1903 / 66 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 18 Mar 1903 18:00:01 GMT) scan diff

Grofhandelspreise von Getreide au aufßerdeutschen Vörsenplägten für die Woche vom 9. bis 14, März 1903

nebst entsprehenden Angaben für die Vorwoche. Zusammengestellt im Kaiserlichen Statistishen Amt. 1000 kg in Mark. (Preise für prompte [Loko-] Ware, soweit nicht etwas anderes bemerkt.)

D ./14. egen März Vör

1903 | wodhe Wien.

Roggen, Fee Boden . Eon, eis aae Baier ungarischer I. .

erie, ilovaltide.

Budapest. Roggen, Mittelware ... zen, w Ra fer, L A C

Ddessa. Noggen, 71 bis 72 kg das l . ,, Weiten, Ulka, 75 bis 76 kg das hl . Riga. Noggen, 71 bis 72 kg das hl . , E E E; Paris.

K n | lieferbare Ware des laufenden Antwerpen.

a le S M cis | |

126,17 151,75 112,53 136,40

126,26 154/41 113,46 136,50

116,62 134,48 108/27 100,60

116,02 135,39 108,34 100,41

90,90 114,62

92,05 114,46

104 08 126,48

133,45 184,61

128,05 134,15 136,18 139,43 135,61 136,18 136,18

104,14 127,87

133,99 183,62

128,09 134/19 136,23 140,29 136,23 135,82 138,26

E N D ots roter Winter-. . s Ee

a Walla .

& Amsterdam. a a 6 6 d 210d Roggen t, tersburger A 125,03 St. Petersburger . . 12804 132,97

Weizen

Wa

113,00 125,07 128,08 135,12

8 Weizen Teilteniser Winter- London. a. Produktenbörse (Mark Lane). Weizen { s E s L uo e é

- ro S 0 D 0 0.00

129,96| 122,12 b. Gazette averages. |

englishes Getreide, Mittelpreis aus 196 Marktorten

Liverpool. ise L

ru e

Walla Walla .

roter Winter- .

E a arter Kansas Nr. 2 . Manitoba Nr. 1

a eo ees E A e. e E E e ao us

Hafer 5 GERNEE: E e ee «s ao Chicago.

/ e o 4 2,49! 118,16

Weizen, Lieferungsware 4 Juli , 112,33

| September 109,95

Neu York. L

roter Winter- Nr. 2 o : 126,84

| e Ea 22,4 125,05

ae i 120,12

l September 29; 117,60 Buenos Aires.

Weizen, Durhschnittsware, ab Bord Nosario .

Bemerkungen.

1 Imperial Quarter ist für die Weizennotiz an der Londoner Produktenbörse = 504 Pfund engl. gerechnet; für die Gazotts AVOrages, d. h. die aus den Umsägen an 196 Marktorten des Königreichs er- mittelten Dur{schnittspreise für cinheimisches Getreide, ist 1 JImpveria Quarter Weizen 480, Hafer = 312, Gerste = 400 Pfund engl. angeseyt. 1 Busbel Weizen = 60 Pfund engl.; 1 Pfund enal. 4526 g; 1 Last Roggen = 2100, Weizen = 2400 kg. :

Bei der Umrehnung der Preise in Reichswährung sind die aus den einzelnen Tagebnotierungen im „Reichsanzeiger“ ermittelten wöchentlichen Darchschnittswe: ielfurse an der Berliner Börse zu Grunde gelegt, und zwar für Wien und Budapest die Kurse auf Wien, ür London und Liverpool die Kurse auf London, für Chicago und

eu York die Kurse auf Neu York, für Odessa und Riga die auf St. Petersburo, tür Paris, Antwerven und Amsterdam die Kurse auf diese Pläye. Preise îin Buenos Aires unter Berücksichtigung der Goldprämie.

118,03) 11881 123,07| 123,67 128,93| 130,34

Weizen | afer

erste

140,23 140,23 147,76 139,76 153,40 139,76 150,58 142,58] 147,53 144 46! 145,87 129,66| 129,66 119,20| 119,20 108,63] 109,01

140,23 140,23 148,70 140,23 155,53 140,70

151,52

Weizen Lieferungsware

109.58

Kurie

Personalveränderungen. Königlich Preußische Armee.

Offiziere, Fähnriche x. Ernennungen und Verseyungen. Im aktiven Heere Kuyleb, L. zur See a. D t Lt. mit Patent vom 13.

Nr. 173 angestellt Nahweisung der beim ebruar 1903 eingetretenen ugung des Generalstabsarites ncbmung offener Assistenzarztstellen sind beauft

4. Februar. Hase, Unterarzt beim Z (4. Westfäl.) Ne. 17, Harrichausen, Unterarzt beiu Feldart. Regt. Nr. 11, Fieliy, Unterarzt beim b. Aecal. Nr. 76

5, Februar. Roden Regt. Nr. 95, Korsch, (7. Pomm.) Nr. 54

waldt, Unterarzt beim 6. Thüring

F W#

Unterarzi beim Inf. Reat. vou der Gcly

7. Februar. Dr. Knoll, Unterarzt beim Feldart. Regt

Generalfeldzeugmelsier (1. Brandenburg.) Ne. 3 Andresen, ein-

hrig-fretwilliger Arzt beim 2. Garderegt. p. F. unter Versetzung vem

f. Regt. Generalfeldmarschall Prinz Friedrich Karl von Preußen

S. Brandenburg.) Ne. 64 und Eraecnnang zam Unterarzt des Frictens- 2d

12 Februar. Waechter, Unterarzt beim 2 Oberieklei, Feldart.

Ne. 57. 17, Februar. Sé&{lat

einjäbeig-freiwillizer Arzi beim Negt. Kronprinz (1

Ofivreoß.) Ne. 1, uater Verschang zam

2. Ostpreuß. Feldart. Rgt. Nr. 52 und Ernennung zum Unterarzt des Friedensstandes. A : Í

23. Februar. Eckert, einjährig-freiwilliger Arzt beim Leib- kür. Regt. Großer Kurfürst O) Nr. 1, unter Verféßung zum Meran, ey 28 Fee: (1. Schles.) Nr. 6 und Ernennung zum

nterazt des Friedens\tandes. Z

17 Se ar. de Bra, Unterarzt beim 2. Oftpreuß. Feldart. Regt. Nr. 52, kommandiert zur Kaiser Wilhelms - Akademie bezw. Charits, unter Belassung in diesem Kommando am 1. März d. Js. zum Füs. Regt. Graf Roon (Ostpreuß.) Nr. 33 versetzt.

Beamte der Militärverwaltung.

Durch Verfügung des Kriegsministeriums. 5. März.

Mar 8 F E Sekretäre von der Intend. des Garde- korps, zu der Intend. der Verkehrstruppen. Z

Heiler, Becker (Eduard), Bureaudiätare von der Intend. der 1. Gardediv. bezw. des Gardekorps, gegenseitig, zum 1. April d. J. verseßt. Jaededcke, Rechnungsrat, Rendant der Militär- Fe ale auf seinen Antrag mit Pension in den Ruhestand verseßt.

7. März. Schmidt, Zahlmstr. vom Inf. Regt. Herzog pa von Braunschweig (8. Westfäl.) Nr. 57, zum Oberzahlmstr. efördert. ; - :

Durch Verfügung des Generalkommand os. Zahlmeister : a. verseßt: E vom 1. Bat. 8. Oftpreuß. Inf. Negts. Nr. 45 zum 3. Bat. Inf. Regts. von Boyen (v. Oftpreuß.) Nr. 41, Frit vom 1. Bat. 1. Masur. Inf. Regts. Nr. 146 zum 2. Bat. Inf. Regts. Graf Dönhoff (7. Ostpreuß.) Nr. 44, Breitkopf von der 2. Abteil. 2. Niederschles. Feldart. Regts. Nr. 41 zum 1. Bat. Inf. Regts. Graf Kirchbach (1. Niederschle\.) Nr. 46; þ. infolge Ernennung gu- geteilt: Walther dem 2. Bat. Inf. Negts. Herzog von Holstein (Holstein.) Nr. 85, Küting der 1. Abteil. 4. Bad. &eldart. Negts. Nr. 66, Hentschel dem 3. Bat. 2. Niederschles. Inf. Negts. Nr. 47, Frey dem 2. Bat. Inf. Negts. von Manstein (Schleswig.) Nr. 84.

Königlich Bayerische Armee. a Offiziere, Fähnriche 2c. Grnennungen, Beförderungen und Ra a L Im aktiven Heere. Durch Verfügung des Kriegsministeriums. 11. März. Frhr. v. Freyberg- Eisenberg, Oberlt. des Inf. Leibregts., zum Generalstab kom- andiert. i is Im Beurlaubtenstande. 9. März. Grenz, Rittm. von der Res. des 1. Ulan. Negts. Kaiser Wilhelm 11., König von Preußen, NReisenegger, Hauptm. von der Landw. Fußart. 1. Aufgebots (Regensburg), zu Majoren befördert. : : Im Sanitätskorps. 9. März. Dr. eim, Oberarzt, mit feinem Ausscheiden aus der Ostasiat. Besazungsbrigade als überzählig im 2. Feldart. Regt. Horn wiederangestellt. Dr. Sartorius (1 München), Dr. Held (Straubing), Stabsärzte in der Res., Dr. Seit, Dr. Krede (I ir eer Stabsärzte in der Landw. 1. Auf- gebots, zu Oberstabsärzten befördert.

Kaiserliche Marine.

Berlin, 14. März. Hopman, Korv. Kapitän, unter Be- lassung in feiner Stellung beim Admiralstabe der Marine, vom 1. April bis 31. Mai d. J. zur Dienstleistung im Generalstabe der Armee, v. Rheinbaben, Dberlt. zur See von der 2. Marine-JInsp., mit dem 18. März d. I. als Zweiter militärischer Begleiter des Prinzen Adalbert von Preußen, Königliche Hoheit, kommandiert.

Preußischer Landtag.

Haus der Abgeordneten. Abendsißzung vom 16. März, 71/4 Uhr.

Die zweite Beratung des Staatshaushaltsetats für das Rechnungsjahr 1903 wird im Etat des Ministeriums der geistlihen, Unterrichts- und Medizinalange- legenheiten bei dem Kapitel „Kultus und Unterricht ge meinsam“ fortgeseßt. l

Abg. Freiherr von Wangenbeim (konf.) bespricht die Pfarrer- gebälter und die Anrehnung der Erträge der Pfarrländereien auf das Gehalt. Das Anfangsgehbalt sei zu niedrig; wenn der Pfarrer ein Arbeiter wäre, würden sih die Sozialdemokraten längst feiner an- genommen haben.

Geheimer Regierungsrat

2 Beschw

Dr. Gerlach: Es sind wegen werd

en an uns gelangt, ein do In Ad T A iggcistgemeinde in Magdebura. E war, eine entsprechende Beibilfe gewährt c t. Bei Beratung des Pfarrerbesoldun

J Ka Ä e marken d " ey telle A wirit worden, da! in leder Stelle da

et audgleihentcen Gerecbiigfcit

ju lassen, es nunmehr 3

dem Evangelischen Oberkirchenrat die torialbezirfe richtig zu bedenken

der Gedanke der Königlichen Staatsregierung tvar

dic cinzelneca Konfiftorialbezitfe feste Summen

werden solllen. Dies. ift aber kirélicherieits

( es ift vielmehr, um die Einheit und

t Landeskirche zu voller Geltung zu bringen, die ge-

nazetteaat der LandeMitche bebufs Verteilung auf die

ftorialbeziele überwiesen worden. Ueber die Verteilung ift dann

E N CNCTUAg Dott c

eia. im Elavernchimneca mit

_ + Zerl6 ft. S 18

im Einvernehmen mit dem Evangelischen Oberkirchenrat eine Matrikel aufgestellt worden, welche auh jeßt noch geändert werden kann. Die Auffassungen des Herrn Abgeordneten und die meinen weichen nun infofern wesentlih voneinander, ab, als der Herr Abgeordnete wünscht daß noch ein besonderer Ausgleihsfonds vom Staate zur Verfügung gestellt werden s\olle. Er behauptet: wenn eine Verschiebung der überwiesenen Summen von einem Konsistorialbezirk zum anderen ein- treten sollte, weil dem einen Bezirk zu wenig gegeben wurde, während in dem anderen Ucbershüsse erzielt werden, so würde das ein bellum omnium contra omnes bedeuten. J dagegen bin der Ansicht, wenn vom Staate eine Art von Ausgleichs- fonds als Reserve vorbehalten worden wäre, so würde jeder Konsistorial- bezirk auf diesen Ausgleihsfonds rekurrieren, und gewissermaßen eine Prämie darauf gesetzt sein, daß der gesamte, den einzelnen Konsistorial- bezirken überwiesene Fonds auch verbraucht und keine Ersparnis gemacht wird. Das würde erst recht zu einer Art bellum omnium contra omnes, zu sehr unliebsamen Vergleichhungen führen.

Alle diese Erwägungen sind auf das sorgfältigste in der General- synode, an der ih übrigens persönlich als Mitglied teil zu nehmen die Ghre hatte, erörtert. Sie haben zu dem vorerwähnten Verfahren geführt, das jeßt niht ohne weiteres geändert werden kann. Man wird der Staatsregierung niht zumuten können, daß sie sich nunmehr auf den Standpunkt stellt, die Staatskasse solle gewissermaßen ein Reservoir bilden für gewisse Summen, aus denen Beihilfen gegeben werden können, wenn in dem einen oder anderen Konsistorialbezirke die Aufwendungen niht ausreihen. Ih glaube im Gegenteil, es is im Interesse der Selbstverwaltung der evangelishen Landeskirhe ein ganz gesunder Gedanke gewesen, daß der Ausgleich, soweit er erforderlich ist, innerhalb der Landeskirche vollzogen werde. Erst wenn in der Tat nachgewiesen werden sollte, daß die Summe in ihrer Gesamtheit niht ausreiht, dann erst könnte in Frage kommen, ob der Staat niht eine gewisse Ver- anlassung hat, noch eine weitere Summe der Landeskirche zur Verfügung zu stellen. Diese Frage wird wohl von der nächst- kommenden Generalsynode einer eingehenden Erörterung unterzogen werden.

Im übrigen bin ih wirklich s{merzlich berührt durch den Ge- danken, daß in der öffentlihen Meinung die Auffassung erweckt werden könnte, als ob hier absihtlih eine kühle Behandlung der Sache cin- getreten wäre. Wenn der Herr Abgeordnete die Güte haben wollte, den Inhalt der Akten sich anzusehen, die über diesen Punkt im Kultusministerium {on geschrieben worden sind, so würde er wahr- \heinlich eine andere Auffassung haben. Ih werde nah wie vor der Angelegenheit und ihrer Förderung mein wärmstes Interesse widmen.

Und nun bitte ih, meinem Herrn Kommissar das Wort zu erteilen, um über einzelne von dem Herrn Grafen Wartensleben gezogene Be mängelungen Aufs{luß zu geben.

Geheimer Regierungsrat Dr. Gerlach: Die Zuschüsse, die ge- leistet worden, sind sehr hohe. Besonders bobe Unterstüßungen haben Halberstadt, Stendal und Merseburg erhalten. Ein Bedürfnis nah Erhöhung des Fonds für Sachsen ist niht nachgewiesen.

Abg. Conrad (fr. kons.) beklagt die Höbe der Kirchensteuer in einigen Orten Westpreußens. s n

Ein Negierungskomm issar sagt woblwollende Prüfung zu.

Abg. Freiherr von Wangenheim (kons.) bält seine Ansicht aufrecht, daß die Pfarrerbesoldungsfrage noch niht in genügender Weise geregelt sei. Die Pfarrer müßten cine Familie ernähren können. Zum Pfarrerberufe müsse das beste Material herangezogen werden.

Abg. Krawinkel (nl.) wünscht, daß das Pfarrerbesoldungsgesez möglichst bald im Sinne des Gesetzgebers durchgeführt werde. Wenn die Regierung einen Gesetzentwurf über Erböbung des Staat8zuschusses einbringen werde, werde die nationalliberale Partei gern zustimmen.

Nach unwesentliher weiterer Debatte wird das Kapitel bewilligt.

Bei dem Kapitel „Allgemeine Fonds“ flagt Z

Abg. Krawinkel (nl.) anläßlih des Zuschusses von Z0 VUO „A6

ine Unterrichtsäausftellung auf der Weltausst lung in St. Louis

muß,

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richtig ift

tlaFereien und sonsti Ven ic em

Ihre Kommission die Beteiligung uens in der in Aausfuht

1-

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genommenen Weise und ih gestatte mir hiermit, der wohlwollenden Beruefsichtigung diefes Vorsdlazcs das Wort ju reden

Abg. von Arnim (konf enn Deutschland allein auf der Ausstellung fehlte, würden die anderen Nationen auf uns berabiehben

Der Titel wird bewilligt, ebenso das gane Kapitel

und chac Beanstandung befütteottet

Bei dem Kapitel „Kunst und Wissenschafi“ spricht

Abg. Dr. Lotichius (nl.) seine Freude darüber aus, daß für die AenigliGe Bibliothek und die Akademie der Wissenschaften ein neues Gebäude erbaut werden solle, und daß die Stadt Berlin jeßt weit mehr für die Kunst tue als früher.

Abg. Metger (nl.) beklagt, daß der Raummangel in der Nationalgalerie den Ankauf neuer Gemälde erschwere.

Abg. Schmttz- Düsseldorf (Zentr.) befürwortet, die Provinzen an dem enu der reichen Schâäße der Berliner Kunstsammlungen teilnehmen zu lassen. Die Kunst müsse dem Volke nahe gelegt werden.

Generaldirektor der Königlichen Museen Dr. Schöne: In das rid: e 2 sollen die gesamten Sammlungen der christlichen

eit bis 1890 kommen, also die sogenannte Gemäldegalerie. Fn einiger a wird allerdings in unseren Museen kein Platz mehr vor- handen sein. Weniger geeignete Objekte werden ausgeschieden werden. Den Wünschen der Provinzen nah Abgabe von Kunstshätzen wird nah Möglichkeit stattgegeben. Den Ankauf der besten zeitgenössischen Gemälde zu bewirken, ist mit Schwierigkeiten verbunden, bleibt aber immer unser Ziel.

Abg. Winckler (kons.) hält es für richtig, einen Erweiterungs- bau für das Museum für Völkerkunde herzustellen.

_Generaldirektor der Königlichen Museen Dr. Schöne spricht die Hoffnung aus, daß in nit zu ferner Zeit die Raumfrage in befriedi- gender Weise werde gelöst werden.

Abg. Freiherr von Wangenheim (kons.) wünscht eine Reno- vierung der Marienkirche in Stargard.

Abg. von NRiepenhausen (konf.) schildert die Schwierigkeiten, die sih der Renovierung der Nikolaikirhe in Stralsund entgegen- gestellt hätten.

Ein Regierungskommissar sagt zu, daß man dem Wunsche

des Abg. Freiherrn von Wangenheim näher treten werde, fobald fich die Kosten übersehen ließen. Die Klagen über den baulihen Zustand der Nikolaikirche in Stralsund seien berechtigt, aber die Wiederher- stellung der dort befindlichen mittelalterlihen Malereien könnte nur einem ersten Künstler übertragen werden. Wenn die Kosten von den Beteiligten niht aufgebraht werden könnten, werde ein Staatszuschuß gewährt werden. ; / Abg. Kreitling (fr. Volksp.): Die Stadt Berlin hat seit Jahren einen Fonds von 100 000 4 in ihren Etat eingestellt, der vielfach niht verwendet werden fonnte; so ist z. B. der Märchen- brunnen nicht zur Aufstellung gelangt. Wir sind gar nit in der Lage, die Kunstdenkmäler zu bestimmen, die wir winsden. wir müssen fozar solche als Geschenk annehmen, die wir gar niht haben wollen. Berlin kann doch nit dafür bluten, daß es die Reichshauptstadt ist. Die rheinishen Städte tun au nichts für die Kunst, wenigstens nicht in dem Sinne, wie man es jegt von Berlin verlangt.

Das Kapitel wird bewilligt.

Darauf vertagt sih das Haus.

Schluß der Sißung um 103/, Uhr. Nächste Sigzung: Dienstag, 11 Uhr. (Fortseßung der zweiten Beratung des Etats des Ministeriums der geistlichen 2c. Angelegenheiten.)

16. Sißung vom 17. März 1903, 11 Uhr.

Die zweite Beratung des Entwurfs des Staatshaus- haltsetats für das Nehnungsjahr 1903 wird im Etat des Ministeriums der geistlihen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten, und zwar im Ausgabekapitel „Kunst und Wissenschaft“, fortgeseßt

Ueber die Erledigung einer Reihe von Titeln dieses Kapitels ist in der gestrigen Nummer d. Bl. berichtet worden.

Die dabei auszugsweise mitgeteilte Erwiderung des Ministers der geistlihen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten Dr. Studt auf die Ausführungen der Abgg. Seydel-Hirsch berg (nl.) und Hirt (kons\.), die für den Schuß der Kirhe Wang im Riesengebirge eintraten, hatte folgenden Wortlaut :

Meine Herren! Die begeisterten Schilderungen von den Nekizen des Riesengebirzes, die die beiden Herren iclesishen Landsüleute bi um fo lebbafteren Mi

Borredner als meine

- #

Jh gebe ohne weiteres zu, dal die Situatio der vorliegenden Angelegenheit eine ctwas peinliche i. Sie li far dieses hohe Hans, das cinem veriudertes Lautre gcgmatetitet! axt am Teil amb béberen Asfotterangern. als wie vor drei Jahreun in Aft cottellt wars

sar die Woiglihe Siaatoregierang, weil fle an das bobe

Nene Herten

| | lichen

Anträge gestellt hat, welhe von dem Abg. von Pappenheim soeben als Zumutungen carakterisiert worden find. Meine Herren, ih will auf den Ton dieser Kritik nicht eingehen und erkläre meinerseits ohne weiteres, daß s ¡ecostverständlih für die Königliche Staatsregierung niht leiht war, die von dem Herrn Abgeordneten geschilderte Zu- mutung an dieses hohe Haus zu stellen. Es is das auch erst nah mehrjährigen gründlichen Erwägungen der Sache ge\hehen. Wenn nunmehr nah der einen oder anderen Nichtung eine etwas über- rashende Aenderung des Programms eingetreten is, so muß ih für mein Ressort nicht nur das „errare humanum“ in Anspruch nehmen, sondern auch dem hohen Hause zur Erwägung stellen, daß bei so umfassenden Projekten doch im Laufe der Zeit namentlih auf Grund der speziellen Veranschlagung leiht eine Aenderung eintzcien kann. Die Königliche Staatsregierung würde vor einer {weren Verantwortung stehen, wenn sie in einem solhen Falle niht nah gewonnener besserer Erkenntnis Abänderungs- vorschläge unterbreiten wollte.

Also so liegt die Sache, meine Herren. Jn dieser überaus wich- tigen, einen sehr großen Kostenbedarf beanspruchenden Angelegenheit darf sih die Staatsrezierung darauf berufen, daß \chon seit drei Dezennien der Gedanke besteht, das sogenannte Akademieviertel ganz zu Bibliothekzwecken in Anspruch zu nehmen. Es lag hierbei aber fehr nahe, auch in nähere Erwägungen darüber einzutreten, ob nicht, wenigstens vorläufig, noch andere Institute darin Unterkommen finden müßten, namentli angesichts des Umstandes, daß die neuzushaffenden Räume zunächst nicht im vollen Maße durch die Bibliothek in An- spruh genommen n, da es si vielmehr für leßtere auch um die Befriedigung des Zukunftsbedürfnisses handelt,

Meine Herren, ein Patent beansprucht die Unterrichtsverwaltung durchaus nicht für den Gedanken, daß das gesamte Akademieviertel für die Zwecke der Bibliothek verwendet werden soll. Der Gedanke ist im Jahre 1875 aufgetaucht, ist dann weiter verfolgt worden, und es haben nachher die Meinungen geshwankt; es sind namentlich aus diesem hohen Hause sehr begründete Vorschläge an die Königliche Staatsregierung herangetreten, welche eine Aenderung des Programms als notwendig erscheinen ließen.

Nun gebe ih zu, daß, wenn dasjenige, was wir jeßt dem hohen Hause vorschlagen, in irgend einer Weise entweder erheblihe Mehr- forderungen bedeutete oder etwas Minderwertiges oder nur etwas Gleichwertiges wäre, die an Sie gestellte Zumutung zweifelhafter Natur wäre. Aber, meine Herren, ih stehe vor Ihnen mit dem guten Gewissen, daß der Vorschlag, der Ihnen jeßt unterbreitet ist, nah den verschiedensten Richtungen hin als einwandfrei, als etwas Besseres und als erhebliche Mehraufwendungen nit er- fordernd bezeihnet werden kann. Meine Herren, ih gestatte mir namentlich darauf hinzuweisen, daß eine ganz entschiedene Verbesserung des bisherigen Zustandes {hon darin liegt, daß nun die Institute, die in diesem Akademieviertel untergebracht werden sollen, einen einbeit- lichen Charakter aufweisen, sehr zum Vorteile derer, die auf die Be- nußung dieser Einrichtungen angewiesen sind.

Das gilt in erster Reibe von der großen Königlichen Bibliothek, die dort untergebracht und möglicherweise später cinmal als Präsenz- bibliothek konstruiert werden soll. Es gilt in zweiter Neibe von der Universitätsbibliothek, die cinmal eine Ergänzung der großen König- Bibliothek bildet, andererseits aber in ihrer Benußbarkeit wesentlih dadur gefördert wird, daß die Königlihe Bibliotbek für diejenigen Universitätsangebörigen, die die Universitätsbibliotbek be nuyen, în fehr bequemer Weise glei{Gzeitig mitben izt

} aber nicht minder von der Akademie der ihren wihtigen und umfanare ider Bibliotheken angewiesen

, nitt 1 Institut

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bab è ein Tetlid zu der n jzagemutet t ani der HeFanung hia-

4. D e K Ga dds Ls “l “L Cm Tantiagr âu

gebenden Darlegung Ueberzcugung ge : tutcha8s nuylih angebr fia d ¿laube ¿eden zu Ténnca \räter nicht werten iagemutet werden Es ift unter 2 darauf hingewiesen worden wle Jnftitate dor- lâufig in den cinftweilen zu Bibliothekuerccken nit bematitem Ninmecn aatergebrachi werden sollen. Es wird in der Beziehang vielleicht ao ein weiteres Programm aufgestellt werden, dessen heutige Erérteramgz aber zu weit führen würde, Is hofe, dal cla Aatereg getanten werden kana, um aub für die Unterbringung anderer Jansiitate dem Laate nici weitere Opfer zagamaten

L. 4 ed L CTTCR

gebnis berücksichtigen, welches von dem Herrn Referenten Ihnen ein- gehend vorgetragen worden ift, fo darf ih wohl die Bitte aus\prechen, daß Sie alle weiteren Bedenken freundlihst fallen lassen. Jh wieder- hole nohmals, daß die Situation für die Königliche Staatsregierung, wenn man die nackte Tatsache in Betracht zieht, daß. es sich um wesentliche Aenderungen des bisherigen Projekts handelt, in der Tat keine angenehme ift.

Aber, meine Herren, andererseits sind wir auch in der glücklichen Lage, Ihnen nicht „bloß ein technisch, sondern auch Tünstlerisch ein- wandfreies, von den Mitgliedern der Budgetkommission als solches anerkanntes Bauprojekt unterbreiten zu können. Namentlich auch von diesem legteren Gesichtspunkte aus sehe ih der Ents\Heidung des Hauses mit einiger Beruhigung und Hoffnung entgegen. (Bravo!)

Abg. Dr. Sattler (nl.): Ich freue mich, daß wir endlich die erste Nate zum Neubau der Königlichen Bibliothek, der äußerst not- wendig ist, in den Etat einstellen konnten; ih hoffe, daß der Erfolg fich einstellen wird. Die Begründung der Forderung vor drei Jahren steht mit den heutigen Darlegungen des * inisters in Widerspruch, das hat ja auch der Minister zugegeben, aber in der menschlihen Natur i} es begründet, daß man einen Plan, den man durhsegzen will, mit aller Wärme verteidigt. So ist es der Regierung vor drei Jahren gegangen, obwohl ihr damals son vielleiht das jeßige Projekt au lieber gewesen wäre. Der neue Plan ist gut und zweckmäßig, das ist aus\{laggebend. Die beiden großen Bibliotheken kommen auf denselben Plaß, das ist ein glückliher Gedanke. Die Kosten scheinen mir nicht zu hoh zu sein im Vergleich mit den Vor- teilen, die der neue Plan bietet, und deshalb empfehle ih Ihnen die Bewilligung der Forderung. j

Wirklicher Geheimer Oberfinanzrat Dr. Germar widerlegt die finanziellen Bedenken, die gegen das neue Projekt geltend gemacht worden find. i

Abg. Dr. Dittrich (Zentr.): Die Akademie der Künste hätte zwar in dem bisherigen Gebäude bleiben können, da die Verwaltungs- räumlihkeiten ausreihend gewesen wären, zur Veranstaltung von Kunstausstellungen bedarf es aber einer großen Halle, die dort nicht vorhanden ist. Eine Verlegung der Bibliotheken war ebenfalls angezeigt, deshalb haben wir seinerzeit dem Ankaufe des Akademieviertels zu- gestimmt. Nachdem si jeßt die Verhältnisse vershoben haben, könnte man der Frage näher treten, ob man nicht die Akademie der Künste mehr an die Peripherie legen könnte. Aber die Akademie hat ein ge- wisses Recht, im Zentrum der Stadt zu liegen. Hingegen {eint mir der Plan nicht von der Hand zu weisen, für den meine Freunde ein- treten, die Akademie in das bisherige Gebäude der Hochschule für Musik zu verlegen. Warum it der Minister niht diesem Plane näher getreten ?

Minister der geistlichen, angelegenheiten Dr. Studt:

Der Herr Abg. Dr. Dittrich hat am S{hluß seiner Ausführungen die Frage angeregt, welche Gründe die Königliche Staatsregierung dazu bestimmt haben, von dem Gedanken Abstand zu nehmen, daß die Akademie der Künste in dem bisherigen Gebäude der Hochschule für Musik in der Potsdamer Straße hierselbst untergebraht würde. Meine Herren, die Gründe sind im wesentlichen folgende.

Es hat wie ich das {hon vorhin hervorzuheben mir gestattete die Akademie der Künste eine Art von begründetem Anspruch darauf, in möglihster Nähe des Zentrums der Stadt untergebracht zu sein. Sie hat seit einec langen Reibe von Dezennien immer ibre Unter- kunft in dem Akademieviertel gehabt und den Hauptteil des Gebäudes eingenommen. Es ist den Herren ja wobl auch bekannt, daß bei der notwendigen Zugänalikeit von Ausftellungs- raumen sehr wesentlih die günstige zentrale Lage îin Betracht kommt

und daß m

Unterrihts- und Medizinal-

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nhmal nur eine ganz kurze Entfernung von der günstigen

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Wenn Sie das alles msammentednea und das 8aamzieUl: Gr-

t, um etnen fehr günstigen Ausstellungsraum fast gar nicht tvar erscheinen zu lassen. Nun ist es deêwegen erforder- ine m j beinahe rechtlich begründete Pflicht,

nte threm sahgemäßen Wunsche entsprechend so unter-

für das Publikum leiht zugänalich bleibt Ihre Aus- wesentlicher L tung für unsere gesamte Kunstent-

das dem hoben Hause ja

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