1850 / 40 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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gewahrt man einige Priester, welche an den feindlichen Partei- Uintrieben sich betheiligen.“

Schweden und Norwegen. Christiania, im Jan. (Christianiaposten). Am 26. Dezember verschied der Komman- dant von Friedrichsstadt, Generalmajor Spör ck, im 72sten Jahre seines Alters. Wir theilen nah dem „Frederiksstads Ugeblad“ (Friedrichstadter Wochenblatt) einige Notizen über den Verstorbenen mit: „Johaun Henrich Spörck wurde den 19. Juni 1778 zu Kopenhagen geboren und genoß auch da seine erste Erziehung. Theils als Zögling der Königlich dänischen Landkadetten-Akademie, theils, indem er als Kadett zugleih dienstthuender Page in der Königlichen Familie war, wurde er für seine künftige militairische Laufbahn und feine übrige vielseitige Amtswirksamkeit gebildet. Siebzehn Jahr alt, wurde er den 11, Dezember 1795 zum Fähnrich ernannt, wurde Secende-Lieutenant den 29, April 1800, R (ieutenant den 14, Februar 1803, Capitain Deut 10, U: 4 berst-Lieutenant den 18. Januar 1819, Oberst den 4. Juli 1823, General-Adjutant in der Armee den 24, Jun! 1545, Generalmajor und dienstthuender Adjutant Sr. Majestät des Konigs den 29. Au gust 1832 und Kommandant von Friedrichsstadt den 10. Zuli Ls Beamter während 54 Jahren, gewann éx in den verschiedenen Stellungen und Verhältnissen, zu denen er berufen wurde, eben 10 als ein treuer, eifriger und tüchtiger Staatsdiener , wie als ein humaner und rechtscafffener Mann, allgemeine Achtung. Er hatte das Glúc, sowohl schon in früherer Zeit von Sr. Königlichen Hoheit dem Kronprinzen Karl August, während derselbe als dáâni- cher Prinz Chef des Söndenfjeldschen Infanterie-Regiments war, vie auch später vom hochseligen¿König Karl Johaun und unjerem jeßt regierenden König, Sr. Majestät König Oskar, persönlich ge= fannt, geliebt und geachtet zu sein, Der Name und das Andenken an den Verstorbenen is genau an das für unser Vaterland so wichtige und denkwürdige Jahr 1808 und 1814 und an die Namen derjenigen geknüpft, welche damals die Gränzen des Landes eh: en- voll wahrten und für dessen heilige Interessen kämpften. Ruhmyvoll nahm er an den Feldzügen dieser beiden Jahre Theil, und wurde im Jahre 1808 nach der Affaire bei Prástebakke mit dem Dane=- Orden für Muth und Gewandtheit im Felde geehrt.“

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Spanien. Madrid, 29, Jan. Die lange Diskussion iber das Ermáchtigungs - Verlangen der Regierung in Betreff der Steuer - Forterhebung ist gestern niht beendigt worden, sondern paquerte auch heute noch fort. Der Schluß wird erst in den näch- sten Tagen erfolgen. Heute wurde das Ministerium von einem Mitgliede der gemäßigten Opposition, welche sich durch einige Worte des Ministers des Jnnern für beleidigt hält , heftig angegriffen. Man spricht davon, daß Pidal aus dem Kabinet ausscheiden und Gonzales Bravo das Ministerium des Auswärtigen übernehmen

werde.

A

Eisenbahu: Verkehr. FHilhelms - Eisenbahn. Das Jahr 1849 hat auf den Verkehr dieser Eisenbahn einen sehr günstigen Einfluß ausgeübt, wenn auch nicht zu verkennen ist, daß ein großer Theil der Mehreinnahme des “Jahres 1849 gegen 1848 vpurch außerordentliche Ereignisse hervorgebraht wurden. Es wurden im Laufe des Jahres 1849 befördert 66,203 Personen und 363,269 Ctr. Güter; im Jahre 1848 wurden dagegen besördert 73,280 Personen und 328,301 Ctr. Güter; es zeigt sich sonach eine Minderfrequenz pro 1849 von 7077 Personen, dagegen ein Mehrquautum von 34,968 Ctr, Güter. Die Einnahme betrug, sür Personen 48,680 Rthlr. 7 Sgr. 3 Pf. und für Güter 49,132 Rthlr. 25 Sgr. 6 Pf. Insgesammt 97,843 Rihlr. 2 Sgr. 9 Pf. ; im Jahre 1848 betrug dieselbe für Personen 36,095 Rthlr, 10 Sgr. 6 Pf. und für Güter 37,548 Rthlr. 9 Sgr. 4 Pf. z es hat sonach die Einnahme zugenommen, für Personen, troß der geringeren Gre: quenz, um 11,984 Rthlr. 26 Sgr. 9 Pf. und für Güter um 11,584 Rthlr. 16 Sgr. 2 Pf. Zusammen Mehreinnahme 23,569 Rthlr. 12: Sgr. 11 Pf, obgleich, wie schon oben erwähnt, mehrere | Monate eine überaus starke Einnahme durch Transporte von Miliz ) tair ergaben. Es wurden in dem ersten Quartal 1849 befördert - | 13,332 Personen und 75,441 Ctr. Güter; die Einnahme betrug: | für Personen 6981 Rthlr. und für Güter 10,8416 Rthlr. 15 Sgr., | zusammen 17,797 Rthlr. 15 Sgr. z; es betrug die Einnahme aus dem Personen-Transport in 1849 gegen 1848 weniger 505 Rthlr. | 26 Sar. 6 Pf., die aus dem Güter-Transport dagegen mehr 1512 Rihly. 2 Sgr. 7 Pl, lropdem im genannten Quartal 41849 18/109 Ctr. Güter weniger befördert wurden. Im zweiten Quar- |

tal wurden befördert: 18,211 Personen und 94,286 Ctr. Gü-

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30,270 Rthlr. 24 Sgr. 3 Pf. Es war au

s dn ee 1849 D 1848 die Frequenz wiederum ge- ringer um 1736 Personen und 12,540 Ctr. Güter, die Einnahme dagegen größer für Personen um 8798 Rthlr. 22 Sgr. 9 Pf. und für Güter um 21 Rthlr 14 Sgr. 7 Pf. Zusammen Mehrein=- nahme 8820 Rthlr. 7 Sgr. 4 Pf. Bei diesem Quartale is zu be= merken, daß im Monat Mai eine außergewöhnliche Einnahme durch den Transport von Militair und Tur Extrazüge erzielt wurde z es betrug die Gesammt-Einnahme dieses Monats 16,246 Rthlr. 22 Sgr. 11 Pf., während dieselbe im leichen Monat des Jahres 1848 nur 8956 Rthlr. 25 Sgr. betrug. Rechnet mansjedoch die erwähnte Extraeinnahme, von 8926 Rthlr., 10 Sgr. ab, so ergiebt sich nur eine Einnahme aus dem ordentlichen Betriebe von 7320 Rthlr. 12 Sgr. 11 Pf., mithin pro Mai 1849 weniger 1636 Rthlr. 12 Sgr. 1 Pf. Im dritten Quartal wurden befördert: 18,061 Personen und 74,635 Ctr. Güter, die Einnahme betrug für Personen 10,942 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf. und für Güter: 9997 Rthlr. 27 Sgr. 10 Pf, „zusammen 20,940 Rthlr. 25 Sgr. 4 Pf.; es wurden gegen diesen Zeitraum 1848 weniger befördert 4183 Personen und mehr 7705 Ctr. ter; die Einnahme betrug mehr für Personen 273 Rthlr. 19 Sgr. 6 Pf. und für Güter 1439 Rthlx. 9 Sgr. 9 Pf., zusammen 1712 Rthlr. 29 Sgr. 3 Pf. Jm vierten Quartal wurden befördert 16,199 Personen und 118,907 Ctr. Güter, die Einnahme betrug für Personen 12,298 Rthlr. 19 Sgr. und für Güter 16,505 Rthlr. 9 Sgr. 2 Pf. Jnsgesammt 28,803 Rthlr. 28 Sgr. 2 Pf.z es be= trägt die Frequenz gegen die des Zeitraums 1848 weniger 554 Per= foncn, dagegen mehr das bedeutende Quantum von 57,912 Ctr. Güter, die Einnahme betrug für Personen 3418 Rihlr. 11 Sgr. und für Güter 8611 Rthlr. 19 Sgr. 3 Pf., zusammen 12,030 Rthlr. Z Pf. Jun diesem Quartal hatte der Monat Oktober und Novem- ber dur außerordentlihe Einnahme einen bedeutenden Zusab in der Einnahme, es wurden im Oktober allein 1769 Mann Militair befördert. Die Einnahme betrug für Oktober 11,422 Rthlr. 24 Sgr. 4 Pf. gegen 5316 Rthlr. 27 Sgr. 9 Pf. in 1848, also mehr 6105 Rthlr. 26 Sgr. 7 Pf.z im November betrug die Einnahme 9198 Rthlr. 1 Sgr. 9 Pf., mehr gegen; November 1848: 4242 Rthlr. +7 Sgr. 5 Pf. A Von dieser Eisenbahn, welche ein bedeutendes Glied eines so wichtigen Eisenbahn - Verbandes ist, indem dieselbe die Oberschlest= {e mit der Kaiser Ferdinand's Nordbahn verbindet, wurde be- fanntlich am 1, Januar 1846 die erste Strecke, von Kosel bis Ra=- tivor 42 Meilen, eröffnet, am 1. Mai 1847 dieselbe bis Annaberg, 77 Meilen, ausgedehnt und am 1. September 1848 durch die Flügelbahn zwischen dem Bahnhof Annaberg und dem Bahnhofe der Nordbahn Oderberg die direkte Verbindung mit der Nordbahn hergestellt. Jm Jahre 1846 wurden insgesammt cin- genommen: 34,214 Rthlr. 26 Sgr. 1 Pf., was durchschnittlih pro Monat und Meile beträgt: 670 Rthlr. 27 Sgr. In den ersten vier Monaten 1847, in welchen die gleihe Strecke im Betrieb war, betrug die Gesammt-Einnahme 10,259 Rthlr. 14 Sgr. 8 Pf. oder durch\chnittlich pro Monat und Meile 603 Rthlr. 14 Sgr. 8 Pf. Jn den lehten sieben Monaten 1847, in welchen die ganze Länge der Bahn im Betrieb war wurden, eingenommen 49,083 Rthlr. oder durchschnittlich pro Monat und Meile 794 Rthlr. 20 Sgr. Im Jahre 1848 bei einer Gesammt-Einnahme von 74,243 Rthlr. 19 Sgr. 10 Pf. betrug die durcchs{nittliche Einnahme pro Monat und Meile 798 Rthlr. 9 Sgr. 7 Pf. Jm Jahréè 1849 bei der Ge- \sammt-Einnahme von 97,813 Rthlr, 2 Sgr. 9 Pf. betrágt die durch= \chnittliche Einnahme pro Monat und Meile 1051 Rthlr. 22 Sgr. 7 Pf. Berücksichtigt man, daß der Wilhelms-Bahn, gleich der Krakauer und der Oberschlesischen Eisenbahn, der Transport vou etwa 200,000 Ctr. Salz binnen kurzem zufallen wird, desgleichen für die Zukunft ein bedeutender Vieh-Transport in Aussicht steht und das Fahrgeld für den Personen-Verkehr in leßter Zeit erhöht wer- den founte, so sieht man einer befriedigenden Zukunst für diese

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Bom 1.

Bahn entgegen. Personen=-Frequenz der Magdeburg=Leipziger Eisenbahn. Januar bis inkl, 31. Januar c., inkl. 3662 Personen aus dem Zwischenverkehr .. 33,379 Personen. in Summa 33,379 Personen.

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 2. Febr. Die Course der holländischen Staats=

papiere haben ihre steigende Richtung diese Woche weiter verfolgt, da selten ausgeboten wurde, und Kapitalisten, welche kürzlich viel in Kolonial-Waaren anlegten, durch Deren erhöhten Stand von wei= teren Unternehmungen zurückgehalten, die müßigen Gelder durch

Z3proz. do. erhob - sich von 64} auf 655% und 2¿proz. do. von 55Æ bis 555%. Auch russishe Fonds theilten diese günstige Stimmung, besonders proz. Hopesche Certifikate, welche eine Preis- verbesserung von 8553 bis 87 % errungen habenz alte 5proz. Obli- ationen stellten sih von 1054 auf 105 %. Die Neigung , si bei der neuen Anleihe in England zu betheiligen, zeigte sih nit groß und hat man son unter die anfangs bewilligte Zproz. Prâ=- mie ankommen könnenz zuleßt notirte man deren Cours mit 955 a 96 %. Oesterr, Staatspapiere verspürten die matteren Coursnotirungen von Wien und gingen bei wenigem Umsaß niedriger z Iproz. wiener Metalliques von 82 auf 815 %, und 23proz. dito von 43% auf 43% %. Seit ein paar Wochen waren in griechischen Effekten öfter Geschäfte gemacht mit allmälig anziehenden Preisen ; von 5a 5% % sind dieselben bis 55 a 6% % gestiegen. Spanische Ardoins= Obligationen fielen nach einer Verbesserung von # % auf 1215: % zurück; Zproz. Binnenländische dito sind dagegen von 295 bis 29%- % emporgekommen. Portugiesische dito behaupteten sich gut auf 357 %, und holten nah Abtrennung des fälligen Coupons 37% %. Die peruanischen Obligationen wurden verwihenen Montag billiger und zu 67% % abgelassen, aber {wangen sich bei crneueter dur das Steigen an der Börse zu London angeregter Kauflust bis 713 % empor. Französische 3proz. Renten stiegen bei wenigen Umsa erst von 547 auf 54% % und- orúten sich dann wieder uf 15 % Uner Arnheimer Eisenbahn Aclien erfuhren eine Verbesserung von 884 auf 915 %-, unter den dieselbe erklärenden Gerüchten gehört, daß der Nachlaß des seligen Königs, welcher für die Zinsen jener Babn haftet, durch die Erben angetreten worden sei.

Bericht und Aufruf des Herder - Vereins.

Unter allen den Stürmen des vorigen Jahres bis in das nun verlau- fende herüber, konnte der Verein für Errichtung von Herder's Standbild in Weimar sich nicht versprehen , mit einem Bericht über seine Sache Beach- tung und zur Vollendung des Werks, dessen Kosten nicht völlig gedeckt sind, den nöthigen Beistand zu finden, Nachdem nun aber die öffentlichen Zustände beruhigter sind und ihre geordnete Entwickelung hoffen lassen, fühlt auch der Verein gegen alle diejenigen, die durch Bemühungen und Beiträge sein Unternehmen gefördert haben, die Verpflichtung zur Rechenschaft, und

glaubt, jeyt wieder in weiterem Kreise die Theilnehmung ansprechen zu fönnen, deren es bedarf, damit dieses Denkmal von nationag- ler Bedeutung niht im leyten Stadium der Ausführung stocke.

Nachdem das Modell der Statue, von H. L, Schaller bereits im Sommer des vorigen Jahres vollendet und nach dem Zeugniß des münche- ner Vereins trefflich gelungen , der Ausführung in Erz, wegen der unruh- vollen Zeitläufte, über ein Jahr lang geharrt hatte, beschloß der Central- verein, im September d. J. den Guß derselben in der Königlichen Erzgie- ßerei zu München sofort zu veranlassen. Er hat mit dem Inspektor der leßteren, Herrn F, Miller, den Vertrag dahin abgeschlossen, daß dieser den Guß in Bronze sammt der vom Künstler zu überwachenden Ciselirung mit sämmt- lichen Kosten, dazu Verpackung, Transport, Fracht, Ausstellung der Statue an Ort und Stelle berechnet zu 4657 Rthlr. 3Sgr. 11 Pf. für die Baar- summe von 4371 Rthlr, 12 Sgr. 11 Pf. übernimmt, indem 500 Fl. oder 285 Rihlr, 21 Sgr. als ein Beitrag, welchen Herr Miller dem Werke widmet, in Abzug kommen, Diese Summe von dem jeßigen Bestande ab- gezogen, würde ein Rest von 511 Rihlr. 11 Sgr. bleiben, der aber durch unvermeidlichen Verlust an den von uns angekauften Staatspapieren bis anf 170 Rthlr, herabschmelzen und so nicht einmal die Kosten für Grund und Gerüst zum Piedestal, geschweige für dessen Bekleidungs - Material und Gestaltung decken dürfte, Es stellt sih hiernach für das Piedestal, je nach- dem dasselbe mit Bronze-Reliefplatten bekleidet, oder aus Granit mit Bronze - Reliefs geschmückt, oder aus Granit nur mit Juschrift und Kranz aus Branze beschafft würde, ein Bedarf heraus von bezüglich 4114, oder 2514, oder 1543 Rthlry, Und von dem Grade der allgemeinen Theilnahme, die wir zu dem Ende aufzurufeu haben , wird es abhängen, ob das Standbild auf einem ganz entsprechend ausgebildeten, oder mindestens auf einfach solidem Fußgestell errichtct werden fann,

Der Vercin vertraut, nicht vergeblih sih zum zweitemale für eine Sade an die Nation zu wenden, die füglich eine Ehrenschuld derselben hei- ßen kann, und die bereits durch vielseitiges Zusammenwirken so weit gedie- hen ist, daß sie jeßt noch unerfüllt. zu lassen, zur doppelten Schmach würde, Wenn jeßt nur die Kreise Deutschlands, die von den unterbrochenen Sammlungen unberührt geblieben sind, in gleichem Verhältniß als Herder's Rahm und Verdienst dem ganzen deutschen Volf angehört, zux Vollendung seines Denkmals mitwirken wollen: so werden sehr geringe Beiträge der Einzelnen hinreichen, ein würdiges Zeugniß allgemeinen Gedächtnisses, ein Symbol deutschen Geistes und eine Zierde des Vaterlandes mehr, aufzu- stellen. :

Wir hegen die Zuversicht , daß, wie sih Herder's Werke in crneuten Ausgaben nach allen Gegenden Deutschlands fortwährend -verbreiten , auch dieser Aufruf zu einer lezten Steuer für sein Ehrenmonument allerwärls ein Echo finden werde, und bitten nur diejenigen, die in den einzeluen Ge- genden den Zusammenfluß zu vermitteln geneig! sind, bald an ihr gutes Werk zu gehen, damit die Hoffnung, im August 1850 an Herder 8 Geburts- tage sein Standbild in Weimar enthüllt zu sehen, zur Wahrheit werde,

Weimar, im November 1849, L, Graf. K. G. Hase. W, Hoffmann. C, W, Scheig. A. Schöll,

Kub ne.:-He K, Wir),

Sauppe,

ter; die Einnahme betrug: für Personen 18,457 Rihlr. | Effekten-Einkäufe benußen. Die meiste Frage fand wiederum proz. 20 C I V Und qur Güter 11,813 Rthlr. 3 Sgr. wirkliche Schuld, welhe dadurch von 855 bis 86 % gestiegen istz [ + j [613] Bean ma un 0 ¿ thr Betragen und ‘über ihren Mangel an Vermögen, | [57] D v. T H ck anntmachungen. Die unbekannten Gläubiger des hier am 24, Novem- | so wie ihre ZJnaugural - Dissertation und was sie sonst j Rostocker Bank. j [62] Erledigter Steckbrief, ber 1846 verstorbenen Kreis-Boniteur Boehmel werden etwa haben druckten lassen, portosrei cinzusenden ‘und Nachdem das ‘erforderliche Actien - Kapital der Ro- E gs t De ; mit Bezichung auf §, 137 seq., Allgemeines Landrecht | dabei den Umfang und Zweek ihrec wissenschaftlichen | stocker Bank gezeichnet is, anberaumt der provisorische

Der hinter den Tapeziergehülfen August Friedri ch Herrmann Collin am 22, Januar c. erlassene Steck- brief ist durch die Verhaftung des 2c. Collin erledigt.

Berlin, den 5, Februar 41850.

Theil 1, Titel 17, aufgefordert, sich bei uns zu melden, Sorau, den 26. November 1849, Königliches Kreisgericht.

Reise zu eniwickeln.

Göttingen, am 6, Februar 1850,

Königl, Stadtgericht, Abtheilung für Untersuchungssachen, Deputation IX. für Voruntersuchungen,

[599] Gerichtliher Verkauf. Das dem Kaufmanu Friedrih Wilhelm Keyling ge- hörige, im Sandower Viertel der Stadt Kotibus bele- gene Wohnhaus Nr. 214, welches nah der nebst Hy- pothekenschein in der ersten Büreau-Abtheilung einzuse- henden Taxe auf 7172 Thlr. 5 Sgr, 11 Pf. abgeschäßt ist, soll am 29, Juni 1850 in unserem Parteienzimmer öffentlich verkauft werden. Zugleich werden zur Wahrnehmung ihres Jnteresses hiermit vorgeladen ; a) die verwittwete Sophie Friedericke Keyling, geb. Sarban, b) die verehelichte Kaufmann Friedericke Henriette Bütt- ner, geb, Kevling, H Va Krüvleia (Ce Keyling aus Kottbus, dati n Christiane Caroline D Sar- ban aus: Jänschwalde line Dorothea Sar -) die verwi ( g r i, A witwete Uhrmacher Hausig, Friederike Louise | [61]

[60]

anberaumt.

{lossen werden,

Zur Licitation des alten Theaters zu Breslau

nebst dazu gehörigem Juventare habe ich cinen Termin auf den 15. März, Nachmittags 3 Uhr, in meinem Geschäfts-Lokale, Herrnstraße Nr. 29, Der Kaufkontrakt kann zwischen dem Meist- bietenden und der Besigerin der Anstalt sofort abge- Eine Beschreibung des Grundstücks und Juventars,, so wie die Licitations - Bedingungen, sind in meinem Geschäfts-Lokale einzusehen, auch theile ih Abschrift derselben, so wie jede sonstige von Kauf- lustigen gewünschte Auskunft, auf portofreie Anfragen mit, Der Kastellan des Theaters is angewiesen, Kauf- lustigen die Besichtigung der Lokalitäten zu gestatten, Breslau, den 6, Februar 1850,

der Bank begonnen haben.

verbindlich signiren.

Graeff, Justizrath,

zu bedienen, Rostock, den 2, Februar 1850.

Wer das Stipendium erhält, muß bestimmt dafür cin Jahr auf Reisen sein.

Berthold, d. Z, Dekan.

e Nostocker Bank.

Der unterzeichnete provisorische Verwaltungs - Nath macht hiermit bekannt, daß 2500 Stück Actien gezeich- net, darauf 125,000 Thlr. cingezahlt sind und demnach in Grundlage des Statut - Entwurfes die Operationen Die Geschäfte eines Di- rektors hat provisorisch der mitunterzeichnete Senator Strömer übernommen, in dessen Hause auch vorläufig das Geschäfts-Loka! der Bank eingerichtet is, welches täglich, mit Ausnahme von Sonn- und Festtagen, Vor- mittags von 10 bis 12 Uhr, Nachmittags vou 3 bis 5 Uhr, dem Verkehr ofen stehen wird. Herr Senator Strömer wird in Gemeinschaft mit dem als Buch- halter angestellten Herrn Heinr, Eggers für die Bank j Auswärtige Korrespondenten twer- den ersucht, sich der Adresse „an die Rostocker Bank“

Verwaltungs-Rath eine General-Versammlung der Ac- tionaire auf den 4. März de, J., Morgens 10 Uhr, zu Rostock im Rathhause daselbst, und ladet dazu alle Actionaire ein. : i

Die zu verhandeluden Gegenstände werden sein :

1) der Nechenschastsbericht des bisherigen provisori- hen Verwaltungs- Raths;

2) Wahl eines aus 20 stimmberechtigten Actionairen bestehenden Ausschusses z

3) Autorisation des Ausschusses und des Verwaltungs- Raths, den Umständen nach das Actien - Kapital bis auf 4,000,000 Thlr. zu erhöhen,

Im Geschäfts-Lokale der Bank, im Hause des s Senator J. F. Strömer, wird ein Lege Büreau errichtet werden, woselbst bis zum Márz, Morgens 9 Uhr, Legitimations-Karten in Empfang zu nehmen sind, die im Falle der Stimmberechtigung die Anzahl der abzugebenden Stimmen enthalten, Dabei wird aufmerksam darauf gemacht, daß es statutenmäßig gestattet ist, sih durch Bevollmächtigte, die indessen selbst Actionaire sein müssen, in der General- Versammlung vertreten zu lassen (jedoch darf Niemand mehr als 10 Stimmen in seiner Person vereinigen), und daß nur diejenigen Personen stimmberechtigt sind, welche wenig- stens 5 Actien haben und in den Directionsbüchern al

Wilhelmine geb, Sarban, hi L / G 14 / S f) vie vercbelidte O TLAN« Vierselbst, c _HZufolge eines vom Königlichen Universitäts-Kurato- ee än 9, i j ; ) Min "h iEtediger E abIter Eleonore Wil- | rium zu Hannover an die medizinische Fakultät zu Göt- D o L Ueeaent Actionaîre A rana, ie Umserei dem Meisingerte Debitre en und zulegt auf | tingen ergangenen Reskripts ist der disponible Fonds des N A Br t un ny E 8 Tagen Attiendüce sistirt is. g ; veyermühl bei Neustadt-Ebers- Stipendü Blumenbachiani auf 600 Ihlr, Gold ange- Q S, Mis DIO Gee E bung im Aci ;

E g) die Friedericke Auguste Albertine Keyling hierselb}

modo deren Erben oder sonsti e Kottbus, den 30, November 1849, techtsnachfolger.

Königliches Kreisgericht, 1. Abtheilun (gez) Passow, V

wachsen, so daß dasselbe wiederum einem jungen, durch

zuerkannt werden kann, Ablauf eines halben Jahres an die medizinische Fakul- tät zu Göttingen zu wenden, derselben Zeugnisse über

Konsul L, Burchard, Kaufmann J, F. Ko ch.

Kompetenten haben sich vor

Senator J, F. Strömer, prov, Direktor,

Rostock, den 4. Februar 1850. Der provisorishe Verwaltungs - Rath.

vorzügliche Geistesfähigkeiten sich auszeihnenden, aber S 7 5 unbemittelten Doctor Medicinae als Reise-Stipendium i 5 8 ge M E Mane eds 2 n ck d n 1 2 E qus E

Strömer,

TFürkei.

Das Abonnement berrägt 2 Rthlr. für Jahr.

4 Rthlr. « F Jahr.

8 ly, «1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie __ Ohne Preis -Erhöhung. Sei einzelnen Kummern wird der Bogen mit 25 Sgr. berechnet.

M7 40.

Inh alf. Amtlicher Theil. E Deutschland

Preußen. Berlin. Beförderungen, Verseßungen und Abschiedsbewil- ligungen in der Armee. Breslau, Kosel, Ratibor, Oppeln Brieg. Magdeburg. Eisgang. Köln, Düsseldorf. Wasser- stand, Von der Sieg. Worringen. Deichdurchbruch,

Desterreich. Wien. Befinden des Kaisers. Erzherzog Franz Karl.

Ausfuhr nah der Schweiz. Legilimistisher Kongreß, Vermischtes, Sachsen. Dresden, Ober-Hosprediger Dr. von Ammon,

Hannover. Münden, Wasserstand der Fulda und Werra,

Württemberg. Stuttgart, Die Spedition der Zeitschristen durch die Post, Zehntablösung.

Badem. Karlsruhe. Prinz von Preußen, von Olterstädt.

Hessen und bei Rhein. Darmstadt, Durchbruch des Weschnih- Dammes bei Biblis. Mainz, Uebershwemmung, i

Fraukfurt. Frankfurt a, M. Wasserstand des Mains. Die Tau- nus-Eisenbahn, A us laud. Frankreich. Geseßgebende Versammlung. Berathung des Un-

terrichtsgesehes. Paris. Bericht über die leßten unruhigen Bewe- gungen. Ministerrath. Vermischtes,

Sroßbritanien und Irland. Parlament, Oberhaus. Juter- ellation über die Ereignisse in Griechenland. Unterhaus, Inter-

pellation über die Beziehungen zu Oesterreich und Rußland und über die dänische Frage. London, Geheimeraths - Versammlung. Vermischtes, :

Schweiz. Bern, Die poliishen Parteien. Ausweisung Rinde- schwender’s aus St, Gallen, Weinverzollung in Basel, Genf, Die Frage über die Abtragung der Festungswerke, Die französischen Flüchtlinge, General Kälbermatten.

+ Konstantinopel, Die Verhältnisse zwischen Oesterreich und

der Pforte und die Maßregeln hinsichtlich der Flüchtlinge.

Börsen - und Handels -Nachrichtenu. Beilage,

C L C A: S I,

Amtlicher Theil.

À b 41 i i st : D er Ob ä P u fr ; S inte IVCV- räsident der Provin Sach : Bynin, nah Magdeburg. d 3 Sachsen, von

jtichtamtlicher Theil. Deutschland.

Preußen. Berlin, 9. Febr. Nah dem heutigen Militair- Rochenbl. is von Naßymer, Major vom lsten Garde - Reg, zu Guß, als Batagillons-Commandeur ins 19te Infanterie-Regiment, vou Jagow, Hauptmann vom 1\stten Garde-Regiment zu Fuß, als Major ins 13te Jnfanterie-Regiment, von Pape L, Hauptmann vom 2ten Garde-Regiment zu Fuß, als Major und Zter Comman- deur zum 3ten Bataillon lsten Garde-Landwehr-Regiments verseht. von Winning, Major vom 19, Infanterie-Regiment, zum Com- mandeur des 2en Bataillons 2/sten Landwehr -Regiments, Baron von Vietinghoff genannt Scheel, Major vom 13ten Jun fanterie - Regiment , als Commandeur zum 2ten Bataillon 17ten Landwehr - Regiments, von Czarn owsfky , Hauptmann vom 13ten Infanterie - Regiment, zum Major und Comman- deur des Landwehr - Bataillons lOsten Infanterie Regiments, von Schen dendorff, Major, aggregirt dem Aen Dragoner- Regiment, zum Commandeur des Zten Dragoner Oie von Derenthall, Major vom Regiment Garde du Corps, zum Com- mandeur des 8ten Kürassier - Regiments, P om merenidcke, Major und 2ter Kommandant von Glogau, zum Brigadier der 6ten Ar- tillerie-BVrigade, von Gersdorff, Major vom 22s\ten Infanterie- Regiment, zum Zten Kommandanken von Glogau , En Könne riß, Oberst und Kommandant von Stralsund, zum Commandeur des 5ten Infanterie - Regiments, von Röder, Oberst und Kom- nandant von Wittenberg, zum Kommandanten von Stralsund,

reiberr von Helldorff, Oberst und 2ter Kommandant von Posen, zum Kommandanken von Wittenberg, von Riedel, Major n der 1sten Artillerie - Brigade, zum Zten Kommandanten von von Scheve, Hauptmann vom Garde - Jäger-= Bataillon, als Major ins 22ste Infanterie 7 Regiment; inb bei der Laudwehr: von der Mülbe, Major und Zer Comman- eur des ten Bataillons ten Garde-Landwehr-Regiments, ins {ste Garde-Regiment zu Fuß, Quierling, Major und 2ter Com- mandeur des 3ten Bataillons 1sten Garde-Landwehr-Regiments, ns 2te Garde-Regiment zu Fuß einrangirt. von Alvensle ben, Major und Commandeur des ten Bataillons 27sten Regiments, als 2ter Commandeur zum Zten Bataillon 2ten Garde-Landwehr= Regiments, von Othegraven, Major und Commandeur des 2ten Bataillons 17ten Regiments, zum 1 bten Infanterie-Regiment ver- seht worden. Ferner ist der Abschied bewilligt worden: von Le- debur, Major vom Kaiser Franz Grenadier-Regiment, als Oberst- Lieutenant mit der Regiments-Uniform mit den vorschriftsmäßigen Abzeichen für Verabschiedete, Aussicht auf Civilversorgung und Pen- sion. Demselben Blatte ist ein Beiheft zugegeben, welches die Operationen und Gefechts-Berichte aus dem Feldzuge in der Rhein- Pfalz und im Großherzogthum Baden im Jahre 1849 enthält,

Breslau, 7. Febr. (Bresl. Z) Der heutige Wasserstand Oder ist am hiesigen Ober - Pegel 18 Fuß 3 Zoll, und am

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Posen ernannt;

der

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Unter - Pegel 9 Fuß, 3 Zoll, mithin ist das Wasser seit dem 5. am ersteren um 1 Fuß 2 Zoll und am leßteren um 2 Fuß 2 Zoll gestiegen.

Nach eingegangenen Nachrichten hatte sich gestern das Eis von

circa § Meilen vor der Eisenbahnbrücke verstopft. Durch Pul- versprengungen und Schlagung einiger Kanäle auf dem Cise ist diese gefahrdrohende Verseßung heute Vormittag 114 Uhr gelüftet worden, :

Die Oder bei Oppeln is frei vom Eise.

Kosel, 6 Febr. Der Wasserstand der Oder war heute früh am Oberpegel 13 Fuß 11 Zoll, am Unterpegel 12 Fuß 3 Zoll, Das Eis hat si{ch oberhalb verseßt. |

Ratibor, 7. Febr. Der Wasserstand der Oder war heute | früh 8 Uhr 16 Fuß 7 Zoll. Das Eis hat sich zwischen Kosel und Ratibor versebt und steht bis Ratibor fest. |

Oppeln, 7. Febr. Der Wasserstand der Oder war am 7. Febr. früh 7 Uhr am hiesigen Oberpegel 13 Fuß 1 Zoll, am Un- terpegel 11 Fuß 8 Zoll; Morgens 10 Uhr am Oberpegel 13 Fuß 1 Zoll, am Unterpegel 11 Fuß 11 Zoll. Eisgang.

Febr., 9 Uhr 15 Minuten Morgens. Der Eis- Nach Breslau ist

Den, Z gang in Oppeln is ohne Beschädigung erfolgt. Nachricht gegeben.

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Brieg, 7. Gebr. Der Wasserstand der Oder war heute früh 8 Uhr gm hiesigen Oberpegel 19 Fuß 3 Zoll, am Unterpegel 16 Fuß 5 Zoll. Das Eis steht noch.

_ Magdeburg, 7. Febr, Der plöblih begonnene Eisgang hat bei Torgau eine üble Wendung genommen. Eine Stopsung, die wahrscheinlich bei Dommißsch beginnt und weit über Torgau hin- ausz eicht, hat einen so hohen Wasserstand herbeigeführt, daß alle Deiche überfluthet sind. Die ganze Gegend und die niedrigen Theile der Stadt Torgau stehen unter Wasser. :

Magdeburg, 8. Febr, (Magdeb. Ztg.) Heute Mittag 125 Uhr seßte si das Eis der Stromelbe in Bewegung, es geht jedo bis jeßt (Abends 5 Uhr) nicht stark, die alte Elbe steht in Schuß, fann aber ebenfalls jeden Augenblick sich in Bewegung

seben.

Köln, 7. Febr.,, Vormittags. (K. Ztg.) Die Stunden der

Beunruhigung sind heute glücklih vorüber, Sturm und Regen ha-

ben nachgelassen, und das Rheinwasser, welches gestern Nachmittag von 3 Uhr ab mehrere Stunden im Fallen ganz nachgelassen hatte, ist wieder im Abnehmen. Um 8 Uhr stand es noch 28 Fuß 2 Zoll rel Neger ist also im Ganzen 17 Zoll gefallen. Die spárlichen fen Var, (ider A E S Ges günstig, als zu hof= % F É ) a mei über ck » T a ae In Deuß is es den angestrengten Bemübungen E gelungen, das weitere Vordringen des Wassers hinter den Abou. mungen aufzuhalten. Heute fahren wieder beide Dampfschiffe. S

Um 1 Uhr Mittags betrug die Wasserhöhe 27 Fuß 11 Zoll rhein. Pegel.

Aus Koblenz vom 7. Februar, 49 Uhr früh, geht uns auf telegraphischem Wege folgende Nachricht zu: Der Rhein ist seit gestern, 12 Uhr Nachts, 2 Fuß gefallen. Der Rhein-Wasserstand hei Koblenz ist 26 Fuß. :

Am Pegel zu Düsseldorf betrug der Wasserstand am 6. Februar, Morgens 3 Uhr, 27 Fuß 2 Zoll, um 6 Uhr 27 Fuß 1 Zoll, um 9: Uhr 27 Fuß 1 Zoll.

Düsseldorf, 7. Febr. (D. Ztg.) Jenseits Düsseldorss steht das ganze Land unter Wasser. Zuerst wurde der Damm gegen- über der Schnellenburg durchbrochen, wodurch das Wasser cinlief und die Ortschaften Büderich, Lörick, Niederkassel nebst Umgegend überschwemmte. Dieses Stau - Wasser drang durch bis an das Dorf Oberkassel und an den Herdter Damm, stand aber 75 Fuß tiefer wie der Strom vor dem Damm, woraus sh der fürchter- liche Druck denken läßt. Am 5. Februar wurde noch stark an dem Damm zu Herdt gearbeitet, und man glaubte denselben zu retten, weil das Wetter ruhig war. Jn der Nacht erhob sich aber ein o fürchterlicher Süd-West-Sturm, daß alle Anstrengungen nichts mehr helfen konnten, der Damm bra nah Mitternacht durch, wodur nun vollends die ganze Gegend überschwemmt wurde. Die Land- straße vom Rhein nah Oberkassel ist an mehreren Stellen durch brochen und mehrere Bäume sind ausgerissen und fortgetrieben, auch haben die Häuser am jenseitigen Ufer Beschädigungen erlit- ten. Die ganzen Verwüstungen, welche das Wasser angerichtet hat, lassen sich jeßt noch nicht übersehen.

Von der Sieg. Oberhalb des sfegburger Mühlenwehrs hatte sich am Fuße des Wolsberges bis zum 30, Januar das Eis auf einer entstandenen Kiesbank fest abgelagert und dadurch eine Zusammenschiebung desselben bis vor Hennef, auf einer Strecke von etwa % Meile lang, erzeugt, welche dem durch das Thauwetter ent= standenen starken Wasserzuflusse den Abfluß durch das gewöhnliche Flußbett mehr oder weniger versperrte. Demzufolge trat das

Alle Post-Anstalten des Jn- und

Ttolsides nehmen Bestellung auf

tejes Blatt an, für Berlin die

Expedition des Preuß. Staats- Anzeigers :

Behren-Straße Ur. 57. 1850.

das gewöhnliche Bett des Flusses wieder einlief. Der Verkehr mit Juhrwerk auf der köln - frankfurter Straße dürfte daher an dieser Stelle auf einige Zeit unterbrochen sein. Auch an anderen Stellen

| unterhalb und oberhalb wird dieser mit großem Gefálle und enor- | men Zuflüssen versehene Gebirgsfluß, so wie auch die Agger, wel=

che die Chaussee zwishen der Aggerbrücke und Siegburg durchbro- hen hatte, große Zerstörungen angerichtet haben, und zwar um so

| mehr an solhen Stellen, wo man diesen Flüssen zur Hebung der

Bodenkultur ihres Uebershwemmungs-Gebietes mittelst Eindeichun- gen große Flächen desselben entzogen und die Fluthen auf einen be- \hränkten Thalzug zusammengedrängt hat.

Vom Niederrhein. Der etwa 24 Meilen lange und zwischen ! bis 7 Meile breite Polder auf ‘dem linken Rheinufer unterhalb

| Köln, von Niehl bis unterhalb Worringen steht oben mit dem

Rheine nur durch einzelne Niederungen in Verbindung, welehe in der allgemeinen Höhe des Terrains zwischen Köln und Rheinkassel, das ist bei 29 Fuß am rheinländischen Maß bei Köln duréh einzelne Deichstücke geschlossen sind. Es is daher sür die unteren Ortschaften dieses Polders von sehr großer Wichtigkeit, daß die oberen Deiche erhal- ten werden, weil sie bei deren Durchbrechen, ungeachtet aller ihrer Arbeit und wenn ihre Deiche auch dem Wasserdruck Widerstand genug leisten, dennoch so hoh unter Wasser kommen müssen, bis dasselbe von innen nah außen in dem Maße des Zuflusses von oben über die Deichkrone in das Rheinbett zurücklaufen kann. In solchen Fällen müssen denn auch jedesmal bei fallendem Rheinwasser die Deiche bei Worringen von innen nach außen durchbrechen, wenn sie bis dahin niht {hon von außen nach innen durchbrochen sind. Außerdem verwüstet die Strömung durch den Polder auf seiner ganzen Länge noch die Felder. Es is} daher von außerordentlicher Wichtigkeit, die oberen Deiche des Polders zu erhalten, und ist auch vemzufolge der oberste Deich bei Niehl, weil er ein höheres An- \{luß-Terrain hat, um zwei Juß höher, als die unterhalb belege- Dennoch war er im Jahre 1845 durchbrochen, und war da- des Polders viel Deiche bei Niehl,

nen. her jene Ueberschwemmung im oberen Theile zerstörender, als die diesjährige. Die

welwe oben an ein Terrain von 29 Fuß am Pegel an- \{ließen, an der Rheinseite zwischen dem Leinpfade und dem Dorfe liegen und demzufolge bei {maler Krone und stei- leren Bbschungen dur das Betreten derselben sehr der Beschädi= gung ausgeseßt sind, sind daher von großer Wichtigkeit und dabet dem Durchbrechen am leichtesten ausgeseßt. Ungeachtet sie aber durch schnittlich 6 Zoll hoh und in einem tiefen Einschnitte, welcher in Folge des Durchbruches im Jahre 1845 neu durchdeicht worden war, so wie an vielen anderen Stellen noch mehr unter dem Hoch= wasser lagen, \o ist es den Wasserbaubeamten doch gelungen, sie mit Hülfe dcr Pioniere, welche mit großer Rührigkeit und Lust in

Wasser aus demselben in das flache Seiten -Terrain und durchbrah hier bei immer mehr steigendem Wasser den im vorigen Jahre erst wieder von neuem angelegten Zissendorfer Querdamm. Die dur diesen Durhbruch kommende Strömung vereinigte s|{ch mit dem in der Höhe von Stoßdorf und Boisdorf in das Seiten - Terrain überfließenden Wasser in dem Zuge des Zissendorfer Mühlengrabens, welcher das siegburger Mühlenwehr umgeht und bei der boisdorfer

Fährstelle in die Sieg tritt, auf welchem kürzeren Wege es mit

starkem Gefälle und heftiger Strömung an der boisdorfer Fahrstelle das Siegbett wieder erreichte, daselbst aber am 2, Febr. den Deich rechts und demzufolge auh die Chaussee durhbrah und quer durch bois- dorfer und niederpleisser Grundstücke hei Siegburg-Mülldorf erst in

der Nacht unter wenig angenehmen Umständen arbeiteten und auf die Requisition des Wasserbau - Inspektors außerordentlich {nell zur Stelle waren, obgleich sie hon überströmte Stellen zu durch= e Ae, gegen Durchbrüche zu s{hÚßen, so daß der Polder len dés natirliben G leberlaufen an vielen Stel- durch waren die hohen Deiche Pet E A bats wurde. Hier- : A N ; z orringen sebr lange dem heftigen Anfalle des Hochwassers ausgese6ßt und Ht standen in der Nähe des Dorfes, mo die Deiche an mehre- ren Stellen verhältnißmäßig steile Hinterböschungen haben, starke Abrutschungen, so daß diese Deiche, ungeachtet aller Anstrengungen der Einwohner, sie gegen die Ueberströmung zu s{chübßen, jedenfalls entweder von außen oder von innen durhbrechen mußten. Der Durthbruch ist au oberhalb des Dorfes und unterhalb der Bruc-

stelle vom Jahre 1845 erfolgt, welhes insofern noch ein Glü ist,

als ein großer Theil des Dorfes zerstört worden wäre, wenn die

Durchbrüche an den abgerutschten Stellen erfolgt wären, Der starke

Wellenschlag bci dem heftigen Sturme in der Nacht vom Iten und

am 6ten hat indeß noch fürchterlih zerstört, so daß hier wieder

eine Noth entstanden ist und noch mehr entstehen wird, welche die

des Jahres 1845 noch übersteigen kann. Die Deiche bei Langel

und Rheinkassel sollen weniger gelitten haben; wegen des Sturmes

waren sie bei dem Hochwasser und der allgemeinen Ueberschwem= mung nicht zugänglich. Heute steht der Rhein wieder 1 Fuß unter der Deichkrone, und wird sich somit bald etwas Näheres darüber herausstellen.

Ueber den Deichdurchbruch bei Worringen geht uns noch fol gender Bericht zu: „Worringen, 6. Februar. Die Befürchtungen, in denen wir fast zwei Tage mit einer unbeschreiblichen Beklom menheit verlebten, sind leider in der traurigsten Weise in Erfüllung gegangen. Den mit augenscheinlichster Lebensgefahr angestrengte- sten und rastlosesten Bemühungen gelang es, die an zwei Stellen drohenden Dammbrüche, wodurch der größte Theil Worringens von den eindringenden Fluthen vernichtet worden wäre, länger als 24 Stunden zu verhindern. - Da durchbrach gestern Morgens gegen 14 Uhr der immer mehr anshwellende Strom, der bereits an vielen Stellen den Damm überfluthete, einige Hundert Schritte oberhalb des Ortes den Damm. Mit reißender Sthnelligkeit und unter furchtbarem Brausen wälzte sich bald die ungeheure Strom- masse den Niederungen zu, und in einigen Stunden wa= ren an 400 Wohnungen meistens bis ans Dach unter Wasser. Was unsere Noth bedeutend steigert, is der seit heute Morgen furcht= bar brausende Sturm, welcher unter entseßlichem Wellenschlage be- reits einige Häuser niedergeworfen hat und vielen noch sicheren Untergang droht. Bei der bekannten Dürsftigkeit der größten An- zahl hiesiger Bewohner, welche der arbeitenden Klasse angehören, ist dieses Elend, wovon sich die in der nächsten Umgebung Woh- nenden leicht augenscheinlih Überzeugen können, unbeschreiblich, und wenn auch der Nothleidenden in gegenwärtiger Zeit so viele sind, so wird doh noch manches menschenfreundliche Herz Mitleid empfin- den und für die so hart Bedrängten gern ein Scherflein spenden. Besonders wagen wir, den verehrlithen Vereinen, welche schon