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tral-Regierung die endliche definitive Feststellung des Verhältnisses betreiben, in welchem das Sachsenland stehen soll.
In Wien hat sich die Handelskammer aufgelöst.
In Mailand wurden zwei Blätter wegen kommunistischer Ten- denzen verboten.
Wie man „hört, sollen an gea Wiens, welche von-Städtern zum Sommer-Aufenthalte benus S idp | Den, in die Hauszins =Besteuerung einbezogen per eil, | würde“, bemerkt ver Lloyd, „eine sehr zeitgemäß ub L es | durch welche eine Gleihmäßigkeit in Der Pes ng E báufig | den könnte. Um ein Beispiel der gegenwärtig noch 10 Zels |
f Le n in der Besteuerung der Häujer vorkommenden Unregelmäßigkeiten 1n Lek F Erfahrung Tee |
M ? orp 9 +16 i M anzuführen, glauben wir unsere auf GIYENS E |
d y rwähnt lassen zu müssen, daß stüßte Wahrnehmung nicht unerwähnt L „07 Q | Ee E E welche T SOGLULTCTIT Det (He | Hauser der Stadt Daden, P P CES aide
j Ì ; Gelena in einer Gasse liegen, gleiche meinden Rauhenstein und Helen Z ; E A Sr Öf ( d ven Ertrag abwerfen, eine zehnmal höhere Größe haben und denselben Str ! ey HOHEI ck ble isse ls leßtere, und dies aus Dem eluzigen Steuer zahlen müsen a1 t: enas | A Grunde, weil die Stadt Baden der Besteuerung nach in di€ Haus zinssstt uer ehört, die in und um Baden liegenden Ortschaften aber, | zins} ( L Zie C at é d raûste ver mit ihren luxuriósen Häusern, Die 10 vortheilhaft an Kurgalle O) miethet werden, der Besteuerung nach Klassen unterworfen sind."
Borgestern Abends Ne ein bedeutender Exzeß am hohen Markte vor, den ein betrunkener Soldat veranlaßte, indem er eine Polizei - Eskorte insultirte uud bei seiner sodann vorgenommenen Rerhaftung von den Waffen Gebrauch machte. i
Feldzeugmeister Freiherr von Heß ist von hier über Ollmübß nach Böhmen abgereist. : :
Die Licitationen, welche gegenwärtig in Komorn abgehalten werden, haben eine Menge von Spekulanten dahingezogen. Von Proviant sind ungeheure Massen augehäuft, §0,000 Ctr. Mehl, 200,000 Meten Getraide u, |. w., zur Mehrzahl im verdorbe- nen Zustande, werden in größeren Partieen dem Meistbietenden überlassen, E f E |
Nach einer Verordnung des Feldzeugmeisters Freiherrn von | Haynau sind die bei den Regimentern befindlichen assentirten Hon- | veds, welche als Postillone verwendet wurden und fur diejen enst erforderli sind, bei Beurlgubungen zu berücksichtigen,
alle Ortschaften in der Umgebung
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Prag, 6. April. Feldzeugmeister Graf Khevenhüller wird mor gen Prag verlassen, um seinen neuen Dienstposten als Armeec-Kom mandant in Lemberg anzutreten. Feldmarschall - Lieutenant von Schütte, welcher zum Stadt- und Festungs-=Kommandanten in Prag ernannt wurde, weilt hier bereits seit dem 1. April.
Jn Prag wurden wegen Beleidigung der Polizeiwache (6 Per= sonen zu mehrwöchentlichem Stockhaus-Arrest in Eisen, 1 wegen Störung der bffentlichen Ruhe und Verbffentlihung von Plakaten zu 10monatlichem Stokhaus-Arrest kriegsrechtlich verurtheilt.
Das Const. Blatt sagt: „Endlich können wir hoffen, daß die Cholera nach zehumonatlichem Aufenthalte in unseren Mauern uns verlassen hat, denn in der Woche vom 24. bis zum 31, März ist blos ein Erkrankungs- und kein Sterbefall vorgekommen. Die Zahl der vom Anfange Juni 1849 bis zum lehten März 1850 angemeldeten Cholera-Kranken beträgt im Ganzen 999, die Zahl der der Epidemie Erlegenen 528.“
Hannover. Hannover, 9, April, Jn der heutigen Sißung der zweiten Kammer stand auf der Tagesordnung das Schreiben über die in Folge des malmser Waffenstillstaudes zu lei stenden Zahlungen. Lehzen stellte den Antrag, die geforderten Summen — im Ganzen 10,176 Rthlr. zu bewilligen. Er gab dabei die Mittheilung, daß die Regierung sich alle Mühe gegeben habe, zu ermitteln, ob außer den bekannten Schäden noch andere Schiffs=Rheder getroffen seien; es seien indessen keine weiteren Re clamationen gekommen. Groß erkennt mit Dank an, daß die Re gierung das Privat-Eigenthum für erlittene Kriegsschäden entschä dige. În Leer hätten zwei sehr achtbare Handelshäuser bedcutenden Schaden gelitten, ihnen seien von den Dénen zwei Schiffe genom men, und als sie nah dem malmber Waffenstillstande ausgeliefert worden, hátten sie an Dánemark 645 Rthlr. Unkosten zahlen mu}- sen. Sie hätten sich wegen Wiederersaß dieser ihnen genommenen Summe an das Reichs-Ministerium gewandt, dieses sie an Preußen verwiesen. Ob die Regierung diesen Vorfall kenne? Lehzen: Ja, und sle würden entschädigt. Die geforderten Summen werden einstimmig angenommen.
Meeflenburg - Schwerin. Schwerin, 6. April, (Me cklenb. Ztg.) Von den Mitgliedern der Rechten derx vertag=- ten Abgeordneten-Kammer, deren Namen unterzeichnet sind, ist am geslrigen Tage der nachstehende ehrerbietigst-gehorsamste Bortrag an Se, Königl, Hoheit den Großherzog gerichtet worden:
Allerdur{chlauchtigster Großherzog ! Allergnädigster Großherzog und Herr!
„Der Abgeordneten-Kammer is in ihrer gestrigen Sihung die von der Bundes - Central = Kommission zu Frankfurt a. M. unterm 28sten v, M. erlassene Verfügung wegen der den sogenanuten De putirten der früheren mecklenburgischen Ritterschaft in der Verfas sungs-Angelegenheit zu eröffnenden Kompromiß - Instanz mitgetheilt worden, und hat das Gesammt - Ministerium mit der Erklärung, daß Ew. Königl. Hoheit entschlossen seien, jener Verfügung Folge zu geben, der Abgeordneten-Kammer die Anzeige gemacht, daß daf \jelbe, da es mit solcher Intention Ew. Königl, Hoheit nicht ein- verstanden sei, um seine Entlassung gebeten und die Allerhöchste Zusicherung der Annahme derselben erhalten habe.
„Der vorberegte von Ew, Königl, Hoheit gefaßte Entschluß ist uns eben so überraschend gewesen, als er uns mit {weren Besorg- nissen für die Zukunft des Vaterlandes erfüllt, und da einerseits die ausgesprochene Vertagung der Volksvertretung derselben für jeßt die Gelegenheit zu einer Beschlußnahme entzogen hat, anderer= seits aber die Verfügung der Bundes-Central-Kommission nur cine dreiwöchentliche Frist zur Gelebung gewährt, so haben wir ehrfurchts- voll unterzeichnete Mitglieder der jeßt vertagten Abgeordneten-Kam=- mer, in ernster Erwägung der Sachlage und eingedenk der uns
gegen Ew, Königl, Hoheit wie gegen das mecklenburgische Volk obliegenden hohen Pflichten, uns veranlaßt finden missen, dem zur Zeit noch nicht durch ein verantwortlihes Ministerium fontrasig- reen Entschlusse Ew. Königl, Hoheit gegenüber, die uns als Ein- zelner o nende Rechtsüberzeugung offen und frei auszusprechen. iat N NenER LesrGungen des jebt zurückgetretenen Ge- burgs gegen die Bu f ahrnng der Selbsiständigkeit Mecklen- A R Sie o, versu ten Cinmischungen der bisher
Regierung anerkannten Vundes-Central-Kom-
zur Gesammt-Monarchie |
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zumal das Bündniß vom 26. Mai v. J.
seinen Mitgliedern gegen Rechtsverleßungen 1 licher Art ausrei- enden Sthuhz zu gewähren verheißt, und der Verwaltungs = Rath der verbündeten Regierungen bereits vor längerer Zeit zu Gunsten von Meelenburg=Schwerin sich ausgesprochen hat.
“Nicht darum handelt es si, in der Verfassungs-Angelegen- heit des Landes, welche in der That dur rihterlihen Spruch nur gewinnen kann, den Reklamanten den Weg Rechtens zu versperren; er ist ihnen, wie jedem anderen Medcklenburger, vor dem- Bundes- Schiedsgerichte zu Erfurt freigegeben. Es handelt sich vielmehr darum, daß in der Anerkennung der Kompetenz der Bundes-Central- Kommission und in der Eröffnung der Kompromiß-Instanz schon an und sür sich die Aufgebung von Souverainetäts-Rechten und eine wesentlihe Veränderung des bisherigen Rechtszustandes gefunden werden muß. Namentlich it die Eröffnung der Kompromiß-Instanz mit dem von Ew. Köni, lichen Hoheit in Uebereinstimmung mit der Volksvertretung erlassenen Verfassungsgeschße, betressend die Aufhe- bung der alten Landstände, nicht zu vereinbaren, dessen verbindende Kraft sie zu Gunsten der durch dasselbe für aufgelöst erklärten Corporation der ehemaligen Ritterschaft suspendirt.
„Unter solchen Umständen können wir ein Ministerium nah dem Staatsgrundgesebe nicht für berechtigt halten, eine Maßregel in Ausführung zu bringen, die schon an und für sich den Rechts bestand der Verfassung alterirt, und sind wir durch das von uns nach Vorschrift des Geseßes abgelegte Gelöbniß verpflichtet, im geseß-= und verfassungsmäßigen Wege die Staatsverfassung zu bewahren.
„Wir wünschen dringend, im Interesse des Landes und ciner geseßlichen Entwickelung der von Ew. Königl. Hoheit mit “der mecklenburgischen Volksvertretung vereinbarten Verfassung, daß der Allerhöchste Entschluß nicht unatänderlih gefaßt scin möge, und beharren in tiefster Ehrfurcht |
Ew. Königl, Hoheit. treu-gehorsamste (Folgen die Unterschriften.) Folgender Protest ist von der Linken der vertagten Abgeord
Folgeleistung zu erkennen,
neten-Kammer am 4ten beschlossen und am 5ten auf der Regierungs Kanzlei auf gehörige Weise insinuirt worden:
„Jn der heutigen Sißung der Kammer der Abgeordneten ist vou dem Großherzoglichen Ministerium eine Note der provisorischen Bundcs-Central-Kommission verlesen, wonach die Großherzogliche | Regierung veranlaßt wird, die nah der Patent-Verordnung vom 28, November 1817 angeordnete Kompromiß-Jnstanz mit mehreren Mitgliedern der Ritterschaft zu betreten, zugleich is von dem Groß- herzoglichen Ministerium mitgetheilt, Se. Königliche Hoheit der Großherzog seien entschlossen, dieser Note Folge zu geben, Die unterzeichneten Abgeordneten des mecklenburgishen Volkes sehen davon ab, daß der sogenannte ritterschaftliche Konvent vom 5. Ok- tober 1849 nicht berechtigt war, gegen die Verfassung vom 10, Oktober 1849 Beschlüsse zu fassenz sie schen davon ab, daß die chemalige Ritterschaft ohne die ehemalige Landschaft nicht berechtigt ist, aus der Pateut-Verordnung vom 28, November 1817 Rechte herzuleiten z; sie sehen auch endlich davon ab, daß die durch das Bündniß vom 30,
September 1849 zwischen Oesterreich und Preußen eingesebte pro
visorische Bundes-Central-Kommission Überall nicht befugt war, in
die inneren Verhältnisse des mecklenburgischen Staates einzugreifen ; die unterzeichneten Abgeordneten legen nux darauf Gewicht, daß der Beitritt der Großherzoglichen Regierung zu jenem Bündnisse nah H. Kammer der Abgeordneten bedurfte. von der Kammer der Abgeordneten nicht ertheilt.
„Wie mithin verfassungsmäßig eine Aeußerung der provisori- hen Bundes-Ccntral-Kommission im Großherzogthum Mecklenburg Schwerin überall keine rechtliche Bedeutung hat, so kann der Eut {luß Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs allein, einer Note die- ser Stelle Folge zu geben, den Rechtseffekt derselben uicht vermeh- ren, Wir protestiren daher gegen die Ausführung der heute der Kammer der Abgeordneten mitgetheilten Note der provisorischen Buudes-Central-Kommission und gegen alle aus der Ausführung derselben etwa erwachsenden Folgen hiemit auf das feierliste.
Schwerin, den 4, April 1850, (Folgen die Unterschri?ten,)
Lan urt. Trantsurt a. M, 0 U O. P. A 3) Se, Königliche Hoheit der Prinz von Preußen verließ heute Voi mittag um 14 Uhr die hiesige Stadt und kehrte nach Koblenz zu rÚUck. Gestern Abcnd besuchte der Prinz das Stadt =Theatcr , in welchem auch Se. Königliche Hoheit der Kurfürst von Hessen er chien. Ihre Königliche Hoheit die Frau Großherzogin und Se. Großherzogliche Hoheit Prinz Karl von Hessen sind seit einigen Tagen hier anwcscnd, kehren aber heute nah Darmstadt zurück.
t ROTCE A
B a ad A Y F B M \ u U. Franfrei{. Gesebgebende Versammlung, Sibung vom 5. April. Den Vorsiß führt Dupin. Um 27 Uhr ijt das Sfrutinium für die zwei lekten Vice-Präsidenten geschlossen, Be lette schlägt im Namen der Kommission vor, die Wahlen für den
Ober - Rhein troß. einiger Unregelmäßigkeiten zu bestätigen, Auf Lefranc’s Antrag wird die Bestätigung auf morgen verschoben, Der Prásident eröffnet, daß zur Vice =- Präsidentenwahl ein neues Sfrutinium cróöffnet werden müsse, da keine Majorität erlangt wor- den, Es folgt die Fortseßung der Debatte über das Deportations- gesetz, Das Woxt hat Bictor HUg9o9: „Uls n deu Februar tagen“, beginnt er, „die unerreicht in der Geschichte dastehen (Ge=- lächter rets), das Volk seine Stimme vernehmen ließ, forderte es Abschaffung der Todesstrafe. Der Mund, der noch vom Pulver geshwärzte, kannte nur den einen Rus: Gnade! Selbst diejenigen, welche die Revolution beklagten, konnten solcher Großmuth ihren Beifall nicht versagen. (Bewegung.) Jn ruhigen Zeiten macht man sich lustig über Jdeen und scßt ihnen Meinungen entgegen. Troß der sogenannten Position der Staatsmänner, dieser rein ne gativen Zwerge (großer Lärm rechts), wachsen die Thatsachen , ge winnen Kraft und fassen festen Fuß im Lande. Die Gewalt der Ideen in revolutionairer Zeit hat die politische Todesstrafe abge- schaft, die Constituaute diesen Beschluß bekräftigt, Dieser erste Schritt muß, troy Bosheit und Heuthelei, zur gänzlichen Abschaf- fung der Todesstrafe führen. (Lärm rechts.) Und nun bringt die Regierung unter dem bescheidenen Titel Deportationsgeseß einen Entwurf ein, den das Volk richtig die Wiedereinführung der To- desfstrafe für politishe Vergehen nennt. (Lärm rechts.) Man will
de did Ba ieten Berhältnisse des Landes sind durch den Ah= Kenntuiß ae bvaG vorgekommenen Verhandlungen zur öffentlichen Ke n S Ls j Borden, _Die desfallsigen gegen die Kompetenz Der Zune Lena e-Kommission und gegen die Anwendbarkeit ver iberzeugend und flar, und ver 1917 gerichteten Ausführungen sind UVELZEN! | , vermöge 1 o
Behörde erneuert ergangenen Berta wix in ver von jener ersteren
Motive entbehrt,
ine & gung, welche zur Zeit noch aller eine Äußere zwingende Nothwendigkeit zu einer
einen Ersa für die Todesstrafe aufstellen und bietet zugleich Ver= hannung, Gefängniß und verderbliches Klima. Sie wollen den Un-
glücklichen seinem Heimatlande entreißen, ihn in eine Festung sper- ren, ihn isoliren, Zür Qual des Exils fügen Sie das Gefängniß, zur Schädlichkeit ves Klima’s physische und moralische Folter. Sie wollen, daß irgend ein Mensch, eine Intelligenz, eine Thatkraft, cin Ehrgeiz langsam, Tag für Tag, Stunde für Stunde hinsterbe, daß er lebendig begraben werde, daß er an langsamem Feuer ver-
124 der Verfassung zu seiner Gültigkcit der Zustimmung der | Cine solche Zustimmung is |
gehe. Das ist schauderhaft. (Stimmen rechts: Was nicht noch?) Was Sie Gerechtigkeit nennen, das nenne ih Meuchelmord. (Links Bravo's.) Das lebte Wort der Gesellschast ist nicht Unterdruk fung, sondern Brüverlihkeit. (Eine Dame auf der Zuhörer-Tri- büne stößt einen Schrei aus und wird ohnmähtig.) Wer endlich ist der Mann, der Todtengräber sein will in diesem Leichenhose. Wird in ganz Frankreich sich ein zweiter Hudson Lowe zum Büttel dieses neuen St. Helena finden? Dort herrscht der Tod. Ver Stimme Ruf wird nicht von dort vernommen, denn nur Gräber und Schatten trifft er an. Die Klage ‘erstick im Brausen der Wellen, zu ihnen gelangt sie niht. Nein! Sie können, sie dürfen dieses unmenschliche Géeseß nicht annehmen. Sie können weder die Guillotine, novch die Galgen Haynau's wollen. Das Volk vom Februar {loß die Pforte der Revolution. Der Senat wird nicht weniger weise sein wollen, als das Forum. Das Gesebß, das ich bekämpfe, is verrätherisch. Wissen Sie, wen ih gegenwärtig gegen Sie verthcidige? Sie selbst. (Lärm rets.) Erinnern Sie sich der lebten Augenblicke der Juli-Monarchie, als Odilon Barrot sie ver= theidigen ‘wollte, Damals befand . sich in den Händen den Gerechtigkeit das zweishneidige Schwert, das auch ihn erreichen, au ibn verurtbeilen fonte. Gam.) VDdilon DBDarror unterbricht den Redner mit der Bemerkung, er rechne es sich zum größten Verdienste in seiner ganzen politischen Laufbahn, uie gegen cine Regierung konspirirt zu haben. V. Hugo fährt sort: ¡D antworte Herrn O. Barrot ganz einfach, daß ih gegen das Gejeß spreche. (Murren.) Sie murren und die Geschichte joll Jhnen antworten. Murren Sie dann gegen die Geschichte! So lange die Welt steht, wurde sie von Proffkribirten regiert. Sie kennen doch den Deportirten von St. Helena, den Deportirten von Claremont, den Gefangenen von Ham? Und diesen Beispielen gegenüber gehen Sie nun ans Werk und profkribiren. Jh aber beschwöre Sie noh-= mals, verwerfen Sie das Gese», Der Reduer wird von vielen Mitgliedern beglücckwünscht. Justiz=Minister Rouher bemerkt, ev wolle Victor Hugo mit der Geschichte widerlegen und ihn auf die Deyortation unter der ersten Revolution verweisen. Das Gejeß sci gegen Niemand in der Versammlung gemacht, es gelie nur den unverbesserlichen Verschwörern, Es habe einen fürchterlichen Ein druck auf ihn gemacht, als cr an dem Fuße der Tribüne gehörl habe, wie ein Repräsentant gesagt: „Jh habe 20 Jahre kon|pirirkt, jeßt thue ih es nicht mehr, weil ih am Ziele M ge verlangt das Wort. Rouher rechtfertigt das Geseß noch ferner. Lagrange fordert das Wort zu seiner persönlichen Vertheidigung. Der Präsident verweigert es, weil ex niht genannt worden. (Lärm.) Lagrange: „Das ist Hinterlist. (Tumult) Admiral Duvetit-Thonars erklärt das Klima der Marquesas =- Jnseln für sehr gesund. Schluß der Debatte. Es wird zum Skrutinium geschritten und das Deportations Geseß in erster Lesung mik gegen 217 Stimmen angenommen, womit zugleich beschlossen ijt, es zur zweiten Lesung kommen soll.
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Paris, 5, April. Gestern war großes Diner im Elyseo Die Mitglieter der Budget-Kommission, so wie derjenigen Uber das Preßgesez, wohnten demselben bei. Der Präsident unterhielt ch lange mit der Mehrzahl der Repräsentanten, welche zur leBteren gehören, und wiederholte, wie erzählt wird, die Argumente, welche dit lebte Nummer ves Napoleon zur Unterstützung des Preßgejeßes enthielt. Die Preßgeseß-Kommission hat in ihrer heutigen Sißung abermals die Bemerkungen der Minister des Junnern und Der Zusi entgegengenommen. Noch ist kein Beschluß gefaßt. ;
Bei der bedeutenden Spallung der Majorität geh! jogar 1 Gerücht, daß die «Wahl - Union gar keinen Kandidaten ausfstell wolle. Das sozialistische Wahl - Comité hält heute seine erste Siz zung, um über den Kandidaten für die Gall am 28, Apnl zu berathen. : -
Außer den bereits erfolgten und noch täglich zahlrei erfol genden Ausweisungen sollen auf der Polizei = Präfektur noch uber viertausend Jndividuen verzeichnet stehen, auf welche náchster Tage Ticselbe Maßregel angewendet werden soll
Wenn die Versprechungen des Ministers Fould sich realisiren, so dürfte das Grundeigenthum eines bedeutenden Theils der Lasten die es von Jahr zu Jahr mehr drücken, entledigk werden. L Totalsumme kbetrüge 27,200,000 Francs, eine Summe, die Dc m Ge fammtbitrage der 17 Grundsteuer Zusaßcentimes gleihkäme. 1 Jntabulirungs -Gebühren würden von inem Granfen aus dic Hälfte ermäßigt, was abermals einen Werth von 2,800,000 Franc reprásentirt. Wenige Tage vor Einbringung des Budgeks fux 1851 haben die Herren Chegaray und Pidoux einen ähnlichen An trag gestellt, der theilweise sogar buchstäblich in den Maßnahmen des Ministers wieder erscheint.
Im Moniteur liest man: „Mehrere Journale haben bei Gelegenheit der Nachricht von der Reduction der Schiffs Station in den Antillen bemerkt, das Kommando derselben werde nun einem Capitain übertragen und die Regicrungen von Guadeloupe und Martinique selbstständig gemaht werden, Die von den Antillen zurlickberufenen Schiffe werden sofort erseßt und weder im Kom mando der dortigen Seemacht, noch in der Regierung der Anlillen rurch Admiral Bruat persönliche Veränderungen vorgenommen werden.“
Bekanntlich haben die Chefs der Majorität seit kurzem von ihren Gegnern den Spottnamen „Burggrafen““ erhalten. Zur Wie dervergellung hat man die Chess Des Tiers -Parti, Lamoriciere, Dufaure und Cavaignac, „Markgrafen“ genannt, weil die alten deutschen Fürsten dieses Titels hart an der feindlichen Gränze 1yren Plah hatten. Auch Bedeau und F. von Lasteyrie werden zu den „Markgrafen“ gezählt. : j S
Auf eineu Bericht des Kriegs-Ministers sollen mittelt Vekrels des Prásidenten bei dem Brücken - Corps bedeutende Reducionen angeordnet werden. :
“ Die Demolirung der Häuser, welche in der Verlängerung Rue Rivoli sich befinden und den Zugang zum Louvre versperren, wird eifrig fortgeseht. Die Verbindung des Louvre mit den Zull rieen schreitet also rasch vorwärts. E
Die Familie Lefurques von Douai, E E ete L EN Jahrhundert die Rehabilitation ihres unglücktlichen Ben geres fruchtlos reflamirt, hat an die gesebgebende E neue Petition gerichtet. Ein Lesurques wurde nämlich als, e der geköpft, und wenige Wochen später erkannte man seine gänzliche luschuld.
Die Großherz
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ogin Stephanie von Baden soll gesonnen sein, die Besizung Treslissac bei Perigueuyx, wo ste L b wurde, N zufgufen. Dieselbe gehört gegenwäilig Herrn Magnan, Unter: Stagagts=-Secretair im Finanz-Ministerium. : i i Das Evenement will wissen, daß die Regierung die Cr ing mehrerer Spielhäuser erlaubt habe. i Em. de Rougé, Konservator im Museum des Louvre, hat den wichtigen Auftrag, die ägyptischen Sammlungen in Neapel, Rom, Florenz, Tunis und Wien zu studiren und Kopieen sür Das par! ser Museum anzufertigen. L S A, Das Siècle bekämpft die Beweisführung des Finanz - Mini-
richt
sters bezüglich der Paris - Avignoner Eisenbahn, Es behauptet, die
Compagnieen hätten dem Staate ‘immer nur Nachtheil gebracht, äußert sich gegen die im Projekte angeführten Compagnieen und will industrielle Associationen, wte in Dufournel's Plane,
Großbritanien und Jrland. London, 9. April, Der Verlust, den die englishe Blokade Griechenland zufügt, foll 30 Millionen Drachmen, der Ausfall in den Staats - Einnahmen 8 Millionen betragen.
Auf eine Petition der Handelskammer von Liverpool, die Re gierung möge keine Bemühungen sparen, die schleswig - holsteinsche Streitfrage zum Schluß zu bringen, hat Lord Palmerston derselben cine Erwiederung übersandt. Der Minister versichert, daß er es nicht an Anstrengungen zu dem angegcbenen Zwecke fehlen lasse, indessen könne die Regierung nur vermitteln, niht als Schiedsrich- ter austreten, und dahcr sei ihr Einfluß auf die Unterhandlungen nur cin innerhalb bestimmter Gränzen beschränkter. - Uebrigens
zweifle er nicht, daß fortgeseßzte Vorstellungen der Kaufleute des nördlichen Deutschland an die preußische Regierung, wie dergleichen chon. eingereicht worden seien, einen nüßlihen Einfluß auf den
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Stand der Dinge ausüben würden, Ein fürchterlicher Sturm hat an der Kiste Jrlands bedeutende Verheerungen angerichtet. - Mehrere Schiffe gingen zu Grunde, unter diesen das Königliche Dampfschiff „Adelaide“ mit mehr als anderthalb hundert Passagieren, die sich von Cork nach London ein-
ge\chifst hatten. Die Reise des General=Poftmeisters, Marquis von Clanricarde, aris bezwect den Abschluß einer neuen Post-Convention mit Herabseßung des Brief-Porto's zwischen den
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ih wegen 1
Gegenwärtig beträgt das Porto für seden Brief (0)
eiden Ländern.
inter dem Gewiht einer Viertel-Unze 10 Pce., dem Vorschlage General-Postmeisters zufolge soll es auf 6 Pce, herabgesetzt und urch dem Porto der belgischen Briefe gleichgestellt werden. Zu
beabsichtigt, das Gewicht, und zwar sowohl für die bel ischen als für die französischen Briefe, auf eine halbe Unze fün en einfachen Brief zu erhöhen, wodur die Gewichtsbestimmung England selbst eingeführten gleichgesteilt und viele Ungele: heiten, welche aus der jeßigen Ungleichheit der Gewichtsbestim 1g hervorgehen, beseitigt werden würden, Lord John Russell befindet sich gegenwärtig zum Besuch in anchester, um sich dur persbuiicdde Anschauung von dem Zustande inge in den ¿Fabrikbezirken genauer zu unterrichten.
OMIVC. Veri, 2 l D. P A Z) Ole Untev quchung hinjichtlih der deutschen Arbeiter = Vereine in der Schweiz it ge|chlo})en und der Bericht des Bundesraths darüber erschienen.
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or, daß diese Vereine sich scit 1848 nur mokratischer Polilif beschäftigt haben, daß sie über die ( eiz verbreitet sind, unter fich in engster Verbindung und ihnlichen Vereinen in Frankreich und Deutschland im Zusam er Beschluß des Bundesraths lautet; „Die chen Arbeiter - Vereine in Genf, Lausanne,
3 vem even ero 0
uy de &onds, Locle, Fleurier, Porreutruy, St. Jmier,
Bern, Freiburg, Thun, Basel, Zürich, Winterthur und asshaujen slnd aus der Schweiz ausgewiesen. Die Arbeiter ne in Aarau, Luzern, Glarus, Chur und Herisau sind untez
liche Aufsicht gestellt. Das Justiz-= und Polizei-Departement der Vollziehung dieses Beschlusses beauftragt und wird sich u diesem Zweck mit den Kantons - Regierungen ins Einverständuiß seben,“ Die Zahl der Ausgewwiesenen soll über 400 betragen.
ern, D. Ur, CD09. Zta.) AUS dent Bektcite Des Bundesrathes uber die deutschen Arbeitervereine bringen wix für heute folgende Stelle, welche sich auf eine in einem Arbeiterbriefe jundcene Notiz: „ Unseren Verein besuchen auch Flüchtlinge von
herer politischer Bildung, die uns namentlich in Politiksachen be n, bezieht. Dazu bemerkt der Bundesrath: „Was es mit dieser Belehrung sür eine Bcewandniß habe, mag man aus der ge
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immten UAftentiage und besonders aus Der angefügten gen fer or undem entnclhm« Man wird überall finden, daß sich diese ische und foziale Bildung darauf beschränkt, bei den Arbeitern Leidenschaften zu enutfesseln und die Gefühle des Hasses und der Rache nicht nux gegen die Regierungen, sondern gegen den gan
u Staud der Besizenden und gegen alle staatliche und soziale Ordnung wirklichen
Dinge zu entflammen;, man wird keiner Spur etne
elehrun gegnen, einex wissenschaftlichen oder populairen Erörte (1 Ï chwierigen sozialen Fragen weder in den Protokollen ch i den Korrespondenzen. lnd docl fast hatten wir die Grânz der Wahrheit überschritten finden wir unter 1 hunderten von Aktenstücken wenigstens eines, das sich nil em Aufbau einer neuen Ordnung dexr Dinge
[tigt ckclon dieser Raritat wegen und weil es das ein 1 ( ftenstück is, welches s{ch mcht blos mit em Nieder
ßen, sondern quch mit dem Aufbau beschäftigt, nehmen wir dasselbe vórtlich auf. Bei den Papieren des Vereins von Luzern studet sich n Instructionsentwurf für den Abgeordneten des deutschen Arbei terverejus in der Schweiz zum Arbeiter=Parlamente in Berlin, un terzeichnet: Bern, den 14. August 1848. Der Berner-Verein, dessen Präsident Dr, Geyögger. Nach ciner längeren Justruction üben
verschiedene organische Einrichtungen {ließt der Entwurf mit Fol „Dies im Einzelnen der Sache beim Arbeiter - Parla-
republikanische Staats Frstens die tünftige republikanische Staatseinrich
vollfommen anerkennen :
gendem :
nente, betreffend Hauplansichten uber eine
wridhtung. i ung in Deutschland wollen wir nie ein Beamter höher besoldet ist, als ein Arbeiten
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(ange Irgend
durchgängig verdient; b) so lange nicht alle Staatsbeamten gleich det sind; c) sv lange nicht die groberen Arbeiter, wie Stra= nbau-, Wasserbau=-, Eisenbahn- und Kanaiarbeiter gleich besoldet ind, wie die Arbeiter durchgängig bezahlt werden; d) so lange icht Grundbesiz Staatseigenthum istz e) dcr Staat foll di chulerziehung der Jungen unentgeltlih übernehmen, Jn den
eit hulen darf kein Religionsunterricht gelehrt werden, indem die gend erst mit reiferem Alter sich darüber soll aussprechen können, ob dieselbe sich einer Religionsgesellshaft anschließen will oder nicht, und welc(er ? f) Die Religionslehrer sollen von der Gemeinde be soldet werden und zwar, so lange Jemand im Staate geduldet wird, von denjenigen Gemeinden, welche einen jolchen Lehrer haben wol len. g) Es dürfen im Staate keine Zölle erhoben werden, son dern alle Staatsausgaben durch Erhebung einer Progressiysteuer vom Kapital und Vermögen und durch Erbschaftssteuer bestritten wer den, h) Aller Handcl soll Staatssache sein; doch darf der Staat fein Geldgeschäft daraus machen, sondern die Sache so wohlfeil kaufen, daß nur die ausgelegten Gelder nebst Zinsen heraus- fommeu. Alle Angestellten sind“ gleich besoldet, wie andere Staats Angestellte. H Alle stehenden Truppen müssen abgeschafft werden, und Milizdienst eingeführt werden. k) Es darf im Staate kein Geschäft ausgeführt werden, wodurch ein Bürger sich auf Unkosten seiner Mitbürger bereichern kann, sondern der Ueberschuß in allen Geschäften soll unter allen Arbeitern nah Verdienst glei ver- theilt werden, wohlverstanden ," nachdem die Zinse vön allfällig ge-
liehenen Geldern bezahlt sind, folglich sollen die Meisterschaften
ganz aufhôdren und statt diesen eine Bruderschaft ins Leben gerufen
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werden. l) Vermögen darf nur in Geld gesammelt werden , indem die unbeweglichen Güter Staatseigenthum sind; eben so dürfen die Vürger das Geld niemals an ihre Mitbürger gegen Prozente aus=- leihen, sondern dasselbe in die Staatsbank gegen zu bestimmende Prozente cinlegen, von wo aus die Bürger in Proportion ihre Betriebskosten beziehen.“ ““
Italien. Turin, 31. März. (Lloyd.) Der Herr Erz- bischof wurde heute beim Herausgehen aus der Kirche die Ziel- \cheibe einer gehässigen Demonstration des Pöbels, der ihn eine Strecke weit pfseifend und zischend verfolgte und auch seinen Wa- gen beschädigte.
Das Tempo veröffentlicht cin aus dem Gefängnisse an die Redaction dieses Blattes gerichtetes Schreiben Pocrio?s, in welchem dieser die ihn, seine Verhaftung und den Gang seines Prozesses betreffenden Artikel des Tempo als gänzlich irrig und grundlos darzustcllen suWßt. So sucht er die Unrichtigkeit dir Angabe, daß er die Benennung Ex- Minister und Ex - Deputirter ungebührlicher Weise angenommen haben sollte, darzuthun; er fragt ferner, wie so das Tempo anzugeben vermochte, daß sein Rekurs „einmüthig“ vom hohen Gerichtshofe verworfen worden sei, da das Geseß ausdrücklich die Geheimhaltung der Berathungen und Ab stimmungen solcher Tribunale vorschreibe; er bemüht sih, den Be weis zu führen, daß er die ihm zur Last gelegten Thaten, nicht, wie der Staats-Anwalt behauptet und das Tempo wiedergegeben, nach, sondern während der Zeit, in der er Deputirter gewesen, voll führt. Schließlich wirst er dem Tempo sowohl Ungeschlichkeit als Hartherzigkeit vor und hofft bei den öffentlichen Gerichtssikungen seine Verthcidigung siegreih führen zu können. Das Tempo sucht seinerscits die Angriffe Poerio’'s héstmöglichst zu entkräften,
Tutin, L A U) De Vetide Oa pte montese bringt bereits das von den Kammern angenommene Sicardische Gese) als Königliches Dek et, Die Rückkehr des Er; bischofs von Tunin nach zweijähriger Abwesenheit hat unter der Bevölkerung cine unfréundliche Stimmung hervorgerufen,
Die sardinische Regierung soll Protest gegen die vom Herzoge von Parma ausgesprochene Entschädigung für die ehemaligen Mitglieder der revolutionären provisorischen Regierung cingelegt haben.
Jn Nizza ist das Journal l’Echo des Alpes wegen eines t
Artikels gegen den Erzbischof von Turin mit Beschlag beleg worde J j IVorben.
Florenz, 31. Mar l) QDeute i Nor dey Pebannte
Dichter Giuseppe Giusti mit Tode abgegangen. Der heilige Vater hat bereits am Gründonnerstag Portici verlassen und sich in Begleitung der Kardinäle Antonelli, Riario Sforza und Dupont nach Caserta begeben.
Der General Filangieri , Herzog von Satriano, Fürst von Taormina, Statthalter des Königs von Sicilien, hat sich am 27. März wieder nach seiner Residenz in Palermo begeben, Civitavecchia, 22 Man Clsservator Duero &s hat nun abermals ein französisches Regiment, und zwar das 33ste, von ungesähr 3300 Mann, die päpstlichen Staaten verlassen und sich auf der Dampffregatte „Sané‘““ und der Korvette „Be loce“ nach Toulon eingeschiss. Von der französischen Expevi-= tions-Armee verbleiben nunmehr nur noch das lte und 2e Jäger Bataillon zu Fuß, das 13te, 16te und 23te Regiment leichte In- fanterie, das 22ste, 32ste, 36ste und 53e Linien - Regiment, das lste Regiment Jäger zu Pferde, das 11te Regiment (vier Schwa dronen) Dragoner, vier Battericen Artillerie und cinige Abtheilun gen des Gentie-Corps, im Ganzen etwa 10- bis 11,000 Mann, da diese Corps sowohl in Folge der Verluste durch Krankheiten und Krieg, als durch Verabschiedungen sehr zusammengeschmolzeu sind.
Spanien. Madrid, 31, Márz. (Fr. B.) Als Nachfolger Sir Henry BVuswer’s auf dem demnächst zu beseßenden hiesigen englischen Gesandtschaftsposten wird Lord Howden genannt. Man erwartet binnen vierzehn Tagen die Veröffentlichung der bezüglichen Aktenstücke im offiziellen Journale, i
Heute fangen die Stierkämpfe wieder an. Sie glänzend ausfallen.
Graf Mirasol ist nach Cuba abgereist.
Am Charfreitage hat die Königin kraft des ihr zustehenden Ncechtes zwei zum Tode verurtheilte Verbrecher, darunter einen N« ger, zu der nächst geringeren Strafe begnadigt,
Die Provinzen sind ruhig.
An der kleinen Börse in der Manteroslraße Zproz. 295. |
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Moldau und Walachei. Bukarest, 23. März. | (Wiener Ztg.) Nachdem Se. Excellenz Achmet Vesik Efendi | seine Quarantaine ïn Giurgewo gehalten hat, ist er vorgestern hier | angekommen und in dem für ihn in Bereitschaft geseuten Palais | des verstorbenen Metropoliten abgestiegen. Se. Excellenz wurde | mit allen seiner hohen Stellung gebührenden Ehrcn cmpfangen. | Se. Durchlaucht der regierende Fürst ließ sogleich nach der Ankunft | den Kaiserlichen Kommissär durch seinen ersten Adjutguten hbewwill fommncen.
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Türkei. Von der bosnishen Gränze, 26. März, (Agr. | Z,) Seit dem 1sten d. M-,, als die Festung Bihacz ohne jedweden Kampf | in die Hände der Insurgenten fiel, wurden zahlreiche Berathungen unter den Häuptlingen der Bewegungen zu Bihacz gehalten. Äu- | fangs waren dieselben unentschlossen, ob sie cine Behörde selbst ein= | seßen oder dieselbe unter bestimmten Modalitäten vom Wesir ver- | langen sollen. Endlich kamen sie in einer unter freiem Himmel vor Bihacz am 22, März abgehaltenen großen Volksversammlung (bei 2000 Menschen), wobei Bevollmächtigte aller Nahien, Städte und Schlösser vou Türkisch -Croatien erschienen, überein: einen Sendboten zum Statthalter nah Travnik mit folgender Erklärung abzusenden : l) daß sie keine Rebellen gegen die Regierung ihres Großherrn des Pam n 2) Dai e O U n U fugen undo Alles leisten werden, was der Großherr von ihnen begehrt; 3) daß sie aber leine von den Machthabern Bosniens, d. i. dem Wesir, den Pasha?s und Muleselims ausgehenden willkürlicheu Maßregeln und Bedrückungen mehr dulden werden, und 4) daß sie keine Arnauten-Besaßungen, als gänzlich unnöthig und ihren häuslichen Frieden und Ruhe störend, ja selbst ihrem Glaubea Hohn sprechend, mehr annehmen können, zugleich aber auch den Statthalter um Einseßung der nöthigen Behörden, Mittheilungen der Kaiserlichen Fermane in Bezug der zu entrichtenden Abgaben und Absendung der Zolleinnehmer an die Gränzhandelsplätze bitten wollen.“ Uebrigens kamen die Leiter der Bewegung noch überein, im Falle der Statthalter in Bosnien durch Gewalt der Waffen sie zu zwingen versuchen sollte, sich den wesirlichen Truppen in den Engpässen zu widerseßen, und lieber kämpfend fallen, als noch ferner alle die Bedrückungen ertragen zu wollen. In Folge dieser allgemeinen Jnsurrection und bei dem Mangel ei- ner Behörde zu Bihacz, welche für die Aufrehthaltung der Ordnung und Nuhe bei dem Rastellhandel einstehen könnte, mußten zur Ver=
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stchen zweier Parteien in Bihacz und bei dem Umstande, wo die Jenseitigen zum Rastellhandel unter Waffen bereits erschienen, von dem Zavalier Kordons-Kommando auf die Dauer dieses anarchi- schen Zustandes die Rastellmärkte bereits am 2. Márz eingestellt werden, Da es aber jedenfalls im Juteresse unseres Staates | besonders aber der fruhtarmen farlstädter oberen Militair | gränze liegt, den Rastellhandel so bald als möglich wieder zu eróffnen, so wurde höheren Orts der umsihtige Herr Oberst und Ottochaner=Regiments-Kommandant Knezevic ermächtigt den eingestellten Rästellhandel auf den nöthigen Grundlagen wieder er=- óffnen zu lasscn, und sich überhaupt von dem Zwecke und Gange der bosnischen Jusurrection die bestimmte und detaillirte Kenntniß zu verschaffen. Als die Jnsurgenten in Bihacz vernahmen, daß der Herr Oberst, welcher durch seine frühere Dienstzeit am Cordone we gen seiner strengen Rechtlichkeit, Billigkeit und Gerechtigkeit bei den Jenseitigen in hoher Achtung steht, in Zavalie angelangt .sei, cent sendeten sie zu ihm am 15. März eine Deputation unter Anfüh-= rung des Agan Aga Risvic, Omer Aga Pöchki und Osman Abe- liogyich mit-Vertretern aus allen Nahien von Túrkish=Croatien. Da aber der Oberst Anstand nahm, mit dem Anführer der Rebellen Agan Aga Risvic persönlich zu verkehren: so wurde der Zavalier Kor don-Kommandant Major Wimmer beordert, das Anliegen der De putation in Gegenwart des Kontumaz - Direktors und mehrerer Ober - Offiziere entgegenzunehmen. Die Deputation erklärte durch ihren Sprecher Osman Abelihogyih (ein bekanntermaßen redlicher und angesehener bihaczer Handelsmann) vor allen anderen, daß sie durch ihr Erscheinen einen Beweis ihrer aufri{htigen und guten Gesinnungen gegen die österreichische Regierung und ihre Gränz-= Nachbarn zu geben wünschen, daß sie mit den Gränzbehörden stets ein gutes Einvernehmen beobachten, und mit dem Gränzvolke einen geregelten, friedlichen und freundschaftlichen Verkehr pflegen wollen ; daß sie daher zu diesem Zwecke nicht nur unbewaffnet „um Rastellhan- del erscheinen, sondern zur Vermeidung jeder Unzukommlichkeit und zur Aufrechthaltung der Gränzsicherheit Patrouillen aufstellen, übri= gens auch alle österreichishen Flüchtlinge ausliefern und durchaus feine magyarishen Enissäre bei sich dulden werden. Auf die Frage, was der Grund ihrer Jnsurrection (Rebellion) Fei, protestirten sie einstimmig hoh und theuer gegen den Ausdruck „Rebellen“, und baten, sie sowohl vor den bsterreichischen Behörden als auch Ange- sichts vor ganz Europa öffentlich von diesem Vorwurfe fern zu hal- tenz indem sle glauben zu machen suchten, sich keinesweges gegen ihre rechtmäßige Regierung und die Anordnungen des Großherrn aufgelehnt zu haben, sondern blos in Folge der un= menschlichen nicht mehr zu ertragenden Bedrückung und Will - für der einzelnen Befehlshaber sich gegen diese zu verwahren gezwungen waren. Da der Deputatión im Auftrage des genann= ten Herrn Obersten erbffnet wurde, daß nur unter der Bedingung
meidung éines allenfallsigen Rastell-Exzesses, welcher bei dem Bez= |
in die Fortschung des Verkehres und des Rastellhandels eingewil- ligt werden fönnte, wenn von den Insurgenten bis zur Erncunung einer Obrigkeit von Seiten des Statthalters ein Comité (Gyemat) in Bihacz, bestehend aus den angesehensten, begütertsten und redlich- sten Einwohnern , kreirt werden würde, welches die volle Verant
wortung für jede Unordnung an der Gränze, sür jeden Exzeß über- nehmen, und für die Aufrechthaltung der Sicherheit die vollkommenste Bürgschaft leisten könnte, so versicherten sie dieses thun zu wollen, übrigens aber hoffen sie, bald vom Wesir-Statthalter eine Obrigkiit (Zabit) zu erhalten, indem sie nach Travnik eine Deputation absende:
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| | und dem Wesir vorstellen werden, daß fie unter der Bedingung in die
| Schrauken der Ordnung und Ruhe zuriückehren, und sich als felg | same Unterthanen ihres rechtmäßigen Herrn betragen werden, wenn | der Wesir 1) Gerechtigkeit an die Stelle der Gewalt und Willküi | treten lassen werde; 2) den willkürlich eingeführten Z und dafür die geseßmäßige Besteuerung ecinführe; 3) die Arnau ten, welche sie nur als Sittenverderber ansehen, aus Bosnien ent fernen und 4) die kompromittirten Befehlshaber niht wieder einz sebe. Nachdem diese Deputation nochmals feierli{s um das Zu-
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trauen der österreichischen Behörden bat, und ihre innigste auêssprah, weclche sie während dex Entblößung der Gränze von allen Streitkräften im Jahre 1849 durch
ihr ruhiges, freunduachbarliches Verhalten bewiesen zu ha den glaubte, entfernte sie sich. Bei der am 22sten d. M. zu Bihacz abgehaltenen Volksversammlung wurde abri beschlossen, den Rastell handel ihrerseits so lange uicht zuzulassen, bis nicht die Zollcin
nehmer von Seiten des Statthalters erschienen sein werden, U diesem Ende wurden eigene Gränzwächter bestimmt, welch jedem Jenseitigen den Zugang zu den Einbruchstationen und überhauvt zur Gränze verwehren. Diescs dürfte wohl den wichtigsten Auf= {luß über den Grund und Zweck der bosnischen Bewegung al
geben, Am 23sten zogen die krainer Jusurgenten bei 1500 Maun
e )! , r S 2 i stark von Bihacz ab, wie es heißt, gegen Buzim und Krupga. At dem Innern von Bosnien verlautet, das Dmer Pascha (Renceaagt
Lattas) bereits mit einem Heere von 40,000 Mann bei Novi Bazar eingerückt sei, seine Avautgarde foll | auf der Straße von Novi Bazar nah Sarajewo stehen n B nialuka wurde die Besaßung um zwei Bataillone regulair kn fanterie und 1000 Arnauten verstärkt. }
Wissenschaft und Üunst
Königliches Opernhaus
Nobert Der LcUel Derr Mae N (Den 7. April.) Herr Tichatsche k, vornehmlich zur Aufführung des „P
berufen, wird zuvor noch în mehreren anderen am verwicheu-n Sonntag die Titelrolle in „H Gastrolle, Der Sänger hat, seit wir ihn Stimme eingebüßt, wenngleich er immer noch sit, die seine einstige Größe bekunden. Er leistete u Umständen das Mögliche und brachte besonders den dcklamatorischen
seiner Aufgabe meist wikungsreih zur Giltung, wogegen von eigentliche Gesang nicht mehr vicl die Rede bei ihm is. Doch trug er 2, B, dic cilicune des ersten Aktes mit lebensvoller Accentuation vor und besiegt überhaupt die Hindernisse, die ihm feine jeßige Stimmdisposition entgegen stellt, mit künstlerishem Geschick und oft so glücklich, daß ihm dex Beifall des Publifums nicht entging, um so mehr, als seine echt ritterlite Ex scheinung und seine feurige Darstellung noch immer geeignet sind, ven Charafter mir vieler Wahrheit zu veranschaulicben. Von den übrigen Mit wirkenden sei besonders der Frau Köster mit Auszeichnung gedacht, © als Alice in der That Vorzügliches leistete, Sie sang und spielte diesc ihrem Naturell äußerst zusagende Rolle mit hinreißender Begeisterung unt feierte einen förmlichen Kunsttriumph. : i i i
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Matinée musicale im Câcilien-Sagaale der Sing-Akademie.
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Zur Feier des 66sten Geburtstages Spohr*s (geb. am 5, April 1784) hatte Herr Konzertmeister Ries am Sonntag im Cäcilien - Saale der Sing-Akademie eine musikalische Matinee veranstaltet, in der einer gelade- nen Versammlung von Kunstkennern und Kunstfreunden ausshließlih Com-