1881 / 275 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 23 Nov 1881 18:00:01 GMT) scan diff

sowohl die beiden Hauptkirhen: der gothishe Bau der St. Blasius- kirbe (begonnen zu Ende des 13. Jahrhunderts) und der ebenfalls g Pracbtbau der neustädtishen Pfarr- (St. Marien-) Kirche aus dem Anfang des 14. Jahrhunderts), wie die zahlreichen anderen Kirchen, welche glei jenen sämmtlich derselben Bauschule angehören, fast alle unter der Leitung des deutshen Ordens entstanden und für die deutsche Gothik des 14. Jahrhunderts von Wichtigkeit sind. Bemerkenswerth ist auch die fechseckige gothishe Kirchhofskapelle bei St. Georg in Mühlhausen. Viel Interesse bietet ferner der Artikel Trefurt. Dieses Städtchen besißt in seiner Kirche das einzige vollständig erhaltene Baudenkmal aus der vorgothischen Zeit der Uebergangs- periode im Kreise Mühlhausen. Die auf einem Berge über Trefurt belegene Burgruine Normannstein zeigt zwar in den älteren Theilen noch den Rundbogen, aber die wenigen sonstigen Details seinen auch auf die gleiche Spätzeit zu deuten. Aelter scheinen die Reste der leider arg verstümmelten Nonnenkirche zu Zella-Friedenspring zu sein und in das 12. Jahrhundert zu gehören. Von künstlerisch behandelten oder charakteristishen Einzelheiten sind nur zu erwähnen: die steinernen Levitensiße in den beiden Hauptkirhen Mühlhausens, eine \pät- gothishe Steinkanzel in der Blasiuskirhe daselbst, eine Reihe gothisher Taufsteine, von denen der bemerkenswertheste in Ammern (eine eigenthümlide aus einem Block verfertigte Holz- taufe im Dorf Zella, vom Jahre 1538), namentlich aber die überlebens8großen Sandsteinfiguren des „heiligen Grabes“ in der Kapelle des h. Albanus zu Diedorf, welche einem bedeutenden Meister der Zeit um 1500 zuzuschreiben sind, während die Mehrzahl der Skulpturen an und in den Kirchen zu Mühlhausen, ausgenommen ein romanisch ornamentirtes Portal-Tympanon an St. Marien, durch den Bildersturm in der Münzerschen Zeit ver- uichtet worden sind. Gut erhaltene bemalte und vergoldete Schnib- altäre finden sich mehrfach; besonders reih sind die in den beiden Hauptkirhen und in St. Georg zu Mühlhausen; die beiden ersteren Sotteshäuser haben au Glasmalereien aufzuweisen, gute Muster von Bleiverglasungen namentlich die Kirhe zu Annarode, \{hön ges{nißte Kirchenstühle (Barockmuster) eine ganze Reihe von Dotrfkirchen, schöne Tische (Renaissance) das Rathhaus zu Trefurt und Kloster Zella. An gothiscen und späteren Kelchen bietet die Safkristei von St. Blasien zu Mühlhausen eine ganze Auswahl von zum Theil ausgezeichneter Arbeit, ferner auch eine {öne goldene Hostienbüchse. Unter den vorhandenen Eisenarbeiten ist das Chor- absclußgitter der genannten Kirche ein Meisterwerk der Schlosserei aus der Renaissancezeit. Bemerkenswerthe Profanbauten sind, weder aus dem Mittelalter noch aus späterer Zeit, außer den {on erwähn- ten Resten des Schlosses Normannstein bei Trefurt, niht vorhanden. Von den in großer Zahl erhaltenen Steinkreuzen sind einige durch Inschriften als Mordkreuze gekennzeichnet, niht wenige aber bestehen aus Wegekreuzen, d. h. sie stehen an solchen Stellen, wo ehemals die alten Reichsstraßen das Gebiet durchzogen. Den Glocken und ihren Inschriften ist ein besonderer Abschnitt gewidmet, welcher sih „Glocken- \chau“ betitelt. Ju einem Nachtrage zu dem Artikel Ufhoven (Kreis Langensalza) im IT. Heft wird ein sehr altes merkwürdiges Kruzifir beschrieben und der Kopf desselben abbildlich beigegeben. Auch die vorliegende Lieferung des Werkes is durch zahlreiche Abbildungen illustrirt, von denen besonders viele auf die Kirchen Mühl- haufens entfallen, die in Grund und Aufriß, Details des Innern und Aeußern, zum Theil auch im Restaurations8entwurf vorgeführt sind ; auch von der Kirche von Trefurt, dem Normannstein u. v. a, archi- tektonisch bedeutenderen Alterthümern sind dem Tert instruktive Ab- bildungen beigegeben. Die Ausstattung ist ebenso elegant wie die der früheren Hefte.

„Von Land und Leuten.“ Bilder und Geschichten aus dem Herzogthum Oldenburg, von Ludwig Strackerjan. Olden- burg, Schulté'sche Hofbuchhandlung und Hofbuchdrukerei (C. Berndt u. A. Schwarß). (89, eleg. broch. 2 4 In Original-Einband 2 80 S.) —- In dem vorliegenden Bändchen veröffentlicht der Di- rektor der Realschule zu Oldenburg, Karl Strackerjan, aus dem Nachlasse seines Bruders, des als Schriftsteller bekann- ten Justiz - Raths Ludwig Strackerjan eine Sammlung von Abhandlungen, Essays und anderen interessanten Aufsätzen, welche Land und Leute des Herzogthums in ihrer Eigenart lebendig carak- terisiren. Der Inhalt ist, wie die nabstehende Auswahl beweist, der mannigfasten Art ; wir finden darin Aufsäte über die Kirchhofslinde zu Oldenburg, eine Pastorei im Jahre 1700, „das Regenkleid*“, eine Gescbicbte aus dem Jahre 1708; die Lehre vom Essen im plattdeut- schen Sprichwort; Hausfsprüche im Oldenburgischen; das Strafrecht vor 200 Jahren; Edo Wimeken der Aeltere, ein Geschichtsbild aus den friesishen Marschen; Wie ist der Vorspuk zu erklären; die Ocbolter Lünse 2c. 2c. Vorangeschickt ist eine ausführliche Biographie des Verfassers, der durh Kenntniß und Liebe seiner Heimath zur Scbilderung des Landes und seiner Bewohner ganz besonders be- rufen war.

Der Bericht über die Verhandlungen der vom 13. bis 16. Septeriber 1880 zu München abgehaltenen \echsten allgemeinen Konferenz der europäishen Gradmessung, redigirt von den Schriftführern O. Bruhns und A. Hirsch, sowie der General- beriht über den Fortschritt der Arbeiten für die europäisbe Grad- messung im Jahre 1889, herausgegeben von dem Centralbureau der europäischen Gradmessung, find in deutscher und französischer Sprache im Verlage von Georg Reimer hierselbst im Drucckte erschienen. Dem Bande sind drei litbographirte Tafeln beigegeben.

Von den im Verlage von Franz Vahlen hierselbst ersheinenden „Beiträgen zur Erläuterung des Deutschen Rechts in besonderer Beziehung auf das Preußishe Recht mit Einschluß des Ke: und Wechselrechts. VBegründet von Dr. I. A. Bruchot. derauêsgegeben von Rassow, Reichsgeribt2-Rath, und Küntel, Landgerichts-Rath“, ist das \ecste pi des fünften Jahrgangs und zu- glei cin Beilageheft ausgegeben worden, das 94 Erkenntnisse des Reichsgerichts enthält, welhe mit dem Preußischen Rechte in engem Zusammenhange stehen und in der amtlichen Ausgabe der „Cntscheidungen des Neichsgerichts“ meist nicht enthalten sind. Der Preis für dieses Beilagebeft, das in seiner Paginirung \ich dem voll- ständigen Vande anschließt und so eingerichtet ist, daß dasselbe dem F ELERge V Einbinden mit hinzugefügt werden kann, beträgt 2 M. I 5.

Aus dem Verlage vou Paul Parey (Wiegandt, Hempel & Parey) liegen uns folgende Scriften vor: 1. Protokoll der 14. Sitzung der Central-Moor-Kommission. 24, und 25. März. 1881. Auf der Tagesordnung dieser Sitzung standen folgende Berathungsgegenstände: 1) Antrag des Vereins gegen das Moor- brennen, betreffend Moorstatistik ; 2) Kolonisationéprojekt des Bau- raths Runde für das Reitmoor; 3) die Berichte der Großherzoglichen Regierung in Oldenburg, der Königlichen Regierung zu Königsberg, der Königlichèn Landdrosteien Osnabrück, Aurich, Stade über die Anwendbarkeit erbpachtähnliher Verhältnisse für Moor-Ko- lonien; 4) das Projekt einer neuen Kanalverbindung zwiscben Spree und Oder; 5) die Beförderung der Scblickverwendung im Binnen- lande dur Erleichterung des Land- und Wassertransportes; 6) Be- riht über die Thätigkeit der Moorversuchsftation in Bremen; 7) Ar- beitsplan der Moorversuchéstation in Bremen für das Jahr 1881/82 ; 8) Berathung des Etatsentwurfs der Moorversucbéstation in Bremen- für das Jahr 1881/82; 9) Kulturversuche auf den fiékalisden Moor- fläben der Provinz Ostpreußen; 10) Vortrag des Ingenieurs Beck liber die Kultivirung fiskalisher Moore; 11) die Kanalanschlüsse zwischen Oldenburg und den rechtemsishen Kanälen. 11, Von dem amtlichen Berichte über die internationale Fischerei Ausstellung zu Berlin 1880 die Hefte 111, IV. und V, Das dritte Heft enthält den Bericht üder die SuwalserstiGeret, aus der Feder des Dr, A. Metzger. Das Heft kostet 4 K Im vierten Hefte berihtet Dr, H. Dohrn über Fiscbereiprodukte und Wasserthiere. Jm Anhange befindet fich eine Abhandlung über Perlen' von S. Friedländer und Dr. H. Nitsche. Der Preis dieses

estes beträgt 3 # Das fünfte Heft endlich bildet die wissen- chaftlicwe Abtheilung des Berichtes und sett sih der Inhalt dieses Theiles aus folgenden Einzelberichten zusammen : Instrumente zur Untersuchung des Wassers; meteorologishe und Signal-Apparate ;

Reflexionsinstrumente, Kompasse, Wagen 2c. von J. Asmus; Mikroskope, von Dr. E. Thorner; Geschichte der Fischerei, von E. Friedel; wifsenshaftlihe Untersuhungen, von Dr. L. Witt- mack; Schädigung der Fischbestände dur infizirte Gewässer, von Dr. F. Holdefleiß; Tranêport lebender Fische, von Dr. O. Hermes; Botanik; Bernstein von Dr. P. Magnus; Literatur von Dr. L. Wittmacck. Diese umfangreiche Sóblußabtheilung des amtlichen Berichtes über die große internationale Fischereiausstellung, deren Preis 5 ä. beträgt, ist wie die anderen Theile des Berichtes mit zahlreichen Abbildungen illustrirt, und zwar enthält speziell diese fünfte Abtheilung deren nicht weniger wie 101. Auch die typische Ausstattung des Berichtes läßt nichts zu wünschen übrig und die Gründlichkeit und Zuverlässigkeit dieser tüchtigen, von berufenen Männern der Wissenschaft verfaßten, Arbeiten e boffen, daß diese Berichte den Nußen, welchen die Ausstellung selbs {on in hohem Maße gestistet hat, noch nachhaltiger gestalten werden.

UTE Dog dent e So R En Satt des niederrheini- \chenVereinsfüröffentliheGesundheitspflege“, welches von dem Sekretär des Vereins, Dr. Lent, redigirt wird, liegen die Nrn. 7 bis 9 des X. Bandes vor. Das vorliegende Heft hat folgenden Jn- halt: Die Entwässerung und Reinigung der Städte auf der Gewerbe- Ausftellung in Düsseldorf: VII. Referat über die Kollektivausstellung des niederrheinischen- Vereins für öffentliche Gesundheitspflege auf der Gewerbeausstelung in Düsseldorf im Jahre 1880, erstattet von I. Stübben, Stadtbaumeister in Aachen. Bedingungen, unter welchen die Entwässerung der Gebäulichkeiten, Höfe, Gärten 2c. in die neuen Kanäle zu Fraxkfurt a. M. gestattet wird. Statut, betreffend die Beitragsleistung zu den Kosten der Kana- lisation in Frankfurt a. M. Die Untersuchung des Kanal- wassers zu Bonn. Untersuchung von Trinkwasser des Kreises Kempen von C. Leuten jr., Apotheker in Süchteln. Ueber Ar- beiter- und Beamtenwohnungen, Kost- und Logirhäuser: VIIT. Referat über die Kollektivausstellung des niederrheinishen Vereins für öffent- lihe Gesundheitépflege auf der Gewerbeausstelung in Düsseldorf im Jahre 1880, von Professor Dr. Henrici in Aachen. Bericht über die Krankenbewegung auf den „Farbwerken“ vorm. Meister, Lucius & Brüning in Höchst a. M. pro 1880, erstattet von Dr. Grandhomme, Arzt in Hofheim am Taunus. Milchverkaufs8ordnung für die Stadt Darmstadt. Bericht über den Betrieb der städtischen Bade- anstalt in Dortmund während des Jahres 1880/81. Vom Direktor des städtishen Wasserwerks Reese in Dortmund. Lebensmittel- untersuhung in Solingen. Statut der Barmer Badeanstalt.

__ München, 21. November. Auf dem Marimiliansplaße wurde dieser Tage mit den Fundamentirungsarbeiten für das dortselbst zur Aufstellung bestimmte Monument Justus v. Li ebigs begonnen. Hr. Bildhauer Professor Wagmüller, der zur Zeit leider an das Krankenlager gefesselt ist, hofft das in karrarishem Marmor ausge- führte Monument das in mehr als Lebensgröße den Gelehrten mit der Nobe angethan auf dem Lehrstuhle sitend darstellt bis zum kommenden Maimonat zu vollenden.

Gewerbe und Handel.

Nach amtlicher Mittheilung aus Konstantinopel hat die türkische Regierung bis auf Weiteres ein Korn- und Gerste-Ausfuhr- verbot für das Vilayet Benghasi erlassen. Das Verbot gilt vom Tage der Veröffentlichung an, do sollen Ausnahmen gemacht wer- den zu Gunsten der vorher kontraftlih abgeschlossenen Lieferungen, zu deren Ausfuhr eine Frist von 14 Tagen bewilligt worden ist.

Die „New-Yorker Hdls8.- Ztg.“ äußert sich in ihrem Wochenbericht vom 11. d. M. folgendermaßen: Jn der Lage des Geschäfts am Waaren- und Produktenmarkt ist seit dem lehten Bericht keine wesentlihe Aenderung eingetreten. Der Getreideerport blieb troß eines weiteren kleinen Rückganges der Preise für Weizen und Mais \{wach, und waren daher die Charters für volle Getreide- ladungen auf 3 Fahrzeuge beschränkt. Petroleumfrachten ill und weichend. Baumwolle in disponibler Waare begegnete nur beschränkter Frage, während Termine bei leblosem Verkehr wvorwöcbentlißke Schlußnotirungen nicht behauptet haben In Rio - Kaffees nahm das Geschäft hei etwas willigerer Preishaltung einen ruhigen Verlauf; für west- und ostindishe Sorten zeigte sib mehr Frage. Der Markt für Nohzucker ist anhaltend fill aber fest. Schmalz holte einen anfangs erlittenen Rückgang wieder ein und hatte für City refined mehr Exportfrage; Schweinefleisch sowie Rindfleisch waren {till und Talg flau. Terpentinöl verkehrte bei regem Begehr in steigender Tendenz. Harz war dagegen in Folge größerer Zufuhren ruhig und cher etwas matter. Die Verschiffungen von Kleesamen nach drüben haben seit dem Weichen der Preise bedeutend zugenommen. Raffinirtes Petroleum unverändert, Der Hopfenmarkt war still. Fremde Manufakturwaaren anhaltend ruhig, Der Import fremder Webstoffe für die heute beendete Woche beträgt 1 642 999 Doll. gegen 1 279 386 in der Parallelwoche des Vorjahres.

Dortmund, 21. November. (Eff. Ztg.) Auf dem Eisen- markte hat sich die zuversihtlibe Stimmung der Vorwochen er- balten und die bereits in dem vorigen Bericht gemeldeten Preis- steigerungen haben bei reger Nacfrage mit Leichtigkeit Eingang ge- funden. In allen Roheifensorten ist der Begehr ein dringender, namentlich aber in Puddelrohbeisen, das daher auch weiter bis 66 M pro Tonne gestiegen ist, Ebenso is Brucheisen, wie überhaupt altes Material sehr gesubt und das Angebot der Nachfrage bei weitem nit entspredend. In Walzwerkfabrikaten nimmt die Lebhaftig- keit des Verkehrs ebenfalls merklih zu und die Händler und Konsumenten find vielfawh in Verlegenheit, weil sie von den Werken nit so viel erhalten können, als sie bedürfen. Stab- eisen wird niht mehr unter 130 4M pro Tonne abgegeben, selbst wenn es sih um größere Quantitäten handelt, für kleinere Posten aber 135 A und mehr verlangt und auch bezahlt. Band- und Winkeleisen werden entsprehend höher gehalten. Jn Blechen ist der Bedarf ebenfalls so sehr gestiegen, daß die Blechwalz- werke dazu übergegangen sind, die Preise für {were Blehe um 9—10 Æ pro Tonne zu erhöhen, wie auch Feinblebe fester tendieren und vor einer Preisaufbesserung stehen. Den Bessemer- werken sind in der leßten Zeit so viele und umfangreiche Be- stellungen sowohl aus dem Jn- wie aus dem Auélande zugegangen, daß man annimmt, sie seien bis zum 1, Juli nächsten Jahres voll beschäftigt, sicher ist, daß sie niemals fo viele und bedeutende Auf- träge zu effektuiren gehabt haben, wie gegenwärtig. Dazu kommt, daß sie noch viele Ordres zu erwarten haben, da eine deutsiche Bahn nah der anderen belangreihe Lieferungen in Submission aus\hreibt und in fast allen Ländern ein reger Eifer im Eisenbahnbau besteht. So hat neuerdings die Cölner rechbtêrheinis he Bahn die Lieferung von 7110 t Flußstahlschienen, 3600 t flußeiserne Quer- \{wellen und das erforderliche Krleincisenzeuga in Submission ausgeschrieben, die Königlidbe Eisenbahndirektion zu Berlin ferner die Lieferung von 5500 t Flußstablschienen, 3700 t eiserne Lang? und 500 t Querschwellen, sowie von 1000 t Kleineisenzeug und endli die Reichseisenbahnen 224 000 lfd. Meter Flußstahl- \{ienen, 38 000 Stück Seitenlascben aus Flußftahl, 158 000 laufende Meter eiserne Langsbwellen und 780 t Kleineisenzeug. Im Koh: lengeschäft vergrößert sich der Absaß und die Nacbfrage immer mehr und die Preise für Kohlen und Koks steigen. Melirte Förderkoble erzielt bereits 34 M pro 100 Ctr. In der ersten Hälfte des laufenden Monats wurden von den Zehen Im Ruhrkoblenrevier tägli im Durchschnitt 203 Ladungen à 100 Ctr. mit den Eisen- bahnen mehr versandt, als in der zweiten Oktoberhälfte und 882 Ladungen mehr als in der ersten Hälfte des Monats November 1880.

London, 22, November. (W. T. B.) Wollauktion. Bei der heutigen Eröffnung der Auktion herrshte animirte Konkurrenz Kapwolle #—1 Penny, australishe Wolle 1—1} Penny höher.

Liverpool, 22. November. (W. T. B) Wollauktion- Eröffnung. Bei guter Frage Mittelsorten # Penny besser.

Glasgow, 22, November. (W. T. B.) Die Verschiffungen von Roheisen während der letzten Woche betrugen 11 153 gegen 7951 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres,

New-York, 21. November. (W. T. B.) Weizenverfchif, fungen der leßten Woche von den atlantischen Häfen der Ver, einigten Staaten nach England 77 000, do. nah dem Konti, nent 35 000, do. von Kalifornien und Oregon nach Englan)

150 000 Qrtrs. Verkehrs-Anstalten.

New-York, 22. November. (W. T. B.) Der Dam des Norddeutschen Lloyd „Mosel“ ift Eter cat

Verlin, 23. November 1881.

__ Bei der Feier der Eröffnung des Kunstgewerbe-My- seums am 21. d. M. erwiderte Se. Kaiserliche und König- lihe Hoheit der Kronprinz dem Herzog von Ratibor, nachdem dieser das Gebäude mit Worten des Dankes an Se. Majestät den Kaiser, an Ihre Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten den Kron prinzen und die Kronprinzessin und an die Staatsregierung über- kommen hatte, etwa Folgendes:

Nachdem Er zunächst dem Bedauern darüber Ausdruck gegeben, daß Se. Majestät der Kaiser verhindert sei, an der Feier théilzitiebmen betonte Se. Kaiserliche Hobeit, daß Ihm selber und Seiner erlauten Gemahlin dieser Tag der Eröffnung des Kunstgewerbe-Museums eine hohe De bereite. Was die Kronprinzessin in dem Sinne JZhrez hochseligen Vaters ins Leben gerufen und mit treuer Theilnahme ge: fördert habe, sei jeßt zum s{önen Ziel gelangt, und Er danke für Sich und für Seine Gemahlin sowohl den Lebenden, die hierzu mit: geholfen, wie Denen, die niht mehr seien, Möge das neue Hauz mit den Säßen, die es jeßt allen Mitbürgern ersließe, ein Mittel- punkt des lebendigen Strebens zum Guten und Vollkommenen werden, das unser Aller Aufgabe fei!

__ Der Herzog von Ratibor verkündete, wie wir noch nachträglich mittheilen, einen Beschluß des Museums, durch welchen die Herren Gesandter v. Brandt zu Peking, Sir Philipp Cunliffe-Owen zu London, Geheimer Ober-Baurath Giersberg und Dr. Jagor zu Berlin zu Ehrenmitgliedern ernannt worden sind.

Das Repertoirestück des Friedrih-Wilhelmstädtischen Theaters, „Capitain Nicol“ wird morgen (Donnerstag) wiederum in der ursprünglihen Beseßung in Scene gehen, nachdem Hr. Swo- boda von seinem Urlaube zurückgekehrt und Hr. Wellhof wieder her- gestellt ist.

Das National-Theater hat den Reinertrag der ersten Aufführung der neuesten Komödie von Alexander Dumas: „Die Prinzessin von Bagdad“, welche seiner Zeit in Paris viel Sensation erregte, dem Unterstüßungsfond der Berliner Presse zugedacht. Dieselbe findet am Freitag, den 25., statt und zwar mit e Kathi Frank vom Wiener Stadt-Theater in der Titelrolle. Die

rwartungen, welche \ich an die Aufführungen der „Prinzessin von Bagdad“ knüpfen, sind angesichts der bisherigen Scicksale des merk- würdigen Stücks hochgespannt. Die in Wien mit Hrn. Mitterwurzer beseßte Rolle des Nourvady wird hier von Hrn. Direktor van Hell gespielt, unter dessen künstlerisher Leitung ‘das Ensemble des National-Theaters sich ja bereits trefflich bewährt hat. Ueberdies hat die Direktion für eine gänzlih neue und glänzende Ausstattung Sorge getragen, und so dürfte sich die Aufführung der „Prinzessin con aas zu einem Ereigniß in der diesjährigen Theatersaison gestälten.

Im Belle-Alliance- Theater findet dic Posse „Kyritz— Pyritz“ allabendlich so vielen Beifall, daß dieselbe sich voraus\ichtlih no lange auf dem Repertoire erhalten wird. Für die Weihnachtszeit hat die Direktion zu den Nachmittagsvorstellungen eine 4 aktige Weih- komödie „Robinson Crusoe“ angenommen, zu welcher die Proben bereits im vollen Gange sind.

Literarische Neuigkeiten und periodishe Schriften,

Der Zollans{chluß Bremens. Oldenburg, 1881. Sculze'sce Pee O und Hofbuchdrukerei. E. Berndt u. A. Schwark.

reis 40 n. __ Liebestreu. Dramatisches Gedicht in 5 Aufzügen von Robert Keck. Leipzig. H. Johannssens Verlag (Gustav Hoefler). 1882.

__ Das deutsche Schriftwesen und die Nothwendigkeit seiner Reform von F. Soennecken, Mit Abbildungen. Bonn

Leipzig 1881.

Preußische Jahrbücher. Herausgegeben von Heinri von Treitschke. Achtundvierzigster Band. Fünftes Heft. November 1881, Berlin 1881. G. Reimer. Inhalt: Carl Wilhelm Niwßsch. (Richard Rosemund.) Philosophie und Naturwissenschaft. (Tb. Achelis.) Der Boer im Transvaal. (H. d. G.) R. Hassel, Geschichte der preußischen Politik 1807—1815. (Chr. Meyer.) Frankreichs diplomatische und militärisWe Händel jenseits des Meeres, Die Lage na den Wahlen. (Heinrih von Treits{hke.)

__Das Swiff, Wocenschrift für die gesammten Interessen der Binnenscbiffahrt, herausgegeben unter Mitwirkung von Arthur von Studnit, Dresden. (Vierteljährl. 2 4) Nr. 85. Inhalt : Ueber- winterung in den Häfen von Rotterdam. Kienit oder Küstrin ? Bur Livadiafrage. Schiffersbulen. Aussichten der Binnenschiff- ahrt in Afrika. Sitzung des Konz. Sächsishen Schiffervereins vom 7. November 1881, Wasserbau. Kanäle. Schiffbau. Flößerei. Fähren. Siffahrtsbetrieb. Unfälle. Vom Gar Personalien. Geschäftsberichte. e und Bericht. Literatur. Kurse. Briefkasten. Wasßerstand. Inserate.

__ Die Orgel- und Pianobau-Zeitung. Wochenschrift für die Gesammtinteressen der Verfertiger und Spieler aller Tasten- instrumente. Offizielles Organ des Vereines Deutscher Pianofabri- fanten und Händler. Begründet von Dr. M. Reiter. Nr. 46. Inhalt. Zeitung: Der Plan einer für das Jahr 1883 projek- tirten Internationalen Ausstellung von Musik-Instrumenten 2c. zu Berlin. 11. Sprechsaal. Zur Frage der Beurtheilung der Einzel- und Gesammtwirkung einer Örgel. Von Häseler-Goslar. Physi- falishes. Ueber die Töne, welche beim Ausströômen des Wassers ent- stehen. Von Dr. Carl Sondhaus (Fortseßung). Verschiedenes. Verschiedene Geshwindigkeiten. Schuß der Hände der Organisten gegen Kälte. Kleinigkeiten. Ausstellungs-Nachrichten. Brüssel. Mailand. Patent-Nachrichten. Vacanzen von Organisten-Stellen. Marktberidt. Frage- und Antwortkasten. Briefkasten. Anzeigen. Feuilleton: Der Berliner Pianobau vor 37 Jahren. Berichtigung. Mosaik,

Nr. 47. Inhalt: Zeitung: Die Kombinationszüge. Orgelbau- nahrichten: Bemerkungen über den Orgelbau-Anschlag in Nr. 43. Von Engel-Meerane. Technisches: Der Orgelwind, Von Fabian- Bromberg. (Scluß.) Verschiedenes. Kleinigkeiten. Ge- {ite der Orgel in der Haupt- und Pfarrkirche zu St. Peter und Paul in Görliß. (Fortfeßung.) Patentnachrihten. Vakanzen von Organistenstellen. Briefkasten. Anzeigen. eren! Die Kirchenglocken in Amerika. Beitrag zur Physik der Menschen- stimmæ Kuriosum. Auszeichhnungen. Musterdeutsch eines Konzertprogamms, frei nah Stephan.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner. Vier Beilagen (eins{ließlid Börsen-Beilage).

Berlin:

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

M 21D.

Berlin, Mittwoh, den 23. November

188A.

Neichstags - Angelegenheiten.

Eine mit dem Etat vorgelegte Denkschrift zur Erläute- rung des Entwurfs eines Geseßes, betreffend die Fest- stellung des Reihs8haushalits-Etats für 1882/83 lautet:

Das vorliegende Geseß {ließt sich nach Form und Inhalt dem zuleßt ergangenen gleichartigen Geseße vom 28. März 1881 (Reichs- Geseßbl.- S. 41) an. Der Betrag von Schaßanweisungen, zu deren Ausgabe behufs vorübergeheuder Verstärkung des Betriebsfonds der Reichs-Hauptkasse in §. 3 die Ermächtigung nachgesucht wird, ist indeß um dreißig Millionen Mark erhöht worden, was weiter unten seine Begründung finden wird. Ferner ift darauf hinzuweisen, daß im An- {luß an das erstmalig durch den Etat für 1876 einges{lagene Ver- fahren für das bevorstehende Etatsjahr nochmals die Deckungsmittel zu einer einmaligen Ausgabe, welche später aus Verkaufserlösen flüssig werden, einstweilen dem geseßlich dafür niht bestimmten Reich3- Festungsbaufonds vorshußweise mit der Maßgabe entnommen werden sollen, daß aus den Verkaufserlösen seiner Zeit die Rüderstattung des entstandenen Vorschusses zu erfolgen hat. Die Hierauf bezüglichen Bestimmungen sind in §. 7 des E in derselben Weise aufgenommen, wie es in dem entsprechenden Paragraphen des Ctats- geseßes für 1881/82 gesehen ist. Der Betrag von 101 600 #, um welchen es sich dabei handelt, ist wieder zur Erweiterung der Militär-Erziehungs- und Bildungeanstalten bestimmt und inm Reich8- haushalts-Gtat unter Kapitel 6 Titel 14 der einmaligen Ausgaben bezw. unter Kapitel 21 Titel 2 der Einnahme angeseßt und ent- sprechend erläutert. Obwohl der Reichs-Festungsbaufonds in dieser Weise schon mit nicht unerheblichen Vorschüssen belastet worden ist, ersien es doch angemessen, au die gedachten 101 600 6 noch aus demselben zu entnehmen, weil einerseits alle bisherigen Ausgaben für den bezeichneten Zweck, soweit sie auf Verkaufserlöse angewiesen sind, vom Reichs-Festungsbaufonds hergegeben wurden und andererseits auf eine baldige Erslattung dieser Vorshüsse zu rechnen ift.

Was den Etat selbst anbelangt, so erscheinen in demselben auch diesmal noch in der herkömmlichen Weise die Ausgaben in Folge des Krieges gegen Frankreich Abschnitt RITI. der einmaligen usgaben mit der Maßgabe, daß diejenigen Beträge, welche von den für das Etatsjahr 1881/82 verbleibenden Bedarfssummen bis zum Ab- lauf desselben etwa nicht zur Verwendung kommen, dem Etatsfoll für 1882/83 hinzutreten. Die bisher üblich gewesene Vorschrift, daß die Ausgabebeträge, soweit dieselben bis zum Ablauf des Etats- Les nicht zur Verausgabung gelangen oder in „Abgang gestellt werden, nochmals auf den Etat zu bringen find, ist indeß in der An- merkung zu dem gedahten Abschnitt XI1, der einmaligen Ausgaben nicht wiederholt, f daß mit dem Etatsjahr 1882/83 die Kriegskosten- rechnung ihren definitiven Abschluß findet. ;

Die bisher unter besonderen Etatsabschnitten auf Grund ent- \sprechender Etatsanlagen in den Ba eingestellten Einnahmen

aus dem Spielkartenstempel, der Wechselstempelsteuer sind nebst der statistishen Gebühr und der auf Grund des Gesehes vom 1. Juli 1881 (teichs-Gesebbl S. 185) zum ersten Male zum Etat gebrachten Einnahme an Stempelabgaben für Werthpapiere, Schlußnoten, Nech- nungen und Lotterieloose zu einem in die entsprechenden vier Titel zerfallenden Etatsabschnitt I. Reichsstempelabgaben vereinigt. Die Ansäte desselben sind in der neu eingerichteten Etatsanlage XYV. Einnabmen des Reichs an Stempelabgaben näher nachgewiesen und erläutert, wogegen die bisherigen Etatsanlagen, betreffend die Einnahmen des Reichs an Spielkartenstempel und an Wechselstempel- steuer wegzufallen hatten. Der in diesem Etatsabschnitt unter Titel 3 aufgeführten Nettoeinnahme an SERLEaNa e für Werthpapiere in Höhe von 12066000 ÆM, welhe nah §. 32 des er- wähnten Geseßes vom 1. Juli 1881 den einzelnen Bundes- staaten zu überweisen ist, steht unter Kapitel 68 Titel 8 der fortdauernden Ausgaben Spsezialetat des Reichs- \chaßamts der gleihe Betrag als Ueberweisung an die einzelnen Bundesstaaten in Ausgabe gegenüber.

uf Grund des Gescßes vom 20. April 1881, betreffend die Fürserge für die Wittwen ns Waisen der Reichsbeamten der Civil- verwaltung (Reichs-Geseßbl. S. 85), waren in dem gegenwärtigen Etat zum ersten Male die Einnahmen an Wittwen- und Waisen- geldbeiträgen der Beamten (S. 3 des Gefeßes) und die Ausgaben an Mittwen- und Waisengeldern (§. 7 des Gesetzes) anzuseßen und zwar ind an solchen Einnahmen und Ausgaben, welche nah den über die Medtberng des gedachten Gesetzes erlassenen Anordnungen in den

cinzelnen Spezialetats erscheinen zum Ansa gebracht: Einnahmen Au3gaben

M.

1 189 50 060 26 300 27 335

8 040

4 612

im Etat des Reichskanzlers und „der Tie i as i 020 eno

im Etat des Auswärtigen Amts e Een

im Etat des Reichsamts des Sinera. «

im Etat der Reihs-Justizverwaltung

im Etat des Reichsswaßamts . .

im Etat des Reichs-Eisenbahnamts

im Etat des Rechnungéthofs. . . « 13 240

im Etat des Allgemeinen Pensionsfonds 6100

im Etat des Invalidenfonds ... ._. 892

im Etat der Post- und Telegraphenverwaltung 1 600 000

im Etat der Reichsdruckerei. 1 620

im Etat der Eisenbahnverwaltung . 141 700 Ueberbaupt . . 1881088 223200

Das ans dem Etatsjahre 1880/81 verbliebene Defizit von 12 362 468 M, welches durch die DeOOLgungen in Folge der Revision der Rechnungen \ich anshlägig auf 12 062 468 4 erma war nah Analogie des für die etatsmäßige Behandlung der Ueberschüfsse frübe- rer Jahre bestehenden Grundsates und dem Vorgange in dem Gtat für 1880/81 entsprechend für 1882/83 auf den Etat zu bringen. Zur Deckung dieses unter Kapitel 15 der einmaligen Ausgaben angeseßten Feblbetrages, welcher in der rund 18 700 000 M betragenden Minder-

nnahme des Etatsjahres 1880/81 an Rübenzuckersteuer seine Ent- stehung gehabt hat, is unter Einnahme-Kapitel 1a. aus der diumaligia Mehbreinnahme des Etat8jahres 1881/82 an Rübenzuer- steuer der Betrag von 12062468 (A in den Etat eingestellt, und darf in dieser Beziehung auf die im Hauptetat befindliche Erläuterung dieser Einnahmeposition hingewiesen werden.

Von den nah dem Etatzentwurf im Wege der Anleihe zu decken- den Bedarfsbeträgen des Etatsjahres 1882/83 bilden diejenigen, zu deren Beschaffung im Wege des Kredits eine geseßlihe Ermäctigung noch nit ertheilt ist, den Gegenstand eines besonders zur Borlage kommenden Anleibegeseßes. Es sind dies weitere Raten für die

Reichs-

der Verwaltungen des Reichsheeres und außerordentlichen MENRE der e ur gen do

der Marine im Gesammtbetrage von 21 107 405 M Bedarfs- betrag von 1 000000 Æ& zu einmaligen Ausgaben der Verwaltung der Reichteisenbahnen, sowie zur Verstärkung der Betriebsmittel der Post- und Telegraphenverwaltung der Betrag von 9750 000 H und zur Beschaffung eines Betriebsfonds für die Reichsdruckerei der Be- trag von 450000 M, überhaupt 32 307 405 A i ür die Verwaltung des Reichsheeres sind für das Jahr 1882/83 alé Äctarf für den ordentlihen Etat zum Ansaß gebradt: 1) an fortdauernden Ausgaben, unter den Kapiteln 14 bis cin- {ließli 44, überbaupt . . . .. , 343823789 M gegen das Vorjahr mehr . 1612158

2) 4 tio Anti unter em ite s gegen vas Vorjahr weniger 21 959 545 , Der Gesammtbetrag der Ausgabe- ansäte des ordentlihen Etats stellt ih demnach auf . A : und enthält gegen das Vorjahr somit ein Weniger von . . . « «+ - 20347 387 46 Werden jedoch von den hier in Betracht kommenden Ausgaben des Vorjahres die aus Anleihemitteln gedeckten Kosten der Heeres- verstärkung bei Kapitel 5 der einmaligen Ausgaben mit 23 805 178 4. in Abzug gebracht, so ergiebt sich bei den fortdauernden und ein- maligen Ausgaben zusammen ein Mehr von 3 457 791 # Jm Einzelnen vertheilt fih das bei den fortdauernden Ausgaben nachgewiesene Mehr von 1612158 6 auf die Militärverwaltungen von Preußen 2c. mit . e o: «i e 900/164! M e Sachsen n 54264 ,„ Württembétä E 180049 ,„ 1134477 M.

und auf die bestehende antheilmäßige Erhöhung des Ausgabequantums für die Militärverwaltung von Bayern mit... . 477681 M.

Die Mehrerfordernisse der erstgenannten drei Verwaltungen find in den Spezieletats derselben und in den diesen angereihten Spezial- nachweisen von den Zu- und Abgängen näher erläutert. Es ist hier indessen hervorzuheben, daß die Erhöhung der Ausgabeziffer haupt- \ächlich dem Ausfall einmaliger Abseßungen im Vorjahre an Min- derbedürfnissen bei dem laufenden Fonds für Artillerie- und Waffen- wesen beizumessen ist. ;

Bei den einmaligen Ausgaben kommen wenn die oben er- wähnten aus Anleihemitteln gedeckten Kosten der Heeresverstärkung des e hier nit in Abzug gebracht werden für die Mili- tärverwaltungen

) j 17 043 474 M. von Preußen L

Sachsen . E 5 weniger zum Ansaß . . 19277913 von Württemberg sind ä ; 116552

6690184 ,

390 513 973 M.

für die Militärverwaltung dagegen mehr angeseßt Ee

so daß sich bei diesen drei Verwaltungen ein Weni- gr von E.

ergiebt, welches sich nach Hinzurehnung des Ausfalls des im vorigen Etat für die Militärverwal- tung von Bayern ausgeworfenen besonderen Ausgabe - Quantums aus Anlaß der Heeres- verstärkuna von T E »

auf den obigen Minderbetrag von . erhöht. :

Die Einnahmen der Verwaltung des Retchsheeres an eigenen Erträgnissen, welche cines Theiles (Kapitel 9) den Bundesstaaten mit Aus\{luß von Bayern, anderen Theiles (Kapitel 9 a.) der Gesammt- heit aller Bundesstaaten zu Gute kommen, ergeben bei dem Kapitel 9 eint Betrag von L 3 202 610 M. welcher gegen das Vorjahr

niedriger ist um . bci dem Kayitel 9 a. da-

gegen einen Betrag von welcher sich gegen das Vor-

jahr um 81 361 Æ höher tellt, jedoch nach Aus8- cheidung der ledigli außerordentlichen Zwecken

(Kapitel 6 der einmaligen

Ausgaben) dienenden An-

sätze des Titels Ze. bis

E a nur mit dem vorjährigen

Betrage von O zu den laufenden Einnah-

men gehört.

Die Einnahmen des or- dentlihen Etats betragen sona überhaupt 6 und sind gegen das Vor- j

jahr geringer um . 168 651

Das Gesammtergebniß der Ansäße des ordent- lichen Etats der Verwaltung des Reichsheeres läßt ih hiernah dahin zusammenfassen, daß bei den fort- E dauernden und einmaligen Ausgaben cin Weniger von 20 34 387 M bei den Einnahmen ein Weniger von. . . „_._ck+ 168 651 » zum Nachweise gelangt, woraus si eine Minderfor- Dire er bei Ab * der oben rwähnten einmali- während sih bei Abzug der oben erwähnte T E udgaben aus Antaß der Heeresverstärkung mit 23 805 178 A6. und Berücksichtigung der vorerwähnten Mindereinnahme für die Ber- waltung des Reichsheeres ein Gesammt-Mehrbedarf von 3 626 442 M. beraussftellt. : i

Die gesammten fortdauernden und einmaligen Ausgaben aller Verwaltungszweige sind in dem vor- __ liegenden gera E E 0 6s 607 534 TT1 A. veranschlagt und übersteigen die Gesammtausgabe des L See L1/ I A , i 4 o o 14182371

Es kommen auf die fortdauerden “A A Ausgaben mehr . . . . . + « 22404 885 M. und auf die einmaligen Ausgaben : weniger e, S E e

bleiben 14 182 371 A

Ein Uecberblick darüber, wie si der Etatsentwurf für 1882/83 zu dem Etat für 1881/82 in der Belastung der ordentlihen Cin- nahmen verhält, läßt \sich indeß erst dadurch gewinnen, daß aus

iden Etats e s i F d diejenigen fortdauernden Ausgaben, welche mit ihren in gleicher Höhe ausgebrachten besonderen Deckungsfonds in dem Etat nur als durchlaufende duen erscheinen,

2) diejenigen einmaligen Ausgaben, welche dur außerordentliche Einnahmen (Zuschüsse aus der französischen Kriegskosten-Ent- \chädigung, dem Festungsbaufonds, dem Eisenbahnbaufonds, aus Anleitbemitteln, bezw, aus Grundstükserlösen und beson- deren Einnahmen des Vorjahrs) gleichfalls ihre besondere Deckung finden,

ausgeschieden werden. E ün di Bezi umen in Betracht : In dieser Beziehung kon 1881/83 1892/83 an fortdauernden Ausgaben: M. M eo Suuclidenfonds ä . 31 071 344 30 129 567

an einmaligen Ausgaben: Außerordentlicher Etat der Post- und elegraphenverwaltung (Kapitel 4a. A e aus Von dem orden‘lihen Etat der Ver-

19 161 361 A.

2798184 21 959 545 M

168 651M 188 309 M.

3 330 762

20178736 M.

6 127 500

waltung des Reichsheeres

für 1881/82 (Kapitel 5 Titel 10, 12, 25, 26, 37 bis einf{l. 42, 48 bis einschl. 62, 66, 67, 68, 70, 72. bis ein\{l. 81, 87, 88, 89 und 90) Kosten aus Anlaß der Heere8- verstärkung, welche aus der An- leihe gedeckt werden . . . -

Außerordentliher Etat des Reichs- beeres (Kapitel 6 unter Ausschei-

dung des Titels 14a. für 1882/83

und der Titel 6a. und 27 für

1881/82) .

Von den einmaligen Ausgaben der Marineverwaltung (Kapitel 7) .. Aukßerordentlicher Etat der Eisenbahn- verwaltung (Kapitel 11) . . Krieges

Die Ausgaben in Folge des GLGen Lat e e

Zu Betriebsfonds (Kapitel 16) .

Fehlbetrag des Haushalts des Etats- jahres 1880/81 E

. 22 629 781

23 466 362 6 728 800 4 400 000

18 29: 10 200 009

12 0962 468

9 373 558 3114515 1 698 245

jahr 1882/83 \ die fortdauernden Auëgaben auf . die cinmaligen Ausgaben auf ..

und es ergiebt sich s 8 a Ausgaben ein ana D O e bei den einmaligen Ausgaben ein GAO E E

wie folgt:

1) Auêëwärtiges Amt

2) Reichsamt des Innern. . . . .

3) Verwaltung des Reichsheeres (bei den einmaligen Ausgaben unter Kapitel 5, nah Ausscheidung der hier nicht in Vergleichung zu ziehenden, im Etat für 1881/82 angeseßten einmaligen Kosten der Heeresverstärkung, und unter Kapitel 6 Titel 14a. für 1882/83 und Titel 6a. und 27 für 1881/82) S S E a0 Marineverwaltung . Reichs-Justizverwaltung . . Reichs\hatz-Amt (darunter die nach 8, §8 des Gesetzes vom 15. Juli 1879 aus dem Ertrage der Zölle und Tabak- steuer vorzunehmenden Ueberweisungen an ‘die einzelnen Bundesstaaten, wofür 4 748 000 A. mehr angeseßt sind, und der neu zum Etat gebrachte, auf Grund des §. 32 des Geseßes vom 1. Juli 1881 L S. 185 an die einzelnen undesstaaten zu überweisende Netto-Ertrag an Reichs- Stemvelabgaben in Höhe von 12 066 000 M) G E

7) Reichs\chuld

8) Rechnungëhof. . . .

9) Allgemeiner Pensionsfonds î:

10) Post- und Telegraphenverwaltung .

An Minderansätzen sind in Gegenrechnun

beim Auswärtigen Amt beim Reichsshaß-Amt . beim Rechnungshof . . bei der Reichédrukerei . bei der Eisenbahnverwaltung

verbleiben wie oben

Abgesehen von den erwähnten, als

stellten

Etats um E ailen, Bei den gewöhnlihen Einnahmen kont werden: die Zölle und Verbrauchsfteuern um die statistisbe Gebühr um

" - Eisenbahnverwaltung um . die Einnahmen aus dem Bankwesen um . die verschiedenen Verwaltungseinnahmen (aus|

der unter Kapitel 9a. Titel 3 e. und f. ar

cinmaliger Ausgaben dienen) um

Stempelabgabe für Werthpapiere 2c. mit .

Niedriger mußten angeseßt werden : der Spielkartenstempel um . 6 die Wechselstempelsteuer um . . der Ueberschuß der Reichsdruckerei um die Zinsen aus belegten Reich8geldern um die Üebershüsse aus früheren Jahren, für welhe nihts anzusehen war, um. n 9

6:

Die gewöhnlichen Einnahmen ergeben mith) den Etat von 1881/82 einen Mehrbetrag von Hiervon sind jedoch zunähst. . . . abzurechnen zur Ausgleihung des Wegfalls

Entschädigung, welche ebenfalls zur Deckung de lien Ausgaben dienten. Zur Deckung |! bedarfs von 24 997012 M verbleiben mithin

nur

den Matrikularbeiträgen mehr angeseßt ift.

sind . . 66 748777 Nach Ausscheidung dieser Beträge beziffern sich für das Etats-

überhaupt ein Mehransaß von Der Mehrbedarf vertheilt sich auf die inzelnen Verwaltungen Feortdauernd. Einmalig.

bezw. neu zum ‘Ansaß gekommenen. . 12066000 bleibt also cinc Steigerung des odentlihen Ausgabe-

der Ueberschuß der Post- undTelegraphenverwaltung um

außerdem ist neu zum Etat gebracht die Einnahme an

vorigen Etat unter Kapitel 20 Titel 5 angeseßten Ersparnißbeträge aus der franzöfischen Kriecskoft

56 875 913

. 504011 225 AMÆ. 16 518 066 ,

Die aus ordentlichen Einnahmen zu deckenden Ausgaben betragen also zusammen

. 520 529 291 6 Mehr-

: . 93399 662 A. Mehr- C R DOTE30O0 »

24 997 012 é.

t. M. 111 §885 6530 157967

1612158 1689795 947 530

6 815

16 856 230

3 100 900 117 303 63 220 695 294 _—

66 378

93 399 662 2 031 440

g zu stellen:

M. M.

52 600

84 941

8 000

15 000

273 549

434 090 23 399 662 1 597 350

i D 24997012 M

Neber-

weisungen an die Bundesstaaten mehr in Ausgabe ge-

16 814 000 M

è 8183012 M iten höher veran)chlagt

3 608 130 M 164000 2566855 1647000 E 990 chlicßlich

igeseßten

Grundstüterlöse, welhe' zur Deckung besonderer

. R

. 12066 000 ,„ 20 287 428 A

} 700 M

97100 , 10 280 579 652 ,

6529730

ind... 7280462 M in gegen

Gegen 3 006 966 A

O der if en- r ordent-

des Mehr-

p T . 12618 641

so daß ‘nob 12 378 371 M zu ‘beschaffen bleiben, welcher Betrag bei