1850 / 170 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

veränderlich ist, \o könnte man meinen, daß jene Differenzen im Wasser- stande am Anfang und Endé der dreißigjährigen Periode, abgesehen von anderweitigen Einflüssen, bei Memel vou einer Hebung, bei Pillau und Swinemünde von ciner Senkung des Küstenbodens herrührten. Dies be- stätigen auch die Resultate der Tasel 2, in welcher die Pegel - Ablesungen nach fünfjährigen Perioden gruppirt sind, An den Mittelwerthen dieser Tafel sind alle Zufälligkeiten, die auf die Pegelstäude von Einfluß sein könnten, eliminirt, die Resultate der fünfjährigen Periode drücken daher den wahrscheinlichsten Werth für die Höhe des Ostsee - Spiegels an dent drei Pegeln aus. Da diese Pegel nun in Beziehung auf andere feste Punkte des Landes während der ganzen Periode in unveränderlicher Lage geblie- ben sind, so scheint daraus zu folgen , daß die Differenzen der Pegeltande an den beiden Endpuukten der Periode von einer Bewegung, des SAnDee in senkrechtem Sinne herrühren, die bei Memel aufwärts, bei L er Ard Swinemünde abwärts geht. Am Fuße der zwelicn Tafel sind die Mittel der ganzen dreißigjährigen Reihe angegeben. Aus der Ve1gleichung der einzelnen Jahres-Mittel mit diesem Haupt-Mittel sind die Tafeln 3 u : entstanden, welche die Abweichungen enthalten, und von denen die Ergeb- nisse der Zten Tafel unter der Aufschrift: Jahre s-Ueb A Here ßigjährigen Periode, auf dem Blatte Nr, 10 auch graphisch darge- te vorden sind. E My Da die Regel zu Memel, Pillau und Swinemünde an der Mündung von Haffen stehen, in die sich große Ströme ergießen, 10 entsteht die Frage, ov die Wassermasse, welche vom Memel-Strom ins furische Haf, vom Pré- gel und einem Theile der Weichsel ins frische Haff und von der Oder 1ns vommersche Haff geshüttert wird, auf das Niveau diejer Hasse einen Ein luß übt. Die zur Beantwortung dieser Frage erforderlichen vollständigen bvdrometrishen Messungen dieser Flüsse fehlen nun zwar, indeß besigen wir Pegel-Beobachtungen über den Wasserstand der Strôme in deren Mün- dungs-Gebieten, Die Beobachtungen, welhe sich auf den Memel-Strom und zwar auf den Pegel zu Tilse beziehen, hat Herr Professor Berghaus in Rechnung genommen und auf Nr, 16 dieser Abtheilung graphish dar- gestellt. Die Vergleihung der Kurve von Tilse (Nr. 16) mit der von Memel (No. 19) ergiebt, daß die in das fkurishe Haff sich ergießenden Flüsse gar keinen oder doch nur cinen äußerst geringen Einfluß auf den Wasserspiegel diescs Strandsees ausüben, Nur in sehr wenigen Fällen sieht man ihn steigen, wenn die Stromfluth bedeutend gewesen ist, wie im Jahre 18253 dagegen fällt er aber auh mit fkorrespondirendem Steigen des Stroms (1816) und steigt, wenn der Fluß fällt (1822). Was hier für den Memel-Strom, das kurishe Haf und die Hafenstadt Memel durch Zahlen nachgewiesen worden, läßt sich auch auf Pillau und Swinemünde und deren Oertlichfeit anwenden, wo der Wasserstand der Zuströme und Haffe ebenfalls keinen Einfluß hat auf den Ostsee-Spiegel.

Die Schwankungen des Ostsee - Standes in den einzelnen Monaten, wie in den vier Jahreszeiten hängen, wie man wohl als gewiß annehmen kann, mit den Luft - Strömungen, ihrem Wechsel und ihrer relativen Häu- figkeit zusammen, Leider fehlte es Herrn Professor Berghaus an Zeit, die Wind - Verhältnisse der Stationen Memel, Pillau und Swinemünde einer Diskussion zu unterwerfen, Die örtlihe Stellung der Pegel, welche alle drei zwischen der ofencu See im Norden und einer weitgestreckten Land- zunge im Süden liegen, darf hierbei nicht unberücksichtigt bleiben, Eine gengue Untersuchung der Luft - Strömungen würde vielleicht (oder wahr- \cheinlih 7) ergeben, daß die periodishen Veränderungen der Pegelstände innerhalb der ganzen dreißigjährigen Reihe nur die Wirkung eben dieser Luft-Strömungen sind.

Die Bewohner des Rhein Deltg's, welche, namentlich in dem Ueber- gange vom Winter zum Frühling, mit dem Elemente, worauf ihre ganze Wohlfahrt und selbst ihre Existenz basirt is, oft einen Kampf auf Leben und Tod bestehen müssen, sind durch die voUständigsten Nivellements längs ihrer Flüsse und durch die zahlreichen Pegel-Bcobachtungen dahin gelangt, die Neigung und den gegenseitigen Stand der Hewässer in den holländi- schen Strömen für jeden Tag, ja für jede Stunde gufs genaueste kennen zu lernen, Kragijenhoff, welcher diesen Messungen und Untersuchungen

einen großen Theil seines Lebens widmete, hat die Resultate derselben iu seinem großen Werke niedergelegt, welches im Jahre 1813 unter dem Titel : „Sammlung hydrographischer und topographisher Beobachtungen in Hol- land“ in holländischer und französischer Sprache erschien, Aus diesem Werke sind die Figuren 1, 2 und 3 des Blattes Nr, 10 entlehnt, Diese Figuren stellen dar: Figur 1 Karte und Profil vom holländischen Nieder-Rhein. Dies Profil giebt die Höhe des Wasserspiegels von Nhein, Whaal und Maas über dem Null- punkte des Pegels zu Amsterdam im Längen-Durchschnitt, Fig. 2. {nitt der Flüsse nah der Breite, im holländischen Nieder - Rhein. il ; auf die Vorbemerkungen S, 10 u. f, verwiesen werden. :

Außerdem enthält das Blatt Nr, 10 noch eine vergleichende Uebersicht des Strom - Gefälles der Wolga, des Ganges, der Donau, Elbe, des Rheins uud der Nhoue, so wie die absolute Höhe einiger Land - Seen, Die Neigung des ganzen Laufs der genannten Ströme, von der Quelle bis zur Mündung, is hier dargestellt, An dem jähen Abfalle des Ober- laufes erkennt man sofort diejenigen, deren Quell - Bezirk in Hochgebirgen

liegt, wie Ganges, Nhein, Rhone und auch die Elbe; während die ver- hältnißmäßig geringe Neigung der Donau in ihrem Oberlaufe ihren Ur- sprung auf den sanften Stufen - Abfällen des östlichen Schwarzwaldes ver- räth, Bemerkenswerth is, daß das Profil der Donau auf der deutsch-unga- rischen Gränze mit dem Profil des Ganges im hindustanischen Niederlande bei Allahabad zusammenfällk. Die Wolga schleicht gleichsam auf ihrem langen Laufe dem kaspischen Meere zu, welches nah dem auf Beranlassung der Akademie der Wissenschaften zu Petersburg im Jahre 1837 von Fuß, Sabler und Satwitsch ausgeführten trigonometrishen Nivellement 80,56 pa- riser Fuß unter dem Spiegel des Weltmeers liegt.

Der britishe Jngenieur-Lieutenant Svmonds hat im Jahre 1841 durch geodätische Operationen gezeigt, daß der Wasserspiegel des Todten Meeres

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Sekanntmachungen. |

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| Oceans liegen.

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/ i n Durch- | Pegel zu Basel, Köln und Emmerich, zu Dresden und Magdeburg Fig, 3, Phänomen der Ebbe und Fluth | zu Küstrin, Für die Erläuterungen dieser Figuren muß | seit 1728 u. st. w,

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1066

4230 pariser Fuß und des Sees von Tiberias 308 pariser Fuß tiefer liegt, als das Niveau des mittelländischen Meeres an der \syrischen Küste,

Zu Afrika kenut man auch einíge Punfkie, die unter dem Niveau des nl Außer den Natron-Seen in Fayum und den Bitter-Seen quf der Landenge von Suez hat Fournel durch sorgfältige Barometer- Messungen ziemlich wahrscheinlich _ gemacht, daß ein Theil der nördlichen Wüste, welche jeut die algierische Sahara genannt wird, und namentlich der Melgigh-See, etwa 19 Fuß unter dem Meeresspiegel liegt,

Auch ín Europa giebt es Einsenkungen des Bodens unter die Meeres- fläche, do finden sie sich nur in den Gestade - Ländern und sind von ge- ringer Ausdehnung, nämlih im Rhein - Delta der Niederlande und längs der deutschen- Nordsceküste, so wie an den Rhone - Mündungen, wo Lachen und Seen von brakischem uud salzigem Wasser bedeutend tiefer liegen als das Mittelländische Meer, Jn Süd - Amerika hat d’Orbigny neuerdings ebenfalls dergleihen Einsenkungen des Bodens nachgewiesen.

Die vergleichende Uebersicht der absoluten Höhe einiger Landseen auf dem zehnten Blaite is treppenartig vargestelll. Die unterste Stufe nimmt das Todte Meer ein, die oberste der Titicaca- See auf dem Hochlande von Bolivien ; der Wasserspiegel des letzteren liegt nah Pentland's neuester Be- stimmung 12057 pariser Fuß über dem Ocean. Noch höher liegen die hei- ligen Seen tes tibetischen Tafellandes, der Manas Sarowar (Tschu Ma- pan) und der Rawan Hrad (Thu Lagan, Rakan Tal), die weit hinein in Tibet am nördlichen Abfalle des Himalaya liegen, Strachey bestimmte die Höhen dieser Seen im Jahre 1846 zu 14,310 pariser Fuß, Bei dem ticaca, dem Boden- unt Genfer-See is in der graphischen Darstellung auch die größte Tiefe angegeben werden,

Die Blätter Nr, 11 und 12 geben eine hydro-historische Uebersicht vom Zustande der Elbe und zwar ersteres sür das Halbjahrhüundert von 1/9 1789, letzteres für das Halbjahrhundert von 1781 1830. Beobachtungen sind am Pegel zu Magdeburg angestellt worden, welcher \o ziemlich die Mitte des Stromlaufes der Elbe darstellt, wo alle Zuflüsse, die im Gebirge entspringen, sich bercits mit ihr vereinigt haben, Die Havel, zivar kein Gebirgsstrom, bringt mit der Spree eine nicht unbedeutende, ob- gleich wenig oscillirende Wasserfülle in die Elbe. Die Zahlen, welche die Grundlage dieser Hydro-Geschichte des Elbstroms bilden, sind nach ihren mittleren Werthen der monatlichen, jahreszeitlihen und jährlichen Stände in Berghaus’ Länder- und Völkerkunde, Bd, 11, S, 290—312, mitgetheilt worden,

Das Blall Nr. 153,

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hydro - historische Uebersicht vom Zustande der in dem Halbjahrhundert 1781 1830, is das Seitenstück zu den beiden vorhergehenden Elb-Tableaux, Die Beobachtungen des Wasserstan- des sind an dem Pegel zu Küstrin angestellt worden. Die Zahlen, welche der Zeichnung der Oder-Wasserstände zum Grunde liegen, finden sih in dem 2ten Bande S. 315—325 von Berghaus Länder- und Völke:kunde. Das Blatt Nr. 14 enthält: Vergleichende Uebersicht vom Zustande des Nheins, der We ser, der Elbe und Oder während der zehn Jahre 1831 1840, Nebst Kurven der jährlihen Periode des Bodensees und der Do nau bei Passau, Dies Tableau, welches dieselbe Einrichtung hat, wie drei vorhergehenden enthält eine vergleichende Uebersicht vom Wasser stande der vier norddeutschen Ströme Nhein (Pegel bei Köln), Weser (Pe- gel bei Minden), Elbe (Pegel bei Magdeburg) und Oder (Pegel bei Küstrin) in dem ZJahrzehend von 1831 1840, Es ergiebt sich aus diejer Zusammenstellung, daß die Kurve der Weser schr nahe parallel ist mit der Kurve des Nheins und die Oder-Kmve mit der Kurve der Elbe. Für den Cisstand ergiebt sich ein allmäliges Wachsen desselben nah Osten hin, daher längere Dauer des Winters und größere Jutensität der Kälte, Vie beiden fleinen Darstellungen von der jährlihen Periode des Bodensees und ber Donau können als Seitenstück dienen zu der Kurve des Rheins, der Elbe und Oder auf Nr, 15 dieser Abtheilung, Die Con- siruction dexr Donau + Kürve gründet \\ch auf die vou Lamoni (in seinem Jahrbuche der münchener Steruwarte) bekannt gemach- ten Beobachtungen; die Kurve des Bodenusees ist nah den Beob- achtung des Dx. Dihlmann entworfen z beide sind auf preußisches Fußmaß reduzirt, Eine Uebersicht vom Zustande der Wasserhöhe im Rhein und Main, in der Weser, Elbe, Oder, Weichsel und Memel in jedem Mo- nate des Jahres hat Herr Professor Berghaus in seinem Almanach sür das Fahr 1840 S, 29 37 mitgetheilt, vergl, auch Almanach sür das Jahr 1840; S, 259/20.

Nr. 15, Die deutschen Ströme Rhein, Verhalten innerhalb eines Jahres, gegründet

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Elbe, Oder, nach threm auf die Beobachtungen der und Nebst einer Darstellung vom Jahres - Zustande dieser Ströme

Nr. 16, Hydrographishes Tableau der Weser, Weichsel und des Memel-Stroms. Nebst ciner graphishen Darstellung der Jahres - Periode dieser Ströme nah den Beobachtungen an den Pegeln zu Minden, Thorn und Tilsit,

Die beiden Blätter Nr, 15 und 16 zerfallen in zwei Haupt-Abthei- lungen, eine obere und cine untere, Die sechs Tableaux der unteren Ab- theilung enthalten das Nesumé der Beobachtungen, die iu den vorhergehen- den Blättern graphish niedergelegt und entwickelt worden sind. Man über- sieht hier die Bewegung der fechs Ströme Rhein , Elbe, Oder (auf Nr. 15), Weser, Weichsel, Memel (auf N-c., 16) innerhalb der Jahres - Periode, oder den Zustand de: selben nach ihrem Verhalten hinsichtlih des mittleren Wasserstandes, des mittleren Hochwassers und des mittleren Nie- Ea M n U Joni ie 0 ben Lie Jabres- en N Angaben über die außersten Zhom - Fluthen und Cbben, oder über die höchsten und niedrigsten Stände, welche in jedem der sechs Ströme seit Aufzeihnung der Wasserhöhen an den einzelnen Pe- gel-Standorten vorgekommen sind,

Um das Verhältniß zu zeigen, in welchem der Wasserstand der genann- ten Strôme zur Wärme und zum Regenfall steht, sind in jedem Tableau

Packwagen abgeliefert werden und unterliegt in Berlin der steuerlichen Revision, ffchi] pagnie zu Hambürg hat sich bereit erklärt, sofern sich 120

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P Le A ie A L IRE Zir D A A S U B A R R E M C S RETEE AIE S A G AUPAE C A N De A N L A On R E a C U E de e A A L“ lia, A A G A T A 6 Ver R A 1 ) e na Un Die Elb-Dampfschifffahrts-Com=- |! Vie Actionaire der Magdeburg-Cöthen-Halle- Leipziger :

| Cisenbahn - (esellschaft werden hierdurch

die Kurven der Temperatur und der Regenhöhe eingetragen wordetit 5 nur für das Weichsel - Gebiet (Nr, 16) fehlen bis jeßt Beobachtangen über die Regen oder sind wenigstens nicht bekaunt, j Die vergleichende Darstellung von dem Verhalten des Wasserstandes im Rheine, in der Elbe und Oder (auf Nr. 15) enthält für die Elbe auch die Kurve von Dresden und für den Rhein, außer der Kurve von Emmerich, die des Pegels zu Köln und zu Basel, Die Leßtere is hier zum erstenmale dargestellt nah den in den Jahren 1809—1817 angestellten Beobachtungen, welche der Rathsherr Peter Merian theils in einer Ab- handlung: „Ueber den Stand des Rheins bei Basel und über die fort- dauernde Abnahme von dessen Wassermenge iu den leßten 20 Jahren“ (Bericht über die Verhandlungen der naturforschenden Gesellschast in Ba- sel, [IV. Basel 1840; pag. 82— 87), veröffentlicht, theils Herrn Professor Berghaus handschriftlih mitgetheilt hat. /

Die Frage, ob der Wasserstand der Ströme sich gleih bleibt, oder ob er Veränderungen unterworfen is, hat ein großes uatioual - öfonomische Juteresse, Die Antwort auf diese Frage - giebt für den Rhein, die Elbe un! Oder die in der oberen Abtheilung des Blattes Nr, 15 befindliche „Uebersicht vom mittleren Jahresstande von 1723 1740‘, noch bestimmter aber das sechste Tableau, ¿Gang der Ströme nah Dezennien“/; es zeigt sich hier deutlich, daß der Wasserstand in den genanuten drei Strömen seit der Zeit bis zu welcher die Beobachtungen an den Pegeln hinaufreichen, entschie den eine Abnahme erlitten haben, die bald größer, bald kleiner und nur selten durch Zunahme der Wasserhöhe unterbrochen gewesen ist, Eine Uebersicht von dem mittleren Jahresstande der Weser (1819 —-1840), Weichsel (1795— 1840) und des Memel-Stromes (1811 1840) enthält NG 10,

Ueber die Nhein - Kurve bei Basel is zu bemerken, daß sie nicht das absolute Maß der Pegelhöhen über dem in der Zeichnung als Null ange- nommenen Punkte des Wassermessers ausdrückt, sondern nur das relative Maß der Wasßerstände, was nothwendig war, um e Kurve mit den Kurven von Köln und Emmerich in Zusammenhang zu bringen.

Hiermit wäre diese Uebersicht des Junhal!s der beiden ersten Hefte des physikalishen Atlas beendigt. Mehr als eine Uebersicht konnte bei der Reichhaltigkeit des darin verarbeiteten Stoffes hier nicht gegeben weden wollte man spezieller in die auf den einzelnen Karten dargestellten Vegen- stände eingehen, so könute man über jede cinzelne ein Buch schreiben Daß ein so reihhaltiges Werk vielfah benußt werden würde, war nal lich, daß cs aber in der Weise geshehen würde, wie es n der Tha ver Fall gacvele, i Delruipene, Wie die Piraten übe! ein reichbeladenes Schif sind die Karten - Fabrikanten über din phvsifalischen Atlas hergefallen, haben sich der reihen Ladung bemächtigt und sich nicht entblödet, nah echter Piratenweise, an die Stelle der wohl- bekannten und geachteten Flagge ihre cigene unedle Flagge an den sclan fen Masten aufzuziehen. Aber, nur an das

diese

rohe Piratenleben gewöhnt fonuten sie sich in die Einrichtung des s{önen edlen Schiffes nicht finden; sie begriffen den Bau desselben nicht und verstanden es nicht zu steuern Die reihen Schäße, welche es enthielt, wußten sie nicht auf die richtige Meise zu benußen und unter ihren rohen Händen wurden dieselben zu ganz falschen und selbst schädlihen Zwecken benußt. Es sind în dieser Beziehung vorzüglih drei Namen zu nennen: Glaser, Hellmuth und BVölter Sie haben U nt geideut, fremdes Cigentynn qur eigenes auszugeben, deun sie haben deu physifalischen Atlas geplündert und den Namen des Verfassers nicht genannt; sie haben ferner das, was in dem Original - Werke auf verschiedenen Karten dargestellt i, und den ver \chiedensten Abtheilungen angehört, auf eine einzige Karte gebracht, und è durch in der That ein Meisterstük von Undeutlichleit und Unsinn gelics Die genannten Herren haben dadurch ihre Unfähigkeit, den eigentlich Zweck des physikalischen Atlas zu begreifen, auf das Glänzendste dargetya! Wie ein solches Verfahren außerdem noch zu nennen ist, liegt so nahe, da ein Jeder, dem die deutsche Ehrenhastigleit noch etwas gilt, es sich soglei selbst sagen wird. Sehr komisch in der That is cs, daß Her: von Sydow in seinem Schul-Atlas ebenfalls einige Karten aus falisen Atlas entlehnt hat, denn da beide Werke in demselben erschienen sind, so müßte der Herx Berleger sich selbst vertlagen Schließlich nur noch einige Worte über die Anerkennung, physifali‘che Atlas von Berghaus, Herr ‘A. von Humboldt Hülfsmittel beim Lesen des „Kosmos““ empfohlen, im Auslande unx mentlich in England gefunden hat. Vielleicht wird durch die Stim vou jenseits des Kanals herüber Mancher im lieben deutschen Baterlandée bewogen, von dem Atlas Kenntniß zu nehmea! Jun England veranstaltete bekanntlich Alexander Johnston in Edinburgh mit Genchmigung des Her! Professor Berghaus eine englische Ausgabe des physikalischen Atlas, zivar nicht alle Karten des Originals enthält, aber in jeder Beziehung au] ine tes Gegenstandes würdige Weise ausgestattet ist. Ueber den physikali schen Atlas haben sih die verschiedenen Präsidenten der geographi\d (Gesellschaft in London, so wie die geachtetsten englichen Zeitschriften in hoch! anerkennender und chrenvoller Weise ausgesprochen, Dieser Artikel möge mi einer Stelle aus einem Urtheile des Athenaums über den Atlas schließen „Alle mög!ichen Verhältnisse von Zeit und Raum, Hiße und Kälte, Nâässt und Trockenheit, Frost und Schnee, Bulkauen und Sturm, Strömung unt Fluth, Pflanzen und Thieren, Nassen und Religionen, Anzichung und Ab- stoßung, Gletschern und Lawinen, Fossillen und Mammuth, Flüssen unk Bergen, Minen und Wäldern, Wind und Wolken und Meer Himmel Alles in der Erde, unter der Erde, auf der Erde uyd über der Erde, twa das Gefühl des Menschen erfaßt und sein Geist durchdrungen hat , is hie darch einen wunderbaren Mikrokosmus zusammengebracht und auf dies kleinen Papierblätter verpflanzt und macht sich #0 jedem Auge von klar. Kurz, wir haben hier cine Uebersicht von allen Kreuz- und L uerfra gen über die Natur seit zwanzig Jahrhunderten, und von der Natu1 selbs gegebene Antworten sind hier niedergelegt und geben uns bändereich Systeme in einem Worte,“ R ckck,

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Verkauf des alten Theaters [341] zu Breslau.

Die Besißerin der vorbezeihneten Anstalt beabsichtigt, dieselbe aus freier Hand zu verkaufen, und hat mich mit Annahme von Geboten und Leitung der Verkaufs Verhandlungen beauftragt.

Die Verfaufs-Bedingungen, so wie eine Beschreibung des Grundstüs, sind in meinem Geschäfts - Lokale (Herrnstraße Nr. 29) einzusehen, au) wird Abschrift derselben, so wie jede sonstige Auskunft, auf portofreie Anfrage von mir ertheilt, Der Kastellan der Anstalt is angewiesen, Kauflustigen die Besichtigung der Loka- litäten zu gestatten, O

Breslau, den 30, Mai 1850,

Graeff, Justizrath.

D : E S2. Berlin-Hamburger Eisenbahn. [94 b] BetanntimaGun g.

P us «u Am Sonnabend den 6. Juli c. wer- den wir einen Extrazug von hier nach i, Damburxg zu ermäßigten Fahrpreisen ver-

Se anstalten, welcher Mittags 12% Uhr von D A hier abgehen und um 8i—9 Uhr Abends Dia Kah omburg eintreffen wid,

zu 7 Thlr, 15 Sgr, pro Person in

: c » 99 » 20 » 5%

1. Wagenklasse, A 5 S » 11 . »

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für Hin- und Rüfahit gültig t; A düdrei von Hamburg bei jedem regeldhlgen Perdn ete einschließlich den 12, Juli e. benußt werden, Bei der Hinreise nah Hamburg ist es den Passagieren estaitet leichtes Reisegepäck an sih zu behalten ; bei vir Rüd- reise dagegen muß alles Gepäck ohne Ausnahme in den

Theilnehmer finden, im Anschlusse an den obigen Extrazug eine Fahrt von Hamburg nach Helgoland zu dem ermä- ßigten Preise von 5 Thlr, für die Hin- und Rückfahrt dergestalt zu veranstalten, daß die Passagiere einen Tag auf Helgoland sich aufhalten können. Es werden dem nach bis incl, 3, Juli c. Mittags Billets der genann- ten Compagnie von dem Billetverkaufs-Büreau auf un- serem Bahnhofe hierselbst ausgegeben, wo am 5. Juli c. zu erfahren is, ob die erforderlihe Anzahl Passagiere für Helgoland zusammengekommen ist, event, die einge- zahlten Beträge zurückgefordert we.den können. Berlitt, den 21, Juni 1850, Die Vie clion der Berlin - Hamburger Eisenbahn-Gesellschaft.

A O5: L E ( öln-Mindener Eisenbahn. Die Einlösung der am 14. Juli d. J. verfallenden halbjährigen Zins-Coupons ck der Actien und der Prioritäts-Obliga- éWtionen 1. und 11. Emission unserer Ge- #9 sellschaft erfolgt : s fs 1) in Berlin. bei dem Herrn S, Bleichröder in den gewöhnlichen (eschäfts stun- den vom 4. bis incl. 15, Zuli c.z 2) in Köln bei unserer Hauptkasse ( Frankenplayß) Bormiitags 3 2) M Du eldorf am 4,, 2. und 3, Zuli c. im Büreau des dortigen Bahnhof-Jnspektors, Vormit- tags von 9 bis 12 Uhr, Die Besiger mehrerer Coupons werden ersucht, ein

numerish geordnetes Verzeichniß d e Zahl- P e erzeihniß derselben den Zahl

Köln, den 16, Juni 4850, Wte Wir ci{ 6,

Actien behufs der Beifügung einer neuen Serie Divi- dendenscheine in der Zeit vom 1, August bis ultimo September c. mit zwei gleichlautenden, vom Präsentan ten eigenhändig vollzogenen Designationen, von denen die eine auf cinem ganzen Bogen geschrieben sein muß, bei unscrer Hauptkasse einzuliefern und sie demnächst 8 Tage nach der Einlieferung in den Nachmittagsstun den von 2 bis 6 Uhr daselbst wieder in Empfang zu nehmen, Magdeburg, den 18. Juni 1850. Direftorium der Magdeburg - Cöthen - Halle Eisenbahn - Gesellschaft,

: Volpziget

Oeffentlihe Aufforderung und [383] Auctions-Anzeige,

Im Sommer 1818 hat der Maler Herrmann von Nestorsf von Berlin sich vom Alexi2bade mit Hinter- lassung von Schulden und Effekten entfernt, lehtere sind darauf in gerichtlihen Beschlag genommen und is von den Gläubigern auf Bcfriedigung aus denselben ange- tragen worden, Da die bisherigen Schritte zur Er- mittelung des jeßigen Aufenthaltes des 2c. von Nestorff ohne Erfolg geblieben sind, so wird derselbe nunmehr öffentlich andurch aufgefordert, binnen 4 Wochen , spä- testens bis zum 24, Juli d, J, sich hier einzufinden und die verlassenen Cffekten nah Berichtigung der Schul- den und Kosten wieder zu übernehmen, unter der An- drohung, daß widrigeufalls am gedachten Tage von Nachmittags 2 Uhr an dieselben, bestehend in Klei- dungsstücken und sonstigen Utensilien, auctionsmäßig verkauft werden sollen, wozu Kauflustige zugleich hier- mit eingeladen werden, und wegen Befriedigung der (Hläubiger aus dem Erlöse das Rechtliche verfügt wer- den wird,

Harzgerode, am 17, Juni 1850,

Herzoglih Anhalt, Justiz - Amt. (L. S.) Wohlgeborxen.

Co f 6 eng s j Ca. an Ad: Dividendenscheine Nr, 5 betreffend Die Dividende auf die Actien de! Sächsisch - Schlesi hen Eisenbah! Gesellschaft für das halbe Jahr vom 1, Januar bis 30 Juni 1850 is au;

2 Thaler

E pr. Actie festgesetzt =——= ordent, und tvird

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1338] Einlösung tex

Auszahlung gegen Einli; ferung des Dividendenscheins Nr, 5 om 1 U Loo au bei hiesiger Hauptkasse, bei der Bank in Leipzig, bei Herrn G, E. Heydemann in Baußen, bei Herrn F. Mart. Magnus în Berlin, bei Herren Gebr, Guttentag in Breslau (an lehteren drei Orten nur bis zum 31, Juli) ohne Abzug erfolgen, welches hierdurh in Gemäßheit des 6, 30 der Gesellschafts - Statuten öffentlih bekannt ge- macht wird, Dresden, den 4. Juni 1850 S Dio der Sächsisch - Schlesischen Eisenbahn - Gesellschaft. Franz Netdcke, in Stellv, des Vorsißenden,

Das Abonnement beträgt: 2 Rthlr. für 7 Jahr 4- Ntblr. - Nahr. S.-Rthlr, 4 1 Jade in allen Theilen der Monarchie ohne Preis-Erhöhung. Bei einzelnen VKummern wird der Bogen mit 25 Sgr. berechnet.

Ne 170.

Preußisch

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Berlin, Sonutag den 23, Juni

Alle Post-Anftalten des Jn- uud Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, für Berlin die Expedition des Preuß. Staats- Anzeigers : Behren-Straße Ur. 57.

1850.

Mit der heutigen Nummer \ind das Verzeichniß der Redner und das Sachregister zu den stenographischen Berichten über die Verhand-

lungen der im Februar geschlossenen

Amtlicher Theil. #

Deutschland.

Preußen, Berlin, Vierte Sitzung des provisorischen Fürsten - Kolle- giums, Beförderungen und Abschiedsbewilligungen in der Armee. Allerhöchste Kabinets - Ordre. Ministerial - Verordnung. Glag Feier der Wiedergenesung Sr, Majestät des Königs, H

Oesterreich. Wien. Hofnachrichten, Nadegky und Karl von Schwar- zenberg in Triest. Die Kopfbedeckung für das Militair. Sicher- heitswache, Militair-Exzesse in Jnnsbruck und Hall, Vermischtes,

Bayern. München, Reise des Königs. : C

Sachsen. Dresden. Die Armee wird nicht auf den Kriegsfuß geseht,

Hannover. Hannover, R-ise hoher Herrschaften. -

Sachsen-Koburg-Gotha. Koburg. Laudtags-Sigung. Finanz- lage, Ständische JFnterpellation in Betreff der deutschen Frage.

Nusland.

Frankreich, Geseßgebende Bera mmlung, Verwerfung des Na- daudschen Antrags“ auch in veränderter Form und des Adelswardsch cn Antrags auf Besteuerung dcr Zinsen von Kapitalien. Paris, Die Dotationsfrage. Erklärung E, von Girardin's. Das englische Mi- nisterium, Speculation auf einen Konflikt zwischen Spanien und den Vereinigten Staaten. Vermischtes.

Großbritanien und Jrland, Parlament, Oberhaus. nehmen Lord Brougham's gegen den preußischen Gesandten. Die Debatte über Stanley's Motion in Betreff Griechenlands. London. Hofnachrichten, Bemerkungen über Brougham's Auftreten und darauf bezüglicher Anirag des Ministers Lansdowne, Das Ministerium nach dem Tadelsvotum des Oberhauses, Unterhaus-Verhandlungen

Dänemark, Kopenhagen. Aus Westindien,

Spanien, Madrid, Hosnachricht, Der portugiesische Preßgesez- Entwurf,

Griechenland.

Türkei. Semlin.

Börsen -: und Handels - Nachrichten.

Be-

Athen. Nückfkehr Jhrer Majestäten, Vermischtes. Uufstand in Bulgarien. Beilage.

S m M T S T Z-T V E? L E T A P R S t S D I N CEKNS E VNEY t A: N

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben “Allergnädigst geruht : :

Die bisherigen fommissarischen Vorsteher der Ober - Post Dircctionen in Danzig und Münster, Ober-Post-Dircktor Gehein:er Rechnungs - Rath Weppler in Danzig und Ober - Post - Direktor Hertßberg in Münster, definitiv zu Ober-Post-Directions Vorstehern ; {o wie 5

Den Geheimen expedirenden Secretair im Justiz-Ministerium, Justizrath Stol cke, genannt Dösing, zum Geheimen Kanzleirath zu ernennen; und

Dem Regierungs - und Baurath Karl Wilhelm l mann zu Breslau bei seinem Ausscheiden aus dem Staatsdienste den Charakter als Geheimer Regierungsrath b eizulegen.

Herr-

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Uichtamtlicher Theil. Deutschland.

Preußen. Berlin, 22, Juni, Se. Majestät der Kaiser von Rußland haben dem kommandirenden General des 1sten Aimee- Corps, General der Kavallerie Grafen zu Dohna, den (

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SL, Alexander-Newskij-Orden, und dem Hauptmann von Chaumon- tet vom Generalstabe des 1ssten Armee-Corps, den St. Wladimir- Orden vierter Klasse zu verleihen geruht.

Berlin, 22, Juni. Das provisorishe Fürsten-Kollegium nahm in seiner gestrigen vierten Sißung zunächst Kenntniß von der auch dur öffentliche Blätter bekannt gewordenen Note, welche die Königlich hannoversche Regierung unter dem 7ten d. M. an vas Großherzoglich oldenburgische Gouvernement und die Senate von Hamburg und Bremen gerichtet, auch dem Königlich preußi- {hen Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten in Abschrift mitgetheilt hat. Da keine Nothwendigkeit vorzuliegen hien, den in diesem Aktenstück erneuerten Rechtfertigungs-Versuch der König-= lich hannoverschen Regierung in der deutschen Angelegenheit einer sofortigen näheren Erwägung zu unterziehen, so wurde dasselbe dem Verfassungs-Ausschusse zur Begutachlung überwiesen.

Fn Verfolg der dem provisorischen Fürsten - Kollegium vorlie- genden Haupt - Aufgabe: die baldige Vorlagen und Ausführung derjenigen in der Unions - Verfassung enthaltenen Bestimmungen vorzubereitcn, zu deren Verwirklichung sih ein besonderes dringen- des Bedürfniß zeigt, wurde sür angemessen erachtet, die Aufmerk= samkeit der in dem Kollegium vertretenen Unions - Regierungen na- mentlich auch auf den §. 58 der Verfassung zu richten, wonach „die Reichsgeschgebung für die Aufnahme öffentliher Urkunden diejenigen Erfordernisse festzustellen hat, welche die Anerkennung ihrer Echtheit im ganzen Gebiete der Union bedingen.‘

Die betreffenden Regicrungen sind demnach um baldige Mit= theilung ihrer Ansichten und Wünsche in Bezug auf diesen Gegen- stand ersucht worden. E

In Gemäßheit der bei der hiesigen Konferenz der verbündeten Regierungen getroffenen Verabredung, die dem Fürsten - Kollegium zustehende Kenntnißnahme des Ganges der auf die Union bezüg- lichen diplomatishen Verhandlungen betreffend, wurde ein Ausschuß zur Begutachtung der an dasselbe gelangeuden diplomatischen Vor-

Zweiten Kammer, 2

lagen gewählt. Anzeigen einzelner Bevollmächtigten der unirten Regierungen und Mittheilungen des Vorsißenden seitens des Kö- niglih preußischen Ministers der auswärtigen Angelegenheiten füll ten den Rest der Sißung.

Berlin, 22. Juni. Nach dem heutigen Militair-Wochen- blatte sind von Rebenstock, Oberst-Lieutenant und Comman-= deur des Kadetten Hauses in Bensberg, von Hahnke, Major und Commandeur des Kadetten - Hauses zu Kulm, zu Direktoren diejer Anstalten ernannt, Leo, General-Major und Kommandant von Jülich, mit der Geschäftsführung des allgemeinen Kriegs - De- partements im Kriegs - Ministerium beauftragt, Freiherr zu Inn-=- und Knyphauscn, Major und Führer des 8ten Husaren - Regi- ments, zum interimistishen Commandeur dieses Regiments ernannt, Erbprinz Carl Günther von Schwarzburg-Sonders- hausen, als aggregirter Premier-Lieutenant beim Aten Kürassir -Re- giment angestellt worden. Ferner ist der Abschicd bewilligt werden : Graf Luttichau, Hauptmann vom 11ten Jufanterie-Regiment, als Major mit der Regiments - Uniform und Pension, Bach, Haupt- mann vom 15ten Jufanterie - Regiment, als Major mit der Regi- ments - Uniform, mit Aussicht auf Civilversorgung und Pension, Schmidt, Rittmeister vom 1sten Bat. sten Landwehr-Regiments, als Major mit der Regiments - Uniform, von Rohr, Rittmeister von der Garde - Landwehr - Kavallerie, aggregirt dem 3ten Bat. 24sten Landwehr - Regiments, als Major mit seiner bisherigen Uni- sorm mit den vorschriftsmäßigen Abzeichen für Verabschiedete.

_Dasselbe Blatt enthält die Allerhöchste Kabinets-Ordre, be- tressend die Gerichtsbarkeit und das Bestätigungsrecht über die in Granffurt a. M. stehenden Truppen. Sie lautet:

„„Jn Verfolg Meiner Ordre vom 2, Mai d, J. über die Ver- hältnisse der in Frankfurt a. M. stehenden Truppen bestimme Jch, unter Aufhebung Meiner früheren Ordre vom 6. Oktober v. I., daß der Kommandant von Mainz über diese Truppen während der Dauer des jeßigen Verhältnisses die höhere Gerichtsbarkeit und das Bestätigungsrecht in gleichem Umfange, wie ein Divisions-Comman- deur Úúber die ihm untergebenen Truppen auszuüben hat, Zugleich will Jch für diese Zeit dem kommandirenden General des Sten Armee-Corps das Bestätigungsrecht bei jenen Truppen in demsel- ben Umfange, wie ihm dasselbe bei den ihm untergebenen, im Di- visions-Verbande befindlichen Truppentheilen zusteht, hiermit úüber- tragen. Das Kriegs-Ministerium hat das dana weiter Erforderliche zu veranlassen. :

Charlottenburg, ven 6. Juni 1850.

(gestempelt) Friedrich TWilhelur. Auf Befehl und in Gegenwart Sr. Majestät Des Königs von Neumann. von Stockhausen.

(gez.) i . (gegengez.) An das Kriegs-Ministerium,

Die vorgedruckte Allerhöchste Kabinets - Ordre wird hierdurch bekannt gemacht. Borlin, den 19. Kriegs - Ministerium. Jn Vertretung: Kunowsfki, von Herwarth.,“

Juni 1850.

Allgemeines Kriegs - Departement.

Ferner die Verordnung, betreffend die Reise-Entschädigung für die zur ehrengerichtlichen Untersuchung gezogenen Landwehr = Osfi- ziere bei den Reisen belufs ihrer Vernehmung scitens des Ehren- Raths. Sie lautet :

„Den zur ehrengerichtlichen Untersuchung gezogenen Landwehr- Offizieren werden, wenn sie behufs ihrer Vernehmung scitens des Ehrenrathes zu Reisen veranlaßt werden, im Falle ihrer gänzlichen Mittellosigkeit, die chargenmäßigen Reisekosten nach dem Reisekosten- Regulativ für die Armee vom 28. Dezember 1848 bewilligt.

Eben so werden in solchen Fällen dem Angeschuldigten während der gedachten Reisen seitens des Staats die Mittel zu seiner Su- stentation gewährt. Es kann hierbei jedoch ein unbedingter An- spruch auf die Verabreichung der vollen chargenmäßigen Tagegelder nicht cingeräumt werden; vielmehr steht dem Angeschuldigten ein solher Anspruch nur dann zur Seite, wenn er völlig freigesprochen wird. Anderenfalls muß sich derselbe dagegen mit einem zu seiner Sustentation gerade ausreichenden ermäßigten Tagegelde begnügen.

Als ein derartiges Tagegeld ist der Betrag der Nebungs-Diä- ten cines Seconde-Licutenantó der Landwehr unter Gewährung eines Zuschusses von 10 Sgr. für den Tag als Entschädigung für das fehlende Natural-Quartier anzusehen.

Es is in den hier in Rede stehenden Fällen den Angeschul digten daher cin Tagegeld von 1 Thaler zu gewähren, denselben jedoch der Mehrbetrag des chargenmäßigen Tagegeldes später nach- zuzahlen, sofern sie gänzlich freigesprochen werden.

Dies wird hierdurch mit dem Bemerken zur allgemeinen Kennt- niß gebracht, taß die vorausgesprochenen Bewilligungen aber nur dann eintreten können, wenn die zur chrengerichtlihen Untersuchung gezogenen Offiziere den behaupteten Mangel an Vermögen zur Bestreitung der Reise- und Unterhaltungs - Kosten näher beschei- nigen.

Berlin, den 8. Juni 1850.

Kriegs-Ministerium. Militair-Oekonomie-Departement.

Müller.“

Glaß, 19, Juni, (Sl. Ztg.) Zur Feter der Wiedergene= sung Sr, Majestät des Königs wird nächsten Sonntag auf dem hiestgen Exerzierplaße ein feierliher Gottesdienst und demnächst

Bogen stark, an die gegenwärtigen Abonnenten versandt worden.

große Parade der gesammten Garnison stattfinden, bei welcher vier mobile Batterieen fungiren sollen, wodurch das militairische Schau= spiel und das Jmponirende des Eindrucks wesentlich erhöht werden dürfte.

HDesterreich. Wien, 20, Juni. Der Erzherzog Ferdinand d'Este speiste vorgestern an der Kaiserlichen Tafel in Schönbrunn und hat sich gestern früh nach Frohsdorf begeben, um die Herzogin von Modena dort zu empfangen und hierher zu begleiten.

Der Flügel-Adjutant Sr. Majestät des Königs von Preußen, Baron Manteuffel, is, wie der Lloyd meldet, mit einem eigenhän= digen Schreiben dcs Königs hier eingetroffen; er wurde zur Kai= serlihen Tafel gezogen. Die Prinzessin Amalie von Sachsen ijt gestern von Dresden hier angelangt und in Schönbrunn abge- sticgen.

Feldmarschall Graf Radebky is am 18ten Vormittags in Triest eingetroffen. „Kaum war seine Anwesenheit bekannt“, berichtet der loyd, „als vor seinem Absteigequartier, dem Hotel National, sich cine große Menschenmenge sammelte, welche dem Heldengreise in einem stürmishen Evviva ihren Willkommgruß darbrachte. Die Freudenbezei „ungen steigerten sih, als der Feldmarschall am Fen- ster erschien, um dem Volke für dessen Theilnahme zu danken. Man hoffte in Triest, daß Se. Excellenz einige Tage daselbst verweilen Were

Der Fürst Karl von Schwarzenberg, Statthalter in der Lom- bardei, hat Mailand am bten verlassen, um eine Inspections=- Reise in den Provinzen Lodi, Crema und Mantua zu unternehmen. Se. Durchlaucht ist am 18ten ebenfalls in Triest angekommen.

Die bei der Infanterie, Kavallerie und Artillerie probeweise in Gebrauch gegebenen Pickelhauben sind, da das Material, aus dem sie verfertigt waren, den Anforderungen nicht entsprach, einstimmig als unbrauhbar verworfen worden; es werden daher neuerdings Pidelhauben von anderen Stoffen versuchsweise vertheilt werden. Die Verhandlungen über die künftige Gestaltung der Kopfbedeckung für die Grenadiere sind auch aufgenommen worden. Dem Verneh- men nah, wird an die Stelle der bisherigen Grenadiermüßte cin Czako nach französishem Schnitt mit s{hwarzgelben Schnüren und messingenen Emblem-Granaten als Verzierung treten.

Die Organisirung der hiesigen städtischen Sicherheits-Wache ist

[o nen Gewehr=Riemens über der Achsel hángend, tragen.

Exceß.

in folgender Weise projektirt: Das Corps wird auf den Stand von 1400 Mann mit 100 Mann Kavallerie gebracht und mit Of- fizieren nah dem Komplett-Stande der Armee compagniewcise ver- sehen. Die Mannschafts - Löhnung ist auf 16 Kr., die Korporals- Löhnung auf 24 Kr. pro Tag festgesebt. Den Nachtdienst wird die neue Sicherheits - Wache mit dem Gewehr bewaffnet versehen, dasselbe jedoch nicht wie die Jufanterie, sondern niittelst eines grü- 4 A 4

Offizier-Corps wird beritten sein. Rd dad

Am 16. Juni hatte auch Junsbruck einen blutigen Militair- „Jn den Spätstunden des Nachmittags “‘,- berichtet die JInnsbrucker Zeitung, „entspann sich in dem Schankhause bein „Stiegcele““ in Wiltau ein Streit zwischen Soldaten des polnischen Jufanterie - Regiments Nugent und tyroler Kaiserjägern, wel cher bald in eine heftige Schlägerei, ja in einen fast all= gemeinen Kampf des zufällig in der Schenke anwesenden deutshen und slavishen Militairs ausartete. Auf der Wiese zunächst dem obengenannten Schankhause und in den an liegenden Gassen Wiltau's wurde in steigender Erbitterung wohl eine halbe Stunde lang gekämpft, mit Steinen, Pfählen, Brettern, hin und wieder sogar mit der blanken Waffe, bis die einschrei tende Gendarmerie dem argen Tumulte ein Ende machte. Ver= wundungen haben stattgefunden, Leider wurde auch ein vorüber= gehender Bürger von einem Steinwurf an den Schläfen bedeutend getroffen. Wir wollen hoffen, daß uns die Behörden vor der W derholung solcher Scenen bewahren werden. Auch zu : Brauhause fand eine blutige Schlägerei zwischen Nugent Jufanterie und Fuhrwesens-Soldaten statt.“

Sämmtliche Bezirks-Hauptmannschaften find angewiesen worden alle Vorkommenheiten, welhe zu Exzessen gegen die Anla geben könnten, streng zu überwachen, um die damit verbunden Ruhestörungen noch vor ihrer Entwickelung unterdrücken zu im erforderlichen Falle aber zur Herstellung der Ruhe die Hi des Militairs ohne Säumniß anzusuchen. Den Rabbinern wurde bedeutet, auf die jüdische Bevölkerung einzuwirken Alles, was geeignet ist, Exzesse oder Störungen der öffe: Ruhe hervorzurufen, auch von ihrer Seite strengstens werde.

Graf Stürmer, welcher am wird stündlich hier erwartet.

Feldmarschall Radeßky hat eine Verordnung erlassen , kraft welcher Niemand mehr auf Grund einer ungünstigen Polizei - In formation an seinen Rechten und Ansprüchen benachtheiligt werden darf, bevor er nicht über die ihm aufgebürdete Schuld vernommen und ihm dadurch Gelegenheit zur Rechtfertigung geboten wox den ist. :

Der berühmte französische Schlachtenmaler Horace Vernet wird, dem Lloyd zufolge, hierher kommen, um die Bekleidung und Waff nung der österreichischen Truppen kennen zu lernen. Seine neuesten Gemälde werden Schlachten aus dem ungarischen Jnsurrections-=

Kriege bringen.

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12ten d. M. Triest eintraf

Vayern. Münhen, 18. Juni. (N. M. Z.) Wie wir vernehmen, werden am 20sten Se. Majestät der König Maximilian zum Gebrauche der Bäder auf 4 bis 5 Wochen nah Aachen, am

9, Juli Se, Majestät der König Ludwig nach Brückenau , Jhre