Nachdem indeß s{chon vor Eintritt dieses Zeitpunktes durch die bekannten von Seiten der Königlich hannoverischen und der König- lih sächsischen Regierung erfolgten Erklärungen die Aussicht auf einträchtiges Zusammenwirken: der ersten Kontrahenten des Bünd- nisses vom 26. Mai \sich immer mchr zu trüben begonnen, sahen auch die Hansestädte, ihres nationalen Berufes eingedenk, s{ ge- nöthigt, auf die Vorausseßungen einer ununterbrochenen Befähigung zur Widmung für denselben zurückzukommen, und zu diesem Zwecke die von dem hochverordneten Ministerium in dem geehrten Schrei= ben vom 7ten v. Mts. erwähnte Ausnahmestellung in Anspruch zu nehmen, welhe auch von den übrigen Genossen des Bündnisses als dem Rechte und den Verhältnissen entsprehend vollkommen aner- kannt zu seheñ, ihnen keine geringe Beruhigung gewährt hat. Die besondere Rücksichtsnahme, welche dabei von Seiten Bremens auf seine freundnachbarlichen Verhältnisse mit dem Königreiche Hannover eintreten mußte, wird von der Königl. Regierung keinen Augenblick verkannt worden sein. Wie sich auch die weitere Entwickelung der deut {en Verfassungsverhältnisse gestalten möge. Bremen wird diese engere Beziehung so wenig jemals aus den Augen verlieren können, wie die=- jenige, welche es mit dem gesammten Deutschland verbindet. Es wird nicht aufhören, sih als ein historish erwachsenes und vertrags- mäßig verpflihtetes Organ zur Förderung der Gesammkzwecke Deutschlands zu betrachten, und man wird es keiner partifularisti- {hen Tentenzen zeihen dürfen, welche nicht im fortgeseßten Bestre ben, seine Befähigung zur Lösung jener gemeinsamen Aufgaben zu erhalten und zu steigern, ihre höhere. Würdigung und Bedeutung fänden.
Aus dieser offenen Darstellung dürfte die Königliche Regie-
rung bereits zu entnehmen Anlaß finden, daß die Hossnung, aus einer weiteren Entwickelung der durch das Bündniß vom 26. Mai v. J. angebahnten Verhältnisse und durch Verhandlungen, welche sih an dieselbe reihen könnten, eine heilsame Lösung der gegen- wärtigen betrübenden Lage der Zustände Deutschlands her- vorgehen zu sehen, bremischerseits noch niht aufgegeben sei. Bremen is weit entfernt, die Ausnahmestellung, in welche es sich durch diese Lage verseßt sieht, da das Bedürfniß derselben aus den angeführten Gründen ihn mit jeder weiteren Verminderung der Genossenschaft der Union gesteigert erscheinen muß, für eine heilsame anzuerkennen. Es muß vor Allem tief be klagen, Hannover, dessen Theilnahme an dieser Verbindung sich als ein Hauptbeweggrund der seinigen geltend machte, aus derselben {heiden zu sehen. Aber wohin es auch blickt, es bietet sich ihm von keiner Seite eine zusagendere Aussicht dar für die Verwirk- lihung einer solchen Beruhigung Deutschlands, welche gerechten, wenn auch nicht übertriebenen Hoffnungen auf eine Einigung und Kräftigung desselben nur einigermaßen Rechnung zu tragen und damit zugleih jeder Erneuerung revolutionairer Bewegungen ein Ziel zu sehen vermöchte, am wenigsten aber, wenn es dabei zu- gleih seinen Blick auf die nationale Berufsthätigkeit der Hanse- städte und auf die Sicherstellung ihrer fortschreitenden Befähi- gung zu derselben richtet. Geht doch, was diese Leßtere. an- “\angt, selbst das sog. miünhener Projekt so weit, die Bedeutung der Hansestädte_in dem Grade zu verkennen, daß es eine Art von Affsentirung derselben, wodurch ihnen iede sekbstthätige Mitwirkung bei den deutschen Angelegenheiten benommen würde, - vorauszusehen \{eint, und erhellt eben so auch aus einer neueren Denkschrift, die künstigen Handelsverhältnisse Deutschlands betresfsend, worin der Austausch europäischer Produkte und Fabrikate mit den Erzeugnissen transatlantischer Länder als bisher lediglich von England, Frank - reich und Holland ausgebeutet geschildert wird, die völlige Unfkunde dessen, was in dieser Beziehung seit länger als einem halben Jahr= hundert von den Hansestädten und namentlich von Hamburg und Bremen für Deutschland geleistet worden ift,
Daß Ansichten und Tendenzen dieser Art von Seiten der K0- nigl. hannoverschen Regierung bei deren vollflommener Kunde aller dahin einschlagenden Verhältnisse nicht getheilt werden können, dafür búrgt die Würdigung, welche Hochdieselbe, wie überhaupt den kom- merziellen und maritimen Gesammtaufgaben Deutschlands, so ins besondere den innig veréinten Juteressen der deutschen Nordsee staaten von neuem angedeihen läßt. Von jeher bemüht, in diesem Streben ihr berufstren zur Scite zu stehen, und über= zeugt, daß, so lange das deutsche Verfassungswerk nicht zum Abschlusse gediehen scin wird, die gedachten Juteressen der gewohn ten gemeinsamen Pflege unter den gegenwärtigen trüben Verhält nissen doppelt bedürftig scin werden, ‘darf der Senat im Gegentheil vertrauen, daß die Königliche Regierung nur den Wunsch hegen fönne, ihren Einfluß auf die künftige Gestaltung Deutschlands in einer Weise geltend zu machen, welche gerechten Ansprüchen ihrer Nachbarstaaten auf eine das Wohl der Gesammtheit erstrebende Mit- betheiligung gleichzeitige Rechnung trägt. Um so angelegentlicher aber ergeht an das hochverordnete Königliche Ministerium hierdurch dessen ergebenste Bitte, ihm die gütigst zugesicherte nähere Mitlthei- lung der dortigen Ansichten über die Revision der Bundesverfas- sung nicht vorenthalten zu wollen, Auch bei dieser Veranlassung 2c.
Bremen , den 3. Juli 1850, An das hochverordnete Königlich hannoverische Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten zu Han- nover,
Ausland.
Hesterreich. Krakau, 21. Juli. (Schlesische Ztg.) Die fürchterlihe Feuersbrunst, welche am 18ten Mittag 1 Uhr bis gestern Abend hier wüthete, hat einen bedeutenden Theil der eigentlichen Stadt vernichtet, Es brannten ab: auf dem großen Ringe 13 Häuser mit Ausnahme von einigen Gewölbenz auf der Weichselstraße 8
Bekanntmachungen. [320] Nothwendiger Verkauf. Königliches Kreisgericht zu Kosten, den 11. Mai 1850,
Das den Eduard und Emilie Wilhelmine Adelheid Blodauschen Eheleuten gehörige, zu Kuschen sub Nr. 37 veltgine Haus und Garten - Grundstück, abgeschägt auf ie 1 cia A 75 Pf. zufolge der nebst Hypothe- E edin i inzu- eris Taxe, fol gungen in der Registratur cinzu
am 2, Dezember 1850, Vorm, 11 Ul an M Gerichtsstelle subhastiri. werden. E e dem Aufenthalte nah unbekannten Erben des
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des Eigenthümer Peter Meyer und Daniel Christian Dehtmann, wie der Wittwe der Eigenthümer Meyer
d. J., jedesmal Morgens 11 Uhr, anberaumten Termine vor dem Königlichen Kreisgericht hierselb speziell und glaubhaft anzumelden, bei Ver- meidung der in dem dritten Liquidations -Termíne st0- fort zu verhängenden Präklusion.
Greifswald, den 13, Juni 1850. Königliches Kreisgericht, S.)
1292
Häuser und die griechish-unirte Kirche z auf der Brüderstraße 14 Häuser , darunter das Polizeigebäude; auf der Taubenstraße 12 Häuser ; auf der Franziskanerstraße der bischöfliche Paläst , der Wielopolskische Palast, die prächtige mit Blech gedeckte Kirche der Franziskaner sammt deren Kloster und 7 Häuser; auf der Grodzkerstraße 40 Häuser und 36 Gewölbe ;- auf der Breitenstraße die herrliche Dominikanerkirche, nebst Kloster und Bibliothek, die Fleisch- bänke, 9 Häuser, die Druckerei des Buchhändler Friedlein (ein Theil sei- ner Buchhandlung ist gerettet; eben so ist dem Buchhändler Czech nur seine Niederlage verbrannt); auf der Josefstraße # Häuser (das Kloster ist bis auf 6 Zellen niedergebrannt, hingegen ist das Junere der Kirche vom Feuer verschont geblieben); auf der Tischlerstraße sind mit Ausnahme des Gebäudes der Armenbank sämmtliche 15 Häu- ser ein Raub der Flammen geworden z auf dem kleinen Ringe ver= brannte das ungeheure Gutkowsfkische Gebäude, welches die süd liche Seite dieses Plaßes einnimmt; jenseits der Promenade 8 hölzerne Häuschen und auf der Vorstadt Pisek die Mühle nebst 13 Häusern. Der starke Westwind, die Schindeldächer des größten Theils der abgebranuten Häuser und die mangelhaften Lösch - Anstalten trugen zu dem reißenden Umsichgreifen des Feuers sehr Brel Der, An vielen Orten war Reltung fast unmöglich. Kaum daß man die Flammen an einem Orte erstickt hatte, s{lugen sie an anderen Orten mit Macht wieder
auf. _Die israelitishen Einwohner des Kazimierz haben sih beson- ders in der verflossenen Nacht beim Löschen waer betheiligt, “Ueber die Ursache des Feuers weiß man noch nichts Bestimmtes. Viele
Anzeichen, daß- Bösewichter ihre Hand dabei im Spiele hatten, sind vorhanden. So ließ z. B, der Vice =- Präsident des Stadtrathes, Paproki, in der Nacht vom 18ten zwei Leute arretiren. Beide be= fanden sich nebst vielen anderen auf dem Dache eines Hauses, um das Feuer abzuwehren, Einer von diesen fing an, mit Schwefelhölz- chen die Schindeln zu reiben. Er wurde alsbald ergriffen, und als man ihm zurief, daß er ja Feuer anlege, entgegnete er: „Laßt es doch brennen, für Euch ist es ja desto besser, so werdet ihr ja stehlen kön
nen,“ Die Anwesenden machten davon Anzeige, wovon sie ein An-= derer abzubringen versuchte. Die Zeugen haben ihre Aussagen be
\{woren. Gestern Nacht wurde auf der Franziskanerstraße ein In
dividuum ergriffen, welches von mehreren Personen verfolgt wurde. Man führte es in die Johann - Querstraße und besichtigte mit der Laterne den Weg, den es durchlaufen; man fand im Sande etwas Pulver gestreut. Auf dem Wodzickischen Hause am Ringe war mit Rothstift aufgeschrieben: kamienica 2 (Haus 2), und auf dem Pa- rensfischen Hause am Ringe und Johannenstraße ebenfalls mit Roth- stift angeschrieben: podkal kamenice tyn. Alles dieses sind jedoch noch keine hinreichenden Beweise dafür, daß das Feuer angelegt gewe= sen. Deshalb hat der K. K. Minister-Rath, Chef der hiesigen Guber- nialkommission, Andreas Ettmayer von Adelsburg, folgende Bekannt- machung erlassen: „Da. sih das Gerücht verbreitet hat, daß das Feuer, von welhem am 18ten die Einwohner Krakau?s heimgesucht wurden, durch Bösewichter angelegt worden sei, wird zur Beruhi- guug ves Publikums hiermit zur bffentlihen Kenntniß gebracht, daß sowohl vom krakauer Kriminalgericht, als auch" vom Stadtge= richt, zum Theil- sogar am Tage, wo der Braud ausbrach, mit den Personen, welche dieser Unthat angeschuldigt waren, die vorgeschrie- bene Untersuchung alsbald begonnen worden, daß aber bis jeßt nichts zur Begründung jenes Gerüchts geführt hat. Doch werden die Ortsbe
hörden nicht ablassen, die Untersuhung weiter zu führen und sobald die Schuld erwiesen sein sollte, wird sie nach der ganzen Strenge des Gesetzes bestraft werden.“ Noch wuß bemerkt werden , daß vier Sprißen aus dem Königreiche Polen hergeschickt worden sind. Zum Glück is ein großer Theil der Hausbesitzer versichert ; auch haben Viele ihr Mobiliar versichert. Bereits ist der Bevollmächtigte der triester Feuer- versicherungsgesellshaft, H. Goldmann, aus Tarnow hier angekom
men. Alsbald hat sich hier mit Genehmigung der Behörde, cin Co
mité für die Abgebrannten der Stadt gebildet, welches aus 16 Mit- gliedern, hiesigen Bürgern, Professoren und Geistlichen besteht. Prä- sidentin ist die Gráfin Sophie Potoka und- Vice - Präsident der Banquier Kirhmayer. Die Universität ist größtentheils gerettet
worden. Jn dem Polizeigebäude sind außer dem Fremden - und Meldungs - Büreau sämmtliche Akten und- Papiere verbrannt. Im
Laufe des Tages wurden 36 Personen verschiedener Vergehen hal- ber verhaftet, An vielen Orten glimmte es noch heute Vormittag. Doch ist die Gefahr vorüber. Die österreichische Garnison hat wacker beim Löschen gearbeitct. Drei Compagnieen haben ihre Uni- formen gänzlich verdorben, 15 Polizei-Beamte sind verwundet, einer fogar todt.
NAußlaund und Polen. Warschau, 21. Juli. (Schles. Zkg.) Zufolge ciner vor kurzem veröffentlihten Verordnung. des Administrations - Raths des Königreichs Polen ist es von jeßt an denjenigen Israeliten, welche zum Christenthum übergehen, nicht ge- stattet, ihre bisherigen Zunamen zu ändern. |
(Ein Beschluß des Administrations-Raths des Königreichs Po=- len verordnet, daß jede, gleichviel ob aus dem Auslande eingeführte vder im Lande angefertigte, auf Religion, christliche Gebräuche oder die heilige Schrift bezügliche Abbildung, ‘dargestellt in Kupferstichen, Steindrüden oder Medaillen auf Ringen, in Schnißwerken, Bild- hauerarbeit, Abgüssen 2c., möge sie einer kirhlihen Feier wegen zum Andenken cines Ablasses oder Jubiläums oder aus irgend ei nem anderen Grunde veranlaßt worden sein, durchaus nicht eher weder durch den Druck oder sonstwie vervielfältigt, Jemanden mit getheilt oder verkauft werden darf, bis die geistliche Diözesan - Be hörde die Genehmigung dazu ertheilt hat, zugleich aber auch sei tens der Regierungs - Kommission für die inneren und geistlichen Angelegenheiten die Approbation erfolgt und der öffentliche Verkauf gestattet worden ist.
wagen für die Ostbahn“
eröffnet werden sollen.
berücksichtigt.
aus mitgetheilt.
I. Abtheilung, | s Bromberg, den 19, Juli 1850,
Dr, Teßmann.
e Adolph Blodau werden hierzu öffentlich E (L Lie n e C "O [95 b] Pr 1
O A m àÀ l
Auf den Antrag des Bauern ealevei |
zu Wotenick werden Alle und S a bid Pader | i dem Extrahenten panzellirte, in Wotenick ¿ah Nx. 2 be- i legene Erbpachts - Bauergehöft, so wie an den bei der | Gemeinheitstheilung hinzugelegien, an die Geundstücke
O . b.a 0.1.
Die Lieferung von 4 bedeckten Eiscu- | [451] Pesbewagen zum 41. Juli 1851 p frei Bahnhof Kreuz bei Woldenberg soll Zim Wege der Submission ausgegeben Fuwerden, Geeignete Unternehmer wollen S=ihre Offerten unter ver Bezeichnung:
ba
„Submission auf Lieferung von bedeckten Pferde-
genwart der etwa persönlich erscheinenden Submittenten i Später eingehende oder den Bedingungen nicht entsprechende Offerten werden nicht
Die Lieferungs - Bedingungen nebst den Zeichnungen der Wagen werden auf portofreie Gesuche von hier
Königliche Direction der Ostbahn, weg
Aegypten. Alexandrien, 5. Juli. (Lloyd.) Der Vice-König war kaum von Rhodus zurückgekehrt, wo er dem Sul- tan die {éne Dampffregatte „Scharkieh““ zum Geschenke gemacht hatte, als er {hon in England ein neues Dampfschiff von 700 Pferdekraft bestellte, welches den Namen „Bakir“/ führen wird. Ab= bas Pascha hat eine weit bedeutendere Decoration als irgend einer seiner Vorgänger und einen mit Diamanten bestickten Feß mit einer diamantenen Aigrette erhalten. - Mit diesen Zierrathen zeigte er sich zu Rosse “in unserer Stadt, wo er aber nur kurze Zeit verwéilte. Nach eintägigem Aufenthalte i? dem am Mahmudie - Kanal liegenden Sommer = Serail des Maharam Bei kehrte er nah Kahira zurück, das er jedenfalls Alexandrien vor- zieht, während sein Grofrvater Mehmed Ali so großen Werth auf leßtere Stadt legte, die sich auch in der That unter seiner Regie- kung zu ihrer jeßigen Bedeutung emporshwang, und deren Ein- wohnerzahl sich seit Anfang des gegenwärtigen Jahrhunderts von 24,000 auf beinahe §80,000 hob. Im Arsenal sind nun alle Arbei ten eingestellt, und die in demselben besindlichen Kriegsschisse gehen dem Verderben entgegen. Die Kanonen, welche man höchstens zu Ehrensalven verwendet, werden von den arabischen Kanonieren nie gereinigt, so daß der Rost sich ihnen anlegt und sie schwerlich zum Kriegsgebrauch geeignet sein dürften.
Wissenschaft und Kunst.
Wissenschaftlicher Kunstverein.
Berlin. Jn der Versammlung des wissenschaftlihen Kunst- ver eins am l5ten d. hatten die hiesigen Kunsthändler Gebrüder Nocca drei O riginalgemälde Raphael's, Lionardo da Vinci’'s und 9. Holbein's aufgestellt, mit dem Wunsche, das Urtheil hiesiger Künstler und Kunstkenner über dieselben zu vernehnen. Das Gemalde des großen Urbinaten is ein lebensgroßes Portrait des Kardinals Antonio Ciocchi dal Monte Sansovino , eines berühmten Beisizers des hohen Gerichtshofes : Sacra Romana Rota zu Rom, wo er, nachdem er verschiedene auswärtige Sendungen und Aufträge mit Ehren vollbracht, 1533- als Bischof, 72 Jahre alt, verstorben is. MRaphacl malte dies Portrait wahrscheinlich zwischen 1511 bis 16, als der Kardinal funfzig bis fünfundfunfzig Jahre zählte. Die Jdentität der Person konnte leicht nachgewiesen werden, da Naphael den Kardinal in einer der Lünetten der Stanzen des Vatikans, wo cer die Uebergabe der Dekretalen durch - Gregor IX. von drei Kardinälen , un- ter denen sich unser Dal Monte befindet, umgeben, dargestellt hat. Ob- wohl das Bildniß, zumal in dem unteren Theile des Gesichtes, )ehr gelit- ten hat, so wurde doh nicht der leiseste Zweifel gegen die Echtheit erho- ben und man vereinigte sih in den allgemeinen Rufe „hic ille est Ra phael!“ Den von der Akademie St, Luca und von Fr. Overbeck ausge- stellten Zeugnissen schließt sih hier auch das des Direktors P, von Cor nelius an, welcher außerdem noch den beschädigten Stellen die vortheil- hafte’ Seite abgewonnen hat, die Art und Weise der- Untermalung Raphael's daraus genau nachweisen zu können. Das Gemälde Lionardo da Vinci's zeigt uns einen funszehnjährigen Jüngling mit dem sranzd- sischen Königsmantel, in reichem Schmuck und lang herabwallendem, geringeltem, goldgelbem Haar, statt der Krone mit Edelsteinen und Blumen bekränzt. Da Vasari, nah ihm Lanzi und andere ttalie- nische Kunst-Geschichts\hreiber bemerken, daß Lionardo einen Knaben von ausgezeichneter Schönheit und langherabwalleudem, gekräuseltem Haar, Na- mens Salaino, als Lehrburschen und Auswärter (creato) zu sih nahm und ihn oft als Modell- für zarte Engelsgestalten benutzte, so haben italienische und deutsche Autoritäten sich dahin ausgesprochen, in diesem Portrait den jungen Salaino als König Heiarich den Heiligen von Frankreich dargestellt zu finden. Obschon sih heute nicht alle Stimmen darin vereinigten , dies Bild Lionardo zuzuschreiben , Cornelius dasselbe für einen Luini, andere für das Werk sonst cines Meisters der niederländischen Schule halten, so wird doch keinesweges dem Ruhm da Vinci's dadurch zu nahe getreten, daß ihm dies Bild zugeschrieben wird, welches außerdem den großen und seltencn Vorzug hat, weder von dem Zahne der Zeit, noh von dem oft noch ver derblicheren Pinsel eines Restaurators angegriffen worden zu sein ; es ist so wohl erhalten, als ob es so eben die Staffelci des Meisters verlassen hätte, Das dritte ausgestellte Portrait zog, obschon es nicht, wie die ersteren, in Le- bensgröße gemalt is, die Ausmerksamkeit ín nicht minderem Grade auf sich, und da der Kunsthändler mit bescheidener Zurückhaltung ertlärte, daß cx von dem Vereine den Taufnamen erwarte, vereinigten sich die meisten Stim men dahin, in dem, mit geistvoller Sicherheit gezeichneten , kräftig modellir- ten und bis în das Kleinste sorgfältig ausgeführten Kopfe cin Werk Hans Holbein's anzuerkennen. Der Kunsthänbler Herr Eichler hatte dic Büste Lessing*'s und dessen Statuette, eine Kopie des Stanvbildes, wel- hes dem Dichter und Philosophen in Wolfenbüttel errichtet wird , beide modellirt vom Professor Rietschel in Dresden, ausgestellt. Abgüsse von diesen beiden vortrefflichen Arbeiten sind bereits in der Kunstanstalt Cichler's zu haben. D», B, von Kochne aus St. Petersburg gab eimge Nach- richten über die Reichthümer der dortigen Kunstsammlungen, unter denen namentlich die des Kaiserlichen Museums der Eremitage hervorgehoben werden müssen, Auch zeigte derselbe mehrere Tafeln mit galvanoplasti- {hen Kopieen alter Münzen, gefertigt von Herrn Eduard Linden in St. Pe- tersburg. Diese Kopieen, welche je nach den goldenen oder silbernen Ori» ginalen vergoldet oder versilbert sind, geben ein jo treues Bild threr Ur- stücke, daß sie sich fast nur durh die Schwere von solchen unterscheiden lassen. Ss Se
E M4
1845 fkreirten Anleihe der Landschaft des Herzogthums Gotha sind folgende 17 lanbschaftliche Obligationen :
und des Hospitals zu Demmin gränzenden Aker ding- | zum Submissions -Termine, : aus Seric A. Nr: 12. E
lihe Ansprüche und Forderungen machen zu können sich i den 19, Au gu O Jes Mittags 12 Uhr, aus Serie B. Nr, 154 und 350, E A
berechtigt halten, hiermit geladen, solche in einem der auf | in dem Central-Büreau der unterzeichneten Direction aus ‘Serie C. Nr. 1328, 1767, 1939, 199 , 2028, den £42ten und 26sten k. M. und 9, August der Ostbahn versiegelt einreichen, wo dieselben in Gc 2421. 2809, 2866, 2918, 2976,
3052. 3135, 3231 und 3240, zur Abzahlung bestimmt worden, Judem solches hier- durch zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird, fügen wir zugleih die Bemerkung bei, dag oer dreiund zwanzigste Zins - Abschnitt zu den Obligationen der ersten landschastlihen Anleihe: 7 aus Serie C. Nr. 1544, aus Seric D. Nr. 3327 und aus Serie E. Nr. 4209, en unterlassener Präsentation während der gesekß= lihen Zeitdauer, nunmehr erloschen ist,
Im Namen Sr. Hoheit des Herzogs Ernst, Herzogs zu Sachsen-Koburg und Gotha 2c. 2c. Durch die am 4ten d. M. vollzogene fünfte Aus-
loosung der Schuldbriefe aus der geschlossenen drit-
ten, dur die höchste Verordnung vom 24, Oktober
Gotha, den: 13, Juli 1850. Herzogl, Sächs, Landes-Regierung, Finanz-Abtheilung,
Das Abonnement beträgt 2 Rthlr. für % Jahr 4 Rtblk.» F: Jahr: 8 Rthlr. - 1 Jahr in allen Theilen der Monarchie ohne Préis- Erhöhung. Bei einzelnen Vummern wird der Bogen- mi: 25 Sgr. berechnet.
E S
j In 0 f. Amtlicher Theil. j Deutschland. Berlin, Beförderungen und Abschieds - Bewilligungen in der Armee. — Allerhöchste Kabinets-Ordre. i Oesterreich. Wien. Audienz Haynau's, — Rückreise Jellacir’s nah Agram, — Umwandlung von kriegsgerichtlichem in disziplinarisches Ver- fahren. — Ausdehnung der Elbzollfreiheit. — Gerücht von Auflösung des Truppencorps in Vorarlberg und Tyrol, — Erlaß zu Gunsten der ottomanischen Flagge. — Vermisch es. E : Bayern. München. Der dänische außerordentlihe Gesandte Dirkinck- Holmfeldt, Sachsen. Leipzig. wig-Holstein, Schleswig-Holstein. Nachrichten vom Kriegsschauplaße, Sachsen-Koburg-Gotha. Gotha. Landtags-Verhandlungen, Hamburg. Hamburg. Militairisches.
Ausland. s : Semlin. Abnahme der Flagge des englischen Konsuls
Preußen,
Verbot der öffentli en Sammlungen für Schles-
Desterreich. in Belgrad,
Frankreich. Gesechgebende Versammlung. Fortseßung der Bud- get-Diskussion, — Paris, Vermischtes, — Geschenk des Präsidenten sür Ueberschwemmte, — Die Liste der permanenten Kommission und die Coalition zwischen Legitimisten und Moatagnards. — Die entdeckte geheime Gesellschaft. — Verschärfungen im Paßwesen, — Cholera-Qua- rantaine in Marseille.
Großbritanien und Jrland. Parlament. nahme der Bill über die Grasschasts-Gerichte, —
Oberhaus. An- Nichtverlängerung der
Fremdenbill. — Unterhaus, Die Verwaltung von Britisch - Guiana. — Bewilligung für Kolonieen. — Verwerfung der Anwalts-Bill und des Antrags auf Erlaß der Einkommensteuer der Pächter. — Beschwerde über
den Lord-Ober-Kommissar der Jonishen Jnuseln.— London. Rüdkehr der Herzogin von Keut vom Kontinent. — Abreise der Orleanischen Fa- milie nah Claremont, — Der Nachlaß des Herzogs von Cambridge. Der französische Flüchtlings-Klub nicht geschlossen. — Vermischtes.
ÄAtalien, Turin, Preßgesez-Entwurf. Spanten. Madrid, Befinden der Königin. — Konferenz des neapo-
litanischen Gesandten mit dem Minister-Präsidenten.
Börsen - und Handels - Nachrichten. Beila g e.
E T L C M I L S E EBL L Ei EE 2E E ZAARO
Amtlicher Theil.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht :
Den bisherigen Appellationsgerichts - Vice - Präsidenten Nötel zu Posen in gleicher Eigenschast an das Appellationsgericht zu Stettin ; und E
Den Kreisgerichts-Direktor Hübener zu Kalbe an der Saale in derselben Eigenschaft an das Kreisgericht in Stargard in Pom- mern zu verseßen z
Den Obergerichts-Assessor und interimistischen Malm zu Johannisburg zum Staats-Anwalt sür den Bezirk Des Kreisgerichts zu Johannisburg, mit Anweisung seines Wohnsißes daselbst; und /
Den Obergerichts-Assessor und interimistischen Staats-Anwalt Morgenbesser zu Jnsterburg zum Staats - Anwalt für die Be= zirke der Kreisgerichte zu Insterburg und Darkehmen, mit Anwei=- sung seines Wohnsißes in Justerburg, zu ernennen.
Justiz-Ministerium. Der Notariats - Kandidat Jafob Hoff\chmidt zu Koblenz ist zum Notar für den Friedensgerihts-=Bezirk Neuerburg, im Land=
Staats-Anwalt |
gerichts-Bezirke Trier, mit Anweisung seines Wohnsißes in Neuer= |
burg, crnannt worden.
G A R A N C L R A T A 7E; T T R? S
llichtamtlicher Theil. Dentschlaud.
Preußen. Berlin, 27. Juli. Nach dem heutigen Mi - litair-Wochenblatte ist Baron von Bothmar, Rittmeister vom 6ten Husaren - Regiment, zum Major ernannt worden. Von den Offizieren des ehemaligen hohenzollernshen Bataillons sind Werner, Major, als aggr. Major, Knoll, Echter, von Ronchi, Baumeister, Hauptleute, als aggr. Hauptleute, von Spihzel, Ribler, Lauchert, Widmann, Ober-Lieutenants als aggr. Premier-Lieuteuants, von Baratti, Bilharz, Endes. Wiest, Christ, Maichle, Staehle, Fischer, Lieutenants als aggr. Secondé-Lieutenants beim 26sten Jnf.-Regt. angestellt worden Ferner ist der Abschied bewilligt: von Rebensto ck, Oberst-Lieu- tenant und Direftor des Kadettenhauses in Bensberg, als Oberst mit der Kadetten-Uniform mit den vorschriftsmäßigen Abzeichen für Verabschiedete und Pension, von Martihß, Major vom 1sten Dra- goner-Regiment, als Oberst-Lieutenant mit der Regiments-Uniform mit den vorschrifstsmäßigen Abzeichen für Verabschiedete , Aussicht auf Civilversorgung und Pension, von Bar fuß, General - Major zur Disposition, zuleßt Kommandam von Graudenz, mit seiner bis- herigen Pension, von Corvin-Wiersbihßky, Major vom 6óten Artillerie-Regiment, als Oberst-Lieutenant mit der Regiments=-Uni- form mit den vorschristsmäßigen Abzeichen für Verabschiedete und Pension.
Dasselbe Blatt enthält folgende Allerhöchste Kabinets-Ordre, betreffend die Auflösung der Leib - und Armee = Gendarmerie und Kommandirung von Unteroffizieren der Kavallerie zur Artillerie :
T u E E R e A I G N R E R
„Auf den Mir gehaltenen Vortrag bestimme J Folgendes : 1) die bisherige Leib- und Armee«-Gendarmerie wird mit dem 1. Oktober dieses Jahres aufgelö, 4 2) Die Maunschaften derselben werden von dem gedachten Tage ab nach dem festzustellenden Grad ihrer Diensttüchtigkeit in die Garde- und Linien - Kavallerie - Regimenter als Unter=- offiziere resp. Wachtmeister 2c. Xinrangirt oder im Fall der
Fnvalidität pensionirt. Jm ersteren Fall bleiben sie bis zur eintretenden Pensionirung odex anderweitigen Anstellung im Genusse ihres bisherigen Gehaltes und der etatsmäßigen Zu- sage-Kompetenz. |
3) Vom 1. Januar 1851 ab wird. für jede Schwadron der Garde- und Linien-Kavallerie-Regimenter ein ältestes Ser- geanten-Gehalt und ein Pferd mehr zum Etat gebracht und vom 1. Oktober dieses Jahres ab bis Ende Dezember 1850 die diesfállige Verpflegung bei den Kavallerie - Regimentern nach dem wirklichen Bedarf extxaordinair verausgabt.
4) Den bisherigen Dienst der Leib - Gendarmerie übernimmt die Garde-Kavallerie in Berlin und Potsdam durch zeitweise ab- zulösende Ordonnanz-Unteroffiziere, welhe den Namen „Kö- nigliche Ordonnanzen“ führen. Es wird für diese Unteroffi- ziere ein besonderer Wachtmeister bei einem der Garde - Ka-=- vallerie - Regimenter angestellt.
5) Für die höheren Truppen-Befehlshaber bis einschließlich zum Brigade-Commandecur findet ein Ersaß der eingehenden Armee- Gendarmen durch permaneute Kavallerie-Ordonnanzen nicht statt. Dagegen - bleibt den kommandirenden Generalen, den Divisions - Commandeuren und den Brigade - Commandeuren der Kavallerie unbenommen, sich bei vorkommenden Gelegen- heiten und namentlich bei den Truppenübungen von den un- tergebenen Kavallerie - Regimentern berittene Ordonnanzen, jedoch nur vorübergehend, gestellen zu lassen.
6) Jedes Kavallerie-Regiment hat alljährlich cine Anzahl von Unteroffizieren — in der Regel einen per Schwadron — zur Artillerie zu kommandiren, um bei derselben die für den Traindienst erforderlichen Kenntnisse in der Bespannung und im Fahren zu erlernen.
Das Kriegs - Ministerium beauftrage Jch mit der Ausführung dieser Meiner Ordre.
Potsdam, den 20. Juni 1850.
(gestempelt) Friedrich Wilhelm. Auf Befehl und in Gegenwart Sr. Majestät des
Königs : von Gerladch. von Stockhausen.
(qez.) (gegengez.) An das Kriegs-Ministerium.“
Desterreich. IOLEN, 29, Ulli Dex Lloyd meldet: „Seldzeugmeister Freiherr von Haynau crhielt am Montag von Sr. Majestät dem Kaiser cine beinahe halbstündige Audienz und wurde sehr gnädig entlassen. Am 20sten und 21sten jveiste derselbe bei Rothschild und fuhr vorgestern nach Baden.“
Der Barus Freiherr von Jellacic is in der vorigen Nacht mit seiner Gemahlin von Napagedl hier eingetrossen und bereits mit der Gloggnißer Babn nach Agram abgereist.
Die Wiener Zeitung enthält folgende amtliche Anzeige : „Unter die Aufgaben der Kriegsgerichte in Ungarn, Siebenbürgen, dann in der serbischen Woyworschast und dem lemescher Banate, gehörte auch die Durchführung des Purificalions-Verfahrens riück= sichtlich der demselben nah der Amts-Instruction vom 2, Juli v. J. unterliegenden Kaiserlichen Offiziere, Militair - und Civilbeamten, In Anbetracht der milderen Beslimmungen, welche Se. Majestät hinfichtlich des kriegsrechtlihen Versahrens in Bezug auf die J volutions - Vorgänge in Ungarn im Wege der allerh&chsten Gnade überhaupt eintreten zu lassen geruhten, haben nun Se. Majestät der Kaiser mit der weiteren allerhöchsten Entschließung vom 11) Suli de J, alleranadiat. zu genehmigen gerubt ay Die Kaiserlihèn Kriegsgerichte in den genannten Ländern von dem Theile der ihnen durch das Armee - Ober - Kommando während des bewaffneten Aufstandes übertragenen Amtswirksamkeit enthoben wer- den, welcher sich auf das Purifications-Verfahren mit den im (Li»- vildienste gestandenen öffentlichen Functionairen, Pensionisten und Dienern bezieht. Diesem allerhöchsten Befehle zufolge werden nun {ämmtliche noch anhängige, auf solche Judividuen Bèzug nehmende Verhandlungs- Akten der betreffenden Behörde, welcher der in Frage kommende Civil-Beamte, Pensionist oder Diener untersteht, zur weiteren Disziplinar- Verhandlung abgetreten werden und dies auch in jenen Fällen stattfinden, wo ein kriegsrechtlihes, auf Entlassung aus dem Staatsdienste lautendes Erkenntniß bereits geshöpft, aber noch nicht veröffentlicht wurde. ““
Mit Kaiserlicher Genehmigung vom bten d. M. wird die zu- folge der Entschließung vom 4ten Mai d, J. den böhmischen Schis=- fern mit gewissen Beschränkungen bewilligte Elbzollfreiheit dur Erlaß des Finanz - Ministers vom 20. Juli auch auf ausländische Schiffe für die Fahrt zwischen der sächsishen Gränze und Tetschen ausgedehnt.
Aus Tyrol vom 20. Juli wird dem Lloyd gemeldet: „Ein Gerücht, daß das Truppen-Corps in Vorarlberg und Tyrol aufge- löst werde, verbreitet s{ch allgemach und wird mit ungemeiner Be= friedigung vernommen, auch gern geglaubt. Unser Landvolk, unter der kostspieligen Bequartierungs - und Verpflegungslast lange hart mitgenommen, beginnt aufzuathmen und an die Wiederkehr der al- ten friedlichen Zustände zu denken, 1a, {hon ernstlih darauf zu hoffen. „Dachten wir's doch““, sagen die Bauern, „unser gütiger Kaiser Ferdinand werde nicht umsonst mit uns zur Maria - Hilf am 7. Juli gebetet haben. Nun hat der Herr, der über Allen ist, die Sache auf einmal so gelenkt, daß der junge Kaiser niht mehr so viele Soldaten braucht. Jett wirds bald besser werden.“ Jn der That, es wäre sehr wohlthuend, wenn ge-
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hähe, was die Leute hoffen. Nicht eine oder die andere Zwistig- Feit, die hier und dort bei starke Garnisonen unvermeidlich ist, nit ein. von bö3willigen Lügnern erfundener soldatenfeindlicher Geist des Tyrolers, überhaupt keinerlei Unlauterkeit der Ge- sinnung ließ das Land ob der lange dauernden Militair-Be- schung dumpf und gedrückt erscheinen ; seine Armuth, namentli im obern Jnnthale, seine Erwerblosigkeit , seine beschränkte Häus- lihfeit und die ängstliche Sorgfalt in Wahrung der alten schlichten Sitten und des Glaubens machte dem unerfahrenen Volke bang und gönnte ihm nur ein unklares Verständniß der wohlwollenden Absich- ten und Anordnungen der neueren Verwaltung, ohne daß scin* durch die stürmischen Ereignisse der leßten Jahre ershüttertes Vertrauen wieder gekräftigt werden konnte. Dahin aber würde die Berwirkli- chung des erwähnten Gerüchtes sicher führen. Möchte sie doch reh! bald cintreten.“
Die Austria enthält folgende Bekanntinachung: „Ueber cinen von Seiten des Herrn Ministers des Aeußern in Folge eincs Mini- sterraths-Beschlusses erstatteten Vortrag hat Se. Majestät mit aller= höchster Entschließung vom 2, Juli- allergnädigst zu bewilligen ge- ruht, daß die ottomanische Flagge in den österreichischen Seehäfen rüsichtlich der Hafengebühren jener - der begünstigten Nationen gleichgestellt werde, was hiermit zur allgemeincu Kenntniß gebracht wird,“
Der Corriere italiano glaubt nah einer ihm zugegangenen Mittheilung es als unzweifelhait annehmen zu dürfen, Daß der Senat in Verona verbleiben werde. Las Votum des Kriegs - Mi- nisters soll hierbei den Ausschlag gegeben haben. Es sei wahr= \heinlich, sügt jenes Blatt hinzu, daß Herr von Schmerling des wegen seinen Posten nicht verlassen werde.
Der bekannte Gefängniß-Reformator, Herr Appert, hat seinen Besuch der b'esigen Besserungs - Anstalten vorgestern begonnen. Er wird vier Wochen hier verweilen.
Das Ministerium ‘des Junern hat genehmigt, daß die milde Beihülfe aller Kronländer für die im Monat April durch zerstörende Erdbeben verunglückten Bewohner des Kreises von Ragusa in An spruch genommen werde. Der Schaden, welcher zum großen Theile arme Leute traf, beträgt gegen 238,000 Fl. C. M., wovon auf die Stadt Stagno und Umgebung allein 164,000 Fl. C. M. fallen.
Das Finanz=Ministerium hat eine Verordnung erlassen, ver- möge welcher auf Grund der Kaiserlichen Entschließung vom 7. Juni mehrere Gegenstände im Verkehre über die Zwischenzoll-Linie für zoll - und dreißigstfrei erkärt- werden.
__ Vayern. München, 23. Juli. (N. K). Der son seit fünf Tagen hier anwesende außerordentliche dánische. Gesandte, Baron Ulysses von Dirkinck-Holmfeldt, hat sih heute nah Tegern see begeben, um die Nückkehr Sr. Majestät des Königs aus Aachen abzuwarten. -
E Sachsen. Leipzig, ‘26. Juli. (D. A, 3.) In dem dé- finitiven- Bescheide des Ministeriums des Jnnern auf das an dasselbe gerichteie Gesuch um Gestattung der Sammlung für Sébleôwig- Holstein heißt es: „Das Ministerium finde es" ber den jetzigen politischen Zuständen unthunlich, die Genehmigung zum Abdrudcke von Aufforderungen zu Geldbeiträgen 2c. zu gestatten, duch sei es unverwehrt, Gelder, die freiwillig und unaufgefordert Übergeben würden, anzunehmen und weiter zu befördern.“ :
Schleswig - Holstein. Schleswig, 25, Juli, Mittags
12 11hr. -(D, R.) In diesem Augenblicke findet cin furc{tbarer Kampf statt, der besonders auf dem linken Flügel im Gange ist. Seit 25 Uhr Morgens ununterbrochene heftige Kanonade. “ Die Dänen haben starken Verlust erlitten, besonders beim Moore von Lusbusch, wo die dänische Kavallerie feststedte. Die Bagage des
(Heneralstabs, die sich hierher zurückgezogen, geht eben wieder nach dem No1den. 3950 dänische Gefangene wurden gemacht. Willisen fommandirt im Centrum, Tann ien linken, Horst den rechten ¿Flugel.
ck5v eben gcht die Nachricht ein,
gel der Dänen durchbrochen.
Tann habe den rcchken Flü
Rêéndsburg, 29. Juli, Abends 10 Uhr. (D. R) Bis 10 111 Morgens war der Sieg aus Holsteins Seite; da wandte sich das Kriegsglücf. Um 25 Uhr Nachmittags war vas holsteinsch
Centrum durchbrochen, und die Holsteiner zogen sich nah dem bc fannten Sehstedt, 1 Meile nördlich von der Eider, zuru, Um &
Uhr Abends waren dänische Truppen bercits in der Stadt Schles= wig. Die Schanzen von Eckernförde sind desarmirt.
(D. R.) Gestern griffen die Dänen um Z
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Kiel, 26, Bull
Uhr Morgens unsere ganze Linie mit großer Uebermacht an und verdrängten sie Nachmittags aus den Positionen bei Jedstedt, Un sere Armce steht südlich von Schleswig, welches die Däncn un 8: Uhr Abends beseßt haben. Der Verlust auf beiden Seiten i groß. fangene. Die Armee schlug sich gut. Der Geist ist ungeschwäch{t. Es fehlt an Offizieren und Unteroffizieren. i i
MWillisen?s Hauptquartier ist Rendsburg. Wir machten 300 Ge-
—— Ueber den Kampf zwischen den schleswig-holsteinishen und den
dänischen Truppen enthalten hamburger Blätter folgende bis zum Öa Cl ich o S tehton + G I 25, Juli reihende Nachrichten :
Schleswig, 24. Juli. Abends. Diesen Morgen gegen 7
Uhr drang die dänische Avantgarde von Wanderup an der flens- burg - husumer Chaussce in südöstlicher Richtung gegen die Trene vor. Der Kampf wurde vom s{leswig - holstcinischen lsten Jáger- corps eröffnet, hien aber mehr eine bloße Rekoguoscirung zu sein als eine Sch{lacht werden zu wollen: ) F Mig / die shleswig - holsteinische Armee auf ter Chaussee nah Schleswig heftig an, taillone auf das ôte Jägercorps der Avantgarde warfen. Corps, sich zurüziehend, {lug sich heftig mit dem Feinde, bis ihm das 1sstte Bataillon unter lautem Gesange zur Hülfe eilte. | Der Feind wurde wieder zurückgedrängt, brachte aber jeßt Ar-
Bald nachher griff man aben von Flensburg Infanterie - Ba- A
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