1881 / 277 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 25 Nov 1881 18:00:01 GMT) scan diff

und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

den 25. November nach dem Stande am Ende des Monats Oktober 1881.

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Zweite Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

N 27d

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 25. November. Jm weiteren Verlauf der gestrigen (3.) Sißung trat der Reichstag in die erste Bexathung des Entwurfs eines Geseyes ein, betref- fend die Feststellung des Reichshaushalts-Etat s für das Etatsjahr 1882/83 in Verbindung mit der ersten Berathung des Entwurfs eines Gesetzes, betreffend die Aufnchme einer Anleihe für Zwecke der Verwaltungen des Neichsheeres, der Marine und der Neichseisenbahnen, sowie zur Erhöhung der Betriebsfonds der Reichskasse. Der Bevollmäthtigte zum Bundesrath taatssekretär des Reichsshagamts Scholz [leitete die Debatte mit folgenden Worten ein:

Zur Erläuterung und Begründung des vorliegenden Entwurfs für 1882/83 bitte ich um die Erlaubniß, zunächst die allgemeine Finanzlage des Reiches kurz darlegen zu dürfen, wie sich diefelbe na dem leßt abgeschlossenen Nehnungsjahr 1880/81 wirklich gestaltet hat und wie sie sih nach den Wahrnehmungen in der ersten Hâlfte des laufenden Jahres 1881/82 weiter zu gestalten scheint.

Das lebte im Juni abgeschlossene Rechnungsjahr 1880/81 hat ein Defizit von mehr als 12 Millionen Mark hinterlassen, genau von 12 362 467 4. 96 S, wie Sie auf Seite 325 der dem hohen Hause bereits zugegangenen Haushaltsübersiht für dieses Jahr nachgewiesen finden. Als i bei der vorjährigen Etatsberathung das wabrschein- lie Ergebniß eben dieses Jahres an dieser Stelle zu erörtern hatte, konnte ich nach der damaligen Sachlage die Erwartung auë- sprechen, daß es mit einem E abschließen würde, wenn nur der Ertrag der Rübenzuckersteuer, was damals jedo {on sehr zweifelhaft war, den Vorausseßungen des Etats ent- iprechen würde. Leßteres ist nun bei Weitem nit der Fall gewesen und lediglich aus diesem Grunde auch jene Erwartung nicht in Erfüllung gegangen. Denn, abgesehen von der Nübenzucker- steuer, haben im Uebrigen die damals gegen den Voranschlag ins Auge gefaßten Mehrausgaben des ordentlichen Etats zum Theil sich geringer herausgestellt und in nicht unerheblihen Minderausgaben shon Deckung gefunden bis auf einen Betrag von 731636 F, wäh- rend andererseits die damals bei einigen Kapiteln erwarteten Minder- einnahmen durch Mehreinnahmen bei anderen niht nur ausgeglichen worden sind, sondern durch die bedeutenden Mehrüberschüsse der Post- und Telegraphenverwaltung von 2596725 und der Eisenbahn- verwaltung von 3 813 986 f, im Ganzen eine Mehreinnabme gegen den Voranschlag von 7 103 394 M erzielt worden ist. Das Jahr würde also na diesem noc günstigen Resultat nicht blos mit einem NVebershuß von etwa 3 Millionen, wie ich damals andeutete, sondern mit einem solchen von 6371 758 #4 abges{lossen haben, wenn eben die Rübenzuctersteuer den ECtatsansaß erfüllt bätte. Da diese aber mit dem hohen Betrage von 18734226 H hinter dem Etatéansatz zurückgeblicben ist, so ist eben statt eines UVeberschufses von etwas mehr «als 6 Millionen das Endergebniß des Rechnungs- jabres 1880/81 das vorhin bezifferte Defizit von etwas mehr als 12 Millionen gewesen.

Der große Ausfall bei der Rübenzuckersteuer und damit au das ganze Defizit des Jahres 1880/81 stellt sich nun aber erfreulicher- weise nit als ein dauernder materieller Verlust dar, sondern nur als ein formeller rechnung8mäßiger für ‘den Abs{luß des Jahres 1880/81, und \chon das laufende Jahr bietet die Mittel zu seiner Ausgleichung dar. Ich glaube niht umhin zu können, hierauf so- gleih im Zusammenhange noch etwas näher einzugehen. :

Nah den bisherigen Vorschriften über die Er- hebung der MNübenzuckersteuer und über die Vergütung der Steuer beim Erport des Zuckers bestand einerseits eine sech8monatlibe Kreditfrist für die Bezahlung der Steuer zur Reichskasse, vom Monat der Anschreibung an gerechnet, und anderer- seits eine nur zweieinhalbmonatliche Frist zur Bezahlung der Steuer- vergütung aus der Reichskasse, vom Monat der Auéfuhr oder Auf- nahme des Zuckers in eine öffentliche Niederlage an gerechnet. Nach dem heutigen Stande der Fabrikation find aber zur Herstellung trockenen Rohzuckers, welcher bei der Ausfuhr vorwiegend in Betracht kommt, nur w enige Tage, von der Zerkleinerung der Nüben an gerechnet, erforderli, und es findet die Ausfuhr oder Aufnahme des Zucdcers in eine öffentliche Niederlage in der Regel unmittelbar oder doch bald nah seiner Herstellung statt. Die Liquidation der Aus- fubhrvergütung fällt daher auch jeßt gewöhnlih zusammen mit der am Schluß jeden Monats zu bewirkenden Feststellung der Steuer, Von diesem Zeitpunkt an waren nun also die Bonifikation schon 34 Monat früher aus der Reichékasse zu zahlen, als die Reichskasse die Steuer cmpfing, ja es konnte die Realisirung der Ver- gütunggansprüche noch um weitere 25 Monat früher erlangt werden, weil die ertheilten Bonisiklationéanerkenntnisse sofort zur Bezahlung der ältesten Steuerkredite benußt werden durften. So vergütete die Reichskasse bis zu 6 Monaten früher die Steuer, ehe sie sie überbaupt empfing. j i

N aus früherer Zeit überkommene, im Laufe der Zeit aber solcergestalt unrichtig gewordene Verhältniß mußte natürli mit der Auédehnung unseres Zuckererports immer empfindlicher und vollends in einem Finanzjahre wie 1880/81 von geradezu störender Wirkung für den Reichshaushalt werden, wenn Sie erwägen, wie in diesem Jahre die Verhältnisse gegen das Vorjahr sih verändert haben; cs hat sich in dem Jahre 1880/81 die versteuerte Rüben- menge gegen das Vorjahr gestcigert um mehr als 30 Millionen Centner und der Rohertrag der Steuer um mehr als 24 Mil- lionen Mark, Es hat sich aber aud, da diese Mehr- produktion natürlich nicht im eigenen Lande bleiben konnte, dementsprechend der Export, auf Nohzucker reduzirt, von 2552 682

Centnern auf 5 886 284 Centner gehoben, das heißt au mehr als das Doppelte, und es hat sich dementsprehend die gewä rte Export- vergütung von 23 549 596 auf 52 716 003 M gehoben. Die natür- lie Folge hiervon und von dem vorhin dargelegten Verhältniß mun sein, daß nun auch ein um ebensoviel go Betrag dieser vorder nie dagewesenen und nit vorherzusehen gewesenen Export- vergütung im Laufe des Etatsjahres nicht mehr ausgeglichen werden konnte dur die eben erst später eingehende Steuer, und daß also die Isteinnahme des Jahres einen Ausfall von über 18 Millionen Mark erfuhr, während dasselbe Jahr über 16 Millionen Mark mehr rüdständige Steuerkredite dem laufenden Jahre hinterließ, als es selbst von dem Vorjahre überkommen hatte. ,

Angesichts dessen hat der Bundesrath alsbald dur eine anderweitige Fristbestimmung für die Bezahlung der Export- vergütung Remedur dahin getroffen, daß vom 1. August dieses Jahres ab eine s\rühere Bergouung der Steuer als deren

ablung im Allgemeinen niht mehr vorkommen kann. Das laufende Nahr aber hat von dem früheren Verfahren her nun noch eine be- deutende einmalige Mebreinnabme an Steuer für exportirten Zucker, welche nicht mehr wieder als Steuervergütung herauszuzahlen ift, weil sie eben {on im vorigen Jahre im Voraus aus der Reichskasse vergütet worden ist, Nach vorsichtigster jeßt mögliher Berechnung wird das laufende Jahr bei der Rübenzuensteuer einen Mehrüber- chuß gegen den Etat von etwa 19 Millionen Mark gewähren und dieser also nicht blos zur vollständigen Ausgleihung hinreichen, son- dern au das natürlicste und einfachste Mittel darbieten, um das Defizit des vorigen Rechnungsjahres direkt und formell zu decken,

“Minderausëgabe von 110000 M und

Berlin, Freitag, den 25. November

Da dieses Defizit sib in Folge der Rechnungsrevision {äßungs- weise noch um etwa 300 000 Æ vermindern dürfte, ist es in den neuen Etatsentwurf für 1882/83 nur noch mit 120624684 unter die einmaligen Ausgaben (Kap. p eingestellt, dem eben Bemerkien gemäß aber auch ein gleih hoher Betrag aus der Rübenzutersteuer des laufenden SFahres als Einnahme (Kav. As eingestellt, und es wird also den neuen Etat das Defizit des Jahres 1880/81 in Wirklichkeit nicht weiter berühren und ich werde daher au bei der Betrachtung diefes Etats nicht des Näheren hierauf zurückzukommen brauchen.

Wenn nach alledem das wirkliche finanzielle Ergebniß des Jahres 1880/81, troß des n Defizits, dennoch als ein gün- stiges wird bezeihnet werden dürfen, so scheint dies von der Gestal- tung der Finanzlage im laufenden Jahre in noch höherem Maße ge- sagt werden zu fönnen. Auch nach der ihm in der eben erörterten Weise aufzuerlegenden Hergabe von 12 Millionen Mark zur Balan- cirung“ des Vorjahres wird das laufende Jahr, wie wir jeßt noch zu hoffen berectigt sind, einen Uebershuß von etwa 15 Millionen Mark liefern. Es werden wahrscheinli Mehrausgaben zu leisten sein bei dem Neichsamt des Innern von 210000 4, zur Bekämpfung der Rinderpest, bei der Verwaltung des Reich8heercs 2 600 000 S, in Folge der Verminderung der Manquements, bei den Veutenants- und Unteroffizierstellen, Höherer Naturalien- und Pferdepreise und der größeren Futterankäufe wegen des schlechteren Ernteertrages, auf den Remonte-Pachtgütern, sowie wegen vermehrter Cisenbahntranëporte der Truppen im Interesse der Erleichterung der Einguartierungs- und Vorspannlast der Ge- meinden; es wird beim ReichssWaßamt eine Mehrausgabe von 130 000 Æ in Folge der Ausprägung von Einmarkstücken, welce der Bundesrath, dem wahrgenommenen Bedürfniß und der Vermehrung der Bevölkerungszahl entsprechend, beschlossen hat, eintreten; es wird bei der Reichs\{huld infolge größerer Realisirungen für die Verzinsung eine Mebrausgabe von 520 000 # eintreten und beim allgemeinen Pensionsfonds eine solhe von 270000 Diesen Mehrausgaben werden, wie angenommen werden kann, beim Auswärtigen Amt eine ei der Marineverwaltung eine folhe etwa von 420 000 M gegenübertreten; im Ganzen wird si die Mehraus8gabe auf etwa 3 150 000 #4 belaufen. Dagegen ist zu hoffen auf Mehreinnahmen, also bei der Rübenzuckersteuer zunächst auf noch 7 Millionen Mark na Abrechnung der 12 Millionen zur Bilanzirung des Vorjahres, bei der Salzsteuer auf 600 000 6, bei der Branntwein- steuer auf 570 000 M4, bei der Brausteuer auf 450000 4, bei der Wecbselstempelsteuer auf 110 000 4, bei der statistischen Gebühr auf 230 000 M, bei der Post- und Telegraphenverwaltung auf 4 140 000 M, darunter allerdings 1 140 000 # Wittwen- und Waisengeldbeiträge der Beamten auf Grund des Geseßzes vom 20. April d. J.; bei der Eisenbahnverwaltung auf 3230000 #, darunter ebenfalls 110000 4 Wittwen- und Waisengeldbeiträge der Be- amten und außerdem eine einmalige Einnahme von Preußen für den Bahnhof Saargemünd von 740090 4 Es werden ferner bei den Zinsen von belegten Reichsgeldern wegen späterer Flüssig- machung der Kapitalien im Betrage von 670000 # etwa Mehr- einnahmen entstehen und bei den verschiedenen Verwaltungs- und an anderen nicht regelmäßigen Einnahmen 1 560 000 M mehr sich herausstellen, worunter insbesondere auch die Einnahme an Muünz- gewinn von der erwähnten Ausprägung von Einmarkstücken mit 1130 000 erscheint. Im Ganzen werden diese gehofften Mehr- einnahmen arf 18 560000 M sid belaufen, denen nur bei dem Spielkarténstempel eine erheblihere Mindereinnahme von 60000 # gegenüber tritt. Balanzirt man die Mehreinnahmen mit den vorher gezadten Mehrausgaben, so ergiebt sih eben, wie ich angedeutet

abe, die Wahrscheinlichkeit eines Ueberschusses von 15 359000 H Daran aber, daß diese ganze Schäßung immerhin nur als eine un- sichere und mit allem Vorbehalt gegeben werden kann, muß ih auch diesmal und umsomehr wieder zu erinnern mir erlauben, als jeßt erst 7 Monate des Etatéjahres hinter uns liegen, während font ge- wöhnlich schon die Resultate von 10 Monaten vorlagen, wenn eine solhe Schäßung hier mitzutheilen war.

Wenn ich mich nun zu dem Etat für 1882/83 sel bs wenden darf, so werden Sie bereits des Näheren ersehen haben, meine

erren, daß zu seiner Balanzirung abermals eine Steigerung der Matrifularbeiträge ins Auge zu fassen ist und zwar in dem Betrage von 12 378 371 L ] E

Daß auf dieses an sich unerwünshte Ergebniß das lediglich for- male Defizit von 1880/81 ohne allen Einfluß is, da es nur zu- glei mit einer besonderen bereiten Deckung von gleicher Höhe in den Etat eingestellt wird, habe ih {on darzulegen die Ehre gehabt.

Gbenso bleibt darauf ohne allen Einfluß der Ertrag der Zölle und der Tabakssteuer, welcher gleihwohl anderweit von so hohem Interesse erscheint, daß ih es wohl nit unterlassen darf, einige erläuternde Bemerkungen dazu zu machen. .

Bekanntlich behält das Reih von dem Ertrage der Zölle und der Tabakssteuer die geseßlih ein für alle Mal firirte Summe von 1309 Millionen Mark, der darüber hinausgehende Ertrag aber ist den Bundesstaaten zu überweisen. Eine richtige Schäßung dieses Mehr- ertrags war für die beiden leßten Etats und ist auch noch für den nädbsten Etat sehr \{wierig, weil der ungewissen dabei mitwirkenden Faktoren gar zu viele sind. Für 1880/81 war dieser Mehrertrag zu 40 624 500 A angenommen —- eine Annahme, die seiner Zeit im vorigen Reichstag von vielen Seiten als eine viel zu niedrige an-

esehen wurde, die sih indeß nachher doch als ziemli richtig erwie- sen bat und jedenfalls als nit zu niedrig, denn es sind in Wirklich- keit nur 38 243 072 M, also 2381428 M weniger zu überweisen ge- wesen. Noch ehe diese Erfahrung vorlag, mußte die Schäßung des den Bundesstaaten zu überweisenden Mehrertrags für den laufenden Etat erfolgen, und bei Bescqung derselben Schäßungsmethode wie für das Vorjahr gelangte man Anfangs zu der Annahme einer Stei- gerung der Ueberweisung um 16028500 4, also auf 56653000 4 Mit Rücksicht jedoch auf die im Reichstage {hon seuierten Bedenken gegen die vorige Berechnung und auf die thatsählihen Umstände, welche cine anderweite günstigere Berewnung zuzulassen schien, \{lugen die verbündeten Regierungen demnächst den zu überweisenden Ertrag um 10004000 M höher an, und so ist er auch in den Etat des laufenden Jahres eingestellt worden, nämlich mit einer Steigerung von 21 399 000 M bei den pollen und mit einer Steigerung von 9 409 000 M bei dem Tabak, mit den Arersen zusammen mit einer Steigerung von 26 032 500 A gegen das Vorjahr, auf überhaupt 66 657000 A Î

Dieser Anschlag erscheint nur, was die Zölle betrifft, jedeusous u ho, na den Wahrnehmungen zu urtheilen, die wir im laufenden

ahre bisher gemaht haben. Denn wnE S die Vorausieiung ciner stetigen Steigerung des Zollaufkommens fi vollkommen bestätig hat und insbesondere au in der ersten Hälfte des laufenden Jahres feine Unterbrechung erfahren hat, so bewegt sie sih doch offenbar in einem langsameren Tempo, als daß {on in diesem Jahre ein so hoher Mehr- ertrag an Uebershüssen von den Zöllen erreicht werden könnte. Wir renen im Gegentheil darauf, daß es gegen diesen Anschlag 9 Mil- lionen Mark weniger sein werden, die bei den Zöllen an Ueber- \{üsen aufkommen werden. Es ist daher auch nit gerathen erschienen, den zu überweisenden Betrag von den Zöllen für das näcbste Etatsjahr höher anzusclagen, vielmehr eine Ermäßigung desselben vorzunehmen um 1783 850 K, woraus jedos mit Unrecht qeschlossen werden würde, daß der neue Etat mit einem Rückgange des Ertrags der Zölle rechne. Er rechnet wie der vorige mit einem

berigen

A0.

stetigen Steigen des Aufkommens, nur mit einem langsameren. Be- züglich der Tabakssteuer hat sich der Voranschlag nicht nur nit zu hoch, sondern zu gering erwiesen. Es bringt die Tabakssteuer voraussictlih in diesem Jahre 2400 000 #4 mebr, als im Etat an- genommen war, im Ganzen nämlich circa 7 Millionen Mark, und es ist durchaus unbedenklich erschienen, für das nächste Jahr eine Steigerung des Ertrages von 6451 240 in den Etat einzustellen.

Der den Bundesstaaten von den Zöllen und der Tabaks- steuer in dem neuen Etat zu überweisenden Betrag eins{ließlih der Aversen beläuft sich hiernach, mit einer Steigerung von 4 T748 000 MÆ, gegen das Vorjahr auf überhaupt 7 140 500 A

Eine ähnliche, die Matrikularbeitragsziffer nicht berührende, aber

hervorzuhebende Position ist der in dem nächsten Etat erstmalig er- scheinende Ertrag der neuen Reihsstempelabgabe, welche auf Grund des Geseßes vom 1. Juli dieses Jahres erhoben wird und dem ganzen Betrage nach den Bundeëstaaten zu überweisen ist. Der Ertrag dieser Abgaben is sehr vorsichtig, aber auf immerhin fehr unsicheren Grundlagen zu 12066 000 4 geschäßt. Da diese CEin- nahme auch s{on im laufenden Jahre erhoben und den Bundes- staaten überwiesen wird, ohne im Etat berücksihtigt zu sein, so wird ihre ne den einzelnen Staaten einen sehr erwünschten Ersatz für den Ausfall an Ueberweisung von den Zöllen und der Tabakssteuer bieten, vielleicht allerdings nur einen th.ilweisen. Eine genauere Berechbnung des in diesem Jahre aufkommenden Betrages hat ih noch nicht ermöglichen lassen. Für den Monat September und Oktober sind 1 809 787 M eingegangen. __ Steidet man nun die eben erörterten Positionen, welche den eigenen Haushalt des Reichs überall niht berühren, und ebenso alle die übrigen Ausgaben, welche sich in der Denkschrift zum Etat Seite 47, 48 näher nachgewiesen finden, und welche die Natur durch- laufender Posten haben, oder auf besondere Einnahmen angewiesen sind, von der Betrachtung des Etats aus, so ergiebt sich, daß der Mehrbedarf an Matrikularbeiträgen, den ich vorhin beziffert habe, bedingt wird durch eine Steigerung der R eihsausgaben um 8183012 und eineMinderungderReichseinnahmen um 4195359 M

Fch erlaube mir daraus hervorzuheben, erstens bezüglih der fortdauernden Ausgaben, deren Steigerungrund 64 Million beträgt, die Verwaltung des Reichsheeres, welche 1 612 158 46 mehr in An- \prub nimmt, hauptsächlih wiederum in Folge der Verminderung der Manquements der Lieutenants- und Unteroffiziersteklen 858 000 M. und wegen der nothwendigen Wiederergänzung des Fonds für die kleinen Hand- und Feuerwaffen, der im vorigen Jahre einmalig um 1019 600 M. ermäßigt worden und jeßt wieder auf die frühere Höhe gebraht werden muß; unter der minder erheblihen Mehrausgabe möchte ich noch hervorheben die Verbesserung des Gehalts der Divi- sionéauditeure, welche bei der vorigen Etatsberathung {hon zu Er- örterungen Anlaß gegeben hat. Unter den Minderansäßen, welhe dem gegenüber stehen, habe ich nur hervorzuheben denjenigen für Brot- und Fourageverpflegung mit 949 000 Ich mus dabei bemerken, daß die diesmal sehr viel er erfolgte Etataufstellung es unmöglih gemacht hat, dieselbe Anschlagsmethode zu verfolgen wie in den leßten Jahren, daß man vielmehr zu- rüdgekehrt ist zu dem alten Anschlagsmodus nah dem zehnjährigen Durchschnitt der Preise. Wie \sich die Position stellen würde, wenn man die Hälfte des Bedarfes nach den preen des jeßigen Monates berechnen könnte, das ist selbst bis in die leßten Tage noch nit möglich gewesen sicher zu übersehen.

Die Marineverwaltung -wird an fortdauernden Mehrausgaben 947 530 M4. in Anspru nehmen, welche theils zu einer dem Flotten- gründungsplan entsprehenden und ihn insoweit zum Abschluß brin- genden Personalvermehrung, theils für Schiffsersaßbauten und des Torpedowesens erforderlich Le Außerdem ist dabei zu erwähnen, daß diesmal geringere Bestände nur bei den Indiensthaltungsfonds und den Naturalverpflegungsfonds auf den nächsten Etat anzu-

rechnen sind. ; : i

Zur Verzinsung der Reihs\{uld wird ein Mehr v

3100000 M erfordert. Ueber die Ausführung der bis-

Anlehensgeseze ist dem bohen Hause bereits unter Nr. 9 der Drucksachen eine besondere Denkschrift zugegangen, und ih darf mich dahier wohl darauf beschränken, hervorzu eben, daß von den ertheilten Anleiheermächtigungen, die nach Abrechnung der ge- maten Ersparnisse bei den betreffenden Acogaven auf 3434 Millio- nen si belaufen, bis zum 1. Oktober d. J. realisirt waren 2905 Millionen Mark, so daß noch 53 Millionen Mark unbegeben in den Händen der Regierung sind. Die Begebung hat im Durschnitt aller Jahre zu etwa 971/5 %/ finzlgetunden, in diesem Jahre zu 101,77 und der Zinsfuß stellt sih sonach im Ganzen auf etwa 4,1 °/o.

Der allgemeine Pensionsfonds wird eine Mehrausgabe verlangen von 695294 A, woran die Verwaltung des Reichsheeres mit 606 016 M, die Marineverwaltung mit 48 653 und die Civil- verwaltung mit 40 625 4 partizipiren. :

Die einmaligen Ausgaben, welhe nur ein Mehr gegen das Vorjahr von 1597 350 A erfordern, sind bei der Mehrzahl der Verwaltungen geringer als im vorigen Jahre und höher, insbesondere nur bei dem Reichsamt des Jnnern um 157967 H, lediglih in Folge der Aufnahme von Ausgaben zur Beobahtung des Venus- dur{ganges im nächsten Jahre und zur Betheiligung des Reiches bei den internationalen Polarforshungen. A i

Bei der Post- und Telegraphenverwaltung werden die einmaligen Ausgaben nur ein Mehr von 66 378 4 in Anspruch nehmen, und es wird für diese Verwaltung in dem außerordentlihen Etat von jeßt an überhaupt für Neubauten und Neuanlagen nichts mehr in Anspruch genommen. y

ür die Mililärverwattung sind ein Mehrbetrag von 1 845 633 A und für die Reichs\{uld eine kleine Mehrausgabe in Folge der Her- stellung der neuen Kassenscheine von 117 300 erforderli.

Daß ‘die eigenen Einnahmen des Reiches, die ih {on angegeben Paci im Ganzen um 4195 359 F in dem Etat geringer erscheinen, hat seinen Grund nur darin, daß dem nächsten Jahre nicht wiederum noch ein Uebershuß des lekzten Rechnungsjahres zugute fommt. Dem laufenden Jahre ist no ein solcher zugute gekommen von 6529 730 M und der Ausfall dieses Postens verwandelt die forst f ergebende Mehreinnahme in eine Mindereinnahme; denn es stellt

r zwar, von ganz unbedeutenden Veränderungen abgesehen, ein Togee heraus bei der RüdenzuclerGener von 2 131540 M wobei ih be- merke, daß hier ledigli die faltmatorste Veranschlagung des Er- trags nah der alten Methode der dreijà agen Fraktion stattgefunden hat, und daß die vorhin erörterten Umstände es auc nicht räthlih haben erscheinen lassen, gerade jeßt einen neuen Veranschlagun 8modus ür diese Steuer etwa in Anwendung zu bringen, es stellt sih erner ein Minus heraus beim Spielkartenstempel von 63 700, beim ene tempel von 97 100; nalurgemaa wird bei den Zinsen von den belegten Reichsgeldern wieder ein Minderansatz, und zwar von 579 652 zu maden sein, auch an außerordentlihen Zuschüfsen von der französishen Kriegskontribution 388 325 „4 ausfallen. Indessen würden doch diese zumeist geringen Mindereinnahmen mehr als aus- gegliden werden durch die anderseits zu erwartenden Mehr- einnahmen bei der Salzsteuer von 340840 K, der Branuts weinsteuer von 663510 H, der Biersteuer von 15000 M, den verschiedenen Verwaltungse ae von 215 809 j, vor Allem aber dur die erheblichen Mehrübersüsse der Post- und Telegraphen- verwaltung und der Eisenbahnverwaltung,

von