1850 / 103 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

R

verheeren und Menschen und Vieh zershmettern. Dabei {wellen die Bäche an, die Flüsse zertrümmern die Brücken und reißen die Mühlenhäuser mit sich fort, Es sind nicht wenig Menschenleben, die auf diese Weise jährlih zu Grunde gehen. So las man vor einigen Jahren einen Bericht aus dem Stift Bergen über ein gan- zes Hochzeitsgefolge, bestehend aus Braut und Bráutigam nebst Verwandten und Freunden, im Ganzen etwa zwanz!g Personen, die, indem fie durch einen {malen Fjord zur Kirche ruderten, unter einem Schneesturz begraben wurden. Und in diesem Zahre hat man hon mehrmals von 4 bis 6 Personen u1d 10 bis 12 Stück Vieh gelesen, welche auf einmal fortgeführt und zerschmettert wor- den sind. Man wird vielleicht fragen, warum man den Bauern niht ráth, ihre Häuser in solher Entfernung von den Bergwänden zu hauen, daß sie dadur geschüßt fein fönnen. _ Die Antwort ist aber ganz einfach die, daß die Thäler an vielen Orten jo eng sind, daß cin solcher Rath nicht befolgt werden kann, _Man hat daher Beispiele, daß dasselbe Gehöft während cines Menschenalters melr= mals dur Schnee- oder Steinstürze untergegangen isl, An mêh= reren Stellen haben deshalb die Bewohner ihre Häuser so dicht unter den Berg gebaut, daß der Sturz darüber hinweggehen muß, ohne sie zu berühren. i 5

Die Frühjahrsfisherei darf nun nächstens als beendigt ange- sehen werden. So weit cs sich aus den eingegangenen Berichten entnehmen läßt, ist die Dorschfischerei in Nordland und Finmarken recht glüdlich, in Romsdal dagegen recht unglücklich gewesen, wäh= rend der Heringsfang längs der Küsten in den Stiftern Bergen und Christianssand kaum mehr als den halben Ertrag im Vergleich zum vorigen Jahr geliefert hat. Auch die Schifffahrt hat von den südlichen und westlichen Häfen aus ihren Anfang genommen, und hier auf dem Christiansfjord, wo das Eis noch bis etwa drei Mei= len von der Stadt liegt, sind ein Paar hundert Lootsen und Fischer im Begriff, den Schiffen einen Weg zu bahnen. Für die Holz= ausfuhr sind die Aussichten nicht sehr versprehend, da der eng lishe Markt überfüllt ist. Dagegen läßt sich erwarten, daß die Kauflust in Frankreich wieder erwacht. Eben so haben die Schisfs- rheder gute Hoffnung wegen der durch die Aufhebung der Navi=

Bekanntmachungen.

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gationsakte eröffneten Frahtschifffahrt nach England. Ueberhaup? scheint die Krisis, welche die Februar-Revolution hervorgerufen hat, hinsichtlich Norwegens nunmehr überstanden zu sein und, näher be- trachtet, hat sie in der That geringere Erschütterungen in unseren Verhältnissen hervorgebracht, als man anfänglich glaubte. Nament- lih gilt dies vom nördlichen und westlichen Theil des Landes, dc)- sen wichtigste Nahrungsquelle, Fischerei und Fischhandel, keinen di

refkten Abbruch gelitten hat. Größere Verluste hat jene Revolution freilih für den öóstlihen Theil des Landes mit si geführt, dessen wichtigster Ausfuhr-Artikel, Holz, sogleich außerordentlich im Preise sank. Wenn si indeß die ókonomische Lage des Landes in den leßten Jahren eben so {nell verschlimmert als verbessert hat, so liegt dics ohne Zweifel niht so sehr in der Februar-Revolution, als in der europäischen Geldkrisis des Jahres 1847, die sich bei uns in besonders unglücklicher Weise äußerte, indem sich der Speck culationsgeist gerade in den vorhergehenden Jahren begünstigt durch eine von der Geschgebung selbst hervorgerufene leichte Gele

genheit zu Darlehnen gegen billige Zinsen zu einer den Ve1

hältnissen nah gefährlichen Höhe aufgeshwungen hatte, auf der ihn die Geldnoth des Jahres 1847 überrasc{chte.

Italien. Florenz, April. Heute hat Herr von Broukhere dem Großherzog seine Kredilive als Bevollmächtigter

des Königs der Belgier überreichk.

Ma L A Gr. B) Am 259. Marz wurden sämmtliche Offiziere des französischen Geschwaders, der Admiral und der Gesandte Rayneval an ihrer Spiße, vom Papste im Schlosse zu Portici. empfangen. Diese Residenz hat nichts Ausge= zeichnetes, als ihre Lage, “die Móöblirung is sehr bescheiden, die Tapeten verblichen, die Säle dde. Bevor die Offiziere in den Thronsaal traten, mußten sie, dem Ceremoniell gemäß, die Hand- {uÿe ausziehen. Pius IX. war mit cinem weißen Gewande an- gethan. Er is mittelgroß, etwas beleibt. Seine Haare sind Ara, aber voll. Der Admiral dankte für dice Audienz und versicherte, er sei stolz darauf, das Begleitungs - Geschwader Sr.

Donnerstag den 30. Mai, or

mittags 9 Uhr, und event, die folgenden Tage, hier

Heiligkeit zu befehligen. Der Papst erwiederte italienisch, er werde nie vergessen, was Frankrei für ihn, die Kirche und sein göttli- ches Recht gethan habe. „Jh wollte“, sagte er, „ih fénnte Frank reih segnen, wie. ih jeßt Euch segne.“ “Alle Offiziere knieten bei diesen Worten nieder und erhielten den Segen. Der Admiral und Herr von Rayneval durften noch überdies den Ring Sr. Heiligkeit füssen. Darauf zogen sich alle Anwesenden zurü. :

Eisenbahn - Verkehr.

Versammlung des Vereins für Eisenbahnkunde am 9, April 1850.

Herr Schinz erläuterte die Construction der von ihm ange gebenen patentirten Manometer für Lokomotiven, unter Vorzeigung eines CExemplars dieser Manometer ; ev besprach die Erfindung die ses Justrumentes und theilte das von ihm neuerlich zur genauen Theilung und Regulirung desselben angewendete bequeme Verfahren mit. Herr Brix berichtete über die Versuche mit verschiedenen Achsen für Eisenbahnwagen, welche unter Mitwirkung einer von der Versammlung deutscher Eisenbahn=Techniker ernannten Kommission

in der Werkstatt des Herrn Borsig hierselb angestellt worden sind Der Vortragende theilte die Resultate diescr Versuche im Allgeme1- nen mit, welche dazu dienen dürften, die hon mehrfach hervorge- hobenen Vorzüge der Achsen von Gußstahl zu bestätigen, Herr Ho ffmann trug einen Aufsatz über die Wahl der Schienenform für die Ostbahn vor. Herr M ellin besprach cinen auf der Rhei nischen Eisenbahn durch falsche Stellung einer Weiche kürzlich her- beigeführten Unfall, woran sih eine weitere Besprehung über ver schiedene Einrichtungen und Verhältnisse auf den englischen und

französischen Eisenbahnen anknüpfte.

tischen Eisenbahn-Gesellschaft hiermit ergebenst einladen, mit dem Ersuchen : gemäß der Bestimmuug F.

O2

O) G

28 des Statuts in den ) wie anm 25, ¡9 eil

[103] E di EtalaCit a it i on, E Za poeW e d y k ta Ln y: | im Börsenhause Tagen am 22. und 23,, 0 |

Q Ge Dios und Jo Dai, H) Andrzey 1 Józef Bracia Dn Veo Lia leï- | ftatt ließli 27. April d. J., Vormittags 9 bis 12 Uhr,

Söhne des am 9. August 1830 zu Groß-Jeziory niczego Marcina Bakiewicza w dniu go Sierpnia | * 9Rir laden zu derselben ergebenst unter Bezugnahme Nachmittags 3 bis 6 Ühr, ihre Stamm-Actien nebst h cinem nah der Nummern - Folge geordneten, vom

verstorbenen Försters Martin Bakiewicz, von de- nen der Andreas, nachdem er im Jahre 1821 das älterlihe Haus verlassen, in Klony und zuleßt vor circa 24 bis 25 Jahren in Zberki als Wirthschafts- schreiber domizilirtz der Joseph Bafkiewicz aber, nachdem cer, 14 Jahre alt, das älterliche Haus ver- lassen und bei dem Schornsteinfeger Buczkowski hierselbst in die Lehre getreten, als Schornsteinfe- gergeselle sich im Jahre 1829 von Gnesen aus auf die Wanderschaft begeben haben soll; E 2 2) vex Stanislaus Katamaykowsfi, gebürtig aus Groß-

darczy

nom Franz und Helena Katamaykowskischen Ehe leute, welcher, sicheren Nachrichten zufolge, im Jahre 1830 sich in seinem 45ten Lebensjahre von Czotowo, Schrimmer Kreises, dem nachmaligen Wohnorte seiner als Wittwe nachgebliebenen Mutter, nach Polen begeben, als Soldat an dem Insurrections- Kriege der Polew gegen Rußland Theil genommen und bei der lezten Erstürmung von Warschau im Fahre 1831 geblieben sein soll, und seitdem ver- schollen ist, werden, da seit jener Zeit ihre vermuthlich nächsten Er- nie odebrali ben über ihr Leben, jegigen Aufenthalt oder ferneren Verbleib keine Nachricht erhalten haben, auf dcren und des den Abwesenden bestellten Kurators Antrag hier-

ezynnym ,

WZYW ald

Andrzéy opuSíciwszy W roku 1821 dom rodzi cielski w Ktonach a na ostatku przed okoto A bi 20 laty zostawalt, »( IW SZY majac okoto 14tu lat dom rodzicielski uczyi sIE kominiarstwa tu w Srodzie u kon niarza Buczkowskicgo, jako kominiarczyk zaS W roku 1829 z Gniezna miat iéé na wendrowkse, Stanistaw Katamaykowski urodzony w wielkich Ep 181 a y U } Jeziorach powiatu tuleÿsze i; Jezior hiesigen Krei\es, ehelicher Sohn der Oeïo Ekonoma Franciszka i Weleny Katamaykowskich malzonków, kt Óry mnajac 10 [at podtug pewnych donieslen w roku 1830 z Czotowa powiatu Szrem- skiego, gdzie pÓZnicy 1 1CgO matka jako wdowa m1icszkalta, do P olski S1 wydalil, iako zolnmierz W powstaniu Polaków prztciw Rossyanom by! \ Przy ostatnun zdobyciu VV arszawy W roku 1831 nal zgina C Ï od e200 CZaSsu znikt, SIE L przyczyny Ze ich najbliZsz1 domnie man 5k ( SSOFOW I ; bycimu lub dalszem przeby waniu wiadomoSci Zadné;

przytomnym prrydanego, ab y SIt; V ich blizszego wysluchania na dzien 300 Stycznia 18917,

O all 57 4 arleg któr A « G 1830r w wielkich Jeziorach zmartego, z których auf 8, 1 des Nachtrags „- Statuts vom 29. Januar jen des Statuts

w Zberkach jako Pisarz gosPp0 |

4 58, ein. Józef Bakiewicz zas opu L

gegennahme der Eintritts

, g0, s Y N prawCczo toza

hierselbst.

O ich ZYyCcIu, teraZznicySzem PO

. , o é na wniosek tychze 1 kuratora nt

terminie celem | 7 bis 9 Uhr Morgens

ist dics durchaus unthunlich,

1847 und die betreffenden Paragrapk vom 42, Oktober 1840, namentlich die §§. 53, 94 und

Die Präsentation der sofort zurückersolgenden Acticn behufs Legitimation der zur Versammlung Erscheinenden und der Feststellung ihres Stimmrechts, so wie zur Ent- | und Stimmkarten, geschieht | in Berlin am 24. Mai c., Vormittags von 9 bis | 12 Uhr und Nachmíttags von 3 S G O In S serem dortigen Bahnhofs-Gebäude, | | gußerdem an den beiden dem Versammlungs - Termine |

voraufgehenden Tagen in dem Büreau des Direktoriums |

unserer Gesellschaft in dem Empfangs8-Gebäudc |

Es werden dabei die Actien, auf welche | Eintritts- und Stimmkarten ertheilt sind, mit einem die Jahreszahl 1850 enthaltenen Stempel verschen, und fann auf so gestempelte Actien bei ihrer etwanigen abermaligen Production für diese General-Versammlung cin ferneres Stimmrecht nicht ertheilt werden, Für spät Zureisende wird die Prüfung der Legitimation und die Ertheilung der Eintritts- und Stimmkarten ausnahms- weise noch an dem Versammlungstage in der Zeit von so weit dieselbe dazu aus- reiht erfolgen, später und am Versammlungs -Vrîe

Inhaber unterschriebenen Verzeichnisse derselben in der Gesellschafts Haupt-Kasse (am Askanischen Play Nr. 6) nicderzulegen, : : | Die Actien nebst dem Benrzeichnisse werden daselbst | zurückbehalten, und es wird dagegen cine Bescheinigung über die Stimmenzahl des Jnhabers und ein Cxem- vlar des Geschäftsberichts pro 1849 ausgehändigt wer- den, welche erstere als Einlaßkarte zur General - Ver- sammlung dient,

Die Vertreter statutenmäßig Mitglieder haben ihre beglaubigten Vollmachten Haupt-Kasse niederzulegen. : :

Besondere Anträge cinzelner Actionairs mussen |pa- testens 414 Tage vor dex General - Versammlung den! Vorsißenden des Verwaltungs Naths schristlich mitge theilt werden (§. 32 des Statuts) '

Die deponirten Actien werden vom 50. April d. J ab gegcn Aushändigung dex darüber ausgestellten scheinigungen zurücfgegeben.

Berlin, den 30, März 1890,

Der Verwaltungs-Rath der Berlin-Auhaltischen

Eisenbahn-Gesellschaft. Carl, Vorsißender.

stimmberechtigten Actionairs, welche der Gesellschaft sein mussen, ebenfalls in dex

Q

dur Vfffentlich vorgeladen, sich zu dem zu ihrer náahe- zrana O godz A 11 N ] : Die Ucbersicht der zu verhandelnden Gegenstände und ina, E f Ii Q U ren Vernehmung auf _ H l przed N I n O 7a | der Verwaltungs-Bericht können iín den leßten acht Ta- f T Koin - Ylin9encel deln S0, Sanuar 199 1, Mittags um 11 Dr, Sadu \ ppellacy Inego WYZNac zonym albo Os0DISCI gen vor der General - Versammlung von uus entgegen- i

vor dem Deputirten, Herrn Appellationsgerichts - Nefe- rendar Vatiche, hier angeseßten Termine entweder per- sönlih zu gestellen oder auf glaubhafte Weise ihren zeitigen Aufenthaltsort \chriftlih anzuzeigen, widrigen- falls sie für todt erflärt und ihr gegenwärtiges und fünstiges Vermögen ihren sih meldenden legitimirten Erben event, dem Fiskus als ein bonum vacans zuge- sprohen und ausgeantwortet werden wird. In gleicher

stawili lub o terazniéy szym ich pobyciu wiarogodnie i na pismie doniesli, w przeciwnym bowiem razic za umartych uwaZani 1 ich majatek terazmiÉySzy Ï przyszty sukcess0rom zglaszaiacym S1 1 w ylegilymo- wanemni lub teë Fiskusowi iako bonum vacans Pprzy- sadzonem i wydanem zostanie. cessorowie lub spadkobiercy wyZey wzmlankowanych osób takZe publi Zznie Zapozy wala sìe, aby sie w Tei

genommen werden. Stettin, den 5. April 1850,

———

Niewiadom! Suk

Der Verwaltungs-Rath d R. der Berlin - Stettiner Eisenbahu - Gesellschast. von Minden nah Deuy 7 Uhr 30 Min, Bormit

i

4

drr: 7A

¿5912011 (isenbahn. LEIN Bom 15. April ad tägli ch Abfahrten der Perjonenzuge:

tags, im Anschluß an den um 5 Uhr 10 Min, von

Hannover abgehenden Zug.

BRreslau-Schweidniß-eFreibur- von Minden nah Deuß 12 Uhr s N

mittags, im Anschluß an den um 11

Weise werden deren etwa nachgelassene unbekannte Er- minie tym Z wnioskami swem!t celem prowadzenia le E ¡ Gt U : i L a, R C. 5 ben und Erbnehmer hierdurch öffentlich vorgeladen, sich gitimacyi zglosili, w przeciwnym bowiem razie z pre [208] gel (X1f bahn. Hot Berlin, Dresden, celp31g, Braun}cchweig, Bremen in obigem Termine mit ihren Anträgen zu melden, da- tensyami swemi co do Sukcessyi wykluczeni zostan& | „s Die Herren Actionaire werden zu dex und Hannover eintressenden ZUgZ, mit mit Berichtigung des Erben-Legitimations-Punktes w Srodzie dnia 17go Stycznia 1850r. “ias diesjährigen i R E E E E E E E EW R verfahren werden könue, widrigenfalls \sic mit ihren Erb- Królewski Sad Powiatowy. N 0A VT opf \ S Ansprüchen werden präkludirt werden, VV y dziat pierwszy Spraw Cy wilnych. f E: F (Bene al- L 1 fammlung [180] 5 S

; j in QOuslrow,

Schroda, den 17, Januar 1850. t Königl. Kreisgericht, Erste Abtheilung für Civilsachen,

[144] Nachstehender Verkauf.

Das im hiesigen Kreise belegene und mit Zubehör auf 11,397 Thlr, 11 Sgr. 8 Pf. landschaftlih abge- hätte adelige Gut Lonczin Nr, 145, Litt. B, soll in dem

am 3, Oktober c., Vormittags 11 Uhr, [207] hastirt werden.

‘Taxe und Hypothekenschein sind ín der hiesigen Re- gistratur einzusehen,

Carthaus, den 15, Februar 1850,

Königliches Kreisgericht, 1. Abtheilung,

[4] Machstehender Verkauf. N, Das im hiesigen Kreise belegene adelige Gut War- zenko Nr, 277, landschaftlich abgeschäßt auf 5187 Thlr. | [47 b] 23 Sgr. 6 Pf., soll am 30, September c., Vormittags 11 Phr, im hiesigen Gerichts-Lokale subhastirt werden. Die Taxe und der Hypothekenschein sind in der Rec- gistratur des unterzeihneten Gerichts einzusehen, Carihaus, den 26, Februar 1850, Komglicyes Kreisgericht, 1. Abtheilung,

[841 Sub i : Subhastations-Patent M T ; R Das zum Nathlaß ‘Fi ; der Síituations-Plan, so wie die Kaufbedingungen, kön- L 5 ahlaß des verstorbenen Eigenthüm ; S Mg ge F bu-Gesellschast, i Ie ite gehörige, in der S O R Arab [in Donne von 7 bis 12 Uhr bei mir eingesehen S Ati | Vol L R Gs belegene, in dem Hypothekenbuche A E 1a Carll 4880 / + 159, verzeichnete Haus nebst 3 Ruthen erlín, den 13. Apri 50, [40b

Wiesen, na der (Sit "a Sgr. „Herichtlichen Taxe auf 5348 Thlr, 8 Sgr. 3 Pf. abgeschäßt, soll in dem O Thlr

dung der Pläflusion im Verkaufs-Termine zu melden. Frauksurt a, d, O., den 30, Januar 1850, Königl. Kreisgericht, 1. Abtheilnng,

im hiesigen Gerichts -Lokale anstehenden Termine sub- Der d anntmachung decke bat sich in betrügerischer Absicht die Charge cines Unteroffiziers der Landwehr angemaßt und ist dieserhalb rechtskräftig zu Strafe verurtheilt worden, was hiermit öffentli bekannt gemacht wird, Berlin, den 4, April 1850,

Königl, Stadtgericht. Abtheilung für Untersuchungen, ’, Deputation für Verbrechen,

Das in der Holzmarktstraße Nr, 49 hier belegene Ne- misen-Grundstückk soll meistbietend verkauft werden, Zur Abgabe der Gebote steht

äm 25. Mai d. J,, Vorm. 11 Uhr püuktlich, in meiner Wohnung Termin an. zienrath C. Westphal, Alexanderstraße Nr. 22, wird die Güte haben, an den Wochentagen in den Stunden von 9 bis 12 und Besichtigung des Grundstücks zu gewähren, Die Taxe,

Rochstraße Nr, 1, neben der Münzstraße.

e rie C eer O ORLIEE . 4A

Wilhelm Heinrich Carl Lü-

und beschlossen werden. Diejenigen Herren Actionaire,

Der Herr Kommer-

merke der Stimmenzahl versehen, zu der Versammlung dient,

3 bis 5 - den Kauflusti i / % bis 5 Uhr den Kausflustigen die Breslau, den 10, April 1850,

Justizrath Wilke I.,

am 24. August È Vo a an der “, Dormititags 115 Uhr, L L Gerichtsstelle vor, dem Obergerichts-Assessor Gra- | [200] a a aue Bere

fen D Wilehenden Lermine meistbietend ver- « æLaxe und Hypothekenschein sind in der A O.

Die ihrem Aufenthalte nah unk 1) unverchelichte Pauline Wilke, Dl Qiesenten Wilhelm Bahy, werden gufgesorvert , h bei Bevnnis

Die ordentliche Oeneral-Versamm-

lung der Berlin-Stetiiner Eisenbahn-Gesellschast, die

statutiarisch auf den legten Donnerstag des Monats M bestimmt is, findet in diesem Sabre Y

d, Je,

welcher wir die geehrten

Ga E 0 W auf den 5 Nai C.,Nachmit-

tags 3 Uhr, im Börsen-Lokale ergebenst eingeladen, Außer den nah §, 24 des Sta O 25 (b 20 Juni iuts za erledigenden Gegenständen soll: ' ;

1) in Veranlassung des Herrn Handels-Ministers zur tes gelagert, so daß mit Anfang des ersten Markttages nochmaligen Berathung und V :\chlußnahme ge- : i S : d bracht werden, ob und in welcher Art die §§, 20 und 21 des Statuts abzuändern seien

2) über die Errichtung der von Freiburg nach den e Kohlengruben zu führenden Eisenbahn nah Maß- gabe der von der Staats - Regierung zu gewaärt1- genden Vorlagen, so wie event, [lung der hierauf bezüglichen Vollmacht berathen

welche der Versamm- lung beiwohnen wollen, haben nach §. 28 des Statuts ihre Uctien spätestens am 7. Mai c. bis 6 Uhx Abends im Büreqgu der Gesellschaft vorzuzeigen oder auf eine genügende Weise deren am dritten Orte erfolgte Nie- derlegung nachzuweisen, zugleich aber ein mit der Na- mensunterschrift versehenes Verzeichniß dieser Actien in zwei Exemplaren zu übergeben, von denen das eine, mit dem Siegel der (Gesells

Verwaltungs-Rath der Breslau-Schweidnig-Freiburger

| . Berlin - Anhaltische Eisenbahn. Die diesjährige ordentliche General- Versammlung unserer Gesellschaft wird am

¿Montag den 29, April Nachm. 4 Uhr,

f S des hiesigen Börsenhauses stattfinden, zu elder L Actionairs der Berlin-Anhal-

o E ch4 Der LWollmaril durch Zoll- und Steuerfretheit sür eimn und ausgehende Wollen begünstigt, wird in diejem Jahre

abgehalten und die Wolle sou vo1 Beginn des Nark

die Herren Käufer das ganze Quantum übersehen fonnecn, Güstrow, den 14, Marz 1850. Bürgermeister und Rath,

[193]

L Ge A A 4. G5 l. 4 Lübec-Büchener Eisenbahn. Die Actionaire der Lübeck-Büchener Eisenbahn wer

den hierdurch ersucht, in den Tagen vom i

29, April bis zum 1. Mao N E ihre erste Einzahlung auf die von neun gezeichneten Actien mit funfzehn Prozent oder 30 Thlr, Pr, Ct, p. Actie, die bei der Zeichnung bercits eingeschosscnen fünf Pro- zent ausschließlich , zu beschassen und gegen Rückgabe

G

über die Erthei-

chaft und dem Ver- ber bei ber Zeichnung ihnen zugestellten Quittungen als Einlaßkarte auf Namen lautende numerirte Juterims-Actien (F.

des Statuts und Anl, D.), dur welche sie zugleich für die Einzahlung von zusammen zwanzig Prozent quittirt werden , entgegenzunehmen, E Die Einzahlung geschieht an den genannten Tagen, Morgens zwischen 9 und 1 Uhr und Nachmittags zwischen 4 und 6 Uhr, in Lübeck im Büreau der Ge- sellschaft, Königstraße Nr. 670, Als (leßter) Zahltag wird : ber 4 Mar d ausdrülich bezeichnet. Von diesem Tage an beginnt die Verzinsung der Einschüsse mit 457 pCt, für das Jahr (§, 17 des Statuts). Lübeck, den 3, April 1850, i Do Dire ou der Lübeck - Büchener Eisenbahn - Gesellschaft,

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Das Abonnement beträgt: 2 Rtble. Ur x Jahr 4 Nthlx. o £ Jahr. 8 Rthlr. - 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis - Erhöhung. - Bei einzelnen Kummern wird der Bogen mit 25 Sgr. berechnet.

+

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103.

Preußischer

faats-Anzeiger.

1850.

Berlin, Dienstag deu 16. April

Alle Post-Anstalten des Jn- uud Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, für Berlin die Expedition des Preuß. Staats- Anzeigers : Behren-Straße Ur. 57.

Ah alt

Deutschland. Deutsche Angelegenheiten. Erfurt, Verhandlungen des Volks- haujes. i Oesterreich, Wien. Die Berathungen mit den italienishen Ver- trauensmännern. Aktenmäßiger Bericht über den Bauernaufstand in Za- __gorien, Bermischtes. Triest, Dampfschifffahrt. 7 Baden. Karlsruhe, Ankunst der Herzogin Alexandrine von Sachsen- Koburg-Gotha. : Schleswig-Holstein. von Willisen.

Kiel, Armee-Befehl des General - Lieutenants

Oldenburg. Oldenburg. Landtags-Verhandlungcn, Einkommen- _ steuer-Gesch-C ntwurf, | Frankfurt. Frankfurt a. M. Beschlüsse des Senats. Verhand-

lungen der geseßgebenden Versammlung,

i I Auslanud.

Fraukreih. Geseßgebende Versammlung, Vertagung der

Debatte über die Paris-Avignoner Eisenbahn, Erwägung eines An- trags gegen eine Bestimmung des Civilgeseßbuches in Lohnstreitigkeiten,

Paris, Díe Wahlvorbereitungen, Lage der Bank, Partei-

versammlung. Vermischtes, j

Großbritanien und Zrland. Parlament. Lesung der Bill über die Grafschasisgerichte. Bill über die öffentli- hen Bibliotheken und Museen. London, Wiederversammlung des Oberhauses und Förderung irländischer Maßregeln im Unterhause, Chartistenversammlung, Parlamentarische Niederlagen des Ministe- riums,

Ftalien. Turin Nebungsmarsch der turiner Nationalgarde. An nahme des Siccardischen Geseyes, Me ssina. Tumult.

Spanien. Ma-drid. Hofnachrichten, Vergebliche Bemühungen für eine päpstliche Legion. : :

Unterhaus, Zweiie

Griechenland. Athen Frankreichs Vermittelungs-Borschläge. Ostindien, Bombay, Mißlingen britisher Erpeditionen, Handels- zustande Sörsen- und Handels - Nachrichteu. Beilage

B A: A tr dan dati Li mda B 2 iein DE » T: ua.

lrichtamtlicher Theil. DenutschlanD.

Deut(che Angelegenherten. Erfurt,

14. April, (C. C.) Die folgenden Verhandlungen des Volkshauses in der gestrigen Sißbung, welche gestern nur kurz erwähnt wurden, theilen wir hier noch ausführlicher mit.

Abgeordn. H. von Gagern erklärt, daß er die Nothwen - digkeit des Bundesstaates vor dem Eintritt in seine hiesige Wirk- {amkeit für Felbstverstanden gehalten habe. Da aber der Borredner sie geleugnet, wolle er kurz auf die Frage eingehen, Der Entwurf vom 26. Mai habe alles das in sich aufgenommen , was in den Berathungen zu Frankfurt si als _die einzig mögliche Form des Bundesstaats herausgestellt habe. Ver unglückliche élusgang der frankfurter Einheits - Bestrebungen habe die Hofsnungen sinken ge- macht, dieses abermalige Anerbieten jie aver von neuem in ganz Deutschland erwedckt. Schon damals have sich der O Laer tet, daß eine einfache Form nicht genüge, um Deutschlands Einheit herzustellen. Es zeigte sich, daß die staatliche Einheit nur im engeren Kreise darzustellen sei, daß dagegen das vom gan- zen Volke ersehnte n ationale Band eine zweite , w eiter e Form erfordere. Zwischen dem Verlangen, nur einé N 4 \chaffen und der Sehnsucht der Nation, ein A Lan! zU haben, is eine Kluft, die von uns ausgefüllt O p Wir gedenken dies dur die Einseßung des Bundes : Obet haup i zu thun. Wenn der vorige Redner dessen Souverainetät überhaup? als ein Einheits - Hinderniß bezeichnet hat, jo verwechelt er M Stellung der einzelnen engeren Krei)e und deren L berhäupter nit der des Ganzen und Weiteren. Allerdings giebt es zwischen u Anspruch Oesterreichs auf Einheit und dem Einheitswunsche Deu Y lands keine gemeinsame Lösung in einer &orn!. Das hat Ves N rei felbst anerkannt; seine Regterung und sein Volk P mit Zustimmung der ósterreichischen Abgeordneten g a cchlüsse der frauffurter National-Versammlung und forderten Selst- ständigkeit ohne Deutschland. (Ler Redner verliest eine dieje De= hauptung hestätigende Adresse der wiener Bürgerschaft, welche in allen Theilen des Reichs Widerhall _ gefunden hat.) Darin liegt aber noch leine Berechtigung für die Behauptung, daß Deutschland überhaupt nicht zur Einheit gelangen dürfe. Wer diese Behauptung im Namen Oesterreichs aufstellt, be- greift nicht, wie gerade Desterreid) dadurch gestärkt wird, daß Deutschland Krast gewinnt, Vas nominell untergeordnele deutsche Element in Oesterreich bedar] _gegen die fremden Nationalitäten, welche es beherrschen soll, der Stüße an einem krästigen und eini- gen Mutterlande. Wenn wir also hier den Bund ließen, wenn wir uns dur Einheit frästigen, o geschieht dies nicht allein in unserem, sondern auch in L esterreihs Interesse. Hierdurch allein werden wir im Stande sein, eine Stellung im Kreise der europl- {en Nationen einzunehmen, in welcher Deutschland e Sprache “hren fann, die es bisher nicht hat gewinnen fönnen, Deutschland own wischen der Fluth der Hossnungen und der Ebbe der Be- Méchturigen. Drei Creignisse haben neuerdings die On Hoff- nungsfluthen gesteigert : l) Die Konsolidirung der connne Een Staatsform in Preußen, 9) die Vorlage des müncener N: Entwurfs, 3) die Thronrede des Kömgs von Wourltem A Bie die erste uns po'sitiv nüßte, so die beiden G E L in- dem sie die Schwäche und Haltlosigkeit e Fein V 0s E, Diese drei Ereignisse waren ein Sieg der Wahrheit gegenten e ia System der -Lüge und der Leidenshast, Der A Ent- wurf vom 26, Mai {ließt zwe! besondere Zweke E L) den, eine Verfassung für die ganze deutsche Nation anzubahnen, 2) den,

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die Modificationen festzustellen, welche nothwendig sind, um den Bundesstaat sofort abzuschließen und ihn zur vollendeten Thatsache werden zu lassen. Der leßtere Zweck ist uur eine Vorbereitung für jenen, den weiteren. Dieser vorbereitende Schritt ist ein nothwen= diger. Als solchen haben ihn auch die Regierungen der beigetre- tenen Staaten erkannt, natürlich auch die preußische, deren desfall- sige Ansicht wir dur die gestrigen Erklärungen bestätigt gesehen

haben. És giebt aber eine Partei unter uns, welche glaubt, einer solchen Anbahnung zum großen deutschen Werke entgegentreten zu müssen. Sie führt fheoretische Gründe dagegen an. Theoretisch aber láßt sich die Frage nicht lösen und wir müssen bekennen, vaß auth die Herstellung des engeren Bundes nur ein praktischer Versuch is. Zweck und Ziel aber verdienen, daß si ihm die besten deutschen Kräfte an- ließen. Wir haben es für jeht vorzugsweise mit den Regierun- gen zu thun. Sie verlangen Aenderungen der Vorlage. Wir ha- ben uns bereit erklärt, sie so zu gewähren, wie sie verlangt werden. Nur Eines dürfen mir dabei nicht unberüdcksichtigt lassen, daß näm- lih der Rechisboden festgehalten werde. Wenn dies - hon für Preußen wichtig ist, so noch sehr viel mehr für uns Nicht-Preußen. Man hat das Festhalten des blos formellen Rechtsbodens als un- erheblih bezeihnet. Aber der formelle Rechtsboden wird hier zum materiellen. An den kleinen Staaten erweist sih dies am deutlichsten. Die Organe des Rechts und der Ordnung sind in ihnen so gelockert, daß sie zu Grunde gehen, wecnn sie ihnen dur Lösung des rechtlichen Bundesbaudes den Vorwand zum Rücktritt vom Bündnisse geben. Dies zu verhindern, liegt nicht nur in der Hand Preußens, sondern auch in seinem Beruf. Es hat die Auf- gabe, Deutschland stark zu macheu und zu erhalten. Das kann es nur, indem es die kleinen Staaten an sich fesselt, und dieses nur, indem es den Rechtsboden festhält. Entziehen Sie uns daher nicht den Rechtsbodenz; er giebt uns die einzige Möglichkeit , uns für Deutschland zu erhalten. Als Beispiel dienen Jhnen die beiden Hessen. Verlassen Sie den Weg, welchen Sie bisher eingeschlagen haben, so werden die hessischen Lande durch allerlei Jutriguen und Machinationen fast wider ihren Willen dem Bunde entrissen wer- den. Is es Ihnen aber ein zu geringer Preis, sie festzuhalten, so wollen Sie den deutshen Bundesstaat nicht. (Bravo!) Nur Eins kann uns retten, daß nämlich die preußische Regierung beharrlih den eingeschlagenen Weg verfolgt. Giebt die reußische Regierung den Rechtsbodeu auf, so wird man ihr vorwerfen sie habe nur die kleinen Staaten an sich ziehen wollen, Ich ‘sage nicht, daß dies ihre Absicht sei; sie würde aber dur das Aufgeben des Rechtsbodens Gründe für diese Annahme liefern ‘vie bisher nicht bestanden habenz um so mehr, da dieser Vertrag durch zwei Stellen in den Reden des Vorsißenden des Verwaltungs - Rathes Unterstüßung findet. Sagen sie auch nicht, taß es leid últia Fei

: ( 3 0 S : f « , wie viel Staaten dem Bunde beitreten. Vielmehr gilt L S je kleiner der Bund abgeschlossen wird, desto \{wächer ist die Hoffnung, daß er größer werde. Daran halten Sie fest! Sie haben die Verpflichtung dazu. Bundestreue ist auch ein Geseb, ‘eben so erhaben und achtbar wie alle jene, die in ihren Verfassungen und Landesgeseßen stehen. Sie sind zur Herstellung des Bundes verpflichtet und wir bedürfen seiner, Freilih können wir Nicht - Preußen für jeßt dem Bunde nur weuig bieten. Das aber is ein Großes, daß Sie den Glauben der Nationen nicht {wäcen; es ist ein reicher Gewinn, wenn Sie das Vertrauen, den Glauben an das Recht und diejenigen, die es handhaben, befestigen und für si h ge winnen. Sie dürfen keincn der Bundesgenossen verlieren. Stehen Sie nur mit wenigen s{hwachen zusammen, so können Sie mit die- ser Verfassung keinen Bundesstaat \ha}ffen. ODhne die Vortheile eines großen zu erringen, können Sie die Beschränkungen, welche Zhnen der kleine auferlegt, (z. B, Fürsten - Kollegium) nicht er- tragen. Sie würden si dadur selbst schädigen. Den Bundes staat zu gründen, ist nicht nur Preußens Recht und Pflicht, es ist auch sein Jnteresse, Sie haben die Macht, meine Herren, üben Sie sie! (Lautes anhaltendes Bravo !)

Abgeordn. von Vin cke (Bochum) verlangt von dem Präsk- denten, daß er seinen Antrag auf S@luß der Verhandlungen vor das Haus bringe.

Der Präsident erklärt, daß der Einreicher des Antrags 1hn auf die Bemerkung zurückgezogen habe, daß nah der Rede des Abgeordneten von Gagern ® Redner für die Annahme der Ver fassung, und nur 7 dagegen gesprochen haben würden. Wenn dies nicht geschehen wäre, würde es der Erinnerung des Abgeord- neten von Vincke nicht bedurst haben. Der Abgeorduete Buß hat das Wort.

Abgeordneter Buß findet so viel Uebereinstimmung zwischen der Verfassung vom 26. Mai und der ósterreichishen, daß Oester- reih schr wohl in den hier zu gründenden Bund mit eingefügt werden könne. Er findet sogar die österreichische Verfassung viel besser, viel constitutioneller, als die unsrige. Die Begründung die- ser seiner Ansicht set er der nach und nacl sich auflósenden Ver sammlung sehr ausführlih aus einander und hält dafür, daß ODester- reih in beiden Fällen, sei es, daß es sein Centralisations - System beibehalte oder es aufgebe, sih geeigneter gezeigt habe, cinen deut {en Bundesstaat zu gründen. Ex nennt es Kleinmuth, daß man sih vor den österreichischen Slaven fürchtet, während man es doch immer als die Mission der Deutschen bezeichnet habe, dieselben zu erziehen, Dem münchener Verfassungs-Entwurf tritt er jedoch eben so ent schieden entgegen, als dem vom 96. Mai. Die Verderblichkeit des leßteren erl4utert er unter Anderem durch folgenden Passus: da neuerdings das Opponiren die meiste Ehre bringt, so wird dies sog. Volkshaus nichts Andercs sein, als ein Zusammenschieben von allen Oppositionen aus 26 deutschen Kammern. (Große Heiterkeit.) Endlich kommt der Redner mit seinem wahren Gedanken heraus. Er verlangt nänm- lich die Gründung einer Direktorial-Regierung mit beigegebener Reichsregierung. Diese seine deutsche Bundes=-Idee entwickelt er ganz ernsthaft unter fortwährender Heiterkeit der theils zusammen- stehenden, theils durcheinandergehenden und konversirenden Mit= glieder, Mehrmals muß er sih die Hülfe des Präsidenten erbitten,

und die allgemeine Aufmerksamkeit zu fesseln gelingt ihm ‘nur dann, wenn er Säße ausspricht, wie: „Jh glaube, daß die deutsche Nation nicht mit Theilnahme nach Erfurt sieht, sondern mit Neugier.“ Er versichert übrigens, daß er sich der Nichtzustimmung der Versammlung vollkommen bewußt sei. Jedoch bei den unleug- baren Hindernissen, welche sich der Bildung des hier projektirten Bundesstaates entgegenstellen, habe er es für nöthig gehalten, ne- ben dem münchener Plane und dem vom 26. Mai auch den Buß- chen der deutschen Nation vorzulegen.

“Der Präsident des Verwaltungsrath, von Radowiß, berichtigt zunächst dahin , daß der Plan, Deutschland in se{chs Gruppen zu zerlegen, nicht von Preußen ausgegangen sei. Derselbe sei von anderer Seite gekommen und habe bei Preußen stets entschiedenen Widerstand gefunden. Er könne nicht anders , denn als unheilvoll für Deutschland bezeichnet werden. „Gott möge unser Vaterland davor behüten, daß es in ses verschiedene Deutschlands auseinan- dergerissen werde!“ Was den Antrag betreffe, welcher in Nr. 4 der Drudcksachen vorliege, so könne er den gegen ihn angeführten Gründen feine neuen mehr hinzufügen, er müsse aber seine wohl- erwogenen Ansichten dahin aussprehen: „Der Antrag, wié er vorliegt, erleihtert nicht, sondern ershwert, ja ih sage es mit tiefem Schmerz gefährdet vielleicht ern sli ch das Zustandekommen des Bundesstaates. Ich stimme da- gegen !

Der Antrag auf Schluß der Debatte wird unterstüßt und mit erhebliher Majorität angenommen.

Abgeordneter von Manteuffel (Berlin) erhált das Wort zu einer persönlihen Bemerkung: „Der Abgeordnete für Monsheim (Gageru) hat sich wiederholt an die Leiter der preußischen Politil gewendet. Er hat ihnen Rath ertheilt. Wir nehmen guten Rath sehr gern an, am liebsten, wenn er von einem so hochgeachte- ten Manne kommt. Der verehrte Redner hat aber auch die Kon- sequenzen bezeichnet, welhe, wie er meint, dann eintreten müßten, wenn wir nicht nah seiner Ansicht stimmen. Hiergegen muß ich Ver- wahrung einlegen. Wir werden hier, wie überall, streng nach un- ferem Gewissen handeln, Wir werden nit, wie er gesagt hat,

einen Trauerflor aufsteckden an Stelle der deutshen Einheitsfahne.

Wir werden vielmehr die große teutsche Fahne festhalten und hoch

zutragen wissen, wo es Zeit ist, aber obne Ueberstürzung! Zulebt erhält noch das Wort der Berichterstater Camphau-

sen: Der gute Wille der Versammlung, ihre Beschlüsse mit den

Wünschen der Regierung in Einklang zu bringen, habe sch hier

genügend kund gegeben. Er könne daher die Bemerkung nicht un terdrücken, daß er in dem drohenden Rath, wie ihn der Präsident des Verwaltungsrathes so eben der Versammlung ausgesprochen, jede Begründung vermißt habe. Es sei weder irgend etwas gegen den Weg welchen die Versammlung einschlagen wolle, angeführt, noch auch ein anderer bezeichnet worden. EineVersammlung, wie die gegenwärtige, habe wohl das Recht, zu verlangen, daß in einer so hohwihtigen Frage ihr nicht eine bloße Autoi ität entgegengestellt werde. Dic Stellung des Verwaltungsrathes zur Versammlung sei nicht eine solche, die ein derartiges Verfahren rechtfertige. h / Der Berichterstatter geht sodann auf die auêführlihe Wider- legung aller derjenigen Gründe und Bedenken ein, welche gegen das Zustandekommen des Verfassungswerkes Überhaupt, oder speziell gegen den Bodelschwingshen Antrag erhoben worden sind Die Aufstellungen der Abgeordneten Reichensperger, Buß und Stabl werden nacheinander beleuchtet und ebensowohl die Widersprüche aufgedeckt, in welhe der Leßtere sih (besonders in Betreff des Veto) verstrickt hat, wie auch die Ansichten Jener über unser Verhältniß zu Oesterreich als durchaus irrig dargethan. Daß Letterer auf die Vorschläge des Einen eingehen werde, sei eben so unwahrscheinlich als daß der Kaiser von Rußland sich von einigen fleinen deutschen Fürsten in seinem Recht, Krieg zu führen, werde beschränken lassen; und die Art, wie der Andere sich den Beitritt Desterreichs denke, habe für uns ebensowenig Werth, als wenn ein kleiner deutscher Fürst erfláre, er trete mit seinen und sämmtlichen Staaten des Kaisers von China in den deutishen Bund. Dem Einwande gegenüber daß der jebigé Beschluß des Parlaments die Verfassung nicht rechtskräftig mache, führt der Redner den aktenmäßigen Nach weis, daß die preußische Regierung zu jeder Zeit sich durch dic Zustimmung des Parlaments für gebunden erachtet habe. F handele sich hier aber nicht allein um das positive Recht, son dern um Befriedigung der Bedürfnisse des deutschen Volkes, um seine gerechten Hoffnungen, und schon diese allein wäre er wenigstens (der Redner) zu täuschen niht im Stande. Nachdem der Bericht erstatter sodann noch ausführt, wie man sich eine viel zu groß Vorstellung von den Schwierigkeiten mache, welche einer lünftigen zweckmäßigen Aenderung der Verfassungsbestimmungen entgeg ständen, nachdem er endlich die Vortheile beleuchtet hatte, welch Beitritt des Parlaments zum Bodelschwinghschen Antrag i sich bringe, mahnt er ernstlih zur Annahme. Der Redner erklär indeß \ch{ließlich, daß er schr wohl die schwierige Stellung begreife, in welcher sich die preußischen Minister zu dieser Frage befinden, da von ihnen weder zun erwarten noch zu fordern sei, daß fie fün die unveránderte Annahme eines Verfassungs - Entwurfs stimmten, in welcher sie mehrfache Veränderungen wünschen müßten, Das Resultat der Abstimmung is bereits in unserem gestrigen Blatte mitgetheilt worden. : Berichtigung. Jn unserem gestrigen Blatte muß es zu Anfang heißen : Nachdem der Präsident das Eingehen eines Ent schädigungs-Antrages von 200,000 Rthlr. eines Privatmannes an das Königreich Sachsen 2c.

Hesterreih. Wien, 13. April. Graf Montecuccoli wird dieser Tage hier erwartet. Er is hierher berufen worden, um der Kommission der lombardisch-venetianischen Vertrauensmän ner zu präsidiren, Dieselbe wird, dem Wanderer zufolge, hier alle \{chwebenden Finanzfragen zwischen Oesterreich und dem lom- bardish-venetignischen Königreich regeln, In Betreff der Organi=