1881 / 297 p. 7 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 19 Dec 1881 18:00:01 GMT) scan diff

minderung der Nübenzuckersteuer vershwinden zu machen ? Es werde dadur nicht verhindert, daß fi die Einnahinen dieser Steuer und die Ausgaben für Bonifikationen immer näßer rüdcktcn. Der Etat sei na einem dreijährigen Durchschnitt aufges stellt worden, und wenn dies auch die sonst übliche Veranlagung sei, so werde sie doch diesmal wohl nicht ganz richtig sein. Denn die beiden ersten Fahre hätten Ausfuhrbonifikationen von etwa 23 Millionen jährlih aufgewiesen, während biese im leßten Jahre mehr als 50 Millionen betragen hätten. Daß der Export zurückgehen follte, könne man faum annehmen, es dürften daher die Bonififationen mit 32 Millionen zu niedrig bemessen sein. Uebrigens erhielten die Fabrikanten gegenwärtig mehr an Rückvergütung, als sie an Steuer gezahlt hätten, da si die Fabrikation von Zucker sehr oerbessert habe. Die Ausfuhrbonifikation von 9,40 f pro Centner fei darauf berechnet, daß 114 Centner Rüben einen Centner Zucker geben, während jetzt die Fabrikanten mit 10, 9!/; oder fager 9 Ctr. ausfämen. „Jn der Ausfuhrbonifikation stete , also eine Ausfuhrprämie, wozu keine Veranlassung vorliege. Er stelle daher den Antrag :

„Der Reichstag wolle beschließen, den Reichskanzler zu ersuchen, cine eingehende Untersuhung darüber anstellen zu lassen, oh und inwieweit in Folge der technischen Fortschritte der Nübenzuer- Industrie der Ertrag der Nübenzuckersteuer dur die Höke der Bonifikationen eine Einbuße erleidet und je nah dem Ausfall der Untersuchung geeignete Vorschläge zu machen.“

Hierauf ergriff der Staatssekretär des Reichs - Schaÿ- amts Scholz das Wort:

Meine Herren! Ich ergreife nicht das Wort, um eiwa der Re- solution mich besonders zu widersezen, welche der Herr Vorredner Shnen vorgeschlagen hat; ih möchte ihm aber auf dem Wege, auf S zu diejem Vorschlage gekommen ift, mit ein paar Bemerkun- en folgen.

A Der geehrte Herr Abgeordneie hat der Ausführungen gedact, die i) bei der ersten Berathung über den Etat in Bezug auf das Ergebniß der Rübenzukersteuer sür 1880/81 die Ehre hatte, dem hohen Hause vorzutragen. Ich bin mit seiner Darstellung ganz einverstanden bis auf einen Punkt. Er hat nämlich gesagt, durch den Beschluß des Bundes- raths, welcher die vorscußweise Zahlung der Bonifikation abgestellt und herbeigeführt hätte, daß wir für das Jahr 1881/82 die Steuer nicht mebr früher bonifiziren, als wir sie zur Kasse bekommen, wären die Mittel gewonnen worden, um den Ausfall des Vorjahres im lau- fenden Jahre zu übertragen; dadur werde aber das Defizit ver- {{leiert oder gewissermaßen verschleppt, welches sich herausstelle, weil die Zahlung an Exportvergütung verhältnißmäßig größer sei als die Roheinnahme an Steuer. Das ist unrichtig. Nicht dadur, daß wir jeßt feine Vorschüsse mehr bezahlen, werden die Mittel ge- wonnen, um im laufenden Jahre den Ausfall der Vorjahre zu decken, sondern dadurch, daß wir in das laufende Jahr 16 M il- lionen und einige hunderttausend Mar? mehr an Steuerkrediten mit herübergenommen und nun zu realisiren haben, als im vorigen Jahre. Es handelt sich nit um Summen, die auf Rechnung des künftigen Jahres gewonnen werden sollen für die Deckung jenes Defizits; nein, meine Herren, wir haben in dem Jahre vorher die Steuerbonifikation vors{chußweise aus der Reichskasse vergütet, und diese hon vergütete Steuer nehmen wir im Betrage von über 16 Millionen Mark im laufenden Jahre mebr ein und haben sie nicht wieder herauszugeben. Also nicht dadur, daß wir dic Erportbonifikationszahlung auf das folgende Fahr verschieben, gewinnen wir die Mittel zur Deckung des in der Ver- gangenheit entstandenen Defizits, sondern aus Steuereingängen, die bereits durch gegenüberstehende Exportbonifikationen von jeder darauf lasten- dea Schuld befreit sind und nun der Reichskasse rein und dauernd verbleiben. Es ist deshalb nicht die Gefahr vorhanden, vaß so etwa erst im folgenden Jahr ein Mißverhältniß, welches \cho1 vom Vor- jahre herrühre, zu Tage trete. i : S

Der Herr Abgeordnete ist von einem fol®en Aen über- zeugt angesichts der Etatsvorlage für 1882/83. Gr hat längere Zeit verweilt bei der Betrachtung, daß der Durchschnitt, der zur Bereh- nung gezogen ist für die Bonifikationsauëgaben mit 32 Millionen, viel zu niedrig sci. Es ist dem Herrn Abgeordneten gegenüber unumwun- den zuzugeben, wie ja auch derr Herr Referent Ihrer Kommission bereits ausgeführt hat, daß allseitiges Einverständniß darüber besteht, daß bei der Durchschnittêberehnung pro 1882/83, die dem Etat zu Grunde liegt, sowohl der Faktor des Robertrages der Rübensteuer zu niedrig ist, wie der der Bonifikation. Unsere Rechnung ist nux, daß sich Beides im Allgemeinen wieder ausgleicht, daß heißt, taß nor ohnge- fähr umsovielmehr, als der Rohertrag der Steuer bringen wird, auch die Exportvergütung höher sein wird und nicht um viel mehr; denn anzunehmen, daß die Exportvergütung sehr viel größer sein würde, würde heißen, daß der Zuler aus dem inländischen Konsum genommen werden möchte, denn wo sollte er sonst herkommen? /

Es ist gerade durch das neue Verfahren die Garantie egeben, daß die Exportbonifikation aus derselben Campagne zu bezahlen ist, die die Robsteuer liefert, also daß diese beiden Faktoren, die bisher in zwei verschiedene Jahre fielen, nun aneinander gekettet sind und daher ein ritigeres Bild geben werden. Wir können auc nicht zugeben, daß diese eine Erscbeinung aus dem Monat Oftober schon cine genügende Unterlage dafür gäbe, anzunehmen, daß der Erport im näbsten Jahre ein womöglih noch größerer sein werde; wenn, wie der Herr Abgeordnete wohl mit Recht annimmt, jeßt eine geringere Rübenmenge geerntet warden ist, so wird doch der Robertrag der Rübenzuckersteuer nicht avch in Folge größeren Zuctergehalts der Rüben ein geringerer sein. Nach unseren

P aseráte für den Deutschen Reich2- und Königl. i Preuß. Staats-Anzeiger und das Central-Handels8- register nimmt an: die Königliche Expedition

des Deuishen Reichs-Anzeigers und Königlich Preußischen Stadts-Auzcigerz: Berliu 8W., Wilhelm-Straße Nr, 32. Æ u

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Ste@briefc uud Untersuchungs - Sachen. G,

Stedckbrief. Gegen den unten beschriebenen Sehlächtermeister Angust Schmasow, am 20, De- zember 1841 in Straußberg geboren, welcher si verboraen hält, ist die Untersuhungshaft wegen wiederholten Betruges in actis 84. G, 2856. 81, J. 1Va, 921, 81. verbängt. Gs wird ersucht, den- selben zu verhaften und in das Untersucbungs- gefängniß zu Berlin, Alt-Moabit 11/12 (NW.), abzuliefern. Berlin, Alt-Moabit 11/12 (NW.), den 15, Dezember 1881, Königliches Amtsgericht 1. Abtheiluna 84, Beschreibung: Alter 40 Jahre, Größe 1,73 m, Statur kräftig, Haare dunkelblond, röthlihen Snurrbart, Augenbrauen blond, Nase ewöhnlid, Mund gewöhnli, Zähne vollständig, Kinn s\piß, Gesicht oval, Gesichtsfarbe gesund, Sprathe deuts.

in das

unterseht, Schaurrbart,

Steclbrief. Gegen den unten beschriebenen Kutscher Eduard Albert Johann Virkus, am 9. Dezember 1852 in Mahnwiy geboren, welcher sich verborgen bält, ist die Untersucungs- haft wegen \{chweren Diebstahls in actis 84

1. Steckbriefe und Unterszchnn 2, Snbhastationen, Anfgebote, u, dergl.

v. 8. w. vou öffentlichen Papieren.

Ta, - S1 hängt, Es wird ersucht, denselben zu verhaften und Üntersubungsgefängniß zu Moabit Nr. 11/12 (NW.) abzuliefern. Berlin, Alt- Moabit Nr. 11/12 (XW.), dena 15. Dezember 1881. Königliches Amtsgericht 1, Abtheiluna 84. Be- shreibung: Alter 29 Jahre, Größe 1.73 m, Statur Haare Augenbrauen dunkel, Nase gewöhn- lid, Mund gewöhnli, Zähne vollständig, Gesicht oval, Gesichtsfarbe gesund, Sprache deuts.

Steckbries. Gegen den unlen besHriebenen Kauf- manu Hermann 1846 zu Berlin, welcher flüchtig ist und ih ver- borgen bält, ist die Untersuchungz3haft wegen wieder- bolter Unterschlagung aus den §8, 246, 248 und 74 des RNeicbs-Strafgesetbuchs ersubt, denselben zu verhaften und in das Unter- \nchungsgefängniß zu Berlin, Alt-Moabit Nr. 11/12 (NW.), abzuliefern. 11/12 (NW.), den 5. Dezember 1881. Amtsgericht 1, Abtheilung 99 shreibung: Größc 1 m 65,65 em, Haare dunkel,

Nachrichten ist die Voraussetzung einer sol&en Qualität der Ernte | unritig; im Gegentheil wird in weiten Kreisen der Interessenten gemeint, daß der Zuergehalt, der im näbsten Steuerjahre zum Aus- druck kommt, ein geringerer sein werde. Ih kann also nach allem den Gedankengang nit vollständig theilen, den der Herr Abgeordnete zur Begründung seiner Refolution angeführt hat. :

Was aber diese Resolution felbst betrifft, so habe ih schon angedeutet, daß ih keineswegs die Meinung habe, ibre Annabme lebhaft bekämpfen zu müssen, ih möchte nur mit meiner Auffassung nit zurückhalten, daß die Resolution etwas über- flüssiges ist. Die Reichsregierung ift, wie ih {on bei früherer Ge- legenheit die Elre batte zu erklären, vollständig aufmerksam auf die wichtigen Thatsachen, die ch in Bezug auf die Fabrikation des Zuters zutragen. Sie hat Ermittelungen in der Richtung eintreten lassen, weil sie sch ja auch sagen mußte, wenn dies im Großen und Ganzen und in erheblichem Umfange zu einer Verschiebung zwischen der Steuer und der Exportbonifikation fübrcn sollte, daß dann cin bedenklicher, der Abhülfe bedürftiger Zu- stand eintritt. Die Ermittelungen, die die Reichsregierung bisher angestellt hat, sind noch nicht abgeshlossen, sie haben zu einem end- gültigen Urtheil noch nicht geführt, und i freue mich darin in Ueberein- {timmung zu sein mit den leßten Ausführungen des Herrn Vorredners, daß cs für die Reichéregierung eine Frage der höchsten Wichtigkeit, der subtilstea Behandlung ist, zu entscheiden, ob in diesem Punkte mit einer gesetzlichen Neuerung vorzugehen sei oder niht. Es handelt fich zu- nächst um einen wichtigen Zweig der Landwirthschaft, also dem- jenigen Gewerbe, welchem in gegenwärtiger Lage mit steuerlichen Anforderungen näher zu treten, doch nur dann angezeigt wäre, wenn ganz klare und zweifellose Umstände ‘darauf hinführen sollten. Es handelt sich um eine der blühendsten Erxyortindustrien Deutsch- lands, die beispicléweise in dem Jahre 1880/81 dem Inlande die hohe Summe von 120 Millionen Mark zugeführt hat, und die also bei einer Berührung durh eine Veränderung der Gesetzgebung, welche nicht ganz ficher ihres Zieles und der Grenzen ibrer Wirkung wäre, sehr leiht zum Schaden führen könnte nicht blos der unmittelbaren Interessenten, der Zuckerfabriken und der dabei ketbeiligten Landwirthschaft, sondern in weiten Kreisen des Handel8s- und Verkeßrslebens unseres Volkes. 4 E

Aber endlich muß ih darauf aufmerksam machen, daß für die Reichsregierung in der Reihenfolge derjenigen Objekte, welche zu einer grö» Feren Jnanspruchnahme für das Reichseinkommen in Aussicht zu nehmen find, der Zucker nit an erster Stelle steht. Wie bereits von anderer Stelle her mitgetheilt worden ist, sicht es die Reichsregierung zunächst als oberste und dringendste Aufgabe an, dafür zu sorgen, daß von dem Tabak diejenigen Einnahmen zur Reichskasse gewonnen werden, die davon zu gewinnen sindz dieser hat jedenfalls die Priorität bei einer Aenderung der Steuergeseßzgebung. :

Der Abg. Dr. Müller (Sangerhausen) sprach sih gegen eine Aenderung dex jeßigen Zuckersteuer; obwohl er aus seiner eigenen Erfahrung zugeben müsse, daß nah den neueren Me- thoden der Zucergewinnung aus der Melasse das Verhältniß zwishen Nükvergütung und Rübensieuer niht mehr normal sei, bitte er do bei etwaigem Erlaß eines neuen Geseßes die Steuer nicht so zu gestalten, daß sie zu einer qikanösen werbe, die zuleßt die Produzenten nit nur, sondern auch die von der Rübenzucker-Jndustrie lebende Bevölkerung ruiniren müsse.

Der Abg. Büchtemann trat sür die Resolution des Abg. Haerle ein. Der Schaßsekretär habe bei der ersten Berathung des Etats ausgesührt, das Defizit in der Rübenzuersteuer von 12 000 000 A4 für das laufende Jahr sei nur ein rech- nungsmüäßiges ; diese Behauptung sei eine Selbsttäushung und eine Täuschung des Hauses. Das Defizit rühre aus dem viel besprochenen Mißverhältniß her und würden in Wahrheit nur die Ueberschüsse früherer Jahre aufgezehrt.

Demnächst ergriff der Staatssekretär des Reichs-Schahamls S {holz das Wort: :

Meine Herren! Ich muß Sie bitten, mir noch einige Augen- blide Gehör zu schenken, lediglih zu dem Zwecke, um die Berechnung, die der Hr. Abg, Büchtemann versucht hat, Ihnen jett vorzuführen, zu Vbekämpfen. Der geehrte Herr Abgeordnete hat versuWt, dieselbe Berechnung in der Budgetkommission zur Geltung zu bringen, und zwar ohne Glück. Sie ist dort nicht verstanden worden in ihren Unterlagen, obwohl sie bis zu der Ent- \chiedenheit behauptet wurde, daß meine Darlegung bei der Einleitung der Etatsdebatte, das Defizit von 1880/81 sei kein materielles, dauerndes, sondern nuc ein formelles, für den Abschluß dieses Rechnungsjahres sich herausstellendes, nur als eine Selbsttäus(ung und also auch als eine Täuschung des Hauses anzusehen sei ein ziemlich starker Vorwurf sür den Schatz- ekretär, der wohl dann nicht mehr in der Lage seia würde, wenn er ih so unter Millionen einer abgesc{;lofsenen Rehnung täuschen könnte, ferner seinem Amte mit einigem Erfolge vorzustehen. Ich habe das also au gar nicht zunäcst begriffen, wie der Herr Abgeordnete zu diesent— wie mir {eint überaus {weren Vorwurfe kommen kennte. Es ist mir erst naher klar geworden, wie er zu seiner Rechnung fommen konnte, und ic möchte ihn bitten, auß für die Zukunft, che er solde Angriffe gegen die Reicbêregierung erbebt, die Sade doch sorgfältiger zu prüfen. Der Herr Abgeord- nete hat auêgeführt, daß in der einleitenden Rede, die id am 24, November dieses Jahres gehalten habe, von mir mit- getbeilt worden wäre, der Rohertrag der Rübenzuckersteuer habe ein Mebr von 24 Millionen Mark ergeben. Gegen was dieses „Mehr“ ist, das bat der Herr Abgeordnete weder in der Budget- fommission noch ier gesagt. Wenn er genau gelesen hätte, so würde er sich überzeugt haben,

«Sachen.

orladuvgen und Grosshandel.

8. Theater-Anzeigen.

daß ih dieses Mehr an- | 9. Januar 1882, 1 Uhr.

6, Versckiedene Bekanntmachungen. 3. Verkünfe, Verpachtungen Submiasionen etc.j 7. Literariache Anzeigen. 4, Verloosung, Amortisation, Zinszakiung

gegekcn Habe îm Vergleibe zum Ertrage des Vorjaßres.. Er dagegen nimmt dieses Mehr als im Vergleih zu dem Etat desselben Jahres 1880/81 zu verstehen an, stellt das Mehr der Erxportbonifikationen ebenfalls im Vergleiche zu dem Etat desselbert Jahres 1880/81 gegenüber und die Steigerung der Exportbonifikationen für 1880/81 gegen den Etat die Steigerung des Rohertrages der Steuer gegen den Etat um so und so viel Millionen übertroffen babe, werth seien, daß also eine Differenz da sei, die vollständi g das materielle Defizit beweise, und die si später, wenn es jeßt au gelinge, die Sache zu verschleiern, herauéstellen werde. Das ist _un- gefähr die Deduktion gewesen. Nun, meine Herren, wenn der Herr

geordnete die Güte gehabt bätte, fich den Etat für 1880/81 niht blos in Bezug auf die Exportbonifikationen anzusehen, sondern au in Bezug auf den Robertrag der Steuer, so würde er gefunden haben, daß im Sahre 1880/81 der Bruttoertrag der Rübenzuckersteuer etwa 35 Millionen böber, als der Etatsansaß war, und daß also von einer sehr großen Differenz zwischen dem höheren Bruttoertrage der Steuer und zwischen der Steigerung der Exrvortbonifikation gar keine Nede war.

Auf solchen Unterlagen basirte die Berebnung, die ich heute ebensowenig wie in der Budgetkommission für rihtig erachten kann.

Der Abg. Frhr. von Minnigerode erkannte an, daß das neue Verfahren eine größere Ausbeute aus den Rüben erziele ; allein man dürfe do nicht vergessen, daß die Einrichtungen für das neue Verfahren auch sehr kostspielig seien, so daß man der Jndustrie wohl die kleine Zuwendung, wenn sie wirklich vorhanden sei, gönnen könne, Man dürse ater niht außer Augen lassen, daß es sich hier um eine große Export- industrie handele, deren Export im Wesentlichen dazu beitrage, die Bilanz zu Gunsten Deutschlands zu gestatten. Deshalb dürfe man an eine Reform nur denken, wenn die Fnteressen dieser Jndustrie, namentlih mit Rücksicht auf die Landwirth- schaft, genügend wahrgenommen würden.

Der Titel Zuckersteuer wurde bewilligt und die vom Abg. Haerle vorgeschlagene Resolution mit großer Mchrheit ange- nommen.

Tit. 4 Salzsteuer 36 709 570 #6 wurde ohne Debatte genehmigt, desgleichen Tit. 5 Branntweinsteuer 35 517 630 6. Bei Tit. 6 Brausteuer 15 111 117 #, ersuchte der Abg. Goldschmidt die Reichsregierung, in der nächsten Session einen Gesehentwurf vorzulegen, welcher den Gebrauch der Surrogate bei der Bierbereitung verbiete. Ein derartiges Gesetz bestehe mit dem besten Erfolge in Bayern.

Der Abg. Ubden war mit dieser Aufforderung völlig ein- verstanden und stellte seine Unterstüßung bei einem etwa cin- zubringenden Antrage in Aussicht.

Der Staatssekretär Scholz entgegnete, die Regierung stehe: seit Langem auf dem Standpunkie des Verbots der Malz- surrogate, habe aber keine Veranlassung, blos aus diesem Grunde die geseßgeberise Jnitiative zu ergreifen, werde aber bei der Erhöhung der Brausteuer darauf zurückkommen.

Dex Abg. Goldschmidt bemerkte, man möge doch endli davon Abstand nehmen, die Brauindustrie fertgeseßt mit der Erhöhung der Brausteuer zu beunruhigen.

dit T Tit. 7 bis 9 Aversa wurden ohne Diskussion be= willigt.

Der Abg. von Benda berichtete über den Rest der der Budgetkommission überwiesenen Kapitel des Etats.

Das Ordinarium des Neichs-Schaßamts, sowie die Ein- nahmen desselben an Wittwen- und Waisengeldbeiträgen 8040 M wurden genehmigt, desgl. Kap. 72 des Ordinariums der NReichs\{huld, Verzinsung 13 702 500 #, ebenso wurden die Etats des allgemeinen Pensionsfonds, des Reichs-Fnvaliden- fonds , die Ausgaben in Folge des Krieges gegen Frankreich, der Fehlbetrag des Ctatsjahres 1880/81 nach dem Vorschlage der Kommission ohne Debatte unverändert genehmigt.

Beim Betriebsfonds von 9 750 000 / für die Reihs-Haupt- fasse und von 450 000 4 sür die Reihsdruckterei beantragte die Kommission diese Summen auf 8750000 resp. 400 000 /( herabzuseßen. Das Haus trat diesem Vorschlage ohne Debatte bei. Die Einnahme an Zinsen aus belegten Reichsgeldern 3 262 953 #(, und die außerordentlichen Zuschüsse wurden ohne Tiskussion genehmigt, desgleichen das Etats- geles und der Geseßentiourf, betresfend die Ausnahme einer

nleihe, vorbehaltlich der erst in dritter Berathung vorzu- nehmenden definitiven Feststellung der Zahlen. Hiermit war die zweite Bercthung des Etats beendigt ; es restirte nur noch der Titel-Einnahme aus den Zöllen.“

Der Pröfident erklärte, daß er mit Rüdcsiht auf das Zu- sammentreten des preußishen Abgeordnetenhauses jede Kollision mit demselben vermeiden müsse und {lug deshalb vor, die nächste Sigung Mittwoch, den 4. Januar abzuhalten. Da- gegen protestirten die Abgg. Dr. Wind1horst und von Ludwig, und der Präf:dent fügte sih, da ihm der allgemeine Wunsch, die Sißungen erst am 9. Januar zu beginnen, bekannt sei, nach- dem er durch seinen ersten Vorschlag seiner Pilicht genügt zu

aben glaube, diesem Protest und {lug vor, die nfüchste igung am Montag, 9. Januar, abzuhalten.

Hieranf vertagte sih das Haus um 3? Uhr auf Montag,

———

Beffentlicher Anzeiger. a warmen m

%. Iudustriclles Etablissementa, Fabriken

„Jnvalidcudank“, Rudolf Mosse, Haasenstein

& Vogler, G. L, Daube & Co., E. Swhlotte,

Büttuer & Winter, sowie alle übrigen größereu Anuoncen-Burcaux.

\ In der Börsen-

R A tr

T A0 r L ver-

Mund gewöhnli Gesicht rund,

Berlin, Alt- 1 i Gesichtsfarbe

zer niedriger Hut.

dunkelblond, feiner dunkler

Cigarrenmaújer

erlassene Steckbrief i} erledigt. 14, Dezember 1881. antroalt.

Seeger, geborcn am 21. März

verhängt. Es wird

Wilhelmi.

[46916] Ladung. Die Wittwe Doehrina, 45 Jahre alt,

Berlin Alt-Moabit, Nr Königliches Kramer. Be-

Stira nicdrig, Bart dünner dunkler Backen- und S{nurrbart, Augenbrauen dunkel, Nase gewöhnlich,

d, Zähne vollständig, Kinn oval, s bräunlic, deuts ; Kleidung dunkler Rock, dunkle Hose, scwar-

Steckbriefs - Ecledigun 5 Der hinter dem Carl Reiß aus Groß-Jenkwit, Kreis Brieg, unterm 11. Februar 1880 und *rüher

Der Königl. Erste Staats-

Der hinter vem 34 Jahr alten Zimmermann Christian Lüttccke von Vaébeck unterm 7. Juni 1881 erlaïsene Steckbrief wird erncnert. 2 am 12. Dezember 1881, Königl. Staatsanwaltschaft.

Louise zulezt wohnhaft zu Gr. Soellen, deren Aufenthalt unbekanut ist, und

9, Familien-Nachrichten. | hbeilage. Æ W

-t=r 7 ser r0- re r— E

welccher zur Last gelegt wird, seit längerer Zeit arbeité- und mittellos im Lande umhergezogen zu sein und am 28. August cr. in Lickeim gebettelt zu haben, Uebertretung gegen §. 361 Nr. 3 und 4 des Reichéstrafgeseßbubs wird auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hierselbst auf den 20. Fe- bruar 1882, Vormittags 10 Uhr, vor das Königlide Schöffengericht hierselbst zur Hauptver- handlung geladen. Au bei unentschuldigtem Aus- bleibez wird zur Hauptverhandlung geschritten werden, Bartenstein, den 28, November 1881. Groening, Gerichtéschreiber des Königlichen Amts- gerichts,

Sprache

Liegniß, den

[47096]

Stedbrief. Gegen den Kaufmann Julius ocbel zu Halle a. S., geboren am 17. September 1863 zu Siceboldshausen bei Göttingen, welcher

Cassel,

flüchtig ist die Untersuchungshaft wegen Ur- undenfälibung und versucbten Betrugs verk ängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Gerichtägefängniß zu Halle a. , abzuliefern. alle a. S., ten 16. Dezember 1881, Königliche Staatéanwaltschaft, von Moers.

Dunkel, geb.

T46904] Aufforderung.

Der Barbier und Heitgehülfe Nobert Kalk- wit aus Königsberg N./M. wird hierdurch auf- gefordert, bei dem unterzeiueten Gericht sich zu ge- stellen, oder seinen jeßigen Wohnort zu den Akten F. 7/81 anzuzeigen.

Königsberg N./M., den 15. Dezember 188L

Königliches Amtsgericht. [46755]

Oeffentliche Ladung us Bekanntmachung.

Die nachbenannten Militärpflichtigen: 1) Arnold Karl Friedrih Stock, geb. am 19. Febr. 1859 zu Detmold, leßter deutscher Aufenthaltsort unbekannt, 2) Georg Youug, geb. am 4. Febr. 1859 das., Jetter deut1her Aufenthaltsort unbekaunt, 3) Emil

einci Meier, geb. am 16. Nov. 1859 dasf.,

euter deutscher Aufenthaltsort Bramsche, 4) Christoph SFriedrih Adolf Benkelberg, geb. am 14. Jan. 1859 zu Berlebeck, legter deutscher Aufenthaltsort unbekannt, 5) Simon FriedriÞ Platte, geb. am 18. Aug. 1859 zu Hiddesen, zuleßt in Laagen bei Hannover, 6) Benedix Grünewald, geb. am 17. Sept. 1859 zu Haustenbeck, zuleßt in Schlangen, 7) Franz Theodor Roland, geb. am 4. Aug. 1859 zu Meinberg, leßter deutscher Aufenthaltsort un- bekannt, 8) Simon Friedrih Dickjobst, geb. am 13. Novbr. 1859 zu Pivitsheide, zuletzt in Hamburg, 9) Simon August Kenter, geb. am 28. Juni 1859 zu Leese, zuleßt daselbst, 10) August Simon Wil- belm Mühling, geb. am 6. Juni 1859 zu Leese, zuleßt in Hardissen, 11) Gustav August Braud, geb. am 14. Novbr. 1859 zu Stemmen, zulegt daselbst, 12) Anton Friedri Peik, geb. am 14. Novbr. 1859 zu Stemmen, zuleßt daselbst, 13) Friedrih Adolf Hermann Busse, geb. am 11. März 1859 zu a dissen, leßter deutsher Aufenthaltsort unbekannt, werden beschuldigt, als Wehrpflichtige in der Absicht, fi dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen oder nach erreichtem militärpflihtigen Alter sih außerhalb des Bundes- ebietes aufgehalten zu haben (Vergehen gegen §. 140

Nr. 1 des R.-St.-G.-B.).

Dieselben werden hiermit auf

Freitag, den 3. Februar 1882, Vormittags 9 Uhx,

zur Oauptverhandlung vor die Strafkammmer des Fürstlichen Landgerichts hierselbst unter der Warnung geladen, daß sie bei unentshuldigtem Ausbleiben auf Grund der nah §. 472 der Strafprozeßordnung von den Civilvorsißenden der Kreis-Ersatkom- missionen der Aushebungsbezirke Detmold und Lemgo abgegebenen Erklärungen verurtheilt werden würden.

Durh Beschluß der Strafkammer Fürstlichen Landgerichts vom 5. d, M. ist das im Deutschen Reiche besindlihe Vermögen der Angeshu!- digten zur Deckung der dieselben möglicherweise treffenden höchsten Geldstrafe und der Koften des Verfahrens in Gemäßheit des §. 140 des Straf- gesetbuches und der §8. 326 und 480 der Straf-

prozeßordnung mit Beschlag belegt.

Detmold, 12. Dezember 1881. Der Grste_ E

V Bt Pustkuchen.

Subhastationen, ufgedote, Vor- ladungen u. dergl.

[46911] Oeffentliche Zustellung.

Der Rechtéanwclt Dr. Roettig in Montabaur, als Bevollmächtigter des Kalkbrenners Johann Meuer in Montabaur, hat wegen einer dem Leßteren an den Kaminfeger Joseph Jahn von Montabaur, dermalen mit unbekanntem Aufenthaltsort abwesend, angebli zustehenden Forderung aus Bürgschaft bei dem Metger Peter Kalb IT1. hier vorgelegten 210 M mit 59% Zinsen vom 10, Dezember 1879 an auf Grund vorgelegter Bescheinigung bei dem Mangel weiteren pfandbaren Vermögens * des Scbuldner3 dahier darum nachgesucht, seine dahier ausftehende Hausmiethe

1) L Lens Gerichtsvollzieher Becker hier mit S N 2) bei em Lehrer Birod hier mit 345 A. bis zum Betrage der Forderung des oben ange- gebenen Gläubigers mit Arrest zu belegen.

Termin zur mündlichen Verhandlung über das

Arrestgesu ist auf Montag, 30. Januar 1882, Morgens 9 Uhr, vor das Kal. Amtsgericht zu Montabaur anberaumt, wozu der Beklagte geladen wird. um Zwecke der öFentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Montabaur, 7. Dezember 1881. Der Gerichtsschreiber des Kgl. Amtsgerichts. Herwig.

[46944] Oeffentliche Zustellung.

Johann Felmer, Spengler, in Mainz wobnbaft, vertreten durch Rechtsanwalt Zuckmayer in Mainz, klagt gegen seine Ehefrau Maria, geb. Lenhardt, der- malen ohne bekannten Aufenthalt, wegen Eheschei- dung, mit dem Antrage auf Trennung der zwiscen den Parteien bestebenden Ebe und Verurtheilung der Beklagten in die Prozeßkoslen, und ladet die Be- klagte zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die erste Civillammer des Großherzogl. Land- gerichts zu Mainz auf den 3. März 1882, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge- richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekaant gemacht.

s Moyat, Gerichtsschreiber des Großherzoglichen Landgerichts.

[47120] Oeffentliche Zustellung.

Die Frau eFentli L Durs Ernestine, geb. T\scbirner, zu Ne endors- vertreten durch den Mechts- anwalt Dr. Gründler hier, klagt gegen ihren in unbekannter Abwesenheit lebenden Ebemann, den ees Kammerjäger Friedrih Wilhelm Stahr, rüher zu Berlin, wegen böslicher Verlassung mit dem Antrage auf Ebescheidung:

das Band der Ehe zu trennen, den Beklagten für den allein schuldigen Theil zu erklären, ihn auch in die Ehbescheidungsstrafe zu verurtheilen, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand- lung des Netsstreits vor die 13, Civilkammer des Königlichen Landgerichts 1, zu Berlin auf den 27, April 1882, Vormittags 11 Uhr,

mit der Aufforderung, cinen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Berlin, den 15, Dezember 1881,

Buchwald, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts T. Civilkammer 13.

[47114] Oecffeutliche Zustellung.

In Sadhen, betreffend die Ablösung der der evan- gelischen Pfarrei und der evangelischen Kirchenkasse zu Garbenheim, Kreis Weßlar, in den Gemarkun- gen Garbenheim, Weßlar und Dorlar zustehenden Naturalzehntrechte, wird der Wilhelm Weller, welcer aus Kinzenbah bei Weßlar nach Amerika überge- siedelt sein soll, zur Rezeßvollziehung auf Montag, den 6. Februar 1882, in das Bureau der Königlichen Spezialkommission zu Wektlar hierdurch, unter Hinweisung auf die ge- seßlichen Rechtsnachtheile für den Fall des Auë- bleibens mit dem Bemerken öffentli vorgeladen, daß die durch Prozeß entstehenden Kosten nah Maß- gabe des §8. 4 des Gesetzes vom 24. Juni 1875 neben den allgemeinen Regulirungskosten besonders zur Erhebung gelangen.

Cassel, den 13. Dezember 1881.

Königliche Generalkommission. Wilhelmy.

Zwangßsverstcigerungs-Anzeige [468288] nebsi Aufgebot.

In Sachen des Kaufmanns Kayser in Sittensen, Gläubigers, gegen den Anbauer Joachim Heinrih Smidt in Avensen,

Schuldners, wegen Forderung, soll die dem Schuldner gehörige, unter Haus-Nr. 45 zu Avensen belegene Anbauerstelle, bestehend nament- lih in dem unter Nr. 45a. der Gebäudesteuerrolle von Avensen verzeichneten, in gutem Zustande befind- licben Wohnhause, euthaltend zwei heizbare Wohn- zimmer mit je 2 Schlafbußen, 1 Küche, 1 Kammec 1 große Diele mit Stallung für Hornvieh, und der unter b. daselbst verzeichneten, gleichfalls in gutem Zustande befindlihen Scheune mit Stallung für Schweine, sowie den unter Artikel 37 der Grund- steuermutterrolle von Avensen auf Kartenblatt 1 ver- zeichneten Parzellen 9 und 10 Hofraum bezw. Haus- garten zur Gesammtgröße von 13 a 43 qm zwangs8- weise in dem dazu auf Donnerstag, den 16. Februar 1882, Meorgeus 10 Uhr, im Priggeschen Gasthause zu Avensen anberaumten Termine unter den im Termine bekannt zu machen- den Bedingungen öffentlich. versteigert werden und soll bei annehmbarem Gebote eventuell fofort der Zuschlag erfolgen. Kaufliebhaber werden damit geladen. i Alle, welche an den vorbezeichneten Immobilien Eigenthums-, Näher-, lehnrechtliche, fideikommissa- rishe, Pfand- und sonstige . dingliche Rechte, ins- besondere Servituten und MNealberehtigungen zu haben vermeinen, werden aufgefordert, selbige {pä- testens im obigen Termine anzumelden und die dar- Über lautenden Urkunden vorzulegen, unter dem Ver- warnen, daß im Nichtanmeldungsfalle bas Recht im Verhältniß zum neuen Erwerber des Grundstücks verloren gehe. Tostedt, den 13. Dezember 1881. Königliches Amtsgericht. (gez.) Nöldeke. Ausgefertigt : E Korf, Gerichtsschreiber Königlichen Amtsgerichts.

Verkaufs-Anzeige nebst Edictalladung.

In Sachen des Schuhmacbergesellen Johanu Fr.

Wilh. Harries zu Hamburg, Gläubigers, gegen

HeinriÞh Schaper in

[47086]

den Maurcr Schuldner,

soll der dem Schuldner gehörige, in Hardegsen resp. Hardegser Feldmark belegener Grundbesit, nämlih das Wohnhaus Nr. 166 hinter dem Nath- hause mit Hofraum und Stall und 21 a 56 qm Ackerland am Gladeberge (Artikel 140 Kartenblatt 4 Parzelle 85 der Weimibitruerimulbeerolls) zwangsweise in dem dazu auf Mittwoch, deu 15. Februar 1882, : Morgens 10 Uhr, allbier anberaumten Termine öffentli versteigert werden. Kaufliebhaber werden damit geladen. Alle, welche daran Eigenthums-, Nôher-, lehnrecht- liche, fideikommifsarishe, Pfand- und sonstige ding- lide Rechte, insbesondere Servituten und Real- berebtigungen zu haben vermeinen, werden aufge- fordert, selbige im obigen Termine anzumelden und die darüber lautenden Urkunden vorzulegen, unter dem Verwarnen, daß im Nichtanmeldungsfalle das Recht im Verhältniß zum neuen Erwerber des Grundftücks verloren gehe. Moringen, den 15. Dezember 1881.

Königliches Amtsgericht. Er.

Aufgebot.

Königliches Amtsgericht. Jlfeld, den 7. Dezember 1881, _Die unbekannten Inhaber der am 1. Juli 1881 für Wittwe Friederike Nedecker hier von den Ehe- leuten Wilhelm und Louise Bornemann ausge- stellten gerihtlihen hypothekarisden Schuldurkunde über 1800 # werden aufgefordert, ihre Rechte spätestens in dem auf Dienstag, den 7. Februar 1882, E Vormittags 11 Uhr, bestimmten Aufgebotstermine anzumelden, widrigen- falls die bezeichnete Urkunde hinsichtlich des etwaigen ih nicht meldenden Inhabers für ungültig und wirkungslos erklärt werden soll. Neuhaus.

Hardegsen,

[47085

Wiema"n. [46899] Aufgebot,

Auf Antrag des Gymnasiallehrers Emil Klein und des Realschullehres Gustav Klein in Gumbinnen

wird deren Bruder, der Kaufmann Iobann Friedrich

Vormittags 9 Uhr,

Adalbert Klein, welder im Jahre 1868 nah Amerika gegangen und seit 1870 verschollea ist, aufecfordert, si späâtens im Aufaebotstermine

den 6. Oktober 1882, Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte (Theaterplatz 3/4, Zimmer 19) zu melden, widrigenfalls seine Todeë- erklärung erfolgen wird.

Königsberg, den 7. Dezember 1881.

Königliches Amtsgericht. VII.

FOONaO) Aufgebot.

Der Hausknect Heinri Andre28 David Brandt, aeboren am 6. August 1850 zu Waliwiß, Kreis Jerichow I., welcher fich im Mai 1869 in Berlin aufgehalten hat und über dessen Leben und Aufent- halt seitdem keine Nachricht eingegangen is, wird auf den Antrag seiner Mutter, der Wittwe Brandt, Glifabeth, gebornen Brandt, zu Wallwitz und des ibm bestellten Abwesenheits-Vormundes, Aer- mannes Andreas Schulze daselbst, aufgefordert, fich spätestens in dem auf den 24. Oktober 1882, Vormittags 11 Uhr, an Gerichtsstelle hier, Zimmer Nr. 1, anberaumten Termine zu melden, widrigenfalls er für todt erklärt werden wird.

Gommern, den 10. Dezember 1881.

Königliches Amtsgericht.

[47088] / Spezial-Fonkurs-Anzeige.

Veber das der Ebefrau Marie Ströh, geb. Tintek- mann, gehörige, in Gaarden, Kreis Ploen, Schöôn- bergerstr. Nr. 144, belegene Grundstücklk wird auf Antrag des in erster Stelle protokollirten Pfand- gläubigers, welcher ein vollstretbares Urtheil des Königlichen Landgerichts in Kiel vom 9. Juli d. I. auf Auslieferung zum gerichtlien Verkauf vorgezeigt bat, der Spezialkonkurs erkannt.

Daher werden Alle, welche Ansprüche dinglicher Art gegen dieses Grundstück oder Einspruch gegen das Spezial-Konkursverfahren glauben erheben zu kön- nen, insbesondere die Hebungsbeamten und Ein- nehmer wegen rückständiger Steuern und Abgaben, allein die protokollirten Gläubiger wegen ihrer ein- g*tragenen Forderungen ausgenommen, hierdurch befehligt, solbe Ansprüche spätestens in dem auf

den 10. Februar 1882, Mittags 12 Uhr, anberaumten Aufgebotstermine hierselbst, Zimmer Nr. 11, anzumelden, Auswärtige unter Bestellung eines hiesigen Vertreters, bei Strafe des Ausschlusses von dieser Masse und des pfandfreien Verkaufs des Grundstücks.

Wegen Verkaufs des Grundstücks wird weiterer Termin vorbehalten.

Zum Zwangsverwalter ist der emer. Lehrer Herr Kroll in Gaarden bestellt.

Kiel, den 16. Dezember 1881,

Königliches Amtsgericht. Abtheilung III. (gez) Goldbecck-Löwe. Veröffentlicht :

__Sufstorf, Gerichtsschreiber.

[47042]

Bermögensbeschzlagnahme.

In der Untersuchungssache gegen den am 29. Juli 1857 geborenen Gotlieb Friedrib Maier, Wagner von Böblingen, Diépositionéurlauber, seit 24. Sep- tember 1889 ist dur kriegsrechtlihes Urtheil d. d. Garnifor. Ludwigsburg, den 30. Juli 1881, der beshuldicte Maier der Fahnaenfluht für schuldig »rflärt und das ibm gegenwärtig zustehende oder ‘ünftig anfallende Vermögen, unbeschadet der Rechte Dritter, nit Beschlag belegt werden.

In Vollziellung dieser Beschlagnchme wird hier- mit vorstehender Urtheiléauszug veröffentlicht.

Böbliugen, 15. Dezember 1881.

K. Württ. Amtsgericht. Amtsrichter: Bader.

[46902]

Air. 12,704, Aufgebot. Die Ehefrau des Jo- hann Georg Hummel, Pauline, geb. Baumer, die Ehefrau des Landwirths Joseph Wissert, Emma, geb. Baumer, von Oberbergen und die Ehefrau des reldhliters Pius Leber, Amalie, geb. Baumer, von Schelingen, erhielten durch Vermögensübergabe der Joseph Baumer Wittwe, Genovefa, geb. Sill, von Oberbergen, folgende auf der Gemarkung Ober- bergen gelegenen Liegenschaften, hinsichtlich welcher sie wegen Mangels an Eigenthums- und Erwerbs-Ein- trägen das Aufgebot durchführen. Pauline Humznel erhielt 4 Mannshauet Aer in der Altmatt, neben Michael Walser und Roman Schäzle; 2 Manns- hauet Wald im Altenbuc, neben K. Mevec und R. Baumgartner; Emma Wissert erhielt 3 Mannshauct Matten im Simmlcten, ncben Roman Walser und Jofevh Reichenbach; Amalie Leber erhielt 2 Manns- hauet Wald im Altenbub, neben Jakob Schil Erben beiterseits. Ferner besißt die Uebergedberin Joscph Baumer Wittwe durch Erbschaft von ihren Eltern, Jakob Sill Eheleuten, 2 Mannsbauet Adtet im Grüble, hinsichtlich welcher sie ebenfalls das Aufgehot beantragt hat. Es werden alle Diejenigen, welche an diesen Liegenschaften in den Grunde und Unterpfandbüchern nicht eingetragene, und auth sonst nicht bekannte diaglibe oder auf einem Stamiungutê- oder Familiengutsverbande berubende Nechte zu haben glauben, aufgefordert, solle späte- stens in dem auf Freitag, deu 17. Februar 1882, Vormittags 9 Uhr, bestimmten Aufgebotêtermin geltend zu maten, anfonst die niht angemeldeten Ansprücbe für erlosen erklärt wörden. Breisach, den 9, Dezember 1881, Großh. Amtsgericht. Der Gerichtssc{reiber. Weiser.

[46927] _ Bekanntmachung.

_Durch Ausschlußurtheil des hiesigen Gerichts vom 17, November cr. ift das über die im Grundbuche von Dortmund Band 24 Blatt 68 auf der Parzelle Flur 13 Nr. 426/200 dec Steucrgemeinde Dort- mund des Emil Heßler in Decrtmund Abth. 11], Nr. 11 für das Bankhaus Gebr. Fischer zu Barmen eingetragenen 36 Tblr. 15 Sgr. 6 Pf, Gerichtskosten und Mandatariengebühren und 5 Thlr. 9 Sgr. Ein- tragungsfkosten aus dem recbtékräftigen Erkenntnisse vom 50, Mai 1861 gebildete Hvpothekecndolumert für kraftles erklärt.

Dortmund, den 8, Dezember 1881,

[45926] __ Bekanntmathung.

Durch Aus§sch{lußurtkbeil des biesigen Gerichts vom 15, November 1881 sind die über die Posten Bd. 10 Artikel 35 des Grundbuchs von Dortmund Rubr. IT. Nr. 1a. und 1e. zu Gunsten der Bruderschaft der On zu Dortmund gebildeten

vpothekendokumente vom 27. November 1814 über 130 Thlr. Bergish Conrant, resp. vom 7. Februar 1826 über 15 Thlr. 11 Sgr. 6 Pf. Berliner Cou- rant für kraftlos erflärt.

Dortmund, den 22. November 1881.

Königliches Amtsgericht.

[47084] Bekanntrnachung.

Mathäus Bogenshüß, Maurer aus Siingen, Königl. Preußischen Oberamts Hechingen, ehelicher Sohn der verstorbenen Cheleute Joseph Bogenshü und Therese, geb. Geiger, von da, geboren am 27. Oktober 1811, ist seit mehr als fech8s Jahren ver- schollen und sind Nachrichten von ihm nicht ein- gegangen.

Nachdezn nunmehr auf Todeserklärung des Ge- nannten angetragen ist, werden er und seine etwai- gen unbekannten Erben aufgefordert, sich binnen neun Monaten von heute ab, spätestens im Ter- mine den 28. Oktober 1882, Vorm. 10 Uhr, an hiesiger Gerichtsftelle, Zimmer Nr. 11, {riftli oder persönlich zu melden, widrigenfalls Mathäus Bogenshüß für-todt erklärt und sein Nachlaß den bekannten Erben ausgeantwortet wird.

Hechingen, 12. Dezember 1881.

Königliches Amtsgericht.

[47091]

Nach heute erlassenem, seinein ganzen Inhalte nah durch Anschlag an die Gerichtstafel und durch Abdruck in den Meklenburgischen Anzeigen bekannt gemachtem Proklam sinden zur Zwangsverfteigerung der dem Büdner Johann Schmidt gehörigen Büd- neret Nr. 4 zu Gr. Pankow mit Zubehör Termine

1) zum Verkaufe nach zuvoriger endlicher Neguli= rung der Verkaufsbédingungen am

Dicnstiag, den 28. Februar 1882, Vorniittags 11 Uhr, 2) zum Ueberbot am Dienstag, den 21. März 1882, Vormittags 11 Uhr,

3) zur Anmeldung dinglicher Rechte an das Grund- stück und an die zur Immobiliarmasse desselben gehörenden Gegenstände am

Dienstag, den 28. Februar 1882, : _ Vormittags 11 Uhr. O des hiesigen Amtsgerichtsgebäudes att.

Auslage der Verkaufsbedingungen vom 14. Fe- bruar 1882 an auf der Gerichts\fchreiberei und bei dem zum Sequester bestellten Herrn Mühlenpähter Eng- mann zu Kl. Pcnkower Mühle, welcher Kauflieb- habern nach vorgängiger Anmeldung die Besichti- gung des Grundstücks mit Zubehör gestatten wird.

Lübz, den 14. Dezember 1881.

Großherzogl. Mecklenburg-Schwerinsches Amt3gericht. Zur Beglaubigung: Der Gerichtsschreiber : Wendt. Verkündet am 12. Dezember 1881. Weiß, Actuar, als Gerichtsschreiber. Erkenntuiß.

l betreffend das Aufgebot der in der Eleonore Klattschen Zwangsversteigerungssahe von Neu - Kyschau Nr. 19 ängelegten Spezial-Masse Regierung zu Danzig, hat das Königliche Amtsgericht zu Berent dur den Gerichts-Assessor Durchholz für Recht erkannt:

Das aus der Schuldurkunde vom 209, Sep- tember 1845 und dem Eintragungsvermerk ge- bildete Hypothekendokument über den im Grund- buch des Grundstücks Neu-Kyschau 19, Abthei- lung ILI. Nr. 1, für die Regierung zu Danzig eingetragenen Saatvorschuß von 20 Thaler wird für fraftlos erflärt, :

die im Termin am 12. Dezember 1881 nicht erschienenen unbekannten Interessenten werden mit ibren Ansprüchen an die in der Klattschen Zwangsversteigerungssahe von Neu - Kyschau Nr. 19 angelegte Spezial-Masse von 64,80 4 ausges{losseu, die Kosten des Verfahrens werden aus dieser Masse entnomunnen.

V. R. W. gez. Durchholz.

[46923]

In der Sache,

[46249] Verkündet

am 2. Dezember 1881.

Referentar Erdmann,

als Gerichtsschreiber. 3m Namen des Königs! In Sachen, betreffend das Aufgebot von Hyvpo- thek-ndokumenten und Posten, hat das Königliche Amtsgericht zu Inowraclaw dur den Aumtösrichter Piltz für Recht erkaunt

daß _

_A. die Hypothekenurkunde über eine Caution in unbeftinmter Höhe, cingetragen für Carl (Heith, wittelst Vertrages vom 27. Oktober 1862, abgetreten an den Christian Wendland, dur Vertrag vom 26. Oktober 1863, auf dem Grundstücke Klein Glinno Nr. 11 Abtheilung 11]. Nr. 3, übertragen auf die Grundstäcke Klein Glinno Nr. 10 und Nr. 20 und

B. die Hvpothekenurkunde über 12 Tkaler nebst 6% Zinsen seit dem 15. Mai 1872 und 24 Thaler nebft 6°%/9 Zinsen scit dem 10, Juni 1872, eingetragen für den Kleiderbändler Hirsch Samuel zu Jnowraclaw auf dem Grundstück Szymborze 176, Abtbeilung 111, Nr. 24, auf Grund des rechtélräftigen Zablungsbefebls vom 24, Oktober 1872 zufolge Verfügung vom 24, Juni 1873 und

C, die Hvvothekenurkunde über 180 Mark und 102,60 Mark, cingetragen für Martin Glowaki, aus den Erbrezessen vom 13. Januar 1868 und 21. März 1870, nah dessen Tode für die Anuastkasia Glowada, jet verehelichte Sfkowron, unter dem 28, Mai 1877 subingrosfirt, auf dem Grundstücke Zerniki Nr. 4 îin Ab- theilung 111, Ne. Ie. und 4e. für fraftlos zu crflären uad die Kosten des Aufgebots den An-

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Königliches Amttögericht.

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