1850 / 169 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

und Form Alles; mag der Jnhalt noch so unbedeutend sein, wenn nur das Auge und das Ohr besriedigt wird, Liest der Chinese in einem Buche und findet darin einen Fehler in der Schrift, so wirst er es sogleich bei Seite, Diese Sqristzüge werden so hoh geschäßt, daß man es für eine Zünde hält, wenn auch nur das Geringste für den Schaß der Literatur verloren geht, daher die Gelehrten arme Leute auf den Straßen umher- \hicken, um jeden Streifen Papier mit Schrist aufzusuchen und zu jam- meln, Alle Wände, Bäume, Schiffe und Kasten bemalt der Chinese mit seinen Charafteren, man kann nirgends hinblicken, ohne au} die mannig- fachsten Aufschristen und Bemerkungen zu stoßen, überall is man von der Literatur umgeben und muß den ganzen Tag studiren. Jn einem Saale, wie der gegenwärtige, würden wenigstens 40 bis 60 großere Rollen mil allexlei Sentenzen angebracht sein. Mit wahrem Stolze blickt der Chineje auf seine Schrift hin und verachtet die der Barbaren. Sehet, sagt er, wie {chöón, wie reich, wie mannigfaltig ist unsere Sprache und Schnist, wle dürftig, rauh die eure, wie arm an Zeichen! So arm, wie eure Schrift

Sprache muß auch euer Geist scin. / :

Fin eben so großes Gewicht wie auf die Schrist wird auf den Klang gelegt. Wir f} reen beständig im Nhythmus, 1m singenden Tone, und um diesen Rbvthmus heevorzubringen, wenden wir eine große Menge Cinschieb- sel ( Tnterjecttonen) an, welche an sh gauz bedeutungslos sind, Dem Fremden scheinen sie ganz überflüssig, Engländer machten den Versuch, das Chinesische ohne diese Flickwörter zu sprechen und zu schreiben, wurden je- doch niht verstanden und dreiteten nun aus, die Chinesen verständen ihre eigene Sprache nicht, Necht den Anspruch machen fön- nen, daß man ihre Sprache so lasse, wie sle selbst sie prechen.

die

vahrend diesc mit

Die chinesische Literatur is auf derselben Stufe stehen geblichen, wor- auf Kun-fu-tse sie gestellt hat, Wie die Schrift durch die Charaktere, die Sprache durch den Rhythmus stéreotvpirt is, so is auch der (Heist unseres Volkes in diesen Silben und Zeichen festgebaunt, Für die Einheit und Nationalität desselben ist dieser Umstand von der höchsten Wichtigkeit, denn diese Stagnation bildet ein festumschlingendes Band für alle Stämme 1rohz ibrer verschiedenen Dialckte. Kun-fu-tse wollte den Volésgeist in feste Schranken zwingen, daher legte er demjelben diese Bande einer mühseligen Schreibart anz er sollte in den ersten Elementen hängen bleiben, um sich nie über das Alte, Herkömmliche zu erheben, Es sind für den Eingebore- nen wenigstens 5 Jahre erforderlich, um die Sprache lesen und schreiben, 10 Jahre, um dies mit Fertigkeit than zu können, Daher bleibt auch un ser Voik auf der Stufe der Kindheit stechen. Wie vor mehr denn 2000 Fahren unsere Schriftsteller geschrieben haben, so schreiben wir uoch heute; Niemand bemüht ih, den Jdeenkreis der Nation zu erweitern, Neues zu sagen, man wiederholt immer nur das Alte mit denselben Zügen, mit glei- her Betonung und allen den allen Schnörkeln, Dem Kun-su-tse und sei- nen Freunden is} gelungen, was keinem anderen Sterblichen, Itemand hat sich jemals so im Geiste seines Volkes festgesegt, als er, Mag Aiistote- les ihn an Scharfsinn, Plito an Jdeenreichthum und Gemüthlichkeit weit überragen, im Praktischen hat Kun - fu - tse alle Philosophen übertroffen z Keiner hat ein Volk \o für seine Jdeen empfänglich zu machen gewußt, Keiner hat dem menschlicen Geiste solche Ketten angeschmiedet, wie er, um dasselbe auf der untersten Kulturstufe festzuhalten, Etwas Neues vorzubringen, gilt für eine gefähclihe Neuerung. Wollte man dem Chi- nesen zu einem höhern Jdeenkreise verhelfen , so wäre der erste Fortschritt der, ihm eine andere einfachere Schrift zu geben Ein Gelehrter sah das ein, wollte ein neues Syllabarium einführen, äußerte sih über Manches, was in der Literatur abzuändern sei. Er übergab sein Buch dem Kaiser, der es mit Ausmärfsamkeit durhlas. Er ließ ihn vor sich kommen und sagte zu ihm: Du hast wohl gesprochen , aber Du bist ein gesähclicher Neuerer, dergleichen kanu nur dahin führen, das Volk zu verderben, darum wird Dein Haupt Dir vor die Füße gelegt werden, I felbst gab eine Zeitlang ein statistisch - religiöses Journal heraus, um die Nation über alles Wissenswerthe eines Besseren zu belehren. Jch erklärte unter Anderem die Sonnen- und Mondfinsternisse, von welhen das Volk behauptit, sie entständen dadurch, daß ein schwarzer Drache sich vor die Sonne uud deu Mond lege, um sie zu verschlingen. Jch wuide deshalb angeklagt, die höül- zernen Drucktafeln wurden öffentlich verbrannt, die Drucker ins Gefäng niß geworfen und die Schrist vernichtet,

Mich schalt man öffentlich einen Erzkezer. Nichtsdestoweniger mehrt sih unsere Literatur von Jahr zu Jahr. Unzählige Gelehrte sind bemüht, sie anzubaueir, jedoch nur selten fommt ciner auf den Einsall, etwas Neues zu schreiben, Unsere Nation is reich an Poeten, Aber bis zum Epos hat sich noch Niemand verstiegen, wir besigen kein einziges, Romane sind viele geschrieben worden. Wir haben unseren Walter Scott, der 2000 Zahre alt i und noch mit Vergnügen gelesen wird. Man kann aus den Ro- manen auch mehr lernen, als aus den diden Geschichtsbüchern, die mit einer unbezwingbaren Dürre und Trockenheit geschrieben sind, Die That- sachen werden unverbunden neben einander gestellt, von ciner pragmatischen Behandlung der Geschichte finden sih nur wenige Spuren. Die Kaise1 haben ihre Historiographen, die Alles, auch das Kleinste, aufzeichnen, dies wird sorgfältig in verschlossenen Kasten aufbewahrt und mit dem einen, von Niemand gekanuten, bei Lebzeiten des Herrschers nicht auszusprechenden Namen des Kaisers beim Antritt ciner neuen Regierung hervorgeholt und dem Volke bekannt gemacht, Europäische Bildung ist bisher fast ganz ohne Einfluß gewesen, wenngleich es nicht au Gelehrten gefehlt hat, die das Bolk der- selben zugänglich zu machen bemüht waren, Jch hatte unter Anderem aus der Geschichte und Statistik Europa?’s Manches mitgetheilt, um meinen Landsleuten davon eine Vorstellung zu machen, Jch erzählte, daß der Römer Cäsar nah Englaud gekommen sei und es erobert habe, darauf nad einer Reihe von Jahrhunderten der Herzog Wilhelm der Eroberer aus der Normandie, späterhin Wilhelm von Holland nach England gegan gen sei, Jch theilte dies cinem befreundeten Gelehrten, einem Doktor, was zugleich eine politische Würde bezeichnet, mit. Er las es mit Jn teresse und versprach, mir zu sagen, was noch etwa zu ändern sen möchte. Er wunderte sich, daß ich jene drei Thatsachen von cinander getrennt er- zählt] hätte, es wäre ja eins und dasselbe, die drei wären nach England gekommen, díes hätte in eins gefaßt werden müssen, Ein anderer Manda- rin, der befannte Gouverneur Li-en beabsichtigte, seinen Landsleuten das Merkwürdigste aus den europäischen Kulturverhältnissen mitzutheilen. Er ließ sh eine große Menge Schristen aller Art, geographischen, statistischen, historischen, philosophischen, naturwissenschastlichen Juhalts, Zeitschriften, die Debatten des englischen Parlaments u. st, f, schien, und schrieb daraus an zwanzig Bände zusammen, Aber Alles bunt durch einander ( also cin echter Anhänger des Confucius), wie wenn man alle diese Schristen in einzelne Sireisen zerschnitten, durch einander gemengt und daun an einander geflebt hätte; hier cin Stück gus der Geschichte, dort etwas aus Der Astronomie, dann eine Bemerkung aus der Geographie oder Statistik, Dennoch fand er die außerordentlichste Anerkennung, das Werk wurde auf Kosten des Kaisers mit großem Auswande gedruckt und so werth geachtet, daß es an

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Sekannlmachungen.

[380] V0 se |

L879] | n Der Friedrich

Der Seilermeister Johann Peter Engert von hier, 58 Jahr alt, deuischkatholish, untersezt und klei- u Statur , sahlen, mageren Gesichts, spärlichen blon- | Ss, blaugrauen Augen, ohne Bart (weitere | r Mau, M 2c. CEugert faun nicht angegeben | ina e Degen wissentlicher Leistung eines fal- | 2, Mt aste A Huer einjährigen Zuchthausstrafe | ¡J verurtheilt worden, is vor Antritt der

Strase Aücyti e E nab nad R meren und soll sich, dem Vernehmen

Amerika Cu N Ln haben, um nah Norv- |

4 Militai N venst, G e p Evil-Behörden werden diensterge- sofort zu verhasten und “vençetl 1d sie ihn betreffen, stattung der erwachsenen Kosten Put la alorige Er- | port schleunigst uns zuführen z heren Trans-

T S} u lassen.

Den resp, ausländischen Behörden wi willfährigkeit in ähnlichen Fällen B Re Bedi, Naumburg, den 12, Juni 1850, ) zugesichert. Das Königl. Preuß. Kreiëgeriht, 1. Abiheilung,

orten, es der Hauptstädte Frankreihs und Preußens ihre geometrishe Gestalt, die Anordnung ihrer Straßen, Bauart und Lage der Häuser nicht tas zufällige Ergebniß Se seten. kes angegeben, vertörpere, der Kultur und Neligion zur einheitlichen Durchdringung,.“ nicht zu leugnen, daß die geistige Eigenthümlichkeit eines Volkes sich in sei- ner Architektur eben so abspiegelt, wie in seiner Poesie und seinen Bild- werken, Denkmale des ritterlichen Geistes, und geben von den Sttten und Anschauun- gen jener rer alten deutshen Städte erzählt deutlich die Geschichte des alten Städte- wesens und der rüstigen Bürger, die es schufen, Unternehmen, die äußere Physiognomie einer Stadt aus dem Geiste, der die Bewohner be!ebt, zu erklären, zu den interessantesten Analogieen führen, nur muß cine solche Betrachtung sich davor hüten, in kleinliche Spielerri oder unsruchtbare Abstraction sich zu verliercn, gleihgültigsten Dinge, die durch gauz zusällige Rücksichten bestimmt wurden, die Lage irgend eines Gebäudes, eines Gefängnisses, Schauspielhauses auf dieser ren, Wir würden versucht sein, tion zu halten, deren Zweck es wäre, die vrollige Prätention

losophen, in den geringsügigs l i i T

st s zu exblicken, zu parodiren, wenn nicht die Art der Darstellung, 1 (7 3 r No Y »

wir den als geistreich bekannten Verfasser nirgends wiedersinden,

Oeffentliche Bekanntmachung, Untersuchungssache Wilhel m Heine, hat das Königliche Stadtgericht, Abiheilung für Untersuchungssachen, 11. Deputation für Verbrechen, 11. Deputation für Verbrechen. in der Sißung vom 1. a handlung gemäß für Recht erkannt; daß der Angeklagte, Buchhalter Friedrich Wil- helm August Krüger, genannt Heine, des Be- iruges durch Wechselfälschung schuldig, unter Verlust des Nechts, die Preußische National-Kokarde zu kra- gen, mit einer Geldbuße von (1582 Thlr, 20 Sgr.) Funfzehn Hundert zwei und achtzig Thalern zwanzig Silbergroschen, achizehnmonatlihhe Strafarbeit zu substituiren, und außerdem mit achtzehn Monaten Strafarbeit und Stellung unter Polizei - Aufsicht auf drei Jaßre zu bestrasen, auch die Kosten der Untersuchung zu tragen verbunden , welche im Unvermögensfalle bis auf die baaren, vem Kriminalsonds zur Last fallenden Aus- lagen niederzuschlagen.

Borstehendes Erkeuntniß wird hierdurchz mi D r mit dem Be- merken zur fentlichen Kenntniß gebracht, daß nach Ab-

E 1060

die höchsten Personen als Ehrengeschenk ertheilt wird, Dagegen hat ein anderer Gelehrter, welhen ih bei Gelegenheit der Opiumsrage in Canton fennen lernte, ein Buch über Europa und seine Kulturverhältnisse in so vortrefflicher Form geschrieben , daß man hiervon die besten Wirkungen er- warten darf.

__ Am liebsten beschäftigen sich meine Landsleute mit der Dichtkunst, Sie hängen ihre Poesicen, die gewöhnlich eine Moral enthalten, oft aber auch so dunkel sind, daß sie Niemand versteht (und das hält man eben für ret gelehrt), öffenilih aus , fordern die Vorübergehenden zum Lesen und zur Beurtheilung auf, oder hören auch in der Nähe verborgen die Aeuße- ungen der Leser an. Sich kurz auszudrücken, wenn auch unverständlich, das hält man für die höchste Aufgabe der Kunst.

Wir haben auch eine Philosophie , aber cine solche, die man nach europäischen Begriffen nicht einmal ‘mit diesem Namen belegen würde, Der Himmel is das eine Prinzip in dieser Philosophie, die Erde das an- dere, daneben deukt man sich in der Natur ein männliches und ein weib- liches Prinzip, durh welche alle Dinge hervorgebracht werden. Bon einer Gottheit, die über beiden Prinzipien stände, Alles regierte, weiß man nichts zu sagen.

: Neberhaupt habe ih bei allen heidnischen Völkern des östlichen Asiens, die ih beobachtete, die 0 oft vermuthete und aus der menschlichen Ver- nunft angeblich sih selbst cniwickelnde Naturreligion nicht gefunden. Die Chinesen, welhe außerordentliche Gaben, viel Gemüth und einen scharfen Verstand besißen , zeigen durch ihr Beispicl am handgreiflichsten , daß der Mensch aus sich selt st die Religion nicht schöpfen könne, daß er Gott nur durch Offeubarung kennen lerne, Es ist das eine ganz falsche Boraus- seßung, wenn man in Europa meint, der Heide im Naturzustande könne erheben, Nur das Evangelium kann diese

bringen, nur der Glaube an den Sohn Gottes vermag die Herzen eines Volkes umzuwandeln, das bisher mit solcher Hartnäckigkeit sich allen fremden Einflüssen verschlossen hat, nur dex Geist Gottes wird Leben in die Todtengebeine China?s bringen, Ohne mich fönnt ihr nichts thun, spricht der Herr, Der Beleg dafür is das c inesishhe Volk, Aber auch dieses is nicht ausgeschlossen von dem gött- lien Weltplan, auch dieses soll zum Kreuze Christi kommen. Die Bahn ist bereits gebrochen. Allgemeine Religionsfreiheit is verkündet Das Evangelium hat Eingang gefunden, Es wirken seit Jahren außer den Missionaren der fkatholishen Kirche auch evangelische Friedensboten unter unsz und so schwer zugänglich sür neue Jdeen der Chinese anfangs ist, so lebhaft ergreift er das für wahr Erkfannte und hält es mit Entschiedenhel! fest. Es sind hier und da bereits Kicchen errichtet, und National - Prediger durchziehen das Land,

Wenn aber dem Volke geholfen werden soll Arbeiter Noth. Und daher sei es mir auch hier vergönnt, 2weck meiner Herkunft in mein Vaterland hier auszusprehem, Jh beab- sichtige, etwa 50 bis 60 junge Männer, vom Geiste Gottes erfüllt und ge trieben, gläubige Bekenner des Herrn, mit mir nah China zu führen, um der Mission neue Kräfte zu gewinnen. Dircse sollen dort das Evangeitum verkündigen, uamentlich auch die Nationalgehülsen anleiten und beausfsichti- gen. Denn so viel Eifer und Geschick auch die Chinesen für diejes Got- tesweik zeigen, sv muß es doch der lauge Druck und die Unselbstständigkeit bewirkt haben, daß sie niht wohl sich selbst überlassen bleiben tonnen. Fh fordere demna auch hier meine Landsleute auf, sich mir anzuschließen und der Sache des Herrn ihr Lebeu zum Opfer zu bringen, Bor Allem wünsche ih, daß auch Pommeraner, sromme, entschiedene Männer uud Jünglinge, denn nur solche könuen etwas ausrichten, sich diesem heiligen Zwecke wid- men. Aus allen Ländern Europa's habe ih Männer gefunden, die für China wirkten, aber ich habe dort keinen Pommer gefunden, ich stand allein da. Jch habe aber die Hoffnung, daß auch von hier und aus anderen Orten meiner Heimat sich Mäuner finden werden, die mich begleiten. Mit diesen Worten emvfahl sich Herr Güßlaff, den besten Dank für seine in teressanten Mütheilungen von der zahlreichen Versammlung aärndiend,

(Schluß folgt.)

sich zu der «dee eines Gottes starre Masse China’s ín Fluß b

,

so thun noch viele ruslige den eigentlichen

Paris und Verlin. Para e Des VEUTtg EN Uno Be, Zwei Vorträge vou Carl Rosenkranz. Königsberg, 159. Verlag der Gebrüder Bornträger. Ju der vorliegenden Brochüre wird der Versuch gemacht, die Topogra vhie von Paris und Berlin philosophisch zu kfonstruiren, oder mit anderen soll hier nachgewiesen werden, daß die örtliche Beschaffenheit

Y d AL 2 Yar1s

menschlicher Willkür, sondern das nothwendige Produkt einer Als diese Jdee wird die welthistorische Bestimmung des Bol welche sich in der Lage und Construction seiner Hauptstadt „Hier konzentrirten sich alle wichtigeren Regung?n der Politik, Es is} gewiß

Die Schloß - und Burgruínen auf ten Bergen sind versteinerte

)eit noch den spätesten Geschlechtern Kunde. Die Bauart unse-

Auf diese Weise kann das

Der Verfasser will hier die

oder jener Seite der Stadt als nothwendige Folge einer Jdee erklä- das Ganze für eine spaßhaste Mystisica- gewisser Phi- ten Dingen das bewußte Wirken des Weltgei- E in der

jeden Ve- danken an einen Scherz aus\chlö}e, Es wird der Hegelschen Philosophie nachgerevet, daß sie den Adepten die Fähigkeit mittheile, über Dinge abzu- sprechen, von denen sie eigentlich nichts verstehen ; sie soll der Schlüssel sein, der zu allen Schlössern paßt, sür jedes Räthsel im voraus die Lösung in Bereitschaft laben. Legt man einem Hegelianer eíu Problem vor, so holt er aus seinem Vorrathskasten eiù paar Formeln und Kathegorieen hervor, uno weiß auf die aumuthigste Weise von der Welt das fertig zu machen, worüber audere Leute sich jahrelang die Köpfe zerbrachen, Herr Rosenkranz war im Jahre 1846 ein paar Wochen in Paris z dieser kurze Aufenthalt genügt ihm aber, um das Wesen dieser Stadt, die er doch selbst als eine

Au Der vollstret werden wird, Berlin, den 4, Juni 1850,

wider drn Buchhalter August Krüger, genannt

oierwöchentlichen NRestitutionsfrist dic

Königl, Stad gericht, Abtheilung für Untersuchungs?achen,

Weltstadt bezeichnet, vollständig zu erkennen. Jm Grunde genommen hätte er dieser sinnlichen Anschauung gar nicht bedurft, denn die ganze topogra- phische Eigenthümlichkeit von Paris war von der Jdee vorausbestimmt, und wer mit diejer ZÎdee auf vertrautem Fuße lebt, dem verräth sie Alles, so daß er der Mühe überhoben ist, um die einzelnen Erscheinungen der Wirk- lichkeit sich zu bekümmern, :

__ Sehen wir nun zu, welche neuen Seiten dicse Beschreibung von Pa ris ihrem Gegenstande abzugewinnen weiß, so sind es folgende sehr allge- meine Gesichtspunkte, die den Anspruch machen, die Charakteristik der fran- zösischen Hauptstadt zu erschöpfen. Zuerst wird die geographische Lage von Paris untersucht, Diese Hauptstadt, heißt es, durfte nicht südlicher liegen, weil sie dann der Berührung mit Deutschland und England zu sehr ent- zogen gewesen wäre; auch nicht in einer Gränz-Provinz, um nicht feindlichen Angriffen zu sehr bloßgestellt zu sein; sie durfte endlich weder eine 1 kontinentale, noch eine rein maritime Lage haben, sondern sie mußte beit Jnteressen vereinigen, Nur Paris fonute demnach Fraukreihs Metropole werden, weil es, als Mittelpunkt seiner centralsten Provinz, zugleich durch die Seine dem Ocean verbündet und dem nördlichen thalassishen System Euxopa?'s nicht zu entfernt i. Was nun die geometrische Kern gestalt von Paris alla 9 E e Die eines Kreises, dessen Peripherie eine sanfte HUgelkette unt dessen Durcbmesser ein Fluß bildet, und „so wiederholt sie die Naturganzheit Frankreichs.‘ Funer- halb dieser Pheripherie bildet nur die Stadt mehrere konzentriche Kreise, von dener der leßte das Palais royal is, Man gelangt „von dem Gürtel der Hügel durch die dur den Kranz der Vorstädte, durch dez Strih der Barrieren und den Ring der Boulevards bis zu dem Palais royal, worin Paris das Königthum mit dem Bürgerthum als unmíttelbará Anschauung vereinigt. Ju diesem Miniatur - Parts erreicht die kfonzentrisch« Umschränkung der Stadt ihr Maximum. Den bildet der Diameter der Wasserstraße des Seinestroms.' : .

Tenn sich bis hierher gegen das Gesagte im Ganzen wenig einwen den läßt, so geht dagegen im Folgenden das Bestreben des Verfassers das vorgefundene Material begrisssmaß1g Zu fonstruiren und zu jy\tematisiren, zu einem leeren Spiel mit Abstractionen über, Dazu kömmt noch das Gezierte und Anspruchsvolle der Varstellung, die Manier, die einfachsten Dinge der Welt mit dem ungeheuersten Aufwand von Worten auszudrücken

‘Der innere Unterschied, der den Haupttheilen der Stadk eigenthümlid ist, wird dahin angegeben, daß die kleiner temvlativen, die größere Nordseite einen praktisch - hislorischen Sha after be während die insulare Mitte sih nah beiden Seiten mit einex ite drängen sich

encelinte ,

Gegenjaß zu 1h1

Zuüdseite einen theoretisch -fom

hauptet, wissen neutralen Gleichmäßigkeit hinrihict, Zun der S alle Anstalten dex Wissenschaft und Kunst, die Klöster, die Wohnungen alten Feudaladels, endlich die Krankenhäuser zusammen, und hie T ihre kfomtemplative Stille bis zum Ersterben des geschichtlichen Lebens, s Zurückgezogenheit der Wissenschaft und Kunst und das Kleinleben de werbe oder das Kongeniale tes Handels geht in den Tod über, unterirdish in dem Labyrinth der Katakomben |tch ausdehnt,“ Diese

seite, „als die komtemplative Pflegerin der wissenschaftlichen und künstleri hen Sinnigkeit, der religiösen Beschaulichfeit, der stolzen Erinnerung alten Geschlechter Frankreichs an ihren sonstigen splendor familiae und die ehrenvolle Thatlosigkeit des s{lachtengrauen Kriegers, vollendet ihren 9 flexionstypus, indem sie als Pantheon zur Pnemo}yne der Nation wird

Wir folgen dem Verfasser nicht weiter auf seiner Wanderung dur den nördlichen Theil der Stadt, wobei er in derselben Weise dessen aktiven praktisch - historischen Charakter erklärt, noch auf das Gebict der Juseln, in denen der Gegensay der beiden Seiten sich vermittelt, Schließlich wird die Frage, welche architektonische Form in Paris die elementare sei, auf fo! gende Weise beaniwortet ; „diese Elementarsorm muß offenbar zweierlei aus- drücken , einmal die Concentration und doc zweitens m1: ihr die allje1tige Verbindungsfähigfkeit, wie Paris selbst zwar in einem Hügelkreise allein dur seinen Fluß {h unmittelbar ins Weite hin verzweiglz wle Frankreich selbs die koutinentale Centripetaltendenz mit der martiimen Sf trifugalrihtung vereint ; wie der einzelne Franzoje zwar au] sich al vidualität beruhen, jedoch in der Gesellschaft, in der allgemeinen B im bürgerlihen Recht, in der politischen Möglichkeit alei) sein will, Eine solche Einheit der Jsolirung und hebung drückt nur die Centralform aller Architektur jelver aus, ckäule, denn die Säule ist auf der einen Seite sich selber das während sie auf der anderen auch wieder tragt, und Boden mit Decke, O wölbe mit Gewölbe verbindet.“

Noch weit dürstiger als der Junhalt der ersten Abhandlung 1]! der zweiten, worin die Topographie Berlins philosophisch zurecht gemacht wirt Hier erfahren wir eine Menge von Dingen, die eben so neu als interessanl sind, wie z. B. daß die vornehmen Leute lieber in der Friedrichs|tadt als in der Königsstadt wohnen, daß es ein Viertel giebt, welches das (Beheim«e raths-Viertel genannt wird, und die Thiergarten-Kirche die Kirche heißt, daß es im Thiergarten hübsche Particen giebt und cutí dem Odeum, als na ch Moab L und (Fuß „das cha

liegt

ildung auch wieder allen zugleich ihrer Huf namlich î Ia}

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von Stand lieber nach Kroll’s Garten und gehen. Jn der Königsstraße, wird erzählt, giebt es viele Wagen gänger und unter den Linden findet man die „elegante Hetare“', E fernde Kindermädchen ‘““ und „dessen unzertrennlichen Begleiter, den Solda- ten“, bei Kranyler „befriedigen Referendarien und Lieutenants 191€ Cisbé dürfnisse !“ enn wir uns überhaupt bei dieser Broschüre länger ausge balten baben, als es ihr Werth verdient, so bewog uns nur dazu aeachtete Name ihres Verfassers, indem es zu bedauern is, daß eine ¿Fedei der die verschiedensten Gebiete unserer Literatur manchen |häàÿdaren Beitrag verdauken, zu derartigen Schilderungen si herablassen konnt «EEETI:| Í - V0 ff 9 1 Œ@isfenbahun : Werker. Breslau-Sch{chweiDdn18 Peer Cen Im Monat Mai c. sin S Die Einnahme beirug: Personengeld

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hältnisse dieser Anstalt nähere Auskunst zu ertheilen, auch mit denselben in vorläufige Unterhandlungen übe die Bedingungen der Ueberlassung zu treten, :

Fh erkläre mich demnach bereit, Kauflustigen sowohl auf frankirte Briefe als mündlich

Juni 1850 der mündlichen Ver- | —— 1381] seiner Außenstände beauftragt. welcher im Unvermögensfalle eine Weißenfels, den 12, Juni 1850,

[353]

Von Rechis wegen,

Bekannt macun a

Der Besiger des hiesigen Gasthauses zum Schüßen, Herr Wilhelm Pinfkert, hat mich mit der Einziehung Demzufolge weiden alle diejenigen, welhe an meinen Machtgeber Zahlungen zu leisten haben, ergebenst ersucht, ihxen Verpflichtungen ohne spezielle Erinnerung binnen 4 Wochen zu genügen,

Der Rechts-Anwalt Hempel,

Bean t ma Gu t

Die Königliche General-Direction der Seehandlungs- Sozietät beabsichtigt, die dem Seehandlungs - Justitute gehörige, hierselbst belegene Flachsbereitungs - Anstalt mit sämmtlichen dazu gehörigen Maschinen und Uten- silien durch Verkauf in Privathände übergehen zu lassen, und hat mich beauftragt, Kausflustigen über die Ver-

zu machen, die Besichtigung der Anstalt zu gestatten

und ihnen eine Beschreibung derselben auf Erfordern

zugehen zu lassen. j

Ueber die ecingegangenen Gebote behält sich die Ko

nigliche General-Direction die Entscheidung vor. Patschkey bei Bernstadt 1n C chlesien, den 8, Zuni 1850

M, Trautwein,

-

Berein {ur Pferdezuchi und [93b] Pferdedressur.

Freitag ven 21sten d. M., Mittags 12 Uhr, ist in dem Vereins - Lokal, Dorotheenstraße Nr. 14, (Heneral- Versammlung zur Wahl eines neuen Schiedsgerichts für die nächsten drei Jahre.

Berlin, den 18, Juni 1850, . s | Direktorium des Vereins für Pferdezucht und Pferdedressur.

Vereinigte Staaten von Nord - Amerika. N

Das Abonnement beträgt: 2 Rthlr. für & Jahr 4 Kthlr. - 5 Jahr. 5 Atdlr. - 1 Fabr in allen Theilen der Monarchie ohne Preis - Erhöhung. Bei einzelnen Kummern wird der Bogen mit 23 Sgr. berechnet.

M 169,

Et e t, ua,

Die verehrlichen Abonnenten des Preufßischen Staats - Auzeigers werden ergebenst ersucht,

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beginnende Anfang danach bestimmt werden könne.

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Das Sach- und Persouen-RNegiiter

Berlin, Sonnabend den 22.

Quartal gefälligst rechtzeitig so bewirken zu wollen, daß die regelmäßige Zusendung feine Unterbrechung erleide

E Der vierteljährliche Pränumerations-Preis bcträgt 2 Thlr. Das so eben ausgegebene Sach- und Perfonen- Negister zum Preußischen Staats - Anzeiger für

vielseitigen Wünschen zu entsprechen, auch abgesondert in unserer Expedition, Behrenstraße Nr. 57, sür den Preis von

für den Jahrgang von 1849 wird gleichfalls binnen Kurzem erscheinen.

E Mt I S C Ao D HSSTT] Ui S A 26S” SCEOE P M Orr R O E E R UNEEE L E RR E E E E T N T S P E D O S R L C C T E I O I VEART S T E i T T E E E E T Ee E A I VRRT: SOT BR E R T E U T E NEE I

Inh all F heil, i S EUt\chQland. Preußen. B T, Verordnungen des Justiz-Ministerium s Besterreich. Wien. Hofnachrichten. A Bayern. München. Verordnung, die Cautionen nach & Ergänzung? gesetzes betreffend, Spever, Gebraud L Posten bei Jnsultationsfällen. ; E Sachsen. Rückkehr des Staatsministers von Beufs? Hannover. Hannover, Gese über die Stolgebühren Bos C Erste Kammer: Harzverwaltung ; Post; Salinen, E Harzsorslverwaltung IZürttemberg. Medaille, Baden. Karlsruhe, Truppen lung deutscher Universitätslchrer, Hessen und bei Nhein, Darmstadt, Becker.

Schleswig - Holstein. dänischer Kriegsschiffe, Flensburg. Vermischtes,

Oldenburg. Oldenburg, Befinden des Großherzogs. Erbgroßherzogs, ; Schwarzburg-Sondershausen. Fürstenthümer Sd Hamburg. Ham

Amtlicher

Ñ

resden

«Fudent, Zweite Kammer :

S tuttgart, Vertheilung der badischen Gedächtniß

-Revue, Hetdelberg. Versamm

Beerdigung des Hauptmann

Kiel, Berichtigung, betreffend die Beschießung

Neise des

Sondershausen. Anschluß der varzburg an das Ober-Appellationsgericht zu Jena. burg. Auflösung der konstituirenden Versammlung. A uslanmd. Ï

Frankreich. Geseßgebende Versammlung, Annahme des Pen-

sions - und Unterstüßzungsfassen - Geseyes. —, Bestätigung der Wahl Gi-

Verwerfung eines Arbeiter-Associations-Projekts. Paris.

1 Ordensverleihung. Die englisch - neapolita-

erufung Beurlgubter. Oppositions-

Taktik gegen das neue Wahlgeseß, Bm i (Großbritanien und FrlanDd. London, Die Familie L rleans und

die Reise des Herrn Thiers nah England. Annahme des Stanley- i: Bankett zu Ehren des Gesand- St. Lorenz. Ver-

WBiedereinb

schen Tadels-Antrags im Oberhause. D ten von Neval, Die Schifffahrt auf dem mischtes,

Nußland und Polen. St. Petersburg.

Schweden und Norwegen. Schleswig. Vermählungs- Feierlichkeit. / j

Dänemark. Kopenhagen, Landesthing: Finanzgc)eß. i

italien. Turin, Hofball, Bewilligung für Offiziere wegen Ber- theidigung Venedigs. Erbschaftsgeseu, Livorno. Verhaftung cines Buchhändlers, Vermischtes. Nom, Vorbereitungen zur Prüfung von Geseßentwürfen.

Zpanien. Madrid. Depeschen aus London, nals wegen Geldstrafen.

Warschau. Die Rückreise des Kaisers nach

Stockholm. Truppen-Abmarsch nach

Aufhören cines Jour-

ew-York. Die

Berwickelungen mit Cuba. Die Stklavenfrage. Der Graänzstreit in Lcxras. ODamyvfboot - Verunglückung.

Brafilien. Pernambuco, Abnahme des Ruh(

Herstellung der

Fiebers,

Börsen - und Handels - Nachrichten.

e Ä Err E RRT E TE O:

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht : Dem Vergolder Theodor August Waßmannsdor]] zu

Potsdam das Prädikat cincs Königlichen Hof - Vergolders zu ver leihen.

e. Königl. Hoheit der Prinz Albrecht von Preußen ist

iningen abgereist.

Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche UNrbeiten. Bea t aua Post -Dampfschiff=Verbindung zwischen : Preußen und Schweden. Die Dampfschiff - Fahrten finden in diesem Jahre in folgender Weise statt : Ï l, Zwischen Stettin wöchentlich cinmal, aus Stettin

Und Ystadt, resp. Stocckholm, Donnerstag Mittags, nah Ankunft es ersren Dampfwagenzuges von Berlin, Freitag Morgens, zum Anschluß an das lübeck- stockholmer Dampfschiff, welches Sonntags Mittags in Stockholm eintrifst;

in Ystadt:

zurüd ] j Ystadt: Sonnabend Vormittags, nah An- funft des Dampfschiffes von Stockholm, Sonntag Morgens, zum Ans{luß an den zweiten oder dritten Dampf= wagenzug nah Berlin. S :

Il, Zwischen Stralsund und Ystadt, wöchentlich zwei-

mal,

aus

in Stettin:

| / | | 1 / | 1 | | | Wo | |

| an die Ausetinanderscbungs-Behörden ;

j Y î j \ |

j tresscnd.

aus Stralsund: Sonntag und Donnerstag tags, nach Ankunft der Schnellp Passow (Berlin), Y stad| Montag uud Freitag fruh, zuruüd aus Ystadt: in Stralsund:

Montag und Freitag Abends, Dienstag und Sonnabend V mittags, zum Anschluß an die post nah Passow (Berlin). Die lebte Fahrt von Stettin findet am 24. Oktober, leßte Fahrt von Stralsund am 28. November statt. s Passagegeld beträgt zwischen Stettin und I, Plaß 10 Rthlr. I Da [T Play Z3 » preuß. Courant; zwischen Stralsund und Ystadt: 1, Plaß 6 Rthlr. Il, Play 3 » Hl, Plaß 15 » Kinder und Familien genießen eine erden sür biuige Frachtsäßé befördert. Berlin, den 19/ Junt 1850. General - Post - Amt. Schmücckert.

Y att

j Abgereist: Commandeur der nach Torgau,

General - Lieutenant Wilhelm

Se. Durchlaucht der 6ten Division, Fürst

Se. Excellenz der General =- Lieutenant und General - Adjutaut

fre Sr

M 44 (4: 9 D Ç T / Majestät des Königs, von Neumann, nah Teplihß.

ihre

“sung erhalten hat, „wenn auf den dreimaligen Ruf:

Moderation. Güter

und

Radi will, | 7 j | samm

Uichtamtlicher Theil.

Deutschland.

Preußen. Berlin, 21. Juni. Das Justiz- Ministe rial-Blatt enthält die allgemeine Verfügung vom 14, Mai, be- treffend die Diäten und Reisekosten der Gendarmen in gerichtlichen Angelegenheiten, besonders in Untersuchungssachen, desgleichen vom 13, Juni, betreffend die Abgabe der Akten in den vor den Gerich- ten über Reallasten auf Mühlengrundstücken anhängigen Prozessen desgleichen vom 14. Juni, die verfassungsmäßige Vereidigung der Unteroffiziere, welche zur probeweisen Beschäftigung als Boten und Exekutoren bei den Civil gerichten angenommen werden, das Reglement vom 15, Juni, die Einseßung des Königlichen- Landgerichts zu Boun betreffend, das Erkenntniß des Königlichen Gerichtshofes zur Entscheidung der Kompetenz-Konflikte vom 20. April, lässigkeit des Rechts- A

« die Unzulä

weges über den Betrag des Diensteinkommens von Beamten be

SHesterreich. Wien, 19 Sun, hre K Hoheiten Der Großherzog von Toscana und dessen Sohn besuchten vorgestern in Begleitung des General-Majors von Väccani die Maschinen-Werk stätte der Wien-Gloggnibßer Eisenbahn.

Am 15ten Abends is Erzherzog Albrecht men, wo derselbe einige Tage verweilen wollte. ist in seiner Begleitung.

in Tepliß angekom- General Barrot

Bayern. München, 18. Juni. Die N. Münch. Zkg. enthält folgende Allerhöchste Verordnung, die Cautionen nach §. 13 des Heerergänzungsgeseßzes betreffend. Maximilian Il, von Gottes Gnaden König von Bayern, Pfalzgraf bei Rhein, Herzog von Bayicrn, Franken und in Schwaben 2c. 2c. Wir haben in Erwä gung, daß der Betrag von 300 Fl., auf welchen durch den §. 9 der Vollzugsvorschriften zum Heerergänzungsgeseße die nah §. 13 dieses Geseßzes behufs der Verehelihung vor erfüllter Militairpflicht zu leistenden Cautionen vor der Hand festgeseßt worden sind, nach den dermaligen Preisen der Cinsteher für die Kosten cines zu stel= lenden Ersaßmannes lange nicht mehr ausreicht, und daß nicht selten der hierzu erforderlihe Bedarf nur mit bedeutenden Schwic

| rigkeiten ergänzt werden kann, nah Vernehmung Unseres Staats-

13 des Heerergänzungs gesebes zu leistenden Cautionen auf aht Hundert Gulden zu er- höhen. Wir setzen alle Conscriptions-Behörden hiervon mit dem Auftrage in Kenntniß, von nun an keine Cautionsleistung mchr zuzulassen, bei welcher dieser Betrag auf die im §. 9 der Bollzugs- vorschriften bezeichnete Weise nicht vollständig gesichert is. Schloß Berg, den 10. Juni 1850. Ma x. von Zwehl. Auf Königlich Allerhöchsten Befehl der General-Secretair, Ministcrialrath Epplen.

rathes beschlossen, den Betrag der nach §.

Speyer, 14, Juni. (Speyr. : Der Königl. Polizei- peyer, 14, Juni. (Speyr. Ztg.) Der Königl. Polizei N ließ folgende Verfügung unter dringender Warnung an s Aahlbeleteit anschlagen: „Die Königl. Kommandantschast an

“Mng Polizei Kommissariat. Dem Königl. Polizei -Kommis-

| Haushalts waren bereits erledigt.

Alle Post-Anstalten des Jn- uud Auslandes nehmen Bestellung auf

y dieses Blatt an, für Berlin die # Expedition des Preuß. Staats- Anzeigers + Behren-Straße Vr. 57.

d

1550.

resp. Bestellungen für das mit dem 1. Ult 0,5

und die Stärke der Auflage gleich zu

das Jahr #848, 127 Bogen siark, 1st, - Thlr. zu haben.

sariate wird anmit notifizirt, daß, nahdem auf mehrfache Weise vcrsuht worden ist, sich mit den in den Arrestlokalen der neuen Kavallerie - Kaserne befindlichen Arrestanten von außen in Commu- nication zu seben, der dortselbst befindliche Posten die strenge Wei - f Halt! Wer sogleih von seiner Waffe Gebrauch zu machen und Feuer zu geben. Gleiche Instruction haben ferne sämmtliche Posten für den Fall, daß sie verhöhnt und insultirt werden. Hunoltstein, Oberst -Lieutenant.“

da? keine Antwort erfolgt,

Sachsen. Dresden, 19. Juni. Der Staats - Minister von Beust ist bereits am 16ten d. M. wieder hier eingetroffen.

(Zta. f Ne D

Hannover. Hannover, 15. Juni. A. Das heute verkündete Geseh über die Stolgebühren der Juden lau tet: „8. 1. Die an verschieden.n Orien bestehende Verpflichtung der Juden, zu den Stolgebühren der christlichen Geistlichkeit beizu= tragen, wird vom 1. Juli 1849 angerechnet aufgehoben. §. 2. Dice jetzigen Inhaber der berechtigten Stellen werden sür den Ausfall dur eine aus der Landeskfasse zu zahlende Rente êntschädigt, welche nach dem Durchschnittscrtrage Der fünf Jahre vom 1. Januar 1844 bis vahin 1849 festzustellen i}. Bei den Nawfolgern fällt diese Rente weg.“

Hannover, 19. Juni. (Hann. Z.) Erste Kammer. Am Schluß der gestrigen Sihung ging die Kammer zu den noch nicht bewilligten Säßen des Budgets, und zwar zunächst zu den Ein- nahmen und Ausgaben der oberharzischen Zehntfkasse über, Die Ge-= Einnahme derselben beträgt 1,353,500 Rthlr., die Ausga ben 1,396,860 Rthlr., so daß für dies Jahr cin Ausfall von 13,360 Rihlr, sih ergiebt, Kammerrath von Münchhausen er- läuterte als Berichterstatter des Ausschusses ausführlich Tie einzel nen Säve. Angerstein, seinen Dank dafür aussprechend , ver theidigte den Harz eben so ausführlich gegen die mancherlei harten Urtheile und Mißdeutungen, welche er gefunden habe. Die klima-= tischen Berhällnisse des Harzes begünstigen nun einmal den Acker- bau nicht, seine Bewohner leben vom Bergbau, und, Defizit oder nicht y zu ihrem Frommen habe der Staat die Verpflichtung, ocn Bergbau , selbst mit kleinen Opfern, zu fördern. Honste dt spricht den Wunsch aus, die Opfer möchten nie so groß werden, dem Staate seine Pflicht zu sehr zu erschweren, wo tht unmög lich zu machen. Eine Einnahme vom Harz erwartet er für die Staatskassen nimmer. Die Bewilligung wurde ausgesprochen. Heute wurden die Einnahmen der Postämter mit 538,500 Rthlr. und deren Ausgaben mit 512,150 Rthlr. (Ueberschuß : 26,350 Rthlr.) ohne Verhandlung genehmigt. Desgleichen die Einnahmen und Ausgaben der General-Post=Kasse, jcne mit 106,350 Rthlr., diese mit 69,000 Rthlr., Ueberschuß: 37,990 Rthlr. Die Anträge des Ausschusses, die ebenfalls angenommen werden, bezwecken vornehm lih: eine durchgreifende Veränderung des General - Post - Direk toriums und die Beseitigung außerordentlicher Remunerationen, für welche 1000 Rthlr. veranschlagt find; vorläufig werden dic selben um die Hälfte bewilligt. Für ein auf dem Bahnhofe an zulcgendes zweites Post - Büreau sind 14,000 Rthlr. veranschlagt Kammerrath Münchhausen scht darauf den Bericht oberharzische Zehntkasse fort. Die Einnahmen des

s Heute kfommcn

Die Eisenhütten-Kassen (Ueberschuß : 45,115 Rthlr.), nahmen: 13,245 Rihlr., Einnahmen inm ferner die Ausgaben mit 2,396,860 Rthlr., woraus sîch von 43,360 Rthlr. ergiebt. Unter decn Ausgaben ist ou 10,000 Rthlr. zur Beförderung der Auswanderung

ie Einnahmen der Harz- und Forstverwaltung betragen zen 158,849 Rthlr., die Ausgaben 135, 140 Rthlr. (Ucbe Rthlr.). Aus einer vergleihenden Uebersicht der einzelnen ergiebt sich, daß der Silberbau nicht allein den Gen und Eisenhütten verschlingt, sondern ch ei aus der Landeskasse erheischt. Honstedt hebt einigem Bedauern hervor. Angerstein leugnet, daß die waltung die Hülfe der General-Kasse in Anspruch nehme, sie sich aus eigenen Mitteln, was 1hm jedoch voù Wyneken das Budget begleitenden Regierungsschreiben widerlegt wirk De

Harzhaushalt, sagt das Schreiben, vermag schon seit längerer Zeil und ohne begründete Aussicht auf Aenderung seine Ausgaben nicht

zu deden. Nach eincr Mittheilung zweiter Kammer wird Darauf

auf Antrag Vezin's dem dortigen Beschlusse beigetreten, wegen un

ausgeglichener Differenzen Über die Gerichtsverfassung eine verstärkte Konferenz zu wählen. Nach dieser Unterbrehung seßt Mün ch

hausen seinen Bericht fort. Der unterhar ischen Zehntkasse bleibt ein Ueberschuß von 18,000 Rthlr., der Eisenhütte zu Gitielsde 1300 Rthlr. Zu den Besoldungen übergehend, bemerkt der Berichterstatter, daß die bisherige Doppelherrschast der Berghauptmannschaft und des Berg=- und Forstamtes unhaltbar geworden sei, daß die Absicht der Regierung, welche auch dem vorliegenden Anschlag zum Grunde liege, dahin gehe, der Berghauptmaunschaft künftig ausschließlich die Regi- minalsachen, dem Berg- und Forst-Amte die Leitung des Betriebes zu übertragen, ohne jedoch der Berghauptmannschaft eine Einwirkung auf leßteren gänzlih zu nehmen. Der Besoldungs=Etat mit über- haupt 19,400 Rthlr. wird bewilligt. Die Ueberschüsse der Kohlen-

Ganzen : 1,