a me
Schaumburg-Lippe, Kurhessen und Medcklenburg=Strelih bejahen die Frage, leßteres jedoch ohne dabei auf die Frage der Verpflichtung zur Beschickung des Kongresses eingehen zu wollen, Die erste Frage is von allen Votanten bejaht. e Der Kommissar der Königlich preußischen Regierung stellt die zweite Frage zur Abstimmung : H Werden die verbündeten Regierungen den Kongreþ be- chicken unter der in der Sißung der Konferenz vom 11. Mai c. von Preußen mitgetheilten Erklärung? i und er erläutert diese Frage, was die Form der Mittheilung Me trifft, dahin, daß dieselbe in einer identischen Note seitens der H bündeten Regierungen in Wien abgegeben werden solle, Ie Boh Lan ner, daß die scließlihe Redaction der Mittheilung N S bleibe, und daß der mildere Ausdruck úberall eintreten joue, wo i die nöthige Bestimmtheit des Ausdrucks zugiebk. Baden erklärt sich mit dem Jnhalt der Köntglt® E Mittheilung überall einverstanden, wünscht aber in det D M Milde, da ja auch durch diese Mittheilung nit eine E sondern die so nöthige Ausgleihung und Berstandigung beabsitig! wird. Zum 5ten Punkt hat Baden den besonderen Wunsch, Day man dabei auf Artikel X], der Bundes = Alte ausdrüdcklichen Bezug nehme. General= Lieutenant von Radowib findet diese Bezugnahme sehr bedenklich, einmal, weil der Artikel X I, als Titel sur eine bun= desstaatliche Unirung von den Gegnern des Bundesstaats bekannt= lih bestritten wird, und sodann, weil, ganz unabhängig von diesem Artikel, der Bundesstaat auch in dem seit dem 2. März 1848 da tirenden neuen Bundesrechte cine viel diyektere Begründung findet, so, daß in den Bundesbeschlüssen seit jener Zeit der Bundesstaat bereits beschlossen liegt. : Kurhessen muß seine Beistimmung zu der in Frage stehen den Mittheilung auf die erste Nummer derselben beschränken. Mecklenburg-Schwerin stimmt ganz mit Preußen, indem es zugleih in formeller Hinsicht zur Erwägung stellt, ob nicht ein stringenterer Cffeft der Mittheilung zu erreichen sein möchte, wenn dieselbe auf dem Kongresse selbst zu Protokoll eingereiht würde: | eine Erwägung, die der Königlich preußische Minister der auswär= | tigen Angelegenheiten, Freiherr von Schleiniß, mit der Bemer= | fung begleitet, daß eine dergleichen Eröffnung in Frankfurt auf | formelle Schwierigkeiten stoßen könnte, und daß daher die Sicher= | heit zu erheischen scheine, auf der Notification in Wien zu beharren. | General-Lieutenant von Radowih glaubt, daß die vorherige | Notification der Mittheilung in Wien mit der späteren Abgabe füg-= | lih zu vereinigen scin werde, Für Preußen sei der Vorschlag der | Mittheilung in Wien überdies um deswillen nicht unwesentlich, weil | die Veröffentlihung des mitzutheilenden Aktenstückes bezweckt werde. Diese Veröffentlichung werde bei dieser Form der Mittheilung ge= sichert sein, während sie bei der einer Eingabe zu Protokoll von an derweitigen Beschlüssen abhängig werde. Die folgenden Abstimmungen sind auf bestimmtes Anfragen des General-Lieutenants von Radowih in diesem ausgedehnteren Sinne erfolgt. Die vorhergegangenen Votanten haben sich diesel ben ebenfalls angeeignet. Braunschweig stimmt ganz Nassau, Sachsen-Weimar, | Sachsen-Koburg-Gotha, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Altenburg, | O ldenburg,- Anhalt-Deßau und Cöthen, | Anhalt-Beruburg, | Schwarzburg-Sonders[ | Schwarzbhurg-Rudolstadt, IBalded, j Reuß älterer Linie, | Reuß jüngerer Linée, | Lippe-Schaumburg, Lippe und die freie Hansestadt Lübeck
stimmen ebenfalls ganz wie Preußen. Lippe-Schaumburg
wie Preußen.
ausen, 1
mit der zugefügten Erklärung, daß es allerdings bereits einen Be-= | vollmächtigten bei dem frankfurter Kongresse habe, daß dies aber
aus dem rein zufälligen Umstande eingetreten, weil die Einladung nah Fraukfurt der s{aumburg- lippeschen Regierung eher zukam, als dieselbe die Einladung nah Berlin empfangen hatte, und daß der Bevollmächtigte in Frankfurt instruirt ist, sich einstweilen jeder Erklärung zu enthalten.
_ Mecklenburg=-Strelih trägt Bedenken, eine einschlägige Erklärung abzugeben.
__ Bremen, Der Vertreter ver freien Hansestadt Bremen stimmt ncht bei, insofern er seiner Regierung die Wahl vorbehält, den halt der vorgeschlagenen Note mündlich oder \{chriftlich mit- zutheilen, __ Hamburg, Der Vertreter der freien Hansestadt Hamburg stimmt ebenfalls nicht bei, weil er sich nicht dafür entscheiden könne, daß die Mittheilung Hamburgs an die Kaiserlich österreichische Ne- gierung mit der von der Königlich preußischen Regierung vorge- \{lagenen gleichlaute. : : : Abg eneral - Lieutenant von Rado wiß stellt als Resultat der 7 mung fest, daß alle votirenden Regierungen, mit Ausnahme von Kurhessen, Mecklenburg - Streliß, Bremen und Hamburg, der zweiten Frage völlig und in der Ausdehnung zugestimmt haben, Pay die von Preußen vorgeschlagene \chriftlihe Mittheilung bei der Kaiserlich österreichishen Regierung in Wien, und in Frankfurt bei dem Kongresse zu erfolgen habe,
__ General Xieutenant von Radowih \{lägt vor, daß über die jet noch zu schließlicher Berathung und Beschlußfassung der Kon ferenz anstehende Frage: i j
hinsichtlich des Verhaltens der verbündeten Regierungen auf dem
Kongreß in Frankfurt, und den dort zu fassenden Beschlüssen ge
genüber, : i | iy Eu Soll aufg Ndigung eintrete, und Uber dieselbe
R AEA , auss e, S Dee giebt ihre Zustimmung.
Sivung s a O über diesen ersten Theil der Mags 2 geschlossen , zu Berlin, wie Eingangs, Du ied ge wird ohne Unterbrechung fortgeseut. M tou über den ersten Theil der Sih 14
. ist am 15, Mai c verlef i „Sibung vom 44. ferenz genehmigt und G Lejen, von den Mitgliedern der Kon= zeichnet worden. lejen und dem Protokollführer unter-
(Unterschriften, wie bei d Tf L ei dem Protokoll der drit Si | Die demgemäß Berlin, ven 44. Mai c. Q S vung,) i getretene vertraulihe Berat x E L es
auf dasjenige beschränkt, was {O eer Konferenz hat sich lediglich
s so ia A zeihnet wurde: „Verhalten G pee als Gegenstand derselben be-
verbündeten Regierungen auf dem
884
Kongreß in Frankfurt und den dort zu fassenden Beschlüssen gegen- über.“ Im Verlaufe des darüber aufgenommenen Separat-Proto- folls heißt es:
Minister-Präsident Graf von Brandenburg wünscht dem- nach die ununterbrochene Fortseßung der Verhandlungen, damit der Schluß derselben in den nächsten Stunden herbeigeführt und dur Genehmigung und Vollzug des Schluß - Protokolls der heutigen Sitzung die Konferenz selbst morgen Vormittag zum Abschluß ge- hracht werden könne.
Bei der bisherigen Andauer der Sißung wird der ununter- brochenen Fortseßung derselben, Ausseßung der Verhandlungen für einige Stunden und Anberaumung einer alsdann nachfolgenden
| Abend-Sibung vorgezogen. j Minister-Präsident Graf von Brandenburg erklärt hierauf, daß er die Fortseßung dieser Sißung auf Abends 7 Uhr feststelle.
Der Protokollführer, Geheimer Justizrath Blo emer, stellt un er diesen Umständen an den Minisier = Präsidenten, Grafcn von
der eben anberaumten s{ließlichen Abend-Sitzung zu entbinden, um cs ihm dadurch möglich zu machen, das Protokoll Über die bisheri- gen Verhandlungen der heutigen Sibung morgen Vormittag der Konferenz zur Genehmigung und Bollziehung vorlegen zu können. : Minister-Präsident Graf von Brandenburg hat dieser Bitte stattgegeben. i
Die Ausseßung der Sißung“ durch den Minister - Präsidenten Grafen von Brandenburg erfolgt Berlin, wie Eingangs, Nach- mittags 5 Uhr. e
Der Swhluß des hierauf am Abende des 14, Mai c. von dem Königlich preußishen Geheimen Ober = Finanzrath Costenoble fortgeführten Protokolls lautet, wie folgt :
| niglih preußischen | Brandenburg, die Bitte, ihn von der Führung des Protokolls |
_ Nachdem hiermit die zur Berathung vorliegenden Gegenstände ers{höpf}t sind, wird von dem Kommissarius der preußishen Regie- rung der Standpunkt, welcher sih für dieselbe aus den nunmel1 geschlossenen Berathungen ergiebt, in nachstehender Schlußerklärung dargelegt :
___ Preußen habe die Abänderungs-Vorschläge des er furter Parlaments angenommen. Es betrachte daher, ohn« dem Parlament gegenüber auf weitere Verbesserungen i gendwie zu verzichten, die revidirte Unions=Verfassung als rechtlich bestehend. :
Jn dieser Ueberzeugung habe sich Preußeu hier mit der Mehrzahl der verbündeten Regierungen vollkommen zusammen gefunden, Da jedoch eine Zustimmung aller Glieder der Union nicht zu erreichen gewesen sei, so könne die Unions - Verfassung noch nit zur Ausführung ge langen.
Hieraus sei die Nothwendigkeit eines Zustandes für die Union hervorgegangen.
Wie si die einzelnen Regierungen zu der Gestaltung dieses Provisoriums verhalten, ergebe sich aus den Pro
tokfollen der Konferenz und daher auh, welche nächsten
Schritte zur Einrichtung des Provisoriums nunmehr zu geschehen hätten
Auch darüber, welche Stellung die verbündeten Re= | gierungen zu den Verhandlungen in Frankfurt nehmen vúrden, sei mit Ausnahme einiger Regierungen eine voll= | ständige Vereinbarung erzielt worden. |
Preußen dürfe \c{hließlich dasselbe wiederholen, was
im Laufe des verflossenen Jahres stets durch und That bekannt habe; es werde den heiligen Verpflich tungen treu bleiben, die es gegen seine Verbündeten und gegen die gute Sache der nationalen Wiedergeburt über nommen habe. | Wenn es auf diesem Wege in irgend einem Augen= | blide inne zu halten genöthigt sei, so wisse es sich von
der Schuld hierbei frei. Weder Verlockungen, noch Ein \{üchterungen seicn cs, die seinen Entschluß dann bestim men könnten, sondern allein der Blick auf dasjenige, was das Wohl Deutschlands in einem solchen Augenblicke gebiete,
Mit dieser Erklärung Preußens wird die heutige Verhzndlung geschlossen.
Es bleibt noch zu erwähnen, daß hierauf von Mecklenburg Streliß die Anfrage gestellt wurde, ob es Streliß gestattet sei, jeßt die früher theilweise vorbehaltene Erklärung noch abzugeben? Nach- dem hierauf von Seiten des General - Lieutenants von Radowibh bemerkt war, daß dies wegen des bereits erfolgten Schlusses der Verhandlung uicht geschehen könne, wurde von Mecklenburg-Strelitz entgegnet, daß ein deutli erkennbarer Schluß der Haupt-Verhand lung und des in das Separat - Protokoll verwiesenen Theils der Verhandlung nicht vorgekommen sci. General=Lieutenant von Ra= dowiß bemerkt darauf, er müsse dabei stehen bleiben, daß der Schluß der Verhandlungen dieser Konferenz eingetreten sei und daher weitere Erklärungen an die Regierungen zu richten sein möchten, |
Auch der Vertreter Oldenburgs äußerte den Wunsch, eine in | einer früheren Sißung vorbehaltene Erklärung in das Protokoll | niederzulegen, nahm aber auf den Wunsch des General-Lieutenants | von Rad owiß von diesem Verlangen Abstand und behielt sich vor, jene Erklärung nachträglih dem Verwaltungs - Rath vorzu- legen. ] -
_ Sgließlich sprachen die anwesenden Minister von Baden und Kurhcssen im Namen der verbündeten Regierungen gegen Se. Ma stät den König von Preußen und gegen die preußische Regterung Porte des Dankes und der Anerkennung aus sür ihre durch die Veranstaltung der Fürsten - Konferenz von Neuem bethätigten eifri- gen Bestrebungen zu einer dem Bedürfnisse der Nation entsprechen- den politischen Neugestallung Deutschlands, worauf der preußische Minister - Präsident in einer kurzen Erwiederung seine Hoffnung ausdrückte, daß das große Ziel der Bestrebungen Preußens unter dem Beistande seiner Verbündeten werde erreicht werden.
Die gegenwärtige Registratur ist in der Sißung vom 15, Mai 1850 vorgelesen, von den Vertretern der Regierungen genehmigt und von ihnen und dem Protokollführer unterschrieben worden.
(Unterschriften, wie die des Protokolls der dritten Sißzung, mit Ausnahme der Unterschrift; Bloemer, und unter Hinzufügung
der Unterschrift: Costenoble, als Protokollführer.)
In ait
Deutschland Wien, Die finanziellen Ergebnisse des vorigen
Desterreich. Wien, 19. Mai. Der Finanz-Minister Frei= herr von Krauß hat über die finanziellen Ergebnisse des Verwal= tungsjahres 1849 folgenden Vortrag an Se. Majestät den Kaiser erstattet :
„Ew, Majestät! Jm AnsYhlusse nehme ih mir die ehrerbictigste Frei- heit, die aus der Gebahrung der Staats - Centralfasse, dann der Landes- Paupitasen der einzelnen Kronländer zusammengestellten Ergebnisse des
taatshanshalts für das Verwaltungsjahr 1849, d, i, für den Zeitraum vom 41, November 4848 bis legten Oktober 1849, mit der Bemerkung zu
provisorischen
Vort
Oesterreich. Jahres.
unterbreiten, daß darunter außer jenen für die am österreihishen Reichstage vertreten gewesenen Länder, auch jene von den lombardisch - venetianischen Kronländern für das ganze Verwaltungsjahr, jene von Ungarn aber nur vom 4. Mai 1849 und jene von Siebenbürgen vom 4, August 1849 ange- fangen enthalten , jene von Croatien und Slavonien, dann von der serbi- {hen Wooywodschaft und dem temesher Banate aber gar nicht begriffen sind, da aus diesen Kronländern für das Verwaltungsjahr 1849 noch keine Eingaben zu erlangen waren. i _… Wenn aber auch von diesen zuleßt genannten Kronländern die Ergeb- nisse der Einnahmen und des Administrations - Aufwandes derselben gar | nicht, und von Ungarn und Siebenbürgen nur zum Theil cinbezogen wer- den konnten, so ist gleihwohl der auf sie entfallende aus den Ceniral - Fi- nanzen bestrittene Militair - Aufwand in diesen Nachweisungen vollständig enthalten. i: : ; : Die finanziellen Ergebnisse des Verwaltungsjahres 1849 sind, nach den Haupt-Abtheilungen gereiht, folgende : R Die Einnahmen betrugen: Fl e 95,194,791 71,692,036
an dirckten Steuern. ; an den indirekten Abgaben
an den Einnahmen von Staatsgütern, dann vom Berg- und Münzwesen . ei M u 2,897,937 FL
nah Abzug des Abganges bei dem Betriebe der Staats Eisenbahnen, der Aerarial - Fabriken , dann des (
an die Staatsdruckerei iín Wien... 2,279,937 5. an den Ueberschüssen des Tilgungsfonds. e an den sardinischen Kriegs-Entschädigungsgeldern sammt dem
dabei erzielten Wechselgewinne 5 as 2,022 129 an anderen Gn O j 9,377,036
144,013,758
582 000 9:1 15,766
- Zusammen Die Ausga ben zerfallen in folgende Hauptrubriken : Erforderniß der Staatsschuld, und zwar an Zinsen für die fundirte und shwebende Schuld an Private und Corporationen nebst den Fl. Lotto-Anleheus-(Gewinnsten i i ; 141,379,402 an Zinscn und Dotationen an den Staatsschulden-Tilgungs- Tons .
Kapitals -Nückzahlungen
9 630,837 »,904 891
54 970,830
HDosITaat 1796 389 Ministerrath ‘ : i 92 926 Ministerium des Aeußern l 565/935 Fnnern
Ministerium des Ministerium des Krieges . / 157,887,369 Ministerium der Finanzen 18,528,359 Ministerium der Justiz es 1,985,259 Ministerium des Kultus und Unterrichts 2,630, 791 Ministerium für Handel und öffentliche Bauteu 21,974,360 Ministerium für Landes - Kultur und Bergwesen 171,962 Kontrols-Behörden 1,908,040 zusammen. 283,864,674 !
Vergleicht man hiermit die Gesammt-Einnahme nmiit 144,013,758
sto ergiebt sich ein Abgang von ; Ls 159,850,916 Unter dem ausgewiesenen Abgange sind jedoch nachfolgende als außer odentlihe Ausgaben si darstellende Posten begriffen, als: Fl. 1) Die unter dem Erfordernisse der Staatsschuld vorkon-
menden Kaptitals-Rückzahlungen mit. j 3,964,891 2) Der das höchste normale Ausmaß in gewöhnlichen Zei ten von jährlichen 55,000,000 Fl, überschreitende Mi-
litairzAufwand mit einem Mchrbetrage von es 102,887 36€
anschaffungs - und mis ° ° 0 S0 und die zur Cinlösung der ung. 1 -Fl,-
Prägekosten für die Nationalbank
und 2-Fl.-Noten verwendeten 1,199,931 8 1) Die bein Väinisteriim ves Sal n für öffentlihe Bauten einbezogenen Kosten a) der Eisenbahnbauten mit 10,366,956 b) der Errichtung der Staatstelegraphen mit s ¿ 249 486
c) der außerordentlihen Straßen - und Wasserbauten beiläufig mit . Wird die Summe dieser außerordentlichen Auslagen mit welche theils im normalen Zustande sih nicht ergeben (2—3) und theils als Schuldentilgung (1) oder als Kapitalsanlage (4) zu betrachten, sind mit dem Abgange von verglichen, so ergiebt fich noch ein Ausfall von welcher dadurch erklärbar ist, daß, während in den Kronländern 1 Siebenbürgen, Croatien und Slavonien, dann der serbischen Woywodschaft und dem temescher Banate die gewöhnlichen Einnahmen nach Abzug des Administations - Aufswandes im Lande, somit die Beitragsleistung zu den Central - Auslagen (des Hofstaates, der Diplomatie, der {huld und des Militair - Aufwandes) früveren Jahre beiläufig : betrug, in der vorliegenden Nachweisung die Beitragsleistung dieser Länder mit Einschluß der außerordentlichen Zuflüsse nur mit . ... 939 62 gegen das bisherige durchschnittliche Minimum der Beitrags- leistung dieser Kronländer somit weniger um enthalten ift. Auf welche Art der sür das Verwaltungsjahr 1849 en!- fallende Abgang von x 139,850,91 und die anderen nicht zur reellen Gebahrung gehörigen 2
1,500,000
1 H Inaarn nagarn,
insen der Staat
im Durchschnitte der Fl, 20,000 000
19.060, 376
Auslagen gedet worden sind, is aus der oben angeschlossenen Nachweisung im Detail zu ersehen,
Faßt man die Hauptergebnisse derselben zusammen, ho ergiebt sich fol gendes Nesultat :
Die besonderen Zuschüsse betrugen:
a) dur Vermehrung der fundirten Schuld, und 2wa1 du h das im September 1849 eröffnete 4¿prozentige Anlehen Fl sind bis Ende Oktober 1849 eingegangen -. 12 502 635
durch Kapitalisirung der Interessen-Coupons und Lotto-Anl
hens-Obligatiouen L i 1 794 dur) Ausstellung Zproz. C.-M. Obligationen zur Berichti gung von Daz-Entschädigungs-Kapitalien , 19,220
14,072,649
Zusammen b) Durch Vermehrung der s{hwebenden Schuld und zwar :
durch die an Private mehr ausgegebenen als von denselben
zurü eingelösten Zproz., Central-Kassen-Anweisungen vom
Jahre 1842, 5proz. Kassen- Anweisungen und Hypothekar- Fl,
Anweisungen .…... E E ; 1,944,592 durch Vorschüsse der Nationalbank nah Abschlag der Rüd
zahlungen durh die ihr überlassenen sardinischen Krieg
Entschädigungsgelder, dann der Einzahlungen auf das 4:
O A i | j durch die Hinausgabe von 3proz, Kassen-
weisungen vom Jahre 1849... durch die Hinausgabe von Tresorscheinen durch die Hinausgabe von Anweisungen gau
54.001 ,333 An- 7,717,060 L
10,709,170
die Landeseinkünfte Ungarns 24,872,131 durch die Hinausgabe von deutschen Münz- n a L / durch dieHínausgabe von ungarischen Münz- — scheinen A, 546,900 » _ E 16,717,158 dur 2Wechselge|Wasle......:-.-5 0/0/0400
151,914,132
Die Summen aller bes. Zuflüsse betrug daher -.. 139,850,916
Hiervon wurden verwendet zur Deckung des Vesiziks zur Zurückzahlung der gerichtlichen Depositen an ae ODeposi- ten-Kasse des Tilgungsfonds zur fruchtbringenden Anlegung zur Berichtigung von Daz-Entschädigungs-Kapitalien - j zu Vorschüssen auf die Entschädigungen für aufgehobene un- — terthänige Leistungen... es aaa ao aon arne O 39,483 141,105,295
1/1 89,822 25,074
Zusammen (Schluß folgt.)
Zweite Beilage
M7 140.
L Nt Amtlicher Theil. DEeUut\chÞP and.
Preußem. Berlin. Näberer Bericht über das gestrige Attentat gegen die Person Sr. Majestät des Königs. — Zur Erläuterung über die Fi- nanz-Verhältnisse der Berlin-Potsdam-Magdeburger Cisenbahn.
Desterreich, Wien, Griechische Ordensverleihung, — Rückkehr der Minister. Vermischtes.
Württemberg. Stuttgart. Verhandlungen der Landes - Bersamm- lung. — Ulm, Eisenbahn - Eröffnung. E :
Baden, Karlsruhe, Cirkularschreiben des Ministeriums des JZnnern.
Hessen. Kassel, Stände- Verhandlungen, S
Frankfurt, Frankfurt a. M. Durchreise des Großherzogs von Baden,
Nusland. e
Hesterreich, Venedig. General d'Aspre nicht todt, — Die Auleihe- zeichnung. Die neue Justiz-Organisation, — Vermischtes.
Fraukreich. Paris. Wähler-Statistik, Bermischtes. L
(Großbritanien und Frland, London, Hofnachricht, Diplo- matisches. L i: |
Italien. Turin, Verwerfung der neuen Stempelsteuer, — Minister | Santa Rosa. Vermischtes. Livorno. Verhastungen. Nea- | politauischer Gesandter, Nom Ankunft des General Gemeau Vermischtes, Neapel, Versezung Nayneval's nah Rom Po- | lizeiliches Verzeichniß i
Spanien. Madrid. Kavallerie-Manöver.,
Griechenland. Athen. Aufschwung des Handels, Vermischtes,
Türkei. Konstantinopel. Unterdrückung des Aufstandes in Bagdad
Bermischtes, j
Börsen - und Handels - Nachrichten.
Add Vai Lad R M V 5 M 4 M 17a E eis â r ARCE a E gn I E Ed R {T1 A I B I H 7: è C D A CAN E R 2A T I NR E M M R E A e D IRSIE
Amtlicher Theil.
Verwundung Meines rechten Ar= | C jcin sollte, die Mir vorzulegen den Ausfertigungen eigenhändig zu unterschreiben, werde Ich solche
vermittelst eines Meiner Unterschrift nachgebildeten Stempels voll ziehen und darunte1 außer der verfassungsmäßigen Gegenzeich
Zweite Beilage
885
zum Preußischen Staats-Anzeiger.
Freitag d. 24, Ma.
nur in Summen, welche durch 1000 theilbar sind, jedoch überall nicht unter dem Betrage von 2000 Rihlr, ange nommen. ; e A
Die Theilnehmer erhalten, insoweit der für jede Empfangs-= stelle bestimmte Hauptbetrag nicht überschritten wird und die einzelnen Zeichnungen niht demgemäß ( confr. g. 4) gekürzt
-_- —
werden müssen, für die gezeichneten Summen das Recht auf Staats - Schuldverschreibungen der neuen Anleihe zum Pari-= Course mit dem Zinsengenuß von 47 pCt. vom 1. Januar
D: S ab. j Ÿ S | 4) Bei jedem Antrage zur Betheiligung sind sofort 15 pCt. des gezeichneten Kapital- Betrages gegen vorläufige Empfangscheine baar zu erlegen, / S — . Wenn die Zeichnungen bei einer Empfangsstelle den für dieselbe ausgesezten Hauptbetrag Übersteigen (§. 3), so wer den sie unter besonderer Berücksichtigung der kleineren Sum- men bis zu dem Hauptbelrage in der Art gekürzt, daß die angenommenen Zeichnungen mit Summen, die durch 1000 theilbar bleiben, auslaufen. : Die vershiedenen Empfangsstellen sind beauftragt , diese Theilung gleich nach dem Schluß der Subscription (§. 1) vorzu nehmen, und die Überschießenden Angelder, worauf jedoch feine Zinsen vergütet werden , Quittun
tnter Umtausch den
gen, ohne Aufenthalt zurückzugewähren.
Reclamationen gegen die Vertheilung sinden nicht statt
5) Die übrigen §5 pCt. des gezeichneten Kapitals müssen bei
derselben Empfangsstelle spätestens bis zum 20, Juli d. J. eingezahlt werden, wobei jedoch di te Theilnehmer, mit 2% pCt. gleih in Abzug zu bringen und also nur noch 82 Rthlr, 22 Sgr. 6 Pf. pro 100 wirklich zu berichtigen sind.
Dagegen werden aber auch später den Obligationen nur Coupons über die Zinsen vom 1. Juli d. J. ab beigegeben. Sollten einzelne Theilnehmer binnen aht Tagen nach der er=- folgten Vertheilung statt des Angeldes von 15 pCt. den vollen Betrag einzahlen wollen, so können sie außer dem Zin sengenusse pro 1, Januar bis Ende Juni 1850 von 27 Rthlr. für Hundert, noch eine Extra - Zinsvergütigung von
Die Nen fUN DAS er Semester 1850, als Benefiz sur die L
Nrn ¡ dl zent, überhaupt also 27 Prozent dergestalt in Abzug bringen,
durch Meinen Geheimen Kabinetsrath oder durch einen daß sie nur 974 Prozent einzuzahlen haben.
E General-Adjutanten bescheinigen lassen, daß die Stempelung 6) Gegen die fstipulirte Einzahlung (§. 5) bis einschließli den f Meinen ausdrücklichen Besehl olgt ist, Jch beauftrage das 30 Juli d. J. und gegen Rückgabe der Quittung über die Sta Ministerium diesen Meinen C rlaß Ur öffentlichen Kennt ersten 15 Prozent werden Uber den vollen Betrag Staats | Schuld = Verschreibungen nebst Coupons über Zinsen vom
H H „(0 15000 1. Juli c. ab, und — falls solche bis dahin noch nit aus
(gez.) Friedrich TVilhelm. gefertigt sein sollten T einstweilen Juterimsscheine des Kö- | N A ; niglichen Seehandlungs-Justituts , auf den Inhaber lautend,
gégengez.) Graf von Drandenvburg. von den betreffenden Empfangsstellen ausgereih. H Ministerium Werden dergleichen Interimsscheine ausgefertigt, so wird wegen des bis spätestens zum 1. Oktober d. J. zu bewirken O04 C A n 2 L A, den Umtausches derselben gegén Staatsschuld Verschreibungen
E O S urchlaucht dem Fur}ten eine besondere Bekanntmachung erfolgen.
Uet E L S urchlaucht dem 7) Die Anzahlung von 15 pCt. (8. 4) vertritt für die Theil- teuß-=Greiz XX, und Sr, Hoheit dem Erbgroß nehmer zugleich die Stelle einer Wandelpön in der Weise,
l n Oldenburg den Schwarzen Adler-Orden zu vez daß sie der Seehandlung verfällt und die darüber ertheilten
A Quittungen ganz ihren Werth verlieren, wenn die vollstän-
; dige Zahlung nah §. 5 nicht spätestens bis zum 20, Juli c der König haben Allergnädigst geruht : d. J. einschließlich geleistet wird. l stihren bisherigen Gesandten, den Kammerherrn ¿Frei 8) Mit der Aushändigung der O bligationen und Coupons ist ul von Ascheraden, bei seiner Verseßung in den für die Sechandlung das Geschäft geschlossen, wogegen die m Wirklichen Geheimen Rathe mit dem Prädikate weiteren Anordnungen wegen Zahlung der Zinsen und Amor u nne1 tisation des Kapitals von der Haupt-Verwaltung der Staats Schulden erfolgen werden. ; ite des rechten Vorderarms 9) Von Jedem, welcher sih auf eine Zeichnung ecinläßt, wird L an der inneren Sell E e S angenommen , daß er sh mit den aufgestellten Bedingungen in i DOAr en iva zwei Zol (ange tel S E gehörig bekannt gemacht hat und sich denselben völlig unter- racht und ist dann wahrschein dur dit A A wirft, so daß also diese Bedingungen die Stelle eines förm der herausge] Nl S 7 E | lichen Kontrakts zwischen den Interessenten vertreten werden, 5) CA lüiccklicherweise nicht |tattgesunden. : as allgemein | Borlin, den 46, Mai 1850. Bofinden Sr. Majestät des Königs 1k befriedigend, | Königliche General-Direction der Seehandlungs-Societät, C4 1, Den D Mai L590, (2 Mi T) : | i 4 ae, Blo db, en (3 el, Schönlein Grimm eangenved. y : I; | Königliche General - Lotterie: Direction. Finanz-Mintjtertum. | Bei der heute fortgeseßten Ziehung der 4ten Klasse 101sker O An S “On Je ai N _… _ | Königl. Klassen-Lotterie siel der 2te Hauptgewinn 4 on 80,000 Rthlr. ETA l Majestät yaben nittelit NUerhocmwlter Irr 1 | quf Nr. 17,907 in Berlin bei Seeger ; l Hauptgewinn von 50,000 N, zu bestimmen geruyt: : Í i | Rthlr. auf Nr. 20,399 nach Cöln bei Krauß; 1 Hauptgewinn von 13 Die Gemäßheit des GejcBes vom Or N (Wele ' 40,000 Rihlr. auf Nr. 44,959 nah Elbing bei Silber; 41 Haupt- na A4) auszunehmende Staats nleihe N 15 | Cin von 10,000 Rthlr. auf Nr. 35,576 nach Magdeburg bei Thalern, zum Zinsfuße von 45 pl L E " | Brauns; 3 Gewinne zu 2000 Rthlr. fielen auf Nr. 6332. 18,965 Berschreibungen zu 100, 200, 008 Und LUUU A E 74,434 in Berlin bei Klage, nach Cöln bei Reimboid und nach uSgegey 1, Januar 1851 a9, E 24 | Düsseldorf bei Spaß; 25 Gewinne zu 1000 Rthlr. auf Nv. 673. sechs Ja mt E E O E 051 urch Di Amortisation ersparten Zinsen des Dejammt? | 35773, 36,011. 38,456. 39,483. 41,578, 41,851. 44,713. 48,936. Kapital rden, und daß ferner vom 1, Januar 199/ | 21'143, 52,559. 54,853. 56.100. 60,521. 68,656. 71,501 und 72,862 dem Staat das Recht vorbehalten e L S | in Berlin bei Baller, Zmal bei Burg, bei Grack, bei Maßdorff und berechnenden und memals zut verringernden ZUilgungs =- ¿F0n0s | mal ket Sieeaer, Jad Bai A S S U E bor, D e E 9 | Cóln bei Krauß, Düsseldorf bei Spatz, Eilenburg bei Kiesewetter, © em E A S Aida S s A | Elbing bei Silber, Glogau bei Levysohn, Magdeburg bei Brauns nume E O € Galle Ms 4 | und 2Mmal bei Roh, Naumburg bei Vogel, Posen bei Bielefeld,
e E 4 A p A Nl 56 | Sagan bei Wiesenthal, Stettin bei Rolin, Wesel bei Wester=-
ckechandlungs - Institut NCaoCIT, Un Vi ge 0) a uonen | L As iat s bei V e Guinea 200 ; 1 leßteren cwicsen worden, um eine allgemeine Bethei A E os 0 az ot P USE RO9 7047.
in ben verschiedenen Proc T O N 1 10/940, 14,247, 416216, 46/064, 16,902. 47,000, 17107 17,289, jenehimigten Debingungen eee O E E 1 18576, 20405, 27409, 29/864, 29/613. 40.494. 92/500. 44176
ur öffentlichen Kenntni georee | 36/610, 37,281, 41,114. 42,594. 42,840. 43,939, 45,491. 45,539. Berlin, den 16, Mai 100 na | 47,977. 53,330, 54,090. 56,241. 58,600. 59,020. 59,041. 62,109.
e On N | 64,224. 64,426. 66,606. 68,304. 70,840. 71,457. 72,326. 72,520
E und 74,310 in Berlin 4mal bei Burg, bei Dettmann, 2mal bei
\n Gemäßheit der vorstehenden Bekanntmachung des Herrn Gradck, bei Marcuse, bei Mendheim/ bei Moser und 6mal bei Finanz-Ministers hat die unterzeihneke General-Direction der Sec-= | Seeger, nach Breslau bei Froböß und 3mal bei N
Societät cine verhältnißmäßige Vertheilung von 6 Mil preußischen 44¿prozentigen Anleihe de auf die verschiedenen Provinzen, behufs ciner allgemeinen Art angeordnet, daß darauf bei der Bank Direction zu Breslau und den Bank Comtoiren zu Köln, Danzig, Königsberg i. Pr., Magdeburg, Münster , Posen und Stettin, so wie bei der Haupt Seehandlungs Kasse in Berlin, unter den nachfolgenden Bedingungen Subscriptionen angenommen werden
handlungs lionen Thalern dex 1850 s
Betheiligung in der
neucn
ber, Bromberg bei Schmuel, Cöln bei Krauß und bei Reimbolo, Danzig bei Robeoll , Düsseldorf 2mal bei Spay, Driesen bei Abraham, Glogau bei Levysohn, Halberstadt bei Sußmann, Halle bei Lehmann, Königsberg i. d. N. bei Jacobi, Königsberg in Pr. bei Heygster und bei Samter, Liegniß 2mal bet Schwarz, Magdeburg bei Bichting , bei Elbthal und bei Roch, Neisse bei Jäkel, Ostrowo bei Wehlau, Stettin 4mal bei Wilsnach und nah Tilsit mal bei Löwenberg; 57 Gewinne zu 200 Rthlr,
jollen : S , 7
| 1) Die Subscription bei den bezeichneten Empsfangsstellen findet in den Tagen vom 4., 5. und 6. Juni d. J. statt und wird mit dem leßteren Tage geschlossew
9) Die Zeichnungen werden in preußischen Courant - Thalern
auf Nr: 431. 1603. 41679, 2498. 2988. 4197. 4668. 6922. 9696. 12/7781 413,420. 10/721 19/000) 14/0, 14/004 5 418,442. 418,676. 20,340. 21,577. 23,999,
| 15,078. 45,741. L 5 | 24,362. 26,892. 26,965. 31,663. 32,471. 33,873. 36,622. 36,798. | 42,396, 44,896, 46,630. 48,510, 49,283. 50,489, 51,922. 56,796,
57,094, 57,147. 57,852. 58,681. 58,984. 59,176. 59,473, 60,323. 61,152. 61,773. 61,915. 62,949. 64,141. 65,408, 66,994. 69,412. 70,224. 71/870 und 73,979.
Berlin, den 23, Mai 1850.
Angekommen: Se. Excellenz der Königlich sächsische Staats Minister, von Carlowiß, von Dresden.
Abgereist: Der General-Major und Commandeur der Iten Division, von Wussow, nach Franksurt a. d. O.
Uichtamtlicher Theil.
Deutschlaud.-
Preußen. Bcrlin, 23. Mai. Zur Berichtigung der vielfach ungenauen Nachrichten Übcr das unselige Attentat auf das Leben Sr. Majestät des Königs gehen uns folgende Mittheilun= gen zu:
Die Allerhöchsten Herrschaften hatten mit dem Zuge um 11 Uhr nach Potsdam gehen wollen. Kurz vorher war diese Absicht ver ändert worden, und Jhre Majestäten entschlossen sich, um 12 Uhr abzureisen. j 2
Ganz kurz nach 12 Uhr traf Jhre Majestät die Königin auf dem Bahnhofe ein, ganz unmittelbar darauf Se. Majestät der Kö- nig. Se. Majestät der König gingen, ohne Sich aufzuhalten, un- mittelbar dur die Königlichen Wartezimmer auf den Perron. Ihm voraus ging der dienstthuende Kammerherr Jhrer Majestät der K0- nigin, Graf Pückler, einen kleinen Schritt hinter dem Könige links Jhre Majestät die Königin, unmittelbar hinter Ihrer Majestät der Königin das Gefolge. E
In dem Moment, in dem der König die 3 Stufen zum Per ron hinuntersteigen wollte, sprang der Mörder vor, slreckte die Pistole dem Könige in der Höhe der Brust in der Entfernung von vielleiht nur 2 Schritt entgegen und drückte ab. Der König scheint | unwillkürlich seinen rechten Arm entgegengestreckt zu haben, und da=- durch ging die Kugel in das Fleisch des Unterarms etwa 4 Zol unter dem Ellenbogen. Die Kugel i} bekanntlich 2 Zoll tief in das Fleisch \{chrág eingedrungen und sofort nebst Pflaster, Stüd vom Rock und Hemde aus der Wunde wieder herausgefallen. Sie wurde nachher neben den Stufen links gesunden. :
Der Köbuig blieb noch einen Augenblick stehen, dann strauchelte er und kam cuf die zweite Stuse zu siven. Se. Majestät ‘erhoben | Sich aber gleich wieder mit Hülse des zuge|prungenen glügel-Ad- | jutanten Prinzen Philipp von Croy, riesen aber [ofort JZhrer Ma-
jestät der Königin zu, die bei dem Bors|pringen Des Mörders 10-
aleich zurücgesunken und von Jhren Damen auf das nächste Sopha
geführt war, La L U l U De VeCDL Je Sr. Majestät | weite Sorge, während die Umstehenden ihn umfaßten und | mit Zeichen der Freude über die glückliche Rettung Uberschütteten | namentlich wurden Se. Majest
l
it durch die Liebesbezeigungen einiger Kinder sehr gerührt war die Rettung des Thâters. Se. Majestät gaben den bestimmtesten Befehl, daÿ 1hm nichts ge \chehen dürfe, Darauf wandte der König sich um und ging in die
Wartezimmer zurück.
vI q Jn dem Augenblicke fühlte der König seinen Arm warm werden, 7
l und das Blut rieselte die Hand hinab, So
wurde erst entdeckt, daß Se. Majestät verwundet waren. das hintere
Der Ko nun mit festem Schritt in ( Zimmerz dort ließen L die Königin Sr. Majestät die erste Pflege angedeihen, wobei der Flügel = Adsutant Ihre Majestät unterstüßte. Paletot und Nock wurden ausgezogen und für die Wunde gethan, was in dem Augenblick geschehen konnte. Jhre Majestät die Könt gin begleitete den König. Der Weg des Königs war mit großen Blutflecken bezeichnet; die Königin wurde mit Blut bedvedckt.
Während nach allen Seiten ausgesandt wurde, um Aerzte zu holen, traf der Professor Dr. Böhm, der gerade bei dem Bahnhof vorübergefahren war, etwa 6 bis 7 Minuten nah der That ein, erklärte sofort die Wunde für ungefährlich und legte einen vorläu figen Verband an. Als Dr, Böhm die Art der Verwundung für | günstig erklärte, bemerkten Se, Majestät scherzend: „Am Ende muß Tch Mich noch bedanken, daß es so gut gemacht ist,“ Kurz darauf langte quch der Leibarzt, General-Stabsarzt Dr. Grimm, an, sp
ter Geheimer Rath Der. Schönlein und Professor Dr. Langenbeck. í L ‘ [8
nig ging
SJhre M ajestät
Gegen 1! Uhr konnten Se. Majestät sich wieder in den Wa | gen seßen, um nach Charlottenburg zurückzusahren: ZJhre Majestät die Königin unterstüßten Allerhöchstdieselben im Wagen Die Fahrt
nach Potsdam hatten die Aerzte wegen der zu heftigen Erschütt(
rung abgeralhen S 9; i L S \n dem Augenblicke der Lhat hatke
af Pückler gestanden ; seitwärts außer den Posten der Bahnhof
(Gy l (7/4 § d | Inspektor, mehr:re Schutßzmänner und einige andere Perjonen | denen zunächst der Lieutenant Gras von Kaniß vom 1jten Ga i E / p HES ' A j i | giment zu Fuß bemerklich geworden 1j! Ver Ll lj | entfliehin unter dem Ruse: „Ss leve die Fretheit l | auf ihn zu, Graf Kaniß |chein!1 ihn zuerst gefaßt zu í Zro S nl o Nt Bom T1415 vorsud, ovhi ol | entrang ihm die Pistole Bei dem Fluchtversuch erhi 4 4 No 4 F 40 4t l 44 4 Ô | Hieb, und ist er aud) bei der Festnahme z1emiich men | den. Während er festgehalten und gewuürgt wur | : ck e í + 4 P O | mit ersicdgter Glimme : 1, reie LONTeTC | bis in ein Zimmer zu bringen, da Alles auf de! rbre | , nt At oto R Í 1 n Saul aso | jturzie, um dié gerechle|te Loul an 11 au szulal| V1 von Reue ha r nicht gaczelat im GBogonth | Spuren von Reue Yat er nt Ge egi un (Yegaenth( | Bedauern über das Mißlingen der That ausgedriickl Wahnsinn hat er nie gezeigt, nur an Hallucinaltonen uni bhaftem Hochmuth gelitten, die es unmögäich machten n mi ¿ 10 A . Va feinesweges aber cine Unzu
rechnungsfähigkeit begründeten, Er is daher auch mit einem Civil Versorgungs-Schein und Empfehlung zur Anstellung entlassen Ueber frühere Verbindungen des Menschen läßt sich, ohne dei Untersulung vorzugreifen, noch nichts sagen. Zum S(hlusse fügen wir hinzu, daß der gnädige Shuß Gol
| Feuerwerksfkörpern umgehen zu lassen, j l |
tes, der die Kugel von dem bestimmten Ziele abgelenkt hat, auc E | den Krankheits-Verlauf behütet. Auch heute Mittag befanden Se Hatt | Majestät Sich den Umständen nah sehr wohl. U
Ihre Majestät die Königin, für deren Gesundheit die- ernst U |
]sten Besorguisse zu hegen waren, befinden Sich gleichfalls bis jeut E noch in leidlihem Wohlsein. da Berlin, 23. Mai. Wir erfahren, daß nah dem Bericht der «s | Aerzte Se. Majestät cine ruhige Nacht gehabt haben, das Aussehen S | :
der Wunde gut und Fieber nicht vorhanden war.
Berichtigung. In einigen Exemplaren der gestrigen Num- mer des Staats-Anzeigers sind am Ende der unter Berlin