1881 / 258 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 03 Nov 1881 18:00:01 GMT) scan diff

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Herzogthümer Bremen und Verden und des Lantes Hadeln zu Stade 600 #4, Museum für Kunst und Wissenschaft zu Hannover 7800 #, Architekten- und Ingenieur - Verein u Hannover 1200 #, zur Herausgabe des Sudendorf- Ten Urkundenrehts 630 #, Zoologisher Garten zu Hannover 900 Á#, Museumsvercin Osnabrück 600 X, zur Disposition des Ausschusses 2170 # Wie der Referent darlegt, habe man zur Vollendung des Sudendorfschen Werkes noh einmal den bisherigen Beitrag einttellen müssen, wogegen die 240 M, die bislang zur Herausgabe des Dr. Krâßscen Werkes über Geschihte und unstgeshihte des Bisthums Hildesheim aufgeführt seien, weggeblieben, da Dr. Krâß troß wiederholter Anmahnungen das Werk nit fördere. Schon in den legten Jahren seien keine Zahlungen auf dieses Werk angewiesen, der Betrag vielmehr angesammelt und belaufe sih jeßt auf ca. 2000 M

Die Spezialetats der drei Jrrenanstalten zu Hildesheim, Göttingen und Osnabrück wurden genehmigt. Für die Anstalt in Emden bestand bislang ein fester Zushuß von 3000 6 Es wurde beantragt, in diesem Budget den Zuschuß auf 5000 M zu erhöhen, aber dabei gleichzeitig folgenden An- trag anzunehmen :

„Der Provinzial-Landtag genehmigt die Erhöhung des Zuschusses für die Taubstummenanstalt zu Emden, erklärt sich auc damit ein- verstanden, daß dem Direktor und dem diesen vertretenden Lehrer das Recht der Pensionirung aus den Mitteln des ständischen Pensions- fonds nach Analogie der Bestimmungen des ständischen Pensions- reglements, sowie die Befugniß des Eintritts in die Provinzial- Wittwenkasse eingeräumt werde, unter den folgenden Be- dingungen: 1) das bisker von der Königlichen Landdrostei in Aurich wahrgenommene Aufsihtsreßht über die Taub- stummenanstalt geht auf die Organe der ständischen Verwaltung (Verwaltungsaus|chuß und Landesdireftorium) über ; 2) insofern nicht hon nah Maßgabe dieses Aufsichtsrehtes den ständishen Organen nachstehende Kompetenzen von selbst zustehen, werden dieselben auf jene (Verwaltungsausschuß und Landesdirektorium) ausdrücklih über- tragen: a. Bestätigung des Lehrplans der Taubstummenanstalt, bÞ. Genehmigung zur Anstellung der Lehrer bezw. Lehrerinnen der Taub- stummenanstalt, c. Genehmigung zur Aufnahme von Anleihen Sei- tens der Taubstummenanstalt und zur Verminderung ihres zinstra- genden Vermögensbestandes.“

Nach längerer Debatte wurde dieser Antrag genehmigt.

Von den Hebammenlehranstalten erhielten die zu Hannover 16 120 MÆ, die zu Celle 10454 M, die zu Osnabrück 9120 M, Beihülfe. Die Berathung über den Etat der landwirthschaft- lichen Lehranstalten wurde auf Mittwoch 12 Uhr vertagt.

Sachsen. Dresden, 3, November. Das „Dr. J.“ veröffentlicht heute folgendes Bulletin: Jm Laufe des gestri- gen Tages zeigte das Fieber niht unbeträhtlihe Shwankun- gen ; übrigens hat sich etwas Wesentliches im Befinden Jhrer Majestät der Königin nicht verändert.

Strehlen, 2. November 1881. Dr. Fiedler.

3. November. (W. T. B.) Offizielles Bulletin. Die Königin hat die Nacht gut geschlafen. Das Fieber hat etwas abgenommen.

Die am 6. September d. J. vertagte Ständekammer ist heute wieder zusammengetreten.

Vaden. Karlsruhe, 31. Oktober. (Cöln. Z.) Der Erbgroßherzog ist heute von Baden nah Potsdam abge- reist, um dort wieder seinen Dienst im 1. Garde-Regiment 3. F. anzutreten. Schon seit einiger Zeit weilt der Erbprinz von Hohenzollern hier an dem Krankenbette seines Sohnes, des rinzen Wilhelm, der von einem typhösen Fieber befallen, indessen in der Besserung ist. Der Prinz macht hier an der Friedrichsschule seine Studien, einer seiner Zeit für den Erb- grobherzog Friedrich gegründeten Lehranstalt, die zu der dem

lter des jungen Fürsten entsprehend-n Klasse des Gym- nasiums eine Parallelklasse bildete. Gegenwärtig besucht diese

. Schule, die von einer Anzahl junger Leute aus hiefiger Stadt

besucht wird, der zweite Sohn des Großherzogs. An Stelle des fkürzlih verstorbenen Präsidenten des Ober-Landea2gerichts, Obkircher, ist der Präsident des Landgerichts Karlsruhe, Serger, ernannt, sein Nachfolger wird Hr. Nicolai, Präsident des Landgerichts Mosbach.

2. Nov mber. (W. T. B.) Wie die „Karlsruher Zei- tung“ vernimmt, beabsichtigt die Regierung, den Landtag auf den 15. d. M. einzuberufen. Für den Fall, doß auch der Reichstag diesen Monat zusammentreten sollte, würde die Kammer nur die dungendsten Geschäfte erledigen, um im Januar ihre Thätigkeit wieder aufzunehmen.

Hessen. Darmstadt, 1. November. Der jährliche Zuschußbedarf des Staates zu den Realschulen des Landes beziffert si, wie die „Darmst. Z.“ meldet, nah dem Staatsbudget sür die Finanzperiode 1882—85 auf 142 725 M, also um 18735 F höher als in der vorigen Finanzperiode. Als Zuschußbedarf des Staates für die Gymnasien des Landes erscheint im neuen Staatsbudget die jährliche Summe von 128 260 M1, mithin 8960 #( mehr als in der laufenden Finanzperiode.

Sachsen-Weimar-Eisenah. Weimar, 1. November. (Dresd. J.) Der Rehnungéausschuß des Landta gs ist gestern jur Prüfung der Staatsrehnungen zusammengetreten. Seite

hôtigkeit wird eine kurze Unterbrechung erleiden durch den Landtag selbst, der sih in außerordentlicher Session über den Verkauf der thlüiringishen Eisenbahn zu äußern haben wird.

Schwarzburg - Sondershausen. 1. November. (Lpz. Z:g.) Der Fürst und die Fürstin haben sich auf einige Zeit nach Dessau begeben. Der Landtagsausschuß ift gestern hier zusammengetreten.

Bremen, 2. November. (Wes. Ztz.) Der theilt der Bürgerschaft mit, daß er ebenso wie im Jahre 1878 s auch jeyt außer Stande sieht, dem von der Bürgerschaft m März d. J. erneuerten Antrage wegen Uebertragung der | Strombauverwaltung auf die Deputation für Häfen und Eisenbahnen seine Zustimmung zu ertheilen. -— Der Senat ließ der Bürgerschast ferner einen Gesegentwurf über die Cte rannag des Grundeigenthums zugehen, welcher sich aufs Engste an das preußische Ges. § vom 11. Juni 1874 anlehnt, indem er dessen Prinzipien in Bremea einzu- führen empfiehlt und dessen Einzelbestimmungen nur insoweit modifizirt, als es die besonderen bremischen Verhältmsse er- fordern. Nur in dem einen wesentlicen Punkte weicht er | von dem preußischen Gesehe ab, daß er das Vorverfahren für die Fesislellung der Entschädigung nicht einer Verwaltungs- behörde, sondern dem Amtsgerichte liber weist,

Sondershausen,

Senat |

Oesterreich:Ungarn. Wien, 1. November. Der Kronprinz Rudolf und die Kronprinzessin Stephanie sind heute Nachmittags nach Prag, die Erzherzogin Gisela und ihr* Gemahl, der Herzog Leopold von Bayern, nah München abgereist. Der Herzog Lud- s in Bayern hat sih gestern Abend nah Gödöllö be- geben.

2. November. Die „Pol. Corr.“ meldet: Der italienische Botschafter in Wien, Graf Robilant erhielt gestern ein Tele- gramm des Königs Humbert, in welchem der König in den herzlihsten Ausdrücken seinen Dank für den hervorragenden An- theil des Grafen Rovilant an der Bewerkstelligung der Neisse nah Wien ausspricht, welche eben so sehr den Gefühlen des Kö- mgs und der Königin als denjenigen des italienishen Volkes entsprochen habe, welches allgemein der lebhaftesten Besriedi- gung über das Zustandekommen der Reise Ausdruck gebe.

_— (W. T. B.) Der Budgetaus\chuß der öster- reihishen Delegation genehmigte den Bericht Pleners über das Budget des Aeutern mit einigen von dem der- zeitigen Leiter des Ministeriums des Aeußern ge- wünschten Aenderungen und Ergänzungen. Der Bericht be- spricht die auswärtigen Angelegenheiten, erwähnt mit Be- friedigung des Besuches des Königs von Jtalien und sagt, daß die Danziger Entrevue als Ausdruck der friedlichen Ten- denzen Nußlands dargestellt wurde, nur sei zu wünschen, daß dieses Verhältniß sih gut einfüge in den Jnteresjenkreis der österreichis-deutshen Beziehungen. Czerkawsfi hatte die Streichung des leßteren Passus gewünsht. Der Aus- \huß verhandelte sodann über das Ordinarium des Heeres- budgets. Der Kriegs-Minister gab im Laufe der Debatte Aufklärungen über die Stellung des Generalstabs Chefs und sagte, daß demselben das Recht zustehe, über militärishe An- gelegenheiten dem Kaiser direkt zu referiren, daß aber alle Maßnahmen der Zustimmung des verantwortlichen Reichs- Kriegs-Ministers unterbreitet werden.

Aus Serajevo, 1. November, meldet der „Pest. L,“ : Das Amtsblatt publizirt einen Erlaß der Landesregierung, womit den Behörden in Bosnien und dex Herzegovina be: kannt gegeben wird, daß die Regierungen Rußlands, Frank- reichs und Ftaliens dem von der englischen und von der deut- schen Regierung gegebenen Beispiel nachkommend, nunmehr ebenfalls auf ihre Konsular-Jurisdiktion in Bosnien Und der Herzegowina verzihtet haben,

Großbritannien und Jrland. London, 1. No- .vember. (Allg. Corr.) Der „Morningpost“ zufolge sind der Premier, der Sprecher und der Sekretär des U nterhyauses eifrig mit der Ausarbeitung der neuen Geschäftsordnung des Hauses der Gemeinen beschäftigt, welche zum Beginn der nächsten Parlamentssession dem Hause zur Begutachtung resp. Annahme unterbreitet werden joll.

Der Prinz und die Prinzessin von Wales kehr- len gestern früh von Paris hierher zurü.

Londoner Blättern wird aus Durban der volle Wortlaut der Resolution des Volksraads von Transvaal, welhe die mit Großbritannien geschlossene Konvention bestätigt, übermittelt. Nach einem kurzen geschichtlihen Rück- blick au} die Unterhandlungen und Betheuerung der Friedens- liebe der Boeren fährt die Resolution fort: „Der Volksr12ad sieht ein, daß er durch dieselben Motive, welche das Trium- virat zwangen, die Konvention zu unterzeihnen, gezwunçen ijt, dieselbe zu ratifiziren. \ Diese Motive darf er ohne iraend welhen Vorbehalt der ganzen Welt verkün- digen. Sie mögen in zwei Worten konstatirt werder: Furcht vor neuem Blutvergießen zwischen Racen, die nh gegenseitig shäßen, und Furcht vor neuen Spaltungen zwischen den zwei Hauptvertre:e: n der weißen Race in Süt- ajrika, welche die gemeinsame Wohlfahrt sämmtlicher Stac: ten und Kolonien dort untergraben.“ Jm Hinweis auf dée erste holländishe Auswanderung in 1834 behauptet die Re- jolution, daß die einwandernden Farmer stets Geduld gez übt und Blutvergießen vermieden hätten, wolle, dem Wunsche der englischen Regierung gemäß, der Konvention eine praktische P. obe acwähren, wünsche aber fol- gende Aenderungen: „Anstatt der Leitung der auswärtigen Be- zichungen und derenÜUeberwachung sollte Seitens des Resi öenten, Vertreters des Suzeräns keineEinmischung in die Legislatur des Landes stattsinden, ohne daß mehr Gebiet genomnuen wird. Für das im Osten und Westen abzutretende Gebiet sollte England Entschadigung leisten. Die Schulden des Landes sollen von uns nur bezahlt werden, wenn dercn Eristenz geschlih erwiesen worden und dies-:lben geseßlich nothwzndige Ausgaben für das Land bildeten.

luste, die durch die Erfordernisse des Krieges gerechtfertigt sind. Bezüglich dieser Punkte wünschen wir die Antwort der eng- lishen Regierung.“

| am 31. Oktober der

| würden indessen Ende der Woche vertagt werden.

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Einer Meldung aus Bombay zufolge landete dasel5st | t neuernannte Gouverneurcx von Madras Grant Duff und wurde mit den üblichen Ehren- | bezeugungen empfangen.

3. November. (W. T. B.) Wie die „Times“ er- fährt, sind die Verhandlungen über den english-franzö- sishen Handelsvertrag nih¿ unterbrohen worden, sie

Frankreich. Paris, 1, November. (Fr. Corr.) Die Wahl des definitiven Vorstandes der Kammer wurde auf Donnerstag angesezt. Die Ernennung Henri BVrissons zum Präsidenten unterliegt keinem Zweifel. Eben- falls am Donnerstag Abend gedenken Hr. Jules Ferry und die anderen Minister und Unter-Staatssekretäre dem Präsi- denten der Republik ihre Entlassung zu überreichen.

Der neue französish-italienische Handelsvertrag wird morgen im Auswärtigen Amte unterzeichnet werden.

Aus Kairuan wird vom 28. Oktober gemeldet :

Peute srüh hat man vier eingeborene Couriere erschossen, welche überführt waren, die offiziellen Depeschen, statt sie an ibren Be- llümmungêort zu bringen, den Insurgenten ausgeliefert zu baben. Sie waren mit ganz zerrissenen Kleidern ins Lager zurüdckgekehrt und gaben vor, von dem Feinde angehalten und auêgeplündert worden zu sein; da fie aber ire Waffen behalten hatten, io \chöôpfte man Verdacht, und in einem gescickt geführten Verbör gestanden sie

Der Volksraad |

Drei Tage später, vom 31. Oktober, wird dem „Temps“ aus Tunis telegraphirt :

„Fin soeben vom Djerid eingetroffener Courier meldet, daß französische Truppen {on in Gafra stehen, wo sie von einem Theile der Hammama, die sih uns ergeben haben, freundlich aufgenommen worden wären. Die Uled-Said haben sich nach Süden geflüchtet und

loten sih an Ali Bey brieflih mit der Bitte um Aman gewendet aben.

__ Türkei. Konstantinopel, 2. November. (W. T. B.) Die zweite türktish-russische Konferenz beschäftigte sich mit der Höhe der Entschädigungssumme und mit den Garantien. Ein Beschluß wurde nit gefaßt, da die türki- schen Delegirten versprachen, in der nächsten Sitzung einen bündigeren Vorschlag zu unterbreiten. Der Botschafter Novi- foff erneuerte seine Erklärung, betreffend einen gleichzeitigen Abschluß des Arrangements mit den Bondholders und bezüg- lih der Kriegsentshädigung. Die türkischen Delegirten ver- sicherten, daß dieserhalb fein Anlaß zur Beunruhigung gege- ben sei, da die Verhandlungen mit den Bondholders in Folge des Beiramfestes unterbrochen würden.

Numänien. Bukarest, 2. November. (W. T. B.) Das Journal „Romanul“ bespricht die Aeußerungen des derzeiti- gen Leiters des Ministeriums des Aeußern in Wien, Sektionschefs Kallay, welche derselbe im Schooße der öster- reichischen Delegation über die Donaufrage gethan hat, un5 sagt: „Wir registrircn mit besonderer Freude, daß das Wiener Kabinet die Donausrage im Sinne des Berliner Ver- trages lösen will. Das wünschen auch wir; diese Lösung ist die einzige, welche alle legitimen Interessen befriedigt. Der Berliner Vertrag spricht von keiner anderen Konumission als von der europäischen und erkennt keiner anderen Autorität das Necht zu, die Freiheit der Donauschiffahrt bis Galaß zu garantiren. Wir können nur wünschen, daß Herr Kallay oder sein Nachfolger mit denselben JZdeen die dornige Donau- frage im Sinne des Berliner Vertrages lösen möge.“

Nr. 55 des Amtsblatts des Reichs-Postamts hat folgenden Inhalt: Verfügungen: vom 26. Oktober 1881: Er- öffnung der Eisenbahnstrecke Opladen—Werinelskirchen; vom 27. Of- tober: Eröffnung der Eisenbahnstree D. Crone—Schneidemühl vom 26, Oktober: Eröffnung der Eisenbahnstrecke Himmelvyforten— Curhaven; vom 25, Oktober: Eröffnung der Eisenbahnstrecke Buchs- weiler —Schweigbausen.

Nr. 20 des Marineverordnuagsblatts hat folgenden Inhalt : Krankenproviant an Bord. Nebenkosten bei Dienstreisen. Schiffsmatecialienverwaltung. Waschen wollener Bekleidungs- stückde. Personalveränderungen. Benachrichtigungen.

Neichstags - Angelegenhcitc:2,

In deu na „W. T. B.* in Nr. 255 des „Reichs-Anzeigers“ mitgetheilten Wahlresultaten is (Regierungsbezirk Arnsberg 1. Wahlkreis) der Kommerzien-Rath Kreutz in Siegen als zur Fortschrittspartei gchörend aufgeführt worden. Hr. Kreutz bezeichnet dies in einem an uns gerihteten Schreiben als unrichtig, da er zur Gruppe Völk gehört habe. (In dem amtlichen Verzeichniß in Nr. 256 des „R.-A.“ ist Hr. Kreutz als „liberal“ aufgeführt worden.)

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Handbuch des Feuerlös{- und Rettungswesenk® mit besonderer Berücksichtigung der Brandursachen und der baulichen Verhältnisse, fowie der neuesten Apparate und Erfindungen. Für Negie- rungébeainte, Gemeindebehörden, Feuerwehr-Kommandos, andwirthe, Hausbesißer 2c., bearbeitet von W. Doehring, Königlicher Negie- rungs-Baumeister in Berlin, Nebst einem Atlas von 103 Tafeln. Verlag von Paul Parey. Preis (nebst Atlas) 20 (4

shnelle und reibe Entwicklung der Tecbnik im lezten Dezennium hat es gefügt, daß auch dem Feuerlös{wesen neue Gebiete durch eigenartige und im hohen Grade inter- essante Konstruktionen erobert wurden, diz: gleibwohl nit ¡u jener allgemeinen Verbreitung gelangt sind, welhe für ein nutbrin- gendes Wirken erwünscht ersheint. Eine Fülle von neuen Löscb-

Berlin.

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| Gange der Tagesliteratur zu

| wirkli

Í Entschädigung solle sür | unrccht erlittene Verluste gezah!t werden, aber niht fü: Ver- |

| die Herausgabe des Buches erreiht werden.

¡ allein sid ein geordnetes Löschwesen erbebt

| Ausführlihkeit behandeln.

die Wahrheit. Es gilt nahezu für gewiß, daß sämmtliche Truppen ziemli lange hier verweilen werden. Her Gouverneur der Stadt Mohammed-el-Mrabeff zeigt den übelsten Willer, und seine Svm- | pathien für die Aufrührer sind notorisch: auc ift davon die Rede, | daß der General Etienne an seiner Statt zum Gouverneur ernannt | werden soll. Nach der Schätzung der in Kairuan wohnhaften Algerier | beläuft sich die Zahl der Zlaß, der Uled-Said und sonstigen Stämme, welche die Stadt vor deri (Ciatreffea der Franzosen um agerten, 1eds- cder siedbentausend Mann. weggejogen sind.

L auf | Man glaubt nicht, daf sie weit |

F

mascbinen, Leitern, Rettungs- und Alarmapparaten ist für die Löscb- tehnik gewonnen worden, die selbst dem Fachmanne kaum hinreichend bekannt sein dürften. Zwar wurde manche \innreice Konstruktion, manche gelungene Neuerung in der periodiscben Literatur des Lös wesens oder in Brochüren besprochen, obne daß sie bei dem raschen

i bleibender Geltung zu gelangen ver- Hierzu bedurfte es eines Sammelwerles, in dem das Bedeutende und Vortrefflibe von dem Unvollendeten oder über Gebühr Geschäßten zu sidten war, in dem die Elemente einer Masse flüchtig vorübergehender Schriften konzentrirt und verbunden wieder auftauhten und so der Fachwißenschaft wie der Allgemeinheit echalten blieben. Diesem Bedürfnisse suct das vor liegende Werk abzuhelfen. Aber noch ein zweites Ziel dürfte dur Klare Erkenntniß der ursäcblihen Umstände bei allen Schadenfeuern, richtige Grundsätze bei Ablöfscben in physikalischer, taktisber, besonders aber in bau- tebniscer Hinsicht das sind die Fundamente, auf denen einzig und Gerade für den Feuer- bautechnisde Kenntnisse unerläßlib, damit niht vnwichtige Konstruktionsthcile gelös{t werden, während man verbindende oder stütende Haupttheile abbrennen läßt und so den Einsturz des Gebäudes oder doch cine unerwartete Verbreitung der Feuersbrunst berbcisübrt, Der Verfasser batte cine große Masse von Material zu überwältigen, denn sein Werk dürfte dur die Art der Bearbeituag, durch die Ausführlikeit der dur zahlreiche Tafeln erläuterten Darstellung auch der Allgemeinheit von nachaltigem Nutven sein, und niht nur engeren Facbkreisen zu Gute kommen. Zu diesem Zwecke war aub manches \{heinbar gar nit zur Sache Gehörige, s{einbar Ueberflüssige am Plate, das sich bei näherer Be- trabtung aber von niht zu untershäßender Bedeutung cr- weist. Hierher zählt die Sammlung von feucrbaupolizei- liden Bestimmungen, neueren und au“ älteren Datums, die ausgedehnte Behandlung der Brandursaben und der ge- s{ihtliden und physikalishen Erscheinuns des Feuers, sodann die Auswahl der Tafeln, von denen ja mancde auf den ersten Blick nur in loser Beziebung zum Löschwesen zu stehen scheinen, andere wieder besondere Theile der Löschtechnik mit anscheinend unverbältnifimäßiger Dieses scheinbare Unwesentliche erweist sich jedo, um das Löschwesen nah den verschiedensten Richtunzen svste- matisch zu behandeln, als erbeblib, Denn dur diese Ausfübrlich-

mochte.

wehrmann sind

| feit bat das Werk au in ferner liegenden Gegenständen gleichen

Werth für den Löschtechniker wie für den cinfahen Wehrmann, für den Polizei- wie für den organisirenden Konmunalbeamten., für die leitende Behörde, wie für den Fabrikanten und sür die Feuerasekuranz gewonnen. Allen wird das Buch ein Nacbscblagebuh sein. gewisser- maßen ein Compendium in allen Angelegenbeiten des Feuersckhutieck. Die in dem zum Werke gehörenden Atlas gegebenen Tafeln bieten eine reiche bildliche Veranschaulicbung aller bedeutenden und carafkteristischen, das Feuerlöschwesen betreffenden Konstruktionen untd Gegenftände Bei der großen Anzabl und Verscbiedenbeit der meist recht fomplizirtea Zeichnungen sind bei der Ausführung derselben erheblide Sc{bwierigkeiten überwunden.

So dürfte dieses Sammelwerk allen Ansprüchen an ein forgfältiges und ausführlihes Handbuch des Feuershutes genügen, um si viele Freunde erwerben und die Blicke weiterer Kreise auf das Lösch- wesen lenkend neues Interesse zu wecken für Bestrebungen, die ein s{öner Ausdruck sind wahrer Humanität. Nicht unerwähnt darf auch bleiben, daß die Vetlagsbuhbandlung E Ee gescbeut hat zur würdigen iejes umfangreichen Buches. E Ders P L iusse a das „Handbuch des Feuerlösch- und Rettungswesens“ hat der Verfasser als Ergänzung des Hauptwerkes in einem besonderen Bande „Das Feuerlöschwesen Berlins behandelt und in demselben Verlage herausgegeben. Die Berliner Feuerwehr darf sih rühmen, sih zu einem Musterinstitut entwickelt zu haben. Darum is denn auch die Darstellung der Entwickelungs- geschihte der Berliner Feuerwehr ganz besonders geeignet, auch andern Kommunen den richtigen Weg zu weisen, und eine Grundlage für eine weitere fystematishe Entwickelung ihrer Feuerlöschanstalten zu bilden. Wobl haben die eingreifenden Verbesserungen des Löschwesens in neuester Zeit eine ausgebreitete Literatur über das Allgemeine der Feuerlöschtechnik theils in beson- deren Werken, theils in Fachschriften entstehen lassen, hingegen dürfte das Individuelle einzelner Organisationen, wie die der Stadt Berlin, troy vieler lehrreichen Momente bisher noch nit volle Berücksichti- gung gefunden haben. Der Verfasser hat nun in der vorliegenden Arbeit ein populäres Buch geliefert, das nicht allein für den Feuer- wehrmann, sondern auch für den Laien verständlih und nußbringend zu sein wohl geeignet ist. Anerkennenswerth ist, daß, um das Berliner Löschwesen in seiner Entwicklung aus kleinen Anfängen anschaulich darzustellen, im Texte wie auf den diesem Bande beigefügten trefflichen 22 Lafeln auch die Geschicbte gebührend berücksichtigt worden ist. In einer ausführlichen Chronik früherer in Beziehung zum Löschwesen stehenden Zustände Berlins durften auch solche dem eigentlichen Löschwesen ferner liegende Gegenstände behandelnden Dar- stellungen nicht fehlen. -— Der Preis dieses Ergänzungsbandes beträgt 10 M. L : : —Geschihtsblätter für Stadt und Land Magdeburg. Mittheilungen des Vereins für Geschichte und Alterthums- kunde des Herzogthums und Erzstifts Magdeburg. XVI. Jahrgang 1881. 3. Heft. (Mit einer lithographbishen Bei- lage.) Herauêgegeben vom Vorstande des Magdeburgischen Geschichts- vereins. Magdeburg, Verlag der Schäferschen Bucbhandlung (A. Nüdi- ger). In dem vorliegenden Heft der Zeitschrift seßt Ph. Wegener seine fkulturgeschichtlih werthvollen Aufzeichnungen über den „Aber- glauben des Magdeburger Landes“, die er aus dem Volksmunde gesam- melt hat, fort. Dann giebt Dr. G. Hertel ein Verzeichniß der Magde- burger Schultheißen, Schöffen und Rathmänner, welches für die Familiengeschibte von Werth ist, und darauf folgt sodann eine wei- tere Fortsetzung der Beiträge zur Geschichte der Bucbdruckerkunst in Magdeburg, vom Dber-Lehrer Friedrih Hülste. Unter den diesmal verzeichneten Werken ist von Interesse: „ein lieblich vnd nußbarlich spiel von dem Patriarchen Jacob vnd seinea zwelff Sönen aus dem ersten Buch Mosi gezogen, vnd zu Magdeburg auff dem Schütßenhoff im 1535, jar gehalten. Dabey ein kurt vnd seer schön spiel von der Susanna, jetund erst gedruckt.“ Daß das erstgenannte Spiel zuerst vor dem Rathe der Stadr auf dem Rathhauje aufgeführt worden ist, ergiebt - der Prolog, welcher , wörtlich mitgetheilt wird. Aus demselben Jahre datirt ein ähnliches „Spiel“, welchem die Geschichte der Esther zu Grunde liegt, und dessen Verfasser ein Magdeburger Bürger (Valten Voit) ift, der dazu, wie er selbst in der Vorrede sagt, dur die Aufführung jenes Spiels von Jakob und seinen Söhnen angeregt wurde. Weiter werden eine Verdeutschung der Aulularia des Plautus von Jachim Graff von Zwickau und mehrere Ausgaben einer niederdeutswen Schrift „Van den Korn Köpers“ (den Kornaufkäufern, die sich auf Kosten der Armen dur künstliche Vertheuerung des Getreides bereichern) erwähnt, Diese seien, heißt es darin, „viel ärger als die gemeinen Diebe, die man an den lichten Galgen hänget; sie sündigten nicht nur gegen das siebente, sondern auch gegen das fünfte Gebot und gehörten niht nur in die Kategorie der Diebe, Räuber und Kircheneinbrecher, sondern auc der Mörder“. Besonders interessant ist cin von Dr. G. Hertel verfaßter Bericht über die gelegentlih eines Neubaues am Breiten Wege in Magde- burg wieder aufgedeckten Wandmalereien, welche offenbar dem beim Erande von 1631 vershütteten Kühleweinschen Weinkeller angehörten. D'eselben sind nebst den Sprüchen auf einer beigegebenen Tafel in farbiger Lithographie nach einer Skizze des Malers O hnesorge reproduzirt. In den Misceellen untersucht Pfarrer Kawerau die Frage: wer die „Nullbrüder“ gewesen seien, bei welchen Luthec als 13 jähriger Knabe in Magdeburg in die Schule gegangen, und gelangt zu dem Resultat, daß es die nahmals so berühmt gewordene Stadtschule gewesen sein müsse, an welcher damals einzelne „Brüder des gemeinsamen Lebens“ (,„Nullbrüder“ war Spott name für Laienbrüder oder Mönche überhaupt) unterrichteten. Ferner wird u. A. aus einer Chronik des 17. Jahrhuaderts eine Beschreibung der Fahnen der 9 Stadtviertel Magdeburgs mitgetheilt, um welcbe sh die Bürgerschaft niht nuc in Kriegszeiten, sondern

auch bei Festlichkeiten zu schaaren pflegte, wie z. B. bei der Huldigung des |

Administrators ‘August von Sachsen im Jahre 1666. Außerdem ist in diesem Heft das Protokoll der am 14, März d J. in Magdeburg abgehaltenen 7. Sitzung der Historishen Kommission der Provinz Sachsen abgedrudckt.

Gewerbe und Handel.

Nach amtlicber Mittheilung aus Konstantinopel hat die türkische |

Regierung bis auf Weiteres cin Korn-Ausfuhrverbot für die Sandschaks Janina, Prevesa und Arg yro Castro, mit Aus- nahme von Berat, erlassen. Das Verbot gilt vom Tage der Ver-

der vorher kontraftlih abgesclossenen Lieferungen, zu deren Ausfuhr eine Frist vou 14 Tagen bewilligt worden ist.

Die 21, v. Mts. datirten Wochenbericht über die allgemeine Ge- schâftälage folgendermaßen: Die zwei Faktoren, denen wir in unserem jüngsten Referat einen günstigen Einfluß auf die allgemeine Gescbäftslage prognosftizirt, haben seitdem an Kraft gewonnen. Der Geldstand erfreut si einer weiteren, an Abundanz grenzenden Willigkeit, die Produktenspekulation ist ibrem Erlöschen um einen großen Schritt näher gerült, und wenn aub die Wirkungen sib noch nicht in erwünsbtem Maße ausgedrückt haben , so sieht sih doch der Exporthandel mindestens theilweise von den Fesseln efreit, die seine Entwickelung während der leßten Monate gehemmt hatten, Das Geschäft am Waaren- und Produktenmarkt

ist zwar immer noch rubig, aber im Ganzen genommen doch ziemli |

befriedigend. Dadur, daß die Spekulation in Brodstoffen, nament- wieder etmas mehr gethan werden. Getreidefraten baben hiervon jedo bis jeyt wenig profitirt und sind für volle Ladungen nur 5 Fahrzeuge gechartert worden.

fest à 114 e, für middling upland; in Terminen nahm das Geschäft einen stillen Verlanf. Der Markt für Rohbzucker verkchrte in ruhiger, aber fester Haltung. Rio-Kaffeces waren flau und niedriger, ost- und westindishe Sorten begegneten nur schr beschränkter Frage. Terventinôl sowie Harz waren fest und letiteres am Schbluß steigend. Raff. Petroleum flau und nominell. Sch{malz und Speck hatten stilles Geschäft, Rindfleish war fest, Sc{hweinefleisch und Talg da- gegen flau. Der Hopfenmarkt war ruhiger. Für fremde Ma- nufakturwaaren ist die Saison als nahezu gescchlossen zu betrach- ten. Der Import fremder Webstoffe beträgt für die beute beendete Woche 2299234 Doll. gegen 1 837 288 Doll, in der PVarallelwoce des Vorjahres. Verkehrs-Anstalten.

Uecker die Acbal-Teke-Eisenba hn wird der „St. Petersb zig.“ geschrieben: Unsere neue Eisenba/ n, welche hie und da an Wassermangel zu leiden hat einer übrigens gewöhnlichen Erschci- nung in Sandwüsten hat ibre Lokomotiven biêhec mit Holz ge- beizi, obgleich sie durch cin an

| rang von Kohlen,

| begleitet

| die Kettenscbiffahrt

«New-Yorker Hdls.-Ztg.“ äußert sich{ in ihrem vom | len, daß die böhmische Elbe in Uebereinstimmung mit der besser or- | rigirten sächsisden Stiecke gebracht werden soll. Was die Fortfübrang | von Bauten betrifft, so ist bei den Moorkanälen eine Verbindung | mit den holländishen Kanälen erreiht worden; für die Vorarbeiten | zum Stecknitzkanal wurden 24000 # bewilligt. Von den gcoßen

| Vorarbeiten zur

Petroleuafrachten sind unverändert. | Baumwolle in disponibler Waore war mäßig animirt und am S{bluß |

| Was den

Naphtha reiches Gebiet führt, Jett !

wird zur Versorgung der Linie mit Naphtha eine Pferdebahn von der Station „Bula-Ischein“ zum Naphthaberge angelegt, welche 60 Werst lang sein wird. Diese Bahn ist nicht sowohl des Naphtha- tranéports halber von Wichtigkeit, da das Erdöl viel bequemer dur Röhren geleitet werden könnte, als vielmehr weil die Gewinnung desselben und die Verarbeitung sehr erleichtert wird, da vermittelst der Pferdebahn alle dazu erforderlihen Gegenstände mit Leichtigkeit zu den Quellen geschafft werden können. Von Wichtigkeit ist diefer Umstand nicht nur für die Staatsbahn, sondern auch für Privat- unternehmer, I M letzter Zeit Lust zeigen, Landstrecken im Naphthagebiet zu erstehen. i ; e 2 Moventber: Heute Morgen 9 Uhr 50 Minuten ift

der erste direkte Zug von Airolo in Göscenen angelangt. Die Fahrt dauerte 50 Minuten. 100 Perfonen haben daran theil- genommen.

Southampton, 2. November. (W. T. B.) Der Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Rhein“ ift hier eingetroffen.

Plymouth, 1. November. (W. T. B.) Der Hamburger Postdampfer „Herder“ ist hier eingetroffen.

Berlin, 3. November 1881.

Postsreimarken sollen jeßt auch in England zur Frankirung der Telegramme zugelassen werden ; ferner ist bestimmt, daß franfirte Telegramme in die B rieffkasten gelegt werden können und dann der nächsten Telegraphen- Betriebsstelle zur Beförderung zugeführt werden. N

Die englischen Zeitungen zollen è em General-Postmeister für diese Anordnung besondere Anerkennung und rühmen die dadur von ihm bewiesene. Einsicht. i é

«Jn Deutschland besteht die gleiche Einrichtung schon seit 6 Jahren und noch in weiterem Umfange, da hier auch die Briefkasten der Eisenbahn-Postwagen zur Aufgabe von Tele- grammen benußt werden können.

Wie sehr der Nohrpostverkehr zunimmt, erhellt daraus, daß die Besammtzahl der in der Zeit vom April bis einschl. September d. J. im Stadtverkehr Beriins veförderten Rohrpostbriefe 233 920 Stück betragen hat, gegen 252 874 Stück im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Jm Okiover d. F. allein sind 54385 Stück befördert worden, worunier eine große Zahl aus Anlaß der Wahlen abgesandter Rohrpostbriefe sich befunden hat.

In der gestrigen Situng der «Brandenburgischen Pro- vinzial-Synode referirte nach Erledigung des Berichts des Rechnung82ausschusses der Synodale Kammergerichts-Nath Schroeder (Berlin) über das Proponendum des Königlichen Konsistoriums wegen Anlegung und Fortführung von Lagerbüchern über das Vermögen der Kirchen und kirchlichen Stiftungen für den Regierungsbezirk Frank- furt a./O. und die Stadt Berlin. Nach längerer Debatte wurde bee chlossen, die Angelegenheit einer Kommisston zu überweisen. Der Synodale Geheime ODber-Regierungs-Nath v. Bötticher (Berlin) re- ferirte hierauf über das Promemoria des Königlichen Konsistoriums, betreffend die Vorlagen für ten Pensionsfonds der evangelischen Landeskirche. Auch diese Angelegenheit wurde einer Kommission über- wiesen.

Der Ausschuß des Centralvereins zur Hebung der deutschen Fluß- uny» Kanalschiffahrt trat gestern Abend zu seiner ersten Sitzung nach den Sommerserien zusammen. Nach den geschäftlihen Mittheilungen wurde der bisherige Vorstand durch Afkklamation wiedergewählt. Den ersten Vortrag hielt Hr. Dr. Renßsch über „wichtige Greignisse auf dem Gebiete der Binnenschiff- fahrt während der Sommermonate 1881“. Die Resultate der Binuen- \chiffahrt können in diesem Sommer als recht günstige bezeichnet werden, weil eineêtheils da# Fahrwasser dur den zahlreihen Regen ein ungewöhnliches gutes war, anderntheils sich* ein Heben aller in- dustrieellen Thäâtigkeitsich bemerkbar gemacht hat. So konnte die S ciffab ct mit der Eisenbaha eine gute Konkurrenz aushalten in der Beförde- Holz, Getre.de, Steinen und böhmischen Zucker. Der Kohlentransport auf dem Rhein ist in erheblichem Steigen be-

griffen; es haben sich dort neue Absatzgebiete eröffnet, wie denn jetzt j | die Gelsenfirhener Kohle

per Eisenbahn nab Hamburg und von dort zu Waßer nach Berlin gesandt wird. Auch der Absatz zur Sce

| über die Niederlande hot sich gehoben. Wenn die Bestrebungen, den Rhein

bis Cöln für Scescbiffe fahrbar zu macben, noch von keinem Erfolge gewesen ist, so haben doch geeignet gebaute, mit Koblen beladene Schiffe den Weg von Ruhrort bis Sczweden zurückgelegt und in Holz cine lohnende Rüdlfracht gefunden. Auch bei der böhmischen Braunkohle ist ein Aufschwung bemerkbar, der Import

| beträgt jeßt 20 Millionen Centner gegen 7 Millionen vor 10 Jahren, ! Die Resultate der Schiffahrtägesellshaften waren meistens gute, so

weit die letzteren mit der Technik fortgeschritten sind. Namentlich hat | befriedigende Resultate ergeben und die An- griffe widerlegt, die gegen sie gerihtet wurden. Sie auf der Donau einzuführen, haben sich m Um unv Wien Vercine gebildet, doch findet in maßgebenden Kreisen das Projekt wenig Zustimmung, für die Vder will eine Gesellscbaft

j : . A ? Ero his E anth o A (Te1- öffentli j on | die Kette, cine andere das Seil einführen; die Sympathien des Cen öffentliwung an, doch sollen Ausnahmen gemacht werden zu Gunsten | H! Rel x s

tralvereins gehören der Kette, Von der preußisben Regierung ift für die Strôme viel ge‘ch{ehen; die Mittel zu ihrer Korrektion si id in ausreihender Weise bewilligt. Von außerhalb Preußen ift mitzutbei-

Kanälen sind für den Rhein - Weser - Elbkanal die Streckde Rhein-Weser endgültig festgestellt, und es handelt sich nur noch um die definitiven Bestimmungen über * die Heranzichung dec Adjazenten zu den Kosten; bei der Strecke Weser-Elbe steht die Frage, wo der Kanal in der Gegend von Magdeburg münden soll, noch aus.

projektirten

Laufe des Winters geliefert wird. Die Vorarbeiten zum Elb-Spree-

| Pan ind bia in ibce Einzelnhei olle: d die Vorlage be- lid in Weiien und Mais, eiwas nacbgelassen hat, fonnte für Ervort | fanal sind bis în ibre Einzelnheiten vollendet, und die #_

! findet sich im Ministerium.

Die Verhältnisse des Rhein-Maaskanals iind in Folge der ablehnenden Haltung der niederländischen Regieruñg

Ueber den Oder-Spreekanal | hat die Regierung eine Rentabilitätéberebnung gewünschbt, die im |

In der statutenmäßigen Generalversammlung der Mit- glieder des Kunstgewerbe-Museums zu Berlin, die am 29, v. M. und zwar zum ersten Mal im Hörsaal des neuen Hauses unter dem Vorsitz des Ministerial-Direktors Greiff stattfand, wurden nah Erstattung des Jahresberichts durch den Direktor der Sammlung Professor Dr. Lessing die ausscheidenden Vorstandsmit- glieder Gewerberath von Stülpnage!, Bildhauer Sußmann-Hellborn, Geheimer Regierungs-Rath Dr. Wehrenpfennig und Fabrikbesißer Dr. M. Weigert, sowie als Mitglied des Prüfung8auëschusses Hr. A. Leo und als Stellvertreter desselben Hr. F. Reichenheim durch Afklama- tion wiedergewählt. Der Bericht über das abgelaufene Jahr durftemit freu- diger Genugthuung auf die Vollendung des für das Museum errichteten 1110- numentalen Gebäudes und auf den damit bezeichneten wichtigen Abschnitt in der Geschichte des Instituts hinweisen, um nach einem kurzen Rückblick auf die unscheinbaren Anfänge, aus denen es zu seiner jetzigen Bedeutung emporgewachsen ist, in großen Zügen die Gliederung des neuen Hauses zu s{ildern. Von den stattlichen Räumen desselben sind die des zweiten, sowie die der Nordfront des ersten Stockwerks der Unterrichtsanstalt zugewiesen. Die Nordfront des Erdgeschosses nebst den anstoßenden Theilen der beiden Seitenfronten werden nach Osten hin von der Verwaltung, nah Westen von der Bibliothek mit ihrem ansehnlicben ‘Lesesaal eingenommen. In den gesammten übrigen Sâlen des Erdgeschosses und der ersten Etage, sowie in den Galerien des großen, durch zwei Stockwerke hindurchreichenden mittleren Lichthofes endlich vermag sih die Sammlung nach allen Seiten hin frei zu entfalten und in einem zwecentsprehend eingeridch- teten Zimmer auch die in ihrem Reichthum bisher nur Wenigen bekannte Abtheilung der Textilindustrie in einer den Kupferstich- fabineten ähnlichen Aufstellung dem bequemen Studium zugängig zu machen. Ein für vorübergehende Auzëstellungen bestimmter großer Saal ist bis zur Vollendung des benachbarten Neubaues des ethno- logishen Museums der Schliemannshen Sammlung einge- räumt; dem ihn zugedachten Zweck wird dafür bis auf Weiteres der große Lichthof dienen, in welchem zunächst die mehrfach erwähnte, mit allem Zubehör von Apparaten und Katalogen in Begleitung von Beamten des South-Kensington-Museums aus England hergesandte indische Sammlung ihren Platz findet, um gleih- zeitig mit dem Museum am 21. November eröffnet zu werden. Die Vorbereitungen für den Umzug in E neue Gebäude und die jeßt abgeschlossene Bewerkstelligung desselben haben die Thätigkeit des Mujteums während des abgelaufenen Jahres in erster Linie beansprucht. Eine wesentlihe Aenderung in den Verhältnissen des Insflituts ist währenddessen nicht eingetreten. Der Königlichen Staatsregierung hat es außer dem regelmäßigen Zuschuß von 120000 46 und der Gewährung von Stipendien an durchschnittlich 14 Scbüler der Unterrichts8anstalt im Gesammtbetrage von rund 10000 4 eine Reihe werthvoller Ueberweisungen, darunter auch eine statlliche Kollek- tion im Auftrage der Regierung in Italien und in Athen erworbener Gypsabgüsse, zu danken. Die Erträge der städtischen Friedrich-Wil- helms-Stiftung, die von 1882 an ausf\{ließlich für Sammlungsan- käufe Verwkndung finden werden, sind auf etwas über 15 000 M ge- stiegen. Die Zahl der Jahresmitglieder hat sih in olge der Erhö- hung! Der Saar due U 220 mit Beiträgen von zusammen 4338 # vermindert; die der 119 ständigen Mit- glieder ist unoerändert geblieben. Aus den etatsmäßig zur Verfügung stehenden Mitteln hat das Museum für die Ver- mehrung der Sammlung in fast sämmtlichen Abtheilungen derselben 23 000 M, auf die der Gipéabgüsse, für die der bisherige Raum außer- ordentlich beschränkt war, nur etwa 300 , auf die der Bibliothek 1600 verwendet, wozu 700 S. für weitere Original-Aufnahmen funstgewerblicher Gegenstände hinzukommen. Die Unterrichtsanstalt verabfolgte an durcbschnittlih 460 Schüler pro Quartal im Laufe des Schuljahres zusammen 2212 Karten gegen Zahlung von rund 17500 Æ, denen an Unterrichtskosten rund 48000 M. gegenüberstehen. In der Abgabe von Gipêabgüssen und Pho- tographieen kfunstgewerbliwer Gegenstände , sowie in dex mit der Permanenten Bauausftellung gemeinsam durchgeführten Ver- anstaltung der Weihnachtsmesse und der alljährlichen kunstgewerb- lichen Konkurrenz, für die diesmal 6 Aufgaben mit Preisen von zu- sammen 4600 H. ausgeschrieben wurden, hat das Museum seine ge- wohnte Thätigkeit nah außen hin unverändert fortgesetzt. Einen \{weren Verlust endlich beklagt es in dem Tod zweier seiner verdien- testen Vorstandsmitglieder, des Professors Gropius und des Kozn- merzienraths Vollzold, von denen Ersterer, der Erbauer des neuen Hauses, dem Museum seit seiner Begründung im Jahre 1867 ange- hörte.

Die 1I1. Ausstellung des Vereins „Ornis* wird morgen in der Kaisergallerie eröffnet werden. Sowobl in der Gesammtheit der vorhandenen Eremplare wie in der Schönheit und Seltenheit des Vorgeführten übertrifft diese 111. Auéstellung die vorangegangenen bei Weiteinz; mancbe Vögel, die vor Kurzem erst eingeführt waren, werden jeßt s{on keineswegs mehr zu den seltensten gezählt. Ganz besonders lehrreih ist die gegenwärtige Ausstellung insofern, als sie uns Beweise liefert für Annahmen und Behauptungen, welche bisher vielfa bestritten wurden. Zunächst hat sie mebrere Nogelarten aufzuweisen, welhe kaum bekannt oder doch nur oberflählid beschrieben waren, so den Keilshwanszlori vom Louisiada - Archipel, den Diadem-Papageifink. Den Gianzpunkt der Ausstellung bildet die große Vogelstube, die von Dr. Carl Nuß u. A. aufgebaut, sich glei links am Eingange des Saales | befindet. Die erste Abtheilung derselben soll eine Webervogelfamilie veranschaulihen. Nebenbei birgt sie ein Paar besonders \chöne Plattschweifsittiche, Lasurmeisen, einige Pärchen kleiner Wachteln, Sonnenvögel und außerdem vicle kleinere afrikaniswe und in- dische Vêgel. Die zweite Abtbeilung ift für einbeimische kerbtbier- fressende Vögel oder Weichfutterfresser. Unter den Papageien, die durch viele und s{chône Eremplare vertreten sind, zeichnet si vor Allem durch seine Sprechfertigkeit der von C. Pleßner ausgestellte Graurxapagei aus, dec einen Werth von 100) Æ repräsentirt. Jn besonders seltenen Eremplaren sind aub Zwergpapageien autgestellt. Durch ihre Pracht entzücken dann vor Allem die Loris. Die \oge- nannten Eroten find in sehr großer Anzabl eintescickt, unter ihnen, wie son erwähnt, solcbe, die noch nie bier gezeigt wurden ; Kanarien sind sehr zahlrei und von seltenen Stämmen, unter ibaen aub wieder englishe Farbenkanarien. Hervorragende Beachtung ver- dienen die einheimischen Jnsektenfcesser , die gleih rei arf keiner Auëstellung vorher erschienen sind. Eine interessante Spejzial- auéstellung hat der Vercin für Brieftaubenzut „Pfeil“ veranstaltet. Er lat u. A. scine sammtlicven Preisvögel ausgestellt, Inêgesammt fükrt uns diese 111, Auéstellung aiht weniger als 2020 einzelne Erem- plare vor. Käfice und andere Hülfêmittel sowie wissenschaftlicbe Erscheinungen sind=wie immer zahlrei vertreter. Die interessante Avéstellung wird Tum 8. d. M. geëffuet sein.

keine günstigen. Dagegen sind die Schwierigkeiten zur Beschaffung

des Geldes für den Berlin-Rostocker Kanal gehoben, und man crwar-

tet nach einigen Vorarbeiten die Zustimmung des Minister:ums. Nordostseekanal, Projekt Dahlstrôm, l S die Kapitalbeshaffung gesichert und es werden noch mit der Regierung wegen des Zuschusses für den Mehraufwand für Marinezwecke ver- handelt, Neue Projekte für Kanäle sind nur zwei klcine vorhanden. Zum Schlusse erwäbnte Redner kurz die entsprechenden Ercignitse in in reit (Donaue-Moldau-Elbe-Kanal), Rußland (Düna-Dniepr), olland, Franfreich und Nordamerika. Dea zweiten Vortr telt Hr. Prof. Sclichting über den Antrag des Ausschusses des ôsterreibisben Abgeordnetenhauses vom 31. Mai d. J., dic An- lage einer Wasserstraße von der Donau bei Wien bis zur Oder bei Oderberg betreffend. Nah des Redners Auéführungen sind die in dem Ausschusse aber noch nit vom Abgeordnetenhause ange- nommenen Dimensionen für den Kanal böôcbst ungenügend für diese Hauptwverkehrstraße und können auf die deutsde Schiffahrt nur \{chä- digend einwirken. Der Verein {loß \sich den Ausführungen an und beabsichtigt, so viel in seinen Kräften stebt, der drohenden Gefahr vorzubeugen.

Vortrag

betrifft, so ist |

Kopenhagen, 31. Oktober. (Hamb. Corr.) Der Premier- | Lieutenant der Marine A. Hovgaard, der bekannte Theil- nehmer an der Nordenskjöldshen Vega-Erpedition, macht den Versuch, cine Erpedition zu dem Zwecke ausgerüstet zu erhalten, Bennets vers{wundenes Erpeditionsshiff „Jeannette“ aufzusuchen. Hr. Hovgaard gedenkt denselben Weg zu segeln, den die „Vega“ nahm, und will der praktishen Beweis liefern, daß das Karische Meer was Mancbe bezweifeln vollständig s{iffbar ist, falls das Untere nebmen mit der nothweudigen Versicht ausgeführt wird. Er will am Kap Tscbeljuskin überwintern und dert melteorologisbe und andere wissenscbaftlide Obscrvationen anstellen. Licutenant Hovgaard sind bercits aus Dänemark nicht unbedeutende Beiträge zur Verfügung gestellt worden, und er gedenkt, sih aub an den Auss-nder der „Jeannette“, den Herausgeber des „Newvork Herald“, Hrn. Benwnett, zu wenden.

Im Belle-Alliance-Theater ging Michael Klapps Lust- spiel „Rosenkcanz und Güldenstern“ gestern vor autverkauftem Hause zum ersten Male in Scene und ereang hier, wie seiner Zeit im Wallner-Theater, cinen glänzenden Erfolge.

Af