1903 / 71 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 24 Mar 1903 18:00:01 GMT) scan diff

Danzig, Sell, Oberlt. im 5. Lothring. Infanterieregiment Nr. 144, von dem Kommando als Insp. Offizier an der Kriegëshule in Hannover enthoben und in das Inf. Regt. Vogel von arEenntent (7. Wesifäl.) Nr. 58, verseßt. v. König, Königl. Sächs. Oberlt. im 2. Gren. Regt. Nr. 101 Kaiser Wilhelm von Preußen, als Insp. Offizier zur Kriegsschule in Hannover kommandiert. Brüggemann (Edwin), Lt. im Westfäl. Drag. Regt. Nr. 7, von dem Kommando als Insp. Offizier an der Kriegss{hule in Danzig enthoben. v. Baehr (Leo), Oberlt. im Drag. Regt. König Albert von Sachsen (Ostpreuß.) Nr. 10, als Insp. Offizier zur Kriegs\chule in Danzig kommandiert.

Schneider, Königl. Württemberg. Hauptm. und Militärlehrer am Kadettenhause in Wahlstatt, in gleicher Eigenschaft zum Kadetten- hause in Karlsruhe übergetreten. v. Naß mer, Hauptm. und Komp. Chef im 5. Westpreuß. Inf. Regt. Nr. 148, als Militärlehrer zum Kadettenhause in Wahlstatt verseßt.

Zum 1, April d. J. verseut: 8. von der Hauptkadetten- anstalt: Billig, Hauptm. und Komp. Chef, in das Inf. Regt. Herzog Ferdinand von Braunschweig (8. Westfäl.) Nr. 57, Kempe, Hauptm. und Militärlehrer, als aggregiert zum Torgauer Feldart.

egt. Nr. 74, v. Mülmann, Hauptm. und Militärlehrer, als aggre- giert zum 4. Großherzogl. Hess. Inf. Negt. (Prinz Carl) Nr. 118, v. Thadden, Oberlt. und Militärlehrer, in das Leibgrenadier- regiment König Friedri Wilhelm 111. (1. Brandenburg. Nr. 8, v. Raven, Oberleutnant, in das Großherzoglich Mecklenburg. Füs. Regt. Nr. 90; die Oberlts. und Erzieher: Förster, unter Be- lassung bei der Hauptkadettenanstalt, in das Kadettenkorps, Klein- michel als Militärlehrer zum Kadettenhause in Oranienstein, Neu- mann in das 8. Ostpr. Inf. Regt. Nr. 45; die Lts. und Erzieher: v. Renouard de Viville in das 8. Thüring. Inf. Regt. Nr. 153, Beelitz in das 1. Ober-El\äss. Inf. Regt. Nr. 167, v. Olberg in das 3. Magdeburg. Inf. Regt. Nr. 66, v. Harder in das Inf. Regt. Freiberr von Sparr (3. Westfäl.) Nr. 16; Þ. zur Hauptkadettenanstalt : als Komp. Chef: v. Stutterheim, Hauptm. und Komp. Chef am Kadettenhause in Oranienstein; als Militärlehrer: Peel, Hauptm. und Battr. Chef im 2. Pomm. Feldart. Regt. Nr. 17, Klefeker, Oberlt. und Militärlehrer am Kadettenhause in Oranienfstein, Klinger, Oberlt. und Militäclehrer im 1. Kurhess. Inf. Negt. Nr. 81; als Erzieher: die Oberlts.: Siegfried im 2. Unter-Elsäss. Jnf. Regt. Nr. 137, Wilke im 3. Niederschles. Inf. Negt. Nr. 50, Siebringhaus, Erzieher am Kadettenhause in Karlsruhe; die Lts. Remeló im 4. Lothring. Inf. Negt. Nr. 136, Schreiber im 5. Westpreuß. VInf. Regt. Nr. 148, kommandiert zur Vertretung eines Erziehers bei dieser Anstalt, Rehrmann, Erzicher am Kadetten- hause in Karlsruhe; c. vom Kadettenhause in Köslin: Pierer, Oberlt. und Erzieher, in das Füs. Regt. Generalfeldmarshall Graf Blumenthal (Magdeburg ) Nr. 36, Buch holt, Lt. und Erzieher, in das Inf. Regt. Markgraf Ludwig Wilhelm (3. Bad.) Nr. 111; d. zum Kadettenhause in Köslin: als Erzieher: Gramb\ch, Oberlt. im 4. Westpreuß. Inf. Rezt. Nr. 140, Spiegel, Lt. im Inf. Negt. von Borcke (4. Pomm.) Nr. 21; o. vom Kadettenhause in Potsdam : euseler, Oberlt. und Erzieher, in das Inf. Regt von Boyen 5. Ostpreuß.) Nr. 41, v. Pawlowski, Lt. und Erzieher, in das üs. Regt. Generalfeldmarshalckl Prinz Albrecht von Preußen Hannov.) Nr. 73; f. zum Kadettenhause in Potsdam: als rzicher: Sh midt, Lt. im 2. Ermländ. Infanterieregiment Nr. 151, Trenk, Lt. im Gren. Regt. König Friedrich Wilhelm I. (2. Osft- preuß.) Nr. 3; g. vom Kadettenhause in Wahlstatt: Steiger, Lk. und Saa in das 2. Nassau. Inf. Regt Nr. 88; h. zum Kadettenhause in Wakhlstait : als Erzieher : Kleine, Lt. im 9. West- vreuß. Inf. Negt. Nr. 176: i. vom Kadettenbause in Bensberg : Wambold, - Oberlt, in das Inf. Regt. von Goeben (2. Rhein.) Nr. 28, Doyó, Lt. und Erzieher, in das 8. Rhein. Snf. Regt. Nr. 70; k. zum Kadettenhause in VBenösberg : als Erzieher: die Lis.: Raith, Erzieher am Kadettenhause in Oranienstein, Schneider im Inf. Regt. Graf Kirchbach (1. Nieder- \{le\.) Nr. 46; 1. zum Kadettenhause in Plôn: als _Erzieher: Kowalski (Nichard), Lt. im Inf. Regt. von Stülpnagel (5. Brandenburg.) Nr. 48; m. zum Kadettenbause in Oranienstein : als Komp. Chef: Hardt, Hauptm. und Komp. Chef im 5. Lothring. Inf. Negt. Nr. 144; als Erzieher: v. Besser, Lt. im Gren. Regt. König Friedrich 1. (4. Ostpreuß ) Nr. 5, kommandiert zur Vertretung eines Erziehers bei dieser Anstalt, Burchardt, L. im Deutsch Ordensinf. Regt. Nr. 152; n. zum Kadettenbause in Karlöruhe: als Erzieher: Kreymer, Lt. im Inf. Regt. voa Horn (3. Nhein.) Nr. 29, Theinert (Alfred), Lt. im Ankalt. Jnf. Regt. Nr. 93; 0. vom Kadettenhause in Naumburg a.S.: Gürtler , Lt. und Erzieher, in das Inf. Regt. Graf Kirchbach (1. Niederschles.) Nr. 46; p. zum Kadetten- bause in Naumburg a. S.: als Erzieher: Paulus, Lt. im Füs. Negt. Generalfesdmarshall Prinz Albrecht von Preußen (Hannov.) Nr. 73, Baucke, L. im 3. Oberschles. Inf. Regt. Nr. 62. Steiniyer, Königl. Württemberg. Hauptm. und Militärlehrer an der Haupt- fadettenanstalt, von dieser Stellung bebuïs Verseßung în das 8. Württemberg. Inf. Regt. Nr. 126 Großberzog Friedrich von Baden mit Ende dieses Monats enthoben. v. , Oberlt. und Enzeber an der Hauptkadettenstalt, unter Belassung bei dicser Anstalt mit dem 1. April d. I. wm Militärlebrer ernannt. Mayer, Könial. Württemberg. Lt. und Erzicher am Kadettenhause in Oranien- stein, tritt mit dem 1. April d. I. in gleiher Eigenschaft zur Haupt- Katettenanstalt über. , Hauptm. im 4. Magdeb. Inf. Regt. Nr Hauptm. im Meyer Inf. Regt. Nr. 93, beim Bekleidungöamte des Armeckorps ¿ diesem Bekleidungsamt verseyt. v. Wedel, ifizier und Pferdevormusterungekommifsar beim die Erlaubnis zum LCragen der Uniform Wedel Pomm.) Nr. 11 erteilt Freiberer von Sparr April d. Z von vnig, Oberlt. im ¿dung als mili- rbprinzen Adolf und des Prinzen Moriy zu

f . F F S. April d. Z DUICc-

Stodck@hbhausen

67, Edler deide zur

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¿d na Winterfeld im Eren r (Neumärk) Ne. 3, 154, Deine im Inf. Reat d'efer mit Feld-Art

Pfeiffer im 5 vom 23. März 19 t Ne. 33 Au Fähnrihen fördert cfuiere im Kolberg Neg 3 é ( SSimmelvtenniga. Urtere?. im Pomm i. Megt. Nr. 34 d. Raven, Sarekterii. Fäbar int

{7 Ì s % d S y ¿G Hi 4: ; cs . Branteydurg ir. A zt f

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Pension zur Disp. gestellt: die Gen. Majore: Sehe: v. Salmuth, Kommandeur der 54. Inf. Brig. (4. Königl. ürttemberg.), unter Enthebung ven dem Kommando nah Württemberg, v. Kleist, Kommandeur der 22. Inf. Brig., v. Randow, Kommandeur der 24. Inf. Brig., v. Usedom, Kommandeur der 60. Infanterie- brigade, Dieckmann, Kommandeur der 87. Inf. Brig., dieser mit Ende d. M,., v. Stern, Kommandeur der 13. Inf. Brig., diese sechs unter Verleihung des Charakters als Gen. Lt., Frhr. v. Eynatten, Kommandeur der 82. Inf. Brig, Helmrich v. Elgott, Kommandeur der 3. Inf. Brig., v. Elpons, Kom- mandeur der 78. Inf. Brig, v. Viebahn, Kommandeur der 50. Inf. Brig. (2. Großherzogl. Hess.), dieser mit Ende_d. M. v. Kracht, Gen. tajor z. D., : von - der Stellung als Kommandant des CTruppenübungsplaßes Alten - Grabow, v. Sack, Gen. Major - z. , Kommandant des Truppen- übungsplaßzes Jüterbog, von seiner Dienststellung auf sein Gesu, enthoben. Mueller, Oberst bcim Stabe des Inf. Negts. von Stülpnagel (s. Brandenburg.) Nr. 48, scheidet aus dem Heere am 5. ‘April aus und wird mit dem 6. April d. I. als. Kommandeur ‘der Schußtruppe für Kamerun avgestellt. Drtefel, Mar a D. n Vexlin, zulept. m dev 2; Ingen. Insp. und Ingen. Offizier vom Play - in Spandau, unter Wegfall der ihm bei der Verabschiedung erteilten Aussicht auf Anstellung im Zivildienst mit seiner Pension und der Erlaubnis zum ferneren Tragen der Uniform des Pion. Bats. von Nauh (Brandenburg.) Nr. 8 zur Disp. gestellt. Dienstbach, Oberlt. im Schleswig-Holstein. Trainbat. Nr. 9, zu den Offizieren des Landw. Trains 1. Aufgebots übergeführt. 8

Der Abschied mit der ge)eßlihen Pension bewilligt: v. Otter- g Major und Bats. Kommandeur im 3. Oberschles. Inf. Regt. Nr. 62, mit Ende d. M. mit der Aussicht auf Anstellung im E dienst und der Erlaubnis zum Tragen der Regts. Uniform, v. Wallen- berg, Major beim Stabe des 2. Westfäl. Hus. Negts. Nr. 11, mit der Erlaubnis zum Tragen der Uniform des Hus. Regts. König Wilhelm 1. (1. Rhein.) Nr. 7, v. Brixen gen. v. Hahn, Major aggreg. dem Ulan. Regt. Kaiser Alexander 11. von Rußland ( estpreuß ) Nr. 1 und kommandiert zur Dienstleistung beim Großen General- stabe, mit der Erlaubnis zum Tragen der Negts. Uniform; den Hauptleuten: v. Specht im Inf. Regt. Prinz Friedrich der Nieder- lande (2. Ms Nr. 15, bisher behufs Verwendung als militärischer Begleiter des Erbprinzen Adolf und des Prinzen Moriß zu Schaumburg - Lippe Durchlauchten beurlaubt, Knoch, Komp. Chef im Inf. Regt. Freiberr von Sparr (3. Westfäl.) Nr. 16, v. Jarotky, Komp. Chef im 8. Ostpreuß. Inf. Regt. Nr. 45, diesem mit der Aussiht auf Anstellung im Zivildienst, zu- gleich bei den Offizieren der Landw. Inf. 2. Aufgebots wieder- angestellt, Leo, Komp. Chef im 3. Lothring. Inf. Negt. Nr. 135, mit der Erlaubnis zum Tragen der Negts. Uniform, v. Bohlen u. Halbach, Nittm. und Eskadr. Chef im Westfäl. Drag. Negt. Nr. 7, mit der Erlaubnis zum Tragen der Uniform des 2. Bad. Drag. Régts. Nr. 21; den Oberlts.: Grube im FInfanterieregiment von Lüßow (1. Rhein.) Nr. 25, unter Verleihung des Charakters als Hauptmann und mit der Erlaubnis zum Tragen der Regimentsuniform, Elvers im Inf. Negt. Vogel von Falckenstein (7. Westfäl.) Nr. 56, Prox im Schleswig-Holstein. Trainbat. Nr. 9, diesem mit der Er- laubnis zum Tragen der Armeeuniform; den Lis.: Weiffenbach im Inf. Regt. von Stülpnagel (5. Brandenburg.) Nr. 48, mit der Aus- sicht auf Anstellung im Zivildienst, v. Wiensfkowski im Füs. Negt. General!feldmarshall Prinz Albrecht von Preußen (Hannov.) Nr. 73, v. Wolfframsdorff im 2. Kurhess. Inf. Regt. Nr. 82.

Deutscher Reichstag. 290. Sißgung vom 23. März 1903. 10 Uhr.

Auf der Tagesordnung steht die dritte Beratung des Neichshaushaltsetats für 1903.

Üeber den Anfang der Sißung wurde in der gestrigen Nummer d. Bl. berichtet. Beim Etat des Neichsamts des Innern nimmt nah dem Abg. Bassermann (nl.) das Wort der

Staatssekretär des Jnnern , von Posadowsky-Wehner:

Meine Herren! Wie bekannt ist, hat der Herr Reichskanzler den verbündeten Regierungen einen Gesetzentwurf, betreffend die Kaufmanns- geriéte, vorgelegt. Dieser Geseßentrourf ist in der Presse veröffentliht worden; die Veröffentlihung ist aber, soweit ih mich erinnere, durchaus korrekt gewesen. Im Bundesrat aber sind die Ansichten über das in der Vorlage des Herrn Reichskanzlers ein- gechblagene Verfahren außerordentlih geteilt. (Hört! hört! links.) Ein Teil der Regierungen steht auf dem Standpunkt der Vorlage, ein nit unerbeblicher Teil aber der Regierungen steht der Vorlage ablehnend gegenüber und neigt s{ch mehr der Angliederung an die Amtsgerichte zu.

Meine Herren, ih habe bereits bei früherer Gclegenheit darauf daß der Weg, ein beschleunigtes summarisches Verfahren einzuführen für alle Nechtsansprüche aus dem Arbeitsvertrag schr viel für sich bat, daß a erbeblichen finanziellen Ovfern verbunden sein würde.

f adium des Widerstreits der Meinungen befindet sich

entwurf im Bundesrat. Bei der Geschäftslage

allerdings bös unwahrscheinlich, daß der

s{lüsa machen werde, um das

verabsHieden zu können fe! daß: bei

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Staatsminister Dr. Graf

per nens

y g Dtngcwieten,

zeitig Pause (Ori, der nächsten

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Gcseyeatwurf vorgelegt

fann ih mit dem Heira Vorredner durchaus aa im Lande dedauert, dic

riédiktion ter Gewerbegerichte unter- Konkarrenz!lausel fl cine so

e Entscheidung, die meines Er-

i erden Tann; man soll der Entscheitung der Gewerbe-

i besser bei den ordentlichen Gerichlen de-

zetroffen n

derr Baßermann hat , sontern im Gesecnteil den S Konfurtenplanid notwentigeuwree mit in geridte gezogen weiten muß, weil Handtlungsgebilfen ¿ dieer Frage durdaus mitarbeiten müssen. Eine j wie gerade auf dem ESediet der Koalurrenz- j î urrd die En! ia Vie Hátte unt Tee ct: Partei zeicg!? . az. aber feine urdalica f das Wüunicherns-

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Billigkeit des Verfahrens \ind Haupterfordernisse; will man den wirtschaftlich SEwoczen {üßen, so darf man die Ausgaben für das Notwendige niht scheuen. Eigentümlich ist das Schicksal dieses Gesetzentwurfs. Der Staatsfekretär sagte, die Veröffenilihung sei

er nefas erfolgt, fie sei aber forreft gewesen. Aus welchem Kreise ist die Vorlage der Oeffentlichkeit zugegangen? Was schadet es übrigens, wenn solche fertiggestellten S ouete veröffentliht werden? Die Veröffentlichung hat in diesem Falle ihr Gutes gehabt. Die Hand- lung8gehilfen wünschen einstimmig die Angliederung an die Gewerbe- gerichte. Kommen nur die größeren Sachen vor die Handelskammern, so werden die Schöffen und Richter nie ein klares Bild von der eigentlichen Wirkung der Konkurrenzklausel gewinnen. Dem Handlungsgehilfen- stand ist nicht damit gedient, wenn die Angliederung an die Amtzs- gerichte erfolgt, und nun dort mit derselben Langsamkeit operiert wird, wie bisher; damit würde im Gegenteil dem neuen Gesey ein großer Teil seines Wertes im vorhinein fortgenommen. Daß im Bundes- rat gar kein Verständuis dafür vorhanden ist, daß den N titgfo gehilfen in irgend einer Form die Beteiligung an den Wahlen der Richter, an der Zusammenseßung der Gerichte gewährt werden muß, fann ich nur bewundern; die Lage und die Entwickelung der Gesckäfte macht diese Beteiligung zur unabweisbaren Notwendigkeit. Würde der gute Wille bei den verbündeten Regierungen vorhanden gewesen. sein, so hätte sih sehr wohl eine an sih so einfache Frage noch in dieser Session zum Abschluß bringen lassen.

Staatssekretär des Jnnern, von Posadowsky-Wehner:

Meine Herren! Ich scheine allerdings die Ausführungen des Herrn Abg. Bassermann infolge der mangelhaften Akustik auf diesem Playe fals verstanden zu haben. Ih muß aber bei der Tatsache stehen bleiben, daß gerade der Wunsch, daß die Streitigkeiten aus der Konkurrenzklausel der Entscheidung der Kaufmannsgerichte zu unter- werfen seien, ein Wunsch, der besonders lebhaft verteidigt worden ift, zu {weren Bedenken Anlaß gegeben hat. Ich kann aber andererseits zugestehen, daß mir Entwürfe von Verträgen zwischen Handlungs gehilfen und Prinzipalen in Bezug auf die Ausübung der Konku1renz- flausel vorgelegt worden sind, die allerdings die anderweite Verwendung der Arbeitskraft eines Handlungsgehilfen in einer Weise und für einen Zeitraum beschränken, die unter keinen Umständen gerechtfertigt sein dürften. Jh hoffe, daß solhe Verträge, wie ih sie gesehen habe, doch nur sehr seltene Ausnahmen bilden. Teilweise kann ih sagen, hatten die Verträge geradezu einen Inhalt, der gegen die guten Sitten verstößt.

In einer Beziehung hat mich der Herr Vorrcdner miß- verstanden. Die Kostenfrage tritt niht \o ftark bei der Be- gründung selbständiger Kaufmannsgerichte hervor, sondern sie wird vielmehr erst wichtig bei der Anlehnung der Gerichte an das Amtsgericht; denn die Angliederung an die Amtsgerichte hatte bisher zur selbstverständliten Vorausseßung ein wesentlich beschleu- nigtes und vereinfachtes Verfahren für alle Forderungen aus dem Arbeitsvertrag jedenfalls die idealste Lösung der Frage und gleichzeitig eine wesentliGe Kostenermäßigung, und, meine Herren, daß gegen eine wesentliche Ermäßigung der Kosten unter den gegenwärtigen finanziellen Verhältnissen ernste Bedenken vorliegen, ih meine, das dürfte verständlih sein. Jh hoffe aber, daß die wider- streitenden Auffassungen im Bundesrat bis zur nächsten Tagung des Reichstages eine befriedigende Lösung finden werden.

Abg. Bassermann: Der Staatssekretär hat mich bezüglich des erwähnten Punktes in der Tat mißverstanden. Die Konkurrenzklausel ist nihts Seltenes; sie it in manchen Branchen durchaus zur Negel geworden.

Aba. Bebel (Soz.): In der zweiten Beratung is es zwischen Herrn Stoecker und cinem meiner Parteicenossen ‘Ju einer Auseinander- sctung gekommen, bei der auch meiner Person erwäbnt wurde. Herr Stoccker sagte damals: „Herr Bebel ist von dem bekannten Schweizer Schumann wegen Meineids öffentlich angeklagt . « Kümmwmern Sie ih um Herrn Bebels Meinetid später sagte er noch : „Kümmerna Sie \ih darum, sehen Sie zu, daß Herrn Bebels Meineid klar gestellt wird.“ Jch wurte hier direkt bezihtigt. einen Meineid geleistet zu haben; später hat Herr Stoeckter diese Behauptung aller- dings wesentlich abgeschwächt. In sciner ersten Ausführung spra Herr Stoecker auch von dem „bekannten Schweizer Schumann ; er wußte ganz genau, daß es sih um den sehr zweideutigen und gefähr- lichen vielnamigen Normann-Shumann handelte. ie Herren find beide intim bekannt; sie haben auch bei den bekannten Zusammen- fünften beim Grafen Waldersee zusammen gearbeitet. Hätte Herr Stoeckder von dem bekannten Polizeiagenten Shumann gesprochen, so bätte der Reichstag die Sache anders beurteilt. Es ist ribtig, daß dieser Normann-Schumann mi denunziert hat. Das cine Flugblatt datiert von 1897, das andere von 1901. Die ganze Angelegenheit dreht ih darum, daß in dem Leckert-Lühowprozeß Tausch {wer araviert wurde. 1897 fam ich hier auf diese Angelegenheit zu sprechen, daß mir bekannt ci, daß auch Normann-Schumann alias Namßhuncz im „Mémorial diplomatique“ sfechr wer Majestätsbeleidigungen und Beleidigungen gegen den Grafen Gaprivi, den Freiberrn von Marschall 2c. erhoben hatte. Die Staatsarwallt- schaft nabm Veranlassung, mich als Zeugen in dem Prozeß Taush- Lüßow zu vernehmen. Jch habe dicse Aussage beshworen, und Normann-Schumann denunzierle mih hier in Berlin wegen Mein- eides. Die Staatsanwaltschaft hat die Erhebung ciner Anklage ad- gelehnt, und Herr Stoecker bätte das wissen müssen. Was ih aus gesagt uad beschworen babe, ist bis auf den leyten Buchstaden rradr Ich habe Beweis erbracht durch Briefe, in denen Normann-Schumann seine Rechnungen für die Artikel vorlegte. Nicht ih bin unter An- klage gestellt worden, sondern N Schumann ift wegen Majestät#-

Staatsminister Dr. Graf

LOfmarn beleidigungen angeklaat worden. Alles das weiß Herr Stoecker nm&! Bis jeizt Tonnte der Prozeck gegen Normann-Schumann nicht ge!ührt werdea, weil er sich nicht gestellt hat. Wie kommt eso, dak 1c 1897 Herin Normann - Schamann, obwohl er hier in Berlia war b tagclang bier aufgeballen hat und bei: der Polizei genau bckannt ift, fein Haar worden Ex hat sich sogar bei der Eröffaung des Nord. Ostsee-Kanals in der nächsten Nähe des Kaisers aufgehalten. Die Artikel im „Mémorial diplomatique“ haben nah der Mitteilung des Herrn von Marscha® in Paris großes Aufsehen gemacht, und die franzöfische Regierung hat die biesige darauf autmerksam gemadhi So oft ader tx Regieruna. so sagte Herr von Marschall weiter, sich an die politische Polizei wendete, um den Verfasser jener Axtikel zu ermiticias, wurde der Herr Nocmann-Schumann mit ten Recherchen 6 teaut. Normann-Schamann war nah dec Meinung des Herrn ven MarsGall cin Séwiadler und Hotbsiapler, er batte in Grieche land iw. Spuren voa Verbrechen zurückgzelassen. Das ift der Freun des Herra Stoecker. Von cinem Meiacite lann bei mir keine N sein; das Verfahren gegen mich mußte eingestellt werden, weil ans nit der geriaaîte Verdai gegen mich vorlag

Aba. Sade (Soz) wiederholt frühere Beschwerden zien Berginspektior can

Bevollmächtigter zum Linntesrat, de direkter De. Fischer ertlärt, er halte

S T F s d. e Mt Ä - -ck Falles, die er schon früher gegeben hate,

Zweite Beilage

zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußishen Staatsanzeiger.

(Schluß aus der Ersten Beilage.)

Abg. Stoe der (b. k. F.): Ich bin nicht widerlegt worden. habe Herrn Bebel in keiner Weise verdächtigt. Es has in ey loser Weise meine Wahrheitsliebe verdächtigt, und darauf gesagt, die Herren möchten nicht solhe Redensarten machen; darin liegt keine Nerdächtigung, sondern eine Abweisung. Dagegen hat Herr Bebel mi ere indem er Herrn Normann Schumann meinen Freund nannte. oll Herrn Schumann einen Schweizer genannt haben, um die Sache zu verschleiern. Ich habe mich versprochen, ih hätte nicht sagen sollen: der Schweizer Schumann, sondern der in der Schweiz befindliche Schumann. (Lachen bei den Sozialdemokraten.) Am Lachen erkennt man den Sozialdemokraten. Der Kriegsminister hat im vorigen Jahre die Sache sehr gravierend genannt, Herr Bebel hat aber damals geschwiegen. Vor Ihnen und den ganzen 58 Sozial- demokraten fürchte ih mich A ih habe nit gesagt, Herr Bebel habe einen Meineid geleistet, sondern nur, er sei dessen beschuldigt worden. Es handelte sih auch noch um die Welfenfondsquittungen. Die Tatsachen selbst gehen mich nichts an, ih habe dazu nit Stellung genommen. Ich habe mit Normann-Schumann keine Verhandlungen gepflogen. Wenn der Staatsanwalt Herrn Bebel wegen Meineids nit angeklagt hat, so war das bei mir derselbe Fall.

Abg. Bebel: Von der Staatsanwaltschaft wurde im Falle Stoecker die Leistung eines {weren Meineides angenommen, aber zu- gleih, daß der Dolus fehle. Bei mir aber hat die Staatsanwalt- saft die Anklage zurückgewiesen. Herr Stoeck?r bestreitet, daß

ormann-Schumann sein_ Freund ist. Tatsache ist, daß er sehr häufig mit Normann - Shumann verkehrt hat und auch bei dent Ae Waldersee mit ihm zusammengekommen i}. Herr Stoecker hat den Ausdruck Normann-Schumann überhaupt nicht ge- braucht, sondern von dem Schweizer Schumann gesprohen und auf unseren Zuruf : „Das ift ja der Normann-Schumann“ nicht reagiert. Der Kriegsminister hat allerdings damals auf die Flugblätter hin- gewiesen Ich konnte damals exst am nächsten Tage zu Worte fommen, ih war aber verhindert, und statt dessen hat mein Freund Gradnauer die Sache zurückgewiesen. Auch die Welfenfondsquittungs- angelegenheit ist vom Staatsanwalt zurückgewiesen “worden. Herr Stoecker hâtte als anftändiger Mann sich sagen müssen, daß er si geirrt habe, aber das kann man von einem Stoecker nicht verlangen.

Abg. Stoecker: Herr Bebel hat Normann-Schumann auf- gesucht, ih niht. Er ist allerdings einige Male bei mir gewesen und hat mir gesagt, daß er Artikel für den „Vorwärts* ge- schrieben hat.

Abg. Singer: Herr Stoccker hat auf einen Zuruf mir gesagt: „Herr Singer, so viel wie Sie is er mir noch wert.“ Damit kon- trastiert cigentlich das Wort, daß er Normann-Schumann nicht kenne. Ih kann nur sagen, daß die ganze Dreistigkeit des Herrn Stoecker dazu gehört, um fih so auszudrüen. .

Abg. Stoecker: Herr Singer hat so oft hier Dinge gesagt hon einer fo grenzenlosen Unverfrorenheit daß ein Veann von unseren sittlichen Anschauungen ih darüber weiter nicht aufzuregen braucht.

Abg. Bebel: Es wird allmählich so weit im deutshen Volke

s S 0 prmen sein, daß es, wenn Herr Stoecker noh von sittlihen An- hauungen spricht, in ein homerishcs Gelächter ausbrehen wird. Mit errn Stoecker tit. nicht fertig zu werden; er hat eine geradezu eiserne Stirn; mag er noch so angegriffen werden, fo findet er immer noch ein Wort der Rechtfertigung und Entschuldigung. Möglicherweise liegt diese Qualität in seinem geistlichen Amte.

Vizepräsident Dr. Graf zu Stolberg-Wernigerode: Ih fann den Ausdruck „Dreistigkeit* auf der einen und „Unverfrorenheit“ auf der anderen Seite für parlamentaris{ch zulässig nicht erklären.

Abg. Stoecker: Wenn Herr Bebel, anstatt die Sache persönlich

weiterzusühren, jeßt auch mein geistlihes Amt antastet, so können Si daraus erschen, was dort für sittlihe Anschauungen bhec:rs{hen. E

gibt in Deutschland zwei Völker :

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das fozialdemokratishe, das wirklich

wenig mebr vom Deutschtum an sich hat, und das andere, zu dem ih |

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gehöre. dies mich beurteilt, weiß ih und wissen meire Freunde, und darum mache ih mir gar nichts daraus, was das andece Volk über mih sagt.

Abg. Singer: Mi

seine Zeitung. W

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dem meint Herr Stoeckter wohl sei enn er sh berauênimmt, einen notorishen Polizei- ipiyel, der unter dem Deckmantel der Loyalität Majestätébeleidigungen é f F im Auslande begangen hat darin bestebt eine gewisse Achrlichkeit mit Stoeckers „Scheiterbaufenbrief“ ittlib böber m stellen als mich, lo zeigt das nur einen boben Grad von Verworfenbeit

_ Vizepräsident Dr : Graf zu Stolberg-Wernigerode: Sie Herrn Stoecker Verworfenheit zusprechen, so ist das unvarlamen- tarish, ih rufe Sie zur Ordnung!

Abg. Stoecker: Herr Singer hat häufig bon Ekel gesprochen. Mir würde nichts unangenebmer sein, als wenn er und seine Freunde irgend cine Neigung zu mir bâtten. Bei der dritten Lesung int cs damit genug, vnd ich werde nit weiter antworten. __ Abg. Dr. Südekum (Soz) be! über tie Subvention eines Dresdener sogenannten gemeinn 1Btgen pPar- und aus dem Neichsfonds zur Förderung der Kleinwohnungen, weil dieser a - s . P f A E. Verein lediglich im Interesse der Unternehmer tätig sei, und die Arbeiter

¿ 5 B ® i Ÿ Ï leinen Vorteil davon bätten laternehmer sogenannte Datronatshäuser liger hätten erwerben fônnen als auf p darin befind-

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lichen, von ibnen |

die Ardeit bei dem detreffenden Unternehm

gebe auch sonst antisozial vor, indem er die Ma arif bezadle. Die Leitung solcher Vereine müsse diefer Beziehung genüzendes soziales Verständnis unier Leitung des Landgerichisdirektors Becker

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mich

Der Verein babe a abgegeben, die fie civatem Wege; die innegedabtcn Wobnunge

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afen, wenn fie Der Vercin

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baben; ab chende Verei Ardeits-

9 dea  cs 7 J die Maurer von auswärts kommen und \{chafe in Dreôden

lose. Dazu sollten Reichsgelder nicht verwendet werden Staatssekretär des Innern, Staatsminister Dr. Gi

: f von Posadowsky-Wehner:

i Meine Herren! Unsere Stellung gegenüber derartigen Bauvereinen ill die, daß wir fragen, ob die von uns vorgeschriebenen allgemeinen Bedingungen erfüllt werden, und ob demnächst eine cntspre&tende don Reichsbeamten und Arbeitern Wohnungen la solchen von de Genossenschaften gebauten Hüwusern erhalten, d. h. entsprechend de Vöhe des von uns gewährten Darlehns zu ten Ges 9a8e8

Jener Dresdener Fall war für uns der erfle Fall war, wo wir den Grundsay des Erbbaurcchts durch- führen fonaten. Dank dem freundlichen Entgegenkommen der lähsishen Regierung, konnten wir durchaus prelswert ein glünslig legenes Grundsiäck vom süchsischen Fiskus erwerben, und wir dasselbe jenem Bauverein, von

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amifoîien des

besonders wichtig, weil es

der Herr Vorredner socbea sproheu, zum Erbbaurecht übergeben. Der Bauverein hat dertr2zsmätigen Bestimmungen erfüllt und sich verpflichtet, ciner « svreheuden Anzzhl von Reichsbeamten und Arbeitern f

dem Hause ju

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Berlin, Dionstag, den 24. März

Eine weitere Kontrolle zu üben, wer die übrigen Wohnungen be- zieht, und so in die innere Wirksamkeit der Genossenschaft einzu- greifen, würde ich für äußerst bedenklich halten. J glaube, wir würden damit den guten Hauptzweck, den wir erreihen wollen, geringer besoldeten Reichsbeamten und Arbeitern billige Wohnungen zu hafen, wesentlih ers{chweren.

__ Abg. Wurm (Soz.) bringt verschiedene Beschwerden über die angeb»

lich mangelhafte Ausführung bestehender Verordnungen oder den völligen Mangel solher Verordnungen vei gewissen A aibheitsgefährlicen Betrieben, u. a. bei den Arbeiten in den Marmorwerkstätten vor. Die Marmorarbeiter hätten zwar eine Organisation, aber die Unter- nehmer verfolgten diese, wie alle derartigen Organisationen, und die Arbeiter seien zu \{chwach, um sih aus eigener Kraft die notwendigsten elementarsten Schußvorrichtungen zu verschaffen.

Abg. Werner (Reformp.) wendet sich gegen die Beamtenkonsum- vereine, deren Gründung dem Mittelstande eine völlig ungerechtfertigte Konkurrenz mache. Gehe es mit diesen Gcündungen- so weiter, so werde der Mittelstand bald ganz verschwunden sein. Dasselbe gelte zum großen Teil. auch von den Raiffeisenshen Darlehenskassen, die sich jeßt auch in der Gründung von Warenhäusern, Konsumvereinen l nicht genug tun fönnten. Jn der Stadt Görliß gäbe es {hon heute kcinen selbständigen Kaufmannsstand mehr.

Abg. Horn-Sachsen (Soz.) tritt wiederum für die Interessen der Glasarbeiter ein. Die Regierung sollte nicht nur die Unter- nehmer, sondern au die Arbeiter selbst hören. Die Glasarbeiter hâtten ein Necht auf die Sonntagsruhe. Die belgishe Regierung be- absichtige, einen hohen Zoll auf deutsche Glaëwaren zu legen; ge- schehe dies, so werde damit ein abermaliger Druck auf die deutschen Glasarbeiterlöhne ausgeübt. Um so notwendiger sei die Beseitigung der Sonntagsarbeit, um ein noch weiteres Sinken der Löhne zu ver- hindern. Die Firma Siemens habe erklärt, sie beeinträhtige das Koalitionsrecht der Arbeiter niht, sie dulde nur keine Agitation der Arbeiter in der Fabrik. Damit werde nur die Behauptung der Arbeiter, daß ihnen ihr Koalitionsrecht genommen sei, bestätigt. Gewisse Leute, die sih auch sonst durch Liebedienerei auszeichneten, hätten in der Fabrik gegen feine (Redners) Ausführungen einen großen Entrüstungsrummel in Scene geseßt. Man habe eine Liste zirkulieren lassen, in die si alle diejenigen Arbeiter eintragen sollten, denen die Firma noch nie ihr Koalitionsreht verleßt hätte. Diese Bemühung sei von den Mitaliedern der Gesangvereine 2c. der Firma ausgegangen, urfprünglich habe die Firma selbst die Liste zirkulieren lassen wollen, habe sich dann aber die Sache anders überlegt. Die Arbeiter hätten ruhig unterschrieben, um nit die Arbeit zu verlieren. Sie bâtten sich au gesagt, eine folche unter dem Zwange gegebene Unter- rift verpflihte nicht. So seien die Unterschriften zu stande ge- kommen. Die von Böhmen 2c. berbeigezogenen Arbeiter wüßten ja auch zum Teil nichts von einem Koalitionsrecht überhaupt. Die sächsische Regierung sollte einmal die Listen darauf prüfen, ob und wie viele tshechishe Unterschriften sih darin befänden. Der Firma fehle jedes Gerübl den Arbeitern gegenüber. Bevollmächtigter zum Bundetrat, Königlich sähsis{Wer Ministeral- direktor Dr. F ischer: Ich habe bei keiner Gelegenheit rebtfertigen wollen, was die Firma gegen ihre Arbeiter getan hat. Jch habe seinerzeit nur erklärt, mir sei eine Erklärung in den Blättern zu Gesicht gekommen, in der die Firma den Vorwurf der Beeinträchtigung des Koalitionsrehts ihrer Arbeiter zurückweise. Bus ligerweite habe ih gestern eine längere Erklärung Siemensscher Arbeiter gelesen, die gegen die sozialdemokratischen Angriffe protestieren. Jh weiß auch un nicht, ob das Behauptete zutrifft; ih kann es nicht prüfen.

_ Abg. Zubeil (Soz.): Ich sehe Herrn Stoecker niht mehr auf feinem Play. Am 18. Februar hat der Herr mich grober Unwahr- heiten beschuldigt bezüglich meiner Ausführungen über die Berliner Kurrende. Tat\ächlich singen die Kinder zu jeder Tageszeit im Axuf- trage der Berliner Stadtuission, nicht allein auf den Höfen, sondern au) in den Familien, bei Hoczeiten, Kindtaufen usw. Die Kinder kommen oft erst um 10 Ubr Abends in ihr elterlihes Haus zurüdck. Zur Weihnachts- und Osterzeit müssen sie hon von 8 Uhr früh an tätig sein. Selbst Lokale mit D i

“s ( nicht v ont; der damals vorgeführ!e Fall war ni der einzige, der über- t *oractommen nt ut « t int betet mit D w l E bier L Cf

* (A A œ U die Petition der expedierenden Sekret is na A I D O D ai R 4 E d a0 15 angeileut worden find wouen mm

s Y n t Gehalte den bisher Angestellten gleichge Man türhte von dieser Maßnahme unliebsame K

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ilden Etat i Sei eine entsprechende Untersuchung angestellt,

über gemaht worden? Absolut unumgänglich

i i , diese Konsequenz bei den preußischen Zentralstellen

M önnte man avch die bayerischen Verhältnisse beran-

Ver baverishe Präsident des Statistishen Amts kecziehe nur

des Gehalts des Präsidenten des reichsstatistisben Amts

tâcanwärterslande ftammten nur so wenige dieser

ine Schrolerigkeit nicht erwachsen könne

doch den verdündeten Regierungen nit

selben Klagen dier zu vernehmen ; denno ignoriecen sie fie immer wicde. Man follte im Neichètag

andere Gehaltserböbung so lange fo

für das Statistische Amt kommt ti - V7

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dere SeYEer zus Cp rsequent ablehnen, ìSeirelaren die Aufteferung endlich wgettanden worden i j Beamten müßen ja durh cine solde Behandlung seitens der vor- ge*euten Behörde mit immer steigendem Mißmut erfüllt werden. Im vorigen Jahre hat der Reichstag cine Nesolution angenommen, die die Regierung wieder nicht beachtet |

_ Direktor im Reichsschahzan wele: Mit Rück&t auf Geschästéslage muß ih darauf verzichten, diese Spezialfrage, : 20 bis 30 Minut ten würde, heute zu legenheit geb D

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Kapitel : iserlihes Gesundheitsäami

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1903.

Stettin habe einen sehr großen Weinimport aus allen Weingegenden, namentli in Rotweinen. Der Ruf dieses Handels sei wohl be- gründet. Der Verschaitt der Weine mit fremden Weinen spiele in Stettin keine Nolle. Es sei höchst bedauerlih, wenn gegen einen solchen leistungsfähigen, ehrenwerten Erwerbszweig, der vom Staat nur Freiheit verlange, beweislose Verdächtigungen unter dem Schutz der Immunität vorgebracht würden. (Präsident Graf von Ballestrem hält diese Bemerkung niht für parlamentarisch und bittet den Redner, sih zu mäßigen.) Er müsse diese Angriffe ent- schieden zurücweisen.

Abg. Wallenborn (Zentr.) behauptet, daß der inländische Wein- bau durch den ausländischen Verschnittwein \{chwer geschädigt werde, und weist auf die Typhusgefahr hin, die in der Eifel durch Wasser- mangel bei den Manövern entstanden sei. Die betreffenden Gemeinden E e M genug s M Leitung anlegen zu E

vâre Sache der Militärverwaltung, für ihre eigenen wee die betreffenden Mittel herzugeben. s / y 9

Nach einer Auseinanderseßzung zwischen den Abg. Sachse (Soz.) und Franken (nl.) über die Bekämpfung der Wurm- krantheit in den Bergwerken wird das Kapitel bewilligt, ebenso

die einmaligen Ausgaben und der Rest des Etats des Reichsamts des Jnnern.

Es folgt die Beratung des Etats der Verwaltung des RNeichsheeres. Dabei bemerkt der __ Departementsdirektor im Kriegsministerium, Generalleutnant von Tippelskirch: Der Abg. Südekum hat in der zweiten Lesung den pas einer Mißhandlung bei dem Trainbataillon 10 zur Sprache ge- racht. Die inzwischen angestellten Ermittelungen M wie ergeben, daß die ganze Kompagnie festgestellt hat, daß der Refrut gar nicht mißhandelt worden ist. Der Vater ist vernommen worden und hat ausgesagt, sein Sohn wolle mit der Sprache nicht heraus, seine geistige Umnachtung sei aber auf Mißhandlungen zurückzuführen. Darauf- hin sind Unteroffiziere und Mannschaften eidlich vernommen worden, und sie haben bekundet, daß sie von einer Mißhandlung nie etwas bemerkt haben, obwohl sie täglih mit tem Rekruten zusammen waren. Es ist festgestellt worden, daß dieser sih wegen Verletzungen des Cllbogens niemals in einem Lazarett befunden hat. Mißhand- lungen haben also nit stattgefunden. Auch über angeblihes Weg- nehmen von Geld ist nihts festgestellt worden, wohl aber, daß der Mann seine Kameraden einer folhen Handlung beschuldigt hat, während er den betreffenden Geldbeutel am Halse trug. Der Mann ist dann einer Anstalt in Hildesheim zugeführt und nah vier Wochen entlassen worden. Das Kommando des Trainbataillons hat dem Vater auf seine wiederholten Beschwerden eröffnet, daß es bei den früheren Bescheiden verbleiben müsse, da er weitere Beweismittel nicht vorgebracht habe. Der betreffende Mann hat auch die weiteren Schritte, die ihm zu Gebote standen, niht ausgenußt, es ist also an- unehmen, daß er nihts vorbringen konnte. Die Vorwürfe, die Herr Südekum gegen den Kompagniechef vorgebracht hat, sind unbegründet. Der Kompagniechef hat sih von Anfang an für den Mann interessiert, er hat ihn aus dem Kreise der Kameraden entfernt, nachdem er bemerkt hatte, daß er von ihnen gebänselt werde. Abg. Peus (Soz.) geht auf den von dem Abg. Stadthagen be- handelten Fall ein, nah dem ein Soldat verurteilt worden sein sollte, weil er sih a!s Sozialdemokrat bekannt hätte. Diese Verurteilung jet auf eine allgemeine Verfügung des Kriegsministers zurückzuführen. In Dessau sei ein ähnlicher Fall vorgekommen. Der Hauptmann babe einen Mann gefragt, welche pee Gesinnung er babe. Der Mann habe geantwertet : „Gar feine*. Darauf habe der Hauptmann gefragt: „Wen wählen Sie, wen würden Sie wählen ?*“ Antwort: Fried- berg“. E habe der Hauptmann gesagt: „Also nationalliberal“. Der Hauptmann habe ganz logisch gedacht, denn wenn man keine Ge- sinnung habe, wähle man nationall.beral. Vor der Gesinnung Offiziers, der seinen Untergebenen Fallen stelle, lönne er (Redner) keine große Achtung baben. Der Hauptmann Schimmelpfennig habe seine Leute mit den Worten: „Verfluchte Faulenzer, haltet die Schnauze 2c.° angeredet. Gr habe cin merkwürdiges Geschick, den Leuten das leyte tiêèmus auszutreiben, sei ihm (Redner) von cinem Lands Î Die Ge- L richtiger mißhandelten Leute sci i Gesinnungen ließen sich niht lommandieren. s Recht, durch cine Frage zu verstehen zu geben, ozialdemokraten cine Meinung habe, die ibm Erlaß über die Gesinnung müsse beseitigt 26 icht baben, zu sagen: „ja wobl, ih bade Sozialdemokrat.* Wolle man das Der Mann habe cinfach aus in lei wünschenswert, tung des in Rede se Mißhand-

chrieben worden, der niht Sozialdemokrat sei. handelten, oder

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Aba. Büsing (nl.) forderte Zabl von Militärgericdtsichreiber

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Pferdebdeshaffung

neuerdings die verbündeten

bandlungen mit den Pfertezéllen

tariffommiss derunterzugeben,

der Erhaltung der Schlag»

fertigleit des Heeres, die heimitche Pferdezucbt in jeder Beziehung za

fördern und ihr aud die Preis dewilligen, die den Pferdezächtern

die Zucht fernerdin loha rid laficn

Aba. Bräsicke (ir Aub ih lege der Kriegöverwal-

long nabe, die bisher gezablien Preise zu erhôden, wenn fe daraus Wert legt, die Nemontczocit auf der bisherigen Hôde zu erhalten.

Bei den Ausgaden für technische Juftitute Artillerie mmmi der

Aba. Zudeil (Soz) zu versSicdenen Ritleltellu *a8 Wort. Lebratebge scica bei ten Schlefsern der Shpardauer Milltär- retten 'aliédiicd criolgt. Der Generelmajet ren Etnem dabe das beftrittes. damit ader nur bewiesen, dah er von den wirklichen Vor» gingen nichi genügend unterrichtet sei. Herr von Einem hade aus-

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zetudet, es seien nut aller Arbeiter cullaßecna worden im Jahre