1850 / 175 p. 2 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Nach diesseitiger Auffassung hat sona die ganze Frage für die Königreiche Hannover und Sachsen nur eine Frage der Zeit und der Zeitgelegenheit sein können. Erschien aber auch die Zeit allmälig weniger gespannt und ließen die äußeren Er- \hutterungen nach, welhe den Versuch zuerst ins Leben gerufen hat- ten, und zwar hauptsächlich in Folge dieses Versuches, dessen Wir- fung sich also sofort als wohlthätig erwies, so war der Augenblick gerade für die Aufführung eines siheren Baues entschieden günstig, und es wurde um so dringender, keine Zeit zu verlieren, _

Sollten abex einzelne Staaten, zumal Hannover und Sah- sen den Versuch vor seiner wirklihen Erprobung beharrlich einjet- tig aufgeben wollen und dadurch sein Gelingen stören oder ins Unberechenbare hinausschieben, so würde das leiht eine Schuld heraufbeschwören, die das Vaterland, statt es auf den Weg der Vereinigung und Versöhnung zu führen, zunächst an den Abgrund bahnloser Verworrenheit treiben könnte. / :

Es wird dagegen nicht eingewandt werden tonnen, daß durch

zu München am 27. Februar d. I. geschlossene Bündniß der

eg der besseren Einigung eingeschlagen worden sei, Die ROnig- lich hannoversche Regierung selbst scheint denselben, mit den von Seiten des K. K. österreichischen Kabinets daran als unerläßlich geknüvpften Bedingungen, nah den uns neben dem gefälligen Schrei= ben vom 6. Avril d. J. gemachten Mittheilungen, zunächst für unausführbar zu halten. Und dies dürfte auch desto mehr hervor= treten, je näher man diesen Weg betrachtet; zumal wenn dabei der Rechtsboden, wie doch der Königlichen Regierung achtungswer- thes Bestreben vor Allem is , niht verlassen werden soll. Denn wenn das bestehende Recht Allen gewahrt bleiben soll, so enthält der dem münchener Vertrage zum Grunde liegende Plan einen un-= lösbaren Widerspruch in sich selbst, und seine Verwirklichung würde gerade das in der That sein, was von anderen Seiten dem Búündnisse vom 26. Mai v. J. als vermeintlihe Schuld zur Last gelegt werden will, eine Verkümmerung der Gleichberehtigung und der freien Vereinbarung auf der Grundlage der biêberigen Bundes Rechte und Pflichten. Bündniß vom 26. Mai hat gerade Nicmandes Rechte verleßt oder ausgeschlossen, wogegen der Plan des 27. Februar \o- fort mit einer Rechts - Ausschließung, bis auf sicben Bcvorzugte, beginnt, :

Aber nicht nur auf dieser Seite würde ein Aufgeben des er sten Weges und ein Verfolgen des zweiten bestehenden Rechten mit Beeinträchtigung drohen, sondern cs würde auch auf der ganz ent- gegengeseßten Seite den subversiven Tendenzen indirekt Vorschub geleistet werden, welche im Junnern der zurücktretenden oder zurüd haltenden Staaten, obschon gegenwärtig scheinbar zu cin und dem selben Ziele des Verneinens verbunden, nur auf eine noch allge- meinere Verwirrung harren, um die verderblichsten Pläne zur Aus- führung zu bringen,

Die Königliche Regierung hat auch, wie aus früheren gefäl= ligen Mittheilungin erhellt, die Mißlichkeit und Ungerechtigkeit des in München eröffneten und durch. die Forderungen des K. K. österreichischen Kabinets noch \{chwieriger gemachten Weges nicht verkannt, auf welchem die Kaiserliche Regiernng für sich die Ab- streisung aller beengenden Bande des alten Bundesrech{chts in An= spruch nehmen und von allen Uebrigen die strengste Umhegung durch eben diese Bande verlangen würde; weshalb auch die K6- niglich hannoversche Regierung, wie wir uns aus früheren ge- neigten Mittheilungen erinnern, des Glaubens gewesen ist, daß die Kaiserliche Regierung davon abstehen werde, wozu jedoch bis jeut noth keinerlei Anzeicheu eingetreten sind.

Wenn nun, nach allseitiger Uebereinstimmung, die der deutschen Nation gegebenen Zusagen gelöst werden miissen und d

Las

; die Nothwen=- digkeit gebietet, daß etwas und daß es bald geschehe, wenn ferner zwei Mittel vorliegen, wovon das eine gleichsam physish, politisch und rechtlich unmöglich, das andere dagegen nicht allein möglich,

sondern rechtlih begründet, von der Königlich hannoverschen Regie rung zuerst mit herbeigeführt und empfohlen und zuglei schon zu einer lebensfähigen Reife und Ausbildung gezeitigt, auch durch den Verlauf der deutschen Geschichte seit fast anderthalb Jahrhunderten natürlich herangewachsen und angewiesen ist, so fann die Wahl wohl kaum noch zweifelhaft sein.

Und was diesem Wege an unmittelbarer Gedeihlichkeit noch abgeht, das ist nah dicsseitigem Dafürhalten gerade die Wirkung der Lücke, welche Hannovers Verhalten und nach dessen Beispiel dasjenige Sachsens darin verursacht hat. Wäre diese s{chmerzliche Like nicht entstanden, so möchte der Boden bereits um Vieles ge- ebneter sein, und das politische und moralische Gewicht des geeinig- ten deutshen Nordens würde die Fugen des Baues schon gefestigt haben, welche jeßt der deutsche Süden, fast gezwungen, zu immer tieferen Rissen zu erweitern droht,

Die Großherzoglihe Regierung vermag s\{ch nicht von der Ueberzeugung zu trennen, daß jener Weg dermalen der einzig rich lige und gerechte sei, denn derselbe zeigt das mögliche und erreich bare Ziel auf fester rechtlicher Grundlage. S

Wenngleich dieselbe als Pflicht erkennt, zunächst auf diescm Wege zu beharren, so ist dadurch gewiß die offenste Bereitwilligkeit nicht ausgeschlossen, auch ihrerseits mit den übrigen Betheiligten auf den nachzuweisenden besseren oder auch nur gleich guten Weg, falls er zum Ziele führt, hinüberzugehen.

Sie wird es daher mit dem wärmsten Danke erkennen, wenn die hohe Königliche Staats-Regierung, in Verwirklichung höchst- ihres in dem geehrten Schreiben ausgedrückten freundnachbarlichen Erbietens, ihr eine nähere Mittheilung von den dortseitigen An sichten über die Revision der Bundes = Verfassung zugehen lassen wollte.

Daß die Regierung Sr. Königl, Hoheit des Großherzogs für Das allgemeine Wohl Opfer zu bringen und sich nah Kräften zu bemühen willig und bereit sei, dürfte sie bewiesen haben, denn kein anderes Motiv, als das Heil der deutschen Gesammtheit hat sie be- wegen können, an dem Verfassungswerk des 26. Mai nach bestem Wissen und Vermögen selbst in schwieriger Lage festzuhalten, ob- gleich sie dadurch, zu ihrem lebhaftesten Bedauern, nicht nur die ihr überaus wünschenswerthe Ungetrübtheit der Beziehungen zu der Königlichen Regierung gefährdet gesehen, sondern auch die momen- tanen Antipathicen der Opposition im eigenen Lande zu überwin- den hat. /

Med Steen Mebl ganz ergebenst bemerken, daß wir von bündeten Regierun V Mittheil O. Dre ago vere greifen wir “mit Ver A biet LeN zu sollen glauben, Ls hothpreislihen Ministerium der elegenheit, einem Königlichen Bersicherung unserer Gelo n citèn Bea, Me eu Me Oldenburg, ven 13 R U 99 zahtung zu erneuern. G e (M0 H Eg Ds Abenburgisches Staats-Ministerium. er auswärtigen Angelegenheiten, An von Cisendedher,

Das Königlich hannoversthe HoWhvreisli R S der auswärtigen Angelegenhetn Ministerium

in Hannover,

1102

Berlin, 27. Juni, Es ist folgendes Cirkulare für die sämmtlichen preußischen Post - Anstalten erlassen worden: :

„Zur Vorbeugung von Mißverständnissen werden die Post- Anstalten darauf aufmerksam gemacht, daß auf die Taxirung und Behandlung der Post-Sendungen zwischen den preußischen und den anhalt-cóthenschen Post - Anstalten die Bestimmungen des deutsch- ósterreichischen Post - Vereins - Vertrages nicht Anwendung finden. Für diese Sendungen bleiben vielmehr die bisherigen Vorschriften durchweg in Kraft,

Auch für die Post -Sendungen zwischen den cöthenschen Post- Anstalten und den außerpreußishen Vereins - Post - Anstalten sind vorerst die bisherigen Bestimmungen ferner in Anwendung zu brin- gen, und bleibt in dieser Bezichung weitere Bestimmung vorbe-= halten.

Berl, den 29 Junt 1850.

General - Post - Amt.

Schmücckert.“

Bresiau, 25. Juni In Bezug auf die neue Gemeinde Ordnung macht die hiesige Königliche Regierung durch das Amt s- blatt bekannt, daß die Bildung der zur Ausführung des §. 146 der Gemeinde-Ordnung vom 11. März d. J. berufenen Kreis Kommissionen nunmehr in allen Kreisen des dicsseitigen Regierungs- Bezirks den Bestimmungen des §. 148 der Gemeinde-Ordnung ge mäß erfolgt ist, und. daß die Vorschläge über die Art und Weise, wie die Bestimmungen des §. 146 der Gemeinde - Ordnung wegen Abgränzung der Gemeinde - Bezirke in jedem einzelnen Kreise aus zuführen sind, von dem Landrath entworfen und der betreffenden Kreis - Kommission demnächst zur Beschlußnahme werden vorgelegt werden, Die Namen der Mitglieder der Kreis-Kommissionen wer- den sur jeden einzelnen Kreis durch das betreffende Kreisblatt zur öffentlichen Kenntniß gebracht werden.

Glay, 23. Juni. (Bresl. Ztg.) Heute wurde hier auf dem Puhberg eine solenne Feier für die Errettung aus Mörder- hand und die Wiederherstellung unseres geliebten Königs begangen. Die gesammte jeßt sehr bedeutende Garnison hatte sih zu diesem Zweck zum Gottesdienst, ein Quarré bildend, in Kolonnenmassen aufgestellt und in demselben den pischkowißer Militair = Verein mit sciner Fahne unter Anführung seines Ehrenchefs, Herrn Freiherrn Theodor von Zedlitz - Neukirch, eine Deputation unseres Bürger \chützen-Corps, die verschiedenen Civil-Autoritäten und einen liebli- chen Damenkranz aufgenommen. Der Gottesdienst, eingeleitet durch einen Gesang des militairischen Sängerhors und ein gemeinsames Lied, ging dann zur Liturgie über, worauf Herr Divisions-Prediger Fischer die Festrede hielt über: „Der Herr shübßet seine Geliebten, und vernichtet die Hand der Missethäter““, welche er mit den erbe benden Worten: „Mit Gott für König und Vaterland“ s{chloß. Nach dem Bekenntniß, der Segnung und dem allgemeinen Gebet stellten sich die Truppen zur Parade auf. Unser Herr Kommandant brahte Sr. Majestät ein dreimaliges Hurrah aus, welches von 101 Kanonenschüssen vom Schäferberge her begleitet wurde, und ließ hierauf die Truppen zweimal vorbeidefiliren, wobei der Militair= Verein vorantrat. Die Truppenzahl war cine ansehnliche, nämlich das 2te Bataillon des 22sten, das Fúsilier-Bataillon des 23sten Re giments, eine Compagnie und eine Eskadron des 114ten Landwehr Regiments, welche behufs Abhaltung ihrer jährlichen Uebung hier eingezogen waren, und endlich eine reitende, eine v6psunder, eine 7psünder Haubiß= und eine 12pfünder Batterie, Summa 32 Ge \chütve, welche erst seit wenigen Tagen hier mobil geworden und be reits vollständig ausgerüstet sind.

Ole, 24 U, E. 3) Die feltber Mer gartifotii- rende, jeßt mobil gewordene reitende Batterie des 8ten Artillerie= Regimeuts marschirt morgen nach Bonn abz eben so bricht die mobil gewordene Munitionskolonne Nr. 48, welche auf den umliegenden Ortschaften Nübenah, Mühlbeim 2c. untergebracht ist, zwei Tage später ebenfalls nah Bonn auf, wo sie mit der in Köln mobil ge- wordeuen Kolonne Nr. 44 zusammentreffen wird. Nach glaubwuún digen Mittheilungen würde eine Compagnie badischer Artillerie hier- her und zwei Schwadronen badischer Dragoner nach Köln in Gar- nison kommen.

König Max von Bayern is gestern Abend im strengsten In- cognito mit Postpferden hier durch nach Aachen gereist, Während seines kurzen Aufenthalts im „, Trierschen Hof“ hierselbst stattete er der Prinzessin von Preußen einen Besuch ab.

Aachen, 24. Juni. (Aach. Ztg.) Heute Abend trafen mit dem leßten Eisenbahnzug Se. Majestät der König Maximilian von Bayern hier von Köln ein, wo Allerhöchstdieselben den Dom be sichtigt und bei dem Herrn Erzbischof gespeist hatien. Jm Gefolge Sr, Majestät, welche unter dem Namen eincs Grafen von Werden- fels das strengste Jncognito zu beobachten wünschen, befinden sich die Herren General-Major Delpy von La Roche, General-Adjutant Sr, Majestät, Oberst-Lieutenant von der Tann, Flügel-Adjutant Sr. Majestät, Geheimer Rath von Gietl, Leibarzt, und Herr Rath Pfistermcister, Secretair, Se. Majestät haben für die ganze Dauer der fünf- bis sechswöchentlichen Kur, die sie hier zu gebrauchen beabsichtigen, in dem Hotel Nuellens eine Anzahl Appartements be zogen,

Oesterreich. Wien, 25, Juni. Gestern früh 7 Uhr war die ganze Garnison auf den s{hmelzer Exerzierplaß ausgerückt, um vor Sr. Majestät dcm Kaiser zu manövriren. Se. Majestät der Kaiser erschien mit einem zahlreichen und glänzenden Generalstabe uad ritt die lange Front herab,

Freiherr von Jelacic wurde am Tage vor seiner Abreise zut Kaiserlichen Familientafel geladen, bei welcher sämmtliche Glieder der Kaiserlichen Familie und Prinz Albert von Sachsen anwesend waren. Nach derselben überreichte Se. Majestär der Kaiser dem Banus unter den \{hmeich{elhaftesten Ausdrücken das Armee - Ver dienst-Kreuz. Am 21sten wurde derselben das! Diplom eines Ehren- bürgers von Wien durch eine Deputation des Gemeinderaths feier- lichst überreiht. Gestern sollte der Banus in Agram eintreffen, und morgen werden die Kaiserlichen Manifeste und Proclamationen des Banus, welche die Staatsdruckerei in Druck legte, in Croatien, Slavonien und alleu Gränzländern publizirt werden. Jn militai riser Beziehung werden alle Gränz - Regimenter ohne Ausnahme dem Banus untergeordnet werden, In Agram wurden zum Em= pfang des Baron Jellacic bereits Voranstalten getroffen z Feldmar= \chall-Lieutenaut Baron Burits und Oberst Baron Jellacic sind dem- selben bis Warasdin entgegengereist.

Bayern. München, 24, Juni. (N. M. Z,) Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, den Königlich bayerischen Konsul Dávid von Bartels in Köln zu Allerhöchstihrem General= Konsul daselbst zu ernennen. au

Nachdem der Kriegszustand in der Pfalz in Folge allerhöchster Entschließung vom 19ten d. aufgehoben wurde, so ist nunmehr dur Kriegsministerial - Reskripz vom 23sten d. auch die Auflösung ee Armeecorps=Kommando's in der Pfalz und des Observations= Corps in Franken verfügt worden. Die das Armee - Corrs in der

|

Pfalz bisher bildenden Abtheilungen, mit Ausnahme des in Frank= furt stehenden und der 7. Jufanterie-Brigade zugewiesenen 3. Jäger Bataillons, bleiben in einem Truppen - Corps unter der Benennung „Truppen-Corps in der Pfalz‘““ unter dem Kommando des General=- Majors Karl Bienenthal vereinigt, der General - Lieutenant Fürst von Thurn und Taxis übernimmt nah seiner Rückehr nah Wiürz= burg das 2e Armeecorps-Kommando; General-Lieutenant von Le= suire das Kommando der 3ten und General - Major Damboer der Âten Jnfanterie-Division.

München, 23, Juni. (N. C) Gestern hat eine Sißung des Staatsraths stattgefunden, in welcher dem Vernehmen nach dex Geseßentwurf bezüglich der Permanenz der Kammer-Ausschüsse nach erfolgter Vertagung des Landtages berathen wurde. Wie es heißt, beabsihtigt Se. Majestät der König nach beendeter Kur in Aachen auf der Rüdckreise die Pfalz zu besuchen.

Z) Gestern Abend fand aus Kricgszustandes in der Pfalz ein Herrn General = Lieutenants Für-=

Speyer, 23 Juni “(S y. N zv T ç Ç

Beranlassung der Aufhebung des jolenner Fackelzug zu Ehren des

sten von Thurn und Taxis statt.

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Sachf#en. - Dres den, 23. Juni. (D. A. Ztg.) Das Mi sterium des öffentlihen Unterrichts scheint jeßt ernstliche Anstalten treffen, um das Turneu als Erzichungsmittel bei den öffent ichen Unterrichtsanstalten Sachsens allgemein einzuführen. Sicherew Vernehmen nach is als Direk. or ciner in Dresden zu errichtenden rulehrer-BVildungsanstalt der Kantor und Gymnajiallehrer Kloß s Zeiß berufen, welcher sich in seiner seitherigen Wirksamkeit als Lehrer zugleich als Turnlehrer bewährt und als Schriftsteller in diem Fache bekannt gemacht hat. Künstig sollen nun alle Lehre Sachsens cinen halbjährigen Kursus in der dresdener Normal=- Anstalt durchmachen, damit sie geeignet sind, die ihnen anvertraute Jugend auch in den Leibesübungen zu unterwet}en,

Dresden, 24 Juni Q A Z) Wie wix vernehmen, 111 sowohl \äcbsischer - als österreichischerseits eine Kommission ernannt worden, welche bei Bodenbach den Plaß für einen gemeinschaftlichen Gränzbahnhof auf der prag-dresdener Noute auszumitteln hat. Cs wird durch diese Gemeinschaftlichkeit des Bahnhcss der Gränzve1 kehr in einer bedeutenden Weise erleichtert werden,

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Baden. Karlsruhe, 24. Juni. (K. Z.) um halb 11 Uhr ist das Großherzoglich badische dritte Infanterie Bataillon (Oberst-Lieutenant Fritsch), auf der Eisenbahn von Mann- heim fommend, hier eingetroffen. Se. Excellenz der Königlich preu ßishe General der Kavallerie, von Wrangel, der mit dem Morgen zug von Baden hier angelangt war, Se. (s

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Excellenz der Befehlshaber der Königlich preußischen Armce in Baden, General-Lieutenant rhr. von Schreckenstein, und die anderen hier befindlichen Königlich preu ßishcu Generale und Stabs-Offiziere nebst ihren Adjutanten, badi \cherseits Se. Großherzoglihe Hoheit Prinz Friedri, dei Kriegs - Minister , der Commandeur der Infanterie, Oberst Hol, und ein zahlreiher Generalstab erwarteten das taillon auf dem Bahnhofe. Nachdem dasselbe sich in Bereitscha] gesetzt hatte, wurde es von Sr. Excellenz dem Besehlshaber in den Marken, General von Wrangel, gemustert. Se. Excellenz nahm hierauf den Rapport des Bataillons entgegen, ließ si die einzelnen Offiziere desselben vorstellen und hielt an dieselben eine Anrede, w er mit einem Hoch auf Se. KCTnigl. Hoheit den Großherzog |chle das bei den Soldaten des Bataillons sowohl, welche zuglei die üblichen militairischen Honneurs machten, jo wle dei Di Gesammtheit Zuschauermenge, wieder

der zahlreich anwesenden De holt stürmishe Erwiederung fand. Während des militairischen

Afts war Se. Großherzogliche Hoheit der Prinz Friedrich bestän dtg zur Seite Sr. Excellenz des Generals von Wrangel. Nach be endeter Musterung defilirte das Bataillon vor den hoheu Militain personen und marschirte sodann ohne weiteren Verzug unte! Vortritt der Regimentömusik auf der Straße nach Beiertheim das bei Forchheim aufgeschlagene Lager, woselbst auch heuki fünfte Infanteriebataillon von Rastatt aus eingerückt ijt, Was Haltung und das Aussehen des hier durchgekommencen betrifft, so fanden sich in dieser Beziehung alle Wünsche Se, Excellenz der General von Wrang

ï Hil { ° Cn ov ann 4 vot von hier nach dem Unterland abgereist

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befriedigt ift mit dem Mitta

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Mecklenburg-Schwerin. Schwerin, 25, ta.) Ge. Aollial, Polelt der Vtobberzog f von Pyrmont hier eingetroffen.

Braunschweig. Braunschweig, 25, Juni. (D. R. Mit dem 1. Juli d. J. hört die Wirksamkeit der hicsigen Herzog Eisenbahn-Kor1mission und der Herzoglich braunschweigischen Post- Direction auf und geht auf die neukreirte Herzoglich braunschweig-

lúüneburgsche Eisenbahn - und Post-Direction über.

Sachsen-Meiniugen. Meiningen, 25, Juni. (D Z.) Schon glaubte man, daß die Etats-Differenzen zu cinem völ ligen Bruche zwischen Regierung und Volksvertretung führen wen den, aber es ist anders und besser gekommen. Die Regierung g noch in vielen Punkten nach, um da, wo ihr cin bestimmter Recht Anspruch vorzuliegen schien, an ihrer Forderung festzuhalten. Abe: auch der Ausschuß seinerscits glaubte den früheren Standpunkt nicht mit der anfänglichen Konsequenz festhalten zu dürfen. Und so sind in der Kammersißung selbst die Anträge der Regierung in ihrer veränderten Gestalt alle durchgegangen. Hiernach wäre das Haupt geschäft des jeßigen Landtags beendet und man darf daher scha in der nächsten Zeit seiner Vertagung entgegensehen.

Frankfurt. Franksurt a, M, 25, Zun, (Jr, J.) Der Königlich preußische General der Kavallerie von Wrangel traf

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gestern Nachmittag um 6 Uhr hier ein und nahm sein Absteige quartier im Gasthof zum „Weidenbusch““, wo Derselbe sodann das ganze preußishe Offiziercorps empfing. Um § Uhr brachten die beiden Musikcorps, so wie das Sängerchor des 31sten preußischen Infanterie-Regiments, dem General eine große Serenade.

(F. J.) Die hier und in der Umgegend stationirten König- lih preußischen Truppen, aus zwei Bataillons des 31sten Linien= Regiments, einem Bataillon Garde-Landwehr-Reserve, einer Schwa dron des 8ten Husaren-Regiments und einer Batkerie von 8 Ge- schüßen bestehend, waren heute Morgens 6 Uhr auf der Grün- brunnen - Wiese zur Inspection vor dem General der Ka- vallerie von Wrangel aufgestellt. Nachdem der Juspizirende in Begleitung der K. K. \üsterreichishen Generale von Schöuhals und von Schiruding , so wie der sämmtlichen Stabs= Offiziere der Besaßungstruppen, die Front der Truppen hinabgerit: tcn, licß er dieselben dreimal an sih vorüber défiliren. Auf das ihm ausgebrachte Lebehoch dankte Gencral von Wrangel in einer furzen Anrede, in welcher er die treffliche Haltung der Truppen anerkannte und die Ueberzeugung aussprach, daß sie auch auf dem Felde der Ehre stets ihre hingebende Treue und Aufopferung für König und Vaterla d bethätigen würden. Bei Beginn der In- spection hatte General von Wrangel ein Lebehoch auf den Kaiser

von Oesterreih, General von Schönhals ein Gleiches auf den

König von \haft mit dreimaligem Zaruf erwiedert wurden.

Preußen ausgebracht, welhe von der gesammten Mann- Um 8 Uhr war

die militairische Feier, welche zahlreiche Zuschauer herbeigelockt hatte,

beendet, eingetvoffen,

—— reRMGA MEEMRO T ——

Anslaud.

¿Fraukreich. Geseßgebende Versammlung.

vom 24. Juni. Den Vorsiy führt Dupin. i Antrag zurück, Ein Skrutinium ist also unnöthig. Supplementa 2 [53 Stimmen ohne Debatte bewilligt. Hierauf folgt der Dotations Gesel - Entwurf, zur Eröffnung eines Supplementar

etnen

H}

Kap. 22 des Finanz - Ministeriums mit 2,400,000 Fr. für Reprä entations - Kosten des Präsidenten der Republik. Finanz ] Ministerium habe das eingebrachte Geseß charafte Dennoch habe man etwas Zweideutigkeiten zu

Das vermeiden, sci das ines der vorgeschlagenen

„Dem Finanz -= Minister

von 2,1600 000) Fr. für

alle entschloffen ; namlich :

wird U Repräsenta

) cin AreDii

fosten der Prästdentschaft bewilligt.“ iejes Amendement habe

geeignel geitenen 10wohl! utun ft C U C1

J

beider Gewalten zu wahren, Mathieu

WELCUE (Lr

weder 1,600,000 Fr.,

und \ei1

1e Freunde seie! 2 Million vewilligen seten. Sr 1 au cl) Sckckchwäche run. Seit den fnappen Verhältnissen ‘ly abe man die woch weiter 31

Prastdentsc{aft

ohne

DVARCDIE, Die G C VON 409 CCHMEeENn QEVOUTEN: Linge gewaltig Prá vorsclyuilDot \& s ver|uiDet, als 2 Pr die (Briindo T A S L runDe, PWralldenten estimmt war. vas man nun heute Man fehre zu derselben Do E le man unter der G T l A A S Derr Fould wolle aus dem Prásidenten ein ADer man

gcandert. Den

Berschwender dar. carn rechts.)

ronig ! lebten Monarchie #59 betfomme von all diesen Vor- ehen, als die großen Gehalte, Man man eine aristokratische Repu= in rankreich unmögli , wo die Guten des Udels und des Klerus reich gewor= Monarchie? welche? Die Majori- diesen Punkt verständigen. Er verwerfe jede er verwegene, wahnsinnige Hoffnungen nicht er Bevor man einem durch die Republik Umnestirten man daran denken, den Februarkämpfern Brod zu 9aistre fragt, wie man das Votum der Versamm rohungen der Journale beurtheilen werde? Ihn Umstand, daß der Präsident sein Vermögen im fert, bewegen, fúür den Kommissions =- Antrag zu stim guentn erinnert an BVupin's Worte bei Bewil tolle für 1832, Er werde nicht für einen Burger Prinz und zu Laborde (Legitimist) la Drome), das Volk habe : Bei der Präsidentenwahl hät- sür, die Nichtrepublikaner gegen Cavaignac ität dringt auf Abstimmung und Schluß.“ Der Der Präsident verliest den Konmmijsions ium angenommene Amendement Dam-

Kommission. Uuf die

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einfachen geworden sei. Mathieu's (de geurtheilt.

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"Vistir O SUCOE I mchr Dotation, fon Daher komme zuerst das Kommission, dann das Amen Der Minister des Innern will zuer nmissions-Antrag abgestimmt haben, Die Versamm mit dem Amendement Duruflé zu beginven. (Dée { Man sei einig über dié seine Freunde einig gewesen le man begreifen werd der Regierung angenom großen Partei gezieme. ( Wird unter großer B ng angenommen. Li e Anzahl Mitglieder drängt sich zur Tribi ( hen, wi die Neprá stimmen. Die Stimmzcttel unter \cchei namlich in der Da bedeckt Rancoud die Urne ey iem Hut, bevor seinen Stimmzettel hineinwirft. T um 47 Uhr geschlossen. Die Stimmzählung be sat angstliche Erwarlung auf allen Gesichtern. der Präsident das Resultat : Scktimmende 663: ibsolute Majorität war 332, Dgs Umendement is also angenommen, i ] ( Laborde's Amendemeut , die Heral : Neprusentanlen Gehaltes auf 0000 Fr. bezweckend, wird vbvrsrage vejeltigt und die Sibung aufgehoben.

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16, 24. Junt. In der lebten Partei Versammlung im (s Gebaude zur Berathung der T otations=Frage bemerkte Thiers unter Anderem: _ rankreich habe zwar republikanische Ge [ebe, mcht aver solche Sitten, die Constitution sei wohl in einem Duche, nicht aber in den Gewohnheiten des französischen Volkes zu inden. Der Präsident habe eben darum eine Mittelstellung zwi schen wirklicher Präsidentschaft und Königthum, weil die monarchi- [hen Sitten in Frankreich die Monarchie überlebten. Die Repráâ= sentanten hätten ja die Feste, Empfangsaufwand und Unter- stübungen shon lange gesehen. Niemand habe sich tadelnd darüber geäußert, Warum also jeßt plöylih verweigern? Den cegitimisten gab er zu verstehen, die Majorität habe ibneu genug naGgegeben, jebt sei an ihnen die Reihe. Wer wolle denn die aae E eines Bruches der innigen, beim Wahlgesetz be- bieser Narr Os beider Gewalten verantworten? Berryer hatte

DFllammlung im Staatsraths-Gebäude gar nicht beigewohnt.

Sizung Charamaule nimmt Ein C. wird mit 473 gegen

Kredits auf Minister

Anderes hinter demselben gesucht. Ministe- Amendements

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dahin noch Gründe dafür

langer

Der Herzog von Leuchtenberg ist gestern in unserer Stadt

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1103

Er und seine Freunde waren nämli geneigt, die Dotations-Ziffer der Regierung anzunehmen, jedoch auf 1849 und 1850 vertheilt, Heute waren hon lange vor Eröffnung der Sißung der National-Versammlung Außerhalb

wáhrend das Ministerium blos 1850 belasten will,

die Tribünen ungeachtet der tropischen Hiße überfüllt. der National - Versammlung hatten sih dagegen gar keine Volks gruppen gebildet.

und sprachen lebhaft mit einander.

der leßten Versammlung im Staatsrathsgebäude : L Kredit jährlich verlangen oder nicht?“ allgemeines Stillschweigen ein trat. Das ist oben gemeldet, Berichtigung. Jn dem gestern mitgetheilten S. 1094, Sp. 3, 3. 42 hinter: „des -Strafgese l

ten: vorgesehenen Vergehen.

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IrlanD, Arthur, dritten hat am Sonnabend um ingham - Palastes stattgefunden igliche Hoheit der Prinz von J Sachsen - Weimar die Herzogin von Kent) Tauf -Aft wurde in des jungen Prinzen, so in England anwesenden Mitglieder | Ausnahme des durch Unpäßlichkeit verhinderten Cambridge) und der hohen Staats - und Hof =B bischof von Canterbury vollzogen. Der Täufling er Arthur William Patrik Albert. Tauf fett in der Gemälde - Gallerie, bei m drei nachstehender Reihenfc Königl. Hoheit der Prinz Arthur !“/ „Se „Die Königin und dei

Großbritanien und d (i Prinzen

[D l R, (ach) dei Toaste in

von Preußen !“ der Tafel stand der übliche „Taufkuchen‘“ auf denen Geschirr in der Form einer ahteckigen Fontaine. Toast erhob sih Jhre Majestät und begab sich mit den Cour-Zimmerz ctwas später folgte ihr

die Herren nach dem Musiksaal führte. Den feiten machte ein Hof-Konzert, zu vornehmer Gäste eingeladen waren.

(Gemaßl, 4 »ckŸ 1 Weichen

Einer Mittheilung ter das von dem preußischen Gesa1 in Betreff des ärgerlichen Lord Palmerston gerichtete Lebteren wörtlih wie folgt :

l) An Se. Excellenz den Herrn Vicomté sten Staats-Secretair der auswärtigen L Majestät der Königin von England.

Preußische Gesandtschaft zu Mylord!

Zcch halte es für meine Pflicht, Ihnen von einem wenig er sreulihen Vorfalle Kenntniß zu geben, der sich am gestrigen Abende in der Pairskammer ereignet hat, cinem Vorfalle, bei dem ich als Mitglied des diplomatischen Corps und s Repräsentant einer befreundeten Macht bei dem Hofe von britanien betheiligt bin. Seit Eröffnung des neuen Sißungsfaales der Pairs wa1 ih oft in dem Falle, dem Plaße Gebrauch zu machen, de! wie man mir seiner Zeit erklärte, dort für die Chefs der Gesandt- schaften bestin mt war. |

Dieser Plab befindet sich auf der zur Linken des Thrones ge legenen Tribüne. Als ich mich gcstern um 4 Uhr Nachmittags mit &rau und Fräulein Bunsen in dem Vorzimmer des Hauses der Pairs einfand, fragte mich der Diener, der uns, wie er sich aus- drückte, „zu dem für das diplomatische Corps bestimmten Platze“ hinführte, ob ih mi, nur für diesmal, mit einem Plate an den Stufen des Thrones begnügen wolle. Ich antwortete ihm, daß ich s um so mehr vorzichen müsse, meinen gewöhnlichen Plat einzu

als ih in Folge einer Krankheit nicht leiht im Stande sein mehrere Stunden zu stehen. Er erwiederte darauf ih darauf bestehe, allerdings ein Recht auf meincn Plat habe („ol if you insist, I Q O und er Damen nach der diplomatischen Tribüne fül) ren werde. Als wir dort angekommen waren, fügte er hinzu, Jhre Königliche Hoheit die Frau Herzogin von Cambridge diesen Abend die Pläße zur Linken des Eingangs cinnchmen und er mich daher bitte, meinen Plaß zur Rechten bei dem Thronc zu nehmeu, Ich fügte mich natürlich diesem Arrangement und bli auf dicsem Platze bis gegen fünf Uhr, als Lord Brougham, de1 nige Damen nach der Tribüne geführt hatte, mir zuerst ein Zeicben meinen Plaß zu verlassen, dann mit lauter Stimme einige ) mich richtete, indem er sagte, „ich sci nicht an meinem Plate, demjenigen, welcher den Frauen der Pairs aufbewah1 werde die Ausführung des Reglements dcr Kammer ih nicht fortgehe.“ Jch erwiederte, „daß ich an di den man mir als preußischen Minister angen Da mir dicfer Plaß ausdrücklih in meiner offiziellen Eigen \cha ft angewiesen war, so glaubte ich eine offizielle Aufforderung e ten zu müssen, ehe ih ihn verließe, Waltete wirklich seitens des Die

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nehmen, (wUrde daf ich, wenn l COUrse, Il vou have O there‘““) mich mit di

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werde

ein Jrrthum ob, fo vermuthete ih, | è D mer, die mich seit einer Stunde dort gesehen hatten, dense richtigt hätten. Auch meinte ih, daß man mir, falls dies geschehen sollte, gleichzeitig einen anderen Plaß auf der entgegengeseßten Tri- büne, die nicht ganz beseßt war, anweisen würde.

Statt so zu verfahren, nahm Lord Brougham das Wort übe1 diesen Gegenstand vor der Pairskammer und Si [ fam fogleih heran und bedeutete mich, mung des neuen Reglements keinen Play auf“ der Tribüne habe dieselbe verlassen müsse. Hierauf zog ich mich natürlich augen blicklicy mit Frau und Fräulein Bunsen zurück. Beim Hinausg( hen hatte ich ein kurzes Gespräch in dem Vorzimmer mit Sir Au- gust Clifford, der, während er Frau und Fräulein Bunsen Pläße auf der Tribiine anbot, sich darauf beschränkte, mir zu wiederholen, daß „in Betreff des diplomatischen Corps das neue Regle ment der Kammer nichts enthalte.“ Er interpretirte demnach das Reglement in dem Sinne, daß die Gesandtschaftschefs gar kei nen Plabß mehr auf irgend einer Tribüne hätten.

Um mir zu beweisen, was er behauptete, zeigte er mir ein ge drucktes Blatt, das nur von „Damen von Auszeichnung“ (ladies of distinction) fagt, daß sie auf der Tribúne der Pairs- damen Plätze erhalten könnten. Auf eine neue Vitte um Erklärung wiederholte er, daß das neue Reglement das diploma tische Corps nicht erwähne. E, :

Jch ließ demnach auch Frau und Fräulein Bunsen nicht „auf die Tribüne der Pairsdamen“, da nah den mir eben gemachten Mittheilungen die Gesandtinnen oder Frauen von Ministern offen- bax nicht als solche dort Plaß sinden, Noch mehr mußte ich

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ih nach de!

Die Repräsentanten fanden sich sehr zeitig ein Die Majorität war anfangs noch unentschieden und wartete auf die Erklärungen der Minister. Als Hauptursache der Unentschiedenheit bezeihnete man dea Umstand, daß auf Barthelemy St. Hilaire’s Frage an die Ministeriellen in „Will man den

Resultat der Abstimmung in der National-Versammlung

Bahlgesebß ift

Clifford eine Anordnung fand, die auf Mitgliedern

jestät der Königin Dtplomatischen Corps, sondern bei dem genseitigkeit f ¡chen

statt\sand , gierung ich bezicht Mißverstehen des Reglements für das Haus der Lords die gehabt hat, die

das Anerbieten ablehnen, für meine Person einen Plaß an den Stufen des Thrones zu nehmen. Man hat mir bis dahin, wenn ich mich in dem neuen Hause einfand, um den Debatten bei= zuwohnen, noch nie vorgeschlagen, mi{h dorthin zu führen.

Dieselbe Antwort gab ih einem Boten der Kammer, der mir in dem Augenblicke, als ih in meinen Wagen stieg, nachkam, um mir Namens des Lords High Chamberlain zu sagen, „es sei ein Plabß für die Damen vorhanden.“ E

Diesen vollständig und genau angegebenen Thatsachen gegen- äber sehe ih mich in die Nothwendigkeit verseßt, mich an Sie, Mylord, als Großbritaniens ersten Staatssecretair der auswärtigen Angelegenhri'en, mit der Bitte zu wenden, mich in den Stand zu seßen, sowohl meine Handlungsweise vor meiner Regierung, mei = nen Kollegen und dem Publikum zu rechtfertigen, als auch die mir schuldige Genugthuung zu erlangen. Es erscheint auch wünschenswerth bei dieser Gelegenheit, daß das diplomatische Corps erfahre, welchen Plaß die Pairskammer entweder ihm im Allgemei= nen oder den Chefs der Gesandtschaften im Besonderen, oder end-= lich deu Damen des diplomatischen Corps anweisen will, Diese Damen haben bis zur Erbauung des neuen Saales stets eines für sie in ihrem eigenen Namen und aussc{ließlih bestimmten Platzes sich erfreut, wenn Jhre Majestät die Königin das Parlament er- f rtagt. Nun, da dieser Plaß ihnen kürzlich verwci=

i, sind sie der Gelegenheit beraubt worden, durch Gegenwart bei solchen feierlihen Gelegenheiten der Königin Ehrfurcht zu bezeugen. Man hatte indessen bisher geglaubt,

ihnen cinen Platz bei gewöhnlichen Gelegenheitencheinräu-

thy op Tre

nheit betrifft, die in diesem Augenblicke mi ( sind die Thatsachen, deren Feststellung und Anerkennung meine Ehre erfordert, und auf die ih beim Hin- hen Sir Au iff aufmerksam gemacht habe, folgende Diener der Kammer mir an-= agewiesenen G ) daß dieser Plaß sich auf der nes befindet, derjenigen Tribüne, auf aller | beständig Pairskamme1 habe, und so oft ich in dem erschien, führt wurde; daß man mir bei der Aufforderung, den mir angewiesenen zu verlassen, erklärte, daß ein anderer für das dißlo- he Corps nit vorhanden sei, weder auf dieser Tribüne, uf der, welche sich gegenüber auf der anderen Seite Thrones befindet. ist Ihnen nicht unbekannt, Mylord, daß in allen anderen tationalvertretung giebt, cine dem diplomatischen ribiine den fremden Ministern offiziell ange- is auf dem Kontinent und in Amerika dieser Ge= nationalen Courtoisie gleichsam ein erworbenes Recht

Tribüne zur Linken des Thro- welcher ih während den Sibungen der

zu der ih regelmäßig,

von einem Diener ge-

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rn, wo es eine 9

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wird. S brauch der inter acwordDen.

20

Das diplomatische Corps wird indessen ohne Schwierigkeit der Pairsfammer das Recht zuerkennen, ihr denjenigen Plaß auf den Tribünen zu entziehen, welchen ihm die Höflichkeit der Pairs, nach dem Muster aller anderen parlamentarischen Versammlungen in dem neuen Hause eingeräumt hatte. Jch gestehe Jhnen jedo, daß ich Grund hatte zu hoffen, daß, wenn es nicht die Sitte der Pairskammer eine sonst geltenden Gebräu= cen so entgegengeseßzte Veränderung zur Kenntniß des diplomati= \hen Corps zu bringen, wenigstens Diener die nöthigen Jn= structionen hätten erhalten müssen, um die Chefs der Gesandtshaf- ten davon zu benachrichtigen, wenn sie sich im Vorzimmer cinfinden, um den Debatten beizuwohnen. | Zwei Fälle sind möglich: entweder der habt, mi nach der Tribüne zu führen, wo ih (wie er mir ausdrück lich sagte) das Recht hatte, Plaß zu nehmen: oder Sir August hat das neue Reglement falscch ausg | dia O diplomatische en , in

der Kammer

Da diese Frage nicht

Mylord ,

erfordert, i /

iener hat Unrecht ge

darin

da! Corps Platzes 1 den Räumen, die nicht den aufbewahrt bleiben, gänzlih beraubt. von Großbrita die lammitlichen, bet Ihrer Ma- ritanien areditirten Mitglieder des eiste 0 pp G vid K [remden Regierungen a Ge halte ih es für meine Pflicht t a n Mitgliedern des Corps zu London ‘mitzus diese Angelegenheit in Gesammtberathung jetiner Wurde und zur Regulirung der : [genten hier und an anderen nmungen tresse, die es fur nöthig halten wird,

Legt,

einer der

auch die bet

Minister angeht, so

diesen Brie l

l ntl nr til p 5) Dipiomaitczer 2

ihre gemeinsamen Pflichten in vassende1 Weise zu langen Brief nicht schließen, ohne Ih.

ck 4 A wr auszudrucken, mir Ihr bekanntes lomatishe Corps Privilegien unt

wie auc die Ci totite der Natraäfarmm e auch die Lc Pairskammer

rirauen

Iran aon 11 örgangen Un

des Lord Palmerston,

Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten Den 197 Un 1850, Ritter !

habe die Ehre gehabt, Jhre Note vom 18ten in Bezug Vorfall, der am Montag Abends in dem Hause der Lords

zu empfangen, und ih habe zu erklären, daß die Re Jhrer Majestät Ie Angelegenheit , auf welche Ihre Note tief bedauert es außerordentlich beklagt, daß ein Golgen

und

Sie in dieser Note erwähnen. Was jedoh die zukünftigen Arrangements betrifft, \o werden

Sie aus den Berichten über die gestrigen Vorgänge im Hause der Lords erschen haben, hat, daß er künftigen Freitag den Antrag auf Niederseßung einer Kommission stellen will, velche die beste Art der im Hause der Lords zu treffenden Einrichtungen für die Aufnahme der Mitglicder des diplomatischen Corps foll,

vie der Marquis von Lansdowne angekündigt

in Berathung nehmen und darüber berichten

Ich habe die Ehre, mit der größten Hochachtung zu sein, Herr Ritter, E Ihr sehr ergebener und gehorsamer Diener (gez) Palmerston.