1850 / 42 p. 3 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Hälfte Thee, Zucker und dergleichen verabreicht wird. Auth ist er der Verfasser mehrerer werthvollen Schriften über das Seewesen. Die Quantität Thee, die im Jahre 1849 direkt aus China nach Großbritanien vers{hiff}t worden is, beläuft sich auf 42,400,000 Pfd. oder 2,700,000 Pfund weniger als 1848. Der Theeverbrauch im Vereinigten Königreiche betrug dagegen 1849 50,100,000 Psd. oder 1,700,000 Pfund mehr als 1848. Der Theevorrath in Eng- land belief sich am 31. Dezember 1849 auf 42,600,000 Pfd. St. Aus einer gestern im Parlamente gestellten Interpellation e hervor, daß es nicht an der Regierung liegt, wenn noch e Geseb über Rechnungsablage bei Eisenbahnen zur Vorlage |aumews Die Regierung hatte gewünscht, daß die Direktoren L e eiae Gesellschaften einen desfallsigen Entwurf vorlegten, worú E E ben si{ aber nit verständigten. Aus den E M Laboudhere ergiebt sich, daß sich viele einflußreiche t Si K verbunden, um einen solchen Entwurf ee enige E hofft, paß erselbe recht bold L llen belief sch die vorige Woche auf 90: Unien Golv na Belgien und Dúnkirhen und 115,000 Unzen Silber ebenbabin, Die Einfuhr war Den bedeutender, denn der „Medway“/, der am Freitage aus Westindien Sora hampton einlief, brachte ee v 2 Dollars in Gold und Stshor fir Ne es Hande s aufs. N S nie, R s Diskussion äußert sich das Blatt Daily News: „Nur Höflichkeits halber fann man das, was im Hause der Gemeinen stattfand, eine Debatte nennen. Die Niederlage der Protectionisten kündigte sich gleih anfangs an. Gegen zwei solche Kanonen, wie Charles Villiers und Sir Ch. Wood, welche stun- denlang einen solhen Hagel von Zissern und Thatsachen sprühten, hatte die Landpartei nur zwei altmodische Feldschlangen aufgestellt in den Personen des Sir John Trollope und des Sir John Walsh. So glich die Schlacht ungefähr einem Kampfe zwischen der Artil lerie Napoleon's oder Wellington's und jener des \{warzen Prin- zen oder Heinrih’s VIIl, Wir hatten erwartet, die Protectionisten in beiden Häusern würden Sturm laufen und die Bresche ersteigen. Jhre Prahlereien hatten angekündigt, sie brennten vor Muth, die Offensive zu ergreifen. Statt dessen sordern sie in beiden Häusern {hüchtern den Angriff heraus und stellen sich dann kflüglih in die Defensive, indem sie sich hinter die Shußmauer trgend eines Ar- guments retten und weder eine Front zeigen, noch Kampflust “oder Strategie.“ i: S : Auf der Monmouthshirer Eisenbahn hat sih jüngst ein eigen- thümlicher Unglüsfall zugetragen. Zwei mit Eisen beladene Wa- gen kamen auf einer stark geneigtcn Stelle in Schuß und stießen

mit einem über die Bahn fahrenden Wagen, der mit 60 Faß

250

Pul=

er beladen war, zusammen. Der Fuhrmann des leßteren flüchtete ih dezades wae M Pferde noch zur rechten Zeit, die Pulverfässer aber wurden von sprühenden Funken in die Luft ge- sprengt, wodurch die Bahn bedeutend beshädigt wurde. Man hórte den Knall meilenweit in der Runde z zum Glück waren wäh= rend der Explosion keine Menschen in der Nähe.

Der Hof der Queensbench beschäftigte sich dieser Tage mit einer Verleumdungsklage des Grafen von Thomar, portugiesischen Premier - Ministers, gegen die Morning Post. Der Eigenthü- mer und der Redacteur dieses Journals drückten durch ihren Ver- theidiger ihr Bedauern aus, daß dieser Artikel in dem Journal gegen ihr Wissen abgedruckt worden sei, dessen moralische Verant- wortlichkeit sie ablehnen, dagegen die legale Verantwortlichkeit über= nehmen. Sir F. Thesiger, der Sachwalter des Grafen von Tho- mar, nahm von dieser Erklärung Akt und trug nur darauf an, die Verklagten zur Zahlung der Kosten zu verurtheilen, weil scin Klient durch dieses Geständniß seine Ehre für vollkommen gerächt betrahte. Der Hof verurtheilte die Angeklagten zur Zahlung der Kosten, mit der Bedingung, daß der Sache kêine weitere Folge gegeben werden dürfe.

Im Jahre 1847 wurden in England und Wales 11,195 ju=- gendliche Verbrecher gefangen geseßt, im Jahre 1848 11,756. Die zur Strafe Gezogenen waren sämmtlich unter 17 Jahren. Jn England giebt es 17 Institute, welche jungen Verbrechern nah threr d lags aus dem Gefängnisse eine temporaire Zufluchtsstätte ge- währen.

Der Civil-Jngenieur Thomas Wilkinson, der in Grimsthorpe bei Sheffield wohnt, hat einen Apparat erfunden, durch den aus einer Tonne Steinkohlen (2000 Pfd.) *geges 9000 Kubikfuß Gas gewonnen werden. Der Apparat verlangt nur leinen einzigen Ar beiter, und Wilkinson versichert, daß 1000 Kubikfuß Gas nur ge- gen 2 Shilling zu stehen kämen.

In einer amerikanischen Korrespondenz findet sich das Gerücht, daß in Brasilien ein neues Königreich gegründet werden soll, dessen Regent Prinz Joinville cin würde. Die Morning Chronicle meint, die Sache wäre nicht unmöglich. 4

Einem Blatte zufolge, wird dieser Tage im Unterhause der Antrag gestellt werden, der Regierung die nöthigen Gelder zu ver= willigen, damit sie eine neue Expedition zur Aufsuchung des verlo- renen Franklin ausrüsten könne. Mehrere tüchtige Marine-Offiziere haben ihre Dienste dazu angeboten.

Italien, Rom, 29, Jan. (Fr. B.) Ein Theil der spa-

nischen Truppen in den päpstlichen Staaten wird bis zur Rülkehr des Papstes bleiben, welche in der Fastenwoche stattfinden wird, Königliche Schauspiele. f

Dienstag, 12. Febr. Im Opernhause. 22ste Abonnements= Vorstellung: Der Wasserträger, Singspiel in 3 Abth., nach dem Sranzösischen der deux journées, vom Dr, Schmieder. Musik von Cherubini. Hierauf : Solotanz. 1) La Bearnaisé, pas de deux, ausgeführt von Fr. Brussi und Herrn Gasperini. 2) Mazurka, ausgeführt von Fr. Galster und Herrn Ebel. 3) Pas du bouquet, ausgeführt von Frau Brue und Herrn Hoguet - Vestris, Anfang halb 7 Uhr.

Mittwoch, 13. Febr. Jm Schauspielhause. 26ste Abonnements= Vorstellung: Struensee, Trauerspiel in 5 Abth., von M. Beer, Die Ouvertüre, die Musik zu den sämmtlichen Zwischenakten und die zur Handlung gehörige Musik ist von G. Meyerbeer, Anfang O Hr.

Königsstädtisches Theater.

Dienstag, 12, Febr. Die beiden Nachtwandler, oder: Das Nothwendige und das Ueberflüssige. Posse mit Gesang in 2 Akten, von J. Nestroy. Musik vom Kapellmeister Adolph Müller.

Mittwoch, 413. Febr. (FJtalienische Opern - Vorstellung. Roberto il Diavolo (Robert der Teufel). Oper in 5 Abtheilungen. Musik vom Königl, General-Musik-Direktor und Hof-Kapellmeister Meyerbeer. (Sga. Claudina Fiorentini : Alice, als Gastrolle.)

Preise der Pläße: Ein Plaß in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr., im Parquet und in den Parquet= Logen 20 Sgr., im Amphitheater und in den Logen des zweiten Ranges 15 Sgr., Parterre 10 Sgr., Sperrsiß des dritten Ranges 10 Sgr., Gallerie 74 Sgr. Ein Play in der Orchester - Loge 1 Rthlr. 40 Sgr.

Meteorologische Beobachtungen. Morgens [Nachmittags | G U 2 Ir

Nach einmaliger

Beobachtung.

lAbends 10 Ubr. |

1850.

10. Febr.

1 Î Luftdruck ..... 331,01‘‘‘Par./332,64‘‘‘Var. 335, 26‘‘‘Par. Quellwärme T4 R, +4,1°R.| +45 R| 4-1,8° R, Flusswärme 0,5° R. 16° R| i889 R| 2,0" R. Bodenwärme

60 pCt. | 59 pCt. 71 pCt. Wetter reguig. | trüb. | trüb, Wind L W. | W. | W. Wolkenzug ..-« | W, | 332 ,97‘‘“‘Par.…. +3,5° R...

Luftwärme Thaupunkt

Dunstsättigung Ausdünstung

|Niederschlag0,0 1ER. Wärmewechsel -+ 4, 79 1/0

16° R. 03 pot W.

Tagesmittel :

Berliner Börse vom 11. Februar.

Eisenbahn- Actien

W echsel- Course.

Geld, 143% 142%

e | 1435 143 1514 | 150% | 1504 2636 264

Kurz 2 Mt. Kurz 2 Mt. 3 Mt. 6 2 Mt. 81; | 81/2 2 Mt. 90% | 903 2 Mt. | 1023 2 Mt. e 997 9 Tage 997 100 Thlr. I M j | 992 TOO Fl. 2 Mt. 56 28/56 24 100 SRLI.| 3 Wochen | | 108%

290 F1.

. 250 Fl.

. 300 Mk. 300 Mk. 1 Lst.

. 300 Fr. 150 FI1. 150 FI. 100 Thlr.

| Brief. Amsterdam | do. | Hamburg « do.

London

Wien in 20 Xr. Augsburg «

Breslau

Leipzig in Courant im 14 Thlr. Fuss ..

22 nen E j

Frankfurt a. M. südd. W.

Petersburg

Inländische Fonds, Pfandbriefe, MKommmal- Papræere und Geld - Course.

Gem.

|ze.| Brief. | Geld. Pomm. Pfandbr. |32| 96 955 Kur- u. Nm. do |3È| 965 Schlesische do. |35|

do. Lt. B. gar. do. 35 Pr.Bk. Anth.-Sch.|—|

[ze.| Brief. | Geld. | Gem.

Preuss. Freiw Anul 5/1075 St.-Schuld-Sch. |34| 89% | 88% Seeh.-Präm. a 104 L | 1047 K.u.Nm. Schuldv. |35] E E Berl. Stadt-Obl. | 5 (105 | S Westpr. Pfandbr. |35| | 4 [1012 912 |

(S

do. do.

Friedrichsd’or. |—| And. Goldm. à 5th, |—

Disconto,

915

Grossh,. Posen do. do. |35 Ostpr. Pfandbr. |35| -

do.

T 862; | | | j |

Ausländische Fonds. 4 F Russ. Hamb.Cert. Poln. neue Pfdbr. | do. b. Hope 3. 4.8. - | do. Part. 500 FI, | do. do. 1; Am | - do. do. 300 F. | Hamb. Feuer-K. 35) do.Staats-Pr.Ánl.|— | | ) Lübeck. Staats-A.|/45| O L L| | / | |

1 4

do, Stiegl. 2.4. A./4| do. do. 5. A-| do. v. Rthsch. Lst.| 5 |

do. Poln.ScbatzO. Holl. 23 % Int. |2:

Kurh.Pr.O. 40 th.|— N. Bad. do. 35 F1./-

do.do.L.B.200FI. gear Poln.a. Pfdbr,.a.C. l 4 |

Das Geschäft war heute ziemlich lebhaft, und die Course behaupteten sich sehr fest.

Auswärtige Vörsen.

Leipzig, 8. Febr. Leipzig - Dresdener Part, Oblig. 1065 Gd, Wlyze:B, N: 41502: Bre =: Leivz. «Or, E. A: 109 Gld. Sächsisch - Bayerische 87 Gld. S@lesishe 95% Gld, Chemnih- Riesa 25% Gld. Löbau- Zittau 197 Gld. Magdeburg-Leipzig 2202 Br., 2195 Gld, Berlin-Anhalt. 944 Br., 94 Gld, Krakauer 73% Gld. Friedrih-Wilhelms-Nordbahn 45 Gld. Altona-Kiel 93 Br, Deßauer B, A. 123% Gld. Preuß. B. A. 954 Br., 94% Gld,

Fraukfurt a. M., 9. Febr. Für bsterr. Fonds zeigte sich an heutiger Börse eine flaue Stimmung, Alle Gattungen der- selben waren zu billigeren Coursen als gestern offerirt, Auch blie-

Stamm - Actien. Kapital.

N Der Reinertrag wird nach erfolgter Bekanntm. S

in der dazu bestimmten Rubrik ausgefüllt. Die mit pCt. bez. Actien sind v. Staat gar. [S

Tages - Cours.

Rein-Ertrag 845,

Re

94% a 94 bz. u. ’G. 80; G.

107 e U Gi 66% bz. u 1417 bz.

21 G.

67 bz.

E u 4573 B.

79 B.

33 B.

65 a 847 bz

| 6,000,000 8,000,000 4,824,000 4,000,000 1,700,000 2,300,000 9,000,000 13,000,000 4,500,000 1,051,200 1,400,000

| 1,300,000

| 10,000,000 1,560,000

2,253,100

2,400,000 1,200,000 1,700,000 1,800,000

4,000,000

5,000,000 1,100,000 4,500,000

Berl. Anh. [itt. A. B. do. Hamburg .....+ do. Stettin -Starg. do. Potsd.-Magd.

Magd.-Halberstadt do. Leipziger

Halle - Thüringer

Cöln - Minden dó. AACHEN» ch

Bonn. Cöln |

Düsseld. - Elberfeld... |

Steele - Vohwinkel ..

Niederschl. Märkisch.

do. Zweigbalmn |

Oberschl. Lit. A.

do, O D:

Cosel - Oderberg .…..

Breslau - Freiburg...

Krakau - Oberschl....

Beo Ma

Stargard -Posen …..

Brieg - Neisse........

Magdeb.-Wittenb.

j 12S

Tra N l

n Ga R R R

I

dom

1063 B. 104%, bz. 625 G.

D Ho

73; G. 45 B. 4175 6. 843 bz.

63 bz.

o

Quillungs- Bogen.

Aachen - Mastricht 2,750,000

Ausländ. Actien.

447 45 a 445 bz.

8,000,000 100 B.

Friedr. Wilh.-Nordb, do. Prior...

| l ! | l

Schluss-Course von Cöln-Minden 96ck bz

Br, u. Gld. Hamburg - Berl. 804 Br., 80 Gld, Bergedorf 93% Gld. Magdeburg-Wittenberge 63 Br, u. Gld, Altona-Kiel 92e Br. Köln-Minden 95% Br., 944 Gld. Friedrih-Wilhelms-Nordb. 443, Br., 445 Gld. Mecklenburg 335 Br. L

Die Preise mehrerer Fonds waren zwar etwas höher, das Ge- {äft doch unbedeutend.

Amsterdam, 8. Febr. Holl, Fonds waren bei einigen Ge- shäften in Int. sehr fest. Von fremden Effekten waren span. gut p1reishaltend. Russ, unverändert. Oesterr. mehr angeboten, Jn Peru war der Handel zu erhöhten Preisen sehr ausgedehnt.

Holl. Jntegr. 55, 4. 3Zproz, neue 65 Span, Ardoins

Russ. 4proz. 864. Stiegl. 854. Oesterr.

Magdeburg - Halberstädter

Prioritäts - Actien. Kapital. |

Tages - Cours. Sämmiliclie Prioritäts-Actien werden durch jäbrliche Verloosung à 1 pCt. amortisirt

957 bz. 1005 6. 98; B

945 B À bz 1025 bz. 1005 bz, u. B, 1057 hz.

98 G.

98x B. 101% G6. 104 bz.

1,411,800 5,600,000 1,000,000 2,367,200 3,132,800 1,000,000 800,000 1,788,000 4,000,000 | 3,674,500 3,500,000 1,217,000 2,487,250 1,250,000 1,000,000 4,175,000 3,500,000 2,300,000 252,000 248,000 370,300 360,000 250,000 325,000 375,000 400,000 | 1.100,000

Berl Ana. | do. Hamburg. ...... | do. do. II. Ser. do. Potsd -Magd. do. do. do. do. do. Stettiner

Magdeb.-Leipziger ..

Halle - Thüringer...

Cöln - Minden... do. do.

Rhein. v. Staat gar. do. d. Prioritalt - « do. Stamm-Prior.

Düsseldorf-Elherfeld,

Niederschl. Märkisch.

do. do. do. III. Serie. do. Zweigbahn do. do,

Oberschlesische

Krakau - Oberschl.

Cosel- Oderberg .....

Steele- Vohwinkel .. | do. do, Il Ser. |

Breslau - Freiburg .….

Berg. - Märk

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90 B. (5 B. 89 6. 95% B. 1045/2 be. 103% bz.

Pp L z 4 Jh Vz. u. G.

82 B.

100% B.

d

DRPGGARATANN R A A

1848

Ausl. Stamm- Act.

Reinertr. |

Kiel AItONna Sp, | 2,050,000 Amsterd.-Rotterd. Fl. | 6,500,000 Mecklenburger Thlr. | 4,300,000

von Preussischen Bank-Antheilen 95 bz.

sehr gesucht und bedeutend höher bezahlt

Rüböl loco 134 Rthlr. Br., 135 G. » «v0, Gebr: 435 u L Nthlr, Bb, 57 bez, e Gl Febr. /März 13 Rthlr. Br., 1245 u. 37 bez., 124; G. Márz /April 124 Rthlr. Br., 5 bez. u. G. April /Mai 125 Rthlr. Br., 1252 a 5 bez., 12% G. Mai /Juni 127; Rthlr. Br., 125 bez. u. G. Leinöl loco 11; Rthlr. » pr, Míürz /April 115 Rthlr. Br., 115 G, » pr. April /Mai 115 Rthlr. Br. 114 G. Mohnöl 155 Rthlr. Palmól 125 a 127 Rthlr. Hanföl 14 Rthlr.

Südsee - Thran 125 a 124 Rihlr.

A2 42

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A; A RROA S? 7A O E T IVE D A T: E

Anh alt.

A u slíand., Kopenhagen, Preßgeseßz-Entwurf. Landesthing. Geschäftsordnung, Einbringung von Geseßvorschlägen, H 2iiffenschaft und Kunft. S Erste Soiree des Tonkünstler-Vereins, Werliner Börfe.

N P T A m A A O E M

llichtamtlicher Theil.

D s Moslannd,

Dänemark. Volksöthing.

: Dánemark. Kopenhagen, 4, Febr. (Fädrelandet ) Folgender (bereits erwähnte) Entwurf eincs Gesebes über Den Ge brauch der Presse ist \o eben von der Regierung dem Reichsta vorgelegt worden: j i : E d Dio (ck ¡TE S , , j S. L, Keine Srist darf hier im Neiche gedruckt werden , außer bei cinem berechtigten Buchdrucker, dessen Namen nebst dem Drueort auf de Schrift anzuführen ist, Bei Ucbertretung diesex Bestimmung“ wird b Buchdrucker, so wie Jeder , der mit der Schrift handilt over sie in ande ü eise verthcilt, mit einer Geldbuße von 50—200 Rbtblrn Di Kann der Buchdrucker nicht ausfindig gemacht werden, so geht die auf ‘ihn 0 hende Berantktwortlichkeit auf den Verleger oder denjenigen über, hei N die Schrift in Kommission erschienen is, dana auf den Herans eber, bei periodischen Blättern den Nedacteur und endlih auf den Seiler R ; S. 4 Wegen „unrichtiger Angabe des Buchdruckers wird eine Geld- f 13 “U { 12: ) c 4 A“ e f (Cx c f beledt,| QIO Din Det e L Sa Der SUirafe wird Persenige vis n reti Ugen Angabe unterrichtet, die Schrift feil= _§. 3, Wegen des Znhalts einer Schrift trifft die Verantwortlichkeit zuerst den Verfasser, sobald cr in der Schrift angeführt, wenigstens 18 Jahre alt und der richterlichen Autorität des Stañtes unterworfen ist, i O ee dieser Bedingungen zur Straffälligkeit des Verfasscrs, oder ist die Schrift ohne sein Wissen und Willen herausgegeben worden so geht die Deraniwortlichfeit auf, den Herausgeber oder N edafteu r über sofern die eben genannten Bedingungen für das Vorbandenscin der Straf- fälligkeit auf ihn Anwendung finden. i O Js dies nicht der Fall, so geht die Verantwoitung unter gleichen Be- dingungen auf den Verleger oder Kommissionshändler über b Kann die Verantwortlichkeit gegen keine der genannten Personen grl- 0s gemacht werden, jo geht sie auf den Buchdru ckder, und wenn auch »Ÿc io 11 finde e “A lo ; F E E : N M e i, auf Zeden übcr, der mit der Schrift Handel Wenn in einer von mehreren Personen gemcinschaftlich herausgegebc- nen Zdrift der Einzelne als Verfasser oder Hrrausgeber gewisser, hinrei- chend gesonderter und bezeichneter Theile derselben aufiritt, so fällt insoweit Verantwortlichkeit für die übrigen Verfassir oder Herausgeber fort __ Jede unter den Personen, auf welchen die Verantwoitlichkeit S Obenangeführten ruhen kaun, bleibt in dem Fall, daß sie dazu aufgefordert wird, innerbalb 6 Monate, nachdem die Bekanutmachung vou dem Verkauf oder der Vertheilung der Schrift zum erstenmal in ein öffentlihcs Blatt cingerüct worden is, zur Mittheilung derjenigen Aufschlüsse verbunden welche dazu nöthig sein dürften, damit einer der vorhin Aufgeführten der Reihe nah zur Verantwortung gezogen werden kann, Anderenfalls geht die Verantwortlichkeit auf ihn selbst über. Gn F. 4, Wenn in einer Schrift der Verfasser, Herausgeber oder Re- dacteur, Verleger oder Kommissionshändler fals angegeben werden so tritt cine Strafe von 100 bis 500 Nbthlr. en. i V i F. 9, ‘Von jeder Schrift soll der Buchdrucker, bevor tiíe Schrift von er Buchdruckerei ausgeliefert wird, ein Cxemplar an die Ortspolizei - Be- hörde cinreichen, Jede Uebertretung dieser Vestimmung wird Ï ohne sicht auf den Jnhalt der Schrift, das erstemal mit 100 Nthlr. das zweite mal mit 200 Nbthlr, und so ferncr das doppelte, bestraft. If n Bi drucéer oder ein unrich;iger in der Schrift angeführt, und kanu der Drucker nicht ausgefundeun iverden, so geht die Verantwortlichkeit auf ten Verleger der Kommissionshändler über, danach auf den Heraasgeber oder RNe- dacteur und endlich auf den Verfasser. 9/0 Das Justiz-Ministerium bestimmt, ob eine Scbrift wegen ihres fraswürdigen Jnhalts von Seiten des Staats gerichtlich zu verfolgen ist, Hält cs das Justiz -Mipisterium, wofern es die Einulcitung des Pro- zésses befiehlt, dabei sür nothwendig, daß die weitere Verbreitung der Schrift jehemmt werde, so erläßt es deshalb eine öffentlihe Verwarnung, worauf (lle Exemplare der Schrift, die im Bucbhandel oder noch zu: vertheilen sind,

Die

die sich in Lesegesellscaften, Leihbibliotheken, oder an anderen Orten, zu

velchen der Zugang nicht ganz privat is, vorfinden, unverzüglich au die Polizeibehörde abzuliefern sind. Die also abgeliefericn Exemplare bleiben unter Bewahrung des Staates, bis die Angelegenheit durch richterliches Er- kenntniß entschieden is, Wird die Schrift freigesprochen, so werden diesel- ben an die Beireffenden zurückgegeben, entgegengeseßtenfalls von Sciten des Staats vernichtet, Findet fich das Sirafbare in einer Schrift unr in cin- zelnen Theilen dersclben, so kann es jedoch durch richterlihen Entscheid be- stimmt werden, daß nux dieser Theil vernichtet werden foll, in welchem Fall das Uecbrige an dic Betreffenden zurückgegeben wird.

Wer es unterläßt, der veröffentlichten Warnung nachzukommcn, wird das crstemal mit einer Geldstrafe von 100 bis 200 Rbthlr. und in Wie- derholun gsfällen von 200 bis 1000 Rbthlr. belegt. j

___§. 7. Alles, was in diesem Gescy über Druckschrifien bestimmt ist, gilt zugleich von allen durch mechanische Mittel in einer größeren Anzahl Lremplare hervorgebrachteu Kopieen einer Schrift. E

Sofern Gemälde, Kupfe1stiche, Holzschnitte, Lithographicen oder anderc dildliche Darstellungen beleidigende oder unsittliche Andeutungen enthalten, werd die in Bezug auf Druckschriften erlassenen Bestimmungen analogisch anzuwenden sein. L L

Auf solchen Kup stwerken, welche durch mechanische Miültel in mehreren Exemplaren wiedergegeben werden, soll der Name des Künstlers auf jedem Exemplar angeführt werden, Die Unterlassua1g hiervon wird mít Va in H, 1 festgeseßten Stkrase, eben so wie unrichtige Angabe des Künstlers it der in §. 2 bestimmten Strafe belegt, ; I : S

§. 8, „Wer in ciner gedruckten Schrift zu irgend cinem Verbrechcu räth, unterliegt dcr für dasselbe in der Geseßgcbung bestimmten Straf wenn das Verbrechen danach zur Ausführung kommt. Geschicht bles lebe: so wird der Schuldige, nach den allgemeinen Grundsätzen der Geseggebung hinsichtlich ciner solchen auf die Herbeiführung eines Verbrechens Abels den Wirksamkeit, sofern nicht im Folgenden cine besondere Strafe für eine

olche Wirksamkeit festgeseßt is, mit einer verhältnißmäßig geringeren Strafe belegt.

Beilage zum Preußischen Staats-A

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gr E L D E E R E

| den, so wird gegen den Schuldigen eine Gefängnißstrafe von 3 Monaten / bis zu 1 Jahr, oder unter besonders mildernden Umständen eine Geldbuße von 200 bis 509 Rbthlr. verhängt. Eine gerichtliche Verfolgung findet nur dann statt, wenn es von der betreffenden Regierung verlangt wird. | §.-13, Wird eine Schrit herausgegeben, welche darauf ausgeht, den | Glauben an das Dascin Gottes und die Unsterblichkeit der Seele zu un- tergraben, oder worin die christlihc Religion gelästect und verhöhnt oder übrigens die Grundsäyen der sittlihen und bürgerlichen Ordnung angegrif- fen werden, so wird der Schuldige mit Gefängniß von 6 Monaten bís zu 2 Jahren bestraft, Wenn Jemand auf andere Weise den hier im Reiche bestehenden Neligions-Gesellschaften dadurch Anstoß gicbt, daß er mit ikren Glaubenslehren oder Gewohnheiten Spott treibt, so [wüd er mit Ge- fängniß von 1 bis 6 Monaten bestraft, Eine gleibe Strafe wird gegen denjenigen verhängt, der durch cine gedructe Schrift Sittlichkeit und Scham- haftigkeit verleßt. j __§. 14, Briygt Jemand in einer gedruckten Schrift unbefugte Beschul- digungen gegen einen Andern in der Art vor, daß der Angegriffene dadurch als unwürdig der Achtung seiner Mitbürger dargestellt wird, so trifft ihn eine Gefängnißstrafe von 3 Monaten bis zu einem Jahre. Dasselbe gilt dann, wenn ín der Schrift zwar nicht bestimmte Beschuldigungen angeführt dem Angegriffezen aber Benennungen beigelegt werden, welche allcin durch solche Handlungen begründet werden können, die ihn der Achtung sciner Mitbürger unwürdig machen mußten ; doch fann die Strafe in diesem Fall unter besonderen Umständen durch Geldbußen von 100 bis 500 Rbthlr. be- stimmt werden. Wegen anderer unbefugier Beschuldigungen, welche den An- gegriffenen in den Augen seiner Mitbürger herabsezen müssen, so wic überhaupt wegen fränkender Schimpsreden oder Scheliworte, werden Geldbußen von 50 bis 500 Rbthlr. oder Gefänguißstrafen von 14 Tagen b18 3 Monaten angewendet, Jn allen zuvor angeführten Fällen sind die unbefugten Aeu- ßerungen anf das Verlangen des Beleidigtea für wirkungslos zu erklären. __ §, 15, Wer in eincr gedruckten Schnift Gerüchte über dic häusliche Stellung oder das Privatleben der Bürger mittheilt, e1leidet cine Strafe von 20 bis 100 Nbthlr. §. 16, Sämmtliche oben angeführte Bestimmungen sind zuglcih auf Ucberseß=«ngen von Schristen anwenvbar, welche in fremden Sprachen er- schicnen si»d, jedoch unter gehöriger Nücksicht darguf, daß die ungescßliche Absicht dem Uceberseßzer weniger als dem Berfasscr anzurechnen is. Zst der Uebersezer in der Schrift uicht genannt, oder fehlt hinsichtlich seiner eine der übrigen in §3 angefüßrten Bedingungen der Berantwortlichkeii des Verfassers, so geht die Verantwortlichkeit auf die übrigen in demselb:n Pa- ragraphen genannten Personen, welche an der Herausgabe der Schrift Theil gehabt haben, in der daselbst angegebenen Ordnung über. y ___§e 17, Der Redacteur eines periodischen Blattes ist verpflichtet, die Berichtigungen, welche ein Ministerium oder die Obrigkeit, aus Anlaß ‘einer Mitthcilung in dem B.atte, ‘in demselben- veröffentlicht wünschen möchte ohne jedoh die Gränzen einer Nummer zu überschreiten , ohne Eutschädi- gung în sein Blatt aufzunehmen. So kann auch Jeder, der sich in einem solchen Blatte persönlich angegriffen glaubt, oder der über ihn in dem Blatte mitgetheilte faktische Umstände zu berichtigen wünscht, die unentgelt- liche Aufnahme ciner Bekanntmachung darüber fordern, daß er aus Aùlaß des Angriffs einen Prozcß angestrengt hat oder anzustrengen gedenkt, so wie über den Ausfall der Sache durch richterlichen Entscheid, oder darüber daß e A „anderes namentli genanntes Blatt oder Schrift dic Berichtigung lassen beabsichtigt Mittheilung hat eimücken lzssen oder cinrücen zu e verlangte Aufnahme soll innerhalb drei Tage geschehen , nachdem dieselbe nahweislid gefordert orden ist rer, joftrn tine Nummer des Nei ee / ieser Frist erscheint, in der ersten, demnächst erscheinenden Wer dieser Verpflichtung nachzukommen unterläßt, wird mit Geldbußen von 20 bis 100 Rbthlr. bestraft, und die begehrte Aufnahme kann, wenn es ferner verlangt wird, durch tägliche Geldstrafe erzwunoen werden. / §. 18, Wird die Presse als Werkzeug für cine Handlung benußt, die nah den Gesegen strafbar is , so fann die Verantwortlichkeit , welche ein solhes Verbrechen mit sich führt, niht aus dem Grunde fortfallen daß die Presse dazu gebraucht worden ist, : / S. 19, Sofern gegenwärtiges Gesey cine Milderung der in den bis j‘bt geltenden Gesegcn festgeseßten Strafen enthält, kommt dassclbe analo- gisch zur Anwendung, wenn die genannten Verbrechen durch Worte oder ungedruckte Schriften begangen worden, und zwar in der Art ‘daß bei Be- Strasmaßcs auf den geringercn G:ad der Ueberlegung, welche

stimmung des

A id / N 99 I , gewöhnlich mit der ungedruckten Nede verbunden ist, und die geringere Wir- Nücksicht genommen wird.

fung, welche dieselbe im Allgemeinen hervorbringt,

Doch fann in keinem Fall unter das in gegenwärtigem Gescß festgestellte geringste Strafmaß herabgegangen werden, wenn die Geseßgebung, welche sonst auf das Verbrechen angewandt werden würde, cin größeres Strafmaß annimmÊt.

§. 20, Alle bisher geltenden Anordnungen in Betreff der Druffrei- heit, darunter jedoch nicht diejenigen inbegriffen, wodurch dcr Nachdruck ver- botcn wird, sind bei dieser Gelegenheit aufgehoben.

Kovenbagen 2 C U Deer) ie beidcn Thinge sind mit der Festsezung ihrer Geschäftsorduung beschäftigt. Im Landsthing sprach sich Orsted gegen mehrere neue Bestim mungen aus, welche das Comité in die Geschäftsordnung gebracht hat, So hat sie z. B. die Behandlung der Sachen durch Abthci= lungen aufgegeben, theils weil der Thing nicht sehr zahlreich ist und theils weil diese Behandlung deu Geschäftsgang auch eben nicht fördert; an die Stelle der Abtheilungen werden zwei Arten Ausschüsse vorgeschlagen, nämlich permanente und spezielle. Orsted wollte die Abtheilungen beibehalten wissen. Wes sely behielt sich einen Aenderungs-Antrag vor, insofern ihm die Stellung der Mi- nöritát der Majorität gegenüber nicht gesichert genug hien. Sein Vorschlag sei also, daß, wenn ein Ausschuß von fünf Mitgliedern zu wählen sei und eine Majorität z. B. drei Wahlen durchgefeßt habe, dann, wenn cine Minorität von 20 vorhanden sci, je 10 Mitglieder der Minorität sih zusammenfügen und befugt sein sollten, ein viertes und fünftes Mitglied hinzuzuwählen. Borgen unterstüßz!e den An- trag und forderte den Ausschuß auf, den Antragsteller zu ciner Konferenz aufzufordern. Schouw wollte sih von Seiten des Aus= schusses hierzu verstehen, aber H. P. Hansen erklärte als Mitglicd des Ausschusses, er könne sih nicht auf einen Vorschlag einlassen, welcher der Minorität ein so großes Recht einräumen würde. Könne die Minorität sich nicht zur Majorität machen, so müsse ste sich darin finden, Minorität zu scin. Kierkegard hielt sich für überzeugt, daß das Landsthing Dänemarks, wenn ein Aus- schuß niedergeseßt sei und eine Stimme sih in einer Richtung hóren lasse, die durchaus nit reprásentirt sei, shon dafür sorgen

D

nzeiger.

A T M P I I E

Dienstag d. 2. Febr.

E L L E R

wurf wegen Handel und Schifffahr i fragte der Vorsit:ende, ob vie Wein, na Sk, Col, Betreff et *ersammlung wünsche daß ein C ¿4

eireff des provisorischen Geseßes wegen 59 vCt Ls ten Accise von Schiffen und Waaren, uud des Entwurfs na: Mer ge]eße gewählt werden solle, und da \icch Niemand darübe, aond- fo nahm er cs als ausgemacht an, daß feine Coitiité E, werden solle, Der Finanzminister legte hierauf den Entw e cinem Gesebe vor wegen Aufhebung mehrerer älteren Steuern us Sicuerausglcichungen, so wie wegen der Vertheilung der Wieder- erstattung derselben und künftiger direkter Steuerauflagen. Hier =- auf schritt die Versammlung zur Berathung über die Geschäfts- ordnung. Auch hier äußerten si verschiedene Meinungen über die Abtheilungen, doch gab es nicht so viel Anmerkungen wie im Land- thing, und man gelangte bis zum §. 30. j

Der Belt ist, so weit man von Korsor und Nyborg es wahr=

nchmen kann, frei von Eis. :

_ Wissenschaft und Kunst. Erste Soiree des Tonkúnstler : Vereins im Saale des Hotel de Russie.

e (Den 9, Februar.)

Die erste Soirce des Tonkünstler-Vereins zum Besten seiner Unterstüzungs-Kasse für hülfsbedürftige Tonkünstler fand am 9ten im Saale des Hotel de Russie vor einem zahlreichen und gewählten Auditorium statt und erregte durch Juhalt und Ausführung des Gebotenen die lebendige Theilnahme der ganzen Versammlung. Besonderes Juteresse gewährte gleich das Konzert von Seb, Bach, mit welhem die Soiree eröffnet wurde, Ur drei obligate Justrumente (Piano, Violine, Flöte) und Orchester komponirt, läßt das Musikfstük durch Form, wie Jnhalt, über seine Echtheit keinen Augenbli im Zweifel, obgleich ein derartiger Zweifel wirklich aus- gesprochen worden sein soll. Jener erhabene , großartige und prachtvolle Styl, der scine Wirkungen in den eigenthümlichsten Verkettungen der Stimm- führungen, in den fünstlichsten contrapunfktischen Verflechtungen und in einem wahrhaft wunderbaren Reichthum des harmonischen Baues sucht, is auch das Bezeichuende und Charakteristische in diesem Konzert. Jeder einzelne Daß, jede Harmonicfolge, jede Note bekundet daun den erhabenen Geist Seb. Bachs, Dem Tonkünstler-Vereine darf es daher um so mehr zum Verdienste angerechnet werden, daß er dies Werk des trefflichen Altmeisters der Offentlichkeit vorführte, als dics auh in würdiger Weise geschah. Nicht nur der Klavierspieler, Herr Pfeiffer, löste scine Aufgabe, die er tech- nisch und geistig glücklih erfaßt hatte, anerfennungswerth, sondern auch der Violinist Hcrr Ad. Stahlknecht und der Flötist Herr Gantenberg, thaten dem Werke Genüge. Nur das Orchester hätte vielleicht cine etwas stärkere Besezung der Violine bedingt, wodurch die Wükung das Ganzen jedenfalls neh um ein Bedeutendes gehoben worden wäre, Die Hörer wohnten diescm seltenen Kunstgenusse mit sichtlicher Hinge - bung bei vud gaben ihre Befricdigung mit dem Gebotenen öfters sogar durch lauten Beifall zu erkennen. Näcbstdem kam cine Fantasie für Violoncell durch Herrn Ju! Stahlfknecht zum Vortrag, in welcher sih der Ge- nannte wicder als trefflicher Künstler zeigte und namentlich durch die Zart-

Im Volksthing

heit und das Seelcnvolle seines Spiels den allgemeinestn Beifall fand. Einigen Ge säuge n von Jul, Weiß, von Fräulein Caspari beifällig vorgetragen, folzte alsdann noch ciùñe schr interessante Nummer in cinem Quintctt von Franz Schubert für Piano mit Streich - Jnstrumenten, das schließlich zur Aufführung kam. Originalität der Erfindung mit äußerst ansprechendem Inhalte verbindend, besonders glänzend in der Behandlung des Pianos entgegentretend, ohne das die Streich-Jnstrumente deshalb ver- nachlässigt erscheinen , verschlie das shöne Touwerk einen tief nachhaltigen Eindruck auf die empfängliche Hörer hervorzurufen um so weniger, als die Ausführung das ihrige daza beitrung, die Schönheiten der Composition in das gehörige Licht zu stellen, Die laute Anekennung des Publikums fehlte daher dieser lezten Nummer nicht, für deren treffliche Ausführung , außer Herrn Löschhorn, der den Klavierpart inne hatte, auch deu übrigen Mit- wirkenden, den Herren Gebrüdern Stahlfkuccht, Weiß und Te ch, Dank gebührt, Möge der Tonkünstler- Verein in seinen achtbaren Bestrebungen cifcig fortfahren und guten Erfolges stets gegenwärtig sein !

: _ Verliner Börse. ___ Verlíu, 9. Febr. Die Haltung unserer Börse war im Laufe dicser Woche unsicher und die Course verloren dur vie Ereignisse in Paris an Festigkeit. Wenngleich das Weichen der soliden Éffef- ten nur unbedeutend war und dercu Course sih bereits durch an- sehnliche Ankäufe wiedcr gehoben haben, fo blieb die allgemeine Stimmung in Betracht des politischen Konflikts zwishen England und Griechenland doch gedrückt, und das Geschäft, besonders in den leßten Tagen, höchst unbedeutend. Von Eisenbahn-Actien wur-= don abermals in Köln-Minden beträchtliche Posten gekauft, deren Cours hatte si bereits bis 954 gedrüdt, ist aber sehr rasch wieder bis 965 % gestiegen. Eben fo zeigte sich nah einem Rückgange von 944 a 93% % viel Begehr für Berlin-Anhalter, so daß solche wie- der bis 945 bezahlt wurden, heute aber nur 94 % schlossen. Eben so waren auch Magdeburg = Halberstädter Actien täglih gesucht und stiegen im Laufe dieser Woche bis heute von 141 bis 14375 %, Jn Niederschlesisch - Märkischen und Stargard = Posen fanden nur wenig Schwankungen statt, heute blieben solche a 85 % cher zu lassen als zu haben. Oberschlesische Actien ziemlich vernactlässigt und nur von L. A. Klcinigkeiten a 1064 % -umgesebßtz L, B. 1047 Br, Berlin-Potsdamer, bis 685 bezaÿhlt, gingen wieder bis 66 % zurück, wozu indcß heute am Schlusse der Börse sehr bcdeu- tende Posten gekauft wurden. Jn Bergisch - Märkischen, Rheini- schen und Halle-Thüringer Actien war der Umsatz geringfügig ; be sonders Rheinische blieben offerirt. Die Notirung in dem heutigen amtlihen Courszettel von 46 Geld beruht offenbar auf einem Jrr- thum, da allgemein a 46 und billigcr anzukommen war.

Der Handel in Friedrich Wilhelms Nordbahn influirte auch dicamal wieder auf die allgemeine Tendenz der Börse, und obschon die Cassastücke sich so knapp machen, daß die Fixer fast # % Deport bis Ende dieses Monats bewilligen, so drückte sich der Cours der- selben doch von 465 a 447%, schloß indeß 445 a 5%. Die vielen verdächtigenden Zeitungs - Annoncen bedürfen, mit Rücksicht auf die Operationen der Contremine für das Privat - Publikum keiner Be- leuchtung, nur glauben wir, die Angabe, als wäre die Börse im Allgemeinen mit Zeitkäufen engagirt, durchaus als faktisch unrichtig bezeichnen zu müssen, ‘indem der höhere Cassa - Cours gerade das

12%, gr. Piecen 12.

Met. 5 ¿500% 3 L Met. Iproz, 802, Gegenthcil beweist.

; Prioritäts-Obligationen bleiben meistens anhaltend begehrt und steigend, vornehmlich herrschte für Köln-Minden 5proz. und 43proz. große Kauflust, in Folge dessen auch höhere Course dafür angelegt werden mußten. Auch Potsdam Litt. D. und Fr. W. Nordbahn gut zu lassen. Halle-Thüringer etwas billiger begeben. Rhcinische Aproz., einiger Verkaufs-Ordres wegen, gewichen. : |

Preußische Fonds, welche etwas zurückgingen, haben si wieder gehoben. Jn Bank-Antheilen zu der leßten Notiz von 95% Meb-= reres umgeseßt z die Frage danach hat sich etwas vermindert, ande- rerseits aber zeigen sich auch wenig Abgeber dafür und die Stückce machen sich pr. Kasse anhaltend knapp. h

Auf ausländische Fonds hattcu die politischen Bedenken nur den Einfluß, daß der Umsaß darin nahließz dringende Verkäufer zeigten sih nicht und die Course vermochten daher, sich ziemli fest zu behaupten, :

werde, daß diese Stimme Eingang finde und zum Ausschuß gerufen werde. Hierfür, meinte er, bürge §. 8 des Entwurfs, welches Wessely doch nicht so ganz cinräumen wollte. Hierauf wur= den die §8. 11 16 inkl. verlesen, worunter Tie wichtigste Bestim- mung ist, daß Geseßverschläge, die von Mitgliedern des Things eingereiht werden, in geseßliher Form abgefaßt und cinem perma- nenten Comité von 9 Mitgliedern übergeben werden sollen, welches ein Gutachten darüber abzugeben hat, ob der Vorschlag si zur Verhandlung eigne. Auch die Verhandlungsweise ist verändert, na- mentlich bei der ersten und zwciten Verhandlung. Auch gegen diese neuen Bestimmungen protestirte Orsted. Die Verhandlung wurde mit §. 17 geschlossen und hierauf zur Niederseßbung von Comités geschritten: 1) über den Geseß-Entwurf in Betreff der {webenden Schuld; 2) über den Geseß=Entwurf wegen der provisorischen Zoll= varhältnisse zu den Herzogthümern Schleswig und Holstein ; 3) über den Entwurf wegen des Ausfuhrzolls von Hornviehz 4) über den Gesez-Ent=

Spiritus loco ohne Faß 135 Rthlr, bez, 9, Wer in einer gedruckten Schrift zur gewaltsamen Ver x mit Faß 133 Rthlr. Br., 135 G. der end das Neichsgrundgeseß bestimmten 'Vérfassung, fin lud Febr. /März 13% Rthlr. Br., 134 G, wider decn König oder zum Angriff auf die Sicherheit und Freiheit des März /April 14 Rthlr. Br; 413k G. Reichstages anrcizt, soll, wenn seine Haudlung von irgend einem Erfolge April /Mai 14% Rthlr. Br., 14! G. begleitet is, scin Leven verwirkt haben, andernfalls aber gegen den Schul= Mai / Juni 14/2 Rthlr. Br., 145 G. 5 digen cine Gefängnißstrafe A S M Pg! werden. Juni /Juli 4154 a %& Rthlr. bez., 15% Br., 415 G, 6. 10, Wer in einer gedru ten Schrift Viißvergnügen und Haß gegen

F 1&2 ; 5 A die Reichscerfassung zu verbreiten sucht, ohne daß sein Verhalten unter die Juli /Aug. 15% Rthlr. bez. u. Br., 195 G. Bestimmungen und vorhergehenden Paragraphen gebracht werden kaun, wird

mit Gefängniß von 6 Monaten bis 2 Jahren bestraft. 8. 11, Gleiche Strafe wird gegen denjenigen verhängt, welcher den der shamloser Handlungen bezüchtigt, sich verspottende Urtheile oder Aeußerungen über den König erlaubt, der sich unziemlicher Ausdrücke bei Erwähnung seiner Person bedient, Dasselbe gilt für den Fall, daß sich Jemand in ähnlicher Weise gegen die Königin, Königin Wittwe, den Thronerben oder den Neichsvorsteher vergeht. :

8, 12. Wird eine Schrift herausgegeben, worin sremde mit dem Könige in Freundschaft lebende Regenten gus ähnliche Weise beleidigt wer-

ben 45yroz. württemb, Oblig. niedri 3pr ) ‘e , Oblig. niedriger. 3proz. Spanier waren

P Cours gefragter. Alle übrigen Fonds und Actien preis- , zum Theil etwas flauer, Das Geschäft war jedoch im

Ganzen von keinem Belang. Br., 835 Gld, Bank - Actien

Mex. 282, 5. Peru 80, 81.

Markt- Berichte. Berliner Getraideberiht vom 11, Februar. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: Weizen nach Qualität 50—55 Rthlr. Roggen loco und s{hwimmend 265;—28 Rthlr, pr. Frühjahr 26 Rthlr. Br, 25% u, 5 verk. Mai /Juni 26% Rthlr. Br., 26 bez. u. G. Juni /Juli 27 Rthlr. Br., 267 G.

Oesterr, 5proz. Metal, 84

4 Â 7 X 1 N O Partial - Loose a 50 Fl, 53% Br., 534 Gld, Bag it ¡h A Darmstadt Partial - Loose a 50 Fl. 725 Loofe R Rate a 209 &l, 28% Br,, 28 Gld, Hessen Partial- lr. preuß. Sardinien Par

33% Br., 33: tial -Loose a 36 Fr. bei Gebr, Éa “zûk Br., 33 Gld »

Spanien 3proz. inländ, 2913: 1 Loose 121 Br., 120 Gd S, L R L Abe ; y N Bexbach 834 Br., 82% Gld. Friedrich - Wilhelms - Nordbahn 45L Gerste, große loco 22—24 Rthlr. zeigers sind Bogen 369 bis 371 der Verhandlungen Br., 45 Gld, Köln-Minden 9% Br,, 96 Gly. i » fleine 19—21 Rthlr. der Ersten Kammer ausgegeben worden, amburg, 9. Febr. 31yroz. y. C, 87 Br., 862 Gly Hafer loco nah Qualität 16—18 Riblr. : f rám. Oblig. 87 Gld. E. R. 106% B; L Ae ce Frühjahr 50 pfd. 16 Rthlr, Br.

4, Berlin, Druck und Verlag der Deckerschen Geheimen Oher-Hofbuchdruckeret.

s 1 : 106 Gld, Stiegl. Erbsen, Kochw Js Dän, 705 Br. Ard, 114 Br,, 14 Gld. Z3proz. 28% i; Fuitectoaan 29-32 Rihir, Beilage

Mit der heutigen Nummer des Staats-An-

König ungexechter o

St. 845 Gld.