1881 / 281 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 30 Nov 1881 18:00:01 GMT) scan diff

Kaiser. Wohin solle man kommen, wenn eine Partei sh hier aï® die besondere Vertreterin Gottes hir.stelle. Er wisse nicht, ob der Abg. von Malßahn, als derselbe die Forischritts- parteï als eine Partei des Naturalismus bezeichnet habe, die Tonfervative Partei aber als gläubig evangelisch, für dieselbe als Beichtvater figurire. Er seinerseits forshe niht nach der religiösen Stellung des einzelnen Mitgliedes, weil die Fort- Fehrittépartei eine politishe Partei und keine Religionspartei Fei. Er glaube der Achtung vor Gott und der Religion mehr u dienen, indem Feine Partei dieselbe nicht in politische Vebatim ziehe. Diejenigen, die ihren Glauben immer auf den Lippen führten, seien oft nit die besten Christen. „Du Follst den Namen deines Gottes niht unnüß führen“ stehe auch geschrieben. ‘Mit diesem Gebot trete er dem ersten Ver- such entgegen, Gott und religiöse Ueberzeugung in die Debatte hinénzuziehen. Der Abg. von Malßahn sprehe vom Schießen der Konservativen, manhmal aber, wenn sie schießen sollten, hätten sie niht geladen oder das Pulver sei ihnen naß ge- worden, wie es am vorigen Donnerstag der Fall gewesen sei. Der Reichskan#ker meine, die Fortschrittspartei wolle verhin- dern, daß Kaifer Wilhelm zum Volke spreche. Nichts liege Feiner Partei ‘mehr fern als dieses. Seine Partei wolle ver- Hindern, daß die Form der Botschaft als das Regierungs- Programm des Kanzlers mißbrauht werde zu einem Druck auf die freie Ueberzeugung der Wähler. Nur wenn die Wahlen eine freie Ueberzeugung zum Ausdruck bringen würden, würden sie ihren Zweck der freien Berathung des Kaisers in der Führung der Staats- geschäfte erfüllen. Der Kanzler habe heute wie früher die durch den Kaiser in früheren Thronreden empfohlene Handelspolitik heftig getadelt, deshalb mache er demselben nit zum Vorwurf, daß er gegen die Autorität des Kaisers verstoße. König Friedri Wilhelm TI1. habe einmal beim Emsfang einer ostpreußischen Deputation, zu der auch der Vater des Abg. von Saucken- Tarputschen gehört habe, geäußert: er habe auch Auszeihnungen an die gerade ver- liehen, welche ihm mit Freimuth in gewissen Dingen entgegen- getreten sein. Höher als diejenigen, die ¿hm nah dem Munde Iprächen, achte er folhe, welche ihm gegenüber ihre freie Ueber- zeugung zum Ausdruck gebracht hätten, auch wenn der Jnhalt derselben ihm unangenehm fein könnte. Wenn so der absolutistishe König Friedrih Wilhelm Ul. die Berechtigung der Opposition anerkannt habe, so habe seine Partei keine Ursache zu glauben, daß der jeßige Kaiser anders in dieser Beziehung denke. Wenn der Kanzler Aeußerungen mache wie heute, daß es oft s{hwer sei, die Unterschrift des Kaisers zu erlangen, so scheine ihm (dem Redner) dabei schon in bedenklicher Weise die Grenze überschritten, welche verbiete, die Person des Kaisers in die Debatte zu ziehen. Seine MPartei verlange vom Kanzler, daß derselbe die Politik der Fortschrittspartei vor dem Kaiser nur mit Gründen und nicht mit allgemeinen Verdächtigungen des Republi- fanismus bekämpfe, wodurch allerdings das Ohr des Monarchen den Vorschlägen der Fortschrittspartei verschlossen werden müsse. Der Kanzler habe die Republik als die Kon- Tequenz des konstitutionellen Systems geschildert. Sei etwa die sranzösishe Bewegung von 1789 die Folge eines solchen gewesen? Jm Gegentheil sei sie die Folge gerade eines abso- Iutistischen Negierungssystems und seiner für das Land ver- derblichen Nichtung. Auch die heutige französische Republik sei nur die Folge des Napoleonismus und seiner cäsaristishen Wirthschaft. Wer die Republik nicht wolle, solle fch insbesondere hüten die Wege des Napo- Ileonismus zu beschreiten und seine Vorbilder aus Frankreich zu nehenen. Mit mehr Recht aus dem Konstitutionalismus den Nepublikanismus zu folgern, könne er behaupten, daß die jeßt beginnende deutshe Entwickelung zuleßt zu russischen Zuständen führen müsse, zu einer Selbstherrshaft und Auto- Fratie, welhe das politishe Verbrehen in der {limmsten Art und die Revolution zur Folge haben müsse. Der Kanzker berufe sh für seine vershiedene Wandlungen auf die ver- schiedene Taktik des Feldmarschall von Moltke in verschiedenen Schlachten. Gerade diese Berufung kennzeichne die innere Politik des Kanzlers als eine solche, in der alles Taktik, Strategie, Machtfrage sei, während seine Parteï den Staat nad) festen, materiellen Grundsäßen geleitet wissen wolle. Wieder ‘habe der Kanzler heute dem Reichstag Fraktions- oder Cliquen- wesen zum Vorwurf gemacht. Der Kanzler selbst aber habe dem- selben Reichstag das beste Zeugniß ausgestellt, indem derselbe an einer anderen Stelle seiner Rede gesaat habe: im Gegen- say zu England folge ein deutsher Abgeordneter seinem Marteiführer nicht, wenn derselbe dessen Vorschläge für verderblich halte. Möchten unsere Beamtenkreije glauben, Minister zu werden, das sei das schönste Biel einer Laufbahn. Für politishe Männer hätten Ministerposten nihts Verlockendes, am wenigsten unter dem Kanzler selber. Habe früher Jemand andere Anschauungen gehakt von der Ehre und dem Glück eines Mini- nisters, der Kanzler habe selbst das meiste dazu bei- getragzn, diese Anfchauung u berichtigen. Bestehe in Deutschland eine Gefahr für die Selbständigkeit ‘der Krone, so fomme fie nicht von Uebermacht parlamen- tarisher Entwickelung, sondern von einer anderen Seite. Der Kauzler spreche von der freien Bewegung der Krone, «welche es ihr gestatten müsse, den er zu wechseln im Falle einer Meinungsverschiedenheit. Sei aber niht das ganze Regierungssystem des Kanzlers, indem fih Alles immer mehr aut seine Person zuspite, nit geeignet, thatsächlich diese Frei- Leit der Krone einzujhränken?® Die Krone müsse den Fürsten DViämarck als Kanzler E, weil sein Regierungssystem jede andere Wahl unmöglich mache. Suche man doch son die Kaiserliche WVotschast Hhinzustellen als Regierungsprogramm mnicht nur dés Kaisers, sondern der Dynastie. Berichte die Kanzlexpresse Hoh unwidersprocheu über eine Aeußerung des Kanzlers, welche derselbe gegen einen Kreis von Abgeordneten gethan Hätte, dahingehend, daß auch der Kronprinz beit Re- gierungsantritt &cht umhin können werde, dieses Programm der Botschaft zu verwirklichen. Er (Redner) aber sei der Meinung, daß der Kronprinz als Hohenzoller sich nicht heute schon werde vorschreiben lassen, für welhes Programm derselbeein- treten werde, wenn ex berufen werde, den Thron zu besteigen. Der Reichskanzler vermisse, eine Mehrheit in diesem Hause. Entshiedene Mehrheiten seïen gegen das Unfallversicherungs- projekt und gegen das Tabaksmonopol. Warum respektire derselbe die Mehrheit nihk, so weit sie vorhanden sei. Ein pofitives Programm lönne ausgeführt wetven durch Reform der Haftpflicht, wenn der Kanzler nur zur Zeit verzichte auf eine Umgestaltung des Versicherungswesens. Was der Kanzler Staanation nemte, bezeichne er (Nedner) als eine Ruhe- pavse der Geschgebung. Allerdings würden große Wähler-

treise ein solche willkommen heißen. Alle diese Kanzler- projekte zur Umgestaltung des Wirthschafstslebens beunruhig- ten und belasteten {wer das Erwerbs- und Geschästsleben des Volkes. Was seine Partei dazu thun könne, solle geshehen, um diese sogenannte Stagnation herbeizuführen und dem Geschäftsleben es wenigstens in Ruhe zu ermöglichen, die {weren Lasten aufzubringen, welhe ihm die Politik des Kanzlers sonst auferlege.

Der Abg. Frhr. von Minnigcrode erklärte, der Vorred- ner möge es verantworten, daß derselbe die Person des Kronprinzon in die Debatte gezogen habe; sein Takt verbiete ihm, dem Vorredner auf diesem Wege zu folgen, und er glaube, man werde dafür hier und im Lande Verständniß haben. Dann habe der Abg. Richter die Konservativen und den Reichskanzler vor der Nahahmung französisher Vorbilder gewarnt ; seien die Herren von der Fortschrittspartei do vor- sichtiger; der ganze wässerige Konstitutionalismus der Fort- \hrittspartei sei ja nur ein französishes Vorbild. Dieser Konstitutionalismus sei nur ein Abguß von englischem Thee. Möge die Forschrittspartei doch vorsichtig sein, in ihr Kämmerlein gehen und sich von ihrem wässerigen Leiden heilen. Auch der Vorwurf, daß die Konservativen ihren firdglihen Standpunkt hervorgekehrt hätten, sei ein un- vorsihtiger, der Abg. Hänel gerade sei es gewesen, der an das protestantishe Bewußtsein appellirt habe, von der linken Seite sei dieser Ton angeschlagen worden. Möge sich die Fort- schrittspartei doch niht täuschen, das Schrec{bild des zeitweiligen Zusammengehens einer politischen Partei mit dem Centrum habe seine Wirkung verloren, und zwar auf Grund der that- säthlihen Erfahrungen. Die Geseßgebung der leßten drei Jahre sei ja nur unter der Mitwirkung des Centrums zu Stande gekommen. Er gehe sogar für seine Person noch weiter und wünsche, daß manche Hemmnisse, die der Verwirklihung der Ziele des Centrums noch entgegenständen, bald beseitigt wer- den möchten. Sein Freund von Malgahn habe ganz Recht, es bestehe ein bewußter kirchlicher Gegensaß zwischen der Fort- schrittë- und der konservativen Partei, derselbe Gegensaß, der die Liberalen auch vom Centrum scheide. Die politische Stel- lung lasse sich nun einmal niht ganz von der kirhlichen Ueberzeugung trennen. Der Abg. Richter habe sih auch be- klagt, daß dur die Kaiserlihe Botschaft ein Druck auf die Wähler ausgeübt würde. Die Herren von der Fortschritts- partei hätten wohl ganz verlernt, persönlihe Kundgebungen des Kaisers zu vernehmen. Die Konservativen wollten einen lebendigen persönlihen Regenten, möge die Fortschritts- partei ihren verwaschenen Konstitutionalismus behalten, und es verantworten, wenn derselbe zur Republik führe.

Der Abg. Rickert verwahrte sich in persönlicher Bemer- fung gegen die Behauptung des Reichskanzlers, daß er die Debatte zuerst auf das persönliche Gebiet gelenkt habe, au sei es unrichtig, daß er dem Reichskanzler leihtfertige Schnelligkeit im Wechseln der Ueberzeugung vorgeworfen habe.

Damit {loß die Diskussion. Titel 1 der Ausgaben in dem Etat ves Reichstages (Bureaudirektor 8100 H) wurde genehmigt, ‘ebenso Titel 2—9 ohne Diskussion.

Bei dem Tit. 10 (Entschädigung der Eisenbahnen für die Fre.karten) bemerkte der Abg. Mayer (Württemberg), nur mit* Schüchternheit \prehe er vor einer Elite seiner Nation. Auch die bescheidene Zahl seiner Partei lege ihm Bescheidenheit auf. Nur cin shweres Anliegen, das zugleich ein altes sei, könne sein Auftreten rechtfertigen. Es greife zurück bis in die Zeit vor der jeßigen Verfassung. Schon 1868, 69 und 70 hätten die Abgg. Waldeck und Hoverbeck Anträge auf Einführung von Diäten für die Reichstags- mitglieder gestellt, Seit Bestehen der Verfassung hätten die Abgg. Schulze und Genossen in jeder Session diesen Antrag wiederholt und mit steigender Stimmenmehrheit sei derselbe jedesmal angenommen worden. Nur im leßten Neichstag habe der Antrag die Form eines Amendc- ments vom Abg. Virhow zu einem Beschlußfähigkeitsantrag von Völck angenommen. Neue Gründe werde er daher auch nicht vorbringen, nur frish anregen wolle er die Sache, und wenn die Fortschrittspartei den Antrag nicht, wie er wünsche, einbringe, werde es die Volkspartei thun. Die alten Ein- wände würden seither hinfällig geworden sein. „Das allge- meine Stimmrecht brauche ein Korrektiv“, habe es früher ge- heißen. Dasselbe brauhe so wenig als die umgebende Luft korrigirt zu werden. Auch die Puanmensezung des Neichs- tages habe man dur Diätenlosigkeit beeinflussen wollen. Von solchen Tüsfteleien sei man zurückgekommen. Dann sei ein Haupt- einwand gewesen, daß man nicht so früh hon an der Ver- fassung ändern dürfe. Jeßt beantrage die Regierung selbst Abänderung der Verfassungseinrichtungen, Verlängerung z. B. von Legiélatur- und Budgetperioden, was ihm als eine Ver- kürzung von Volksrehten erschienen sci. Jet beantrage die Regierung selbs cinen Volkswirthschaftsrath und diesem wolle sie sogar Diäten verwilligen; dem Kind zweiter Ehe also, während das Kind erster Ehe, der Reichstag, stiefmütter- lih behandelt werde. Die Diäten folgten aus der Natur des allgemeinen Stimmrechts. Dieses sei nicht vollständig, fo lange das passive Wahlreht dur ein Privilegium der besißenden Klassen beschränkt und verunziert sei. Das allgemeine Stimmrecht sei ein dem Volk unbrauchbarer Klotz, s\o lange dieses nicht das nöthige Handwerkêzeug zu seinem Gebrauch besiße, Presse, Vereins-, Dersamm ten. unentgeltlicze Schulbildung einer-, freies passives Wahlrecht andererseits. Jnsbesondere möchte er den bundesräthlichen Regierungen die Diätenfrage und ein anderes Verhalten zu ihr als scither ans Herz legen. Jn ihrem bisherigen Widerstand sehe man ein Proen allzu großer Ab- hängigkeit von Bérlin Seien sie ja selbst gleih den Parteien ihrer Länder durch die Diätenlosigkeit in Kandidatennoth versetzt. Das Reich könne eine E au eher ertragen als sie. Leichter noch werde den Parteien zuzureden sein, das Centrum habe sich durch das Organ des Abg. Windthorst stets für Diäten ausgesprochen. Anfangs habe dieses nur die Bedingung eines Oberhauses oder Zweikammersystems daran geknüpft, daetper aber si Und dasür ausgesprochen. Der. Fort- ritt habe den Antrag in jeder Session eingebraht und die Nationalliberalen hätten demselben zugestimmt, wenn auch sein freun der Abg. Bamberger Anfangs nur ironish. Er wolle eine Ermahnungen an die librigen Parteien jeßt weglassen. Eine solche Selbstbeshränkung sei stets ehrend für den Mann. Er wolle, nachdem er bisher als Demokrat für die Sache ge- sprochen, nun auch noch als Schwabe dafür reden. Die Diätennoth werde in seinem kapitalarmen Land bitterer als in andern Provinzen empfunden. Die Garnituren der Ab- geordneten von Berlin kämen stets nur mit Ach und Krach ‘usammen. Die Kollegen müßten daher mit denen, die hier- dec gesendet würden, fürlieb nehmen. Auch das sei übrigens

niht neu, daß Süddeutshlands besondere Verhältnisse hier

4 mebr 20. Hiervon:

hervorgehoben worden seien. Prof. Edel, Hr. von Stauffen- berg hätten es gethan und Gölder, der jeßt Minister in Württemberg sei. Frisch aus der Wöhlerschast heraus könne er bezeugen, daß und der Reichstag möge endlih dafür sorgen, daß die Diäten: losigkeit aus der Welt geschafft werde. Jhm habe der Schluß der Botschaft einen tiefen Eindruck gemacht mit seiner Hin- weisung auf zehnjährigen Frieden und dadur, daß sih die Reichsregierung als Friedensregierung proklamirt habe. Hier handele es sich um eine der Maßregeln, durch welche au der innere Friede wieder hergestelt würde. Der Reichskanzler habe gestern die Volkspartei eine neue Einrichtung genannt und heute habe er sie als ein neu aufstehendes Gestirn bezei{- net. Dem Volk werde dieser bescheidene Stern allerdings willklommen sein, wenn sein Aufgehen für die Volksvertreter Diäten bedeute.

Der Titel wurde darauf genehmigt, ebenso der Rest des

Etats für den Reichstag, fowie der Etat für den Reichs

kanzler und die Reichskanzlei. : Hierauf vertagte sich das Haus um 4!/, Uhr auf Miit- woch 12 Uhr. i

Statistische Nachrichten.

Statistik der Königlichen technischen Hochschule zu Berlin Wintersemester 1881/82. An der technischen Hochschule bestehen folgende Abtheilungen: * I. Für Architektur, 1I. für Bau-Ingenteurwesen, 1II, as N Sen gelen mit Einschluß des Schiffs- aues, IV. Chemie und Hüttenkunde, V. Allgemeine Wissenschaften, insbesondere für Mathematik und Naturwissenschasten.

Abtheilung

I. Dozenten.

1) Etatsmäßig ange- E Ee 2) Nicht etatsmäßig angestellt : 3) Privatdozenten ; 4) Ständige Assi-} | resp. TII., so- entl 0] wie 2 Privat- 5) Nicht ständige A\s-] | G der tenen. 5 | 2] Abth. 1I. find 6) Berechtigt zur Er- gleichzeitig theilung von Un- als Assisten- terricht in den ten aufge- neueren Sprachen | führt.

2 nit etats- mäßig ange- stellte Dozen- ten Abth. T.

[O D

Summa] 41

IT. Studirende.

Im 1. Semester 18 Gegen das Winter-

semester 1880/81|—4|—9 Im 2. Semester. |} 15| 7 3, Semester . .| 23| 20 Semester. .| 12| 10 Semester. ,| 20| 16 . Semester. . 19) 11 Semester . .| 65| 35 . Semester. | 4| 7 höherenSemestern| 53| 28

| 229 146!

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Summa

Gegen das Winter- semester 1880/81 + oder . 84-52]

Studirende d.Winter- j semesters 1880/81 waren im 1. Se- mester

Für d. Wintersemester 1881/82 wurden : |

a, Neu immatrikulirt] 31 22| 50

b, Von früher ausge- schiedenen Studi- renden wieder im- matrikfulirt. .

—_— ®O

Summa

Von den Studirenden sind aus: Amerika, Nord . Amerika, Süd . England . G Frankreich . Holland . A - 4 Desterrei . Rumänien . Rußland Schweden Norwegen Schweiz . Serbien . Spanien

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L N j j Summa d. Auéländer] 13| 4j 1 6 -— 39|

Von den 127 neu immatrikulirenden Studirenden haben Reife zeugnisse von: Gymnasien 18, Realschulen 1. O. 41, Gewerbe schulen 47. Andere ulen (ausländische) haben besucht 21.

Das Durcschnittsalter der neu immatrikulirten Studirenden beträgt 21,1 Jahr. l u

111. Hospitanten: 226. Gegen das Wintersemester 1880/81 Bauführer 25, Offiziere 12, Studirende der Universität 37, Ausländer (Nichtdeutshe) 9 (6 aus Rußland, 1 aus Oesterrei, 1 aus Nordamerika, 1-aus der Schweiz).

die Diäten ein Anliegen des Volkes. seien

M 28A.

Zweite Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußishen Staats-Anzeiger.

Berlin, Mittwoch,

den 30. November

1 Ins erate für den Deutschen Reich83- und Königl. Preuß. Staats-Anzeiger und das Central-Handels- register nimmt an: die Königliche Expedition

des Deutschen Reihs-Anzeigers uud Königlich

Prenßfischen Staats-Anzeigers: Berlin SW., Wilhelm-Straße Nr. 32. S

1. Steckbriefe und Unterzachnungs-Sachen.

2, Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc.

4. Verlocsung, Ámortigation, Zinszaklung a. 8. w. von öffentlichen Papieren.

Beffentlicher Anzeiger. s

„Juvalidendaunk“, Rudolf Mosse, Haasenstcin & Vagler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttuer & Winter, sowie alle übrigen größeren

288A.

. Indnseirielle Etwblizzements, Fabriken und Grosshandel,

. Versckiedene Bekanntmachungen.

. Literarische Anzeigen.

t "Pheater-à nzeizen. ] In der Börsen-

3, Familien-Nachrichten. | beilage, zes

Steebriefe und Untersuchungs - Saczen.

Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Arbeiter Otto Bube, angeblih aus Guben ge- bürtig und zulegt, und zwar bis zum 19. d. M., an der Stadtbahn bei Charlottenburg beschäftigt ge- wesen, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungs- hast wegen Straßenraubes in den Aften I. J. 324/81 verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhasten und an die Direktion des Untersuchungsgefängnisses zu Alt-Moabit 11/12 abzuliefern. Berlin, den 28. November 1881. Der Untersucbungsrichter bei dem Königlichen Landgerichte 11. Beschreibung: Alter etwa 23 Jahre, Größe c. 1m 55 cm, Statur \{lank, Haare blond und kraus, Bart fehlt, Augenbrauen blond, Nase klein, Zähne gesund, Gesicht klein, Ge- sichtsfarbe gesund, Sprache deuts. Kleidung: graues Jaquett mit kacrirtem Futter, grau und schwarz gestreifte Weste, dunkelblaue Hosen, wollenes ichwarz und weißgestreiftes Hemde und desgleichen

Halstu, Pantinen. Besondere Kennzeichen : auf-

jallend viele Pickel im Gesicht.

Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Kauf- mann Nobert Roderich Tieffenbach hierselbst ist in den Akten U. R. I. No. 287 de 1881 die Untersuung8haft wegen Vergehen gegen §. 2832 St. G. B. bezw. §. 2102 C.O., wegen wiederholten Vergehens gegen S. 308 Preuß. C. D. bezw. §. 211 C. O. und S. 263 St. G. B., sowie wegen Ver- gehens gegen §. 246 St. G, B. verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und an die Königl. Direktion des Untersuchung8gefängnisses hierselbst, Alt-Moabit Nr. 11/12 abzuliefern. Berlin, den 96. November 1881. Der Untersucbungsrichter bei dem Königlichen Landgerichte I. Richter. Beschreibung: Alter: 35 Jahre, geb. 4. Mai 1846, Geburtsort Stuhm, Größe: 1 m 82 cm, Haare: bellblond, röthlih blonder am Kinn, ausrasirter Vollbart, Augen: hell. Besondere Kennzeichen : trägt eine goldene Brille.

Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Comp- tioirdiener Gottlieb Ebel von hier, welcher flüchtig ist, ist die Untersuhungshaft wegen Unterscblagung verhängt. Es wird ersucht denselben zu verhaften und in das hiesige Amtsgerichtsgefängniß abzuliefern. Ludtenwalde, den 28. November 1881. Königliches Amtsgericht. Beschreibung. Alter 24 Jahre, Größe 1,63 m, Statur schwächlich, Haare dunkel- blond, Stirn hoch, Bart dunkelblonder kleiner Schnurrbart, Augenbrauen dunkelblond, Augen blau- grau, Nase gewöhnli, Mund gewöhnlich, Zähne ge- wöhnli, Kinn länglih, Gesicht länglib, Gesichts» farbe gesund, Sprache deuts.

[42941] Ladung. Der Arbeiter Karl Großmann, am 13. Dezember 1863 zu Neu-Nuppin geboren, de}ten Aufenthalt unbekannt ist, und welhem zur Last ge- Legt wird, zu Scönceberg am 22. August d. J. um- herziehend Streichbölzer feilgeboten zu haken, ohne im Besitz des zu diesem Gewerbebetriebe erforder- liden Gewerbescheins gewesen zu scin, Uebertretung gegen 88. 1 und 18 des sene vom 83./7. 1876, wird auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts Il, bierselbst auf den 31. Jauuar 1882, Bormit- tags 10 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht in Alt- Moabit Nr. 11/12, Portal 111., Zim- mer Nr. 33, zur Hauptverhandlung geladen. Auch bei unents{huldigtem Ausbleiben wird zur Hauptverhand- lung geschritten werden. Berlin, den 14. Novem- ber 1881. Drabner, Gerichtsschreiber des König» lihen Amtsgerichts 11.

[43748] Ladung. G

Der Ersaßzreservist 1. Klasse Frarz Rösgen von Hachenburg, dessen Aufenthalt unbekannt ist, und welchem zur Last gelegt wird, daß er ausgewandert sei, ohne von der bevorstehenden Auswonderung der Militärbehörde Anzeige erstattet zu haben Ueber- tretung gegen §. 360 Nr. 8 St.-G.-B. wird auf Anordnung des Königliben Amtsgerichts hierselbft

auf Mittwoch, den 15. Februar 1882, Vormittags 11 Uhr,

vor das Königlide Schöffengeriht zu Hacenburg zur Hauptverhandlung geladen. Auch bei unent- \{uldigtem Ausbleiben wird zur Hauptverhandlung geschritten werden.

Hachenburg, den 15. November 1881,

Fd, : Gerichtsschreiber des R nizlichen Amtsgerichts.

[42046 Oeffentliche Ladung.

1) Der Scornsteinfeger Friedri Johann Max Desenick, geboren zu Greifêwald am 14. Septem- ber 1858, daselbst zuleßt aufhaltsam, 2) der Albert Karl Wilhelm Fahrendorf, geboren zu Greifs- wald am 19. April 1858, dasclbst zuletzt aufhalt- sam, 3) der Wilhelm Christian Fricdrih Fahren- wald, geboren zu Greifswald am 8, zember 1858, daselbst zuleßt aufhaltiam, 4) der Friedri Gustav Theodor Jerash, geboren zu Greifswald am 24. Mai 1858, dajelbst zuleßt aufhaltsam, 5) der Mar Ferdinand Löbbe, geboren zu Greifswald am 8. Ja- nuar 1858, daselbst zuleyt aufhaltsam, 6) der Fer- dinand Karl Theodor Reinhard, geboren zu Greifs- wald am 26. Juni 1858, daselbst zuleßt aufbaltjam, 7) der Karl Friedrich Theodor Meichenbach, ge: boren zu Greifêwald am 24. März 1858, daselbst zuletzt aufhaltsam, 8) der Johann Martin Friedrich Schröder, geboren zu Greifêwald am 20. Januar 1858, daselbst zuleßt aufhaltsam, 9) der Johann Karl Siewert, geboren zu Greifswald am 2. August

1858, daselbst zuletzt aufhaltsam, 10) der Wilhelm Christian Steffen, geboren zu Greifswald am 26. Oktober 1858, daselbst zuleßt aufhaltsam, 11) der Wilhelm Johann Friedrich Stüwe, geboren: zu Greifswald am 39. August 1858, daselbst zuleßt auf- haltsam, 12) der Max Ludwig Tiegler, geboren zu Greifswald am 8. Februar 1858, daselbsi zuleßt aufbaltsam, 13) der Jozann Theodor Todt, ge- boren zu Greifswald am 10. Januar 1358, daselbst zuleßt aufhaltsam, 14) der Karl Heinri Zuhn, geboren zu Greifswald am 5. April 1858, daselbst zuleßt aufhaltsam, 15) der Matrose Rudolf Chri- stian David Moll, geboren zu Wolgast am 27. Sanuar 1858, dajelbst zuleßt aufhaltsam, 16) der Johann Friedrich Wilhelm Ohlrich, ge- boren zu Wolgast am 7. Ofktoder 1858, daselbst zulekt aufbaltsam, 17) der Richard Emil Wilhelm Wolff, geboren zu Wolgast am 21. Februar 1858, daselbst zuleßt aufbaltsam, 18) der Johann Friedrich Theodor Zingler, geboren zu Eldena am 9. Juli 1858, dajelbjt zuleßt aufhaltsam, 19) der Karl Wilhelm August Krumtum, geboren zu Hans- hagen am 7.” Mai 1858, zuleßt wohnhaft in Wrangelsburg, 20) der Johann Karl Theodor Riebe, geboren zu Buddenhagen am 22. Februar 1858, zuleßt wohnhaft in Lühmannsdorf, 21) der Seefahrer August Friedrih Christian, Dörfling, geboren zu Alt-Wiendorf am 20. August 1858, zuletzt aufhaltsam in Hohendorf, 22) der Iohann Christizan Theodor Mähk, geboren zu Bolienbagen am 3. Februar 1858, dajelbst zulezt aufbalt- sam, 23) der Christian Karl Johann Wil- helms, geboren. zu Boltenhagen am 10. April 1858, daselbst zulezt aufhaltsam, 24) der Sochen FriedriGh Wilhelm Wahlfeld, ge- boren zu Rubkow am 8. Januar 1858, zulegt wohnhaft in Pamiß, 25) der Seefahrer Hermann Emil Erdmann Köppen, geboren zu Pinnow am 30, März 1858, daselbst zuleßt aufbaltsam, 26) der Detlof, geboren zu Güßkow am 26. August 1858, daselbit zuletzt aufhaltsam, 27) der Landmann Heinrich Friedrich Johannes Séhröder, geboren zu Breechen am 21. Jänuar 1858, daselbst zuletzt auf- haltsam, werden beschuldigt, als Wehrpflichtige in der Absicht, sih dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß entweder das Bundesgebiet verlassen oder na erreihtem militärpflichtigen Alter sich aufßere halb des Bundesgebiets aufgehalten zu haben, Ver- geben gegen §. 140 Nr. 1 Str. G. B. Diefelben werden auf den 25. Zanuar 1882, Vormittags 91 Uhr, vor die Strafkammer des Königlichen Landgerichts zu Greifswald zur Pa auv eng geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nah §. 472 der Straf- prozeßordnung von dem Civilvorsitenden der Ersatz- kommission des Kreises Greifswald, der mit der Kontrole der Webrpflichtigen beauftragten Behörde, über die der Anklage zu Grunde liegenden That- fachen ausgestellten Ertlärung verurtheilt werden. Dur Beschluß der Strafkammer des Königlichen Landgerichts zu Greifswald vom 10. September 1881 ist wegen der die Angeklagten möglicherweise treffen- den böcsten Geldstrafe und der Kosten des Vec- fabrens das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen derselben in Höhe von 300 4. in Ge- mäßheit des §. 140 Str. G. B., 8, 180, 326 Str. P, O. mit Beschlag belegt. Greifswald, den 6. November 1881. Königliche Staatsanwaltschaft.

[41182] j e 1) Der Seefahrer Friedrib Wilbelm Theodor Arudt, am 11. Dezember 1857 zu Garz auf Rügen aeboren, daselbst zuleßt wohnhaft, 2) Ernst Karl Friedri Brasch, Seefahrer, geboren am 6. April 1857 zu Lanschwitz, zuleßt in Dumsevit wobnhaft, 3) Herr:nann Karl Joachim Scheer, Seefahrer, ge- boren am 15. August 1857 in Dönkoig, zuleßt wohnhaft in Gingst, 4) Wilhelm Ludwig Philipp Heinri Lüth, gebocen am 2. August 1857 zu Samtens, zulegt wohnhaft daselbst, 5) Johann Carl Ghrenfried Hannemanu, Seefahrer, geboren am 91. Dezember 1857 zu Zicker, zuleßt wohnhaft in Pappelvip, 6) Christoph Karl Friedri Jungknecht, eefabrer, geboren am 24. Februar 1857 zu Seblen,

ulezt wohnhaft in Stralsund, 7) Joachim Karl Johann Haase, Seefahrer, geboren am 15. Februar 1857 zu P 8) Mori Jacob Alexander Kliesow, Seefahrer, eboren am 18. März 1858 zu Baabe, zuletzt wohn- aft daselbst, 9) Friedriv Wilhelm Theodor Puthert, Seefahrer, geboren am 5. November 1858

Wieck, zuleßt wohnhaft in Neuendorf,

u Bisdamiy, zuletzt wohnhaft daselbst, 10) Wil- elm Friedrich Karl Brüdgam, Seefahrer, geboren am 8. Oktober 1858 zu Breege, zuleßt wohnhaft daselbst, 11) Robert Joachim Karl Graap, Seefahrer, aran am 15, Juni 1858 zu Breege, zuletzt wohnhaft daselbst, 12) Karl Ernst Wilhelm Lauge, geboren am 4. September 1858 zu Philippshagen, zuleyt wohnhaft daselbst, 13) Fricdrih Wilhelm Julius Meyer, Sciff8zimmermann, geboren am 31, De- ¡ember 1858 zu Promoissel, zuleßt wohnhaft daselbst, 14) Christian Friedri Theodor Tabel, Seefahrer, geboren am 5. November 1858 zu Proënitz, zulett wohnhaft daseibst, 15) Gustav Karl Johann Schmidt, Kommis, geboren am 309. Januar 1858 zu Kloster Sct. Jürgen vor Rambin, zuleßt aufbältlih d3- elbst, E Ferdinand Jacob Julius Röhl, See- ahrer, geboren am 9, März 1858 zu Sagard, zuletzt aua rttÓ daselbst, 17) Wilhelm Albert Alexander Blößing, Matrose, geboren am 14. Januar 1858 zu Schaprode, zuleßt aufhältlich daselbst, 18 Ms Karl Wilhelm Peewe, Seefahrer, geboren am 29. Mai 1858 zu Klein - Slre-

Announceun-Bureauxr. Á

sow, zuleßt aufbältliß in Seedorf, 19) Fried- rih Auguít Moriß Krüger, Seefahrer, geboren am 30. Dezember 1858 zu Wieck, zuletzt aufhältlih daselbst, 20) Heinri Albert Moriß Holz, geboren am 9. November 1859 zu Gobbin, zuletzt aufbältlich in Garz, 21) Friedrid Karl Moriß Subklew, Sceesahßrer, geboren am 31. Mat 1859 zu Güstelit, zuleßt aufhältüih daselbst, 22) Karl Frit Theodor Sirohmeier, geboren am 25. Januar 1859 zu Buckvit, zuleßt aufhältlih daselbst, 23) Theodor Karl Wilhelm Michaclson, geboren am 18. Mai 1859 zu Kl. Wendorf, zuleßt aufhält- li daselbst, 24) Karl Friedri Heinrih Lange, eboren am 11. Oktober 1860 zu Philipps- agen, zuleßt aufhältliG daselbst, werden besbuldiat, als Wehrpslichtige in der Absicht, h dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß ent- wedcr dos Bundesgebiet verlassen oder nach erreichtem militärpflihtigen Älter sich außerhalb des Bundes- gebietes aufgehalien zu haben Vergehen gegen 8. 140 Abs. 1 Nr. 1 Str.-G.-B. Dieselben werden auf ven 16. Januar 1882, Vormittags 115 Uhr, voc die Strafkammer bei dem Königlichen Amtsgeriht zu Stralsund zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeß- ordnung von dem Königlichen Landrath zu Bergen, der die Webrpflichtigen kontrollirenden Behörde, über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Erklärung vom 12. September 1881 verurtbeilt werden. Dur Beslbluß des König- lichen Landaerichts Strafkammer Ikl. zu Greifswald vom 11. Oktober 1881 ist in Gemäßheit des §. 140 St. G. B., £8. 480, 326 Str. P. D. zur Deckung der die Angeklagien möglicherweise treffenden Höôdsten Geldstrafe, sowie der Koften des Verfahrens, vas LEcrmösgen der Angeklagten in Höhe von je 200 41 mit Beschlag belegt. Greifs- wald, den 2. November 1881. Königliche Staats- anmwaltsckchaf\t.

Oeffentliche Vorladung. 1) Der Schlosser Friedrich Wilhelm Biödow, geboren am 8. Juni 1857 zu Kleinsilber, Kreis Arnswalde, leßter ge- wöhnlicwer Aufenthalt im Deutschen Reiche ebenda, 9) der Knecht Carl Friedrich Wilhelm Salztvedell, geboren am 15. Juli 1857 zu Kleinsilber, Kreis Arnswalde, letzter gewöhnlicher Aufenthalt iu Deut- én Reiche cbenda, 3) der Kneht Carl Hermann Wobvig, geboren am 24. August 1857 zu Reet, letzter gewöhnlicher Aufenthalt im Deutschen Reiche cbenda, 4) der Paul Gustav Adolf Krahn, geboren am 13. Januar 1858 zu Arnswalde, leßter gewöbßnliber Aufenthalt im Deutschen ebenda, §) der Mar Lilienthal, geboren am 10. Februar 1858 zu Arnêwalde, leßter gewöhnlicher Aufenthalt im Deutschen Reiche ebenda, 6) der Her- mann August Miese alias Nehwinkel, geboren am 25. Februar 1858 zu Arnswalde, leyter gewöhn- lier Aufenthalt im Deutschen Reiche ebenda, () der August Julius Schulz, geboren am 6. Juli 1858 zu Arnêwalde, leßter gewöhnlicher Aufenthalt im Deutschen Reiche cbenda, 8) der Carl Friedri Wilhelm Oesterreih, geboren am 13. Mai 1858 zu Berkenbrügge, leßter gewöhn- liber Aufenthalt im Deutschen Reiche ebenda, 9) der Carl Ludwig Wilhelm Nennemann , ge- boren am 29. November 1858 zu Bucholz, leßter gewöhnli&er Aufenthalt im Deutschen Reiche ebenda, 10) der Gustav Albert Faust, geburen am 30, Januar 1858 zu Marienhof, Kreis Arnéêwalde, letzter gewöhnlicher Aufenthalt im Deutschen Reiche ebenda, 11) der Michael Friedri Stange, geboren am 15. Juli 1858 zu Cranzin, leßter gewöhnlicer Aufenthalt im Deutschen Reiche ebenda, 12) der August Heinrich Korth, geboren am 26. Juli 1858 zu Cürtow, leßter gewöhnlicher Aufenthalt im Deutschen Reiche ebenda, 13) der Friedri Wil- helm Kiesclbach, geboren am 15. Dezember 1858 zu Cürtow, leyter gewöhnlicher Aufenthalt im Deutschen Reiche ebenda, 14) der Carl Ferdinand Schulz, geboren am 24. Juli 1858 zu Cürtow, letzter gewöhnlicher Aufenthalt im Deutschen Reiche ebenda, 15) der Hermann Gustav Robert Riede- mann, geboren am 28. August 1858 zu Cölpin, Kreis Arnéêwalde, leßter gewöhnlicher Aufenthalt im Deutschen Reihe Sophienhof, Kreis Arnswalde, 16) er Carl Friedrih Wilbelm Zander, geboren am 26. April 1858 zu Friedenau, leyter gewöhnlicher Aufenthalt im Deutschen Reiche ebenda, 17) der AlbreWt Georg Brening, geboren am 18, September 1858 zu Göheen, leßter gewöhnlicher Aufenthalt im Deutschen Reibe ebenda, 18) der Carl Ludwig Alf, geboren am 19. Februar 1858 zu Hagelfelde, letzter gewöhnlicher Aufenthalt im Deutschen Reiche ebenda, 19) der Friedri Wilhelm Stach, geboren am 28, September 1858 zu Hoch- ¡cit, lezter gewöhnliher Aufenthalt im Deutschen Reiche cbenda, 20) der Franz Albert Will, geboren am 17. Juri 1858 zu Kleinsilber, leyter gewöhn- liber Aufenthalt im Deutschen Reiche ebenda, 21) der August Friedri Ferdinand MRöske, geboren am 27. August 1858 zu Marienwalde, leyter ge- wöhnliber Aufenthalt im Deutsdben Reiche ebenda, 92) der Friedrich Wilhelm Hein, geboren am 18. November 1858 zu Mienken, lchter gewöhnlicher Aufenthalt im Deutschen Reiche ebenda, 23) der Garl Auaust Drevs, geboren am 11, September 1858 zu Mübenfelde, letzter gewöhnlicher Aufenthalt im Deutscben Reiche ebenda, 24) der Gustav Julius

Theuerkauf, geborn am 25. Mai zu Neuwcdel, letzter gewöhnlicher Auf-

enthalt im Deutschen Reiche ebenda, 25) der

Christian Hermann Friedri Ebert, geboren am 20. April 1858 zu Rohrbeck, leßter gewöhnlicher Aufenthalt im Deutsben Reiche ebenda, 26) der Wilhelm Friedrih Oelke, geboren am 29. Mai 1858 zu Steinberg, letzter gewöhnliher Aufenthalt im Deutschen Reibe Vorwerk Schönfeld, 27) der Carl Friedrich Oelke, geboren am 29. Mai 1858 zu Steinberg, leßter gewöhnliher Aufenthalt im Deutschen Reihe Vorwerk Schönfeld, 28) der Gustav August Dittmer, geboren am 3. Juni 1858 zu Zatten, leßter gewöhnlicher Aufenthalt im QDeutshen Reiche ebenda, 29) der Friedri Wilhelm August Hoffmann, geboren am 26. August 1858 zu Zaegen®dorf, letzter gewöhnlicher Aufenthalt im Deutschen Reiche ebenda, 309) der Friedri Wilhelm Boeger, ge- boren am 18. März 1858 zu Marzelle, Kreis Arns- walde, leßter gewöhnlicher Aufenthalt izn Deutschen Reiche unbekannt, 31) der Bau-Bolontair Paul Below, geboren am 17. Juni 1856 zu Landsberg a. W., letzter gewöhnlicher Auf- enthalt im Deutscen Reiche unbekannt, werden beschuldigt, als Wehrpflichtige in der Absicht, ih dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß entweder das Bundesgebiet verlassen zu haben, oder nach erreichtem militärvflichtigen Alter si außer- halb des Bundesgebiets aufzuhalten. Bergehen gegen S. 140 Nr. 1 Str. G. B. Dieselben werden auf den 17. Februar 1882, Mittags 12 Uhr, vor die Strafkammer des Königlichen Land- gerihts zu Landsberg a. W. zur Hauptverhandlung geladen. Vei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nah §. 472 der Straf- prozeßordnung von den Herren Civil-Vorsitenden der Erfaß-Kommissionen zu Arnswalde und Lands- berg a. W. über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Erklärungen verurtheilt wer» den. Landsberg a. W., den 30. September 1831. Königliche Staatsanwaltschaft.

Subhaftationen, Aufgebote, Bor- ladungeu n. dergl.

[40619] Aufgebot.

Zur Erlangung eines Auss\{lußurtheils behufs ihrer Eintragung als Eigenthümerin ins Grundbuch hat die verwittwete Tischlermeister Heinri Müller, Friederike Dorothee, geb. Boeder, zu Greifenberg i, Poumm. das Aufgebot des im Grundbuche von den Aeckeru zu Greifenberg i. Pomm. Band 1II. Blatt 995—300 unter Nr. 1 des Titelblatts verzeichneten

Reiche | Gartens an der Colberger Straße K. Bl. 4 Nr. 44,

zum Flächeninhalte von 0 ha 03 a 60 qw, als dessen Eigenthümer der Stellmachermeister Samuel Gottfried Wilke eingetragen steht, beantragt.

Es werden deshalb alle diejenigen, wele Eigen- thumeansprücbe an diefem Grundstücke geltend zu

| macen baben, aufaefordert, dieselben \pätestens în

dem an hiesiger Gerichtsstelle auf den 14, Januar 1882, Vormittags 11} Uhr, anberaumten Termine anzumelden, mit der War- nung, daß die Ausbleibenden mit ihren etwaigen Reals ansprüchen auf das Grundstück präkludirt werden sollen und die Eintragung des Besitztitels für die Antragstellerin erfolgen werde.

Greifcuberg i. Pomm., den 24. Oktober 1881.

Königliches Amtsgericht. I.

[12624] '

Auf Antrag der Erben des am 14. November 1880 in der Kranfkenanstalt zu Bremen verstorbenen Arbeiters Cord Paschebera, namentlich:

1) Dietrih Friedri Pascheberg , Vollmeicr in

Klein-Eilstorf, E

9) Johann Heinri Pascheberg, Häusling daselbst,

3) des Kötbers Iohann Heinrich Rüpke Ebefrau, Anna Catbarine Marie Sophie, geborenen Pascheberg, daselbst, des Halbmeiers Hermann Wilhelm Martens Ghefrau, Catharine Wilhelmine, geborenen Pascheberg, in Ramelsen, L:

5) des Häuslings Diedrih Hambrock Ebefrau, Catbarine Margarethe, geborenen Pascheberg, in Eilte, :

6) Diedrich Heinrich Christian Scheele, Vollmeier in Klein-Eilstorf, “S

7) Heinrih Friedrib Scheele, Landmann daselbft,

8) Catharine Caroline Scheele daselbst, wird der unbekannte Inhaber des Buches der Spar- fasse zu Bremen Nr. 25,418, eröffnet am 6. April 1878 auf den Namen Cord Pascbeberg mit einer Einlage von 600 4, dessen Guthaben am 31. De- zember 1880 M 405. 35 S betrug, aufgefordert, spätestens in dem hiermit auf

Dicustag, den 3. Januar 1882, Nachmittags 4 Uhr, L in der Amtsgerichtsstube, unten im Stadthause Nr. 9, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte auf das Sparkassenbuh bei dem unterzeichneten Ge- ricte anzumelden und dasselbe vorzulegen, widrigen» falls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird. Bremen, den 25. April 1881. Das Amtsgericht. gez. Blendermann. Zur Beglaubigung : Stede, Gerichtsschreiber.