1850 / 30 p. 2 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

MÄANGen, 24. Aan, (Nurnb. Kor) Sißung der Kammer der Abgeordneten. Zu Art. 16 des Gesetzes über die Versammlungen und Vereine : „Politischen Vereinen is es nit gestattet, mit andern inländischen oder ausländischen in Ver- hindung zu treten, sei es dur scriftlihen Verkehr, durch Absen- dungen oder dur Gründung von Zweig- oder Filialvereinen““ liegen, wie mitgetheilt, außer der Ausshußfassung: „Mit anderen inländischen oder ausländischen‘: „mit außerbayerischen“/z drei Mo- dificationen von den Abgeordneten Weis (11, Präsident), Lang und Boye vor. Dieselben lauten: I, Modification von Weis: Art. 16 wolle in folgender Art gefaßt werden: „Politishen Vereinen if nicht gestattet, mit anderen in der Art in Verbindung zu treten, daß entweder die einen den Beschlüssen und Organen des anderen unter worfen, oder mehrere,solche Vereine unter einem gemeinsamen Organe zu einem gegliederten Ganzen vereinigt werden.“ Il, Modification von Lang: „Vereinen ist es nicht gestattet, in der Weise mit einander 1n Verbindung zu treten, daß eine organische Gliederung unter denselben besteht, die Beschlüsse cines Vereines für dcn anderen bindend sind

diese Verbindung die Unterordnung eines oder mehrerer die Organe eines anderen stattfindet.“ (Unterstütßt Never, Kirhgeßner, Fr. Schniblein, Th. Wagner, F. Meuth, Rebenack, Dr. Lanzer, Arnheim, L. A. Jordan, J. Fischer.) [11 Modi N s: „Den politishen Vereinen ist jede or- ganische Verbindung mit nictdeutshen politischen Vereinen unter sagt.“

Hovf schildert das Gefährliche der Vereinscentralisation, wo- vei er sich auf den franffurter Märzverein bezieht und Schrif stüde des hiesigen Zweig-Märzvereins, dcs Hauptvereins für Bayern, verliest. Er findet die Möglichkeit, Freiheit für Alle zu erringen, nur in einem strengeren Verbote der Affiliationen, ein Mittel gegen

Uebergriffe der Regierung in dem Geseße über Verant

Hfkeit der Minister und empfiehlt die Annahme der Modifica tion des Abgeordneten Weis. Jäger erinnert an den Germanen Heinzen, der 3 Millionen Reactionaire schlahten lassen wolle. Die

Freigebung der Affiliationen hieße das Todesurtheil der constitutio- nellen Monarchie unterschreiben, ohne daß wir cine wahre Republik zu erwarten hätten, denn hierzu fehlten vor Allem die Republikaner, Der Redner schildert nun die Vorgänge der Februar-Revolution in Frankrei und diese selbst, welche durch die Centralisation der \o zial-demokratischeu Vercine hervorgerufen wurde; ein Miniaturbild, jedoch mit gleichfalls düsteren Farben, hätten wir in Baden und der Pfalz gehabt, wo selbst der „reactionare““ Brentano den orga nisirten Klubs weichen mußte. Das einzige Mittel, solchen Sce nén vorzubeugen, sei in der Modification des zweiten Präsidenten Weis gelegen, die er unterstüuße. Kirchgeßner unterstüßt die Modification des Abgeordneten Lang, welche von ihm und seinen Freunden ausgegangen sei. Eine Vereinigung unter cinem Haupt verein oder unter einer bestimmten leitenden Person dürfe nie zuge lassen werden. Dr. Sch{chmidt sichert dem Boygeschen Antrage seine Beistimmung zu und hält eine Lobrede auf die Merzvereine, dencn die geistige Macht zur Seite gestanden , die Presse und das freie Wort, die mehr als Bajonette und Prügel seien. Ex fragt, ob blos die Logik des Ministeriums die richtige sei, dann halte er sich freilich für. einen Stümper in der Logik, worauf er \sich in cine lange Da1 legung seiner logischen Denkweise verliert, auf das Zte Jägerbatail- lon kommt (natürlih im Wege der Logik), nachweist, daß Revolu tionen nit durch Verschwörungen gemacht würden, den Instinkt des Volkes, andere Mäuner als seine Beamte zu Vertrauensmännern zu wählen, als einen gesunden preist und wieder auf die unterfränkischeu Märzvoereine kommt, denen er vorgestanden, von hier auf die Reden der Vorredner kritisirend übergeht und endlih nach mehrfacher Un terbrechung seine einstündige Rede unter dem beifälligen Lächeln seines Nachbarn Reinhard sch{ließt. Freiherr von Lerchenfeld ge steht zu, so naiv zu sein, daß er gegen die Logik seines Vorredners nichts aufzubringen habe, nur die von demselben vorgebrachten Thatsachen müsse er etwas beleuchten. Seine (des Redners) Sache sei nicht, anzuklagen, allein hier müsse er ein Faktum aufstellen, welches ein schlagendes Licht auf die Centralisation der Máärzvereine werfe. Er verliest ein Aktenstück des bamberger Demokratenkongresses, die Organisation der fránkischen zur Durchführung der Reichsverfassung betreffend, und nennt die VBoereio und dle Dre; Die sch an diesen Kongresse be theiligten, wobei er jedoch die Namen der Duputirten, die er nicht anklagen wolle, verschweigt. (Gemurmel,) Aus | diesem Aktenstücke gehe hervor, daß die Mäuner, welche in Bamberg tagten, an die Gränze des Hochverraths so nahe an- | streiften, daß blos „unsere höchst liberale Auffassung des Amnestic- gesches sie vor der gerechten Bestrafung rettete.“ Dr. Schmidt erflárt, daß das verlesene Aktenstück nirgends Anklang fand und von den Vereinen felbst desavouirt wurde als das Werk unbesonne- ner Männer. Hirschberger: Es fehle nicht an Vereinen, welche die schauderhafteste Begriffsverwirrung sich zur Aufgabe gesetzt l Ât- ten. Zum Belege verliest er das Programm der deutschen Demo- fraten im Auslande (aus der Zeitschrift „Evolution,““ herausgege- ben von Becker und Michel in Biel) und schließt sich der Modifica= tion des Abgeordneten Weis an. Boye empfiehlt in kurzen Wor=- ten seine Modification. Bezüglich der Pfalz bemerkt er, daß der pfál=- zische Volksverein keinen blinden Gehorsam von den Lokalvereinen verlangte, Fsondern lediglih als geschäftsführend sich gerirte, und wenn es in der Pfalz zum Aufruhr gekommen, so sei viel daran Schuld, daß gewichtige Männer sich aus Feigheit bei diesem Vereine nicht betheiligten. Das verlesene Aktenstück bewcise nichts, da der Verein, von dem es ausgegangen, nah dem jeßt zu erlassenden Ge= seße ungeseblich und niht erlaubt wäre; darauf müsse man cin (ewicht legen. Heine will das Verbot der Affiliationen auch auf die nihtpolitischen Vereine ausgedehnt wissen, um gerecht nach allen Seiten zu sein, Er spricht sich entschieden ohne weitere Kritik gegen die Modification Boye's aus, beleuchtet und verwirft die Amende- ments der Abgeordneten Weis und Lang und schildert die instituir- tig Me eenen Wichtigmacher der Vereine, wobei es ihm gleichgül- (I Se fonservativ oder radikal seien, hier und dort Eigentliche und M e ogedbtei: tj und monströse Erscheinungen, vorgebracht Veo a, ah önnen niht durch Verschwörungen her- welche leverne Gene sogenannte lederne Revolutionen, auf dieselben, ja noch größe und eine lederne Regierung folgen, die sich führen. Ein Ániékve Nachtheile, als große Revolutionen, mit der Kammer, ver Reis. ta wolle er (Redner) nicht stellen, um Bergnügen zu mathen, es Vas Centrum und der Linken, nicht das

Wallerstein: Seig Wu fallen zu lassen. (Heiterkeit.) Fürst

ihm sehr ernst gewesen, Aae eine Animosität zu berathen, \ei

tirt habe. „Wir haben ungs fähr nere, daß man ihn nicht accey= tungsfrage der Abg. und ‘dey A der Redner fort, „in der Verhaf- reiches und Belegarmes; wollen wgznestiè genug vorgehalten, Beleg- vorliegendes Geseß fertig zu Trin do davon abgehen, um unser Weis geht weiter, als die des Aus\chus} Die Mokification des Abg. trums wieder weiter, als die dea es, und die des linken Cen- Linken noch weiter gehen, natürlich muß die der bald mehr, bald minder entschi ation erfüllt auc den Modificationssteller, Die Affssociationen , \{ der anderen

Vereine | Claus,

O'Connell \{uf,

178 mögen uns als Vorbild dienen, und die \chauderhaften gie die Wir hatten au iliationen j ende O Stein Gleis und unser ehrwürdiger Görres s von Lassaulx und Dóöllingerz der Prásident mahnt, den Es nicht zu unter)rechen), sie waren zu einem edlen, hohen Zwe vtr- bündet. Affiliationen können und dürfen fur uns demnach nicht ¿um Vorwurf sein. Beschließen wir das Verbot der Asstliationen, so ist es um das offene Vereinsrecht geschehen und das geheime Klub- wesen organisirt.“ Der Redner greift nun Lerchenscld wegen Ber- | lesung des fraglichen Aktenstückes an, obwohl er annehme, daßÿ der- selbe niht denunziren habe wollen, und bedauert, daß der Verein, | dessen Manifest Hirschberger verlesen, nicht ins Leden geLG sei, da gerade diese cynishe Sprache dem Volke warnen die Augen für immer geöffnet haben würde. Zum S{lusse würde cr es bedauern, wenn eine der zwci ersten Modificationen angenommen werden würde; wie das Geseh liege, so wäre es von großem Vortheile, der Ausschußfa\}ung beizutreten, um dem vormärzlichen Partifulariêmus vollständige Vertretung zu bewirken. Reinhard zieht über die Nach=- lássigkeit der Büreaukraten im März 1848 los. Crämer will den gan- zen Artikel gestrichen wissen und spricht im Interesse der Arbeitervereine, nicht blos der so übel geschilderten fränkischen, sonde: n der altbayerischen und oberpfälzischen Arbeiterbildungsvereine, von denen er mehrfache | Was treibt unscre Arbeiter zu Vereinent |

|

sie geben bessere Muster ab, als man uns fortwährend vorführt. sterhafter Tendenz in Deutsch-

Adressen Übergeben habe. „W „C E Der yvolitische Schwung der Zeit ? Gewiß nicht, sondern die joziale Verbesserung ihrer Lage.“ Der Redner entwickelt ein krauriges Bild der politiscen und sozialen Existenz unserer Arbeiter, wo blos Vereine eine Verbesserung aubahnen und abhelfen könnten.

(Schluß folgt.)

Sachfen. Dresden, 28. Jan. (D. A. Z) Erste Kam mer, Nachdem die durch das Königliche Dekret, den Elsterbrunnen betreffend, postulirten 90,000 Rthlr. behufs der CEmporbringung die- ses Etablissements mit 58 gegen 5 Stimmen Ener Ser I DEY zweiten Kammer beywilligt worden waren, hätte man nicht glauben sollen, daß derselbe Gegenstand in der heutigen Sibung der ersten Kammer noch eine dreistündige Debatte hervorrufen würde. Der Finanz - Ausschuß der Kammer hatte sih mit der Motivirung der | bier einschlägigen Postulate, wie erstere in dem Berichte des | Finanz - Ausfchusses der Kammer über die gleiche An- gelegenheit geführt worden war, allenthalben einverstanden er- flärt und demgem&ß der diesseitigen Kammer den Beitritt zu den Beschlüssen der anderen Kammer angerathen, also 1) nach trägliche Bewilligung des zur Emporbringung der Elster- quellen von der Regierung nachgewiesenen Mehraufwands von 7441 Rthlr.; 2) Uebernahme des Elsterbades auf den Staat mit allem Zubehör, insbesondere Grundstücken, Quellen, Gebäuden, Badevor richtungen, Jnventarien-Gegenständen 2c. unter Compenjation Ter dem Unternehmen bisher aus der Staatskasse gelcisteten Vorschiisse und theils {ou gewährten, theils zur Deckung einiger vorhandenen Passiven noch zu gewährenden Unterstüßungen, und demgemäß (Ge nehmigung der definitiven Verausgabung der betressenden, in der Defkretbeilage näher bestimmten Posten; endlich 3) Bewilligung dcs vou der Regierung gestellten Postulats von 90,000 I u Den in dem Königlichen Dekret vom 22, November 1849 angegebenen Zwecken, den Elsterbrunnen betreffend. Hierzu kam im Lause der Debatte cin vierter Antrag des Abgeordneten Müller aus Pomlib, dahin gehend, daß man gegen die Staatsregierung die Erwartung | aussprechen möge, die gegenwärtige Bewilligung werde rücksicht | lih des Elsterbades die leßte scin. Für die Ausschußanträge spra | cen sich mehr oder minder entschieden aus: die Abgeordneten Kaus- | mann, Jungnickel, Schenk, Mammen, Dufour=-Feronce, Garten, | Dr. Meißner, Meisel, Ochme und Staats-Minister von Friesen. Sie fanden ihre Gründe, für das Postulat zu stimmen, in der un- | |

elfen

bezweifeltcn Heilkraft der Quelle, dieser großen Gabe Gottes, wie

der Abgeordnete Oehme sagte, in national-ökonomischen Erwägun- gen und in der möglichen Rentabilität des Unternehmens. le | Gegner der Ausschuß - Anträge, Abgeordneten Müller aus. Pomlib, | Mehnert, Niedel, Krebshmar, Zschiech, Oehmicken, von Karlowiß, Seidewis u. A. waren theils für unbedingte Ver= werfung des Postulats, theils nur für eine Moderation des= selben bis auf 42,000 Rthlr. herab. Zu den Ersteren gehörte Ab=- geordneter von Carlowiß, welcher meinte, daß das gestellte Postulat in Bezug auf die Finanzlage Sachsens zu hoch, rücksichtlich aber der Instandseßung des Elsterbades zu niedrig seiz zu den Anderen ge hörten insbesondere die Abgg. Mehnert und Kretschmar, welche die vorzunehmenden Bauten auf tas Allernothweudigste beschränkt und das Elsterbad zu keinem „Luxusbad““ crhoben wissen wollten. Für beide Theile der Gegner der Ausschuß-Anträge war der größte Stein des Anstosßics die „gegenwärtige Finanzlage Sachsens“, bei welcher es nicht an der Zeit sei, „Schulden zu machen‘“ und „Spe- culationen“ anzufangen. Nichtsdestoweniger wurden sämmtliche Aus\{huß- Auträge, so wie das ganze Dekret mit 30 gegen 12 und der Múllersche Zusaß - Antrag gegen 16 Stimmen ange- nommen. Den übrigen Theil der Sißung füllen Vorträge des Petitions-Aus\chusses aus, von welhen besonders die Petition Mauersberger's und Genossen wegcu Löhnungs - Rückständen aus dem russischen Feldzuge eine längere Debatte hervorrief. Die Petenten hatten rücksihtlich der Geltendmachung ihrer desfallsigen Ansprüche eine früher von dem Ministerium des Kriegs bestimmte Práäklusivfrist versäumt und waren bei ihrem später eefolgten Ein- fommen demgemäß beschieden worden, Aus Gründen der BVillig- feit hatte der Ausschuß beantragt, die nachträgliche Befriedigung der erweislichen Ansprüche der Petenten, soweit erstere aus dem russischen Feldzuge herruhrten, der Staats-Regierung anzuempfeh- len. Die Abgeordneten Unger, Garten und Riedel ließen sich die Befürwortung dieses Antrags, welcher von der Kammer auch ein- stimmig angenommen wurde, besonders angelegen sein.

Leipzig, 29. Jan, Nach einem Berichte der Professoren und Doktoren Walther und Francke über die Thätigkeit der hiesi gen chirurgischen Poliklinik in den Jahren 1847 und 1848 stellte sich die Zahl der Kranken, welche sih in fden zwei angegebe- nen Jahren angemeldet hatten und von uns behandelt worden sind, auf 5958, von denen 3356 aus hiesiger Stadt nebst Vor- städten, 2308 von dem Lande und aus den benachbarten Pro- vinzen waren (162 Kranke waren vom Sahre 1846 und 4132 vom Jahre 1847 übergetragen ). Geheilt wurden von diesen 4900, es blieben aus der Anstalt weg, theils gebessert, theils wurden in andere Anstalten aufgenommen 478; der Diagnose wegen wurden vorgestellt 29z operirt wurden 2033 größere Operationen wurden unter Einwirkung von Chloroform verrichtet ; gestorben sind (0. Am Ende des Jahres 1848 verblieben in Be handlung 119, An mittellose Kranke wurden 42 Bruchbänder unentgeltlih gegeben. Im Besonderen waren unter diesen cirur gischen Krankheitsfällen zu bemerken 145 Wunden, 362 Quelschun- gen, Ausdehnungen der Muskeln und Verstauchungen, 51 Knochen- brüche, 39 Knochen=Verrenkungen, 31 fremde Körper im Organis- mus, 1271 Entzünduugen mit ihren verschiedenen Ausgängen, 151

Blenuorrhöen, 345 Geshwüre, 388 Hautkrankheiten, 126 allgemeine

244 Geschwüilste, und Gelenf= 92

Dyskrasien, 171 Deformitäten und Formenfehler, 119 Unterleibsbrüche, 9 Auslagerungen, 139 Knochen ; Krankheiten, 1719 Zahnkrankheiten , 174 Augenkrankheiten Ohrenkrankheiten, 61 paralytishe und andere Nervenkrankheiten, 17 Nieren- und Blasenkrankheiten.

Neustadt bei Stolpen, 18. Jan. (Dresd. Zt g.) Die Untersubung gegen unsere zahlreichen Maiangcklagten ist, mik Ausnahme der gegen Dr. Schaffrath eingeleiteten, nunmehr ge- {lossen worden, es werden jedoch die Akten vor Vorlegung an die Vertheidiger der Abolition wegen erst an das Appellationsgericht gelangen. Die Maiangeklagten in Sebniß und Hohustein }ind, mit alleiniger Ausnahme des Lehrers Franke in Sebniß, sämmtlich begnadigt worden, jedo sollen sie die Untersuchungskosten bezahlen. Dasselbe soll auch rücksihtlich der schandauer Maiangeklagten Der Fall sein,

Schleswig-Holstein. Flensburg. Die schon erwähnte, neuerdiugs von der „Landesverwaltung““ erlassene B, kanntmachung, vom 22ten (0), Pr, Sl, Anz, l, 20) lautet: :

Zufolge Mittheilung der Direction der Lcibrenten- und BVer- sorgungsanstalt von 1842 in Kopenhagen, so wie der dortigen Le- bensversicherungsanstalt von demselben Jahre, werden diejenigen Interessenten dieser Institute, welche die fälligen Prämien für er- worbene Policen nicht rechtzeitig an die genannten Versicherungs= anstalten berichtigt haben, in Gemäßheit der §§. 11. und 12 des Plans für die Leibrenten - Versorgungsanstalt und §F. 21 und 22 des Plans für die Lebensversicherungsanstalt, als ausgetreten be- trachtet, und ist, behufs Fortdauer der Versicherung, die Erwerbung neuer Policen erforderlih, wobei den Betreffenden die in den er- wähnten §8. 12 und 21 bestimmte Vergütung in Anrechnung ge= bracht werden wird. Dabei ist von der genannten Direction erllärt worden, unter den obwaltenden besonderen Umstanden, jofcrn feine Erhöhung der seiner Zeit versicherten Summe beabsichtigt wird, auf die Beibringung des für solche Fälle vorgeschriebenen ernéuerlen Gesundheits-Attestes verzichten zu wollen. És werden daher die Beamten, Advokaten und sonstigen Betreffenden im Herzogthum Schleswig, welhe nah den bestehenden Verfugungen verpslichte! sind, ihren event. Wittwen eine Vension zu versichern und dicse Berpflichtung mittelst Erwerbung von Policen de1 Leibrenten und Versorgungs - Anstalt von 1842 in Kopenhagen oder der doriigen Lebensversicherungs - Anstalt seiner Zeit erfullt, inde}en die fälligen Prämien nicht fortlaufend an die gedachten Versicherungs-Anstalten einbezahlt haben, wohin namentlich auch diejenigen zu rechnen, welche in den Jahren 1848 und 1849 die Prämien an die Kase in Rendsburg abgeliefert haben, hiermittels aufgefordert, die betreffenden P olicen, be hufs Veraulassung des Weitererforderlichen, vor dem 15. Februar d. J an das dritte Departement unter der Landesverwaltung sür das He zogthum Schleawig einzusenden. Die Prämien fur jolche et neuerte Policen, worüber demnächst jedem Bekresfenden cine Mi theilung zugehen wird, sind für die Zukunst an die Centralfasse i Flensburg zu bezahlen, sofern die Betresseuden es Oen, i Einzahlung direkt an die genannten fopenhagene1 Versicherungs Anstalten zu beschaffen. Dabei wird hinzugesügt, daß die zu folge der Bekanntmachungen der provisorischen Regierung vom 23. Mai und 21. Juli 1848 und der gemeinjamen Regierung 90M Dezember 1848 übernommene Garantie von Seiten der Landes- Den HerzoglhUumern

fasse für die von Beamten und Advokaten in ? cvent, Wittwen verordnungsmaßig s zum

Schleswig und Holstein ihren B | ) vcrsiherten Pensionen, für das Herzogthum Schleswig nur l il 98. Februar d. J. inklusive noch als bestehend zu ‘achten EIS mit diesem Tage aber für das zuleßtgenannle Herzogthum weg- fällig wirt

Kiel, 27, Jan. (F. W.) Dem Kanonier Leonhardt Sce- dorf aus Jbchoe, welcher wáähren®d der Affaire bei BrleDericia ich turch seine Tapferkeit auszeicbnete, indem er unermudlicy und un- erschrocken dem damaligen Artillerie seine Batterie bekanntlich in die Luft sprengte, als er fkcine Rettung für dieselbe mehr sah, zur Seite stand, sind am Neujahrsabend von den Frauen und Jungfrauen der Festung Rendsburg, in Anerken nung dieser seiner Bravour, ein Paar sauber gearbeitete Pistolen übersandt worden.

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Qubeck. Lübe, 2, Jani (e B; Ztg.) genden Bürgerschaft beantragt der Scnat unter Andercm die gánz- liche Umgestaltung unserer Hafenpolizei, der Schisfsabgaben und Schiffsmessung. Die Hafenpolizei wird zweckmäßig konzentrirt und alle Sporteln der Beamten werden abgeschafft. Die althergebräuch= liche ungenaue Messung und Rechnung nach Kemmerzlasten zu 6000 Pfd. Lübisch wird aufgehoben und das von der Neichs-Kom- misjion, welche v. J. in Hamburg auf Anordnung des Reichs-Hau- delsministers aus allen norddeutschen Küstenstaaten zusammenirat, empfohlene Verfahren zur genauen Vermessung von Seeschiffen cin- geführt, Danach ist die Ermittelung der Tragkraft cines Schiffes nah Tonnen zu 2090 Pfd. Zollgewicht, mithin nach Lasten zu 4000 Pfd. Zollgewicht zum Gruude gelegt. Die Sciffsabgaben (bis=- her, außer anderen kleinen Ausgaben, Lastgeld, Agio, Exzoressen- geld, Lootsengeld, Vaggergeld, Armengeld, Baumgeld, Hafenmeist:r- und Travenvogtgebühr, Kolleftengeld, Kochgeld, Ringgeld, VBuden- geld, Spülgeld) werden vereinfacht und reduzirt auf Lastgeld (6 Sch. pro Last bei dem Eingange und eben so viel bei dem Ausgange, sur nicht privilegirte Flaggen das Doppelte), Baggergeld von Schif fen über 40 Lasten (4 Sch. pro Last). Lootsengeld (künftig nach untenstehender Taxe) Alles berechnet nah Lasten zu 4000 Pfd. Zollgewicht, wobei es zum Beweise der Tragkraft des Schiffes ge= nügt, daß dasselbe einmal hier gemessen worden. Die Meßgebühr für Schiffe von mehr als 8 Last wird auf 3 Schl. die Last, für Fahrzeuge von 8 Last und darunter auf 1 Mk, 8 Schl. sür das Fahrzeug festgestellt. Die der Proposition beigefügte Tabelle aus der Uebersicht der in anderen Ost - und Nordsee - Häfen erhobenen Schiffsungelder weist zugleich nach, daß mit alleiniger Ausnahme von Rostock (wo die Schiffsungelder sich auf 1 Mk. 6% Sl. pr, Last von 4900 Pfd. Zollgewicht berechnen, während in Lübe nach der Proposition dieselden jeßt auf 1 Mk. 74% Schl. pr. Lasï zu ste hen kommen) in allen übrigen Häfen die Schiffsabgaben sich höher berechnen, als in Lübeckz; z. B. in Wismar auf 1 Mk. 9% Schl, in Kiel auf 2 Mk. 92- Schl., in Kopenhagen und Hamburg auf 3 Mk., in Bremen auf 3 Mk. 35 Schl. in Sletüin auf 3 Mk, 54 Schl, in Flensburg auf 3 Mk. 155 Schl. Cour. pr. Last von 1000 Pfd, Zollgewiht, Es unterliegt keinem Zweifel, daß die Bürgerschaft diesem Senats - Antrage vollkommen beistimmen wird, welcher demnach mit dem 1. April 1850 hier in Wirksamkeit tritt.

Frankfurt. Frankfurt, 25. Jan. (Fr. O. P. A. Ztg.) Den heute in öffentlicher Sipung versammelten Han dw rie r- und Ges» werbeaus\ch{chuß wird über die in der Uen Sitzung vont 28. Dez. 9 J. gefaßten Beschlüsse und der da ur hervorgerufenen Schritte, in Betreff der Anlegung von offenen Laden vor den Tho- ren, Bericht erstattet; eben o üher die Einsprache des Häfnerhand- werks gegen die gleichzeitige Aufnahme von zwei Fremden in das Meister - und Bürgerrecht, Beide Fälle unterliegen der Entschei-

In der mo!

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Lieutenant Christiansen, der

dung hohen Senats. Der Hauptgegenstand der heutigen Verhand- lung war die zwischen den Kommissionen des Künstler-= und Hand- werfervereins und des Handwerker - und Gewerbeausschusses ver- einbarte Gewerbe-Ordnung. Der Berichterstatter Renz stellt den Antrag: die Gewerbeordnung zuerst zu| verlesen und dann zu ent- heiden, ob sie in einer Gesammtabstimmung angenommen oder in Be- rathung der einzelnen Paragraphen eingetreten werden solle. Dies wird genchmigt und nach erfolgter Verlesung von Schweppenhäuser, Sohn, auf Vertagung und artikelweise Berathung angetragen. Dieser Antrag wird sowohl von dem Berichterstatter als von mehreren Mitgliedern bcekämpst, weil durch eine neue Berathung im Cinzel- nen die Sache nublos verzögert und Mißvergnügen oder Unfrieden veranlaßt werde. Der Antrag wird verworfen und die Gewerbe- Ordnung in einer cinzigen Abstimmung angenommen. Der Be= richterstatter trágt nun auf Berathung der Einführungs - Bestim- mungen an, was jedoch auf die nächste Sizung vertagt wird. Auf eine Anfrage von Schweppenhäuser erwiedert das Präsidium: daß die Angelegenheit der Gleichstellung der Ehefrauen in der nächsten Sißung des geseßgebenden Körpers zur Behandlung kommen und der Gewerbe-Aus\shuß wahrscheinlih in eine Gewerbekammer um- gewandelt werden würde. Schließlih wird verfügt, daß von nun an die Tagesordnung durch das „Intelligenzblatt“ bekannt gemacht

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Busland.

\ rantreidh. Geseßgebende Versammlung. Sihung 26. Jan Herr Thiers legt am Beginn der Sihung den ssionsberiht über die Mittel, öffentlihe Unterstüßung zu or 1, auf den Tisch des Hauses. Der Tagesordnung gemäß man hierauf zur Verhandlung Uber den Antrag des Ge araguay d’'Hilliers in Bezug auf die Modifizirung vom 18, Juli 1848, die polytechnishe und die mili- he Schule betreffend. Herr Charras \eut den Unterschied us einander, welcher zwischen diesen und den übrigen Schulen bestehe. Diplome dieser Schulen hätten eine weit größere Wichtigkeit, indem 1 Zöglingin ein Amt oder cinen Grad garantirten. Aus di. ser t spricht er sih gegen den Antrag aus. Die Konzessionen, { Baraguay d'Hilliers den Zöglingen lasse, seien ganz Dasselbe sei in Bezug auf die Modificationen zu be welche die Kommission vorschlagez; den Entwurf des Herrn on Rerdrel gegen die Unentgeltlichkeit des Unterrichts in diesen Schulen sucht der Redner aus der Geschichte zu widerlegen. Die erste Republif habe deswegen den Zöglingen dicser Schulen weniger geständnisse gemacht, weil das Leben damals billiger gewesen. iter, unter dem Kaiserihume, da die aristokratischen und monar- chen Tendenzen sich mehr hervorgestellt, habe man freilich, vom zie San Us D Su u De Saulen er gemaht. Er endigt mit der dringenden Aufforderung, Dekret beizubehalten. Ch. Dupin sucht zu beweisen, daß Summen nicht nüblih angewendet werden könnten. Da er Gelegenheit des Schulbesfuchs einige Bemerkungen darüber ht, daß die Kinder der armen Leute die vorgetragenen Gegen- recht verständen, bricht links ein großer Lärm aus. Peau, der ihm heftig erwiedert, wird das Wort ent- ( Herr von Tracy widerlegt einige der historischen Anga- n, welche Herr Charras zu Gunsten der Beibehaltung des De- krets angeführt. General Gourgaud bekämpft den Antrag. Er glaubt, daß zu einer Zeit, in welcher alle Leute, sowohl reiche als arme, zum Mi il ai | dienst v C rpflichtet seien, es nicht m öglich sei, den Zutritt zu höheren Graden in der Armce, Den Armen zu versperren. Er endigt mit der Ville an den Kriegs -Minister, in dem Effektivstand dexr Ar- mee Sr}parnisse eintreten zu lassen, um die nothwendigen Summen zur Beibehaltung des Dekrets zu erhalten. Leverrier Bericht- rstatter Del Kommission, spricht gegcn Charras, ola bib aube hatte, daß man in der Administration der polytechnischen Schule Ersparniß von 180,000 Fr. erlangen könne. (Lamoricière be- Wort.) Er widerlegt auch die Angabe, daß man ter dem Kaiserthume in Bezug auf diesen Gegenstand in derwirrungen gerathen sei. Hierauf geht er darauf eiu, ; die Erhaltung des Privilegiums der polytehnischen Schule lich sei, und spricht seine Verwunderung darüber aus, daß i ein zweites Privilegium ertheilen wolle. (Villigung.) Bc g des Generals Baraguay d'Hilliers genüge vollstän- für die Bedürfnisse der armen Schüler, Es wäre den Regeln Gerechtigkeit der finanziellen Interessen zuwider, auf diesen Ahb- egen zu beharren. Lamoricière spricht zu Gunsten der Bei- behaltung des Dekrets. Die Unentgeltlichkeit des Unterrichts werde eine große Zahl von Individuen bestimmen, Mathematik zu betrei- Nach seiner Rede entscheidet die Versammlung, daß sie zu einer zweiten Lesung schreiten werde, und die Siyung wird auf

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Paris, 26. Jan. Herr Dupin, Präsident der ge)eßgehenden Versammlung, giebt diesen Abend in dieser Session seinen ersten großen Ball. Man spricht von 3000 Einladungen. Der Präsident der Republik wird dabei erscheinen.

Man verspricht sich von den neuen Unterhandlungen Lepré- dour’s mit Rosas ein günstiges Resultat und rechnet vorzüglich dar- auf, daß ihn das Versprechen der Entwaffnung der von dem Ober sten Thiebault kommandirten französischen Legion zu Konzessionen bestimmen dürfte. Die Einschiffung der 1500 Mann Junfanterie unter dem Kommando des Bataillons - Chef B. Duchateau durfte erst in der Mitte des nächsten Monats stattfinden.

Jn der verwichenen Naht um 12 Uhr wurden die Wahllisten für die Ergänzungswahlen in allen 12 Arrondissements von Paris geschlossen. Jn derselben Stunde müssen sie in allen 37,235 (GBe- meindcn von Paris geschlossen werden. Jm 7ten, 8ten, 9ten und 12ten Arrondissement war die Zahl derjenigen, die sich noch zum Einschrei= ben meldeten, am größten. Es scheint, daßdie Zahl der Eingeschriebenen im Ganzeu bei weitem nicht die Menge der Wähler in den vorher gegangenen Listen erreicht habe. Besonders sind viele Wähler welche der arbeitenden Klasse angehören, uicht zugelassen worden, weil sie beim Wohnungswech]el die durch das Geseh vorgeschrie- (enen Formalitäten nicht erfüllt hatten, um eine neue Einschreibung in einem anderen Wahlbezirk zu erlangen. i :

Die E st affette will wissen, daß die Nachricht, der Papst habe mit Rothschild die römische Anleihe von 40 Millionen kontrahirt irrig sci, das Haus Rothschild habe nur für 10 Millionen ‘gez zeichnet. ]

Der Courrier du Havre enthielt Nachrichten von Buenos-= Ayres vom 6, November, Die Redaction dieses Blattes bemerkt hierbei: „Eine Person, deren Autorität in dieser Sache nicht be- stritten werden kann, meldet uns, daß der Präsident Lopez (Paraguay) dem General Rosas Anträge des Friedens und der Unterwerfung machen ließ.“

Mittelst Dekrets des Präsidenten der Republik ist der Admiral Dubourdieu zum Divisions - Kommandanten des Evolutions - Ge- shwaders ernannt worden.

179 Ein Cirkular des Ministeriums des Junnern benachrichtigt die französischen Reisenden, daß künftig Pásse nah Belgien nur Gül- tigkeit haben, wenn sie das Visum der belgischen Legation in Paris erhalten haben. : 5 t s

Der bekannte Prediger Lacordaire ist dur seine zerrüttete Gesundheit genöthigt geworden, Paris zu verlassen und einen länd- lichen Aufenthalt zu wählen. : -

Die Bibliothek der Gefängnisse, welche dur die Aufforderung des Polizei-Práfekten, thm Bücher hierzu zu schenken, begründet wurde, hat seit kurzem eine eistaunliche Vermchrung ihrer Bro hüren und Bücher erhalten. Besonders sind es religiöse Schris- ten, tie in Masse zustrómen z; die Geistlichkeit will das Zhrige zur moralischen Veredlung der politishen Gefangenen beitragen.

Man hat so eben eine große Menge Gewehre, Lie von der Entwaffnung nach der Juni-Rcvolution herrühren, von Paris nach der Citadelle zu Lille gebraht. Viele militairishe Waffcnschmiede sind damit beschäftigt, die Waffen zu reinigen und in den gehörigen Stand zu verseßen. Man fand in vielen Gewehren noch zerschnit- tene Kugeln, die nicht in den Flintenlauf gepaßt hatten, und die man mit solcher Gewalt geladen hatte, daß man sie jeßt nur mehr mit Mühe herauszichen konnte, Blutflecken, die an den meisten Flintenfolten zu bemerken waren, mahnten unheimlich an diese trau rigen Tage. j Der Corsfaire berichtet, daß das Gerücht von einer Vei \öhnung des Ministers des Innern, Herrn F. Barrot, mit seinem Bruder Odilon Barrot unbegründet sei. Der leptere habe eine Zusammenkunft, zu welcher er geladen worden sei, abgeschlagen.

Großbritanien und Ärlaud, London, 25, Jan. Ein britisches Kriegs\chiff, der „Herald““, welches durch die Beh- ringsstraße in die arktischen Gegenden vordrang, um Sir John Franklin zu suchen, hat am 17. August 1849 auf 73 Grad N. Br. und 170 Grad W. L. von Greenwich eine Jnselgruppe und in einiger Entfernung ein anscheinendes Festland mit Gebirgszügen von 1400 Fuß Höhe entdeckt. Der Capitain hat an eincm jener unwirthbaren Gestade den Union-Jak aufgehißt und im Namen der Königin Victoria von dem Lande Besiß genommen. Von leb den Wesen fand man dort nichts, als zahllose Taucher-Enten.

Jn Nord-Amerika geht man mit dem Plane um, einen elek tris en Telearavhen zwischen New-York und der englischen Küste anzulegen, nämlich nah der Jusel Wight. Die Unternehmer wol- len ihren Plan dem Kongresse vorlegen und verlangen zur Ausfüh= rung 3 Millionen Dollars. Der ifolirte Draht soll einen halten Zoll mit Guttapercha überzogen und auf zehn Jahre Dauerhasftig- feit garantirt werden.

Nachrichten vom Kap vom 15. November melden noch keine Veränderung in der dortigen Lage der Dinge. Das Gefangenschiff „„Neptun‘/ lag noch immer dort vor Anker und Sir H. Smith wei gerte sich, es zu entfernen. Jn der Kolonie herrschte im Uebrigen Ruhe.

Das Dampfboot „Indus“, welches am 20. Januar von Southampton nah Alexandrien abgegangen, hat eine Anzahl präch- tiger englischer Rennpferde an Bord, dazu bestimmt, cin Wettren= nen mit den Pferden des Pascha von Aegypten aufzunehmen. Es wird auf ciner Ebene bei Kahira vor si gehen, jedoch {werlich vor Anfang des März, da die englischen Pferde sich erst ausruhen und einigermaßen akklimatisiren müssen.

Das Stammschloß des Herzogs von Montrose is vor einigen Tagen ein Opfer des Feuers geworden. Nur die werthvolle Ge- máldegallerie und das Familien-Archiv is noch gerettet worden,

Als der katholische Bischof Dr. Ullathourne am Mittwoch offi- ziirte, war er von 20 Geistlichen und Scminaristen umgeben, die sämmtlich früher Geistliche der anglifanischen Kirche gewesen.

Die ersten Kaufleute der City, so wie der Handelsstand von Liverpool, haben cine Petition an den Premierminister grrictet, worin sie darauf dringen, daß hinfort die Verbindung mit Fran!- reich über Folkestone und Boulogne hergestellt werde, wodurch ein großer Zeitgewinn gesichert werde, Nur wenn Südweststürme herrschen, _wáäre der Hafen von Boulogne s{chwer zugänglich, und in solchen esállen, was faum zwanzigmal im Jahre vorkomme, foll die Depesche zu Calais landen.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 18. Jan. (H. B. H.) Das amtliche Organ der Regierung, Post- och Jurikes Tidninugar, erklärt aus zuverlässiger Quelle alle in verschiedenen Zeitungen umgehenden Gerüchte von dem baldigen Abgange eines oder des anderen Rathgebers des Königs für unbegründet, es fei gar nicht die Rede von einem Ministerwechsel gewesen.

Nachdem amtliche Nachrichten über das Aufhören des Robtes bei den Pferden in Dänemark und Neuvorpommern und der Maul- und Klauenseuche auf Usetom eingegangen, sind die bezüglichen Einfuhrverbtote und Untersuchungsmaßregeln für aus den betreffen- den Gegenden kommende Pferde und Rinder aufgehoven.

Nach Aftonbladet soll die Frage ciner neuen Einrichtung und Vertheilung der {hwedischen und norwegischen Konsulate, nachdem der Vorschlag des Kommerz - Kollegiums der Prüfung des norwegischen Finanz-Departements unterbreitet wordcn, fertig sein, dem schwedischen und norwegischen Staatsrath vorgelegt zu wer- den. Es steht in Vorschlag, bei der Beseßung der Konsulate weniger auf die Hauptstädte, als auf die für Schweden und Norwegen wichtigsten Handelsstädte zu sehen, ferner an den wich- tigeren Punkten besoldete Beamte anzustellen und an den minder wichtigen sich mit Kauflcuten zu begnúgen, allein dort krine Büreau - Kosten als Comtoirmiethe und Schreiberlohn in Anschlag zu bringen, da immer Kauflcute merkantile Vortheile und Ehre bei diesen Bestallungen finden. Es werden also die kostspieligen Kaufleute in Tanger, Caraccas, Alexandrien, Tunis, Smyrna, u. \. w. eingehen und dagegen besoldete Beamte in Havre, Lübe, Gibraltar, Triest, Kiel, Amsterdam, Antwerpen, Marseille ange- stellt werden.

Christiania, 18. Jan. (H. B. H.9 Dié Zollinträden auf der Zollkammer von Skien sind im Jahre 1849 auf 43,331 Spe=- zies gefallen, also 2877 Spezies weniger als 1848.

Aus Stavanger vom 9ten d. wird geschrieben, daß \{chönes Winterwetter sei, allein nichts von Fischen zu sehen. Bei Slude- naes hat sich ein einzelner Heringshaufe gezeigt, allein ist so schnell weggezogen, daß man nichts gefangen.

Die erste Session des Höchstengerichts hat Sonntag, den 13ten l'egonnen.

Das von Ole Bull so cifrig geförderte National-Theater in Bergen is} jeßt eröffnet.

Dänemark. Kopenhagen, 26. Jan. (A. M.) Heute fand hier die Wahl von zwei Mitgliedern für das Landsthing statt. Von 139 Stimmen erhielt Etatsrath Blechingberg 73, Geh, Kon= ferenzrath Oersted 72, Die nächstmeisten Stimmen hatte Capitain Dirckinck=Holmfeldt und Oberst-Lieutenant Jrminger.

Das Comitié für die Bestattung Oehlenschläger's zeigt an, daß der Trauerzug morgen nach der Frauenkirche stattfinden werde, und fordert nicht blos Beamte, Gelehrte 2c., sondern sämmtliche Bürger und Einwohner zur Theilnahme auf. j

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Italien. Turin, 22.

: Q Q x (4 Mercantile von Genua vo wan. (Fr. B.) Der Corrièr e

Zabl der italienis{en Sa 21. dieses Monats meldet, daß die Ín der Deputirtenkamy “MOinge in dieser Stadt täglich zunehme. N putirtentammer beantwortete ver Minister dcs J

eine Interpellation dabin, daß er fein Feciltatts r_dcs Zunern werde. Mit 120 gegen 7 Stimnen wird ver Artikel Spiel tulden Gescbbuches modistzirt und die Fähigkcit der Fre d e M Mil dinishen Staaten Güter zu erwerben, zugelassen e in den jar zur Verbesserung der Landstraßen is nicdvergeseui G En

“Spanien. Madrtd;—-20;—Jan: (F-r-BZ strigen Sißung der Deputirtenkammer beendigte Herx Mon di Avpologie feiner persönlichen Administration. Gegen das CEude dei Sibung formulirte Herr Bermudez de Castro heftige Angriffe ge 2 Den chemaligen Finanzminister. Am Anfang der heutigen Signng Le bis zum Abgange der Post nahm er diese Anklagen wieder auf, und man befürch!et, daß die Persönlichkeiten, die seine Rede in großer Anzahl ent- hielt, zu unangenehmen Auftritten führen könnte. Nächsten Don- nerstag dürfte die von dem Ministerium geforderte Autorisation zur Erhebung der Steuern von der Deputirten-Kammer bewilligt wer= den. Sobald der Senat dieses Votum ratifizirt hat, wird die Situng geschlossen werden. So urtheilt man wenigstens in Krei- sen, die in der Regel wohlunterrichtet sind.

Herr Latour, Secretair des Herzogs von Montpensier, ist, von Frankreich kommend, hier angelangt. Er begiebt sich nach Sevilla zur Herzogin von Montpensier.

In der ge=

Eisenbahn -: Verkehr. Taunus - Eisenbahn. Jahres =Uebersicht pro 1849.

Obgleich das Jahr 1849 bci den mehrsten Eisenbahnen dur die Hebung der Geschäfts-Verhältnisse bedeutende Mehr - Einnahme gegen 1848 gewährte, so ist dieses doch bei obengenannter Bahn nicht in so bedeutender Art gewesen; es steht die Cinnahme des Jahres 1849 den Einnahmen der vorher verflossenen 8 Jahre, in welchen die Bahn im vollständigen Betrieb war , außer der des Jahres 1848, immer noch nicht unbedeutend nah. Es wurden im Laufe des Jahres 1849 insgesammt, ausschließlich der Militair- personen, befördert: 701,329 Personen und 304,7564 Ctr. Güter; imt Jahre 1848 wurden befördert 663,891 Personen und R Ctr. Gütcr, mithin mehr pro 1849: 37,438 Personen und 65,77

Ctr. Güter, und gegen 1847: 39,190 Personen weniger, dagegen 16,486 Ctr. Güter mchr. Die Einnahme betrug für Personen 344,685 Fl. 37 Kr. und für Güter, Vich, Equipagen 2c. 55,798 Fl. 47 Kr.; insgesammt 400,484 Fl. 24 Kr. Jm Jahre 1848 bctrug die Einnahme: für Personen 338,311 Fl. 14 Kr., für Güter 48,127 Fl. 104 Kr.z; zusammen 386,438 Fl. 245 Kr. Es Übersteigt mit= zin die Einnahme von 1849 die von 1848: für Personen um 6374 Fl. 23 Kr. und für Güter um 7671 Fl. 365 Kr.z zusammen um 14,045 Fl. 594 Kr. Dagegen is dieselbe gegen das Jahr 1847 geringer: für Personen um 57,902 Fl. 51 Kr. und für Güter um 607 Fl. 53! Kr.z zusammen um 64,000 Fl. 445 Kr. Jm ersten Quartal betrug die Gesammt - Einnahme 63,429 Fl. 115 Kr. Gan 08,600 0 90 R in 1848, also mehr 1849: 4828 Fl. 185 Kr., und gegen 1847 ebenfalls mehr 4025 Fl. 595 Kr.; im zweiten Quartal betrug die Gesammt=- Einnahme 100,904 Fl. 445 Kr. gegen 95,086 Fl. 18 Kr. in 1848, also mehr 1849: 5818 Fl. 265 Kr., gagegen weniger gegen das= felbe Quartal 1847: 22,125 Fl. 18 Kr.; im dritten Quartal war die Gesammt - Einnahme 153,186 Fl. 255 Kr. gegen 151,804 Fl. in 1848, also mehr 1849: 1382 Fl. 145 Kr., dagegen weniger ge- gen dasselbe Quartal 1847 : 41,237 Fl. 17% Kr.; im vierten Quar- tal betrug die Gesammt-Einnahme 82,964 Fl. 25 Kr. gegen 811,947 Fl. 24 Kr. im vierten Quartal 1848, also ebenfalls mehr 2,017 Fl., dagegen wiederum weniger gegen 1847: 1664 Fl. 9% Kr. Die größte Personcn - Frequenz fand in beiden Jahren im Monat Juli statt, und zwar 1849 mit 97,225 und 1848 mit 92,770 Personen, in 1847 war die bedeutendste Friquenz im Monat August mit 11,139 Personen. Die größte Einnahme brachte ebenfalls in beiden Jahren der Monat August, und zwar in 1849 mit 54,200 Fl. 21 Kr. und 1848 mit 52,748 Fl. 36 Kr., wohingegen im Zahre 1847 der Monat August 72,053 Fl. 7&4 Kr. einbraete, welchcs ebenfalls die stärkste monatliche Einnahme war. Die oben angegebene Einnahme ist die, welche aus dem natürlichen Betriebe enisprosscn ist, es sind daher Tie, welche durch außerordentliche Er- cignisse hervorgebracht sind, wie z. B. durch Militair - Transporte

nicht mit eingerehnet. Es wurden im Jahre 1849 für vorgenannte Transporte eingenommen 9371 F[l., diese zu der obigen Einnahme hinzugcsügt, ergiebt fih eine Gisammt=-Einnahme von 409,855 Fl. 24 Kr. Im Jahre 1848 betrug die Einnahme für genannte Trans- porte 7084 Fl. 40 Kr. Ferner betrugen im Jahre 1848 die extra-

| ordinairen Einnahmen, als Miethen 1c., 6167 Fl, 35 Kr., diese zu | Ter oligen Einnahme hinzugefügt ,

| stelt sich eine Gesammt= Einnahme von 399,690 Fl. 8 Kr. heraus. Würde man für das Jahr 1849 eine Summe von circa 6000 Fl. als extraordinaire Einnahme annehmen, so stellte sih cine Gesammt - Einnahme von circa 415,855 Fl. heraus; im Jahre 1248 betrug dieselbe, wie er=- wähnt, 399,690 Fl., im Jahre 1847: 471,715 Fl., im Jahre 1846: 476,825 Fl. Die Betriebs - Ausgaben betrugen im Jahre 1846: 232,055 Fl., im Jahre 1847 wurden dieselben dur große Reparaturen an dem Oberbau bedeutend erhöht, dieselben betrugen 253,229 Fl. und im Jahre 1848 betrugen dieselben 233,397 Fl, welche Summe der von 1846 sehr nahe steht. Nehme man éine runde Summe von 233,500 Fl. für Ausgaben auf das Jahr 1848 an, so würde sich ein Reinertrag von 182,355 Fl. herausstellen ; im Jahre 1848 betrug derselbe 166,293 Fl. und im Jahrè 1847 : 218,486 Fl. ; davon wurde, nach Abzug aller statutenmäßigen Ab=« züge und Zinsen, eine Dividende vertheilt : im Jahre 1847: 15 Fl. und 1848: 11 Fl. per Actie.

Rheinische Eisenbahn.

Während des Monats Dezember 1849 wurden auf der Rhei- nischen Eisenbahn 22,316 Personen und 274,234 Ctr. Güter be- fördert und für erstere 16,442 Rthlr. 16 Sgr., für lebtere 21,463 Rthlr. 27 Sgr., zusammen 37,606 Rthlr. 13 Sgr. (exkl. Postgüter) eingenommen.

Gegen den Monat Dezember 1848 mehr 2342 Rthlr, 3 Sgr.

i ter Ame É E E E Ar m

Königliche Schauspiele. Donnerstag, 31, Jan, Im Schauspielhause. 18te Abonnements- Borstellung. Zum erstenmale: Der Genius und die Gesellschaft, Original-Schauspiel in 5" Abtheilungen. Anfang halb 7 Uhr. : Freitag, 1. Febr. Im Opernhause. 16te Abonnements- Vorstellung. Zum erstenmale wiederholt : Der Mulatte, Oper in 3 Abth. mit Tanz, nah dem Englischen: The Bondman, des Alfred Bunn, von J. C. Grünbaum. Musik von Balfe. Tanz von Paul Taglioni. (Mit Abkürzungen.) Anfang 6 Uhr.