volle t ] Der Durhschnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berehket. betreffende Preis niht vorgekommen ist, ein Punkt (. ) in den leßten \sechs

Spalten, daß entsprehender Bericht f ehblt.

solhe in den Ladezetteln zu vermerken. Bei den Geldbriefbeutelnzund Geldbriefpaketen find die Frachtkarten offen beizufügen, beilden Briefbeuteln und Briefpaketen in diese mitzuverpacken. L d

Von seiten der bayerischen und württembergischen Dienststellen werden die Kartenschlüfse in gleiher Weise bezeichnet und eingetragen werden. Dagegen werden die österreichischen Dienststellen, wie bisher nur diejenigen Kartenshlüsse als Geldbriefbeutel behandeln, die wirk- lich Wertsendungen enthalten.

3) Im Verkehr mit Bayern und Württemberg können sol vereinigten Kartenshlüsse, die außer Briefsendungen regel- mäßig nur F Ee LEIEM enthalten, durch Vermittelung des Eisenba npersonals ausgetaus{ht werden. Die O.-P.-D. haben in Fällen des Bedürfnisses das Erforderliche mit den beteiligten bayerischen und württembergischen Dienststellen zu vereinbaren.

4) Im Verkehr mit Bayern und Württemberg sind die auf Briefsendungen nah dem Bestimmungsorte der Karte haftenden Portobeträge in den Karten zuzutarieren. Bei Briefkartenschlüfsen find die Portobeträge von dem abfertigenden Beamten am Kopfe der Briefkarte durch den Vermerk „Zutarxiertes Porto . . . Pf“ erfihtlich zu machen; bei vereinigten Kartens{lü}sen ift das auf Briefsendungen haftende Porto in der Spalte „Lokalporto“ der Frachtkarte mit dem Zusaß „auf Briefsendungen“ anzusetzen. Die Wechselverkehrsbriefkarten (Formulare A 1 aä) werden einen besonderen Vordruck für die Portozutarierung erhalten; Verfügung hierüber bleibt vorbehalten.

Um die richtige Zutarierung der Portobeträge sicher zu stellen, hat jedes Ortspostamt im Reihspostgebiete, bas Karten- s{hlüfse von bayerishen oder württembergishen Dienststellen empfängt, diesen Stellen alsbald die Namen der zu seinem Bestellbezirke gehörigen Landorte usw. mitzuteilen; für die Postagenturen find die gleichartigen Mitteilungen erforder- lihenfalls durch die Abrechnungspostanstalten zu erlassen. Reichspossanstalten, die Kartenshlüsse auf bayerische oder württem- bergishe Ortspostar stalten abfertigen, werden gleiche Benachrichtigungen von den Empfangsstellen in Bayern oder g ju- ehen. Kommen bei Kartenshlüssen aus Bavern oder emberg Irrtümer bezüglich der Portozutaxierung dee o sind diese in gleicher

Weise wie bei Kartenshlüssen, die von Reichöpostanstalten berrühren, richtig zu stellen.

_ Vom 1. März ab werden die Beförderungsgebühren die Pakete nah Großbritannien und Jrland, die vom sender für die Leitung über die Niederlande mit dem Vermerk „übe Kaldenkirhen Vlissingen“ versehen sind, zum Teil ermäßigt. Die Postanstalten erteilen auf Wunsch nähere Auskunft.