1850 / 137 p. 2 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

11, Alle anwesenden Königlichen Kammerherren paarweise , #0 daß die Jüngsten vorangingen ; :

[11l, Die Kavaliere Sr. Hoheit des Erbprinzen von Sachjen Meiningen.

[V. Die von Sr. Majestät dem Könige der Prinzessin Brauk und dés Erbprinzen Hoheit zur Aufwartung gegebenen Kammer herren und Adjutanten, nämlich bei Jhrer Königl. Hoheit der Prin- zessin Braut: die Königl. Kammerherren von Zastrow und Freiherr von Simolin+ bei Sr, Hoheit dem Erbprinzen: der „Major und Commandeur des Garde-Kürassier-Regtments Freiherr von Lauer und der Rittmeister von Rauch von der Garde du Corps. S

V, Das Hohe Brautpaar. Die Schleppe Jhrer Königl. Ho- heit trugen vier Damen: Fräulein von Maßow, Fräulein von Schuckmann, Gráfin von Brühl, Gráfín von Hade. Lie Gräfin von Waldersee, als für dit Dauer der Feierlichkeiten Oberhofmei- sterin Ihrer Königl. Hoheit, seitwärts neben der Schleppe Höchstderselben.

T D E paarweise,

/ VII. Se.

T A, zogin von Sachsen - Vei

ang

bersten, Oberen und Hofchargen Sr. Majestät Maiestáät Ter König führten Tbe Hoheit die Hel

ningen (als Durchlauchtigste Mutter des hohen Bräutigams). Die General Adjutanten und die Flúgel- Adjutanten Sr. Majestät des Königs folgten Allerhöchstdenselben ; der Hofstaat Jhrer Hoheit der Herzogin und der Hóöchslderselben

zur Aufwartung beigegebene Königliche Kammerherr, Graf Pfeil,

hinter Jhrer Hoheit. Zwei Pagen trugen die Schleppe Ihrer Hoheit. VIIL, Jhre Majestät die Königin, geführt von Sr, Hoheit

dem Herzog zu Sachsen - Meiningen (als Durchlauchtigsten Vater des Hohen Bräutigams). Rechts neben der Schleppe Jhrer Ma jestät der Königin ging die Gräfin von Brandenburg. Zwei Da men trugen die Schleppe Ihrer Majestät: Fräulein von der Mar=- wiß, Gräfin von Dönhoff. Links neben der Schleppe Ihrer Via ¡estät die Gräfin Malyau. Der Oberhosmeister Freiherr von Schilden trat Jhrer Majestät vor. Die Adjutanten Sr. Hoheit des Herzogs zu Sachsen-Meiningen hinter Höchstdenselben,

Hierauf folgten die übrigen anwesenden Höchsten Herrschaften in der von Sr. Majestät für dieses Mal, unbeschadet bestehender Rangyverhältuisse, befohlenen Reihenfolge.

Die Oberhofmeisterinneu Jhrer Königlichen Hoheiten ter Prin- zessinnen gingen neben der Schleppe Jhrer Königlichen Hoheiten, die von zwei Pagen getragen wurde , die Hofdamen hinter derselben, Die Kavaliere gingen vor ihren Herrschaften her, die Adjutanten hinter ihren Prinzen,

Der Zug ging durch den runden Saal und die daranustoßenden Zimmer bis zur Kapelle , woselbst Jhre Königlichen Hoheiten die jüngeren Prinzen und Prinzessinnen des Königlichen Hauses Sich

mit Jhrer Begleitung inzwischen eingefunden hatten.

Der Ober - Hofprediger Ehrenberg empfing das Hohe Brau!

862 Hohen neuvermählten Paares aus, welche auf ein gegebenes Zeichen von den anderen Tafeln wiederholt ward. Das Musik-Corps des zweiten Garde-Regiments zu Fuß blies Tusch. 5 j

Se. Majestät ertheilten hierauf den Hofstaaten die Erlaubniß, sih an die für sie servirten Tafeln zurückzuzichen. Gegen das Ende der Tafel stellten sich solhe wieder hinter die Stühle ihrer Herrschaften, um vörzutreten oder zu folgen, nachdem die Tasel von Sr. Majestät aufgehoben worden,

Zum Ende der Tafel begaben si die zum Faeltanz befohle nen Wirklichen Geheimen Räthe und Staats-Minister in den Saal vor der Gallerie, in welchen, nah aufgehobener Tafel, die Aller- höchsten und Höchsten Herrschaften cintraten.

Nachdem die Allerhöchsten Herrschaften unter dem Thronhim- mel Plaß genommen hatten, ertheilten Se. Majestät den Befehl zum Beginn jener Ceremonie an den Ober - Marschall, Freiherrn von Werther. Der Fackeltanz begann nunmehr in folgender Art: Der Ober-Marschall, Freiherr von Werther, mit dem großen Ober-Mar \challstabe in der Hand voran; ihm folgten die dazu berufenen Wirklichen Geheimen Räthe und Staatsminister mit weißen Wachs- fackeln, paarweise, nach dem Alter ihres Patents; das Hohe ncu vermählte Paar, welches unter dem Vortritt der eben bezeichneten Personen einen Umgang im Saal machte.

Jhre Königliche Hoheit die Erbprinzessin näherte Sich Sr. Majestät dem Könige und, nachdem Höchstdieselbe Se. Majestät zum Tanze aufgefordert, begann ein neuer Umgang.

Jn ähnlicher Weise tanzten Höchstdieselben mik allen Prinzen, welche Sich in dem Zuge befanden, nah der vou Sr. Majestät für diesen Tag befohlenen Ordnung.

Se. Hoheit dex Erbprinz tanzten hieraus in eben der Art mit Jhrer Majestät der Königin und mit allen anwesenden Prinzessinnen.

Die Musikchóre der zweiten Garde-Kavallerie-Brigade beglei

teten ten Fackeltanz. Nach beendigtem Fackeltanz begaben Sich

Jhre Majestäten der König und die Königin und die Höchstcn Herrschasten in die dem Saale gegenüber liegenden Hautelissen

immer.

Hier ward die Königliche Krone mit den Juwelen den Beam- ten des Krontresors. wieder überliefert und, nachdem von der als Oberhosmeisterin fungirenden Gräfin von Waldersee das Strumvf band ausgctheilt worden, wurde der Hof entlassen.

14 Uhr hat der Kir

Berlin, 19, Mai. Heute Morgen : 8 zu Charlot

gang des hohen neuvermählten Paares in die Kapelle tenburg stattgefunden.

Nachmittags um 55 Uhr Cour bei dem Paare in dem Königlichen Schlosse zu Berlin.

hohen neuvermählten

Denen, 10 Ma N Der ist nachstehende Bekanntmachung erscheinen : E

„Vermöge des zwischen Jhren Hoheiten dem Fürsten Friedrich ilhelm Konstantin von Hohenzollern - Hechingen und dem Fürsten

vaar beim Eintreten in die Kapelle und geleitete Höchstdasselbe zum Altare.

Jn der Kapelle befand sich schon der die Trauung verrichtende Hofprediger Snethlage vor dem Altare, hinter welhem die Geistlich feit stand , und ging mit den beiden ihm assistirenden Hofpredigern dem Hohen Brautpaare einige Schritte entgegen.

Se. Hoheit der Erbprinz stellten Sich zur Linken der Prin zessin Braut; die Allerhöchsten unT Höchsten Herrschasten im Halb- freise um das Hohe Brautpaar.

Der Hofprediger Snethlage verrichtete nunmehr die Trauung.

In dem Augenblicke, wo das Hohe Brautpaarx die Ringe weselte, wurden dreimal zwölf Kanonenschüsse abgejeuert,

Nach ausgesprochenem Segen begaben Sih Se. Majestät der König, Ihre Majestät die Königin und die Höchsten Herr chaften in der vorhin angeführten Ordnung nach dem blauen Zimmer neben der boisirten Gallerie zurück, wo Jhre Majestäten und die anwesenden Höchsten Herrschaften dem Hohen Brautpaare die Glückwünsche abstatteten. Hierauf begaben die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften Sih nah dem Saale in dem oberen Stock des neuen Schlosses.

Se. Majestät der König und Jhre Majestät die Königin scb ten Sich mit dem Hohen Brautpaare an den unter den Thronhim mel gestellten Spieltisch. Die Königlichen Prinzen und Prinzessin nen und Höchsten Herrschaften seßten Sich gleichfalls zum Spiele.

Die Hofchargen standen hinter dem Stuhle Sr. Majestät. Der Oberhofmeister Freiherr von Schilden hinter dem Stuhle Ihrer Majestät der Königin, die Kavaliere hinter den Stühlen ihrer Herr chaften, so wie die Damen hinter denen der Prinzessinnen.

Die \áämmtlichen anwesenden Damen und Herren waren den Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften in den Saal des neuen Schlosses gefolgt, näherten sich den Spieltischen und machten Ihren Majestäten dem Könige und der Königin, dem Hohen Brautyaare und den Durchlauchtigsten Eltern Höchstdesselben ihre Cour, in ununterbrochener Reihe vorshreitend. Während des Spiels wurde eine Fest - Cantate aufgeführt, Se. Majestät been digten das Spiel , sobald der Hofmarschall Graf von Keller das Souper annoncirt hatte.

Hierauf bildete sich aufs Neue der mehrbeschriebene Zug und die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften begaben sich, gefolgt von dem zum Souper eingeladenen Damen und Herren, nach der an- stoßenden großen Gallerie.

_ Diejenigen Personen, welche nicht zu denen in der Gallerie ausgestellten Nebentafeln Einladungskarten erhalten hatten, hatten si unmittelbar nah der Cour in das untere Geschoß zurübege- ben, woselbst Büffets servirt waren.

In der großen Gallerie befand sich die Königliche Ceremo- nicentafel, an welher Jhre Majestäten, das Hohe Braukt- paar und sämmtliche Höchste Herrschaften Plat nahmen, und zwar S 0s Mitte der Tafel, Jhre Königl. Hoheit die Erbprinzessin und R dex e von Sachsen - Meiningen ; dem Hohen Geaudaare zur Kehten Se. Majesät der König, und noben Aller Ut Linken Abe Î e Hoheit die Herzogin von Sachsen-Meiningen ; i / )zre Majestät die Königin, und neben Allerhöchstder selben der Herzog von Sathsen-Meiningen Hoheit,

_ Sobald Ihre Majestäten und die Höchsten Herrschaften Sich niedergelassen hatten, traten die dazu befohlenen General - Lieute- e O A und von Prittwiß an die beiden Enden der

\ egten die Speisen vor. Sie gaben dieselben de ;

ihnen stehenden Kammerlaka : gaben iejelben den hinter den functionirenden Zofe Vet Ditle den Pagen, und die Pagen

Außer der Königlichen Ét I A oberen.

noch fünf Tafeln Mint est Ae waren in der Gallerie

Präsident, General g K I 20 Atplhete

avallerie Graf vou Branden-

burg, anstatt des durch K i i Fürsten zu Wittgenstein ; c E a Ga e

E j der auswärtigen s g A von S(hleinißz Z) der General der S ti o angetz 4) der Ober=-Marschall Freiherr von Werther ;

5) der General-Adjutant, Geg Honneurs machten, eral

Sr. Majestät ward der Wein durch d b nim überreiht, Allerhöchstdieselben Maden vie “Gesundheit Ves

tieutengnt vou Neumann die

Karl Anton von Hohenzollern-Sigmaringen unterm 3. Februar d. J. abgeschlossenen Haus=-= und Familienverirags hat mit dem 1sten d. M. das gesammte fürstlih hohenzollern hehingenshe Haus- und Fidei- fommiß - Vermögen mit den dazu gehörigen Aktiv - Kapitalien, Gu tern und Liegenschaften nebst deren Pertinenzien und densclben zu stehenden Rechten, so wie den auf denselben haftenden Lasten, Pas siven und Verbindlichkeiten, sammt dem betressenden Beamten -= und Dienerpersonal an Se. Hoheit den Fürsten Karl Anton von Hohen zollern - Sigmaringen, dessen Erbrn und Nachkommen in denjenigen Rechtsverhältnissen, wie solche Se. Hoheit der Fürst Friedrich Wil helin Konstantin selbst besessen haben und zu besißen berechtigt wa- ren, so wie mit den in gedachtem Vertrage enthaltenen weiteren Be stimmungen, überzugehen, und ist demzufolge diese Uebergabe zwischen ten Unterzeichneten, zu diesem Akte von Jhren Hoheiten besonders Bevollmächtigten, förmlich voUzogen worden. Hechingen, den 10. Mai 1850, von Giegling. von Weckherlin.“

Hesfterreich. Wien, 18. Mai. Nach Berichten vom Kal serlihen Hoflager in Triest wird Se. Majestät der Kaiser erst am 23sten in Wien eintreffen und nit der Kaiserlichen Familie zugleich das Lustschloß in Schönbrunn beziehen, Am 28s\ten wird Se. nigliche Hoheit der Großherzog von Toscana mit ciner Familie hier cintreffen,

Am 15ten d. M. traf wieder eine Rate der Kriegsentschädi gungs-Summe, welche Piemont an Oesterreich zu zahlen hat, dier cin und wurde ihrer Bestimmung zugesührt,

Tie M N D) Se. Majestät unternahmen heute Vormittag eine Fahrt nach Lipizza. Um 5 Uhr waren viele der hiesigen Autorttäten und der Bürgerschaft zur Kaiferlichen Tafel gezogen. Abends bechrten Se, Majestät das festlich erleuchtete Theater Maurouer mit Jhrem Besuche. Nach dem Theater findet ein von der Nationalgarde veranstalteter Fackelzug mit Serenade statt. Se. Majestät haben sich bestimmt, Ihren Aufenthalt bis zum Abend des 18, Mai zu verlängern,

Triest, 16. Mai. (W. Z.) Den heutigen Morgen widmeten 1 I ; t

Se. Majestät der Besichtigung der hiesigen Spitäler und mehrerer anderer Wohlthätigkeits - Anstalten und öffentlichen Institute. Um 12 Uhr begaben sich Se. Majestät an Bord eines Dampsboots und verfügten sich in die Nähe von Capo d’Istria, wo die in der Rhede von Triest liegenden Kriegsschiffe zu einem See - Manöver und Scheingefcchte aufgestellt waren. Um 5 Uhr kehrten Se. Majestät im besten Wohlsein nah Triest zurü und versammelten abermals viele der Civil- und Militair-Autoritäten zur Tafel. Heute Abend ijt Theater paré, um 11 Uhr Nachts werden sich Se. Majestät am Bord des Kriegs-Dampfbootes „Custozza““ nach Pola begeben und morgen Abend wieder nah Triest zurückkehren. Uebermorgen , den [8ten d. M. Nachmittags, findet die Abreise nach Görz statt. Am Nachmittage des 1Iten d. M. werden Se. Majestät bis Kamfreit reisen und am 20sten in Klagenfurt eintreffen, von dort, nach ei

ncm Aufenthalte von cinèm Tage, die Rückreise nah Wien an treten, Haunover. Hannover, 11, Mai, (Hann. Ztg) Mit

Zustimmung beider Stände - Kammern, ist Harburg, vorerst auf die Dauer des Steuervereins, zum Freihafen erhoben worden.

Hessen und bei Nhein. Dari stadt, 17, Mar, (Darmst. Ztg.) Ihre Königliche Hoheiten der Herzog und die Herzogin von Genua haben, auf ihrer Reise von Berlin über Köln kommend, gestern dem Großherzoglichen Hose einen Besuch ahb=- gestattet.

„Gießen, 16. Mai, zurückgetretenen Hofgerichts = Rath Völker meister von Buseck einstimmig zum Abgeordneten ins nah Erfuxt gewählt. Ï E

& Sachseu-Weimar. Weimar, 17, Mai. (D. A. Z,) E neueste Regierungs - Blatt bringt den Vertrag über den An- {luß ver Fürstenthümer Reuß und Schwarzburg an das für die sämmtlichen sächsischen Herzogthümer {on bestehende Ober-Appella=-

(Darmst. Ztg.) An die Stelle des wurde heute der Forst Volkshaus

tionsgerict in Jena; wodurch also diese Behörde nunmehr den höchsten Gerichtshof für die sämmtlichen thüringischen Staaten bil det, Ferner enthält dasselbe Geseßblatt den Vertrag, vermöge dessen vom 1. Juli d. J. an cin gemeinschaftlihes Apyellationsgericht für das Großherzogthum Weimar und die \{warzburgischen Fürsten thümer besteht, welches in Eisenach seinen Siß hat. Von den Mit gliedern dieses Kollegiums ernennt Weimar einschließlich des Prä sidenten sechs, und die s{hwarzburgishen Fürstenthümer drei. Fer ner wählt die erstere Regierung den bei diescm Gerichte angestell ten Ober-Staatsanwalt, und die letzteren deu Gehülfen. Die Auf sicht über den Geschäftsgang bei dem Appellationsgerichte is un- ter den drei Regierungen in der Weise verthcilt, daß die weimari- {e sie immer die ersten zwei Jahre und die schwarzburgischen ab wechselnd das dritte Jahr führen. Jn seinen Erkenntnissen nennt sich der Gerichtshof immer nach demjenigen Staate, aus welchem die Sachen an ihn gelangen; also entweder Großherzoglich {ächsisch oder \{warzburg-rudolstädtish oder \{warzburg-sondershaujenscches Appellationsgericht. Nach einer anderen Ministerial - Berordnung tritt das wichtige Justitut der Bezirks Ausschüsse, welche, aus freten Wahlen der Gemeinden hervorgehend, gewissermaßen die zweite Jnstanz zwischen den Gemcinde-Behörden und dem Ministerium bilden, bereits mit dem 1. Juni ins Leben, während Det rur Einführung unserer neuen, auf fast demofratischer Grundlage rubßenden Gemeinde-Ordnung auf den 1. August festgeseßt ist. Hin sichtlich der Bezirks-Ausshüsse empsiechlt da: Ministerium selbst zu Vermeidung engerer Wahlen DI IBahlkandiTraten.

Termin

vorherige Verständigungen Uber Dic

Gs A t „a2 f a 6 P R 0 SH C0 0 Fraufreich. Geseßgebende Versammlung Sihung vom 16. Mai. Len Vorsiy führt General Bedeau Laurent, l’Ardèche, de Flotte, Laudrin, Baucel, Chaix und andere Von

L tagnards legen jeder mehrere Antiwahlresorm-Petitionen nieder, Der Marine-Minister verlangt einen Suvplementa1

ird der Kommission zugewiesen. An der Tagesordnung 1! Pi catory?s Juterpellation in der griechishen Frage. Der M iniste1 der auswärtigen Angelegenheiten: „Ich habe leßten Sonn

abend die Ehre gehabt, Sie von dem Einlaufen betruübender unl unerwarteter Nachrichten aus Griechenland in Kenntniß zu jeßen. 7 7

- redit,

Die Regierung hielt es für ihre Pflicht, von England Erflärung zu fordern. Die Antwort wax nicht der j zu er=- warten das Recht hatten. Der Präsident der Antrag des Minister-Raths unseren Gesandten von (Dreimaliger Beifall.) Um der Bersamml!lu zu diesem Entschlusse bemüßigt fanden,

4 E L,

gerufen. in welcher Weise wir uns

glaube ich das von mir an unseren Gesandten gerichtete f lesen zu müssen.“ Der Minister cerliest das Schreil darin, Frankreich habe nur in gütlicher uni herbeigelassen, in der zwischen England und Griechenland

friedl

den Frage zu interveniren; Man habe fur die Bauer der gui die Einstellung der Feindseligkeiten versprochen. Dicjcs Verspre( nicht erfüllt worden, Es habe: daher der Gesandte Frankreichs Lord Palmerston eine Abschrift gegenwärtigen Schreibens mitizuth( len und sofort London zu verlassen. (Beifall.) T ster fa! ort See QUE auf diefe Angelegenheit bez den Tisch des Hauses, damit die Versammlung nebme. Sie wird ohne Zweifel sih dahin entscheiden, da} vo1 fung der Akten eine gründliche Debatte nit slatthaf! ( ¿llen Seiten: Zum Dru) Dey Praqtden! tenstücke würden gedruckt werden. Heftige Aufregung Die Sißung wird auf eine längere Zeik aufgehoben, ¿ur Ministerbank unt bekomplimentirt den General Lahitte. Lek hafte Gruppen bilden sich überall. Bei Sibung überreiht der Minister der ü enen Ero eren eine Kreditforderung von 60,000 Fr. für dringende Reparaturen am Palaste zu Versailles. Auf der Tagesordnung folgt die Ge \ammtdebatte über das Einnahme-Budget vou 18090. Urt. 4 | Steuer-Erhebung geschieht überall nach Tabelle a., Don bestehenden

(ole geht

Iiederervssnung de1

Ne S U

Gesetzen gemäß.“ Chavoix beantragt cine Verminderung d Preises der Jagd-Erlaubniß um 5 F! Bir mit 411 gecgaen 412

cktimmen verworsen,. Berard wtll diet Le auf 2001

herabgeseßt wissen. Wird ebenfalls verworfen. Kolb BVerna1 \chlägt für §. 4 des Ausweises a. hinter den Worken Kajernen unkosten nach Gesch vom 15. Mai 15158" solgenden ZUja vor: „welche vom Octroiertrage für Einhebung des Centime al gezogen werden.“ Der Berichte ita tler iff Dagegen, Del M gierungs Kommissär Mague nennt das Amendement ep wiDI und für viele Gemeinden drückend Es wird verworfen Di Priest bringt zum Paragraphen über Porto nal stehendes Amend ment ein: „Vom 1. Oktober wird solgender Tarif sür Geld)et dungen in Kraft treten. Art. 1. Bis 5 Frs, einschließli citime. Art. 2, Darüber für 5 Frs. und Bruchthelte o Sen? Der Redner bemerkt, daß seit zwei Jahren die Reduction vou auf 2 pCt. eine bedeutende Vermehrung ( sendung erträgnisses bewirkt habe. Wolowski \{chlägt als Amen? ment vor, das Porto für Geldsendungen u E M 1e

duziren, mit einem Minimum von 10 Cents [u1 Postmaudatt

Gouin bekämpft jede Abänderung. Mauguin spricht dafür. Fould findet dabei unlösliche Schwierigkeiten. Ss konnten dann

in Postmandaten bis 50,000 Fr. für den Tag angemeldet werden. Drouyn de Lhuys, bereits von London zurückgekehrt, nimmt seinen Platz in der Kammer ein. St, Pricst’s Amendement wird mit 560 gegen 270 Slimmen verworfen. Wolow ski zicht sein Amende ment zurück. §. 1 des Art. 2 Der Kommisfion wird augenommen Ohne Diskussion wird bis einschließlich Ark. 9 Alles angenommen Auf Garloude's Verlangen wird die Diskussion ube1 Art. 10 bis morgen vertagt, und die Sitzung wird gusgehobeun

Dupin, Oroß(

Sihung vou 17. Mai. ; handelt sich um

Aufregung herrscht unier den Repräsentanten, Cs die Erklärungen des Ministers der auswärttgen Angele

genheiten über den heutigen Moniteur. Derselbe verlang das Wort. (Plöbliche Stille.) „Zch verlange das Wort“, sagt er, „um mein Erstaunen über das Stillschweigen ves heutigen M oni=- teur auszudrücken, was die gestrige Mittheilung betrifst._ Jch ver

lange vom Büreau Auskunft, welches Mißverjtändnip dieser Unter- lassung zu Grunde lieg. Uebrigens is bereits das gesorgt, daß der Druck heute noch geschieht und sofort an alle Departements versendet wird.“ Präsident D upin: „Ich habe nur von zwei Drit

teln des mir bewilligten Urlaubs Eebrauch gemaht, Bei meiner Rückkehr war ih über die Lüde im Moniteur betroffen, Jch erkundigte mich nach der Ursache. Es scheint, daß die vom Moniteur anderen Journalen gemachten Mittheilungen die Ur sache dieser Störung sind. Die Auslassung ist bedauerlich, und werden daher Mittheilungen an andere Journale erst nach voll ständiger Beendigung des Dienstes Des Moniteur geschehen. Uebrigens ist diese Lücke nicht im Sibßungs=-Protokoll der National -

Den BVorsils führt

Versammlung, die Mittheilung hat daher ihren offiziellen Charakter. Auch wird sie heute noch in einem Supplement des Moniteur erscheinen. Der Art, wie sie von der Versammlung aufgenommen wurde, wird ebenfalls Erwähnung geschehen.“ Napoleon Jerome Bonaparte überreicht eine Petition gegen die Wahlreform. (Bravo links. Lärm rechts.) Alle Montagnards bringen ebenfalls solche Peti ionen. Bourzat und M iot werden wegen der dabei gemachten Kom- rentare zur Lrdnung gerufen. Der Finanzminister überreicht cinen Theil der in Rigal's Antrag verlangten Dokumente. Die Kommission über das Gesuh um Erlaubniß gerichtlicher Verfolgung Laboulay?’s erklärt stch dagegen. Die Versammlung nimmt den An- trag der Kommission an. An der Tagesordnung ist das Einnahme

Budget. Art. 10: „Schenkungen und Erbschasten beweglicher Gü- ter unterliegen derselben Steuer, wie die dcr unbeweglichen.“ Ga

boud und Chegaray sprehen tagegen, Gouin dafür, dex Ar= tifel wird angenommen, Zwei auf Erbschaften bezüglihe Amcnde= ments von Cremieux und Valette werden an die Kommission verwiesen. Art. 11: „Von 1850 an wird die Brieftaxe für den inländi

en Verkehr auf 25 Cent. für den Brief von 7/5 Grammes und uf 50 Cent. für den Brief bis 15 Grammes erhöht,“ St. HYriest bekámpst diesen Artikel. Man berufe sich \o gern auf Eng- [cin fn England habe man aber eine Radifal - Reform gemacht,

D

wie dies in Fraukreih nicht der. Fall gewesen. Mau möge daher ch abwarten. Er will deshalb die Bricftaxe aufrecht erhalten, er Pakete höher tarifiren. Gouin bemerkt, durch die P f habe der Staat 1849 11 Millionen eingebüßt. St. Beuve unterstützt das Amendement St. Priest’s. Oudinot stellt den Antrag, der wärtige Tarif solle für Soldaten und Unteroffiziere beibehalten Magne, als Regicrungs-Kommissär, erklärt sich für den sious-Antrag. Für 1850 stehe ebenfalls eine Verminderung um 10 in Aussicht, was der Staatsschaß nicht ertragen könne. Das Amendement St. Priest’s wird mit 374 gegen 291 St. verworfen der Kommissions - Artikel angenommen. Das Amendement "8 wird ebenfalls angenommen, so wie Art. 12 und 13.

osireform

Auf Nigal's Antrag befragt der Präsident die Versammlung, ob 021 3 ' 4

1g auf die Wahlreform geforderten statistishen Ausweise rden sollten. Der Druck wird beschlossen. Barthe =

ckt. Hilaire macht hiergegen mehrere namentlih auf die ¿age der Advokaten bezüglihe Bemerkungen. Chassaigne Go- verlaugt Ermäßigung der Gewerbestcuer für Messerschmiede.

verworfen. Allgemeine Unausmerksamkeit. Die weitere De

batte wird auf morgen vertagt und die Sißung wird aufge )V en i

Paris, 16. Mai. Folgendes is das Abberufungsschreiben

n den französischen Gesandien in London, Herrn Drouyn de Lhuys, Paris, 44 Mat 1890, Ven Herr! . Wie ickch die Gre halle, 1, berieth gestern der Minister-Rath über die Ant des londoner Kabinets auf die Anfrage, welche Sie beauftragt zu übermitteln. Meine vorhergehenden Depeschen haben

Sie die Entschließung der Regierung der Republik wohl ahnen ijen. 5m Geiste des Wohlwollens und des Friedens hatte ich ankreich bestimmt gefunden, seine guten Dicnste anzubieten, aber er ehrenvollen Bedingungen, zum Zwecke einer Beendigung der

ior po V i Li l Ut

6 ì lche sich zwishen Großbritanien und Griechenland er oben hatte. Man war übereingekommen, daß die von England be- reits angewendeten Zwangsmaßregeln während der Dauer der Vermit= telung aufgehoben würden, und daß, wenn cine Ausgleichung vom fran- 26sishen Vermittler für annehmbar erachtet, vom britischen Unter händler aber verworfen würde, Leßterer darüber nah London zu berihten habe, bevor man neuerdings zur Anwendung der Gewalt eine Zuflucht nähme. Wir hatten über diesen Punkt die besiimm- testen Versprechungen erhalten. Sie sind niht getalten worden. raus ergab sich die beklagens8werthe Folge, daß eben im Augen lide, als ein Vertrags=Entwurf zwischen den Kabinetten von Paris und London direkt verhandelt und definitiv abgeschlossen, auf dem fte war, in Athen anzukommen, wo dessen wesentlihe Grund= ia Gofanit Varen, Glied ros Der Leo

C BRorstellungen des französischen Gesandten, von nueuem da britische Geschwader angegriffen, gezwungen war,

Disfussion die Klauseln eines weil )strengeren Ulti matums amunelhmen, um einèm vollkommenen Ruin zu entgehen. ir dieses auffallende Resultat unjerer Vermitte

ir wollten, als w1

una erfuhren, darin nur die Wirkung irgend etnes Mißverständ nisses sehen. Wir hofften, das londoner Kabinet würde für alle Belt bedauerlic)e ThataWen, Die NUT (ll Folge einer Verleßung 16A uns eingegangener Berpflichkung statt gehabt haiten, als nicht geschehen betrachten und den Vertrags - Cutwur] ausrecht er halten, welchen wir mit ihm aufgestellt hatten, Sie waren beaus=

ch Tf M G d q 9 M Ll ragt, dies zu veriangen. Diesem Verlangen wurde keine Folge utha

gegeben, und darum schien uns Jh! längerer Aufenuthc mit der Würde der Republil unverträglich. Der Prä e daher auf, nach Frankreich zurückzukehren, nachdem Sie Herrn Mo,

escalchi als Geschäftsträger beglaubigt haben werden. L er Prâäsidcnt dankt Jhnen für Ihr Benehmen in dieser Angelegenheit. Wollen Sie egenwártige Depesche Lord Palmerston mittheilen. (gez.) Generil La itte./ In der heutigen Sihung der Nationa! Versammlung war der nicht mehr in der Diplomaten-Loge. Unter den bemerfenswerthe Doufkfumente

furzem foll angeblich

t in London

l ideut fordert

v

lische Oejandte

ftenstücken sollen sich der russishen Regierung befinden, und in

bedeutungsvolle Vote Rußlands erscheinen, An der heutigen rse wollte man sogar wissen, Nußland habe bereits gegen Eng nds Benehmen in der gricchischen Frage, Griechenland und einen enecrgishen Protest nach London ge|en- Tragweite der Abberufung des und wahrscheinlich

(DI9rgeifgten

t D

t { on o ntreid) gacnubvel ndererseits meint man, die

n de Lhuys dürfe nt! übers{chähßt,

ren L-routr erde in nächster Zeit Lord Palmerston's persönliche Politik ein- fac) desavouirt werden.

Die Esta fette M Gatte, Qeorudat Von Blondeau wie der erschienen, die Népublique erscheint morgen, die Boivx ou Veuple hat noch keinen Buchdrucker gesunden. Jm ournal des Débats liest man: „Es handelt sich darum, ob Herr Boulé die Uebertretungen begangen hak, welche das Ge-

Das ist die ganze und daher höchst einfache Frage.

des Junern hat ebenfalls einfah und kategorisch ge- antwortet Er führte vier Urtheile in Druck-Angelegenheiten ge gen den in Frage stehenden Buchdrucker an: l) vom 9, Septem ber 1848 wegen Druck eines Journals ohue Caution ; 2) vont 9. Juli 1849 wegen fortgeseßten Drudckes eines Journals, dessen Cau- fion durch mehrere Geldbußen angegrifsen warz 3) vom L, C zember 1849, wegen Dru eines Journals ohne Namen des Ge= \chäftsführers; 4) vom 12, April 1850, wegen Druck eines An \chlagzettels ohne Namen des Buchdruers. Allerdings muß man zugestehen, daß gegen das lebte Urtheil Appellation eingelegt wurde. Das wahre Juteresse liegt in den kräftigen Worten, in der ent- schiedenen Stellung des Ministers des Junern und der Regierung. Es liegt ferner in den energishen Ausdrücken des Herrn Pisca- tory, Diese Worte sind nicht eine Rede, sie sind eine That, eine Thatder Zustimmung, der Unterstüßung und, fügen wir es nur hinzu, eine That des Muthes. Séit zwei Jahren erleidet die Gesellschaft einen fort-

felz he 1 aft Der Minister

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währenden, wüthenden, unversöhnlichen Sturm. Man will ihr ans Leben, man will einen Vernichtungskrieg, und wer dies leugnet, ist entweder ein Bbsewicht oder ein Narr, Die Gesellschaft wird, \o hoffen wir mindestens, Siegerin bleiben, aber nur unter der Be- dingung eines einmüthigen Zusammenwirkens der Regierungsgewalten, und der Bürger Piscatory hat im Namen der Majorität in glü henden Worten der Regierung deren Beistand zugesichert.“ j Die Annahme des Antrages des Herrn Rigal ist von großer Wichtigkeit. Er begehrte, daß vor der Debatte über das neue Wahlgeseß der National-Versammlung cine statistishe Uebersicht vor- gelegt werde über: 1) die Zahl der zur Zeit der leßten allgemei- nen Wahlen eingeschriebenen Wähler; 2) die Zahl der auf jeden Reprásentanten am 13. Mai 1849 gefallenen Stimmen; 3) die Zahl der auf den Rollen der Personal- und Grundsteuer eingeschriebenen Rähler z 4) die Städte, in welchen die Quote der Personal- oder Grund- steuer ganz oder theilweise von der Munkizipalität gezahlt wird ; 5) die Bevölkerung jeder dieser Städte und den Stand der Personal-Steuer-= pflichtigen; 6) die Zahl der zu Naturalleistungen für Wegbhauten als verpflichtet Eingetragenen , welche keine Personalsteuer zahlen. Der National veröffentlichte früher bereits eine ähnlihe Ueber sicht, die jedoch für schr mangelhaft gehalten wird. Aus derselben ging hervor, daß 3,900,000 Personen durch das neue Wahlgesetz ihr Wahlrecht verlieren würden. Man glaubt, ein vollständiger offizieller Ausweis würde eine noch weit bedeutendere Zahl heraus stellen, Das Votum der National - Versammlung, wodurch die= fer Antrag angenommen wurde, wird als nachtheilig für die Wahlreform selbst und als cine Niederlage des Mi nisteriums betrachtet. Die Petition E. von Girardin's ge gen die Wahlreform wurde im Laufe des gestrigen Tages von mehr als 10,000 Personen unterzeihnet, Auch heute drängt sich Alles in den Hof des Gebäudes, wo sich die Redaction de1 Pre \\e befindet, um dieselbe zu unterschreiben. Das Siecle fündigt auf der Petition in seinen Büreaus chenfalls mehrere tau send Unterschriften an. Ein Blatt versichert, die Zahl der Unter

\chriften auf den Petitionen in Paris und den Departements gegen die Wahlreform betrage {hon mehrere Hunderttausend, Dic De mocratie pacifique wurde gestern wegen eines Artikels : „Ge

setlicher Weg, d. i. Steuerverweigerung““ mit Beschlag belegt. Di Anklage lautet auf Rechte und des Ansehen Der National Aufforderung zum Un- gehorsam gegen die Gesete. Auch die Nummer des 12. Mai wurde in gleicher Weise gestern gerihtlich belangt. Die Assemblée nationale sagt: „Gestern Abends fand bei einem Diplomaten einer veralteten Koterie eine große Versammlung statt, die von cinem selbs als Journalist unmöglich gewordenen Manne präsidirt wurde. Dieselbe Persönlichkeit, welche sih nie von der Armee trennen sollte, obschon sie im Tiers-parlti herumschwimmt, soll geschworen haben, sich an die Spiße der Nationalgarde zu stel-= len, wenn Petitionen und Steuerverweigerung nicht genügen soll- ten, Cin Montagnard , der seiner Natur nach wenig spricht, soll in der Sihung die Nachricht von einem schrecklihen Projekte erhal-

Angriff} der Versammlung und

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ten haben, welches zwei Hauptstüßen der Regierung be orohe. Mt dom Vbezenwneten L iplomaten \}oll angeblich Bastide gemeint sein, mit dem Unmöglichen Marrast , und

mit der Persönlichkeit des Tiers-parti General Cavaignac. Die parlamentarische Jnitiativ-Kommission hat heute Morgens eine lebhafte Debattd über die beiden Anträge gehabt: Im Falle einer Revolution in Paris sofort die General-Conseils der Departements mit exekutiver Gewalt einzuberufen. Die Majorität ist dafür, doch will sie erst noch die Minister vernehmen. Diese wollen nämlich der Regierung die Einberufung vorbehalten. „Und wenn es feine Regierung mehr giebt?“ soll ein Kommissionsmitglied gefragt ha- ben. Das Pays behauptet, man habe gestern zwei Batteriecn in den Hof des Sißungsgebäudes der National-Versammlung gebracht und durch fortwährende Waffen- und Munitionszufuhr die Tuile- rieen in ein förmliches Arsenal verwandelt. Changarnier hielt heute über das von Grenoble hier eingetroffene 15te Linien=Regiment Revue in den Tuilerieen. i

Jn der Liberté heißt es: „Ludwig Philipp giebt sih ge- genwärtig alle erdenkliche Mühe, um eine vollständige Einigung zwischen den Mitgliedern seiner Famiüe und dem Grafen von Cham- bord zu bewirken. Wenn ein solcher Vergleich auch augenblicklich in Frankreich nichts ändern kann, fo beseitigt er doch vielfache Hin dernisse, Die Söhne Ludwig Philipp's sind dem Projekte en!schie- den zugethan,“ Poujoulat ist Berichterstatter über Creton?s An trag, die Verbannung der Bourbonen aufzuheben. Die Kommission ist dagegen, der Bericht wird Sonnabend erstattet.

Achtzig Mitglieder der Majorität sind gegenwärtig auf Urlaub Die Urlaubs - Kommission hat beschlossen, sie einzuberufen und bis auf Weiteres kein Urlaubsgesuch zu unterstüßen.

Der Bericht der 9en Kommission, Berichterstatter Labordiere, ist gegen P, Duprat's Antrag: General Conseil und Munizipal Rath des Seine= Departements aus der Wahl der Gemeinde her=- vorgehen zu lassen.

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Paris, 17. Mai, Am 14. Mai um 1 Uhr traf der Präsi dent in Begleitung der Großherzogin von Baden und mit einem zahlreichen Gefolge von Generalen, Repräsentanten und Drdonnauz Offizieren in Fontaincbleau ein. Bei seiner Ankunfl sührte man 1hn in die Gemächer des linken Flügels, welche die Fürstin Borghest bewohnt hatte. Er besuchte dann in Begleitung des Architckten den Palast und die von Napoleon angelegten großartigen Gärten. Den unter Ludwig Philipp angebrachten Verschönerungen zollte er un getheilten Beifall. Auch ein Ausflug in den Wald fand statt, Die Großherzogin und ihre Damen stiegen in offene Wagen, der Prä sident mit seiner Suite folgte zu Pferde. Abends war große Ta= fel, zu der auch einige Soldaten des Kaiserreiches gezogen wurden, Am 15ten besuchte der Präsident in Begleitung des Kriegs Mini sters und des Ministers der öffentlichen Arbeiten das Spital, und \{chmiüdckte den Ober - Arzt mit dem Orden der Ehrenlegion. Um 1 Uhr Nachmittags war abermals Promenade im Wald, und um 4 Uhr kehrten der Präsident und seine Gäste mit einem Extrazuge nach Paris zurück.

Der heutige Moniteur bringt weder den Brief, noch die Rede Lahitte's in der gestrigen National-Versammlung und erwähnt daber auch nicht des von der Majorität gespendeten Beifalls, Dic National-Versammlung war sichtlih betroffen, die gestrigen Eröff nungen des Ministers Lahitte niht imMoniteur zu finden. Man sagt, der Präsident habe diese Mittheilung nicht gebilligt und Be fehl gegeben, deren Abdruck im Mouiteur zu verschieben. Man \priht daher von Zerwürfniß des Präsidenten und des Ministe riums, sogar von einem Ministerwc{sel, Gestern Abends und heute Morgens fanden mehrere bezügliche Konferenzen zwischen dem Cly- \ce, den Ministern und den Führern der Majorität statt. Die von Herrn Dupin bei Beginn der Sihung gegebene Erklärung fand wenig Glauben. In Galignani's Messenger, dem Organ der englischen Ge sandtschaft, liest man: „Mehrere Morgenblätter fündigen heute die erfolgte Abreise des Marquis von Normanby nach London an. Dies ist ein Irrthum. Se. Excellenz hat noch keine auf die gestern in hiesiger National-Versammlung mitgetheilte bezüglichen Depeschen er

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halten, Der edle Marquis hat sich nach Versailles zurückgezogen.“ Die Unton versichert, daß die Zurüterufung des Gesandten von London in Abwesenheit und ohne Vorwissen “des Präsidenten der Republik geschehen sei. Louis Bonaparte soll eben in Fontainebleau gewesen sein, als eine sehr herausforteinde Depesche Lord Palmer- ston’'s anlangte, worauf das Ministerium sogleih die Absendung der Depesche an Drouyn de Lhuys beschloß, was dieser bei seiner Rufkehr vollkommen gebilligt haben sell. JmSiécle liest man: „Um 2 Uhr bestieg Lahitte die Tribüne, um die Rückberufung des Herrn Drougn te Lhuys anzukündigen. Am 22 Uhr betrat Leßterer den Sißungs

saal. Er mar zu Paris in der Nacht von Mittwoch auf Don- nerstag angck»mmen, daher hatte er seine Zurückberufung Dienstags oder in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch erhalten. Seine Abberufung uar also {on Montags beschlossen. Seit 60 Jahren kennen wir fein Beispiel, daß man eiue so wichtige Maßregel der Nation drei Tage lang verheimliht hätte.“ Drouyn de Lhuy9s soll gestern in der National - Versammlung gesagt haben: „Die Dinge stehen so, daß cin Funke gcnügt, um cine Feuersbrunst zu erzeugen.“ Larochejacquelin soll auf die Frage, ob er zufrieden sei, geantwortet haben: „Es is das erstemal, daß i auf - dieser Tri

büne französisch sprechen höre.“ Nach dem Constttutionnel sollte Drouyn vorgestern bei Lord Palmerston speisen. Absagebrief und Protcst langten daher zu gleicher Zeit an. Die Presse äußert sih folgendermaßen über den Bruch mit England: „Aner: Der Monarchie hatte Frankreich die Wahl zwischen einer russischen oder englishen Allianz. Von der Wahl hing seine Politif in Curova und dem Orient ab. Als die Demokratie ans Ruder trat, wurde die wesentlich antidemofratische russische Allianz ein Unsinn und deswegen cine Unmöglichkeit für unser Land. Ein englisch-französishes Bündniß \chübßt den Kontinent und das Mittelländische Meer gegen Rußlands Uebergewicht. Für die Februar-Revolution war das Kabinet Palmerston ein großes Glück, ein Tory-Kabinet Burke und Pitt {loß den Monarchenbund gegen Frankreich. - Unsere e (

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Zprache kann nicht verdächtig sein, wir waren fiber für die russische Allianz, aber der 24. Februar hat den Angel=- punkt unserer Bündnisse mit aller Gewalt der Logik von St. Pe- tersburg nach London verseßt. Das is es eben, was seit zwei Fahren die Feinde der Demokratie zur Verzweiflung bringt. Sie hätten so gern im englischen Kabinet einen Genossen ihres Hasses gefunden, Dieses Kabinet hat aber verjährtem Zwiespalt seine Thuren verschlossen , und dafür muß cs gestraft werden. Darum muß man es stürzen. Dagegen muß man in Frankreich sich an all die Empfindlichkeit wenden, die man so gern national nennt, die aber in der That nur dynastisch is. Darum appellirt man in England an allen Ehrgeiz, an allen Abscheu der Tories oder Aristo0- fraten gegen die Whigs oder Liberalen. Lange schon fuchte man eine Gelegenheit, dies Ministerium zu stürzen. Endlich glaubt man sie in dieser kleinen griechischen Strcitsrage, deren ganzes Interesse icd um ein Paar Tausend Drachmen dreht, gesunden zu haben. Vie neu ijt doch diese Ewypfindlichkeit! Wir sind nicht böse ge- worden, als Rußland mit 80,000 Man1

nach Ungarn zog, als Oesterreich mit 120,000 Mann einen Ausflug in die Ebenen der Lombardei machte, als das heldenmüthige Venedig nach langem verzweifelhasten Widerstande fiel. Das Alles haben wix er- tragen und gelitten, aber wegen 60,000 Drachmen Entschädigung mehr oder weniger an einen englischen Vice-Konsul stören wir das Gleichgewicht ver Welt. Dem opfern wir Den curopc(ischen Frie= ven, das Aufblühen der Industrie, die Erhebung des Handels, die Zunahme der Arbeit, unsere Ausfuhr, unsere Häfen, unsere See- macht und endlich unsere einzige natürliche Allianz der Welt. Weiß man, was dieser Bruch in der That bedeutet? Er ist die Isolirung Fraukreihs in Europa, die Coalition im Keime, Aufopferung Eng- lands an Rußlaud, Sturz des Ministeriums Palnerston und Wie- dergeburt eines antifranzösischen Ministeriums in London, Aufgeben des Mittelmeeres, Auslieferung Algiers und unserer braven afrika- nischen Armee an eine rath- und kopflose Politik, Ver- rath gegen die an Rußland verhandelte Türkei.“ Dagegen sagt die Assemblée nationale: „Was nur immer die National Ehre aufrichtet und vergrößert, wird ganz Frankreich gcrästet finden. Handelt cs sich um die Ehre der Fahne, danu giebt es keine Par= teien mehr. Das ist unsere Ansicht, die der alten und jungen Ge- neration. Die Whigs haben das Maß gefüllt. Die Politik der großen Tage erwacht wieder. Bastide und die Altrepublikaner, die Unterzeichner der berüchtigten patrioiishen Petition, konnten Lord Palmerston gegenüber allerdings eine Bedienteu=Politik verfolgen und

zur Rettung ihrer Revolution um Englands Schub betteln, aber de1

Prinz Präsident, General Lahitte und die Mitalieder der Majori

tát haben die Ehre des Landes so begriffen, wie die Monarchie

T d y 1 T Nagaliteon «1 ot horn » M 4 trt 2 2 und Napoleon. Die Royalisten allein haben wahren Patriotismus. Ier ein franzdsisches Herz hat, muß der Rückberufung des Herrn

Vou L i » Stil v, Hc A 1 T y C4 Chi 4 pteter Diplomaten G rage lit Wer Dc

Lhuys Beifall zollen. Die Lösuug der neuen Phase

rher zu sagen. Ein leich-

tes Mittel der Ausgleihung ware derx Die Journale von Rouen, Havr( Aushebung der Matrosen von 20 b1s 40

ung sämmtlicher Häfen

leber die Wahlreform is von deren M: rof verfaßt und in 25,000 Exemplaren it en 7 L leimlichd unter die Soldaten vertheilt. Ein heute in P r mit auffallender Schrift gedruckter Aufruf an das Volk, n NRube und Geduld empfohlen wird, soll aus dei ede geflossen sein und vom Berge herruhren.

Der Pavst hat den Herren Montalembe1 N) Dankschreiben für ihre Bemühungen zu Gunsten neuen ichtsgeselzes zustellen lassen

Die Budget =- Kommission fi fz zum Präsidenten gewählt

Großbritanien und Irland, Parlament, haus. Sißung vom 14. Mai. Der Marqui n Lan fündigte an, er werde am nächsten Freitage darauf das Haus feine Sihungen wahrend der Woche ch Pfinafste1 ausfebze.

Unterhaus Sibung vom 14. Mai Herr Grantle\ B erfkele y stellte, vorhergängiger Ankündigung} gemäß, den Antrag daß ein Comité des ganzen Haujes die auf Einfuhr ausländischen Getraides bezüglichen Geseße in Betracht ziehe. Er bemerkt, das Land fühle das Bedürfniß, sich besser über die Absichten der Ne gierung in Betreff der Leiden der arbeitenden Klassen zu unter richten, und bemüht sich dann, aus den Antworten Lord J. Rus sell’s und Lord Stanley's auf an sie gerichtete Adressen nachzu weisen, was die Grundbesißer und Pächter von den beiden großen politishen Parteien im Staate zu erwarten und nah welcher Seite sie ihre Freunde und Feinde zu suchen hätten. Statt Sympathie habe die Regierung nur Hohn gezeigt, statt Bred habe sie Steine gegeben , und als das Mißglücken des von ihr gemachten Experi ments offenbar geworden, habe sie ihre eigene Politik Lügen ge straft, indem sie die Hoffnung ausgesprochen, daß die Noth, deren Dasein sie widerstrebend zugestand, mit dem Steigen der Preise {winden werde. Als ex (Berkeley) den Freihandel unterstüßt