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manischen Reiche abzielte. Da nun die Ausführung dieser | Modalitáät für die hohe Pforte eine sehr leichte Sache ist, so ist beschlossen worden, daß die gegenwärtig in Schumla
befindlichen Häupter der Flüchtlinge, welche russische Unterthanen sind, mittelst eines eigenen Kommissärs ausgeschieden, nach Varna gebracht und von doxt auf einem eigends hierzu bestimmten Dampf bote nah Malta geschickt werden. Einmal in Malta angelangt, werden jene Individuen an jedweden ihnen beliebigen Ort, die otiomanischen Staaten ausgenommen, si begeben fönnen. Da nun in Folge dieses Uebereinkommens wischen der hohen Psorte und dem erlauchten Hofe von Rußland fein Anstand irgend einer Art mehr obwaltet und sich deren vollkommen gutes Einvernehmen, an dessen Fortdauer beiden Theilen in gleichem Maße gelegen ist, neu gekräftigt hat, sind die abgebrochenen Relationen mit der ru}}t- schen Gesandtschaft wieder aufgenommen worden. Mit dem erlauch ten Hofe Oesterreich ist man auch bereits tiber die Grundsrage übereingekommen; da man sich jedo in den Ansichten über einige Detail - Gegenstände noch nicht gänzlich verständigen konnte, jo hal sich die Wiederaufnahme der Relationen mit der Gesandtschaft die ses erlauchten Hofes etwas verzögert. Allein man hegt die sejle Hoffnung, daß, so Gott will, den Erfordernissen der gegenwartigen Freundschaft und Nachbarlichkeit gemäß auch mit dem ósterreichischen | Hofe in kurzer zeit die vollkommene Vereinbarung nach Wunsch zu Stande kommen wird.“
lleber die Frage hinsihtlich der gemischten Ehen giebt der Lloyd heute nachstehende Erklärung : Die Anordnung des Kultus Ministeriums vom Asten v. M. über die Einsegnung gemischter Ehen durch die evangelischen Geistlichen haile die Befürchtung er regt, als sei damit die volle Glaubensfreiheit und fonfessionelle Gleichberechtigung bedroht, als wáre damit eine Spezial-Erledigung auf die Superintendental - Vorlagen gegeben, Den verläßlichsten Nachrichten zufolge, sind diese Befürchtungen völlig unbegründet, nachdem jene Anordnung nur interimistisch eine geseßliche Norm bis zur Entscheidung der Sache giebt, damit nicht mehr über Einzel fälle der Art spezielle Ministerial Entscheidungen eingeholt werden.“
Der Herr Ritter von Martini, außerordentlicher Gesandter Sr. Majestät des Kaisers von Oesterreich am neapolitanischen Hofe, hat am 2ten d. M. in Kaserta in Gegenwart Jhrer Majestäten des Königs und der Königin, Sx. Königlichen Hoheit dem Herzog von Kalabrien die Jusiznien des Großkreuzes des St. Stephans - Dr dens eingehändigt, welche Se, Majestät der Kaiser dem K. Prinzen verließen hat.
Vorgestern ward eine Loge zur erten Vorstellung des „Pro vbeten‘““ von Meyerbeer um den enormen Preis von 300 Gulden verkauft. i
Die Stadt Raab war am 8. d. M. noch zum Theil überschwemmt. Gran \ch{chwebte in der größten Gefahr, und in der That sind auch die an der Donau gelegenen Theile dieser Stadt von den Futhen heimgesucht worden.
Feldmarschall Fürst Alfred von Windischgrät ist vorgestern hier eingetroffen.
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Sachsen. Dresden, 16. Febr, (Letz, Zig) DU dex heutigen Sißung Der ersten Kammer bildete die Berathung des gestern vorgetragenen Berichts des zur Begutachtung der deul | {chen Ve rfassungsangelegen leit erwählten außerordentlichen | Ausschusses die Tagesordnung. Dem Ausschusse haben zur Be- | richterstattung vorgelegen : : : l. der von dem Abg. v. Carlowiß in der Sibung vom 207 || Dezember 1849 eingebrachte Antrag, dahin gehend: die erste Kam- | mer wolle im Verein mit der zweiten Kammer die Staatsregierung | veranlassen, 1) ihrem bekannten, bei Schließung des Bündnisses mit Preußen gemachten Rorbehalte keine weitere Folge zu geben, 2) den Verwal{lungsralh) auss Neue durch einen Beauftragten zu beschicken und somit an den Verhandlungen desselben wicder Theil zu nehmen, 9) ungesäumt Veranstaltung zu treffen, daß bei dem nah Erfurt zusammen zu berufenden Reichstage auch das schsische Volk durch von ihm gewählte Abgeordnete vertre ten werdez und / i [I vas am 29, Dezember 1849 bet der Kammer eingegan gene, das deutsche Verfassungswerk betressende Königliche De fret vom 28. Dezember. ] : / E Der aus fünf Mitgliedern bestehende, zur Begutachtung diejer Angelegenheit nicdergesebte außerordentliche Ausschuß hat zu einem gemeinsamen Beschlusse hieruber nicht gelangen können z es liegen vielmehr, wenn man Den Bericht desselben in seinen Ergebnissen betrachtet, nicht weniger als fünf verschiedene Ansichten vor, vvn denen jedoch der Abgeordnete von Carlowiß die jeimge ausgegeben und sich der des Abgeordneten Kuttner angeschlossen hat, wie es im Berichte heißt: „um wenigstens zwei Mitglieder des Ausschusses in einer und derselben Ansicht zu vereinigen.“ L Der erste Reduer war der Abg. von Wabhdorf, “Er trat als offener und entschiedener Gegner des reifönigsbündniqjes und der Beschickung des erfuvter Reichstags auf und erklärte, daß er für ein dfffentliches Ungliück halten würde, wenn Sachsen durch
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die Umstände zu diejem hingedräng!î werden joilte. ; : Der Abgeordnete von Carlowibß, welcher nah ihm Das L ( w
ort erhielt, begann mit dem Saße: „Das Warten aus Oester reich,“ sagte eiu bekannter preußischer Abgeordneter, O Der DoD
der deutschen Einheit.“ Ich sage: das Warten auf Bayern, wie Die Sachen zjehßt stehen und wie ich die deutsche Einheit verstehe, vicl- leicht noch weit mehr.“ Jn diesen Worten liege eine Abstimmung, liege das Bekenniniß, daß das Ministerium in der deutschen Frage sein Vertrauen nicht besiße. Eine anhaltende Heiserkeit, bemerkte der Abgeordnete , nöthige ihn, sich in seiner Rede auf die Beleuchtung des Gegenstandes im Allgemeinen zu beschränken. Dieses Unwohl- sein mag wohl auch Ursache sein, daß die Rede des Abgeordneten in vielen Säben der Tribüne fast ganz unverständlih blieb. Der Redner vertheidigte zuvörderst Den von ihm in Gemeinschast mit dem Abgeordneten Küttner im Aus\chußberichte niedergelegten Antrag auf Beschickung des Verwaltungsrathes und ungesäumte
Veranstaltung der Wahlen zum erfuter Reichstage, überhaupt auf \ofortigen Anschluß an das engere preußishe Bündniß, Das ex den legten Rettungsanker nannte, an dem das brandende Schi} der deutschen Einheit noch festgehalten werden könne. Hierauf ging derselbe zur Beleuchtung des von der sächsischen E in dieser Angelegenheit befolgten Verfahrens über und stellte folgende drei Fragen auf: 1) War es gut, daß
Sachsen bei seinem Beitritie zum Bündnisse vom 26. Mai über- haupt einen weiteren Vorbehalt machte, als dén auf die Zustim- mung der Kammern? 2) War Sachsen in seinem Rechte, als «s ven „dem gestellten - Vorbehalte rechtzeitig Gebrauch gemacht? und 3) war es politisch, klug unld weise, daß sich Sacsen cinen solchen Vorbehalt machte, und war es zum Heile des Vaterlan- des, davon Gebrau zu machen, Die erste und dritte Frage wurden von ihm verneint , die zweite zwar bejaht, aber zugleich darauf hingewelen - daß die hieraus hervorgehenden Folgen dem Lande nicht förderlich sein würden, Die von der \ächsischen Re-
gierung in ihrex Denkschrift geltend gemachten Gründe wurden
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einer speziellen Kritik unterworfen, wobei der Abgeordnete zuglei | stehender, ebenfalls ausreichend unterstübter präjudizieller Antrag
seine Ansichten über die Stellung Oesterreichs zu Deutschland und Deutschlands zu Oesterreich aussprach, Ein deutscher Bun- desstaat, in welchem Oesterreich den ihm gebührenden Plaß ein- nehme, sci {wer zu schaffen, wenn nicht ganz unausführbar. Die Ansprüche Oesterreihs auf die Hegemonie in Deutschland, seien, wenn nicht verwirkt, so doch verjährt. Deutschland könue Oesterrei nicht in sich aufnehmen, sondern als engerer Bundes= staat nur mit demselben eine Union \chließen. Die Idee einer Union mit Ocsterreich befriedige auch ihn niht ganz und ein großes einiges Deulschland würde ihm lieber sein; allein wenn man das Mehr nicht erlangen könne, müsse man sich mt dem Weniger begnügen, um doch Etwas zU erhalten, Weun Oester- reich nicht eintreten wolle, nicht eintreten fönne in den Bundes staat, \o sei es unrecht von ihm, zu agen : weil ih nicht ein- | bestimmte Zeit zu vertagen.“ treten fann, sollst und darfst du diesen Weg auch nicht gehen. | Der Äbgeordnete Dr. Meißner sprach sich sür den Antrag Auf die Haltung Bayerns in dieser Angelegenheit könne er kein | des Abgeordneten Vice-Präsidenten Mammen und in demselben Sinne Gewicht legen; Bayern scheine jeß! den Weg zum zweitenmale | aus, wie die Abgeordneten von Waßzdorf und Jungnikel es ge- betreten zu wollen, den es 1815 beitreten, und werde es kaum | than. : i weiter bringen, als zu einigen vagen Vörschlägen zur deutschen | Hierauf ergriff der Berichterstatter, Abgeordneter Vice Prí= Einigung. Das Hauptbedenken, welches die sächsische Regierung | sident Schenck, das Work, um seinen im Ausschußberichte nieder gegen das Festhalten am Dreifönigsbündniß hege, sei wohl ein | gelegten Antrag zu rechtfertigen. Seine Nede entbielt indessen anderes, als in der Denkschrift angegeben: es fürhte sih vor der | wenig Momente, die nicht schon in dem Berichte ausgeführt wor Dies gehe daraus hervor , weil sie so großes Ge | den wären. Mit dem matericllen Berhaiten der Regierung in die- 1 Nicht | \er Angelegenheit sei ex einverstanden, nur mit der Form des=- selben nicht. Seine Anträge seien mehr moralischer Natur, sie sollten der Regierung den Beweis liefern, daß der Schwer punkt der Kammer sih nach Preußen neige. Für sofortigen An
\christlih eingereiht :
„Die Kammer wolle mit der Erklärung , daß sie für die Her=- beiführung einer Einheit Deutschlands kein Opfer an Souveraine=- tätsrehten des Königreichs Sachsen sür zu groß halte, daß sie die Pflicht zur Erreichung jenes Zweckes nur durch Bildung eines alle zu Deutschland gehörenden Volksstämme umfassenden, ihnen eine frei gewählte Volksvertretung sichernden Bundesstaates als erfüllt betrachten könne, und daß sie feinem Bündnisse und keiner Verfassung für Deutschland, durch welche das dem sächsischen Volke zustehende, namentlich durch Die deutschen Grundrechte und deren Publication vom 2, März 1849 gewährleistete geringste Maß seiner Freiheitsrechte beeinträchtigt oder gefährdet würde, ihre Zustim-= mung geben wird , beschließen : die vorliegenden Anträge auf un-=
Mediatisirung. L wicht auf die Aufgebung des Gesandschaftsrechts lege, Preußens Vergrößerungsgelüste aber gefährde die Existenz DeV
fleinen Staaten, sondern die Mißgunst, mit der das Dolk die |
sich steigernden Abgaben betrachte, Das sei der wahre Feind der | p l l f : :
fleinen Staaten, die sich nach Einverleibung n ein größeres Ganze | {luß an den engeren Bundesstaat, wie es dle von Carlowiß sehnten, von dem sie Erleichterung hofften, und wer hier nit | Küttnerschen Änträge wollten, könne er sich hauptsächlich um des- freiwillig in die von dem Geiste der Zeit vorgezeiclnete Bahn | willen nicht erklären, weil diejes Bündniß in seiner gegenwärtigen einlenke, der werde bei einer neuen Katastrophe unrettbar ver- | Gestalt feine vólkerrehtlihe Bedeutung erlangen werde, Und weil loren sein. Da von keiner Seite etwas Besseres zur Herstellung | die Verfassung, die [flir das ganze Deuschland berechnet sei, ihn der deutschen Einheit in Vorschlag gebracht worden O sein Wahlspruch : Mit Preußen und durch Preußen zu Deutschland. | Der Abgeordnete Poppe erklärte, daß seine Ansichten denen |
auch für einen engern Bund unausführbar erscheine. Was die An tráge der Abgeordneten Mebler und Joseph betreffe, so müßten diese allerdings zugleich als cine Ablehnung Der Anträge der Abgeord- des leßten Sprechers shnurstraccks entgegen seien. Hätte Preußen | neten Kütknex und von Carlowib angesehen werden, und es erscheine den Standpunkt festgehalten, den es in seinem ersten Cirkulare U- | ihm angemessen, über diesclben erst nach reiflicher Prüfung Be- gesagt, so würde heute nicht mehr nöthig sein, über diese Frage zu | {luß zu fasscn. Er beantrage daher, daß die Kammer die BDe- berathen, der deutsche Bundesstaat würde eine Wahrheit hein, \chlußfassung Über die Anträge der Abgeordneten Mestler und Jo Allein nur zu bald habe es merken lassen, daß sein Streben seph heute aus)eBe und den Ausschuß beauftrage, über diese An-= nicht auf ein ciniges kräftiges Deutschland , sondern nur aus ein | träge baldmöglichst Bericht zu erstatten. (Wird ausreichend unter- starkes Preußen gerichtet sei. Der preußische Versa)jungsent- stützt.) Nachdem er zugleich bemerkt hatte, daß, wenn die Kammer wurf verlange niht nur das Aufgeben gewisser Rechte der Krone, | diesen seinen Antrag annehme, er sein Mödglichstes thun werde, um sondern, was weit wichtiger sei, er enthalte Bestimmungen, die den bis Montag Vormittag einen Bericht darüber vorzulegen. materiellen Interessen unsercs Landes entgegen seien und die [reien Jetzt brachte auch der Abgeordn. vonC a rlowiß, der sich bei der Institutionen desselben gefährdeten. Er scinerseits könne einen Tadel Dringlichkeit der Sache gegen die vorgedachten neuen Anträge er- über das Verfahren der {ächsischen Regierung nicht aussprechen, | flärte, einen Antrag ein, den er jedoch nur 418 Ga eventuellen und müsse sich gegen die den Anschluß an Preußen empsehlenden betrachtet wissen wollte, und der nur dann zur Abstimmung gebrach: Anträge des Ausschusses aussprechen, da er sie füx völlig erfolglos | werden sollte, wenn einer der von den Abgeordneten Meßler und halte. Seine Ueberzeugung gehe dahin, daß, wer da wolle, daß Joseph gestellten Anträge angenommen werDen sollte. Dieser Antrag Sachsen eine klägliche Provinz Preußens , die deutschen Fürsten | lautete: „Zl Kammer wolle zu Protokoll erklären, wie |le in der C an die Volksvertretung gebrachten Borlage Der deutschen Versa}
Vasallen der Krone Preußens , Deutschland nicht einig sondern i: (t age, des | Î rfa s fungssrage Zur bloßen Kenntnißnahme eine Mißachtung der verfa}
zerrissen werden solle, der müsse für diese Anträge, wer aber dic S : : [as Einheit Deutschlands, die Selbstständigkeit Sachsens, die Erhaltung sungsmáäßigen Befugnisse der Kammern erkenne und gegen ein jo! - p Fi A S é 4 s E20 Zu s f « R e ¿NG Z at X 0
seiner freisinnigen Institutionen wolle, gegen dieje Anträge und ches Verfahren Verwahrung einlege.
mit der Regierung stimmen.
Der Abgeordnete Jungnickel sprach sich im gleichen Sinne aus, wie es der Abgeordnete von Waßdor| gethan und erklärte sich sür das Festhalten an der Frankfurter Reichsverfassung und gegen Dic anderen Anträge. Der \ächsishen Regterung fönne ci hinsichtlich ihres Verhaltens aber feinen Vorwurf machen, er glaube vielmehr, daß es derselben bei ihrem Beitritt zu dem Bündni)jse vom 26. Mai T L wesen set, Die Einheit Deutschlands anzustreben und gebe i M L S inheit Deutschlands anzu} / s j i i e E Ernst gewesen sei, die Cinhe D 11 1 e g “ | ften Sigung bringe , die er auf Montag Vormittags 10 Ubr an zu, daß sie nach den Vorgängen in Berlin nicht anders habe han=- | 1B ge -
merkte Präsident Georgi, daß die Aufmerksamkeit der Kamme? für diesen hochwiéhtigen Gegenstand durch die bisherige Debatte für heute zu sehr erschöpft zu sein scheine, un denselben bei dem Umstande, daß sich noch mehrere Redner angemelD et und auch von der Regierung ein längerer Bortrag in Ausjicht |ei, heute zu Ende zu führen, weshalb er hiermit die heuige Sißung (15 Uhr) \chließ«
| | j | | | | Nachdem dieser Antrag ebenfalls unterstüßt worden war be- | | | j î | c E 4 Ny nädi | uud die Fortseßung der Berathung auf die Tagesordnung L
F , E (ov nte. deln können, als sie gethan habe. beraumie Der Abgeordnete Viceprästdent Mammen äußerte, daß er |
ir in cinem eto mit den übrigen Mitgliedern des Aussu}]es. | : i nur in cinem Punkte mit den ¡brigen MitglieDi ul | A ¿sl i einverstanden sei, námlich in dem: Daß es Pflicht der Regierung | D 99S and. gewesin, die gegenwärtige Vorlage den Kammern nicht blos au : a - Kenntnißnahme, sondern zu1 Entscheidung zugehen zu lassen. Fm =raufreich, Geseßgebende Versammlung, Sibung O1 t / es æ «
Uebrigen miisse er da, wo die anderen Aus\chußmitglieder lobten, tadeln, und da tadeln, wo diese zu loben fänden. Tadeln müsse er, daß die Regierung überhaupt das Bündniß vom 26. Mai abge- chlossen, noch weit mehr aber müsse er tadeln, daß sie noch jeßt | au diesem Bündnisse sesthalte, Das Dreikönigs - Bündniß sprehe | Berathung des Geseges iber das Unterrichtswesen wieder ausge nicht nur den Ausschluß Oesterreichs aus, es stoße au die süd nommen. Flandin (gemäßigter Republikaner von der Partei deutschen Bruderstämme zurück, und führe so, anstatt zu einer Ei- Cavaignac's) wirft dem Geseße vor, die Universität von Frankreich nigung, zu einer Zerreißung Deutschlands. Dieses Bündniß ]ei | zu vernichten und den Unterricht den Händen der Geistlichkeit zu nichts als ein Fangeisen für die kleineren Staaten, und wenn die | überlicfern, Er hält cine Lobrede auf die von Napoleon im Jahre Begeisterung, die vor zwei Jahren in Deutschland aufgegangen |et, 1808 gegründete Universität von Frankreich und äußert zum Schluß, feinen anderen Ausgangspunkt haben solle, als den preußischen | das gegenwärtige Geseß komme ihm vor, wie das Vild des heiligen engeren Bundesstaat, so erkläre er hiermit 6éffentlih, daß er lieber | Jgnatius, das man unter der Restauration mitunter in den Häusern der ren alten Bundestag mit sciner_ ganzen Schmacs und Schande rück- | Bauern über das Bild Napoleons geklebt gesehen habe. Der Unterrichts- fehren schen wolle, als jenes Dreifönigs - Bündniß. Der Redner | Minister Parrieu bemerkt, ‘aß es nicht auf die Vernichtung der spriht nun noch einiges zur Rechtfertigung jenes Antrags und | Universität, sondern nur auf Beschränkung ihres Unterrichts Mo- schließt dann mit den Worten: kein Deutschland ohne Oesterreich | nopols abgeschen sci. Er erwähnt dabei einer Aeußerung Napo und feine andere Verfassung, als von den nach dem Reichs-Wahl | seon’s in Bezug auf die Universität, als er dieselbe gründete : Ich gese frei gewählten Berktretern des Volkes. will Jesuiten haben, nicht solche, die ihren Dee n N Der Abgeordnete Meyler äußerte, daß h bevor er über | sondern die ihre Richtschnur nacch dem Wohle des Landes nehmen. die vorliegenden Anträge des Ausschusses abstimmen fönne, erst in |
vom 44. Febr. Beim Beginne dex heutigen Sibung werden die von zwei Mitgliedern der Unken angekündigten Juterpellationen wegen der über Proudhon verhängten strengen Haft mil Zustimmung des Ministeriums auf morgen angeseßt. Hierauf wird die zweite
Die wichtige Einrichtung Der Deyartemental-Afademieen, hr
| si i aanz Frankrei ie untér einem Rektor einem afadem1i|chen
der Lage zu sein wünschen müsse, die Absichten der Regierung zu gans Aan e E en RftiBeit Co Ans A I
nen, u "aru s x Hinwei f die bei Beantwor- Rath stehen, dem der N ach L l ) einen |
fennen, und begründete, unter Hinweisung auf die bei Bec a / ae? ird hierauf ohne Widerspruch an- L R evellatión Lom Ministerris@e! aus voernomuenen | tre H veftoren beigeben kann, wird hterauf Lu :
tung, seinen Jnterpellation vom Ministertische aus verno1 | Die Bestimmung des Gesetzes im Entwurf der Kom
fan Da ¡Ie | j
-_Æ , F » : der ‘ei or ftub enommen. : | i Hoffnungen, folgenden Antrag , der auch ausreichende Unterstußung | 9 Rektoren der Akademieen nicht nothwen- fand: L i , ü j L L born 0s General - Natues gewählt Jn Erwägung, tagß die Staatsregierung in dem ber den | dig unter Aa O Crd VTaE Geistlichteit p Butritt
Verfassungsangelegenheit mittcls| Dekrets | zu werden Lrau E / / giebt zu einer
Staud der deutschen iet vom 28. Dezember 1849 mitgetheilten Exposé sowohl, als bei Ge- legenheit der Beantwortung M. von h T räu ay U e 1 Grad als f Meßblerx gestellten Interpcllation ausdruclckch ex ärt hat, d v i ae N die N Da sich der Unterrichts- 4 Beitritts der Kbnigreiche Bayern und Württemberg zum | centiaten der G a ons einiges Aufsehen erregt, Vertrage vom 26. Mai 1849 mit der lehteren unter Aussicht | Minister D ial e 397 Stimmen gegen 184 angenommen. auf Erfolg Unterhandlungen angeknüpft habe und im Stande so wird der Antrag nei E Bi Bestimmung über die Zusammen sein werde , in nächster Zeit der Kammer Mittheilung zu machen ; Angenommen kademischen ‘Ráthe aus dem Rektor als Präsidenten, in fernerer Erwägung, daß der Eintritt Bayerns und MWürttem- | seßung Der aka et Bischof (over deren Bevollmächtigten), einem bergs in den deutschen Bundesstaat nicht blos für leßteren und | dem Präfekten, eistlichen 1 ven Departements, wo geseblich eine defsen Konstituirung , sondern auch für die Stellung des König- prote stan girche besteht), einer Magistratsperson und vier vom reichs Sachsen zu dem Bundesstaate von dem entschiedensten Ge- protestan“ e 2s Departements gewählten Personen, wovon wenig ic in muß, beschlie die Kammer: Die Beschlußfassung 1234 Genera as titglieder des Generalraths sind, ferner noch aus E O O ogéiragentn Alitge bis zum Eingange ver von A T Mihofe bestellten Geistlichen. Vit et, Berichterstat- der Staatsregierung nah Obigem zugesagten Mittheilun, glei Ür des Gesepes über die Eisenbahn von Paris nach Avignon, ver stens aber aus 14 Tage, auszuseßen , O lera bei den ein- | langt vie Anjeßung eines nayen Termins für die Diskussion. Auch die zuversichtliche Crwarlung aus, daß die gie l B r deutschen Bineau, der Minister der öffentlichen Arbeiten, spricht sich dafür geleiteten Verhandlungen dem gerechten Verlangen de A us, während Montalembert sich widerseßt, um die Berathung Nation nach einer mit allen constitutionellen Garantien umgebenen des Unterrichts - Geseßes nicht zu verzögern, Die Versammlung L blberove R mit parlamentarisher Regierung und Volksvertretung befragt, verlegt die Diskussion über die Eisenbahn von De gebührende Rehnung tragen werde. i “ j 99 Februar, Die Diskussion über die akademi- : Zu dleicher Zelt wurde vom Abgeordneten Dr, Jose ph nach- Avignon auf den 22, Febr T l
zum Rektorat der Akademieen erössnet weren e my E Debatte und cinem Verbesserungs - aurage, S pen Grad als U Hilaire's Veranlassung, 1 onach die Refor 7
hen Räthe (besondere Zusammenseßung der akademischen Räthe u. \. w.) wird hierauf fortgeseßt, allein bald unterbrochen durch die Vorlage einer Kredit - Forderung des Finanz - Ministers von 500,000 Fr. zur Bezahlung der Zinsen des griechischen Anlehens, welche an die Abtheilungen verwiesen wird, und durch die Ankündigung einer Interpellation über die Errichtung der außerordentlichen Militair-Kommandos, die Pascal Dup rat an das Ministerium zu rihten wünscht. Obschon nicht vorher von diesem Wunsche in Kenntniß geseßt, erklärt der Justiz- Minister Rouher in Abwesenheit des Krigs-Ministers das Mini- sterium bereit, übermorgen zu antworten. Bei der Abstimmung erhebt fast die ganze Rechte sih für die Genchmigung der Jnter-= vellation und fast Niemand dagegen, Die Berathung des Unter= rihtsgesetzes wird bei dem 3. Kapitel, von der Beaufsichtigung, wieder- aufgenommen. Dasselbe unterscheidet óffentliche Schulen (Gemeinde-, Departemental- und Staatsshulen) und freie Schulen (solche, die von Privatpersonen oder Associationen gegründet und unterhalten wer= den). Auf eine Bemerkung von Wallon, daß es hiernach schei- nen könne, als ob die Jesuiten wieder das Recht haben sollen, Schulen zu gründen, macht der Vorsißende Dupin den Vorbehalt, daß auf keinen Fall das öffentliche Recht beeinträchtigt werden fönne, worunter er die bestehenden Gesetze ‘gegen die Jesuiten meint. Obschon Montalembert ihn mit den Worten unterbriht: „Al- lerdings , das verfassungsmäßige Recht!‘ das den Unterricht frei= giebt, so ist durch den Vorbehalt Dupin's der Ausschluß der Je- suiten amtlich ausgesprochen. Die weitere Berathung des Unter E bis zum Schlusse der Sißung bietet kein Inter- esse dar.
Paris O Febr. Der Präsident der Republik wohnte
gestern der Vorstellung des Stücks „Bonaparte“ im National=-Cir= fus bei, Er war von seinen Ordonnanz-Offizieren begleitet. Der Minister des Jnnern und der Polizei-Präfekt waren in den Ne- benlogen, mehrere Repräsentanten saßen in den Prosceniumslogen. Bei seiner Ankunft grüßte der Präsident das Publikum und wurde mit großem Beifall empfangen. Herr Taillade De Den Bonaparte an diesem Abend darstellen sollte, hatte geschrieben, er thue es nicht, wenn er niht mehr Geld bekomme. Fm ‘ersten Akt wurde daher seine Rolle durch einen Andern gegeben, und erst spä- ter wurde er durch einen Polizei-Kommissär herbeigebraht und mit Pfeifen empfangen. / y __ Der Ministerrath war gestern im Elysée versammelt. General Changarnier wurde in denselben berufen, da man sich mit einigen militairischen Veränderungen beschäftigte. Der General soll die Maßregeln der Regierung bezüglich der den Generalen Gemeau, Castellane und Rostolan anvertrauten Ober-Kommandos völlig ge= billigt haben. — Vorige Nacht durchzogen Kavallerie-Patrouillen die Hauptstadt nah allen Richtungen, Man versichert, daß der Polizei - Präfekt alle Bankette und politischen Versammlungen, welhe man für den 24, Februar vorbereitet, förmlich verbieten werde. __ Die Patrie sagt: „Man sprach gestern in der National- Versammlung von gewissen Versuchen von Ruhestörungen im Süden von Frankreih. Die Gerüchte, die in dieser Beziehung verbreitet waren, sind übertrieben. Die Regierung hat Nachricht erhalten, daß in Narbonne eine gewisse Bewegung bei Gelegenheit eines Mas- fenfestes stattgefunden habe, daß jedoch dieselbe sogleich unterdrückt worden jet.“
__ Großbritanien und Jrland. London, 15, Febr. Das Oberhaus hielt vorgestern keine Sibung, und in der gestrigen Sibung desselben kamen nur einige wenig interessante Besprechun- gen über irländische Angelegenheiten vor. Jm Unterhause bewegte sich vorgestern die Diskussion hauptsächlih um die zweite Verlesung einer ‘Bill, die sich auf die Verwaltung der öffentlichen Gelder in den einzelnen Grafschaften bezieht. Gestern erhielt Herr Ewart die Erlaubniß zur Einbringung einer Bill, welche ‘die Stadträthe er=- mächtigen soll, öffentliche Bibliotheken und Museen zu errichten Dagegen wurde der Antrag des Herrn Adderley auf Erlaubniß zu. Einbringung einer Bill, welche die Auswahl der Kolonieen für di- Ansiedelung von Sträflingen nicht ferner der Krone belassen, sonr dern dem Parlament Übertragen follte ; nachdem sich der Minister des Innern, Sir G. Grey, gegen eine solche Beschränkung de- Regierungsgewalt erklärt hatte, mit 110 gegen 32 Stimmen ab
gelehnt.
Dánemark. Kopenhagen, 13. Feby, (A; M.) Se. Majestät der König befindet sich dem herausgekommenen Bülletin zufolge heute ungefähr wie gestern. Die Nacht war des Hustens wegen unruhig.
“Jn der heutigen Sibung des Volksthings stellte Laurids Skau dem Minister des Auswärtigen eine Interpellation folgenden Inhalts: Finden in diesem Augenblicke Verhandlungen über eine Verlängerung des Waffenstillstandes statt, und hat die Regierung in diesem Falle solche Bedingungen gestellt, daß der gegenwärtige unglücflihe Zustand zum Besseren verändert werden fann? Die Ursache, weshalb der JInterpellant mit dieser Interpellation zum Vorschein komme, liege, wie er glaube, klar am Tag?. Noch wären die Festungen Rendsburg und Friedrichsort in den Händen der Aufrührer. So lange der Aufruhr von preußischen Bajonetten beschützt werde, könne keine rechtmäßige Regierung bestehen, Der gegenwärtige Zustand müsse durchaus den Schleswigholstei= nismus begünstigen. Was den zweiten Theil seiner Inter- vellation betrefse, so müsse er es durchaus für nothwendig halten, daß, wenn eine Verlängerung des Wasffenstillstandes statt- finden sollte, Garantieen für dessen Beobachtung sein müßten. Es könne Dánemark nicht damit gedient sein, ein beständig zum Kampfe gerüstetes Heer auf den Beinen zu halten und auf dieje Weise einer der Vortheile des Waffenstillstandes verlustig zu geben. Der Fi nanzminister erwiderte hierauf, daß es oft Fälle geben könnte, wo es der Sache haden würde, ganz vollständige Aufklärungen zu geben. Jnzwischen könne er do wohl sagen, daß in diplomati- hen Kreisen allerdings die Rede von einer Verlängerung des Waffenstillstandes gewesen sei, indessen hätten keine Unterhandlun- gen in dieser Angelegenheit stattgefunden und es fänden auch keine statt, Hierauf ging man über zur Berathung über die Art und Weise, wie das Finanzgeseb diskutirt werden soll, T \herning s{hlug vor, daß es zum erstenmale in dem versammelten Thing berathen und erst später ein Ausshuß von 15 Mitgliedern gewählt werden solle. Dieser vom Finanz Minister gebilligte Vorschlag ward, nach- dem mehrere andere Vorschläge abgelehnt worden waren, als ge- nehmigt betrachtet. Jm Landsthing wurde die Gescháäfts-Ordnung verlesen und ohne Abstimmung angenommen, Hierauf wurde zum Prásidenten für die nächsten vier Wochcn der Assessor des Höchsten=- gerihts Bruun wiedergewählt; Vice-Präsident wurde der Bank- Direktor H. P. Hansen.
Die Departements -Zeitung enthält Folgendes: „Nach- dem vurch ein Ober - Kriegsverhör die erforderlihen Aufklärungen in Betreff der Expedition nah der edernförder Föhrde am 5. April v. J. herbeigescha}t worden sind, hat ver Marine-Minister sich ver= anlaßt gefunden , den Geschwader - Chef, Commandeur Garde, den
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Chef des Linienschiffes „Christian VIIL““, Commandeur - Capitain F, A. Paludan, und den Chef der Fregatte „Gefion“, Capitain J. A, Meyer, durch ein General-Kriegsgeriht belangen zu lassen, damit über ihr bei dieser Veranlassung bewiesenes Verhalten im Wege Rechtens geurtheilt werden fönne.“
Schweiz. Züri, 13. Febr. Ueber die gegenwärtige poli- tische Lage der Schweiz bemerkt Die hier erscheinende Eidge- nössishe Zeitung unker Anderem: ,„Dás Verlangen des Aus- landes wird sih, wie es scheint, zunächst blos auf die Flüchtlinge beziehen. Versuchen wir nun, uns selbst unsere Ausgabe und Pflicht flar zu machen. Das Wichtigste ist, daß wir unsere Ehre, unsere Selbstständigkeit bewahren. Wir selbst sollen das thun, was wir als recht und billig anerkennen, nicht mehr und nicht weniger, Wie weit geht dies? Wir haben um jeden Preis zu verhüten, daß erstlich ein offener Krieg von unseren Gränzen aus gefuhrt werde, das heißt ein Einbruch ins fremde Gebiet geschehe. Dies zu sagen, scheint fast überflüssig; es könnte in furzer Zeit prak= tisch werden. Aber auch der geheime Krieg, der sich unter solhen Umständen immer ete, M, 0 ol unserer Macht steht, streng zu iiberwachen und zu crdrüden. _ Wir sinden | es sehr natürlich, wenn gerade die Krästigeren und Standhasteren | unter den Flüchtlingen ihre Sache auf jede Weise zu fördern su | chenz wir begreifen es, wenn Die Zuversicht auf ihre Sache oder | ihr Fanatismus größer ist , als die Dankbarkeit gegen das Land, das sie aufgenommen hatz cs ist gar nicht möglich, daß ihnen un= ser Land so am Herzen liege, wie uns selbst, derer zu geschweigen, die, es giebt immer einige solche, mit wahrer Gier dem kommenden Stoß entgegensehen mögen, gleich dem verzweifelten Spieler, der mit fremder Leute Geld den leßten Einsaß macht, aber immer noch die Bank zu brechen hofft. All’ dies begreifen wir und möh-= ten Niemanden viel Vorwürfe darüber machen, Allein diese Stimmungen und Gelüste werden sicher mit der wachsenden Aufregung zunehmen und immer weitergehenz und wenn wir nicht der Spielball fremder Interessen werden und thun wollen, was in Wahrheit nicht unser eigener Wille ist, so haben wir alle Maß- regeln unserer Behörden, die darauf zielcn, dergleichen unmöglich zu machen , unverweigerlich und ohne langes Zaudern, Markten oder Hin - und Herreden zu unterstüßen. Wenn der Bundesrath die früheren Beschlüsse in allen Theilen gänzlich und zeitig durch= führt; wenn cs ihm, wie wir hoffen, gelingt, die Zahl der Flücht- linge durch freiwillige Rückkehr noch einigermaßen zu vermindern ; wenn er für genaue Beaufsichtigung aller übrigen Flüchilinge zweck- dienliche Maßregeln tritt, es wäre vorschnell, solche jeßt {hon namhaft machen zu wollen; wenn er in all diesem durch die freie Zustimmung des Schweizervolkes unterstüßt wird: dann, glauben wir, is die Gränze unserer Pflicht er= reiht, und mit Recht kann kein Staat mehr von uns fordern. Weitergrhende Schritte laufen unserer Ehre, unserer Selbststän- digkeit, den Pflichten der Humanität gegenüber politischem Mißge= {hick zuwider. Unser Wunsch und Streben is es, daß si{ch Uber diese Gränze unserer Pflicht eine starke öffentliche Meinung nach beiden Seiten hin aus\preche. Kantone, Partcien, Einzelne müssen sih als Theile dem Gänzen einfügen ; zu keiner Zeit is es gesähr- licher, Einzelstellungen behaupten zu wollen, Wenn man uns nicht mißdeuten will, so wollen wir es aussprechen: Wie die recht ver standene Disziplin im Heerwesen die unerläßliche Bedingung glück= lichen Gelingens is, so muß ein hnliches Gescy in sol chen Lagen das ganze Volk binden, nur daß “es hier noch viel mehx als dort auf srete ; und bewußte Ein= ordnung ins Ganze ankömmt: inm Nothfalle aber kann und soll au hier Zwang eintreten. Den Mittelpunkt muß in viel stärke=- rem Maße als bisher der Bundesrath bilden. Ex darf das Voit nicht immer im Dunklen lassenz er muß viel bestimmter als bisher in die Oeffentlichkeit treten; er muß nicht nur ahnen, sondern wissen lasscn, wie die Sachen stehen und welchen Weg er gehen will. Eben so wichtig als das Verhäbtniß des Bundesrathes zum Volke ist seine Stellung zu des Volkès geseßlichem Organ, zur Bundes-= versammlung. Der Bundesrath muß ihrer entschiedenen und freien Zustimmung, für seine Handlungen im Wesentlichen gewiß sein. Wir sind nicht in der Lage, nach oben hin Weisungen zu geben ; deshalb dürfen wir auch blos andeuten, was für “ein treffliches Mittel der Bundesrath an der zur Prüfung der Flüchtlingsfrage niedergeseßten Elferkommission des Nationalrathes besißt, um vóöl= lige Uebereinstimmung zwischen sich und der Bundesversammlung vorzubereiten,“
Griecbenland. (Lloyd) Den Noten, in welchen Herr Th. Wyse sein Verfahren in der griechischen Angelegenheit zu rechtfertigen sucht, ist folgende übersichtliche Darstellung der für nöthig erachteten Maßnahmen beigefügt: „Am 26. Dezember 1849 lenkte Herr Wyse in Erwiederung auf die Anzeige des Herrn Londos, betreffend die Minister - Aenderung und seine Wiederernen- nung zum Minister der auswärtigen Angelegenheiten , des- sen Aufmerksamkeit auf die von Sir E. Lyons an die griechische Regierung gerichtete Note vom 6. Oktober 1848, als nämlich Herr Londos noch Minister des Junnern war, indem er zu= gleih die bereits im Mai 1837 und später mehreremal wicder- holte, von Sir E. Lyons und Herrn Wyse gemachte Bemerkung in Erinnerung brachte, daß die griechische Regierung gegen ihre eigenen Interessen handeln würde, wenn sie die ihr von der Re= gierung Ihrer britischen Majestät erwiesene Nachsicht unberücksichtigt ließe, und wenn sie aus dieser Nachsicht folgerte, daß sdie britische Re- gierung nicht entschlossen sei, die griechische Regierung zur Befriedi- gung ihrer Forderungen zu nöthigen, wenn sie sih dazu aus eige=- nem Billigkeits - und Rechtsgefühl nicht verstehen sollte. Dieser Note wurde keine Aufmerksamkeit gewidmet. Drei Wochen später (am 46. Januar 1850) hatten Herr Wyse und der Vice - Ad- miral Sir William Parker eine Unterredung mit dem grie=- chischen Minister der auéwärtigen Angelegenheiten , Herrn Londos, veranstaltet. Sie stellten ihm vor, daß der Vice - Admi- ral berufen worden sei, Herrn Wyse zu unterstüßen, um eine definitive Antwort in Betreff der seit langer Zeit anhängigen Forderungen wegen der britischen und jonishen Unterthanen zuge-= fügten Beleidigungen und der von denselben erlittenen Verluste zu erhalten, und daß, um der griechischen Regierung jede Unannehm-= lihfeit zu ersparen, und ihr Gelegenheit zu bieten, si über die inder Note des Sir Lyons vom 6, Dezember 1848 an sie aus eigenem Antriebe im Sinne der Billigkeit und des Rechtes gestellte Forderung definitiv auszu-= sprechen, wurden diese Instructionen so geheim gehalten, daß fie außer den unmittelbaren Mitglied ern der Mission Jhrer britischen Majestät völlig uubekannt blieben. Sie verlangten eine katego- rische Antwort auf diese Privat- und freundschaftliche Mittheilung
ehen zu laf i c - y A gehe Ns rasen e an 24 Stunden über die in der 6, Dezeiber 1809 «estellten a an Herrn Colocotroni am RN Les „E orderungen zu entscheiden. Diese
ote des Herrn E. Lyons enthält nicht di ai
auf dié -Züseln: Cèrol- t nicht die geringste Hindeutung uf die Inseln Cervi und Sapienza, d b wed ind: li I bei x , deren auch weder münd= ih noch in irgend einer anderen Weise von Sei 3E
E am eren Weile von Seiten des Herrn Wyse oder des Sir W. Parker die mindeste Erwähnun zeshehen ist. Am 18ten, nach Ablauf der vierundzwanzigstünvigen Frist TE pfing Herr Wyse von Herrn Londos eine Note, welche eine direkte Verweigerung enthielt, indem er an den \chiedsrichterlichen Aus-= spruch Frankreihs und Rußlands appellirte. Nach Emysfang die- ser Note {rieb Herr Wyse dem Herrn Londos, daß er unter den gegenwärtigen Verhältnissen keinem Schiffe der griechischen Regierung gestatten könne , in die See zu stechen, indem er die griechische Regierung aufforderte, Den Befehl zu ertheilen, daß von nun an jede Bewegung ihrer Schisse im Pyräus unterbleibe. Am folgenden Tage (19. Januar) chie sich Herr Wyse und die übrigen Mitglieder der britischen Mission an Bord des die Flagge des Vice-Admirals, Sir W. Parker, führenden Linien-Schisfes ein, nachdem er zuvor den Legations-Secretair zum Herrn Londos ab- geordnet hatte, um ihn von seiner Absicht in Kenntniß zu seßen, und ihn einzuladen, seine Mittheilung nach wie vor der Misfion zu Athen zukom-
men zu lassen. Am 19ten, 24 Stunden nah Zusendung der erwähnten Note, richtete Herr Wyse eine zweite Note an Herrn Londos, mit der Bemerkung, daß, nachdem die frühere Note ohne Wirkung ge- blieben ist, und ungeachtet der Aufforderung, daß den Schiffen der griehishen Regierung der Befehl ertheilt werde, nicht auszulaufen, das Dampfboot „Otto“ Pyräus verlassen hatte, der Vice-Admiral Sir W. Parker sich zu dem Befehle genöthigt sah, daß dieses Schif einem der Dampfschiffe Ihrer britishen Maje=- stät folge, und sich nun bemüßigt sehe, zu verordnen, daf dasselbe Dampfboot mit anderen griechishen Schiffen bei Salamis zurückgehalten werde. Am 20, empfing Herr Wyse eine Note vom 19, Januar, in welcher Herr Londos gegen diese Maßnahmen pro- testirte und wiederholt erklärte, den Forderungen Ihrer britischen Majestät nicht nachkommen zu können. Da diese Maßnahmen auf die griehische Regierung keinen Eindruck machten, so sah si der Vice-Admiral zu seinem großen Leidwesen genöthigt, das Verbot des Auslaufens aus den griechischen Häfen auch auf die griechischen Handelsschiffe auszudehnen, welches Verbot bereits früher gegen die Schiffe der griechischen Regierung in Vollzug geseßt worden war,“
Türkei. Konstantinopel, 30. Jan. (Wanderer.) Die Differenz zwischen der englischen Gesandtschaft in Athen und Der gricchishen Regierung nimmt hier die allgemeine Aufmerksamkeit in Anspru. Die Einen sehen darin einen übereilten Schritt ves englishen Gesandten und des Admiral Parker, die Anderen, was mehr Wahrscheinlichkeit für sih hat, eine wohlüberlegte Combina- tion des englischen Kabinets. Die englishe Regierung hat unum- stößliche Beweise in Händen, daß die Insurrection auf den Joni=- \chen Jnseln dur Hetärieen herbeigesührt wurde, die mit der grie-
binnen 24 Stunden, nach deren Ablauf es aber Herrn Wyse un-
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möglich sein würde, sich noch länger einer formellen Forderung zu
enthalten. Am folgenden Tage verfügte sich Herr Londos zu Herrn Wyse und dem Vice-Admiral Sir W. Parker,
denen er eine Verbalnote vorlas, die als eine kategorische Berwei=
O betrahtet werden konnte, und Herrn Wyse keinen anderen lusweg ließ, als an Herrn Londos die formelle Aufforderung er=
chischen Regierung in Verbindung standen; es weiß, daß Rußland Marine - Offiziere inkognito nah den griechischen Inseln ge= chickt hat, welche alle zum Dienste tauglichen Seeleute ver- zeichnen sollten, und daß die Arbeit dieser Agenten als Resultat die ansehnliche Zisser von 25,000 Seeleute gege- ven Vat Diese Seeleute am Bord der russishen Flot- tenschiffe, würden es Rußland mögli mathen, zur See gegen England zu kämpfen. Endlich weiß auch England, daß das Ge- báude, welches es 1815 aufgeführt, wanke, und daß es schwer, ja vielleiht unmöglidz sei, dasselbe wieder festzustellen. Es sucht sich demnach Steine zur Gründung eines neuen Gebäudes, und Grie= enland dúrfte ihm wohl als Grundstein, zugleich aber auch als Stein des Anstoßes dienen. Die große Menge von Dampfschiffen, welche die Flotte des Admirals Parker begleiteten, läßt wohl den im Hin- tergrunde verborgenen Gedanken Englands ahnen, könnte England im schlimmsten Falle nicht wegen Aufhebung des Blokus der grie- chischen Häfen unterhandeln und als Bedingung die Räumung der Donau-Fürstenthümer stellen? Uebrigens rüstet sich Rußland fort- während und zeigt durchaus keine Lust, die Moldau und Walachei zu räumen, obwohl die Pforte einen Komméissär dahin abschickte, der die genaue Vollziehung des Vertrages von Balta = Liman bewerk- stelligen sollte. Es sollen im Ganzen init Omer Pascha uicht mehr als 800 Türken und 3 Geschüßstücie ohne Bespannung sein, ode rend der Effektivstand der russischen Besaßung in den ‘Donau-Für- stenthümern sich auf 50,000 Mann beläuft. Es wäre vielleicht sogar möglich, daß die Staatsmänner des Westens, wie es heißt an einem Plane arbeiten, der zum Zwecke hátte die Du : Fürstenthümer zu einem unabhängigen Staate unt 4A Scube der Türkei und der fünf C mä E D Schuße d fünf Großmächte zu erhiben. Diese Combination, die wohl gegen die Integrität des ottomanischen G bietes gerichtet ist, würde dennoch dazu beitragen, die beschränkten Gränzen desselben zu konsolidiren, und würde ‘demnach ee Ia die bereitwillige Zustimmung der Pforte erhalten, aber nit so L Oesterreichs und Rußlands. Der Westen könnte ähnliche T tionen nicht eher realisiren, als nahdem er große Siege über den Norden errungen, und so weit sind wir noch nicht. Ueberdies wird Frankreich genug daheim zu thun haben, und vielleiht {on binnen furzem, da, wie gemeldet wird, die Herren Cayaignac und Marrast sich zur Montagne geschlagen haben. | Jemand, der in die Tagesfragen sehr eingeweiht is, schreibt uns aus Paris Folgendes: Herr Hübner, der österreichische Gesandte in Paris, protestirte bei seiner Einladung zum Balle des Fürsten Kallimachi gegen die Gegenwart des Grafen Teleki, der sich eben- falls unter den Eingeladenen befand. Fürst Kallimaci antwortete ziemlich herb Herrn Hübner, daß er eigentlich ihn uicht bätte (A laden sollen, da die diplomatischen Beziehungen zwischen Oeste d und der Pforte ohnehin suspendirt seien, und daß er es der That bereue. : Derselbe Korrespondent meldet auch, daß Obrenowitsch sich in Paris befinde und auf die öffentliche Mei zu Gunsten der Familie Obrenowitsch zu wirken suche. Er ih, um gewisse Verdächtigungen gegen den Prinzen Milosch zu widerlegen, an den Redacteur cines vorzugsweije den \lavischen Ju- teressen gewidmeten Journals gewendet, Er bewirbt sich um dic Freundschaft der Liberalen aller Farben und erklärt, daß man mil Unrecht seinen Vater ‘beschuldige, sich in Serbien ein Vermögen von 300,000 Dukaten Rente zusammengeraf}st zu haben, während in der That diese Rente nicht mehr als 290,000 Dukaten jährlich beträgt. Man schreibt uns von Agram: Die österreichische Regierung hat, um die Mißstimmung der Kroaten zu beschwichtigen, in Cattora cinen ansehnlichen Artilleriepark zusammengezogen und auch ein Ex= peditions-Corps dahin abgesandt. Der Zweck dieser Expedition soll die Eroberung Montenegro?s sein. Sind die Montenegriner unter= worfen, \o sollen sie unter den Schuß Kroatiens gestellt werden, welches dieselben gegen die Einfälle der Türken hüten würde. An- dererseits haben die revoltirenden Muhamedaner der Kraina eine Deputation nah Travnik geshickt, um mit Tahir Pascha zu unter=- handeln, jedenfalls zum Nachtheile der Christen, die gleichfalls ei- nes Schuyes bedürfen, Und so werden, Dank der Philantropie,