1882 / 6 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 07 Jan 1882 18:00:01 GMT) scan diff

Im aktiven

Vorzeigung des Anleihescheines, oder fonst in glaubhafter Weise dar- thut, nach Ablauf der Verjährungsfrist der Betrag der angemeldeten und bis dahin niht vorgekommenen Zinsscheine gegen Quittung aus-

gezahlt werden. G. 11,

: Jur Sicherheit der hierdurch eingegangenen Verpflichtungen haftet die Stadtgemeinde Mühlhausen mit ihrem gesammten Vermögen,

ihren sämmtlichen Einkünften und ihrer ganzen Steuerkraft. Mühlhausen i. Th., den . . ten E. (Trockenstempel.) Eingetragen : Stadtschuldbuch Fol. . . Nr. . Der Kämmereikassenrendant. Regierungsbezirk Erfurt.

Provinz Sachsen. Zinsschein

zu dem Anleiheschein der Stadt Mühlhausen i. Th. Buchstabe . Nr E

Der Magistrat. (Unterschriften.)

Der Inhaber dieses Zins\ceines empfängt gegen dessen Rückgabe in der Zeit vom ab die Zinsen des vorbenannten Anleihe- \cheines sür das Halbjahr vom . . ten . s e7Vi8 Fen mit... . H... H bei der Stadt-Hauptkasse zu Mühlhausen i. Th.

Mühlhausen i. Th., den... ….

Der Magistrat. (2 Unterschriften Facsimile.) (Eigenhändige Unterschrift des Kontrolbeamten.)

Dieser Zinsschein is ungültig, wenn dessen Geldbetrag nit innerhalb 4 Jahren nah Ablauf des Kalenderjahres der Fälligkeit er-

hoben wird. Provinz Sachsen. _Regierungsbezirk Erfurt. Anweisung

zum Stadt-Anleiheschein der Stadt Mühlhausen i. Th. Buchstabe N E

Der Inhaber dieser Anweisung empfängt gegen deren Rückgabe zu dem obigen Anleiheschein die . . te Reihe von Zinsscheinen für die fünf Jahre vom . . ten bis bei der Stadthaupt- kasse zu Mühlhausen i. Th., sofern nicht rechtzeitig von dem als sol- chen fich ausweisenden Inhaber des Anleihescheins dagegen Wider- spruch erhoben wird.

Mükhlhausen i. Th., den

: Der Magistrat. (2 Unterschriften Facsimile.) ; (Trockenstempel.) (Eigenhändige Unterschrift des Kontrolbeamten.)

Ministerium der geistlihen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten.

Dem Oberlehrer, Konrektor Ningelmann am Raths- E Aga zu Osnabrück ist das Prädikat Professor beigelegt worden.

Dem Stabshautboisten des Kaiser Franz Garde-Grenadier- Regiments Nr. 2, Heinrich Saro zu Berlin ist das Prä- dikat Königlicher Musikdirektor beigelegt worden.

Justiz-Ministerium.

Verseßt sind: der Amtsgerichts-Rath Poletschny in Oberglogau an das Amtsgericht in Rosenberg O. Schl., der Amtsrichter Citron in Briesen an das Amtsgericht in Marien- burg und der Amtsrichter Jacob in Heiligenbeil an das Amtsgericht in Braunsberg.

Die nachgesuchte Dienstentlassung ist ertheilt : dem Land- erihts-Rath Fulda in Marburg mit Pension und dem mtsrihter Kn obloch in Belgern, behufs Uebertritts zur

Kommunalverwaltung.

Der Amtsgerichts-Rath Kaehrn Folge strafgerichtliher Verurtheilung entlassen.

«Fn der Liste der Rechtsanwälte ist gelöst: der Nehts- anwalt Fran z

anwal Wilhelm Fischer Il. bei dem Landgericht in Cöln.

__ an die Liste der Rechtsanwälte sind eingetragen: der Ge- rihtsassessor Schüller bei dem Landgericht in Cöln und der Rechtsanwalt Grunwald aus Labiau bei dem Amtsgericht in Saalfeld.

Der Amtsgerichts-Rath Steuer in Grottkau und der Rechtsanwalt und Notar Dütting in Münster sind gestorben.

in Weißenfels ist in aus dem FJustizdienst

Bekanntmachung.

Die Aufnahme-Prüfung im hiesigen Königlichen Lehre- rinnen-Seminar, dessen Kursus ein dreijähriger ist, wird am 14. und 15. März d. J. abgehalten werden.

Das Nâhere enthalten die Amtsblätter der Königlichen Regierungen zu Potsdam und Frankfurt a./O., sowie das hiesige Jntelligenzbltt.

Berlin, den 3. Januar 1882. Königliches Provinzial-Schul-Kollegium : Herwig.

Personalveränderungen.

Königlich Preußische Armee. Ernennungen, Beförderungen undVerseßungen. Im aktiven Heere. Berlin, 3. Januar. Frhr. v. Bohlen, Sec. Lt. vom Ulan. Regt. Nr. 9, in das Ulan. Reg. Nr. 12 verseßt. Malchow, Sec. Lt. von der 1. Ingen. JInsp., in das Inf. Regt.

Nr. 64 verseßt. Königlich Bayerische Armee.

Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen.

Im aktiven Heere. 28. Dezember. Kery, Pr. Lt., 1. Train-

depst-Offiz. im 2. Train-Bat., das früher innegehabte Patent vom Januar 1871 wiederverlichen.

Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 27. De- zember. Mayer, Pr. Lt. a. D., zum Hauptm. mit einem Patent vom 1. April 1881 befördert. 28. Dezember. Brand Pr. Lt. a. D., der Anspruch auf Anstellung im Milit. Verwalt. Dienst ausnahméweise nahträgli{ zuerkannt.

Im Beurlaubtenstande. 21. Dezember. Nach- genannten Offizieren des Beurlaubtenstandes der erbetene Abschied bewilligt, nämlih: Jacobi, Sec. Lt. des 10. Inf. Regts., diesem mit der Erlaubniß zum Tragen der Unif., Mein zinger, Sec. Lt.

des 11, Inf. Regts, Brandenburg, Sec. Lt. des 3, Feld-Art. Regts.

XIIL. (Königlih Württembergisches) Armee-Corps.

Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Heere. 20. Dezember. Frhr. v. Röder, Pr.

Gebiet des Handelsrehts im Artikel 276 des Handele-Gesetz- buchs reichsgeseßlich anerkannt sei.

Regel enthaltene Bestimmung, daß der bloße als genügende Vollmaht zum Empfang der Versicherungs- summe betrachtet und demzufolge die Zahlung an den Fnhaber geleistet wird, maht nach gerichts, Geltungsbereiche des Preuß. AllgemeinenLandrechts diePolice nicht zu einem Fnhaberpapier, fondern nur zu einem Legitimations- papier, und auf Grund dieses Papiers ist die Versicherungs- anstalt berechtigt und verpflichtet, | Zahlung zu leisten. anstalt aus der Person des nehmers - auch einem späteren Jnhaber der Police gegenüber insoweit zulässig, als geseßlich forderung vom Schuldner Einreden aus der ar pri gien Gläubigers (Cedenten) entgegengeseßt werden önnen. forderungen gegen den Versicherten, als ihr von dem Uebergang der Police auf den nunmehrigen Jnhaber Anzeige gemacht worden, pensationseinrede gegen den auf Auszahlung der Versicherungs- summe klagenden Jnhaber der Police.

norwegischen holm zurückgekehrt sandtschaft wieder übernommen.

für Elsaß-Lothringen, Kaiserliche und indirekten Steuern, Fabricius, eingetroffen.

freien und Hansestadt Hamburg Dr. Versmann ist in Berlin wieder eingetroffen. j

Art.

fommando XIII. Armee-Corps enthoben. v. Schüt, Königl. preuß.

Corps kommandirt. Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 19. De-

zur Disp. stehenden Offiziere verseßt.

Im Sanitätscorps. 26. Dezember. Dr. Hell, Ober- Stabsarzt 2 Kl. und Regts. Arzt des Gren. Regts. Nr. 123, zum Ober-Stabsarzt 1. Kl., Dr. Camerer, Stabs- und Bats. Arzt im Inf. Regt. Nr. 124, zum Ober-Stabsarzt 2, Kl. “und Regts. Arzt dieses Regts., befördert. Hopfengärtner, Ober-Stabsarzt 1. Kl. und Regts. Arzt des Inf. Negts. Nr. 124, in gleicher Eigenschaft zum 2. Drag. Regt. Nr. 26, Graeter, Ober-Stabsarzt 1. Kl. und Regts. Arzt des 2. Drag. Negts. Nr. 26, in gleicher Eigenschaft zum Ulan. Regt. Nr. 19 verfett.

Zichlamtliczes. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 7. Januar. Nachfolgende All er- höchste Dankschreiben sind dem Magistrat der hiesigen Königlichen Haupt- und Residenzstadt zugegangen :

Es hat Mir eine große Freude gewährt, die Glückwünsche zu empfangen, welche Mir der Magistrat Meiner Haupt- und Residenz- ftadt Berlin, altem Brauche getreu, wiederum bei dem Jahrcswechf\el in so herzlicher Weise dargebracht hat. Jch erwidere dieselben mit der Versicherung des aufrichtigsten Dankes für die warme Theilnahme, welche Mir der Magistrat in unwandelbarer Liebe und Verehrung immer von Neuem zum Ausdruck bringt, Je mehr Ich von der Ueberzeugung durchdrungen bin, daß die Wohlfahrt des Vater- landes auf dem gegenseitigen Verständniß zwischen Fürst und Volk beruht, um so größeren Werth lege Ich auf das Vertrauen, welches Mir von der Bürgerschaft Berlins entgegen- getragen wird. Darum ist es Mir auch besonders wohlthuend ge- wesen, in Jhrer Adresse der Erkenntniß zu begegnen, daß Meine Sorge im Verein mit Meiner Regierung unablässig darauf gerichtet gewesen ist, dem Lande die Segnungen des Friedens zu erhalten. In der Hoffnung, daß diesem: Bestreben wie bisher so au im neuen Jahre der Erfolg niht fehlen wikd, gebe Ih Mich der Zuversicht hin, daß der Aufshwung, welchen Handel und Gewerbe zu Meiner landesväterlichen Freude auch in Berlin genommen, in Zukunft fort- dauern wird, wie Jch denn au stets des Wohles Meiner Residenz- stadt Berlin eingedenk sein und an ihrem Wachsthum und Gedeihen den regslen Antheil nehmen werde.

Berlin, den 3. Januar 1882, Wilhelm.

Es gereiht Mir zur wahren Befriedigung, die Glüciwunschadresse des Magistrats beim Jahreswechsel mit dem Ausdruck Meines tief empfundenen Dankes erwidern zu können für alle Beweise herzlicher Theilnahme, durch welhe die Stadt Berlin im Verlaufe des ver- gangenen ernsten Jahres Mich erfreut und bewegt hat. Das Bewußtsein, daß Meiner #2 fo liebevoller Weise gedacht wurde, mußte den Wunsch in mir steigerà, nach ‘erlangter Wiederherstellung in Ihre Mitte zurückehren zu können; Gottes Gnade hat Mir diesen Wunsch gewährt, und Ich hoffe Meine dankbare Gesinnung dur Meine stete Theilnahme an der Wohlfahrt und dem Gedcihen der städtishen gemeinnüßigen Intere en beweisen zu können.

Berlin, den 4. Januar 1882.

Augusta.

__ Das vormalige Königliche Ober-Tribunal war der An- sicht, daß, wenn geseßliche Bestimmungen für den Betrieb eines Gewerbes eine polizeiliße Erlaubniß erfordern, die ohne Konzession imGewerbsbetrieb ge\schl ossenen Ver- träge in privatrechtliher Hinsicht gültig sind, also Nechte und Verbindlichkeiten unter den Vertragss{ließenden begründen. Das Reichsgericht hat in einem Erkenntniß vom 19. Ja- nuar v. J. ausgesprochen, daß es um so weniger Veranlassung habe, hiervon abzuweichen, als derselbe Grundsaß für das

Die in Lebensversicherungs-Policen in der Besitz der Police

ac einem Erkenntniß des Rei s- I. Civilsenats, vom 17, September 1881, im

tet, dem Fnhaber der Police Dagegen sind Einreden der Versicherungs- ursprünglichen Versicherungs-

dem Cessionar einer Schuld- Person des

Hat beispielsweise die Versicherungsanstalt Gegen- die bereits fällig waren,

so hat sie eine Kom-

Der Kaiserliche Gesandte am Königlich \{chwedi}s{- Hefe, von Pfuel, ist vom Urlaube nah Stock-

und hat die Geschäste der dortigen Ge-

Der Bundesraths - Kommissar der Landesverwaltung General-Direktor der Zölle ist in Berlin wieder

Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Senator der

Lt. im Ulan, Regt. Nr. 19, unter Beförderung zum Rittmeister und

Stellung à la suite dieses Regts., zum persönlichen Adjutanten Sr. Königlichen Hobeit des Prinzen Wilhelm von Württemberg ernannt. Lüdemann, Königl. preuß. Major à la suite des 1. Garde-Feld-

Regts., von seinem Kommando als Adjut. beim General-

Hauptm. à la suite des 2. Garde-Feld-Art. Regts. und kommandirt nach Württemberg, als Adjut. bei dem Generalkommando XIII. Armee-

zember. Frhr. v. Moltke, Major a. D., in die Kategorie der

L waren die Vorsichtsmaßregeln verdoppelt worden. den anläßlih der leßten Ruhestörungen Verhafteten sind 350 dem Kriminälgeriht übergeben worden; die übrigen wurden freigelassen.

wird die Nachricht bestätigt, 200 von benachbarten Stämmen hins{chlachten lassen.

, Oesterreich-Ungarn. Wien, 5. Januar. Jm Handels- Ministerium plant man, wie die „Deutsche Ztg.“ erfährt, die Einseßung cines ständigen Eisenbahnrak hes, in welchem sowohl der Handel und die Jndusirie, als der Acker- und der Bergbau Vertretung finden sollen. Die Mitglieder, deren Funktionédauer für drei Jahre festgestellt ist, sollen auch auf

das Tarifwesen und auf die Kartellabshlüsse Einfluß zu nehmen berechtigt sein.

Schweiz. Bern, 6. Januar. (W. T. B) Dex Bundesrath hat den Staatsrath von Freiburg ersucht, die Niederlassungen der Maristen in Givisiez und der Kapuziner in Guschelmuth binnen vier Wochen auf- zulösen und dcn Jnsassen derselben jede weitere derartige An- siedelung zu untersagen. Die Maßregel dürfte mit der bei den leßten Großrathswahlen stattgehabten Agitation in Zu- sammenhang stehen.

Die Zolleinnahmen der Schweiz betrugen im Jahre 1881 17 436 496 Frcs., d. i. um 225 013 Fres. mehr als im Jahre 1880 und um 436 496 Frcs. mehr als im Budget ver- anschlagt war.

_Franukreich. Paris, 5. Januar. (Fr. Corr.) Das Ministerium Gambetta bereitet für die neue Session eine große Zahl von Reformentwürfen vor. An der Spige derselben steht der Antrag auf Revision der Ver- fassung, und zwar wird dieser, wie die „République srançaise“ heute bestätigt, nit blos auf eine Reform des Wahlsystems für den Senat, sondern au auf die ausdrüdck- lite, wenngleih vor der Hand uur prinzipielle, Einführung des Listenskrutiniums für die Wahlen der Abgeordneten abzielen. Das genann te Blatt beruhigt im Voraus darüber, daß, wenn der Kongreß das Listenskrutinium bewilligt., damit noch durchaus nicht das Signal zur Auflösung der gegenwärtigen Depu'irten- kammer gegeben werden soll. Nach der Absicht der Regierung würde der Kongreß vielmehr den Artikel 1 des Grundgesetzes vom 25. Februar 1875, wie folgt, zu amendiren haben: Die Deputirtenkammer wird durch allgemeines Stimmrecht mittelst Listenskrutiniums in der durh das Wahlgesey noch näher zu bestimmenden Weise ernannt. Damit wäre das Prinzip sichergestellt, und die beiden Kanmern hätten nur die mo- ralishe Verpflichtung übernommen, das Wahlgeseß von 1875 bis zu den nächsten allgemeinen Wahlen, d. i. bis zum Jahre 1885, zu revidiren. An diese von dem ge- sammten Ministerium einzubringende Vorlage wird si nun eine ganze Reihe von Spezialentwürfen an- s{hließen. Der Kriegs-Minister, General Campenoy, arbeitet an seinen Vorlagen, betreffend die Dienstzeit und die noch aus- stehenden Ergänzungen der Heeresreform. Hr. Allain-Targé legt die leßte Hand an das Budget von 1883 und an den Geseßentwurf, betreffend die Einführung von Arbeiterver- jorgungskassen; Hr. Paul Bert beschäftigt ih mit der Besserung der materiellen Lage der Schullehrer und mit der Herstellung eines kleinen Strafgeseßbuchs für die Geistlichen, welhe das Conkordat übertreten und die in diesem Falle bisher nur eine Verfolgung beim Staatsrath wegen Anitks- mißbrauhs zu gewärtigen hatten; Hr. Cazot hat fünf Geseßentwürfe zur Reform des Richterstandes aus- gearbeitet; Hr. Devès widmet seine Obsorge dem land- wirthschastlihen Unterricht, und der Minister des Jnnern, Hr. Waldeck-Rousseau endlih wird einen großen Geseßentwurf zur Regelung des Genossenschaftsrehts einbringcn, welcher ih gleichzeitig auf die gewöhnlichen Vereine aller Art, auf die Arbeitersyndikate und die geisilichen Genossenschaften erstrecken und mithin die ganze wihtige Materie erschöpfen soll. Die Herren Gougeard, Antonin Proust und Nouvier werden gleichfalls mit Vorlagen erscheinen, und somit wird es der neuen Legislatur an Stoff für eine fruchtbare geseßz- geberishe Thätigkeit nicht fehlen.

___— 6. Januar. (V. T-B) Die „France“ bringt die Mittheilung: General Saussier hade dem Kriegs- Minister Campenon ein Projekt behufs Reorganisation des Expeditions-Corps in Tunis vorgelegt, welches eine namhafte Reduktion desselben zulassen würde. Das Jzournal „Paris“ stellt in Abrede, daß innerhalb des Kabinets Meinungsverschiedenheiten herrschten, und daß der Finanz-Minister zurücktreten werde.

__ Der Ertrag der Steuern und indirekten Eins künfte im Jahre 1881 übersteigt den Budgetvorauschlag um 217 Millionen Francs.

Nußland und Polen. Warschau, 6.

i Januar An dem heutigen russischen

Weihnachtsfeierta xe Von

Afrika.

(W. T. B.) Aus Accra, vom 8. Dezember,

daß der König von Aschanti geraudte junge Mädchen hat

unterm 5.

Wesen und den Nuten der Zollpolitik des {luß des landwirthschaftlichen wig-Holstein aufzufassen, ons auf das über die dänische Grenze eingehende at. sie im Stande sind, den Bedarf wenn die auswärtige Konkurrenz ihnen nicht allezeit hemmend in den Weg tritt und ihre Anstrengungen illusorisch macht.

gestrigen Abendausgabe, daß sich unsere einer „wahrhaft beneidenswerthen“ Situation befinde.

einen derartig rapiden Auf Zukerindustrie.

fabriken, „einzelne der älteren solide fundirten Unternehmen arbeiten mit Erträgnissen, wie sie eben nur in der Zuckerbranche denkbar sind. Erträgnisse von 50—100% zählen gar nit zu den Seltenheiten. Die per a) bestehenden Zuckerfabriken können den Anforderungen des Aus- andes, fabriken, au nicht annähernd genügen. Sind doch allein vom August bis November vergangenen Jahres

worden, gegen nur 840 000 Ctr. in 1879, Und bei der andauernden Stei-

Zeitungsfstimmen.

Von der Eider wird der „Nordd. Allg. Heilung . d. M. geschrieben:

Als ein günstiges Symptom der wachsenden Einsicht in das ) Reichskanzlers ist der Be- Generalvereins der Provinz Schles- welcher sih gegen die Rückvergütung des l ( Rindvieh erklärt Die Landwirthe der Provinz geben dadurch zu erkennen, daß

der Provinz an Vieh zu deen,

Der „Berl. Börsen-Courier“ erwähnt in seiner

Zuckerindustrie in Wohl keine Industrie hat in verhältnißmäßig fo kurzer Zeit piden FOwung genommen, wie Deutschlands Tagtäglih hört man von der Anlage neuer Zucker-

namentlich Englands, des Hauptabnehmers unserer Zuker-

2 680 000 Ctr. Zucker exportirt

f

V

erung des Absaßes werden fortwährend Verbesserungen in der Fabri- ation erfunden, die von ganz unshäßbarem Werthe sind.

Dasselbe Blatt mat aus einer Abhandlung, welche ein Mitglied der Berliner Börse über die Ostpreußische Südbahn-Gesellshaft hat im Druck erscheinen lassen, Mit- theilungen über die gesammten Verhältnisse dieser Bahn. Es heißt darin: : i u

Man war vielfach geneigt, den Rückgang des Verkehrs der Ost- preußischen Südbahn dem zur Zeit in Kraft tretenden Getreidezoll und der Konkurrenz der Marienburg-Mlawkaer Eisenbahn, sowie an- dern fonkurri. enden Linien aus\{ließlich beizumessen. Richtig bieran ist, daß diese Thatsachen allerdings einen ungünstigen Einfluß

x die Verkehrsentwickelung der Bahn aus8übten, der um o bemerkfbarer hervortreten mußte, als die derzeitige cussisGe Mißernte ohnehin auf ¿der Ostpreußischen Süd- bahn einen s{wäccheren Verkehr voraus\ehen ließ. Cine andauernd nachtheilige Rükwirkung auf die Güterbewegung der Ostpreußischen Südbahn hierin zu erblicken, wozu man nur allzusehr geneigt war, entspricht durchaus nicht dem Verständniß der Bedeutung eines seit vielen Jahren auf natürli&em Wege zwischen Königsberg und den russischen Provinzen gepflegten internationalen Verkehrs. Weder der Getreidezoll, noch der Ausbau von Eisenbahnlinien nah ande- ren Hafenpläten der Ostsee hätten auf die Dauer si des Erfolges rühmen können, daß die Handelswelt auf den natür- lihen Weg aus dem Innern Rußlands zur Ostsee nah dem -Hafen- plaß Königsberg verzichtet hätte. Die vorjährige vorzügliche Ernte in Nußland und Polen hat mit einem Schlage die Situation ge- ändert, und an Stelle der zweijährigen Verkehrs\tockung ift wieder ein regeres Leben in Königsberg eingezogen. Lange Eisenbahnzüge von Getreide, sowohl mit der Königlichen Ostbahn, als auch nament- lih mit der Ostpreußischen Südbahn, kommen in Königsberg an, ein Beweis dafür, daß nur die beiden russisben Mißernten und ein Zu- sammentreffen der denkbar ungünstigsten Umstände es waren, unter denen der Handel Königsbergs zu leiden hatte, und durch die der Oft- preußischen Südbahn die Frachten entzogen worden sind.

Die „Schlesische Zeitung“ sc{reibt: e

Bei dem im oberschlesishen Montan- und Hüttendistrikt zur Zeit {on recht fühlbar werdenden Arbeitermangel erscheint im Hin- blick auf die voraussichtlich eintretende Steigerung der Produktion bei den Gruben und Hütten eine baldige Abhülfe dringend wünschens- werth. Es ist bereits darauf Bedacht genommen worden, aus anderen Theilen der Provinz, wo Arbeitskräfte brach liegen, Arbeiter heran- zuziehen. Die Oberschlesische und die Rechte-Dderuferbahn sollen des- halb um Einführung von Arbeiterzügen ersucht werden. Falls diesem Wunsche Folge gegeben würde, werden die Gemeinden, aus welchen dur jene Züge Arbeitskräfte nah dem Montan- und Hüttendistrikt geführt werden könnten, von der neuen Einrichtung in Kenntniß ge- seßt werden.

Der „Nordischen Presse“ wird aus Shleswig, . Januar, geschrieben : :

4 “Das die G Leh onuir des Reichskanzlers Fürsten Bismark in den Kreisen der eigentlihen Bürgerschaft unserer Stadt mehr und mehr als rihtig erkannt wird, bekundete eine gestern Abend abgehal- tene Generalversammlung des Handwerkervereins. Auf einen gestellten Antrag wurde nämlich einstimmig beschlossen, anläßlich des Jahres- wechsels auf telegraphishem Wege an Se. Dürchlaucht den Fürsten Bismark eine Gratulation zu übersenden und dabei zugleich den Reichskanzler wegen seiner Wirthschaftspolitik zu beglückwünschen.

Die „Lothr. Zeitung“ meldet, daß ihr in leßtercr Zeit zahlreiche Berichte zugingen, dahin lautend, daß die Ein- führung des Tabafmonopols zu den allgemeinen Wünschen der Bevölkerung aehöre. Es wird dem beigefügt, daß nament- lih die Tabakspflanzer den in Lothringen seit Abschaffung des Monopols sehr zurückgegangenen Tabaksbau bereitwillig auf seine frühere Höhe zurückführen würden, wenn dur Wiederherstellung des Monopols für den erweiterten Anbau ein ausreichender Absaß geboten wäre.

Nr. 1 des Justiz-Minifterial-Blatts hat folgenden Inhalt: Erkenntniß des Reich8gerichts vom 19, Januar 1881.

Statiftische Nachrichten.

Die soeben veröffentlihten Nachweisungen über die Brannt- wein-Brennerei und die Branntwein-Besteuerung im deutschen Zollgebiet während des Etatsjahres 1880/81 enthalten die Angaben für das Reichs-Steuergebiet, d. h. die innerhalb der Zoll- linie licgenden Gebiete des Deutschen Reis mit Ausnahme von Bayern, Württemberg und Baden, sowie für Luxemburg detaillirt, für die genannten süddeutschen Staaten dagegen, in welchen die Be- steuerung des Branntweins der Landes-Gesetgebung vorbehalten ge- blieben ist, nur summarisch. Das Kaiserliche Statistische Amt hat diesen Nachweisungen eine auf den Stand des Brennerei-Betriebes im Reichs-Steuergebiet während des gedachten Etatsjahres sich beziehende erläuternde Einleitung vorausgeschickt und denselben Tabellen an- geschlossen, welche den Hauptresultaten für das Jahr 1880/81 die Er- gebnisse der acht Vorjahre zur Seite stellen. Wir entnehmen dem reihen Material kurz Folgendes. Die Gesammtzahl der innerhalb des Reichs-Steuergebiets betriebeven Brennereien ist in fortwähren- dem Abnehmen begriffen, und von 36194 im Jahre 1875 auf 26 801 im Jahre 1880/81 zurückgegangen. Nicht in gleichem Ver- hältniß und nit so konstant, nur von 7508 auf 7133, hat sich im gleichen Zeitraum die Zahl derjenigen Brennereien welche mehlige Stoffe verarbeiten, vermindert; dieselbe war sogar im leßten Etats- jahre niht unerheblih höher, als in den drei vorhergegangenen Etatsperioden. Dagegen is fast ununterbrohen von Jahr zu Fahr die Zahl derjenigen Betriebe gestiegen, welche die Brannt- weingewinnung mit der Fabrikation von Prcßhefe verbinden, von 1061 im Jahre 1872 auf 1328 im legten Etatsjahr, und weiter im Zu- nehmen begriffen ist die Zahl der Großbetriebe; insbesondere ist von den Brennereien mit einem jährlichen Steuerertrag über 12000 die Zahl derjenigen, welche vorwiegend Getreide verwenden, von 120 im Jahre 1872 auf 144 im Jahre 1880/81, und die Zahl derjenigen, welche hauptsächlih Kartoffeln brennen, im gleichen Zeitraum von 986 auf 1420 gesliegen. Der Brutto-Ertrag der Brannlweinsteuer im Reichssteuergebiet betrug im Etatsjahr 1880/81 57271 757 M, beinahe 4 Millionen mehr als im Vorjahre, und ift der höchste bis jeßt erreihte Jahresertrag. Der Netto - Ertrag der Branntwein- abgaben stellt sih aber durch die in Folge des Gesetzes vom 19. Juli 1879, betreffend die Steuerfrciheit des Branntweins zu gewerblichen Zwecken, sowie durch verstärkten Export cingetretene Steigerung der Steuer-Rückvergütungs-Beträge nicht so günstig, er belief sich im Etatsjahr auf 1,32 s pro Kopf der Bevölkerung gegen 1,31 4 im Vorjahre und 1,56 #4 im Jahre 1875. Die Branntwein-Produktions- Verhältnisse innerhalb des Reichsfteuergebiets waren in der ab- gelaufenen Etatsperiode im Allgemcinen günstige, da die Spritpreise hoh standen. Besonders vortheilhaft muß der Betrieb der Kartoffel- brènnercien gewesen sein, welchen in der zweiten Hälfte des Etatsjahres ein reihliches und verhältnißmäßig billiges Rohmaterial zu Gebote stand. Auch die Branntwein-Gewinnung aus Mais, der entweder mit Kartoffeln vermischt oder als Surrogat für Roggen eingemaischt wurde, ist lebhaft betrieben worden, dagegen ist die Verwendung von Roggen und Melasse als Maismaterin! der verhältnißmäßig hohen

reise dieser Produkte wegen zurückgegangen. E E je Nach bein soeben erschienenen Novemberheft zur Statistik des Deutschen Neichs für das Jahr 1881 ist im Laufe dieses Jahres die

zurückgegangen. in der Zeit vom 1. Januar bis Erde Novemkter 1881 weniger ein- geführt: von Butter (alles in Doppelzentnern) 1517; von Wein in Flaschen, excl. Schaumwein, 1529; von Fleisch, Schinken und Wurst 44 009; Cigarren 326 und von Schmalz 142 430. der Einfuhr von Fleisch, Schinken und Wurst mag das am 25. Juni

der Zeit vom 1. Januar bis 30. November 1881

Es wurden nämlich im Vergleih zum Vorjahre

von Käse 2629; von Salz 9453; von

Auf den Rückgang

1880 erlassene Verbot der Einfuhr von Schweinefleisch und Würsten aus Amerika mit von Einfluß gewesen sein, denn die Einfuhr von Fleisch 2c. aus decn Vercinigten Staaten von Amerika allein hat in nur die Summe von 22975 Doppelzentnern erreibt, während sie in demselben Zeit- raum des Vorjahres sich auf 84 658 Doppelzentner belief. Bei allen anderen Berzehrung8gegeuständen von größerer Bedeutung ist die Ein- fuhr im Vergleich zum Vorjahre erheblih gestiegen. Die Zunahme beträgt in der Zeit vom 1. Januar bis 30. November 1881: bei Arrak, Rum, Franzbranntwein (alles in Doppelzentnern) + 2914; bei Wein in Fässern + 6918; bei Schaumwein in Flaschen + 3168; bei frishen Südfrüchten + 12 380; bei Korinthen, Rosinen und Manteln +21 849; bei Pfeffer + 3040; bei rohem Kaffee + 96 981 ; bei Kakao in Bohnen +2116; bei Stärke +4322; bei Mehl aus Getreide und andercn Mühlenfabrikaten + 152648; bei Reis +77407; bei Syrup +2577; bei unbearbeiteten Tabakblättern —+ 87 305; bei Rauchtaback + 214 und bei Thee + 5357.

Das Budget der Stadt Paris auf das Iahr 1882 ist durch Dekret des Präsidenten Grévy, vom 31. Dezember 1881, in der Cinnahme auf 256 212 263 Fr. und 78 Cts. und in der Aus- gabe auf 255 972 263 Fr. 78 Cts. festgestellt, was einen Ueberschuß von 240000 Fr. darstell. Die Einnahmen zerfallen in 246 373 833,78 Fr. ordentlicbe und 9838 430 Fr. außerordentliche ; die Ausgaben in 244917 063,78 Fr. ordentliche, 10945 200 Fr. außerordentliche und 110000 Fr. Restbeträge aus den früheren Jahreêrechnungen. Ueber den Werth des Eigenthums der Stadt Paris an Immobilien stellt der „Siècle“ folgende Berechnung auf: Das neue Rathhaus (Hôtel de ville) follte nach dem Bau- voranschlage 27 661 550 Fr. fosten, wird aber bis zur Vollendung und vollständigen Einrichtung ca. 35 Millionen Francs erfordern ; die 20 Mairiegebäude haben einen Gesammtwerth von (rund) 27 Millionen. Dann folgen 64 Kirchen, deren Werth auf 169 Millionen, 9 Tempel, die auf 8 Millioaen, und 2 Synagogen, die auf 4 Millionen zu schäßen sind, ferner 37 Presbyterien 94 Millionen, 2 Konsistorial- Häuser 685 000 Fr., die Anftalt für das Leichenfuhrwesen (étaklisse- meut des pompes funèbres), deren Bau und Einrichtung 45 Millionen gekostet hat, 3 höhere Unterrichtäanstalten 11 Millionen Fr., 6 mitt- lere Lehranstalten 29 Millionen Fr., 143 Clementar-Unterrichts- Anstalten mit einem Gesammtwerth von ca. 65 Millionen Fr., 3 städtishe Theater 11 Millionen Fr., 20 Kasernen 28 Millionen &r., 3 Markthallen 20 Millionen Fr., 135 Steuer - Anstalten 11 - Millionen Fr., 46 Proviant - Magazine 172 Millionen GL., 2 Pfandställe (fourrières) ¿ Million Fr. 2 Magazine und Archive 3ck Millionen Fr. Außerdem ist die Stadt Besißerin von 19 Be- gräbnißpläßen, welche einen Werth von 33 Millionen darstellen; 44 Parks, Gartenpläßen (squares) und Baumschulen, welche insge- sammt auf 272 Millionen Fr. ges{chäßt merden; 96 Bildfäulen, Wasserbecken und monumentale Springbrunnen 34 Millionen Fr., 88 Kanäle und hydraulische Anstalten 116 Mill. Fr. Rechnet man dazu noch den Besiß einer gewissen Anzabl vereinzelter Häuser, fo erhält man als Gesfammtergebniß die Summe von 1 Milliarde und 60 Millionen Fr. Immobilienbesiß der Stadt Paris.

Kunst, Wissenschaft 11d Literatur.

Der Monatsberiht der Königlih Preußischen Aka- deme Ver Wissen satten l Berin u November 1881. (Berlin 1881. Verlag der Königlichen Akademie der Wissen- chaften. In Kommission in Ferd. Dümmlers Verlagê?-Buchhand- lung Harrwiß und Goßmann) * hat folgenden“ Inhalt: Helm- hol, Ueber galvanische Polarisation des Quesilbers und darauf bezügliche neue Versuche des Herrn Arthur Koenig. Bauer, Ueber eine Methode, die Brebungscoëfficienten einariger Krystalle zu be- stimmen, und über die Brechungscoëfficienten des Brucits. Kirh- hoff, A., Ueber die Reste einer aus Egypten stammenden Handschrift des Curipides. Roth, Zur Geologie der Umgebung von Neapel. Websky, Ueber das Vorkommen von Phenakit in der Schweiz. Eichler, Ueber die weiblichen Blüthen der Coniferen. Wester- maier, Beiträge zur vergleichenden Anatomie der Pflanzen.

Rom in Wort- und Bild. Eine Scilderung der ewigen Stadt und der Campagna von Dr. phil. Rud. Kleinpaul. Mit 368 Illustrationen. 9. und 10. Lieferung à 1 # (Leipzig, Schmidt & Günther.) Der Verfasser führt uns in diesen Heften nah der Mauer des Servius Tullius, der Porta Maggiore, den Titusthermen und dem Tempel der Minerva Medica, darauf nach dem Tempel des Mars ultor und dem Forum des Nerva; sodann gelangen wir nach dem Forum des Trajan. Der Verfasser erzählt uns von diesem Forum, daß der byzantinishe Kaiser Constantius in Begleitung des persischen Prinzen Hormisdas im Jahre 357 die Stadt durchwanderte, die unter Hadrian und den Antoninen eine märchenhafte Pracht erreicht hatte; als er aber an das Trajansforum kam und diefe ungeheueren Bauten erblickte, da stand, sagt Ammian, der Kaiser wie vom Donner ge- rührt: im ganzen Sonnenreiche hatte er etwas Aehnliches niht ge- schen. Die Illustrationen sind sehr zahlreich und gut; dem 10. Hefte ist ein Plan des alten Rom beigegeben.

Die heute erschienene Nr. 2010 der Illustrirten Zeitung (Leipzig) bringt eine Ansicht des „deutschen Reicbstagsgebäudes“ nach dem preisgekrönten Entwurf von Ludwig Bohnstedt und den Grund- riß des Hauptgeschosses mit Erläuterungen aus dem von ihm selbst rstatteten Bericht,

—DeutscheLiteraturzeitun g. Herausgegeben voa Dr, Marx Roediger, Docent an der Universität Berlin. TI1T. Jahrgang. Berlin, Weidmannsche Buchhandlung. (Erscheint jeden Sonnabend. Preis vierteljährlich 7 4) Die vorgenannte kritische Zeitschrift tritt mit der heute erschienenen ersten Nummer in ihren 3. Jahrgang. Die- selbe erfreut sih des besten Gedeihens, Mehr als dreihundert Re- zensenten aus allen Kreisen der Wissenschaft und Literatur haben der Zeitschrift ihre Unterstüßung geliehen: Gelehrte von Ruf und jüngere Forscher, welche mit ihren Namen für die ‘vertretenen Meinungen einstehen. Kein Fah wird vor dem anderen bevorzugt; der Reich-

des Urtheils. An Umfang sind die Besprehungen sehr verschieden :

wichtigeren Erscheinungen eingebendere Würdigung zu Theil wird.

0!d Friesic Grammar, Serer,

Passio IV. coronatorum. Herrmann,

Kampf um Pastenaci, Schlacht bei Enzheim.

reibisbes Hypothekenrecht. Vierordt, Gehen des

Einfuhr einiger Verzehrungsgegenstäude nicht unerheblich

haltigkeit des Inhalts entspricht die Unparteilichkeit und Gediegenheit das Minderwerthige wird kurz aber prägnant behandelt, während den

Da über dem Einzelnen das Allgemeine niht vergessen wird, so findet nicht nur der Gelehrte für das Spezialinteresse seines Faches, sondern jeder allgemein Gebildete cine Fülle von Anregung und Be- lehrung in der Zeitschrift, Die erste Nummer hat folgenden Inhalt: Gremer, Wörterbuch der neutestamentlichen Gräzität, Koch, „Mino- riten im Nheingebiet. Teichmüller, Literarische Fehden. Ludwig, Rigveda IV. Heiberg, Archimedis opera I. II. Goehß et Loewe, Plauti Asinaria, Graeber, Quaestiones Ovidianae I. Gummins, : Murners Schelmenzunft. Rigaud, Dietionnaire des lienx communs. enh M Frfurt. Barack, Zimmerishe Chronik I.—1III. Leroy-Beaulieu, L'empire des Tsars I. von Sybel, Skulpturen zu Athen. von Hefner-Alteneck, Ornamente der Holz- \fkulptur. Eisele, Cognitur und Prokuratur. Exner, Oester- Menschen. Thamhayn, Huxleys praktische Biologie. Warnstorf, Europäische Torfmose. Heger, Analitishe Geometrie. Reusch, Stereogra- phische Projektion. Loua, Les grands faits économiques III,

Brockhaus, von Loebell, Jahresberihte über das Militärwesen VIL. Frenzel, Die Geschwister. Mittheilungen.

Gewerbe und Handel.

Ueber den deutschen Buchhandel im Jahre 1880 giebt der Bericht der Leipziger Handelskammer, welcher jeßt erscienen ift, folgende Auskunft. Die Zahl der Buchhandlungen, welche über Leipzig verkehren, hat fich gegen dasBorjahr um 200 vermehrt. Leipzig zählte 1879 131 Kommissionäre mit 4984 Kommittenten, 1880 eben fo viel Kommissionäâre, 5184 Kommittenten, während der gesammte dcutsche Buchhandel mit Eins{luß der deutshen Handlungen im Auslande von 5540 auf 5750 Firmen gestiegen war, die sich auf 1333 Städte vertheilen. Davon kamen auf das Deutsbe Reich 4376 Firmen in 987 Städten, auf Luxemburg 2 Firmen in 7 Städten, auf Oesterreich 207 Firmen in 648 Städten, in den übrigen europäischen Staaten 144 Firmen in 630 Städten, in Amerika 25 in 78, in Afrika 3 in 4, in Alien 4 in 4, in Australien 3 in 3 Städten. 98 waren Filialen; von den übrigen 5652 Firmen beschäftigten sich 1270 nur mit Ver- lagsbuchhandel, 292 nur mit Kunstverlag, 149 nur mit Musikalien- verlag, 112 mit Kunstsortiment, 133 mit Musikfaliensortiments, 133 mit Antiquariat, 3543 mit verschiedenen Zweigen. Dazu kamen noch 114 Erpeditionen resp. Redaktionen. Von den 3543 Firmen mit verschiedenen Zweigen sind die meisten hauptsäcblih Sortimentsbuch- handlungen, führen aber theils Antiquariat, theils Colportagehandel, Kunstsortiment, Landkartenhandel, Lehrmittelhandel, Musikinstrumenten- handel, Papier- und Schreibmaterialienhandel, 1070 sind zugleich Leihbibliotheken, 462 Musikalienleihinstitute. Der Verlagshandel hat 485 Publikationen mehr als 1879 aufzuweisen; am stärksten ist die Zunahme in der Pädagogik, dagegen ist die Rechtswissenschaft um zwei Drittel des Maßes zurückgegangen. Im Ganzen steigt die Produktion von Jahr zu Jahr.

Nürnberg, 5. Januar. (Hopfenmarktberiht von Leopold Held). Seit Beginn dieser Woche wechselten am Hopfenmarkte ca. 8009 Ballen den Besißer. Die Verkäufe vollziehen ih nur sehr langsam und \{leppend und das Geschäft hat daher niht mehr den angenehmen Charakter, wie in . den leßten Wochen des zu Ende ge- gangenen Jahres. Zudem ist auch die Zufuhr wieder stärker gewor- den; sie beziffert fich von Montag bis heute auf gut 800 Säâcke. Die Eigner sind zum Abgeben geneigt und bewilligen auch um einige Mark - niedrigere Angebote. Der Preisstand ist etwas gedrückt und „die Stimmung sehr ruhig. Die Notirungen lauten : Marktwaare, prima 95—105 M, mittel 55—30 M, gering 75 —80 M, Gebirgshopfen 100—1109 M6, Hallertauer Siegelgut (Wolnzach Au), prima 130— 140 Æ, Hallertauer, prima 120--130 A, mittel 95--105 M, gering 80—85 f, Aischgründer, prima 105 —115 #, mittel 99—100 46, Würt- temberger, prima 125—140 #, mittel 100—110 #Æ., gering 859— 90 Æ, Polnische, prima 115—125 M, mittel 90—100 M, gering 80—90 M, Elfäfser, prima 110—120 M, mittel 95—105 M, gering 80—90

London, 5. Januar. Die „Allg. Corr.“ theilt folgende D i- videnden britischer Banken mit: Die Cit y-Bank vertheilt pro 1881 eine Dividende von 10% und fügt ihrem Reservefonds die Summe von 25000 Pfd. Sterl. bei, welcher somit die Höhe von 30 000 Pfd. Sterl. erreiht. Die Union-Bank erklärte für das verflossene Semester eine Dividende von 19% per annum. Die London und Westminster Bank zahlt für das verflossene Halbjahr eine Dividende von 9% und fügt dem Baufonds die Summe von 10009 Pfd, Sterl. bei. Der Ueberschußfonds erreicht dadurch die Höhe von 1073000 Pfd. Sterl.

New V 6 Sina (E B.) Baumwollen- Wocbenbericht. Zufuhren in allen Unionshäfen 148 000 B,, Aus- fuhr nach Großbritannien 66 000 B., Ausfuhr nach dem Kontinent 95 000 B., Vorrath 1 204 000 B.

Berkebrs-Anftalteu.

Triest, 7. Dezember 1881. Der Verwaltungsrath des österreichis{h- ungarischen Lloyd in Triest hat einen neuen Tarif für die Waarenbeförderung von Triest oder Fiume nach Italien (Ancona und Brindisi) und der Levante veröffentlicht, welcher mit dem 1. Januar 1882 in Kraft treten wird, In diesem neuen Tarif ist die frühere Eintheilung der Güter nach Klafsen gänzlich aufgegeben worden, indem die leßteren lediglich nach dem Gewicht in drei, mit Nücksicht auf das Verhältniß zwischen Gewicht und Volumen aufgestellten Kategorien klassifizirt sind. Im Einzelnen sind folgende Sätze bestimmt:

a A Waaren [Werthe] für sür je ur 1e |Paete u. 100 ks /100Fl.| fleinere Fl, | Kr. | Kr. | Colli.

Ancona [40

Brindisi, Corfù _ | 50

St. Guaranta, Paras, St. Maura, Prevesa, Argostoli, Zante, Ce- rigo, Piräus, Sira, Scio, Pa- tras, Calamata

Candia, Caneca, Rettimo, Suda, Smyrna, Cesmè, Vathi, Volo,

Metelino, Tenedos, vopel!| r

Von Triest oder Fiume nach :

80

der Waarenfracht

Alerandrien, Constantinope Dardanellen, Gallipoli, Rho- dus, Lagos, Salonich, Cavalla,

Dedeagh Port Said, |

30 v/o l gerechnet.

» »

50 % ) über 50 kg werden die Bruchtheile zu 10

Varna, Burgos, VIneboli, Küstendje ;

Jaffa, Cypern, Odessa, Samsun, Sulina, Beyruth, Caifa, Galat, Braila, Tultscha, Trapezunt, Kerasunde, Batum

15 kg

- 5 D

bi von 15—59 kg

Die Waaren werden wie folgt taxirt:

I. Nah Gewicht und zwar:

A. zu der einfa&en im Tarif bezeihneten Fracht, wenn sie mehr als 10 kg per englischen Kubikfuß wiegen (353 kg per Kubikmeter);

B. mit einem Aufschlag von 50% auf die im Tarife bezeichnete Fracht, wenn sie weniger als 10 kg per englischen Kubikfuß (353 kg per Kubikmeter) aber mehr als 5 kg per englischen Kubikfuß (176 kg per Kubikmeter) wiegen; b. zu der doppelten im Tarif bezeichneten Fracbt, wenn sie weniger als 5 kg per englischen Kubikfuß (176 kg zer Kubikmeter) wiegen. S ¿ E ‘Ausgescblofsen von dem vorstehenden Tarif sind Gegenstände großen Gewichte, wie Maschinen, Kessel, Waggons 2c, 2c. oder folche von außergewöhnlihen Dimensionen, wie Hölzer, Schienen, Wa- gen 2c, 2c. und dergleichen Gegenstände von außergewöhnlihem Vo- lumen im Vergleich zu ihrem Gewichte, wie Faßgeschirr und leere Kisten, künstliche ne Stroharbeit, Möbel, Wolle und nit ge- zreßtes Heu und Aehnliche. "Tee E Gegenstände wäre die Fracht von Fall zu Fall nah Uebereinkunft zu bestimmen.

. Nah Werth: : 4 i

Für Baarwerth, Gegenstände in Gold oder Silber, Bijouterien, Werthgegenstände und Waaren von einem Werth von mehr als Tausend Gulden per 100 kg. E, :

Durch diesen neuen Tarif werden namentli die kleineren Ver- frachter begünstigt und wird derselbe jedenfalls für den Erport via

von Seckendorff, Forstlihes Versuchswesen. Brockhaus, F. A.

Triest niht ohne nüßliche Folgen sein.