1850 / 90 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Um für den zu erwartenden Sprößling der Königin eine Amme aus Santander zu holen, sind bereits zwei Aerzte von Madrid ab-

gegangen.

Die Reichen begeben si für die Charwoche nah Toledo, wo

sie glänzend gefeiert wird.

3proz. 2873.

Türkei. 14. März.

Konstantinopel,

französische Escadre unter dem Vice-Admiral P nit na soudern nah Malta, um |st bend fam

wandte sich, nachdem sfe Vurla verließ, wie man geglaubt hatte, S Toulon zu begeben. Verflossenen Sonna Dampfschiff „„Porcupine“, der vor einigen

N jiráeus abgegangen war, hierher n L em Piraeus A0gt Ot z für Herrn Wyse nah dem Orient“ kam leßten Sounabend von

Das österreichische Dampfschi} E S Vurla hierher mit 180 Soldaten. Trapezunt, 15. März. (Lloyd.) in der Nähe von Gjlasch - Sig? dem Militair wider]eß led rern herbeigeeilt waren, wurden tet, die übrigen flohen beivaffuet, nicht stellen zu wollen. Emeute könnte noch s{hlimme Folgen haben.

Wilhelm Beer. Unter der allgemeinsten

Berlin, 31. März.

A Für Madrid hat der sin zu diesem Zwecke eine namhafte Summe zur Dispositki

JFhre Zahl mehrt sich täglich.

Finanz - Minister

on gestellt.

(Lloy d.) Die arseval-Deschènt, ch dem Pyráäeus sich dann nach das englische Tagen mit Depeschen

zurüd.

Am 20. Februar hatte i sich eine große Anzahl Rekruten est, da jedoch 600 Mann schnell zu den Empö viele dieser Hauptrebellen verhaf mit dem festen Entschlusse, si

Diese

Theilnahme der

Einwohner Berlins fand heute die feierlihe Beerdigung der irdi-

{en Hülle des Königl. Geheime:

r

Kommerzien -= Raths Wilhelm

Beer statt. Fast alle Stände hatten sich in unabsehbarer Wagen- reibe dem Zuge des Leichenbegängnisses angeschlossen, der sich von der Wohnung des Verstorbenen nah dem Beerdigungsplaßze bewegte. Wie \{merzlich die Gefühle waren, die bei dem Tode dieses Ehren- und Biedermannes hier rege wurden, wird Jeder ermessen, der das Wirken des Verstorbenen und seinen großen Wohlthätigkeitssinn kannte.

Wilhelm Beer, geboren in Berlin am 4. Januar 1797, zweiter Sohn des verstorbenen hiesigen Banquiers J. H. Beer, folgte im

Jahre 1813 dem Rufe seines Königs und trat

- nah kaum zurück-

gelegtem 16ten Jahre in die Reihen der freiwilligen Vaterlands

T T

578

Vertheidiger ein, wo er im „Dragoner-Regiment Prinz Wilhelm“

zum Lieutenant avancirte. Auf den Wunsch seines Vaters schied er nach dem Einzuge der Verbündeten in Paris aus dem Militair= dienst, um sich den bedeutenden Fabrifgeschäften desselben zu wid- men. Beer, mit den Elementen der Astronomie und der höheren Mathematik vertraut und im Besiß eines großen Frauenhoferschen Fernrohrs , erbaute auf dem Landsiß seiner noch lebenden Mutter, im Thiergarten, eine Sternwarte und hat, im Verein mit dem ihm shon frühzeitig durch gleihe Neigung für die Wissenschaft eng befreundeten Dr. Mädler (jeßt Professor in Dorpat), die fleißig= sten Beobachtungen und Forschungen im Gebiete der Astronomie ange- stellt. Jhre „Physiologische Beobachtungen des Mars in der Erdnähe“ (1830) erregten, selbst in der Akademie der Wissenschaften in Paris, ein so bedeutendes Aufsehen , daß Beide sich dadur zu umfas= senderen Arbeiten ermuntert fühlten. Eine auf tüchtigen Mes sungen beruhende Karte der sihtbaren Mond - Oberfläche war da= mals unter allen Astronomen ein allgemein gefühltes Bedürfniß. Beer und Mädler unterzogen si{ch gemeinschaftlich dieser \{chwe- ren Aufgabe, und nah sechsjähriger Arbeit war ihre „Mappa selenographica“ (Berlin 1836) beendet. Der König von Däne- mark welchem die Karte gewidmet war ernannte Beer zum Ritier des Danebrog= Ordens, und die französische Akademie krönte diese Arbeit mit dem Lalandeschen Preise. Nächst mehreren er= schienenen Abhandlungen über cinzelne Körper des Sonnen-Systems var die leßte gemeinschaftliche Arbeit in größerem Umfange von Beer und Mädler ein mit der Karte eng verbundenes, ausführliches Werk: „Der Mond nach seinen kosmischen und individuellen Verhältnissen, oder allgemeine vergleihende Selenographie““ (2 Bände. 4., Berlin 1837). In Anerkenntniß seiner Ver dienste wurde Becr von Sr. Majestät dem Könige von Preußen zum Geheimen Kommerzien-Rath ernannt; die Könige von Däne-= mark, von Belgien und von Schweden aber zeihneten Beer durch Verleihung des Komthur = Kreuzes des dánischen Danebrogs=, Des Offizierkreuzes des belgischen Leopold -= und des Komthur- Kreuzes des schwedischen Wasa - Ordens aus. Beer's eht patriotische Ge- sinnungen, welche er in allen Verhältnissen und unter allen Umstän- den durch Wort und Schrift öffentlich bekundete, veranlaßten seine Wahl zum Stadtrathe und späterhin zum Abgeordneten in der ersten

Befäanntmacchüng __ Dur das Publikandum , betreffend das Meldewesen auf den hiesigen Wasserläufen, vom Sten d. M. ist festgeseßt, daß die Paß- Visa für Schiffer, Floßführer 2c. und Reisende, welche sich auf Kähnen aufhalten, bei der V. Abtheilung des Polizei - Präsidiums nachgesucht werden sollen. Zur Bequemlichkeit des betreffenden Publikums wird diese Bestimmung hierdurch dahin abgeändert, daß die fraglichen Paß = Visa vom 1. April c. ab durch das Königliche Polizei - Schifffahrts - Büreau, resp. den Vorsteher desselben, Herrn S Mahlo (zur Zeit Köpnickerstraße Nr, 108), ertheilt verden. Berlin, 30, März 1850. Königliches Polizei - Präsidium. von Hinckeldey.

E KÜonigliche Schauspiele.

i Dienstag, 2. April. Jm Schauspielhause. 57e Abonnements- Vorstellung: Caprice aus Liebe, Liebe aus Caprice, Lustspiel in 1 Akt, von Feodor Wehl. Hierauf: Die Einfalt vom Lande, Lustspiel in 4 Abth., von Dr. C. Töpfer. (Fr. von Zabeltiß: Sabine, als leyte Gastrolle, Anfang halb 7 Uhr.

Mittwoch, 3. April. Jm Schauspielhause. 58sstte Abonnements- Vorstellung : Symphonie, von Mozart. Hierauf : Phádra, Trauer-

l

Kammer, worin er mit angestrengter Thatkraft seinen Plaß ehren- |

voll cinnahm.

spiel in 5 Abth., von Racine, überseßt von Schiller. Anfang halb 7 Uhr. E

Zu den für Dienstag, den 2ten, und Mittwoch, den 3, April angeseßten Schauspielhaus-Vorstellungen beginnt der Bill. t-Verkauf erst Dienstag, den 2. April, früh 9 Uhr.

Lonigsstädtisches Theater.

Dienstag, 2. April. Erste Gastdarstellung des Herrn Klischnig. Zum erstenmale: Der Stumme und sein Affe. Romantisches Orama mit Gesang, Tanz, Gruppirungen 2c. in 3 Abtheilungen, frei nach dem Englischen bearbeitet. Musik vom Kapellmeister Vinder.

Mittwoch, 3. April. (Italienishe Opern - Vorstellung.) Norma. Oper in 2 Akten. Musik von Bellini. (Sga. Claudina Fiorentini: Norma, als Gastrolle.) |

Donnerstag, 4. April. Gastdarstellung des Herrn Klischnig.

a iee

Auswärtige Börsen.

Breslau, 30. März. Holländ. u. Kaiserl. Dukaten 95% Gld.

Friedrichsd’or 1135 Br. geld 96

i Louisd'or- 1127; Br. 96 bez. Oesterreich. Banknoten 857;

S0; shuldscheine 85%, Br. Seehandlungs-Prämienscheine a

Poln. Papier- bez. Staats- 50 Rthlr. 104

Br. Posener Pfandbriefe 4 proz. 99% Gld., do. 34proz. 89% Br.

Schlesische do. Z{proz. 95% Br. do. 34proz. 92% Br.

Litt, B, 4proz. 993

997 bez,

Poln. Pfandbr. alte 4proz. 964 bez. , do. neue 4proz. 955

Br., do. Partialloose a 300 Fl. 122 Br., Br, do. Bank= Certif, a 200 Fl. 172 Br. Obligationen a 4 pCt. 78; Br.

Actien: Oberschlesische Litt. A, 103% Br. 102 Br. Breslau-Sthwetidnih - Freiburg 76% Br.

Märkische 834 Br., do. Prioritäts 1035 Br., 102 Br. Ofst-Rhein. (Köln-Minv.) 94x Br. Br. Krakgu-Oberschles. 66 Br. 40% Gld. Wewchsel-Course. Amsterdam 2 M. 143 Br. Hamburg a vista 151 Br., 150% “Gld. do, 2 M. 1505 Br. London 4 Pfd. St. 3 M. 6.26% Br. Berlin a vista 100% Br, do, 00, 2 M, 992 Gld. Paris 2 M. 80% Gld. AVien, 30. März. i, Aproz. 72 72%, 25proz. 48% 49, 39: 106 1067. Nordbahn 106i, 1074. Mail. 773—*%. Pesth 862, i

el, OUI04, 927 2, %,

Anleihe 34: 163! Gloggn. 111 B 1071 75 76,

00, 4 DOO 794 Russisch-Poln. Schah=

O Niederschlesisch-= do. Ser. Ill.

Neisse - Brieg 3057 Friedrich - Wilhelms - Nordbahn

4¿proz. 817, 164, 1113.

| | | |

———— E E M E B E ———— ——

K. Gold 125 Br., 124% Gld, Silber 1197 119:

Wechsel-Course. Augsb. 120 Br., 1197 Gld. Frankf. 1197 1184. Hamb. 176 —- 1753. London 12.2 12.1. Paris 142— 1415.

Fonds während der Börse matt, Ende fest. etwas mehr am Plate, daher etwas niedriger zur Notiz.

Frankfurt a. M., 30, März. Jn Folge der besseren No- tirung von Paris und Madrid gingen an heutiger Börse die 3proz. Span. bei mehreren Umsäßen um #7 höher. Auch waren 5- und Azproz. Met, mehr begehrt, und erfuhren eine Besserung, jedoch

fanden darin nur einige sehr geringe Umsäße statt. Alle übrigen

Fremde Devisen aber doch Käufer

E

Fonds und Actien bei stillem Geschäst preishaltend, zum Theil höher.

Oesterr. 5proz. Metall. 784 Br., 78% Gld. Bank-Actien 1103 Br., 1095 Gld. Baden Partial-Loose a 50 Fl. v. J. 1840 51% Br., 51 Old, vo, a 30 &l, v, S, 1845 305 Br., 30% Glo, Kur hessen Partial - Loose a 40 Rthlr, 315 Br., 317 Gld. Sardinien Loose a 36 Fr. bei Gebr. Bethmann 32 Br., 31; Gld. Darm- stadt Partial - Loose a 50 Fl. 705 Br., 70 Gld.,, do, a 25 Fl. 292 Br, 295 Old. Spanien 3proz., inländ. 287 Br, 284

Gld. Polu. 300 Fl. Loose 122 Br., do. 4proz. Obligationen a 5900 Fl. 79%; Br., 797; Glo. Friedrich - Wilhelms - Nordbahn

42 Br., 415 Gld. Köln-Minden 94% Br., 94% Gld.

Samburg, 30. März.

Bexbacher 787 Br., 78% Gld.

3: proz. p. C. 864 Br., 86 Gld.

| St. Präm. Oblig. 884 Br. E. R. 1055 Br. Stiegl. 85 Br. Dan, 097 Br Urdoins 107 Dr bro}, 277 Br,, 2/4 Gld.

E L pes e gran

6proz. Amer. Ver. Staat. 107 Br. und Gld. Hamburg - Berl,

79 Br. und Gld, Bergedorf 92 Br. Magdeb. - Wittenberge 595 Br., 594 Gld. Altona - Kiel 92 Br. Köln - Minden 93: Br., 934 Gld. Friedrich - Wilhelms - Nordbahn 40; Br,, 401

Gld. Mecklenburg 30 Br. Das Geschäft war nur von geringer Bedeutungz Eisenbahn:

Actien flau.

Paris, 29. März. Van 425. 79.

Nach der Börse.

D3proz. 99. 80, 9proz, 90, 20, Nord- ONIO JO T. Wechsel = Course. Amsterd. 2105. Hamb. 185. Berlin 3672. London 25 . 40. Frankf. 210. Petersb. 3962,

Durch die bevorstehende Abrechnung waren die Course {wan fend und durch Einkäufe und Verkäufe theils höher, theils niedriger.

Amsterdam, 29. März. Holl. Fonds bei ziemli beleb tem Geschäft höher gefragt. Von fremden waren Span. gesuch ter. Oesterr. neuerdings zu niedrigeren Coursen gemacht. Von Süd - Amerik. war Mex. etwas höher.

Qo, nt 39%, % O91r04, neue 65, 4. d Piecen 10% Nussen, alte 4035. Wt, Mer Opvos (oe, 4 Da 897

Span. Ardoins 102, A4proz. 857. Stiegl. 85, Mex. 28x,

eer C Rit

Berlin, Druck und Verlag der Deckerscheu Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei,

Bekanntmachungen.

[184] BeranntmaqMbu n g Das im Ascherslebener Kreise, 47 Meilen von Magde- burg, eben so weit von Halberstadt, 3 Meilen von Qued- linburg und 7 Stunde von der Magdeburg-Schneidlin- ger Chaussee belegene Königliche Domainen-Amt Bör- nee, welches aus; 1068 Morgen 89 [1R. Ader,

84 » Wiesen, 8 » T1 (Härten, 149 » 00» Wender, 1 » 30 Unland

besteht, soll mit allen dazu gehörigen Königlichen Wohn- und Wirthschaftsgebäuden von Johannis d, J, ab auf achtzehn hintereinanderfolgende Jahre zur öffentlichen meistbietenden Verpachtung gestellt werden, Qualifizirte Pachtlustige werden eingeladen, sich in dem auf den 10: Mat d. J,

Vormittags 10 Uhr, vor dem Herrn Regierungs - Rath Sperling in unserem Sessionszimmer anstehenden Ter- mine einzusinden und ihre Gebote abzugeben,

Die Verpachtungs-Bedingungen liegen in unserer Do- mainen - Registratur und auf dem Amte Börnecke zur Einsicht bereit; auch befindet \sich aus leßterem die Karte von der Amts-Feldmark,

Magdeburg, den 27, März 1850,

Khnigliche Regierung. Abtheilung für die Verwaltung der direkten Steuern, Domainen und Forsten, von Werder,

[182] * Va na

Auf den Antrag der Erben des am 11, April 9: J. verstorbenen Ober-Amtmanns Georg Jacob Asmus zu

uben und dessen am 13, September 1840 verstorbenen Zwet Lena Maria, geb. Kophamel, werden zum L achlaß - Regulirung alle diejenigen , welche

laser aug gerlassene Vermögen der gedachten beiden Erb- sprüche haben: Vi Grunde Forderungen und An-

der drei Termine ; durch aufgefordert, solche in einem ven 19, April,

6 De, glaubigen, bei Strafe der

e u v : Greifswald, ven ‘1, Meran Präklusion,

Königl. Kreisgericht, 1 9

Ï ; . % Abthei

(L. S) De: Tem ge ing, a

[185]

aber ín dem auf

den 11 Gul 1850 Bormritiags 10 Uhr, vor dem Herrn Obergerichts-Assessor Krauße an Kreis- gerichtsstelle hier anberaumten Termine gebührend anu- zumelden und demnächst deren Richtigkeit nachzuweisen, widrigenfalls sie sofort nah Abhaltung des Termins mit àâllen ihren Ansprüchen an die Masse präkludirt werden sollen und ihnen deshalb ein ewiges Still- schweigen gegen die übrigen Gläubiger auferlegt wer-

den wird,

_Den hier Unbekannten werden die Rechtsanwalte Magdeburg, den 30, März 1850, Heintze, Moriy, Poser und Justizrath Dieye zu Be- Das VDileltiorium

vollmächtigten in Vorschlag gebracht,

Zu diesem Termine wird auh der Schmiedemeister Noun , dessen Aufenthalt unbekannt is , unter derselben Verwarnung ebenfalls mit vorgeladen,

[538]

T axe, soll

am 1, Mai 1850, Vormittags 10 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden, Alle unbekannten Real - Prätendenten werden aufge- boten, sih bei Vermeidung der Präklusion spätestens in diesem Termine zu melden,

Die dem Aufenthalte nah unbeka Gläubi d Müteigenibümer, M ) annten (Gläubiger

1) der Privatlehrer Teodor Suypinger / er j ger 2) die Francisca 9, Plonczynsfa , geborene v, Ko-

walsfa,

3) der Kriminalrath Neumann, 4) die Erben des Kaufmanns Moses Meyer Bredig,

Ebdifstaql-Vorlabuillg

lleber das Vermögen des am 10, September 1849 zu Spohren im Großherzogthum Baden verstorbenen 7) die Erben der Theophila Nosa v. Mauiejewska, General - Majors Woldemar von Hannecken aus Tor- gau is am 24. Januar c. der offene Arrest verhängt worden.

Es haben daher sämmtliche Gläubiger ihre Ansprüche an die Konkursmasse innerhalb 6 Wochen , spätestens

Lorgau, den 7, März 1850, Königliches Kreisgericht.

Nothwendiger Verkauf. Kreisgericht Abtheilung I. zu Kosten, oen 16, Oktober 1849,

Das Allodial - Rittergut Sepienko 11. Antheils im Das L Kreise Kosten, bestehend aus 3 Antheilen des Dorses Sepienko und der Hälfte des Dorfes Lagiewnifki, ab- ges{häßt auf 36,777 Thlr, 14 Sgr. 3 Pf. zufolge der nebst Hypothekenschein in der Registratur einzusehenden

Plonczynska,

geborene v. Plonczynska,

der Konkurs eröffnet und | werden hierzu öffentlich vorgeladen,

6) die Erben der Tecla v, Koczewska, geborene v,

Weiner's bei Strafe des Ausschlusses von der vorhan

denen Aktiv-Konkursmasse und bei Verlust der Wieder-

cinsezung in den vorigen Stand edictaliter geladen, L 0)

vor uns an der Gerichtsstelle hierselbst persönlich oder

[183]

Eisenbahn.

» n

Lokale am Brückthore geleistet werden.

1. Abtheilung [38 b]

Eifenbahn.

zu Krakau statt, Breslau, den 26, März 1850,

S

D) »

Magdeburg - Halberstädter

Wir benachrichtigen hierdurch die Actionaire unserer Gesellschaft, daß der Ausschuß in seiner heutigen Sizung, unter Erhöhung des Reservefonds um 12,966 Thlr., den Betrag der Dividende für das Jahr 1849 guf Acht Thaler für jede Actie festgeseyt hat.

Die Zahlung dieser Dividende wird vom 15ten k. M, O. ab durch unsere Hauptkasse hierselbst iu deren Geschäfts -

der Magdeburg-Halberstädter Eisenbahn-Gesellschaft, Krakau - Oberschlesische

Die Ausloosung von 15 Stück Prioritäts-Actien fin- det am 17, April, Nachmittags 4 Uhr, im Bahnhofe

ret oriu nt

Einnahme für den Monat Februar 1850 [39b] auf der Düsseldorf-Elberfelder Eisenbahn,

a) aus dem Personen-Verkehr 16,8875 Pers. » Güter-Verkehr 138,545 Ctr. S) CHIODIOIN A Summa für Februar

hierzu Summa für Januar

Total x, 4 - 20,101 20 3

sonst legal zu erscheinen, ihre habenden Forderungen und Ansprüche, sie mögen herrühren aus welchen Rechts- gründen sie wollen, behörig anzumelden und zu beschei- nigen, auch, da nöthig, mit dem Herrn Curatore litis darüber, so wie der Priorität halber unter sihch zu ver fahren und binnen 6 Wochen zu beschließen, demnächst aber Den 19 Ult 1890 der Bekanntmachung eines Präklusiv - Bescheides sub poena publicati, nicht minder, wenn in dem zum Wau 1850 zur gütlichen Beilegung des Kreditwesens angeseßten Termine, als in dem sie sih bei Strafe, daß die ungehorsam außenbleibenden, eben so wie diejenigen, welche sich über den vorseienden Vergleich deutlih und bestimmt nicht erklären, für in den Beschluß der Mehr- heit der Gläubiger einwisligend geachtet werden würden, anderweit vor uns an der Gerichtsstelle geseßlich ein- zufinden baben, ein Vergleich nicht getroffen wird, ven 30 Aqu 15350 des Schlusses der Akten und nah Befinden deren Jn- rotulation und Versendung nach rechtlichem Erkenntnisse so wie endlich en d Oer 1990 der Eröffnung eines Locations - Bescheids oder Urtels sub poena publicati erwärtig zu sein, Uebrigens ha- ben bei 5 Thlr. Jundivivual - Strafe die ausländischen Gläubiger gerichtliche, hingegen die nicht hierselbst wohn haften hier im Orte Gevollmächligte zu den Akten zu bestellen, Dippoldswalde, am _ 19, Januar 1850, 4,953 2 6 Das Stadtgericht allda, 5,593 21 10 C, F. A, Haase, 9,

6 ma

i à | [180]

10,552 24 À Der Wollmarkt in Güstrow,

Thlr. Sg.Pf.

Stadtr.

[44]

Eig Lao un 0

Zu dem Vermögen des Kaufmanns Herrn Theodor Weiners allhier haben wir auf dessen Jusolvenz-Anzeige den Konkursprozeß eröffnet; es werden daher hierdurch

9,608 25 11 durch Zoll- und Steuerfreiheit für ein- und ausgehende Wollen begünstigt, wird in diesem Jahre am 24,, 35. und 26, Juni abgehalten und die Wolle schon vor Beginn des Mark- tes gelagert, so daß mit Anfang des ersten Markttages die Herren Käufer das ganze Quantum übersehen können,

5) die Erben des Uhrmachers Hi 9 j \ berstein, )rmachers Hirsch Abraham Sil-

von uns mit Bezug auf die desfalls im Stadthause hierselbst| öffentlih aushängende Bekanntmachung alle

und jede be- und unbekannte Gläubiger selbigen Herrn

Güstrow, den 14, März 1850, Bürgermeister und Rath,

Das Abonnement beträgt: 2 Rthlr. für ; Jahr 4 N. e « IABE. S Mtblr. o. L Jar. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis- Erhöhung. Bei einzélnen Kummern wird der Bogen mit 25 Sgr. berechnet.

Me 90.

Preußischer

Berlín, Mittwoch den 3, April

taats-Anzeiger.

Alle Post-Anstalten des Jn- uud Auslandes nehmen Bestellung anf dieses Blatt an, für Berlin die Expedition des Preuß. Staats- Anzeigers : Behren-Straße Ur. 57

1850.

S4 CCE A T E P PELT VAT A T NERA E S S4 P T EA T E U E72 A

nal L Amtlicher Theil, Deutschland. Berlin. Verordnungen des General-Post-Amts, Wasserstand. Hesterreich, Wien. Aufschub der neuen Organisirung des Kricgsmi- nisteriums, Das neue Gesetz über Handels- und Gewerbs-Kammern. Hessen und bei Rhein. Darmstadi, Dekorirung der Truppen. - Tagesbefehl des Großherzogs. Mainz. Ernennung.

Preußen, Ma-

rienburg.

Waldeck. Arolsen. Landtags-Verhandlungen. Ausland.

Frankreich. Paris. Der Antrag Larochejacquelin's. Antrag auf Abschaffung der Getränksteuer. Literatur über die Februar-Revolution. Wahl, Comiié-Mitglieder für die londoner Universal - Jndustrie- Ausstellung. Die s{webente Schuld, Vermischtes. Ansprache Changaruier's an die Offiziere eines Regiments, Der französische Konsul in Tanger, Antrag auf Finanz-Untersuchung, Anordnun- gen hinsichtlich der londoner Jndustrie-Ausstellung. Schluß des Agri- fultur-Kongresses, Die Paris-Avignoner Eisenbahn-Compagnie.

Der Deportations-Geseßentwurf. Wahl, Großbritanien und Frland., London, erfurter Parlaments, Vermischtes.

Vermischtes. Ueber die Eröffnung des

Nußland und Polen. St, Petersburg. Kriegsbericht aus dem Kaukasus. Spanien. Madrid. Aufhebung eines Verbannungs-Dekrets.

Türkei. Die Rekrutirung in Albanien,

: : Wissenschaft und Kunst.

Kunst-Ausstellung in der Königlichen Akademie der Künste WBörsen- und Handels - Nachrichten.

net rere eE

Amllicher Theil. 4

Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten. U O O Una zur Einreichung von Entwürfen zu einer Rhein - Brücke zwischen Köln und Deuß.

Die in Aussicht genommene Rhein -= Brücke zwischen Köln und Deuß soll bei allen Wasserständen den dortigen bedeutenden Stra= ßenverkehr sichern und zugleich zur Verbindung der an beiden Ufern belegenen Eisenbahnen in der Art dienen, daß beladene Eisenbahn- wagen über die Brücke fahren können. Auf den Ucbergang ganzer Eisenbahnzüge mit Lokomotiven braucht bei den stattfindenden Lo= kalverhältnissen niht Rücksicht genommen zu werden.

Baumeister und Jngenicure des Jn- und Auslandes werden aufgefordert, Entwürfe zu dieser Brücke einzusenden, welche sowohl die Anordnung im Allgemeinen, als auch die einzelnen Theile des Baues bestimmt darstellen, den Nachweis der Tragfähigkeit der fe= sen und beweglichen Theile der Brücke, die mechanische Berechnung der zu den Bewegungen erforderlihen Kraft und die Berechnung der Baukosten enthalten. N E

Die näheren Bedingungen Ler Aufgabe sind : : .

1) Die Stelle, an welcher die Brúke erbaut werden soll, ist

auf der (dem besonderen Abdruck dieser Einladung beige- fügten) Situations - Zeinung durch eine jar! punltirle Linie bezeichnet. Diese Linie erstreckt sich in der Richtung von der nördlichen Seite des Köln Minvener Eisenbahn e / dem Chore des fölner Domes und chueidet die beiderseitigen Ufer beinahe rechtwinfkelig. Das

Profil auf demselben Blatte weist tie Höhenverhältnisse

der Ufer und des Strombettes in der Brückenlinie nach. ») Die gegenwärtige Breite des Strombettes zwischen den beiderseitigen Ufermauern beträgt 1275 Fuß. Sie darf dure) die Mittelpfeiler nur um /5 Juß verengt werden, fo vaß alle Oeffnungen in der Höhe der User zusammen 1200 Fuß weit sind. : S Die Brücke erhält zwischen den Usern drei Oessnungen, Die zum Durchgange hochbemasteter Schisfe bestimmte Oeffnung befindet sich in der Mitte und ist 96 Guß weit. Die Stärke jedes Mittelpfeilers darf nicht über 34 | Fuß betragen. Jede Seitenöffnung ist zwischen Dem Nittel- vfeiler und dem Ufer 552 Fuß weil, 1yre Ge Bel muß aber 572 Fuß betragen, um noch einen 0 euß breiten Weg unmittelbar an jedem Ufer frei zu lajjen. E 4) Die sämmtlichen Pfeiler sind so fest zu erbauen, dap stle dem Eisgange widerstehen , auch beim Gegenstoße großer unD fester Schollen nicht beschädigt werden, 5 steigt bis 40 Fuß über den Nullpunkt des Pegels in Köln. Mit Rücksicht auf treibende Eis ollen und andere Gegenstände müssen alle Durchfluß-

Oeffnungen bis zur Höhe von 43 Fuß kölner Pegel in

den angegebenen Weiten frei bleiben, und es dürfen we-

der Bogen-Anfänge, noch Streben oder andere Berband- stücke tiefer herabreicen. abei wird bemerft, Daß Der mittlere Wasserstand der Pegelhöhe von 8 Fuß entspricht das kleine Wasser zuweilen bis unter 4 Fuß herah-

hofes in Deuß nach

5) Das Hochwasser

utnD 6) B eins der beiderseitigen Anfahrten zur Brücke, so wie auh deren Verbindung mit den Bahnhöscn, ge- hrt gleichfalls zur Aufgabe. Es sind die Borrichtungen zu bezeichnen, wodurch beladene Eisenbahnwagen auf die Bahnschienen der Vrücke gehoben und von solchen herab= gelassen werden können. Die Zweigbahn der Rheinischen Eisenbahn auf der Seite von Köln licgt auf 25% Fuß, der Bahnhof der Köln-Mindener Eisenbahu auf der Seite von Deußz dagegen auf 285 Fuß -des kölner Pegels. _ Die Oeffnung zum Durchgange der hochbemasteten Schiffe muß, wenn sie öfen gestellt is, in ihrer ganzen Weite wenigstens bis zur Höhe von 90 Fuß kölner Pegel frei werden. x ; 8) Die Brücke muß auf jeden Quadratfuß Oberfläche der

Fahrbahn und der Wege für die Fußgänger 100 Pfund

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Belastung mit Sicherheit tragen können, Außerdem muß die Construction der Art sein, daß eine Abnußung und Zerstörung der Haupttheile des Baues nit zu besorgen it, Nebentheile dagegen ohne Unterbrechung des Verkehrs in Stand gescßt oder ausgewcckchselt werden können. 9) Die Kosten des Brückenbaues dürfen die Summe von 1 Millionen Thaler nicht übersteigen, Dabei sind jedoch die Kosten für Fundirung der Mittelpfeiler und deren Aufführung bis zur Brückenbahn, so wie auch für Grund- Entschädigungen, ausgeschlossen. y

10) Die Brücke muß sowohl in ihren Hauptformen, als in den Einzelheiten der Anordnung ein würdiges, den Um- gebungen angemessenes Aeußeres zeigen. i

11) Die Entwürfe sind spätestens bis zum 1. August d. J. bei dem Ministerium für Handel, Gewerbe und öffent- liche Arbeiten in Berlin einzureichen. Die Königliche tehnishe Bau - Deputation hierselbst entscheidet über die Preiswürdigkeit der Entwürfe, weshalb auch die Mitglie- der dieser Behörde an der Preisbewerbung nicht Theil nehmen. 6

12) Die Erläuterungen und sonstigen schriftlichen Anlagen dürfen in deutscher, französischer oder englischer Sprache abgefaßt, müssen aber deutlich geschrieben sein 13) Für denjenigen Entwurf, welcher von der Königlichen technischen Bau - Deputation für den besten crklärt wird, ist ein Preis von 250 Friedrihsd’or, für denjenigen, welcher von ihr für den nächstbesten erklärt wird, ein Preis von 125 Friedrihsd’or bestimmt. i

14) Jedem Preisbewerber steht es frei, sich entweder unmittel- bar zu nennen, oder die Eingabe mit einem Motto zu verschen und auf einem in gleicher Weije bezeichneten und versiegelten Blatte seinen Namen und Wohnort anzugeben. Ein solches Blatt wird nur in dem Falle erössnet werden, wenn der Entwurf preiswürdig befunden ist. /

15) Ein Anspruch auf Leitung des Baues wird dur die

Zuerkennung des Preises niht erworben. Das Ministe- rium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten €r- langt das Cigenthumsreht von denjenigen Entwürfen, denen der Preis zuerkannt ist, und es steht ihm frei, Ddie- clben im Ganzen oder in einzelnen Theilen beliebig zur Ausführung zu bringen. Die übrigen Entwürfe werden den Einsendern auf Verlangen zurückgegeben. ;

Das im Vorstehenden gewählte Maß und Gewicht ist das preußische. Der Fuß ist gleih 139,13 parijer Linien oder 0,31385 Meter oder 1,02972 englishe Fuß.

Das preußische Pfund stimmt mit 0,46771 Kilogrammen oder mit 41,25308 englischen Troy Pfunden überein.

Besondere Abdorücke dieser Einladung mit dem zugehörigen Situationsplan sind vom 15. April d. J. ab zu Berlin im techni- chen Büreau der Abtheilung für Eisenbahnwesen des Ministeriums für Handel 2c zu erhalten und können demnächst auch bei dem Herrn Regierungs-Präsidenten von Möller in Köln, so wie bei dem Königlich preußischen General - Konsul Herrn Hebeler in London in Empfang genommen werden.

Berlin, den 30. März 1850. S

Der Minister sür Handel, Gewerbe und offentliche Arbeiten. von der Heyd k.

Königliche General - Lotterie- Direction. Die Ziehung der 3ten Klasse 401ster Königl. Klassen - Lotterie wird den 9. April d. J., Morgens 7 Uhr, im Ziehungs - Saale Des Lotteriehauses ihren Anfang nehmen. Berlin, den 3. April 1850,

itichtamtlicher Theil.

Deutschland.

Preußen. Berlin, 2. April. Das Amtsblatt des Königl. Post-Departements enthält die Verordnung, be- treffend die Benußung der Regierungs Amtsblätter zur Bekannt- machung dienstlicher Erlasse der Ober-Post-Directionen an die un tergeordneten P. - Anstalten, desgleichen betressend die Kontrolle iber die unentgeltliche Benußung der Posten auf den Grund von Post-Freipässen.

Marienburg, 27. März, (Köuigsb. Zk g) Das Wasser ist 6 Zoll gefallen und steht jehk 2 U Alien Anscheine nach hat sich das Eis oberhalb geseßt. _Gerade an der Ueberfähre hier= selbst ist eine Blänke, wodur der Trajekt rasch und gut von statten geht. Man is noch immer sehr besorgt wegen eines Durchbruchs bei Sommerort und Jonasdorf im kleinen Werderz es wird daselbst Tag und Nacht von einer großen Menge Menschen gearbeitet, Sämmtliche Dorfschasten in der Nähe haben das Vieh fortgetrie- ben und die Wagen mit dem Mobiliar beladen, um 1m Augenblick der Gefahr sich auf die Flucht zu begeben. Bei Dirschau is der Wasserstand bei weitem niedriger; es steht 14 Fuß 3 Zoll, Gestern hat man wieder den Anfang gemacht, mit dem Spißprahm zwei Frachtwagen überzuseßenz da hier gleichfalls seit aht Tagen eine Menge Wagen und Pferde sich gesammelt hat, die sehnlichst der Ueberfahrt entgegenschen. Leider haben wir diesen Morgen wieder 8 Grad Kälte gehabt, und der Strom treibt so voll Eis, daß wahr- \heinlich heute den ganzen Tag Uber jeder Trajekt für Fuhrwerk gehemmt sein wird. Des Nachts wird ohnedies über die Ströme nichts übergebracht,

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Die Organisirung ds8

HDesterreich. Wien, 31. März. ( Kriegs-Ministeriums is, wie der Lloyd berichtet, bis zur Rückkehr

des Kriegs-Ministers verschoben worden. Freiherr von Degenfeld zeichnet die Erlasse des Ministeriums, der Minister - Präsident die Vorträge desselben. Während der provisorishen Leitung theilen sich die Geschäfte in zwei Departements, und zwar für das Militair= und Geniewesen, dann für das Oekonomishe und Administrative.

Gestern is das neue Geseß über Handels- und Gewerbskam- mern im Reichsgeseß - und Regierungsblatte veröffentlicht worden. „Bekanntlich“, berichtet der Lloyd, „hatte sich die wiener Han=- delskammer gegen den diesfälligen Entwurf entschieden ausgespro- chen, während die prager und brünner Kammer die Vorzüge dessel- ben zu würdigen wußte. Ter neue Entwurf hebt hervor, daß den Kammern die Sammlung und Ordnung des die Gewerbs- und Handels-Statistik betreffenden Materials übertragen werden sollen, und sie nit der Befugniß ausgerüstet werden müssen, von den verschiedenen gewerblichen Personen und Körperschaften ihres Bezirks die nöthigen Auskünfte fordern zu Dürfen. Auch können nur ihnen die Handhabung jenes Einflusses eingeräumt werden, welchen hon die gegenwärtige Gesebgebung dem Gewerbs - und Handelsstande auf die Wahl der Beisißer bei den Handelsgerichten und der verschiedenen Handels - Agenten, die Prüfung Der Pläne entstehender Actien - Gesellschaften, der zu protokollirenden Gese chafts - Verträge, der auszuweisenden Handels - Fonds, Handels- Usancen 2c. einzuräumen gestattet, und es müßte {on jeßt auf die Gewerbs- und Handelskammern, als die gecignetsten Schiedsrichter bei Handels-Prozessen und bei Streitigkeiten zwischen Arbeitsherren und Arbeitern hingewiesen werden. Die Kammern sind auflösbar. Die ge- meinschaftliche Berathung von Kammern verschiedener Bezirke kann nur mit Bewilligung des Ministeriums gestattet werden. Die Re- gierung erklärt si ferner im Gegensaße zu der unausführbaren Bestimmung tes Gesehes vom J. Okftober 1848 dahin, daß sie R nicht die Pflicht auferlegen könne, Die Handelskammer vor der Er- sassung neuer Handels= und Gewerbsgesee zu HeTragen, Die BVer- ¿ffenilichung der Protokolle der Handelskawmern hat jedenfalls zu erfolgen. Mitglieder der Kammern können nur feit {ünf Jahren im Bezirke ansäßige wirkliche Handels und Gewerbstreibende sein. Das neue Geseß is überhaupt mit ausgezeichneter Klarheit und Umsicht gearbeitet.“

Hessen und bei Rhein. Darmstadt, 31. März. (Darmst. Ztg.) Gestern hatte die Garnison unjerer Residenz

| eine große militairishe Inspection aus Anlaß des gleichzeitig mit

der badischen Gedächtniß-Medaille an unsere Truppen ausgegebenen Großh. hessischen Felddienstzeichens, welches an diejem Tage zum erstenmale angelegt und dessen {ne Bedeutung wie die damik ver= knüpfte Belobung und Erwartung in einem eigenen Tagesbefehle des hohen Kriegsherrn ausgesprochen wurde. Die Truppen rüdten in voller Parade auf den Exerzierplaß, Infanterie und Artillerie in den neuen Spibßhelmen und Waffenröcken, und vier Shwadro- nen Reiterei: Alles, was an dem badischen und s{hleswigschen Feld- zug, so wie an den frankfurter Tagen Theil genommen, mit den Ehrenzeichen des Jahres 1849 geshmüdckt. Um 41 Uhr erschieu Se. Königl. Hoheit der Großherzog mit Gefolge unv die Großherzogl. Prinzen auf dem Plate, so wie Jhre Königl. Hoheiten die Groß= herzogin und Prinzessin Karl zu Wagen. Der Großherzog, in Be- gleitung des kommandirenden General - Lieutenants Freiherrn von Scháffer-Bernstein vor den Fronten der Treffen angelangt, wurde von jeder mit einem lauten und anhaltenden Hoch empfangen; die Truppen defilirten in musterhafter Haltung und rückten gegen 12 Uhr wieder in die Stadt einz die ganze militairische Parade machte auf die Betheiligten durch die damit verbundene bedeutungsvolle Erinnerung einen feierlichen auf das zahlreich versammelte Pu- blikum durch Eleganz und Präzisson cinen ungemein freundlichen Eindruck. L E Der Tagesbefehl Sr. Königl. Hoheit lautet: e “Jch habe befohlen, daß das Felddienstzeihen nah den von Mir frühe1 unterm 412, November v. J. bekannt gegebenen Bestimmungen gleichzeitig mit der von des Großherzogs von Baden, Königl. Hoheit, gestifteten Ge- dächtnißmedaille für das Jahr 1849 an die Betheiligten ausgegeben und am heutigen Tage zum erstenmal angelegt und getragen werden sollen. Es wird dieser Tag ein Tag der frohen und erhebenden Erinnerung für uns Alle sein. Mit voller Genugthuung sehe Jh auf Meine braven Truppen und die Mir von ihnen fortgesezt und glänzend bewährte, treue Ergeben- heit; dic älteren Krieger in thren Reihen werden mit Freuden ihre jungen Kameradcn auszeichnen sehen, welche gleich ihren wackeren Vätern die hes- sishe Treue und Waffenehre in schwierigen Momenten zu bewahren gewußt haben, und die jungen Soldaten werden die volle Anerkennung gewi wvird, daß

zu würdigen wissen, welche ihnen von Mir dadurch gewährt d denselben das Ehrenzeichen zugestanden ist, welches für die schweren und blutigen Feldzüge in den Fahren 1790 bis 1815 gestiftet unk früher nur Unseren Veteranen aus jener Zeit verlichen wurde.

Zuversicht spreche Jh auch heute die Erwartung aus, daß die!

gen Soldaten fernerhin unverbrücblich festhalten werden an dem * ( leisteten Eide der Treue, an der Ehre Unserer unbefleciten Fahuen und anu der Liebe und Hingebung für Fürst und Vaterland, Sie werden gewiß die sichtbaren Ehrenzeichen, welche sie von heute an auf der Brust tragen, ge- gen jede Unbill zu shügen “und rein zu erhalten wissen, L enjenigen Trup- pentheilen und einzelnen Militairs, welche durch Meine Befehle, anderwei- tige Pflichten oder gerechtfertigte Verhinderung abgehalten waren , an ah kriegerishen Ereignissen Theil zu nehmen, bei welchen allein das Felddien} s zeichen vder die badische Gedächtnißmedaile erworben werden fonnten, wirt die Gelegenheit dazu bei erster Vorkommenheit geboten werden. Bis da- hin aber will Jch auch den Betreffenden hier das anerkennende Zeugniß aussprechen, daß sämmtliche in den Garnisonen zurückgebliebene Truppen sich das Lob einer festen , zuversichtlichen Haltung und eines musterhaften Betragens wohl verdient haben und daß für Niemand ein Zweifel darüber

bestehen darf, daß sie in jeder Hinsicht ihren Kameraden in ehrenwertßer \ Darm-

Gesinnung und treuer Erfüllung ihrer Pflichten gleich stehen, stadt, 30, März 1850, Ludwig,“

Mainz, 30. März. (Darmst. Z.)

worden,

Der Probst von Ketteler aus Berlin is vom Papste zum Bischof der Diszese Mainz ernannt