1903 / 72 p. 25 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 25 Mar 1903 18:00:01 GMT) scan diff

Meine Herren! Jh muß ja sagen, wenn die Frage nah der Hebung des Absaßes nicht ausdrüdcklih gestellt gewesen wäre, hätten wir vielleicht keine Veranlassung gehabt, diese Sache Mer zu diskutieren; denn das geben die Herren gelber zu, daß es nicht die Aufgabe der Syndikate ist, den Absaÿ im Jnlande zu heben, und daß das Mittel der festen Preis- gestaltung auch nit dahin wirken kann. Das der Kohlengrog- handel mit den Syndikaten zufrieden ist, daß verstehe ih; denn dem wird dadurch ein gewisses Monopol gewährt, das er bequem ausnüßen fann. Sie erlangen dadur eine große Sicherheit. Aber allecdings den weiteren Zwischenhändlern und den leßten Konsumenten is weniger damit gedient, und es kommt doch nicht darauf an, daß man dem Kohlengroßhandel eine bevor- zugte und M SUN verschafft, sondern daß die Kohlen: preise der gesamten Wirtschaftslage angepaßt werden. Auf diese Frage aan fe aber Ge Ee eingehen, weil die Preis-

age jeßt ausgeschaltet werden joll. E s T eee Ua cceo-Siegen: Von Recig Stein ist die An- sicht ausgesprochen worden, daß die Preisbildung des Syn- dikats mit dem Absaßze nichts zu tun habe. Jh möchte dem entgegentreten. Das widerspricht allen tatsächlichen Verhält- nissen. Die Eisenindustrie wird _ganz anders produzieren können und ganz andere Massen Kohlen verbrauchen, je nach- dem die Preisstelung ist. Herr Geheimrat Meyer hat das auch s{hon ausgeführt und ein Teil dessen, was ich sagen wollte, ist dadurch erledigt. Also, ih meine, die Jndustrie wird von den Selbstkosten beeinflußt, und dadurch wird auch die Hebung des Absaßes im Umfange des Konkurrenzgebiets ganz besonders nah dem Auslande beeinflußt.

Bergrat Graßmann-Essen: Wenn ih Herrn Bergrat Gothein richtig verstehe, so glaubt er aus dem Umstande, | das Kohlensyndikat während des Jahres 1901 seine FND aufreht erhalten hat und vor allem seine Verträge aufrecht erhalten hat, die auf Grund der wirtschaftlichen Lage aus- gangs des Jahres 1900 abgeschlossen waren, entnehmen zu jollen, daß das Syndikat die Pflicht gehabt hätte, diese Preise zurückzuziehen. (Zustimmung.) Ja, wußten Sie denn Ende 1900, wie das werden würde? (Ja! Heiterkeit.) Das behaupten Sie heute, Herr Abgeordneter. Meine Herren! Jh erinnere Sie daran, daß als das Kohlensyndikat im Dezember 1900 mit einer Förderungseinshränkung vorging, da der Vorstand sah, daß die Verhältnisse shwankende wurden, troßdem das Syndikat nicht genug liefern konnte, wir damals mit Vor- würfen übershüttet wurden. (Sehr richtig!) Lesen Sie die Preßzäußerungen nah. Sie vergessen die Daten! Als ich damals hier nah Berlin kam, wurde ih von verschiedenen maßgebenden Persönlichkeiten mit den Worten empfangen : Wie können Sie dem Reichstag einen solhen Fautst- Flag versezen!“ Das war der Reichstag, der weitsichtig damals saate: es ist ein Unsinn, wenn das Syndikat eine Fördereinshränkung beschließt. Das Kohlensyndikat hatte aber fehr richtig ge í Ja, meine Herren, die Preise ändern -— wo bleibt da das kaufmännische Geschäft, wenn ih einen festen Vertrag habe dere die Vreise! (Sehr richtig!) Jch möchte im Anschlu} das geführt hat und in bezug auf

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uf die Schlußfolgerunga, die au Herr Abg 1

Abg. n Rüdckgang des Jnlandskonsums F veisen, daß in keinem Produktions- halb unseres deutschen Vaterlandes teigerung während der günstigen wirt- ttaefunden hat, wie gerade im Ruhr-

Da ist es auch natürlih, daß, als derselbe sih viel \{ärfer geltend andercn Gebieten, namentlih im Ver- Zaar ist viel fkonservativer und läßt mun er Kohlennot bange machen

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gewissen Abänderung der Verträge usw. Das kommt im Geschäftsleben, wenn die Verhältnisse sih absolut geändert haben, doch! auch sonst vor. Es ist mir in der Tat bisher, [own ih mi unterrihten konnte, so vorgekommen, als ob erartige Vorwürfe berechtigt gewesen seien. Allerdings habe ih auch das will ih offen hinzufügen den der Saß, der gewöhnlich in allen 1 Schriften sih wiederholt, daß ins Preissenkung den Konsum hebe, hier ganz zutreffe. (Sehr wahr!) Er ist nicht immer richtig. « (Sehr wahr!) Er ist niht richtig, wenn eine Reihe anderer Ursachen den Mehrverbrauch unwahrscheinlih machen ; aber gewöhnlich isst er rihtig. Und wenn einmal so große Organisationen existieren, so darf nie bloß der Gewinn der Organisation und der beteiligten Geschäfte, sondern es muß auch eine allgemeine Nüsichtnahme auf die Beeinflussung der Konjunktur Kattfinden, es muß die Sanierung der Krise für die Preispolitik maßgebend sein; das muß einer der wesent- lichsten Punkte in der Preisbildungspolitik der Kartelle sein.

Vorsißender: Ih möchte nohmals die Bitte aus- sprechen, daß die Herren sih möglichst noch der Besprehung der Preispolitik enthalten. Jh weiß ja, daß die Jnteressen dahin drängen, sie zu erörtern; aber bei Ziffer 9 werden wir ausgiebig Gelegenheit dazu haben. i

Kaufmann Behren s-Dannenberg: Meine Herren! Jch möchte Jhnen aus den Jahren 1900 und 1901 einige Zahlen mitteilen über die E r der westfälishen und der englischen Kohle in Hamburg. Jm Jahre 1900 sind „in Hamburg ein- geführt an westfälisher Kohle 1598 200 t, im Jahre 1901 1724000 t. Die englishe Einfuhr war im Jahre 1900 3019400 t und im Fahre 1901 2691800 t; es hat also auch 1901 im Hamburger Gebiet eine Zunahme der west- fälishen Kohle stattgefunden. |

Dann möchte ih mir erlauben, auf eine Aeußerung des Herrn Abg. Gothein zum Monopol der Händler zurück: ufommen. J glaube, daß das Rheinisch-Wehfälische Kohlen- | ndikat den Händlern ganz gewiß kein Monopol geaen hat. Wenn die Händler auch bor gut unter dem Kohlensyndikat arbeiten und auch mit der Organisation des Syndikats sehr gut einverstanden sein können, so haben sie alles weniger als ein Monopol; im Gegenteile, sie müssen ihre Arbeit verdoppeln, mußten ihren “ome wad Di ganz bedeutend einshränken und können niht mehr überall wie sonst arbeiten, sondern es ist ihnen ein Gebiet zfgewiesen, worin sie arbeiten. :

Generaldirektor, Geheimer Kommerzienrat K irdorf- Gelsenkirhen: Es 1ist darauf aufmerksam gemacht, daß die nächste Frage die Preispolitik behandelt; ih komme dann darauf zurü. i

Gedeinits Kommerzienrat Arnhold - Berlin gleichfalls.

Kohlengroßhändler Fulda- Frankfurt a. M.: mich nur zum Worte gemeldet, weil

è 4 weifel, ob nationalöktonomischen

verzichtet

Jch habe

as, was Herr Abg. Beumer aus- |

1 Etat fest, der auf Grund | und ändert

ih verschiedene Auf- | fassungen des Herrn Bergrats Gothein niht unwidersprochen | sein lassen wollte. Allerdings muß ih bemerken, daß sie fich | zum Teil auf die Preisfrage bezogen haben; da die vorhin | zur Sprache fam, dürfte es mir wohl gestattet sein, auch jeßt zu erwidern. i j ( L | Vorsißender: Wenn Sie es nicht etwa als im Interesse | der Sache T ees erachten, es bei Frage 9 zu be)prechen,

will ih nicht dagegen sein. h Kohlengroßhändler Fukda - Frankfurt a. M.: werde ih dort darauf zurücckommen. 4 Bergrat Gothein- Breslau: Meine Herren! Jh möchte auch verzichten und lieber bei der nächsten Nummer sprechen. Molkenbuhr- Ottensen, M. d. R.: Jch wollte einer | Ansicht entgegentreten, die heute morgen auf meine Frage | geäußert worden ist. Es ist nämlich gesagt worden, daß die | ausländische Einfuhr durch das Syndikat zurückgedrängt jel. Dem widerspricht aber unsere Gandelsstatistik. Das Jahr 1902 zeigt in dem Jnlandabsaze des Rheinish-Westfälischen Syndikats die kte Abnahme. Dahingegen sehen wir, daß, während im Jahre 1901 62973000 dz importiert wurden, es im Jahre 1902 64 256 000 dz maren. Es zeigt demnach die Einfuhr ausländischer Kohle immerhin einen von 11/, Millionen dz. Hierbei ist freilich die eigenartige Zal sache zu konstatieren e aróßte Einfuhr gerade aus dem Z zt den größten Absahÿ er tiederlanden Die haben uwahs der Einfuhr gegen- 10 26 613 dz im Zahre 1902, Vielleiczt utt es

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Geschäftsberichten einer Anzahl der am Syndikate beteiligten Aktiengesellschaften die Dividenden für eine Reihe von Jahren festgestellt. Hiernach zahlten, denden: ; j Concordia, Bergbau-A.-G. in Oberhausen, in den Jahren 1890—1901: 14, 10, 51/5, 4, 51/4, 71/9, 13, 19, 19, 21, 29, %, Consolidation, Bergwerks-A.-G. zu Schalke, 188) bis 1901: 51/4 (6 Mon.), 21, 20, 12, 8, 8, 12, 15, 18, 2 25, 30, 27. | Dahlbus h, Bergwerksgesellschaft, 1887—1901 : 6, 6, 91/, 92, 22, 131/s, 8, 91/3, 10, 11/g, 12, 11/3, 11/5, 131/g 131/, Gelsenkirhener Bergwerks-A.-G., 1886—1901: Bj, A A 10; 10; 19, 12,

um einige Beispiele anzuführen, Divi:

6,15 20,10 6, 8,0, 6,8, 9/10/41, 12, 40.

L Hibernia, Bergwerksgesellschaft in Herne, 1886—1901: Bl/s, 41/9, 7/9, 81/9, 19; 12, 51/5, 4, 51/5, 7/9, 9, 12, 12, 12, 15,49. :

( Nordstern, A.-G., Steinkohlenbergwerk in. Essen, 1886 bib 1901: 1/0 D, D, 8, 6, 20/5 0, 0,4, 7/10, 10, 14 16, 20, 20. A : i

j; Essener Bergwerksverein „König Wilhelm“ in Essen,

1887—1901: Konvert.-Aktien: 1/3, 6, 11, 25, 22, 5, 8, 5, b, 12, 16, 15, 20, 15, 15. Prior.-Aktien: 51/3, 10, 16, 30, 27, 10, 8, 10, 10, 17, 20, 20, 26, 20, 20._

M ark, Bergbau-A.-G. in Sölde, 1886/87—1901/02: 0), U, 0, 10, 10, 40/0/45, 6/6, 0, 0, 9,0.

Es ist seit Errichtung des Syndikats, also seit dem Jahre 1893, eine größere Gleichmäßigkeit in den Dividenden zu Tage getreten. Die Dividenden stehen im Durchschnitte höher, als in der Zeit vor Begründung des Syndikats. Es hat aber eine Anzahl von Jahren gegeben, in denen die Dividenden vor Gründung des Syndikats höher gewesen sind als nah Begründung desselben. 0) | L

Vorsißender: Damit dürfen wir wohl die Frage 8 verlassen und zur Frage 9, Preispolitik, übergehen :

Welche Preise konnte das Kartell (Syndikat, die Konvention) auf dem in- und dem aus: ländishen Markte für seine Erzeugnisse er- zielen? Welche Erwägungen waren für die Festsezung der Jnlands- und der Auslands: preise maßgebend? j

Referent Regierungsrat Dr. Voelcker: Meine Herren! Jh komme nun zu einer der umstrittensten Fragen, die uns heute beschäftigen, zur rage der Preispolitik des Kohlensyndikats. Jch habe mih bemüht, die allgemeinen Ge sichtspunkte, die s die Preisbemessung seitens des Syndikats maßgebend gewesen sind, zusammenzustellen aus den Geschäfts: berihten des Syndikats und aus den Aeußerungen maß gebender Persönlichkeiten desselben sowie aus den Geschäfts: berichten der einzelnen Aktiengesellshaften, welhe dem Kohlen syndikat angehören. | 4 O

Eine seiner Hauptaufgaben erblickt das Kohlensyndikat in der Erzielung angemessener Preise. Was unter angeme]senen Preisen zu verstehen ist, ist auch für das Syndikat kein fes umgrenzter Begriff. : : j

“Innerhalb des Syndikats bestehen e Gruppen, va welchen die eine für cin möglihstes Maßhalten ist, während die andere Gruppe einer möglihst hohen Preisstellung, unter

Ausnuzzung der durch das Syndikat geschaffenen Machtstelluna, zuneigt. : i

Die Anschauungen beider Gruppen folgenden Auslassungen von Beteiligten. i F

In der Sißung des Zentralverbandes deutsher Jndustrieler am 6. Februar 1901 führte der Vorsißende des Aufsichtsrat des Kohlensyndikats aus, daß sich aus den Grundsäyen des Kohlensyndikats hinsichtlich der Preisgestaltung für diejes dit dringende Verpflichtung ergebe, im Preise maßzuhalten, den | sobald das Syndikat das Maß, das die gesamten wirtschas! lichen Verhältnisse gestatteten, überschritten habe, jo seye e

ergeben sih aus

sih in die allershwierigste Lage. Die Festseßung der Pre sei jedesmal erst nach den heftigjiien Kämpfen un! Midersprüchen zustande gekommen. Gerade gegenüber | Angriffen auf das Kohlenjyndikat seien innerhalb desselben du | Elemente gestärkt worden, die gern höhere Preise hada wollten und welche darauf hinwiesen, daß das Syndikat m seiner Mäßigung nur Undank geerntet habe Als Ausdruck dieser Stimmung ist eine in der „Kure zeitung“ im Jahre 1901 veröffentlichte Zuschrift aus Gewertez reisen der am Syndikate beteiligten mittleren Zehen von D deutuna. Es heit hierin u. a.: „Wirlschaftlih wichtig it 6 die Koklenpreise um mindestens etwa eine Mark die Tonn heraufzusezen. Damit würde zwar auch noch kein Ausga für die durch die übertriebene und von allen Konsumenten üheren gepriesene Maßhaltung eintreten, d tür die zahlreichen mittleren Zechen ends n Ausbeute zu denken. Fu Kreiten F rken ift längst die Ueberzeugung durhgedrung"® den Preisen ein wird Mäskzugkeitsapoîtel darunter md und è Nussichtorat des Syndisats gemein! Wirflichleiit wohldenfkende ; Die uüungemesene Ausnuyo il durch die ubertriebene Mähgo enttdusda schen die zu dieser 196 iezwungenen Kohlenproduzenten

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Notwendigkeit einer Preiserhöhung im Jnteresse der Gleich-

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C ) ] : t als den Preis so zu erhöhen, daß auch die weniger begehrten Marken

máäßigkeit der Beteiligung vor, weil eine Qualität stark begehrt wird, daß nichts anderes übrig bleib

verfaufsfähig bleiben. Als Grund für die „fundamentale Bedingung“ des Syndikats, von der einmal gestellten Preislage nicht abzu- ehen, wird geltend gemacht, daß auf der zu Jahresbeginn festgesegten Preislage die Mehrzahl der Verträge geschlossen worden ist. Mit diesen Verträgen, ob sie nun günstige oder ungünstige seien, müsse gerehnet werden, und das Syndikat dürfe niht den Zustand einreißen lassen, daß ein großer Teil der Jndustrie, der im Vertrauen auf die stabile Preiastelluna des Kohlensyndikats seine Verträge gedeckt habe, nahher un- günstiger gestellt werde als die später kaufenden Konkurrenten. Die Preise, welche das Syndikat bei Beginn seiner Tätig- feit im Jahre 1893 vorfand, hielt es nicht für genügend, es hielt es jedoch für unzeitgemäß, sogleih mit einer starken Preissteigerung aufzutreten, namentlich von der Erwägung eleitet, daß alsdann die außerhalb des Syndikats lebenden ehen derartig gestärkt würden, daß sie in ihrer Entwickelung einen bedeutenden Vorsprung gegenüber den Syndikatszechen erlangt hätten. Jn den folgenden Fahren wurde aber das Syndikat zu einer Erhöhung der Preise gedrängt durch die Lage vieler Zechen, welche bei den geltenden Preisen nicht be- stehen konnten und für welche eine Preisbasis herbeigeführt werden sollte, die es ihnen wenigstens ermöglihte, ohne Zu- bußen zu arbeiten. Allen diesen AlvGderhiöhungen gingen scharfe Auseinanderseßungen der vorstehend genannten Gruppen voraus. Auch zur Zeit des Beginns der Hochkonjunktur 1899/1900 hielt das Kohlensyndikat die Preisbasis für diesen Zeitabschnitt aufreht und nahm nicht die Preise, welche die günstige Marktlage ihm bot. Für Fettförderkohle, ein Durhschnittsprodukt, betrug der Nichtpreis für das Geschäftsjahr : 1000/04 U le 1894/96 1896/97 . 1899/1900 Ï E a A e L 2 Ueber die Preispolitik des Kohlensyndikats in der leßten Zeit äußert sih der Jahresbericht des Vereins für die berg- baulihen Jnteressen im Oberbergamtsbezirke Dortmund fol- gendermaßen: } „Bei dem Bekanntwerden der ungünstigen Konjunktur zu Anfang des vorigen Jahres ist von vielen Seiten an die Verkaufsvereine die Mahnung gerichtet, worden, mit den Ver- tragspreisen herunterzugehen. Diese Forderung geschah in der Meinung, daß mit einer Herabsezung der Preise auh ohne weiteres stärkerer Bedarf sih geltend machen würde und dabei die wirtschaftliche Krise eher, als es sonst der Fall sein würde, überwunden werden könnte. Die Verkaufsvercine stnd unseres Erachtens mit vollem Rechte dieser Anregung niht nach- gekommen, in der Ueberzeugung, daß auch beim Nachgeben im Preise ein verstärkter Bedarf nicht Mayer ras würde, weil die wirtschaftlihe Depression eine tiefere war, als die Befür- worter der Herabsegung es annahmen. Sie haben mit vollem Nechte auf dem Standpunkte gestanden, daß Preisnachlässe unter Verlassen der geschlossenen Verträge niht zu einer Festigung, sondern vielmehr zu einer Deroutierung des Marktes eitragen müßten, weil mit diesem Augenblicke der Bedarf sich niht verstärken, vielmehr noch weiter zurückhalten würde, in der Hoffnung, daß die Preisnachlässe nicht mit diesem erften Schritte ihr Ende gefunden hätten. Noch unberechtigter aber wäre es gewesen, wenn zwar die Verträge aufrehterhalten geblieben wären, aber denjenigen Konsumenten, die bisher Verträge nicht geschlossen hatten, hre Verbrauhsmengen unter normalem Vertragspreise verkauft worden wären. Damit wären die steten Kunden der Verkaufsvereine zu Gunsten der unregel- mäßigen benachteiligt worden. Die Verkaufsvereine haben der wirtshaftlichen Depression in wirkungsvoller Weise dadur Rücksicht getragen, daß sie in Bezug auf die Abnahme- verpfilihtungen niht einen rigorosen Standpunkt einnahmen, sondern soweit entgegenkamen, als der Fortbetrieb der Werks- anlagen es irgend erlaubte.“ Diese leßtere Bemerkung wird auch bestätigt in einer Zue- | \hrift, welhe einer der särksten Kohlenverbraucher des | Deutschen Neichs an das Neichsamt des Innern gerichtet hat Es heißt darin: Jn Bezug auf die Lieferungsbedingungen

hat das Syndikat im allgemeinen Kulanz bewiesen. În der H eit dect

immec auf ein ganzes Jahr zu verkaufen, abzuweichen, nicht unterlag. l S S J iermit der Beweis erbracht if daß das Kohlensyndikat in a und vornehmer Weise geleitet wird, und ih Daun, daß hierfür, ob man im allge- meinen Freund oder Gegner der Kartelle ist, in diesem beson- deren Falle dem Syndikate der Dank ausgesprochen werden muß.

Dann meinte der Herr, Abg. Gothein, daß die Preise des Jahres 1901 niht im Verhältnisse gestanden hätten zu der wirklichen Sachlage. Auch hier möchte ich widersprechen ; denn im Gegenjaße zu der Meinung des Herrn Bergrats, daß hon im Frühsommer 1900 die Situation sih merklih ver- ¡tvte hätte und daß zu Beginn des Jahres 1901 die Lager über- füllt gewesen wären, bin ih der Ansicht, daß erst im Spätsommer lich die Anfänge einer rückgängigen Konjunktur ganz leise zeigten und daß wir noch im Anfang 1901 sehr ruhige Ver- bôltnisse, wenn auch in absteigender Linie, hatten.

Erst im Laufe des Jahres 1901 und im Winter 1901/02 hat sih die Situation auf dem Kohlenmarkte i verschlechtert, erst im Laufe des Jahres 1901 gingen die Absaßtziffern, vor allem der Syndikatszehen, die Anfang 1901 noch sehr hohe waren, tnierklih zurück, und erst Ende 1901 und Anfang 1902, also ein Jahr später, waren überall die Lager überfüllt.

Meine Herren! Die Preisbemessung eilt immer den wirk- lichen Verhältnissen voraus. Wie vorhin s{chon erwähnt wurde, legt das Kohlen]yndikat nur einmal im Jahre seinen Preis fest, und zwar gewöhnlich im Dezember oder Januar. Als im De- ember 1899 bezw. Januar 1900 die Preise des Kohlensyndikats für die Zeit bis zum 1. April 1901 festgelegt wurden, wußte man bereits, da La böhmische Streik in dieje Zeit fällt, daß die Verhältnisse sih zuspißen würden; man ahnte aber nicht, daß die große Kohlennot des Jahres 1900 sich vorbereite. Wenn man das vorher gewußt hätte, hätte das Kohlensyndikat troß aller Vornehmheit wohl etwas höhere Preise für gerecht- fertigt gehalten und beschlossen. Ebenso find die Preise des Jahres 1902 nicht erst gemacht worden, als die Konjunktur bereits völlig im Niedergange war, sondern im Dezember 1900/01, zu einer Zeit also, in der die Lage noh verhältnis- mäßig rosig aussah. Wenn man hinterher, sobald die wirk- lichen Verhältnisse mit den Preisen niht mehr übereinstimmen, den Anspruch erhebt, daß die Preise herabgeseßt hätten werden müssen, dann wäre es eine logishe Konsequenz, daß man dem Syndikat und jedem anderen Verkäufer die Berechtigung zuspriht, im umgefkehrten Falle auch die Preise mittendrin hinaufzusegzen. Das ist aber doch auch nicht geshehen! 1900/01 war zu- gegebenerweise der Preis der Lage entsprehend ein sehr billiger, also ist auch nichts dagegen einzuwenden, daß vielleicht zu Ende des Abschlußjahrs 1901/02 die Preise etwas zu hoch waren. Solange die Preise so lange voraus auf ein ganzes

Jahr bestimmt werden, werden derartige Erscheinungen stets wiederkehren.

im Juni 1900 vorbereitete und im Laufe des Jahres 1900 immer stärkere Dimensionen annahm. Jch kann speziell darauf Bezug nehmen, daß ih den Vorstand des Verkaufsbureaus der Königin-Louisegrube, Herrn Bergrat Jäschke, den ich im Juni 1900 besuchte, gewarnt habe, bei dieser rückgehenden Kon- junktur durch weitere Erhöhungen der Kohlenpreise, wie das h C E stattfand, die Soninnkiur noch weiter zu ver- ehtern.

Bei der großen Kohlennot und dem Kohlenangftschrei, wie es namentlih die Schlesische Zeitung bei uns im Herbjte 1900 inszenierte, hat die Breslauer Handelskammer auf meinen Antrag eine Reihe Leitsäße aufgestellt und darin betont, daß es sih wesentlich um eine Kohlenangst handelt, und daß bei der rückgängigen Gesamtkonjunktur es in kurzer Zeit fogar sehr {wer A würde, Kohlen zu verkaufen, daß diese augen- blickliche Nachfrage durch die von der Presse gesteigerte Kohlen- angst begründet sei und daß mit dem weiteren Rückgange der E auch diese Kohlenhausse wieder abflauen würde.

Die Klage der verschiedensten Jndustrien, namentlich auch der Eisenindustrie, soweit sie auf den Ankauf fremder Kohlen ju jener Zeit angewiesen waren, über die hohen Kohlenpreise

eweisen, / daß die Nachfrage für Eisen außerordentlih rüdck- gängig war und daß man mit einer zweifellos sinkenden Kon- jzunftur zu rechnen habe. Jch kann hervorheben, daß das von der Breslauer Handelskammer, der ich damals angehörte, ausdrüdcklich betont worden isstt. Wir haben \{hon im Jahresberiht in 1900 + darauf hingewiesen, daß die fortwährende Steigerung der Kohlenpreise zu einem RNückshlage führen müsse und daß derselbe bereits be- denklih nahe gerüdi se. Es war also meines Erachtens damals sehr wohl zu übersehen, daß die Konjunktur nicht nur die Höhe überschritten hatte, sondern daß wir uns auf einem stark absteigenden Aste befanden, der si allerdings im Kohlen- bergbau unmittelbar noch nicht bemerkbar machte.

Nun ist mir nicht eingefallen jemals zu behaupten, daß in der Periode der auffteigenden Konjunktur das Kohlen- syndikat nicht eine durhaus anerfkfennenswerte Preispolitik ge- führt hat. Jh habe bei wiederholten Gelegenheiten aus- geführt, daß es in jener Zeit zweifellos mäßigend auf die Zreije gewirkt hat. Die Herren brauchen mich deshalb nicht für einen so en: agierten Geaner zu halten. Jh bin nur der Meinung: dadur, daß Sie auf ganze Jahre hinaus zu den damals sehr hohen Preisen Jhre Abnehmer banden, haben Sie diese Abnehmer in eine wirtshafilih shwierige Lage ge- bracht; denn diese konnten für ihre Erzeugnisse im Jahre 1A und s{chon in der zweiten Hälfte des Jahres 1900 wesentlich reduzierte Preise bekommen, während fie Materialien zu denselben hohen Preisen oder zu weiter

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stiegenen Preisen beziehen mußten. Lediglich ehe

Vorsigender: Bei Frage 9 if uns eine Reihe von | Unterfragen mitgeteilt; es wird die Diskussion erleichtern, | wenn Sie wissen, was an derartigen Wünschen bei uns bereits vorliegt. Jh möchte den Herrn Referenten deshalb bitten, die Unterfragen zu Jhrer Kenntnis zu bringen. Referent Regierungsrat Dr. Voelcker: Einige Unter- fragen sind allerdings durch die vorhergehend bereits erledigt; andere Fragen behandeln i Gegenstand. Findet seitens des Kartells ein Erp sih die im Jnlande verlangten Preise Welche Preise bestanden vor Kartells? Hat die Entstehung d Kartelle Anlaß gegeben, 3. produzenten oder der Abnehmer Kartelle) ? Sind Exportprämien gewährt wo welher Weise ? Welche Mittel wurden angewandt, un Wettbewerb zu bekämpfen ?

Ml sf s Va aae dern » hs Ms 4 9 hp CEEA D Welche Bedeutung hat die Preisnotierung der Essenc üßsseldorfer Börse?

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er Kohlennot ist allerdings die Qualität der Kohlen ge hunken, die aleciche Erscheinung zeigte h aber auch in anderen | Revieren. Dagegen hat das Syndikat im Jahre 1901, in dem der Bedarf infolge des unerwarteten Verkchrsrücckganges | hinter den verdungenen Mengen zurückblicb, in bezug auf die | Abnahme der Kohlen großes Entgegenkommen bewiesen. Dagegen Ï 1

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