1850 / 35 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

das Gebäude unserer Einrichtungen, als Wohnstatt und Schirm eines freien und glücklichen Volkes, aufrecht erhalten werden.“

Nußland und Polen. St. Petersburg, 26. Jan. Se. Majestät der Kaiser hat unterm 21. Dezember v. I. folgen- den Ufas an den Finanz = Minister erlassen: „Zur Deckung DET Ausgaben behufs der Beendigung der St. Petersburg-Moskauschen Eisenbahn haben Wir für nöthig erachtet, eine neue auswartige Anleihe zu machen, und befehlen, selbige im Belause von 9,900,000 Pfd. Skt. mittelst Zeichnung unter folgenden Bedingungen zu, k! öffnen: 1) Die zu dieser Anleihe bestimmten Billete der Le Schulden-Tilgungs-Kommission sollen in das Reichs O eingetragen werden und auf den Vorzeiger lauten, T e E nes auf weniger als 100 und keines auf mehr als 10 e Psd, Sl, 2) Die Billete tragen 42 pCt. jährlicher Zinsen, deren Berechnung mit dem 41. Januar 1850 beginnt. Jedem Billete werden 20 Cou- pons beigegeben, auf dercn Präsentation in London zu den Ter- minen des 1. Juliund dcs 1. Jan. die jedesmal fálligen sech8monatlien Interessen ausgezahlt werden. Nach Ablauf der ersten zehn Jahre L den für die noch im Umlaufe befindlichen Billete ncue Coupons R ben. 3) Zur Amortisirung dicser Anleihe, vom 1, A A wird cin bcsonterer Fonds bestimmt, der jährlich 2 pCt. des 2 0- minal=-Kapitals austrägt. Dieser Tilgungs-Fonds soll zur Einlö sung der Billete in London, nach ihrem Nominalwerthe, verwandt er, Behufs dessen werden die Villete dieser Anleihe in 990 Serien, jede zu 10,000 Pfd. St., gethcilt. Die Billete derjenigen Serien, welche bci dcr jährlih zu veranstaltenden Ziehung heraus- fommen, müssen, um Kapital-Zahlung zu erhalten, zugleich mit den noch übrigen, d. h. denjenigen Coupons präsentirt werden, für welche die Jnteressenzahlungs - Termine uo nicht abgelaufen sind. 4) Die Anordnung ter Eröffnung besagter Anleihe liegt dem Han= delshause Unseres Banquiers Baron Stiegliß ob, das hierin Ihren Weisungen gemäß zu handeln hat. 5) Die Rechnung über die mitlelst dieser Anleihe einlaufendcn Summen soll (wie ties auch mit den früheren Anleihen behufs des Baucs der crwähntcn Eisen- bahn geschehen) abgesondert von allen Einkünften und Ausgaben des Staates geführt werden. ““

Ga:

Jtalien. Turin, 26. Jan. (Fr. B.) Die Dislussion über die Bildung ciner ncuen Rente von 4 Millionen währt fort. Dr, Lanza stellt das wichtige Amendement, daß sie mit Oeffentlich= feit und Konkurrenz zu Stande kommen solle. Der Finanz-Minister spricht dagegen z die Diskussion wird morgen fortgeseßt werden.

h 7

TUrn 27, Jan: Sr. B): In- dex: Deputivtentammer wurde das Geseßprojekt in Bezug auf die neue Rente von 4 Mil- lionen mit 113 gegen 31 Stimmen angenommen.

Aus Rom vom 21. erfährt man, daß Alles im alten Zustande sei. Wohlunterrichtete Personen glauben uicht an die Rückehr des Papstes. Es ist nicht wahr, daß die Häfen von Ancona und Civita vecchia dem Handel aller Nationen verschlossen seien

Spanien. Madrid, 23. Jan. (Fr. Bl.) Die Königin Jsabella ist von dex leichten Unpäßlichkeit, an welcher sie in den | legien Tagen litt, wiederhergestellt. Hcrr Latour, Secretair des Herzogs von Montpensier, der von Paris hier angelangt ist, wurde von der Königin Christine, hierauf von der Königin Isabella und dem König Franz d'Asissis empfangen z er reist morgen nah Se villa ab. E

Einer Oppósition gegenüber, welche jeden Tag einen kühnercen Charafter annimmt, fann das Ministerium keine andere Partei er-

Berlín, 2. Febr. Die Vollendung unseres Verfassungswer-= fes hat an der Börse einen sehr günstigen Eindruck gemacht, indem sich nicht nur eine greße Thätigkeit entwickclte, sondern auch die Course einen beträchtlichen Aufschwung erfuhren, der vorläufig zwar meistens nur decn Aukäufen der Contremine zugeschrieben werden fann, welher aber weiter um sich greifen wird, wenn die Nückwir- kung aus unscren Provinzen eintrifft. Wir glauben uns nicht zu irren, wenn wir besonders auf den gúnstigen Eindruck Gewicht legen, welchen das preußische Verfassungswerk auf alle auswärti-

gen Börsen ausüben wird; und wcnn auch die Speculatio nen an unserer Börse augenblicklich noch unbedeutend sind

und der Hausse keinen sonderlichen Stübßpunkt darbieten, so wird cine weitere Theilnahme eben durch die Wirkung, welche von außen her crwartet werden darf, nicht ausbleiben. An reellen Geldanlagen hat es in der leßztcn Zeit überhaupt nicht ge= | fehlt; es steigern sich solche indeß in cinzelnen Actien - Gattungen | dergestalt, daß bei ferneren Ankäufen die bezüglichen Effekten immer= mehr in feste Hände übergehen und die Stücke pr. Cassa immer knapper werden, Von Köln-Minden und Berlin-Anhalter sind be

|

Nuswärtige Börsen. | Lieu, 34, Dans (Lom 1. Febr. fehlt). Met. 5proz., 954, Vos A D, Aavr0s. S417, 2, f d4proz. 00, 4, X. Anleihe 34: 173%, 174. 39; 1082, 109. Nordbahn 110, 1, *, Gloggn. 113%, 114. Mail, 825, %, 83. Livorno 69 695, Pesth Se, L D: 9, 1136 98. E

K. Gold. 14192, Silb... 4112, Wechsel -Cour se.

Amsterdam 1563.

Augsburg 113.

&Sranffurt 1127.

Hamburg 1653.

London 11. 18,

I Paris 132+.

—_ Vonds unverändert, jedoch fest und Ende beliebter. Vevijen etwas besser bezahlt. Leivzig, 1, Febr. Leipzig - Dresdener Part. Oblig. 106: 4160 Gie tb Dr. C. A, 108 Glo. Leipz, B. A. 1504 Br., Br., Ax Gi “Chi -Bayerische 87 Br., 864 Gld. Schlcs. 954 Magdeburg - Leiy,ge iv - Riesa 25), Gld. Löbau-Zittau 184 Gld. Krakauer 74. Gh, 13 Gld. Berlin-Anhalt. 93% Br,, 93 Gld. Gld, Altona - Kiel gz Ouiedrich » Wilh. - Nordbahn 46% Br., 453

B. A. 95% Br, 94x Pir Deßauer B. A. 119% Gld,

1 I 39 716,

Fremde

4+

Preuß.

Gld VLESE B M, 31. Jan D. L 25 fi 2e B Old. B. A. 1240 Br., 1237 lv, Hope 86% Br., 86% Gl». Stieyl: 88 N: 2s Br., 24% Glv. 1-4-4 U c c «O z 41 A

Ta Gl Tas d. Iproz, 9% Br., 29) Ol ‘T wo O Old. Sard. 33: Br 34 2 Gld. Kurhessen 334 Br., 321 Bad. 33 Br., 327 Gid. TE. „5proz, 894 Br., 887 Glv. ad, 93 Dr., 325 + ZUaunus 308 Br. 306 al A L

854 Br., 185 Gld. Friedrich-Wilhelms-Rorbaeh Lu0- Bexbach Gld. Köln-Minden 96% Br,, 953 Gi. Amsiery 7. Q (86,7 49 E Es . L 2)

1004 G. 2 Mt. 1004 Br. Berlin k. S, 4054 Br., 1052 G

Met. 5proz. 85! Br., 85

202

greifen, als, die Kammern, nachdem Me En aue Erhebung der Steuern bewilligt worden sein wird, zu schließen, König iche Dekrete werden hierauf die sür den öffentlichen Dienst nothwendigen Maß-= regeln bestimmen. Ohne die feindselige Stimmung der Opposition látte das Ministerium der Deputirten-Kammer ein Gesetz in Be-= zug auf Contrcbande, Das {on vom Senat angenommen wurde, jo wie auch ein Geseß über die Reorganisation der Armee, das jeßt den Senat beschäftigt, vorgelegt. Dies unterbleibt jedoch jeßt, weil die Debatte sonst bis Ende Februar dauern würde. Heute, als an einem Festtage, saßen die Kammern nichtz es ist wahrscheinlich, daß die Debatte über die Autorisations-Forderung sich bis Sonnabend den 28sten verlängern würde.

Man sagt, daß General Mendez Vigo zum General-Gouver neur der Philippinischen Inseln ernannt werden soll.

Außerhalb ‘der Börse hielten sih die 3proz. 29%.

Madrid, 24. Jan, (Fr. Bl.) Gestern wohnte die Kô0= nigin Jsabelle mit dem König Don Francisco d'Assisis und

der Königin Christine der Opern - Vorstellung im Hof - Theater bei. Jedermann überzeugle sich mit Vergnügen, daß die Königin sich einer guten Gesundheit erfreue. ;

Der Anfang der heutigen Sißung der Deputirten-Kammer bot wenig Interesse dar. Eine Zwischenverhandlung über einen Gegen-= stand von lokalem Jnteresse gab Herrn Sanchez Silva Gelegenheit, Worte der óffentlihen Versöhnung mit dem Minister dès Jnuern auszuwechseln. Man erinnert si, daß vor 20 Tagen ein Rencon- tre zwischen ihnen stattgefunden hatte. Die Herren von Cantero und Mon gaben cinige Erklärungen über Thatsachen, die sich auf Die finanzielle Verwaltung des Leßteren bezogen.

Das Journal La Epoca giebt eine Uebersicht der Presse von Madridz man ersicht daraus, daß cs hier dreizchn täglich erschei nende Journale giebt, von denen El Heraldo, ministeriell, El Clamor, vrogressistisch, und La Esperanza, farlistisch, jedes 4-— 5900 Exemplare abziehen.

Portugal. Lissabon, 17. Jan. (K. Z.) Die Pairs= fammer begann ihre Sißung vom 14ten mit Besprechung der Ant worts-Adresse auf die Thronredez bald jede richtete sich die Dis= kussion ausscchließlich gegen den Minister-Präsidenten, den Grafen Thomar, der von den Grafen Taipa und Lavradio, so wie von dem Marquis Loulé, aufs heftigste angegriffen wurde. Der Graf von Lavradio \{ck{chloß scine Nede mit folgenden Worten: „Wir haben zu wählen zwischen der Kammer und dem Grafen Thomar, zwischen einer Person und einer Einrichtung, zwischen dem Minister und dem Lande.‘ Der Graf von Taipa machte, nachdem er eine Uebersicht der verschiedenen Einkünfte des Grafen Thomar gegeben und erklärt hatte, daßdieselLen zur Deckung seiner ungeheuren Ausgaben durch = ans nit hinreichend seien, folgende Bemerkung: „Diese Dinge gehen nicht in England vor und in der Morning Post, sondern hier in Lissabon, in Gegenwart zahlreicher Zeugen, welche die Richtigkeit meiner Bchauptungen kennen und sehen.“ Dex Mini- ster suchte sich am folgenden Tage gegen die verschiedenen Beschul=- digungen zu rehtfertigen, Er begann seine Rede damit, daß er sagte, die Opposition habe ihre Pflichten niemals jo jehr vergessen, wie in der gegenwärtigen Session. „Diese Opposition“, fuhr er fort, „hat ein schr bündiges und klares Programm. L asselbe vcr= langt den Sturz des Minister-Präsidenten oter eine Revolution, oder cine Vereinigung Portugals mit Spanien, Die Regierung muß also auf ihrer Hut sein und dem Uebel vorbeugen, ehe es zum Ausbruch kömmt. Jch bin in dieser Kammer von den Mitgliedern der

® 0e Berllner Br Se trächtliche Posten im Laufe dieser Woche gckauft und blieben solche pr. Cassa sehr gesucht, wenngleih auf lang? Lieferung fix mehijeillg offerirt. Erstere sliegen von 95; a 965, lebtere von 925 a 9 und 4 %, Die Unterhandlungen zwischen der Berlin - Anhalter und Magdcburg-Leipziger Baha wegen des Ankqufes der leßteren von der ersteren regt die Kauflust für jene Actien an und berech- tigt zu der Erwartung einer weiteren Besserung, da die günstigen (Chancen der Madeburg-Leipziger Bahn auf die weitere Entwick:= lung der Anhalter von wesenilichem Vorthil sein wird. Eben so rechtfertigt sich die Steigerung der Köln-Mindener- Actien, da die Bahn in dcm vorigen Jahre cine Mehrcinnahme von 342,200 Rthlr. nachweist und der Reinertrag mindestens auf 4! pCt. zu stehen fommen wird. Für Geldanlagen wüßten wir von Stamm- Actien augenblicklih keine Gattung besser als die vorgedachten zu empfehlen. Auch die Course der übrigen Actien stiegen mit der allgemeinen besseren Tendenz. Bergisch-Märkische von 45 a 46 %, Berlin-Hamburger von 89 2 807%, Berlin-Stettiner 107 a 107% %,

Düsseldorf-Elberfelder von 78 a 797, %, Magdeburg =- Halberstädter

Ba

" von 141 a 142%, Magdelurg - Wittenberger 63 a 64%, Posfen-

Hamb. k. S. 88L Br, 88% G. 2 Mt. 884 Br. Lonton 2 Mt.

120% Br.

Nach der Bvvser., Mer Nordb. 455. Bexb. 855 S :

Bei der heutigen Abrechnung fanden einige Umsätze statt,

Bad., Kurhess., 3proz. Span. u äd Nordb, höher und gesuch=-

ter. Met. 5proz. und 4zproz. angeboten.

M O A C,

Bad. 325 O.

Y2 “I

Samburg, 1. Febr. 3iproz. p. G. 865 Br., 864 Gld. E. R. 406 Bx.,.4105) Gld. Stiegl. 85 Br,, 845 Old. Dän.

112 Gld., 3proz. 285 Br. , 28% Gld. Bergedorf 935 Gld. Mag-

05: Br, „Ard. Ui Br Hamburg =- Berl. 80 Br. und (Hld. deburg - Wittenberge 635 Br., 637 Gld. Altona - Kiel 927 Br. Gl, Elmsh. 25 Br. Mecklenburg 334 Br. Köln - Minden 95; Br., 95 Gld, Friedrih=-Wilhelms-Norob. 46 Br., 45% Gld, Wechsel-Course.

Paris 1875.

St. Petersburg 34.

London 13, 9,

Amsterdam 35, 69.

Frankfurt 89%,

Wien 168.

Breslau 1524.

Louisd’or 11,15.

Preußische Thaler 514.

Gold al Marco 4347.

In Wechseln war wenig Geschäft; Actien bei steigenden Prei=

sen fest, wie auch Fonds bei geringem Umsay.

961 Londou, 91, Jan, 3proz. Cons, p. C. 96%, §, %, %, 0 Z. Of L Se % 3kproz, 98%, &, Int, 554, 4. Aproz. 861, 85%, rd. 19%, 184. 3proz. 37, J0s, Bras, 89, 88. Mer, 30%, 297.

bi d 72%. Chili 402, 4100, on). eröffneten zu 96%, f p, C, und 96%, % a, Z. und ‘gin=-

gen 5 »Ct. zurü,

In fremden Fonds war n i Ä } i ur wenig Veränderung, eben so wa=- ren Eisenbahn-Actien gering verändert, 4 |

S S

Opposition mit einer unglaublichen Plumpheit, mit einer unerhör- ten Vernachlássigung alles dessen, was die gute Sitte vorschreibt, behandelt worden, und doch “hätte ih, wenigstens als Mitglied die- ser Kammer, Anspruch darauf machen dürsen, mit cin wenig mehr Höflichkeit behandelt zu werden.“ Die Erwiederung des Grafen fiel gleichfalls ziemli scharf aus, indem er einigen seiner Gegner eben so s{limme Beschuldigungen, wie die gegen ihn vorgebrachten, entgegenwarf. Er las einen Journal - Artikel vor, in welchem der Graf Taipa als bezahlter Polizeispion bezeihnet wurde, und nannte die Behauptung des Marquis Loulé, als habe er trie Klasse der Arbeiter beleidigt, eine infame Lüge, Unter dem Vorgeben zu gro ßer Ermüdung {loß der Minister-Präsident seine Vertheidigungs= Rede für diesen Tag, erklärte jedoh, er werde wicder auf dieje Diskussion zurückkommen, obgleich cr überzeugt sei, daß der Staat nichts dabei zu gewinnen habe.

Befanutmagh ung e Die gedruckten Resultate des Finanz-Abschlusses der hiesigen Kommu- nal-Verwaltung pro 1848 nebst dazu gehörigen Erläuterungen können durch die Herren Stadtverordneten, Bezirks- und Armen Kommissions Vorsteher bezogen werden, was dem sich dafür interessirenden Theile des Publifums hierdurch bekannt gemacht wird. Berlin, den 26. Januar 1850. i Der M L A

Königliche Schauspiele.

Montag, 4. Febr. Im Schauspielhause. 21ste Abonnements= Vorstellung: Ottfried, Schauspiel in 5 Abth. , von K. Gußbkow.

Anfang halb 7 Uhr. : Dienstag, 5. Febr. Im Opernhause. Vorstellung: Der Mulatte, Oper in 3 Abth, Englischen: The Bondman, des Alsred Dunn, on J. ( baum. Musik von Balse. Lanz 90on Paul Taglioni. Abkürzungen.) Anfang halb / Ul hr. i j ; de

Yreise der Plátze: Parquet, Tribüne und zweiter Rang 1 Nthlr, Erster Rang, erster Balkon daselbst und Proscenium 1 Rihlr, 10 Sgr, Parterre, dritter Rang und Balkon daselbst 20 Sgr, Amphitheater 10 Sgr, 2c.

{8te Abonnements=- mit Tanz, nah dem Ok - d!

J. C. Grün=- (Mit

üönigsstädtisches Theater. Montaa, . 4 Febr, ¿CStalien (e Peri Vorstellung.) Roberto il Diavolo (Robert der Teufel), Optr in 5 Abtpeilungen, nah dem Französischen des Scribe und Delavigne, ins „„iauem|che übertragen von Calisto Bassi. Musik vom Königl. General-Musik= Direktor und Hof-Kapellmeister Meyerbeer. (Sga. Claudina Fioren tini : Alice, als Gastrolle.) Anfang 6 Uhr. i -

Dienstag, 5. Febr. Der Lumpensammler von Paris, Drama in 5 Akten, nebst einem Vorspiel. (12 Tableaux.) Nach dem Fran-=- zösischen des Felix Pyat, von Heinrich Smidt.

Mittwoch, 6. Febr. (JIialieuische Opern-Vorstellung.) Roberto il Diavolo (Robert der Teufel). 5 f

Donnerstag, 7. Febr. Oroße musikalisch-dramatische Vorstellung zum Besten der hiesigen Armen, und zwar zur Verforgung derselben mit Holz und Suppen. In 3 Abtheilungen.

Preise der Pläße: Ein Play in den Logen und 1n des ersten Ranges 1 Rthlr., im Parquet und in den Parquet Logen 20 Sgr., im Amphitheater und in den Logen Des zweiten Ranges 15 Sgr, Parterre 10 Sgr, Sperr}B Dos D E 10 Sgr, Gallerie 75 Sgr. Ein Play in Dex Ora) ter - Log

1 Rthlr, 10 Sgr.

im Balkon

I E T E I I IDT A E T S E I E PSE O S” R I A "PS E M B

Stargardter 847 a 855 %, Niederschlesische 845 a 897 %, Rheini- che 455 a 47 %. Oberschlesische Actien ohne Veränderung. Pots- dam-Magdcburger durch Specculations - Ankäufe von 605 a 085 %o

eben fo wichen bezahlt, wieder

Lieferung.

bezahlt, sind heute auf 675% zurücgegangen ; Friedrich Wilhelms - Nordbahn - Actien, bis 475 % b bis 462 %, besonders durch billige Dfferten aus six Krakau-Oberschlesische 75 a 74% % bezahlt. : Alle Prioritäts-Actien blieben zu steigenden Coursen begehrt, und die Ankäufe darin waren sehr bedeutend. E Preußische Fonds haben sich besonders heute gehoben. Skaats \chuldscheine von 8845 a 894 %. Freiw. Anleihe von 105%. Am ansehnlichsten waren die Ankäufe tin preußischen Bankantheilen, die zuni Course bis 964 % in großen Posten gehandelt wurden. Ausländische Fonds seit dem lehten Rückgang fortwährend stei gend, englische 5proz. Russen bis 1117 % bez, Schaß-Döligationen Mis S025 Poln. Li A 4 0 U Uo S po Sg 81% bez, Lübecker Anleihe bis 98! %. Ne 4zproz. russische An leihe 983 a 2% bez, Kurhessische 37 Nl, Und neue

DAO, 19x 0e).

zal N Anaiieni

Ino 2 TOD)C D

I E O E H S M C T E E T E O Aw L Az

In Holl, Fonds ging wenig um, Von fremden waren Span.

nrr 7 rata - n are N

Amsterdam, 31, Jan, und deren Preise fast unverandert.

ebenfalls unverändert. Russ. höher. Oest, fast wie gestern, Von Süd- Amerikan. waren Peru gut preishaltend. Dest, Met, 5proz. S1 Or 435 M L e, Pert 71, VY ; Holl, Int. 55, 4. Iproz: le 690%. Span: Ard. 12%; 12, gr. Piecen 137, Coupons 82, 91, Russcn, alte 105%, 4proz. 86%, %, Stiegl. 855, 2% : Wechsel=Courfse.

Paris 564.

Wien 315.

Frankfurt 99 G. /

London 2 M 12 Br, 1 S, 14.09;

Hamburg 34. Petersburg 1875 B

De K Tes E Ao Oa A Mir 49:1 Leßle Course vom 30sten. . Int, 55%. Ard. gr. Piecen L)

Telegraphische Notizen. Frankfurt a. M., 2. Febr. 2% Uhr, Andere unverändert. Hamburg, 3. Febr. 25 Uhr. Köln-Minden 95. Magdeb,-Wittenb, 035. „0 Paris, 1. Febr. 5 Uhr. Z3proz. 58 « 60. Nordb. 472,50. E : G Stettin, 2. Febr. Weizen 90pfv. 50% Rthlr. Roggen G2psd. pr. Frühj. 27 "Rthlr. pr. Juni Juli 84pfd. 28% Nihlr., 86pfd. 29% Rthlr. bez. Rüböl 13 Rthlr. bez. u. Gld. Spiritus 264 pCt., pr. Frühj. 244, pr. : Mit der heutigen Nummer des Staats-An- zeigers sind Bogen 345 bis 351 der Verhandlungen der Ersten Kammer ausgegeben worden.

Nordb, 46%. Alles

Hamburg - Berlin 80. x : f 2 Nordbahn 453.

9proz. 96.30,

Juni—Zuli 234 pCt. Br. R A

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Berlin, Druck und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei. Beilage

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Das Abonnement berrägre,

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__ ohne Preis - Erhöhung. Bei einzelnen Nummern wird der Bogen mit 24 Sgr. berechnet.

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Berlin,

Preußischer

Alle Post-Anstalten des Jn- und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, für Berlin die Expedition des Preuß. Staats- Anzeigers : Behren-Straße Ur. 57.

1850.

J) Al f Amtlicher Theil. Deutschland

Preußen, Bresla u und Münster, Wahlen für Erfurt. Dejsterreih, Wien, Verleihung der Geheimerathswürde an Freiherrn

Prokesch von Osten, Fürst Lichtenstein. Das Armec-Corps in Böh- men, Zolleinigungsvorschläge an die deutshen Negierungen, Lan- desverfassung für Tyrol und Vorarlberg. Widerlegung eines Gerüchts hinsichtlich der Lombardei, Auflösung der ungarischen Leibgarde, Fürst Metternich. Die Gemeinde-Ordnung für Wien, Beschluß der Sdikie ntt der Krakau - Oberschlesishen Eisenbahn. Wasserstand der onaut, Bayern. München, Kammer der Neichsräthe: Die Disziplinarvor- schriften der Armeez die Disziplinargewalt des ersten Staats - Anwalts. - Kammex der Abgeordneten: Neuwahlen; das Jagdgesezz Haft poli- tisch Verdächtigerz Strafverfahren und politische Üntersuchungsakten ; „Zuterpellation über das Jnterim und die Wahlen nah Erfurt und über den Kricgszustand des bayerischen Heeres; das Verhalten der Behörven in Bezug auf die Adressen gegen die Juden - Emancipation z Frage über die Ersezung der körperlichen Züchtigung z Erklärung in Betreff des Frei- herrn von Stein. Interpellation über eine Aeußerung des Minister-

präsldenten, Anirag der Linken guf Erweiterung des Amuncstieaesetzes für die Pfalz. i E Sachsen. Dresden, Zweite Kammer: Der Belagerungszustang; das

Verbot vo1 Sammlungen für politische Flüchtlinge z die Beantwortung von Juterpellationenz die schleswig-holsteinsche Angelegenheit. Haunover. Hannover. Gescy über die Aufhebung der Maunösstifter, Waden, Karlsruhe. Militairarbeitsstrafe. Hessen. Kassel, Beantwortung von Junterpellationen in der Stände- verfammlung, Hessen und bei Nhein. Darmstadt. Konflikte wegen der mainzer Bischofswahl. Sachsen-Weimar. Weimar. Graf F, von Galen, N usland Widerlegung eines Gerüchts über körperliche

Anssicl t auf Beilegung der

Destercreich. Padua. Züchtigung von Professoren.

Fraukrvreich. Paris, Die Sendung des Kardinal Dupont nah Rom, Die politischen Flüchtlinge in der Schweiz, Der Postvertrag mit der Eidgenossenschaft. Vermischtes, ]

Großbritanien und Frland, London, gen und politische Diners.

Griechenland, Athen, Die neuesten Vorfälle im Piräeus,

Börfen- und Handels - Nachrichten.

Geheimerathsverhandlun-

Beilage,

I T S O N ETURE- gr nrg CmDy as T Tar erre T

ZAmllicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

Dem bisherigen Regierungs-Vice-Präsidenten Geheimen Ober- Regierungs-Rath Freiherrn von Kottwiß, die beantragte Ver- schung in den Ruhcstand unter Verleihung des Rothen Adler- Ordens erster Klasse mit Eichenlaub zu bewilligen, und

Den vormaligen Ober-Regierungs-Rath Grafen von Zed- liß-Trübßschler und Falkenstein zum Vice-Präsidenten der ge- dachten Regierung zu ernennen.

Die Gefahr eines großen Hochwassers, welche zum Frühjahr droßt, und welche durch den lange anhaltenden Frost, so wie durch tie vorhandeucn Eisverseßungen in einigen Flüssen verstärkt wird, veranlaßt uns, die Königlichen Regierungen zur besonderen Wach- samkeit aufzufordern, Insbesondere ijt dafür zu sorgen, daß die Nachrichten über das ankommende Hochwasser schnell und sicher den: Strom entlang befördert werden, daß die Materialien zum Schutz der Deiche in reichlichem Maße bereit stehen, daß die Gestellung der Mannschaften und deren Leitung bei der Deichvertheidigung für jede einzelne Deichstrecke gehörig organisirt wird, was namentlich da sofort geschehen muß, wo geregelte Deichverbände nicht cxistiren,

daß endlich die Bewohner der bedrohten Niederung darauf auf- merksam gemacht werden, zeitig für die Rettung der Menschen, des 1s und der Vorräthe Vorsorge zu kresfen. A Wir dúrfen hoffen, daß die Uferanwohuer bereitwillig auf die Sicherungsmaßregeln der Verwaltungs Behörden eingehen werden. Wo dies aber auch niht der Fall sein sollte, da hat die Königliche Regierung vonder ihr durch das Geseb (§9. 4, 25,26 desGesepes über das Deichwesen vom 28. Januar 1848) verlichenen Befugniß energisch (Hebraucz zu machen. Sollten die Vorsichtsmaßregeln durch ae aliickliche Gestaltung des Schnecabganges auch zum Theil nach- träglih als unnöthig erscheinen, jo wird die Verwaltung cinen sol- chen Vorwurf leichter tragen, als die Verantwortung für eintretende Unglüdsfälle, welche durch kräftiges Einschreiten hätten vermieden werden fönnen. L

Berlin, den 2. Februar 1590.

Für den Minister sür landwirth- schaftliche Angelegenheiten. Im Allerhöchsten Auftrage. (02) Von Manteuffel. M L die sämmtlichen Königlichen Regierungen exklusive Köslin, Stralsund, Erfurt, Arnskerg, Aachen, Trier und Münster.

M! Biel

Der Minister für Handel, Ge- werbe und öffentliche Arbeiten. von der Heydt.

Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten. Die Dauer des dem Maschincnmeister Pipo in der Suden- burg - Magdeburg unter dem 10, Juli 1844 ertheilten Patents : auf eine Mühleneisenbüchse, insoweit solche nach dem vor- gelegten Modell und der Beschreibung für neu und eigen- thümlich erachtet worden 1st, Z {vird bis zum 10, Juli 1854 hierdurch verlängert,

Angekommen: Se. Excelleuz der Herzoglich sachsen-meinin- genshe Staats-Minister, Freiherr von Wechmar, von Halle.

Abgereist: Se. Excellenz der Herzoglich anhalt - deßausche Staats-Ministery on Pl öb, nah Déßau.

m wer

ltichtamtlicher Theil. Deutschland.

Preußen. Breslau, 3. Febr. (Breslauer Ztg.) Es wurden ferner zu {Abgeordneten für das erfurter Volks- haus gewählt: Im 12ten Wahlkreise, umfassend den

Kreis Wartenberg, Kreis Trebnib Wahlort Festenberg Gutsbefiter Lahmann. Jm 19ten Wahlkreise, umfassend den Kreis Glaß Wahlort Glah Landrath Freiherr von Zedlitz - Neu- fir aus Virgwißk, Jm 21sten Wahlkreise, umfassend den Kreis Frankenstein, Kreis Halelschwerdt Wahlort Reichenstein Obergerichts = Ass ssor Plathner aus Breslau. Jm 31sten Wahl kreise, umfassend den Kreis Gleiwiß, die nördlich von vorstehend bezeichneter Poststraße belegenen Ortschaften des rybuiker Kreiscs - Wahlort Gleiwiß Kreisrichter Justizrath Wodiczka aus Gleiwik, Abgeordneter der ersten Kammer. |

_Mün ster, 1. Febr. (W. M.) Für den {lsten Wahlbezirk (Wahlort Minden) der Ober=Regierungs-Rath Hasselbach in Min- denz für den 2ten Wahlbezirk (Wahlort Herfort) der Gerichts- Direktor Hoffbauer in Herfort mit 134 von 183 Stimmen z für den 4. Wahlbezirk (Wahlort Brakel) der Pastor Gehlshorn in Ame- lunxen mit 93 Stimmen gegen 71 des Bürgermcisters Hesse (Bri- lon)z für den 9, Wahlbezirk (Wahlort Hilchenbach) der Kaufmann Gustav Mevissen iu Köln; für den 13ten Wahlbezirk (Wahlort Borken) Hofrath Prof. Dr. Buß in Freiburg i. Br. z für den 14ten Wahlbezirk (Wahzort Lüdinghausen) der Dr. W. Junckmann (Mit- glied der jeßigen zweiten Kammer) mit 1417 von 153 Stimmen.

Desterreich. Wien, 2. Februar. Die Wiener Zei- tung meldet in ihrem amtlichen Theil: „Se. K. K. Apostolische Majestät haben über Antrag des Ministers des Aeußern und des Hauses mittelst allerhöchster Resolution vom 14ten d. Aller- höchstihrem Feldmarschall-Lieutenant und außerordentlichen Gesand- ten und bevollmächtigten Minister am Königl. preußishen Hofe, Anton Freiherrn von Prokesh-Osten, die Geheimerathswürde aller- S S F At geruht.“

1; Porgestern Abend ist der regierende Fürst Lichtenstein mit Fa- ae Ae Love Peel Separattrais hier angekommen.

Erzherzog Albrecht stehende Arn ee-Corvs { s Septembet aus 50,000 Manu besa in V N E e Zuzüge aus allen Richtungen der Monarchie seit - dieser Zeit h 30,000 Mann verstärkt worden und besteht daher gegenwärtig aus 80,000 Mann, meist Kerntruppen der österreichischen Armee.“

Der Wanderer sagt: „Die offizielle Denkschrift, welche den deutschen Regierungen von Seiten Oesterreichs zugestellt werden | soll und die Ausführung der bekannten Zoll-Einigungs-Vorschläge | ausspricht, ist, wie wir hören, vom 30. Dezember datirt.“ |

Heute ist auch die Landesverfassung für die gefürstete Graf- | chaft Tyrol mit dem Lande Vorarlberg amtlich bekannt gemacht

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welches im

worden.

Im Lloyd. liest man: „Die Dpintione kömmt in ihrer neuesten Nummer auf das von italienischen Blättern mehrfach er- wähnte Gerücht einer von Seiten Oesterreichs beabsichtigten Abtre- | tung- der Lombardci zurüÜck und is zwar bercits von der Ansicht | zurückgetreten, daß Oesterreich mit dieser {bnen Provinz dem Kö- nigshause Piemonts ein Geschenk machen wolle, meint jedoch, daß | cntwcder der Herzog von Leuchtenberg oder der Herzog von Mo- | dena damit bedacht werde. Für den Ersteren sprächen die Antece- dentien Eugen?'s von Beauharnais und für den Zweiten Familicn- Rücksichten, so wie Handels-Vortheile, welche durch cine enge Vcr- bindung Toscana?’s, Modena?’s und der Lombardei für Oesterreich entstehen würden, Wir geben diese alberne Acußerung eines ita- | lienischen Organs nur darum wieder, um einen Einblick in die | Wünsche und Projekte noch immer nicht zur Ruhe gelangter Pol-

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trons zu verschaffen,“

Jn Folge der nun definitiv ersolgten Auflösung der Königlich ungarischen adeligen Leibgarde sind der Capitain, die Capitain- Lieutenants und die Wachtmrister in den Ruhestand verseßt worden; dagegen is bezüglich der Retuzirung der italienischen, obgleich si, wie der Ll y od bemerkt, nur deren Capitain, Feidmarschall-Lieutenant Graf Ceccopieri, cffektiv befindet, noch keine definitive Entscheidung erfolgt.

| Fürst Metternich will, dem Lloyd zufolge, mit kommendem Frühjahre nah Helgoland reisen, um dort das Seebad zu ge- brauchen. „Derselbe befindet sich übrigens“, bemerkt dies Blatt, | „ungeachtet seines hohen Alters in sehr guten Gesundheitsum- ständen und soll besonders jetzt sehr heiter und fröhlich sein.“

Die Gemeindeordnung für Wien is nach dem Constit. Blatt auf dem Wege des Vergleiches zwischen dem Ministerium und den Delegirten des Gemeinderathes zu Ende gebraht, und die Sanc- | tion derselben dürfte keinem weiteren Anstande begegnen und binnen | vierzehn Tagen erfolgen. „Die Verlcihung des Bürgerrechts““, | berihtet jenes Blatt, „soll dem Ermessen des Gemeinderathes an- | Hheimgestellt bleiben, jedoch niht sehr wesentliche Begünstigungen | im Vergleich zu den Gemeindeangehörigen in sich begreifen. Als | die erheblichsten dürften sich herausstellen: das unbedingte aktive und passive Wahlrecht für den Bürger, welches lehtere bei den Gemeindeangehörigen an einen Census over an cine Klassifizirung der Intesligenzen geknüpft erscheint, Gleichfalls bleibt der Genuß

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dem Befehle Sr. Hoheit |

der bürgerlihen Versorgungs - Fonds dem eigentlichen Bürger vor- behalten. Jn den übrigen Gerechtsamen wird sich kein Unterschied herausstellen.“ i

Die Actionaire der Krakau-Oberschlesischen Eisenbahn haben, dem Wanderer zufolge, in ihrer in Krakau abgehaltenen General- Versammlung beschlossen, die Bahn unter den bekannt gemahten Bedingungen der östcrreichishen Staatsregierung zu überlassen. „Der Justizrath Gräff in Breslau““, fügt genanntes Blatt hinzu, „ist zum definitiven Abschluß des Vertrages bevollmächtigt.““ Der Wasserstand der Donau war gestern hier 6 Schuh 6 Zoll ufer 0; in Preßburg 8 Schuh 6 Zollz in Linz 3 Schah 6 Zoll. Bei dem am jenscitigen Ufer gelegenen nahen Dorfe Aspern ist die Donau bereits über die Ufer getreten und hat xas Stromgebiet übers{chwemmtz bei den Kaisermühlen droht seit gestern Morgens gleichfalls eine Ucberschwemmung. Ju den bedrohten Vorstädten jind die bestehenden Rettungsanstalten mit Militairmannschast ver- sehen worden.

Vayermn. München, 28. Jan. (N. M. Z) Kammer der Reichsräthe. Der Einlauf der Kammer besteht in acht neuen Adrcssen gegen die Juden-Emancipation, größtentheils aus den fränkfischen Provinzen. Nachdem der erste Secretair diesen Einlauf bekannt gegeben halte, lud der erste Präsident den Kriegsminister zur Beantwortung der bekannten Interpellation ein, welcher dieselbe in folgender Weise beantwortet: „das Kriegs- Ministerium habe sich \{chon seit längerer Zeit mit der Abfassung neuer Disziplinar-Vorschriften beschäftigt, in welcher die Stras= gewalt, das Strafmaß und die Strafbefugnisse genau ausgeschieden werden. Auch zur zweiten Frage habe er die Chre, zu bemerken, vaß ein neues Militair=Strafgesepbuch bereits entworfen, mit den Normen des neuen Civil-Strafgesezbuches im Einllange stehend und gegenwärtig der Berathung einer Kommission im Kriegsministerium un- terstellt sei, nah deren Beendigung dasselbe dem Staats-Ministe- rium der Justiz mitgetheilt und später, noh im Laufe dicscs Land= tags, zur weiteren geseßlichen Beschäftigung gelangen werde. Hier- auf verlas der Berichterstatter des ersten Ausschusses den Beschluß der. Kammern über den Gesch=- Entwurf, die dienstlichen Verhältnisse der gerichtlichen Beamten betreffend, welcher nah un- bedeutenden Berichtigungen allseitige Genehmigung erhielt. Bei Verlesung des über Art. 35 des Gese - Vorschlags gefaßten Be- \{lus}scs nahm Reichsrath von Maurer das Wort, um sich, wie cr sciner Chre schuldig zu scin erklärte, gegen den ihm jüngst von einem Kammer-Mitgliede im Strome der Rede, weun auch nicht ab=- | sichtlich gemachten Vorwurfe, als habe er, ohne sich vorher die Mühe des Nachschlagens in den französischen Geschen und Verorduungen gcge- ben zu haben, im Betreffe der Disziplinargewalt des ersten Staatsan- | waltes gegen die anderen Staatsanwalte (Substituten) bei demsel- | ben Untecrgerichte unrichtige Behauptungen aufgestellt, zu rechtfer=- tigen. Der Redner verliest mehrere französische Gesebßstelen und gelangt daraufhin, so wie mittelst Anführung praltisher Beispiele, zu dem Schlusse, daß glcich dem Vorschlage unseres Gescß - Ent- wurfes auch in Frankreich und auf dem linken deutschen Rheinufer der erste Staatsanwalt bei den unteren Kollegialgerichten das Recht habe, den ihm beigeordneten Staatsanwalten, (Substituten) Ermah= nungen und Warnungen zugehen zu lassen. Naeh dieser Erörterung drückte der erste Prásident die Hoffnung aus, daß künftighin alle Anláässe zu dergleichen Berichtigungen vermieden wcrden. Die Sibung {loß um 1 Uhr, ohne daß die nächstkünftige sofort anbe- raumt wurde,

München, 29, Jan. (Bayer. Bl.) Die Kammer der Abgeordneten hielt heute wieder Sißung. Vorerst wird vom Präsidenten mitgetheilt, daß Abgeordn. Römich (linkes . Centrum) zum Landkommissär in Zweibrücken befördert und darum die gesetz= lie Neuwahl cingeleitet worden sci. Fürst Wallklerstein erin- nert daran, daß man, troß der im Regicrungs - Blatt cnthaltenen Reaktivirung des Abgeordn. Döllinger als Universitäts - Professor, noch nichts von der Einleitung zu einer neucn Wahl gehört habe. Es wird hierauf dcr neuliche Veschluß über das Vereinsgesez ver= lescn und genehmigt und dann das Jagdgeseß zum drittinmal in Berathung gezogen. Gegenüber den neulich erwähnten abweichen den Beschliüsscn der Reichsräthe beharren auch heute die Abgeord neten mehrentheils auf ihren alten Beschlüssen und nehmen noch cinen Zusaß Wallerstein's an, durch welchen Jagdpächter und selbst ausübende jagdberehtigte Gruüdeigenthümer ermächtigt werden, im Juteresse des Feldshußes unter gewissen Modalitäten auch solche Judividuen s\{ch an Treibjagden betheiligen zu lassen, welche keine allzutheure Jagdkarte gelöst haben, denen fie aber auf Verlangen nicht verweigert werden könnte, Außerdem taucht während der Ver- handlung wieder eine Anzahl später verworfener oder zurückgezoge ner Amentements auf; Frhr. von Lerchenfeld stimmt dagegen das alte Klagelied über die schlehte. Geschäftsordnung an und be- daucrt, daß das Geseß darüber so lange liegen bleibe. Seit Mo- naten liegt das Gese über den Geschäftsgang, wie cs scheint, re gungsl s bei den Reichsräthen; sollte auch der Aus\huß dessen dringende Nothwendigkeit nicht fühlen, so dürfte wohl das Büreau etwas drängen, weil, nicht obschon, künftig dem Geseh zufolge die Präsident;n von der Kammer gewählt und niht vom König er- nannt werden sollen. Die übrige Zeit der Sihung wurde von den Ministern zur Beartworiung von Interpcllationen in Anspruch ge- nommen. Der Justiz - Minister (von Kleinschrod) erklärt eine AnfrageMorgenstern?s um dieUrsache derlangen und fortdauernden Haft einiger polinish Verdächtigten niht beantwortcn zu können, da der Bericht des Staats - Anwalts zu Neuburg noch nicht cingetroffen sei und eine allgemeine Vorschrift für die Staats-Anwälte zu sol-= chen Berichterstattungen nicht bestehe, auch blos verzögernd wirken könnte, Eine zweite Interpellation, die ihm (dem Justiz=Minister) unterm 22sten d. M. zugekommen, sei von dem Abgeordneten Dr. Schmidt ausgegangen und laute: „Das Gese vom 12. Mai 1848, die Einführung und Bildung ständischer Ausschüsse zur Abänderung