1850 / 167 p. 2 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

E Sre

Regierung ihre fernere Nichtbetheilung am Vertrage vom 26. Mai

virte Erklärung der Königlichen Regierung enthält, daß sie ihre Beziehungen zu dem Vertrage vom 26. Mai 1849 als völlig ge- lojt betrachten und ihr Verhältniß zu den Theilnehmern desselben auf die Grundlage des deutshen Bundes zurückgeführt ansehen müsse. H Nah derx bereits unter dem 28. Dezember v. J. erlassenen Derwahrung wider die am 27. November 9. I. zu Berlin be- \{lossene Vornahme von Wahleu für einen nah Erfurt zu beru- senden Reichstag, und im Vertrauen auf eine gerechte Würdigung der dargelegten Gründe des diesseitigen Verhaltens hat die König- liche Regierung sich der Hoffnung überlassen zu dürfen geglaubt, daß die Erflärung vom 21, Februar d. J. den übrigen Theilneh mern des Bündnißvertrags weder unerwartet sein, noch ungerecht- fertigt erscheinen werde.

Die der Königlichen Gesandtschaft zu Berlin unter dem 6.

IN 7 C Pes Ea 2 x v ili A N17 Fr Mârz d. J. ertheilte, aus den öffen!licen Blättern bekannte Er- wiederung des Königl. preußischen Ministeriums der auswärtigen

Angelegenheiten, so wie das, was über die eins{chlagenden Verhand lungen der in Berlin versammelt gebliebenen Mitglieder des Ve1 waltungs-Rathes zur Kunde der Königlichen Regierung gelangt ist, \chien zwar geeignet, hierunter Zweifel rege zu machen, welche von hiesiger Seite um so aufrichtiger würden beklagt worden scin, je ernstliher der am Schlusse der Erklärung vom 21. Februar ausge sprohene Wunsch einer Erhaltung bundesfreundlicher Beziehungen zu den Theilnehmern des Vertrags vom 26. Mai 1849 gemeint ist. __ Diese Zweifel hat die Königliche Regierung indessen mit Be- friedigung durch das ihr gegenüber beobachtete Verhalten der mit Preußen einstweilen vereint gebliebenen Regierungen in einer Weise gelöst gesehen, welche ihr die Ueberzeugung gewähren muß, daß sie als Mitglied des Vertrages vom 26, Mai weder von Preußen, noch von den übrigen Betheiligten ferner angesehen wird.

_ Nicht zu gedenken, daß die Königliche Regierung zu ciner fort- zuseßbenden Theilnahme an den Verhandlungen der Vereinsmitglie- der weder aufgefordert ist, noch von diesen Verhandlungen seit der Erklärung vom 21, Februar offiziell ferner Kenntniß erlangt hat, ist diese Ueberzcugung wesentlich durch den Eintritt und Verlauf des im verwichenen Monat Mai in Berlin ohne Einladung und Mitwirkung Hannovers abgehaltenen Fürsten - Kongresses befestigt worden.

Treffen die der Königlichen Regierung vorliegenden Nachrichten zu, daß bei der von der Krone Preußen dazu erlassenen Eiuladung das Bedürfniß einer persönlichen Besprechung über den Weg leitend gewesen ist, welcher einzuschlagen sein werde, damit das dort unter nommene Werk „in voller und freier Gemeinsamkeit““ von allen Verbündeten ins Leben geführt werden könne; und sind dabei als Gegenstände der Berathung die wichtigsten und bedeutendsten Fra- gen bezeichnet, „vei welchen die persönliche Stellung eines jeden Jursten eben so sehr, wie. das Interesse seines Landes betheiligt sei“, so darf die Thatsache der Einladung als maßgebend für die Ansicht des Einladenden über Mitgliedschaft und Betheili- ung wohl mit Recht angesehen werden. : E

Eine Einladung zu jener Besprechung is an des Königs von Hannover Majestät nicht ergangen. Die Königliche Regierung kann nicht umhin, die Erläuterung dieses Umstandes in der diesseitigen Erklärung vom 21. Februar zu erblicken: eine Erklärung über das Verbleiben im Bündniß, welche, bffentlichen Nachrichten zufolge, auch von den Eingeladeneu und Erschienenen noch bei Eröffnung des Kongresses von der Krone Preußen würde entgegengenom- men sein,

__ Wenn aber enrklich laut veröffentlihten Protokolls der zweiten Sibung der Regierungs-Bevollmächtigten vom 11tcn d. bei Erór-

terung der Frage über das Verhältniß und die Stellung der ver-

bündeten Regierungen zu der als „frankfurter Kongreß“ bezeichne- ten Bundes-Plenar-Versammlung von Preußen für nothwendig er- fannt ift,

„daß die verbündeten Regierungen ihre Einwilligung, den Kon-

greß zu beshicken, durch eine in Wien abzugeben e und sämmk

lichen anderen deutschen Regierungen mitzutheilende Erklärung

motiviren ;“ | und wenn dann das Königlich preußische Ministerium der auswär | tigen Angelegenheiten die bekannte Depesche an den Königlich preu- Fischen Gesandten zu Wien vom 16ten v, M. als Ergebniß einer vorgäugigen Berathung mit Preußens Verbündeten der hiesigen Königlich preußischen Gesandtschaft mittelst Depesche vom 17ten v, M. und mit dem Auftrage zugefertigt hat, jene Erklärung „durch abschniftliche Mittheilung auch zur Kenntniß der Königlich hanno= verschenu Regierung zu bringen“‘; so hat hieraus von der Regierung Sr, Majestät des Königs nur eutnommen werden kbunen, daß Han- nover von Preußen nicht den auf Grund des Vertrages vom 26. Mai 1849 verbündeten , sondern jenen „anderen“ deutschen Regie rungen beigezählt werde, denen die in Berlin beschlossene einwilli gende Erklärung hat mitgetheilt werden sollen.

Ueberdies hat seit dem Juni d. J. die Dauer des einen Jah- res ihr Ende erreicht, für welhe die Verabredungen vom 26. Mai 1849 getroffen waren. Eine Verlängerung derselben für Hannover, auch weun eine solche nah den erwähnten Vorgängen denkbar ge- blieben wäre, hat nicht stattgefunden. Sie auch künftig nicht ein- treten zu lassen, is, worauf wir ausdrücklich aufmerksam machen zu dürfen bitten, die entschiedene, mit den Wünschen der diesseitigen Landesvertretung völlig übercinstimmende Absicht Sr. Majestät des Konigs; um so entschiedener, nachdem auch die Königlich sächsische

|

v, J. dem Königlich preußischen Hofe förmlich eröffnet hat. : Wix haben uns erlaubt, in den vorstehenden ganz ergebensten Vemerlungen auf die eingetretene völlige und ganz entschiedene LZrennung des hiesigen Königreichs von jenem Vertragsverhältnisse um deswillen aufmerksam zu machen, weil die Beziehungen, welche durch geographische Lage, wie dur vielfach ineinandergreifende nacbarlihe und gemeinsame Interessen zwischen dem Königreiche und ee C. Lande unaguflöslich begründet sind, der R g Sr. Majes at des Königs eine offene Darlegung ihrer Zussasjung und ihrer Entschließungen hinsichtlich der deutschen Ver= sassungs-Angelegenheit dem 2c. hohen Senat gegenüber zur Pflicht zu machen, Die Rücksichten, welche dazu Anleitung geben, sind keine S als die, welche uns bestimmten, dem 2c. unter dem 13, Juni L digen, Mju des Venitags von ‘6 Uni, ba teten G G. er darin vorbehaltenen Erklärung und einer enfs{rift vom 4. Juni v, F

o ? A J. mitzutheilen, und demselben damals, vie jebt, die Stellung E titévera

G A L

Werth für Odöverhältnisse ossen darzulegen , dessen praktischer

Rik d enburg und die Hansestädte ohne eine durch den

h cltrtktéike S süddeutschen Staaten unmöglich gewordene fernere j ny YDannovers tayum unumwundener anerkannt, noch ent-=

ziedener dar Li üt

18 L Ñ Lände Bara als d einer zur öffentlihen Kennt-= Regicrungs-Bevollmächtigten Um 23, R R A Gegen wie denn au die Entfernung Hannovers von dem r Me A stände völlig veränderten Bündnißvertrage vom 26 ‘Mai U “O digende Berücksichtigung in det vurh vie öffentlichen Blätter ion falls hekannt gewordenen Erklärung gefunven hat, welche die Groß-

1050

die dortigen Beziehungen zu dem beabsichtigten engeren Bundes

hen lassen. : Die Königl, Regierung vermag sich der Ansicht nicht zu ent

| \{chlagen, daß dieselben Gründe territorialer Belegenheit und eigen- thümlicher, theils innig verzweigter, theils konkurrirender Jnteressen, welche für Oldenburg und die Hansestädte in Ermangelung einer

Verfassung, den Vorbehalt selbstständiger Gesezgebung in Zoll-, Handels- und Verkehrs-Angelegenheiten, der völkerrechtlihen Ver= tretung und des Rechts der Verträge zu Wege gebracht haben, daß eben diese Gründe dem 2c. die Ucberzeugung gewähren müssen, und Interessen des westlichen | Norddeutschlands in befriedigender Weise nicht anders zu genügen | sein werde, als wenn die genannten Staaten bei dir cingeleiteten gemeinschaftlichen

Theilnahme Hannovers an der beabsichtigt gewesenen Bundesstaats l \ |

wie den wichtigsten Bedürfnissen

Umgestaltung der Verfassung Deutschlands im Einverständniß mit Hannover zu Werke gehen.

Von dicser Ansicht geleitet, glaubt die Königliche Regierung zugleih den eigcnen Wünschen des 2c. zu entsprechen, indem fie

Dem 20,

machen.

vorgehobenen Umstände, das Verhältniß Hannovers zu der König

niglihcen Regierung eintreten zu lassen, E Jndem wir dieserhalb einer baldgefälligen Rücäußerung euk-

ischen Regierung zu bringen, und ergreifen diese Gelezenheit 2c. Hannover, den 7. Juni 1850. Königlich hannovershes Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten. “(gez.) Graf von Bennigsen. An den hohen Senat der freien und Hansestadt Hamburg.“

Hannover 16, Jin (9. Z3/9,) Dre Komgiichen Ho heiten der Großherzog und die Frau Großherzogin von Medcklen= burg-Shwerin sind heute nach Pyrmont abgereist.

een, Oen, 14 Un C S) Mah Den 0 iben erschienenen amtlichen Verzeichnisse studircn in diesem Sommer-

Halbjahre auf unserer Universität 438.

C,

Kameral-Wissenschaft

37, Im Winter-=Semester 1849 hat sich also um § vermehrt.

Sccbleswig-Holstein. Altona, 17, Juni. Der Alt. Merk. enthält folgendes Schreiben an die Wahl=Direktoren der städtischen und ländlichen Wahldistrikte, betreffend das für die besondere Wahl- berechtigung erforderliche Einkommen.

„Der Herr haben in ener Eingabe vom mit RNúcksicht darauf, daß als das niedrigste steuerbare Einkommen nach der Verordnung vom 31. Juli 1848 eine Summe von mehr als 150 Rthlr. Cour. , nach der Verordnung vom 7. Juli 1849 aber eine Summe von 150 Rthlr. angenommen worden sei, bei dcm un-

terzeichneten Departement vorgefragt, ob für die besondere Wahlbe- rechtigung nach dem §. 2a. und b, des Wahlgeseßes vom 20, Of- tober 1848 ein jährlihes Einkommen von 159 Rihlr. Cour. hinrei- chend, odcr ob mehr als diese Summe erforderlih si, In dieser Veranlassung wird Jhnen hierdurch Folgendes erbffnet : |

Im §. 2a und des gedachten Wahlgeseßes wird die beson dere Wahlberechtigung unter Auderem von cinem reinen jährlicl en Einkommen von mehr als 150 Rthlr. Cour. abhängig gemacht, Es sind daher auch alle diejenigen, deren reines jährliches Cinkom- men nur 150 Rthlr. Cour. beträgt, als zur Wahl in den betref= fenden Klassen berehtigt nicht anzuschen. Als Nachweis für das jährliche Einkommen sollen nach §. 11 dès Wahlgeseßes bis weiter die Register über die unterm 31, Juli 1848 angeordnete Einkom-

mensteuer dienen, dabei aber später eingetretene Veränderun- gen berücksihtigt werden. Jn Uebereinstimmung hiermit sind zur Ermittelung des. reinen jährlichen Einkommens die eben erwähnten Register zum Grunde zu legen und dieselben demuächst mit densenigen Registern, welche nach Vorschrift der Verordnung vom 7. “Juli 1849, betreffend die künf- tige Entuichtung der Einkomm:usteuer, angefertigt sind, hinsicht-

lih der eingetretenen Veränderungen zu vergleichen. Nach dem auf solche Weise gewonnenen Resultat sind die Wahllisten über die ver- möge ihres Einkommens zur Wahl Berechtigten zu entwerfen. Da- bei bleibt indessen in Gemäßheit des §. 11 des Wahlgeseßes einem Jeden vorbehalten, noch zur Zeit der Wahl den Nachweis beizu bringen, daß er ein höheres jährliches Einkommen habe,

Sie werden ersucht, cs hiernach zu verhalten,

Kiel, den 15. Juni 1850.

Departement des Jnnern.“

Altona, 17. Juni. (A. M.) Heute Vormittag verbreitete sich die ganz unerwartete Trauerkunde, daß unser Oberpräsident, Graf Joseph Reventlow-Criminil auf seinem Oute Emkendorf, wo- hin er sich am Sonnabend mit dem Nachmittags-Eisenbahuzuge dem Anscheine nach gesund begeben, um heute wieder zurück,ukehren und dann eine längere Badereise anzutreten, gestorben sei. Auf nähe- rcs Befragen erfuhr man, daß er am Sonntage plöblih von ei- ner heftigen Pleuresie befallen und troß angewandter ärztlicher Hülfe , die von Nortorf herbeigeholt worden, in der Nacht oder heute Morgen früh verschieden sei, und zwar so unvermerkt , daß der Bediente den Todesschlaf von dem natürlichen nicht hat unter- heiden können,

Frankfurt. Frankfurt a. M., 17. Juni. (Fr. O. P- A. Ztg.) Oberst von Schlichting, Commandeur der in hiesiger

Gegend stationirten Königlich preußischen Truppen, i} gestern hier eingetrossen und bei der gestrigen Wachtparade auf dem Roßmarkt vom Herrn Major Olberg sämmtlichen Offizieren der hiesigen Gar- Mes vorgestellt worden. Se, Königliche Hoheit der Kurfürst

on Hessen ist vor wenigen Tagen im Schlosse Philippsruhe bei

herzoglich oldenburgishe Regierung unter dem 25. März d. J. über

staate an den allgemeinen Landtag des Großherzogthums hat erge-

| l | | | | | | zu beantragen: Die National-Versammlung - möge die Regierungs durch die gegenwärtige Mittheilung eine jede etwaige Ungewißheit | über das Verhältniß Hannocers zu der bislang projektirten Union | zu entfernen sich beeilt, und indem sie, um jedes Hinderniß eines | freundnachbarlichen Einvernehmecns zu beseitigen, sich bereit erklärt, | hohen Senat eine nähcre Mittheilung von deu dies- | seitigen Ansichten über die Revision der Bundes - Verfassung zu | /

Je offener die Königliche Regierung ihren verehrten Verbün- deten gegenüber hierunter zu Werke zu gehen sich bewußt ist, um | so zuversichtlicher glaubt sie aber cine gleih offene Erklärung dar- über erwarten zu dürfen, wie, unter Berücksichtigung der oben her-

lich preußischerseits intendirten Union von dem 2c. beurtheilt und l ) ( ob 2c. bereit scin wird, über die weitere Behandlung der deutschen | weigerte sich ebenfalls. Verfassungs-Angelegenheit eine nähere Verständigung mit der K0=

| parti) die Wahl zum Berichterstatter an.

| bewilligt nun 200,000 Fr. mehr.

gegensehen, erlauben wir uns schließlich die ergebenste Bemerkung | m h Y | ter, war bei allen Kommissions-Berathungen Gegner des Regie

hinzuzufügen, daß wir uns verpflichtet erachtet haben, die gegen- " , -, A! , r e : 1 f Dit wärtige ergebenste Mittheilung zur Kenntniß der Königlich preu-

Davon witmen sich der fatholishen Theologie 33, der evangelishen 72, der Jurisprudenz 120, der Medizin 83, der Chirurgie 6, der Thierarzneikunde 8, der | 18 der Architektur 6, der Forstwissenschaft | 25, der Philosophie und Philologie 30, der Pharmacie und Chemie 1850 waren hier 430, die Zahl

eine Kabinetsfrage gemacht habe, ler, welchen man habe begchen können. hat das Ministerium diese Versicherung der Kabinetsfrage gestern

nung der Verhandlungen der National uung entgegen. Kaum war der Beschluß der Kommission bekannt, so ent | standen | Die Luke soll entschieden haben, niht nur das Prinzip der Dota- | tion, fondern auch die Rückzahlung der persönlichen Opfer des Prä fidenten der Republik zu verweigern. fo würde, meint man, die Linke den Erfolg des ministeriellen Pro jeftes sichern; denn gegen den Kommissions-Antrag würden die Re- gierung und «lle die Mitglieder der Rechten stimmen, der Politik der Siebzehner und des Ministeriums treu blieben ; stimme nun die Linke auch dagegen, so ginge er sicher niht durch; in diesem Falle würde das erste Projekt zur Abstimmung kommen und dann nur noch den Berg gegen -sih haben. Eventualität sind heute bei einigen einflußreichen Mitglicdern der Linken Schritte versucht worden, um sie | Hommisssion zu stimmen,

fugniß, als die der Billigung, zustände. gemäßigten Blätter, der Dix Dc embre ausgenommen, mit großer Zurüdhaltung i | sprechen, Constitutionnel und Journal des Débats bringen ihn sogar ohne Kommentar. 1 Organ des Elysee, liest man heute einen Artikel mit der Ueber- rift: „Verweigerung der drei Millionen“, in welchem es heißt : 11 A s i

tationskosten verweigerte, seßt Niemand in Erstaunen, erwartete dieses Resultat. ( 1 | ist das Anerbieten von 1,600,000 Fr. Woher nahm die Kommission die Basis dieser Ziffer ? i Stellung des Staats - Oberhauptes verbundenen Pflichten voll-

uns unerhört. reih wird niht glauben ,

men, Der berühmte Reisende, Herr Eduard Rüppel, ist von seiner leßten Reise hicr wieder eingetroffen.

Frankfurt, 17, Juni. (F. I.) Der fürstlih thurn- und taxis\che General-Direktor, Frhr. von Dörnberg, ist von Stuttgart wieder hier eingetroffen. Man vernimmt jedoch noch nicht, ‘daß ein gütliches Abkommen mit der Königl. württembergischen Regie- rung in Betreff der Aufhebung des Postpachtvertrags erzielt wurde,

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PMMuslatnD.

Frankreich. Paris, 16. Juni. Die Kommission, welche über das Projekt der Erhöhung der Repräsentationskosten sür den Präsidenten zu berichten hat, {loß gestern Abend ihre Verhandlun- gen und brach das während des Ganges derselben beobachtete Still- \chweigen. Ihr Beschluß überraschte selbst die, welche einen dem Projekte ungünstigen Antrag erwartet hatten. Die Kommission hat mit ciner Mehrheit von 9 gegen 6 Stimmen den Beschluß gefaßt,

Vorlage ciner Erhöhung der präsidentiellen Allocation auf 3 Mil lionen dahin abändern: „Ein außerordentlicher Kredit von 1,600,000 Fr. wird dem Finanz-Minister zur Deckung dex Auslagen bewilligt, welche 1849 und 1850 inFolge der Justallationskosten des Präsidenten der Republik gemacht worden sind, Mit dieser Ausgabe werden zur Hälfte die Budgets von 1849 und 1850 belastet, Dieser wichtige Beschluß wurde nach einer sechsftündigen Berathung und einer neuen Konferenz mit drei Ministern, welche zu keiner Vermittelung führte, gefaßt. Bezeichnend is die hierauf folgende Wahl des Be rihterstatters Creton, welcher den Kommissions-Autrag als Amen dement gestellt hatte, wurde mit 9 gegen 6 Stimmen gewählt. Er verweigerte die Aunahme der Wahl. Darauf wurde Mornay, wel- cher Creton’s Amendement lebhaft unterstüßt hatte, gewählt und Endlich nahm Flaudin (Mitglied des Tiers=- Man erinnert sich, daß die Blätter des Elysee den Schuldenstand des Präsidenten der Republik auf 1,400,000 Fr. angegeben, Der Kommissions-Antrag Herr Flaudin, dcr Berichterstat-

rungsprojettes, Die ministerielle Minorität der Kommission hatte sich die größte Mühe gegeben, mindestens günstigere Amendements durzubringen, allein alle ihre Anträge wurden verworfen. Unter den S&ründen für eine permanente Gehaltserhöhung befand sich auch folgender: Im falle einer Verheirathung des Präsidenten der Republik oder des Besuches, den ein Souverain oder fremder Prinz demselben abstattete, müßte doch ohnehin cin Kredit bewilligt werden. Der Kommissionsbericht wird in den ersten Tagen der Woche, vielleicht {hon morgen, eingebracht werden. Die Weigerung der Herren von Mornay und Creton, die Berichterstattung zu übernehmen, giebt Gelegenheit zu mannigfachen Kommentaren, Mornay erklärt heute im Journal des Débats, daß er nicht vor der Verantwortlichkeit für seine Meinung zurücgeschreckt habe,

| sondern daß ihm seine besondere Stellung eine Zurückhaltung zur

Pflicht mache, über welche er Niemand Rechenschaft abzulegen brauche, welche aber alle Männer von Chre begreifen würden. Die Verwerfung des ministeriellcn Projeltes hat im Elysce große ]stürzung verursacht, Der Minister-Rath versammelte sich noch um 10 Uhr Nachts. Es ging das Gerücht, eine Minister-Veränderung sei beschlossen worden. Man will drei Legitimisten ins Kabinet nehmen, um dadurch die Bewilligung der 3 Millionen zu erhalten. Das

| Ministerium der Justiz soll Herrn von Vatismenil, das der óffentlichenAr-

beiten Herrn Benoist d’Äzy, das des Unterrichts Herrn von Montalembert angeboten werden. Die Herren Baroche, Fould und Desfossés wun den ihre Portefeuilles erhalten; d’Hautpoul follte durch Lahitte, dieser durch Drouyn de Lhuys erseßt werden. An die Stelle von Dumas würde eiu Mitglied der Rechten kommen. Die Patrie bedauert heute, daß das Ministerium aus dem Dotations - Projekte

s Sie nennt dies den größten Feh Der Estafette zufolge,

viederholt, Bei diesem

Stande der Dinge sicht man der Eröff - Versamnilung mit Span

bereits Combinationen einer parlamentarischen Sirategie

Bestätigt sich diese Angabe,

welche noch

In Voraussicht dieser

n, um st r das Amendemcnt der ; Diese Schritte sollen jedoch ohne Er- olg geblieben sein, und es ist, der Versicherung des Siècle zu-

f folge, unwahrscheinlich, daß die Linke sich auf cine Transaction ein sas

assen werde. Dicse Spaltung is dem Ministerium günstig. Der

Beschluß der Dotations-Kommission ist, der legitimistischen Opinion publique zufolge, uiht ohne sehr gewichtige und gebieterische Motive gefaßt worden, Dieses Blatt giebt dieselben in folgenden Zeilen an: „Die Rolle der National-Vertretung is} beendigt, wenn die Präsidentschaft ihre finanzielle Position selbst feststellt, ohne vaß die in Geldfragen souveraine National-Versammlung ein anderes Recht hátte , Gewalt und untergrabenden | die Präsidenten | eigenmäd

als die bezüglihen Vorschläge der Regierungs- einzuregistriren. Würde man einen \o abnormen Grundsaß anerkennen, so wäre morgen Gewalt berechtigt, ihre politishe Stellung ¡tig zu regeln, ohne daß der Versammlung eine andere Be

Es fällt auf , daß alle

vou dem Beschlusse der Dotations - Kommission

Im Dix Décembre aber, einem Daß die Kommission die verlangten drei Millionen für Repräsen-

Jedermann Was aber gänzlich unerklärlih is, das

Wer sagte ihr, daß die mit der hohen

fommen mit 1,600,000 Fr. erfüllt werden können, - Be- trahten sie die Regierung Frankreihs vom Gesichtspunkte der Versteigerung? In der That, solhe Dinge scheinen

Die Kommssion mag sagen, was sie will; Frank- daß sie den Kredit einzig nur we-

Hanau. eingetroffen, um vort einen längeren Aufenthalt zu neh- | gen einer Ersparung von 1,400,000 Fr, verweigert habe, Jeder-

mann wird. begreifen, daß diese Verweigerung dem Präsidenten der Republik gilt, seinem Ansehen, welhes man nicht vermehren, seiner Macht, die man nicht befestigen will. Da liegt die ganze Frage ! Dieselbe Kommission würde 10 Millionen anbieten, wollte fich der Präsident zu einer lächerlichen, elenden, im Auslande angesponne= nen Combination zweier großer und edler Häuser herge- ben, deren Geshife durch Schwachköpfe und Juntriguants ge- fährdet werden, Man will den Präsidenten nicht befestigen! Das heißt, man will eine neue Revolution. Was liegt am Un= glück des Landes? Man wird vielleicht Minister, Pair oder Se- nator! Wahnsinnige! man wird euch fortjagen, wenn man euch nit guillotinirt!! Und weiß Goit, wenu diese Prophezeiung nur an euch in Erfüllung gehen sollte, wir würden euch sicher gewäh=- ren lassen. Das beantragen die 9 Geseßgeber, deren Stimmen in der Kommission entschieden haben. Gott verzeihe Jhnen , renn sie wissen nicht, was sie thun. Glücklicherweise denkt die Kommission, während die National - Versammlung lenkt. Wir beschwören die Majorität, nicht den wenigen Frieden zu stören, den das Land ge- nießt, Das Ministerium, mit dem alle rechtscchafenen Leute gehen, vertheidige loyal und energish das Geseß , - und wenn es seine Pflicht erfüllt hat, überlasse es die Verantwortlichkcit einer neuen Revolution denen, welche sle auf sich nehmen.“

Gestern Abend kam Thiers, der mit Ludwig Philipp nur cine furze Unterredung gchabt hatte, unerwartet wieder nah Paris zu rick. Man schreibt dies der Ankunft Guizot’s in London zu, mit welchem Thiers gespannt ist. Auch mit Ludwig Philipp soll er si nicht haben verständigen können. Thiers wurde bereits von seinen politischen Freunden mit Fragen über seine jüngste Reise bestürmt, hat sich aber, ausgenommen gegen Broglie und Baroche, sehr ver- {lossen gezeigt. Thiers hat in dem englishen Badeort St. Léo= nard’s 48 Stunden zugebraht. Der Constitutionnel bemerkt Ube De Be Ode (On oe Qa Giero Den König Ludwig Philipp in der Verbannung besuchen. Ver schiedene Umstände hatteu die Ausführung dieses Vorsaßes gehindert. Einige Alt - Republikaner ergehen sich über die Reise desselben in Betrachtungen, welche von der Erhabenheit ihrer Gesinnung cin trauriges Zeuguiß geben, Die Einen begreifen nicht, wie man eine gefalleze Größe zu ehren wagt, gegen die man,

sie aufrecht stand, opponirte. Als ob Tie Ergebenheit gegen cine Regierung nur den Ausdru ciner unveränderlichen, stetigen Billigung habe. Andere schcuen sich nicht, zu sagen, der Reise des Herrn Thiers liege Ehrgeiz zum Grunde, als ob nach der Meinung

Republikaner die Republik am Sonnen - Untergange, in St. Leonard’s aber ein Sounen - Aufgang wäre. Keine ähnliche See eute Die See Des Qo Gie C Ute Nob daß Erinnerungen «an die Vergangenheit keine Schranke zwi- {hen dem alten König und seinen zeitweiligen cdelsten po= litischen Gegnern seßen konnten. Die herzlihe - Zusammen kunst in St. Leonard's hat bewiesen, daß bei allen Verstandesun- terschieden die Einheit des Gefühls gewahrt werden könne, Noch die Erinnerungen der Vergangenheit, sind die Pläne der Zukunft in Betracht gekommen. Gcwiß sind Ludwig Philipp und Thiers zu große politische Persönlichkeiten, als daß sie nicht von Politik gesprochen häticn. Man hat sich vielsach mit Frank= reis Angelegenheiten beschäftigt, aber kein Wort von persönlichen oder Familien Rücksichten fallen lassen. Yian war durchaus Der Ueberzeugung daß man heutzutage nicht über die Völker veisügen könne, daß dics vielmehr Sache der Völker sei, die sich selbst ihr Schicksal bereiten.“ Herzog von Broglie, Guizot, Duchatel und Dumont réifen heute nach St. Leonard’s. So liest man im Jour=- nal des Débats, welches dagegen die frühere Reise des Herrn Thiers ebendorthin nicht gemeldet hatte.

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Großbritanien und Jrland. London, 15, Juni. Gestern wurde im Oberhause die Vill Über die Appellationen an Kanzleihof zum zweitenmale gelesen. Die Lords fuhren sodann der Ausschuß=-Berathung der Bill über die Regierung der au fort. Lord Stanley {lug die Weglassung des der Königin tie Befugniß ertheilt, eine Ge

stralischen Kolonieen

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Versammlung für die australischen Kolonicen einzurichten, wenn oder mehrere der legislativen Räthe um eine solche nachsuchen.

1 Dies Amendement wurde mit 23 gegen 22 Stimmen, also nur mit ex Stimme Majorität für das Ministerium, abgelehnt. Das Unterhaus beschäftigte sich vorgestern mit der Aus|chuß- erathung der Bill, die Erlaubniß der Heirath cines Mannes mit Schwester seiner verstorbenen Frau betreffend, Ein Amende-

: od ( el A C C A Va Uohvo Ba ment, welches derartige Heirathen für Geistliche, deren Lehre da egen sich sträube, verbieten, und ein anderes, das Jrland von den

Bestimmungen dieser Bill ausgeschlossen wissen wollte, wurde ver- | Artikel. der Bill angenommeu. Jn der

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Grey, erwiederte, daß die Regierung sür Smith O'Brien und jeine Gefährten alle mögliche Nachsicht an den Tag gelegt habe, indem sie denselben einen nicht unbedeutenden Umfang von Freiheit gegen ihr Ehrenwort, selbige nicht mißbrauchen zu wollen, angeboten habe. llein Smith O'Brien habe dies Anerbieten nicht angenommen und müsse daher selbstverständlich strenger als seine Gefährten gehalten Das Haus sebte sodann die Berathung über die Fabri Zwei derx Regierung feindlihe Amendements wurden

werden.

fen-Bill fort.

bgelehnt.

Der Morning Herald fordert alle Konservativen auf, we-

gen Stanley’s Molion. in der griechischen Frage sih zahlreih auf Yosten einzufinden

talien, Florenz, 8, Juni. (Ll.) Auch Toscana wird sich an

der großen londoner Industrie - Ausstellung betheiligen, zu welchem Behufe eine Kommission unter dem Vorsiße des Handels=Ministers ernannt worden ist. Drei Mitglieder derselben werden vom Mini=- die übrigen vier von der Accademia de Georgofili, dann

sterium , 4 ¡C Handels - Kammern zu Florenz, Livorno und Lucca

on Den erwahit,

In einigen Gemeinden Toscana?s hatte ein Hagelwetter am 29sten v. M. große Verheerungen angerichtet und stürzte viele Fa- milien ins Elend

Von der italienischen“Gränze. (Lloyd.) Ueber den beabsichtigten Aufstand auf der Jusel Sicilien finden wir im Cor-= riere di Genova wieder einige Winke, aus denen hervorgeht, daß der ganze Vorfall hóchst unbedeutend gewesen ist. Am 416, Mai wurden in einem Dorfe unweit Palermo drei Schießgewehre vorgefunden. Die Besißer wurden festgenommen und einer dersel= ben, welcher exflärte, die Gewehre versteckt zu haben, zum Tode ver= urtheilt. In der Nacht vom 17ten v. M, sammelte sich eine Schaar Bewaffneter aus der Gegend des Monte Pellegrino, welche s\ch der Pulverfabrik im Dorfe Sapolo bemächtigen wollten, was ihnen je- doch nicht gelang. Einige Compagnieen regulairer Truppen trieben sie in die Flucht. Am folgenden Tage wurden vier derselben ein- gesangen, zwei aber sogleich als unschuldig wieder entlassen,

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Spanien. Madrid, 11. Juni. (Fr. B.) Man erwartet täglich die Niederkunft der Königin. : s

Die Besißer spanischer Renten werden wahrscheinlich aufgefor- dert werden, ihre Ansichten über Regelung der Staatss{uld ab- zugeben. /

IP104, 305

Türkei. Konstantinopel, 4. Juni. (Lloyd.) Der Sulian wird auf seinem Ausfluge nach den Inseln von dem Erb- prinzen Murad Efendi, dem Bruder Sr. Majestät, Abdul Azis Efendi, dem Kriegs-Minister Mehemet Ali Pascha, dem General ver Aitillerie, Achmet Fethi Pascha, und dem Minister für Handel, Ackerbau und öffentliche Arbeiten, Jêmail Pascha, begleitet.

Gestern starb in Konstantinopel die Sultanin Mahi Toban1.

Der Fürst Kallimaki, außerordentliher Gesandter und bevoll- inächtigter Minister der hohen Pforte bei der französischen Repu- blik, wurde in Folge der Entlassung des Fürsten Vogorides zur Leitung der Regierung von Samos berufen.

Das Journal de Constantinople meldet, daß Baron Stürmer vor seiner Abreise Einladungen zu Fest - Diners erhalten hatte, wclche der Großwesir und der britische Gesandte ihm zu Ehren veranstaltet hatten, denen er aber aus Gesundheits - Rück sichten nicht folgen konnte,

Die Frohnleihnams - Prozession hat in den christlichen Statt- theilen Konstantinopels unter großem Zudrange des Volkes und mit Den gewöhnlichen Feierlichkeiten stattgefunden.

Wissenschaft und Kunst.

Königliches Opernhaus.

(Dent 15, Suni,)

Zur Nachfeierr der Grundsteinlegung des Denkmals für die in den Jabren 1848 49 treu ihrer Pflicht gefallenen Krieger fand heute Abend im Königlichen Opernhause eine besondere Vorstellung statt. Die erste Ab- theilung derselben begaun mit dem Festmarsche von Spontini, der von der ganzen Kapelle und von drei Musikchören der hier stationirten Negi- menter in Uniform, unter der Direction der Herren Taubert und Wieprecht, auêgesührt wmde. Jhm folgte ein von Herrn Stawinsky gedichtet;r und vorgetragener Prolog, in welchem namentlich hervorgehoben wurde, wie be- deutungsvoll dieser Tag in der Geschichte Preußens durh die Schlachtén von Fehrbellin, Kollin und Belle-Alliance gewesen, wie sich Preu- ßens Krieger stets durch Tapferkéit und Treue für König und Vaterland be- währt , und endlich, wie auch in Zukunft die Erinuerung an diesen Tag die reuigen Verirrten dem Könige und dem Vaterlande wieder zuführen würde. Hierauf wurde das Volkslied „Borussia“ von den sämmtlichen Königlichen Sängern und Sängerinnen und dem Theater-Chor vorgetra- gen, Bei den leßten Worten

„Gott bleibt mit seiner Hülfe nah

Dem König und Borussia“ hob sich der Vorhang im Hintergrunde und zeigte sich das Tableau des im Tnoaliden - Parke zu erbauenden Denkmals in Gestalt einer ehernen Säule, auf deren Spiye Preußens Adler mit ausgebreiteten Fittigen schwebte. *) Kränze und Blumen flogen von allen Seiten des Hauscs in die Königlicbe Loge, stürmisch wurde unter dem nicht entenden Rufe: „Es lebe der König!“ „Es lebe das Königliche Haus!“ vem Schwenken der Hüte und Tücher

| das Lied „Heil Dir im Siegerkranz/“* begehrt und von der von ihren Sigzen

sich erhebenden Versammlung gesungen.

Die zweite Abtheilung der Vorstellung bildete die Ouvertüre und der zweite Aft aus der Oper „Ein Feldlager in S chlesien.“ Die pa- triotishen Erinnerungen, welche vie Oper hervorruft , steigerten die Begeiste- rung des Publikums bei den Worten „Für unsern König unser Blu“ aufs höchste.

Jn der dritten Abtheilung verlangten bei dem vom Orchester und der Militair-Musik vorgetragenen und von den Königlichen Sängern gesungenen „Liede von der Majestät‘“’ die Zuschauer stürmisch nach dem Schluß-Verse:

Verzage, Du Verräther-Brut,

Denn sich’: Ein Cherub steht,

Der nahm iu seine sih’re Huth

Die theure Majestät.

D’rum dankbar steigt zum Himmels Zelt

Ein ciniges Gebet:

Daß Gott dem Vaterland erhâlt:

Des Königs Majestät ! E die Wiederholung, erhoben sich von ihren Sigen und siimmten in denselben ein, Zu Ende des Liedes rollte der Vorhang empor und zeigte ein großes, den ganzen Bühnenraum einnehmendes, allegorisches Tableau mit dem Namenszuge Sr, Majestät des Königs im Brillantfeuer, über demselben den preußischen Adler mit schwebenden Fittigen, Unter dem dreifachen Ruf; „Es lebe der König!“ verließ das Publikum, in dem alle Stände ver- treten waren, das Haus, Lange wird die Cannerung an diese erhebende und wahrhaft patriotische Feier in den Herzen der Theilnehmenden fortleben,

Auswärtige Vöorfseu.

Breslau, 18. Juni. Hollänv. u. Kaiserl. Dukaten 95% Gld, Friedrihsd'or 1135 Br. Louisv'or 1125 Br. Poln. Papierzgelb 962 Gld. Oesterr. Bankn. 855 u. 4 bez. u. Br. Staatsschulb- {eine 855 Gld, Seehandlungs-Prämienscheine a 50 Rthlr. 1047 Br. Pos. Pfandbriefe proz. 1005 Br., do. 3#proz. 904, bez, Schleßsche vo. 3¿proz. 95% bez., do, Liti, B. proz. 100/42 Br., do. 33pkoz, 924 Gld. :

Po!u, Pfandbr. alte 4proz. 965 Gld., do. neue 4proz. 965 Br, do. Partialloose a 300 Fl. 127 Glv., do. a 900 Fl. 814 Br.,, do. Bank -= Certif. a 200 Fl. 175 Gld. Russisch Poln. Schah Obligationen a 4 pCt. 79% Br. i E

Actien: Oberschlesische Litt. A. 105 Br,, do. Litt. B. 102% Gld. Breslau - Sweidn. - Feeib, 72% Br. Niederschlesi\ch) Märkische 832 bez. u. Br., do. Prior. 1037 GVld., do. Ser. [I 1022 Gld. Neisse - Brieg 35% Br. Krakau - Oberschlesishe 69 bez. Friedr.-Wilhelms-Nordbahn 405 1 24 V8,

JI&8ien, 17, Juni. AEUTOS S0, O2 ZeproN 508, 112:—112, Nordbahn 107%, #- 782 78. Pesth 884, 88. B. A.

Gold 1253, Silber 118%. '

Wechsel-Courjse. Amsterdam 165% Br. | Augsburg 120 Br., 119% G. Frankfurt 1195 Br., 1195 G. Hamburg 176 Br. London 12,1 G. Paris 144 B

Fonds. ohne Veränderung fe}. nehmer,

Met. 5proz. 945, 2. Aproz. 734, 12,

Nnileibe 84: 17/4, 1/7, 091 Gloggnibß 115, 1145. Mailand 1118—1115.

Fremde Valuten etwas ange-

*Svran?iurt a. M., 17. Juni, Der Umsa in ZPT03- Ra in an heutiger Börse von einiger Bedeutung, hielten

A romité für Berg und Mark hat beschlossen, der Säule eine Höhe ag 2 V Jen und sie aus Gußeisen anfertigen zu lassen, Die Höhe des Adlers soll 64 Fuß, die Flügelspannung desselben 275 Fuß betragen. Jm Jnnern der Säule soll eine Wendeltreppe zu dem Kapitale sühren , von dessen Höhe aus dem Beschauer sih das Panorama Berlins zeigen wird,

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sich auf den besseren Stand derselben von Paris begehrt und stei=

gend. Auch waren Friedr.-Wilh.-Nordbahn Actien mchr in Nach- frage. Oesterr. Fonds blieben etwas flauer. Alle úbrigen Gat-

tungen bei stillem Geschäft ohne Bewegung.

Oestr. 55roz. Met. 794 Br., 79% Gld. Bank-Act. 1116 B-., 1112 Gld, 4proz. Oblig. b. Bethm. 68 Br. 4zproz. do. do. 76 Br. Bad. Partial=Loose a 50 Fl. v. J. 1840 534 Br., 53% Gld., do, a 35 Fl. v. J. 1845 32 Br., 315 Gld. Kurhess. Partial - Loose a 40 Rthlr, preuß. 325 Br., 325 Gld. Sardin. 5proz. Obligationen bei Rothschild 85 Br., 847 Gld. Partial - Loose a 36 Fr. bei Gebr. Bethmann 33# Br., 33; Gld. Darmstadt Partial - Loose a 90 Fl, 75 Br, 745 Old, Dv: 4 20 L 2/4 L Tr D Württemberg. 4F5proz. Oblig. bei Rothschild 977 Br., 97 Gld., 3Z+4proz. do. dv. 824 Br., 82; Gld. Spanien 3proz. inländ. 33% Br 337 GIL Poln. 300 Fl. Loose 1285 Gld., do. 4proz. Oblig. a 500 Fl. 8145 Br., 8037 Gld. Friedrich-Wilhelms-Nord= balin ohne Zins. 43 Br., 425 Gld. Ludwigshafen - Bexbach 81 Br., 805 Gld. Köln-Mindén 957 Br., 955 Gld. Iproz. Ludw.= Bexbach Prior. 995 Br., 995 Gld. sproz. Friedr, - Wilh. - Nord- bahn 99 Gld,

Wechsel-Courfse.

Amst. 100 Fl. C. k.-S. 997 Lr., do, 2 M. 995 Br. Augsburg 100 Fl. C. k. S. 1197 Old. Berlin - 60 Nthlr. C. k, S. 105x Gld. Bremen 50 Rthlr. in Ld. k. S. 99 Br., Hamburg 100 M. B. k. S. 882 Gld., do. 2 M. 875 Gld... Leipzig. 60. Rihlr, C. k. S. 1054 Gld. London 10 Livr. St. k, S. 12053 Br., 1205Gld., do. 3 M. 120% Br. Lyon 200 Fr. k. S, 945 Br. Paris 200 Fr. k. S. 943 Br., 942 Gld. Mailand in Silber k. S. 992% Gld. Wien 100 Fl, C. M. 20 Fl. Fuß 1005 Br., 9957 Gld. Dis- fonto 2 Gld,

Hamburg, 17. Juni. 32 proz. p. C. 874 Br., 87% Gld. St, Prám. Obl. 92 Br. E. R. 1044 Gld. Stiegl. 87 Gld. Dänische 714 Br., 71 Gld. Ard. 12 Br. 3proz. 314 Br., 314 Gld. Amerik, 6proz. V, St. 1085 Br. Hamb.-Bert. 83% Br., 83! Gld. Bergedorf 89% Br., 884 Gld. Magdeburg-Wittenberge 57% Br., 574 Gld. KAltona - Kiel 93 Br. u. Gld. Köln-Minden 95% Br., 947 Gld. Friedrih-Wilhelms-Nvrdbahn 41 Br. Meck- lenburg 375 Br., 37% Old. 2

Russische Cffeklen neuerdings begehrt; auch in 3proz. Span. ziemliher Umsaß. Jun Hamburg=Berlin und Mecklenburg Umsay.

16. Juni. (Sonntag.) Effekten - Sozietät. Ard. 122, Zproz. inl. 33, #@. Met. Iproz. Mex. 29%, 5. Int. waren bei geringem Oest, ohne besondere Veränderung.

Umsterdau, 14 U E 90% 70260, Ne L Geschäft fast unverändert. Mex. etwas gcsragter.

Amsterdam, 15. Juni. Zu Anfang dieser Woche nah- men die Course der holländischen Staatspapiere wieder eine wei- chende Richlung an, ohne andere Ursache, als weil vie französischen Renten in Paris niedriger gingen ; mit deren nachheriger Verbesse= rung stcllte sich wieder Kauflust «in, die seit mehreren Tagen an- hi.lt und die Course allmälig emporhalf der Umsay war beson-

ders lebhaft in 4proz. wirklicher Schuld, für welche vom Auslande mehrere Aufträge cingingenz Deren bis 86% pCt. gedrückter Preis fam daturh zu der seit lange nicht gekannten Höhe von 874 pCt.; Zproz. wirklihe Schuld fiel anfangs von 66% auf 66 pCt. und er- reichte zuleßt 662 pCt.z; Integrale fanden sich von 56% auf 56 pCt. zurückgedrängt, die wicder eingetretene eifrige Nachfrage brachte

aber dcren Preis allmälig höher und gestern auf 567 pCt. Jun

Actien der Handelsmaatschappy is kürzlich kein Geschäft von Erheb- lichkeit zu Stande gekommen z dagegen wurden einige Utrecht-Arn= zu steigenden Preiscn abgenommen und Ein Posten Haarlem - Rotterdamer

heimer Eisenbahn - Actien zwar von 90 bis 90; pCt. bolte 565 pCt. Von den russischen Fonds haben 4proz. Certifikate cinen erheblihen Aufs{wung genommen; die bei Hope gingen von 877 auf 885 pCt. und behaupteten sih so; 5proz. alte Obligatio= nen holten bis 1057 pCt., wurden aber gestern um # pCt. billiger abgelassen. Oesterreichische Fonds blieben preishaltend bei eie nigen bedeutenden Cinkäufen, die vornchmlich von 5proz. Wiener Metalliques gemacht wurden; deren Cours hob sich dabei von 76 auf 76% pCt.; 22proz. dito wurden von. 41 bis 415 pCt. ge=- faust. Spanische Fonds waren am verwichenen Montag in sehr matter Stimmung, kamen aber wegen der günstigen Berichte von den auswärtigen Märktcn so lebhaft in Frage, daß Ardoin-Obli= aationen von 12% bis 4125 pCt. und Z3proz. binnenländische dito on 3153 bis 33% pCt. stiégen; Ardoin-Coupons galten gestern

; yCt, )ortugiesische Obligationen holten ungefähr 35: pCt. Peruanische dito stiegen erst von 763 auf 777 pCt., gingen aber auf den ersten Cours zurück; Z3proz. französische Renten er boben sich von 527 bis 535 pCt. und blieben 53% pCt.

4

e

a 4 pCt. 9

Markt - Verichte. Berliner Getraideberiht vom 19. Juni, Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: Weizen nach Qualität 50—55 Rthlr. Reaggen locvy 27—29 Rthlr. Wey Juni /Juli / 27 Rthlr. bez, u. Br., 263 G Juli /Aug.

» Seyt. /Oftbr. 285% a % Rthlr. verk., 285 Br., 28 G (Herste, große loco 21—22 Rthlr.

, fleine 17—19 Rthlr.

Hafer loco nah Qualität 155—165 RNthli Erbsen 27—32 Rthlr. Rüböl loco 105 Rthlr. Br., 107, G » pr. Juni 105 Rthlr. Br., 107, G. Juni /Zuli } 403, Rthlr, Br., 102 G. Juli /Aug. Aug. /Sept. } ) Sept. / Okt. ) Okt. /Nov. 105 Rthlr. Br., 107% G. Leinöl loco 11 Rthlr. Br., 10% G.

» pr. Juni /Juli 405 Riblr, Br, 105 V. Diohnöl 135 a 13 Rthlr. Palmöl 12 a 113 Rthlr, Hanföl 13 Rthlr.

Südsee - Thran 11% Rthlr. Spiritus loco ohne Faß 14% u. 5 Rthlre. verk, » mit Faß pr. Juni )} 14 u. 135 Rthlr. verkauft, » Juni /Juli j 414 Br., i375 G. » Juli /Aug. 14 Rthlr. bez. u. Br., 135 G. » Aug. /Sept. 145 Rthlr. Br., 14% G. » Sept, /Okt. 147 Rthlr. Br., 14% bez. u. G.

Stettin, 18. Juni,

107 u. % Nthlk. bez., 10% Br, 1 O.

und Gld.

Roggen 27, 29 Rthlr., pr. Juni 27 Rthlr, , pr, Juli 27% Rihlr. Br., pr. Herbst 284 Rthlr. Br.

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