1903 / 72 p. 33 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 25 Mar 1903 18:00:01 GMT) scan diff

ragenden Ausführungen das Lob des Syndikats zum Aus- drucke gebraht. Jh glaube, ih spreche im Sinne meiner Kollegen aus Süddeutschland, wenn ih mich einfach diesen Worten anschließe. Nicht unerwähnt kann ih aber den Aus- fall lassen, der auf den Handel mit dem Worte Wucher gemacht worden ist. Meine Herren, jede Hausse zeitigt Blüten und Auswüchse nicht allein im Kohlenhandel, fondern auch in anderen Branchen. Es gibt aber einen anständigen Handel und einen, der das Gegenteil bezweckt. Jh will absolut nicht irgendwie jemanden in Schuß nehmen oder verteidigen. Aber ih möchte doch hervorheben, daß wo die Auswüchse si zeigten, das Syndikat selbst eingeschritten ist und den Leuten den Stuhl vor die Tür gesezt hat, und es wäre zu wünschen gewesen, wenn es vielleicht in noch größerem Maße geschehen wäre. Jh möchte aber nicht unerwähnt lassen, daß das Syndikat {hon zur Zeit der Hausse es nicht ermangeln ließ, an Vorstellungen und auch an Zirkularen, worin der Handel angewiesen worden war, sih mit mäßigem Gewinn zufrieden zu geben. Außerdem hat das Syndikat, damit die Bäume wachsen, in seinen neuen Bedingungen bezüglih angemessenen Gewinns zur Anwendung gebracht. Jch möchte auf der anderen Seite noch etwas erx wähnen. Es is von Herrn Generaldirektor Kirdorf \chon gesagt worden, daß die Preise der fiskalischen Gruben gleich oder höher waren, als des Kohlensyndikats. Der sen, daß die Bedingungen

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Wettbewerb mit den ih rücksihtslos befehdenden Händlern aufnehmen. Die Kassen dürfen und können nicht spekulieren, für ihr Gedeihen ist deshalb das Bestehen einer gewissen Untergrenze des Preises, die in dem Syndikatspreise gegeben ist und die während der Dauer des Abschlusses keiner Wandlung unterliegt, günstig, ja notwendig. Die Klagen der Kassen rihten fih gegen die außerordentliche Ausnußung der Hoch- konjunktur durch den Kohlenhandel, wenn auch zuzugeben ist, daß der Gewinn des einzelnen Händlers nicht einfah in dem Unterschied zwischen Syndikatspreis und Verkaufspreis liegt.

Die Händler haben zum Teil aus zweiter und dritter Hand teuer kaufen müssen.

Ein persönlicher Vorwurf wird nicht gegen die Händler erhoben, daß sie die Konjunktur weidlih ausgenußt haben. Richtiger ist es, statt zu klagen oder zu \chelten, Vorsorge zu treffen, daß eine schädlihe Ausnußung der Konjunktur un möglich werde.

Die Klagen der Kohlenkassen gehen noch nah einer anderen Richtung hin. Von verschiedenen Seiten wird ge sagt, daß einzelne Händler hon vom Herbst 1899 an nicht mehr ihre Verträge eingehalten hätten, entweder daß sie {lehtere Kohlen lieferten oder garnichts lieferten. Jh habe hier eine Mitteilung, die mir ein Vorsißender einer solchen Kasse hat zugehen lassen. Darin heißt es:

„Schon im September 1899 fuchten etliche Groß händler ihre Verträge mit den Kassen zu annullieren. Kohlen wurden troß Bestellung niht mehr geliefert, ja es wurde manhmal nicht einmal der Mühe wert gefunden, den Kassenvorständen zu antworten. Wir hatten beispielsweise im Oktober Aufträge in Höhe von 3000 Bentnern von unseren Mitgliedern, konnten aver nicht einen liefern. Doch es sollte noch beer kommen. Das Jahr 1900 kam und mit ihm die Streiks in Oesterreih, Sachsen und Schlesien. Jett nußten die Händler die Gelegenheit so viel wie nur möglich aus. Bestellungen der Kassen wurden ein fach ignoriert. Jede Kasse, jede Fabrik, jeder Klein händler war der Willkür seines bisherigen Lieferanten preisgegeben. Es war damals nicht möglich, irgend eine Offerte zu bekommen“. lderung gilt für unseren Bezirk Frankfurt und Um noch eine starke Konkurrenz der Händler besteht,

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i l dler Teine Monopolstellung haben, die ihnen nicht ohne weiteres gesichert ist, wie Herr tern meinte, sondern wo, wie wir es in en leßten und in diesem onnen, ein Konkurrenzk f unter ihnen wir als Konsumenten nur begrüßen aber, wo au Reviere 17 „Glückauf“ ftanden eintgungen machtlos ifragen überhaupt nicht nge hingezogen, daß sie

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sih unserer Ansicht nah für die nächstjährige Abschlußzeit wieder vollständig normal gestalten dürften, wir auch geeignete Maßnahmen treffen werden, um die Kohlenverbraucher gegen eine Ausbeutung durch den Handel, soweit dies nah Lage der Verhältnisse immer möglich ist, so dürfte jeder Verbraucher Jhrer Kreise für die nächstjährige Abschlußperiode durch einen Händler zu mäßigem Preise und unter weniger beengenden Bedingungen als den unsrigen seinen Bedarf zu der ihm ge- legenen Zeit eindeckden können.

Der Großhändler, der auch bei uns gleichmäßig beziehen muß, ist in der Lage und berufen, die Ausgleichung in der Abnahme dur die Vielseitigkeit seiner Kundschaft herbei- zuführen.

Wir erwiderten darauf: „So sehx wir die Bedeutung des Großhandels anerkennen und so sehr wir mit Genuga- luung die Geneigtheit der für unseren Bezirk in Betracht kommenden Großhändler, mit uns in Geschäftsverkehr zu treten, begrüßen, so müssen wir dech bei der wahrscheinlih zu er- wartenden Geschäftsvergrößerung in den nächsten Jahren durch die Angliederung weiterer Kohlenkassen darauf bedacht sein, wenigstens dann für einen Teil unseres Kohlenbedarfs in un mittelbare Verbindung mit Jhnen zu treten. Bei dem Umfang Jhres Betriebs, der cine gleichartige schematische Behandlung aller Fhrer Abnehmer notwendig macht, ist es selbstverständlich, daß wir im Falle eines direkten Geschäftsverkehrs keine Aus- nahme für uns verlangen können, wir uns vielmehr so wie jeder andere Kohlengroßhändler in den Rahmen des Kohlen- geschäfts einfügen und die Funktionen, die der (3roßhandel als Vermittler zwischen Jhnen und dem Kleinhandel erfüllt, ebenso erfüllen müssen, so daß der gemeinnüßzige Charakter unserer Gesellschaft sich nur in der Frage der Gewinn verteilung, niht aber auch bei der Geschäftsführung, zeigt. Es ist daher auch selbslverständlich, daß wir Jhre Lieferungs bedingungen in jedem Punkte annehmen. Als Punkte, bei denen Sie eine Sicherheit für Erfüllung der Lieferungs bedingungen besonders fordern werden, sehen wir an:

1) die Abnahme in gleichen Monatsmengen,

2) die Stellung einer Sicherheit.

Zu Punkt 1 hat der Vorsißende Jhres Aufsichtsrats auf der Delegiertenversammlung des Zentralverbandes Deutscher Industrieller als das hervorstehende Hindernis einer direkten Geschäftsverbindung mit Einkaufsgenossenschaften hervorgehoben, daß durch den Verkehr mit den einzelnen Genossen die Arbeit so anwüchse und sih verwickle, daß das Syndikat sie keines falls verrichten könne. Wir stimmen hierin den Ausführungen des Herrn Kommerzienrats Kirdorf bei. Dieses Hindernis würde aber bei einem Geschäftsverkehre mit unserer (Gesellschaft niht im Wege stehen, da nicht unserezeinzelnen Gesellschafter, sondern ausschließlich wir mit Jhnen verhandeln würden, sodaß die Verteilung der Mengen auf die einzelnen (Besell schafter niht Jhnen, sondern uns zufiele. Sie würden aus shließlich mit uns zu verkehren haben und die Unterbringung der überschüssigen Monatsmengen würde unsere Aufgabe sein. Wir würden, sollte es erforderli sein, einen geeigneten Lager plaß erwerben, auf dem die werden könnten.

Zu Punkt 2 Kohlenkassen, Geschäftsverbindung stehen, sammeln für

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überschüssigen Mengen gelagert

die mit uns in jedes Mitglied im ur die Kohlenbestellung nöôtige Summe an, die parkasje anlegen, und verkaufen die Kohlen nur Auf Grund dieser Nücklagen und ind wir in der Lage, die von zu ftellen, außerdem würde die andwerkergenossenschaftsbank zu Frankfurt hr vermittelt, Form eines

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Gnade und Ungnade ausgeliefert find. Nur

dadurch, daß

unsere Gesellschaft zum Syndikat oder zu der Vereinigung der Händler in irgendwelche festen Beziehungen trâte, wäre Vor- sorge getroffen, daß nicht die Händler ihr Monopol rüsichts- los ausnugzen. Die Bestimmung in den Syndikalsbedingungen, die eine übermäßige Ausnußung der Marktlage durch die Händler verbietet, ist zum guten Teile eine papierne. Das

wird sich in der Praxis zeigen.

Und was als angemessene

Preise anzusehen sind, darüber werden Syndikat und Kohlen- händler und Konsumenten wohl verschiedener Meinung sein. Jch sage also: wir sind nit gegen das Syndikat, nicht

gegen den Kohlengroßhandel, übermächtige Stellung, die ein Monopol verleiht, Und dann noch ein anderes! Das Kohl

wir müssen aber gegen eine

geshüßt sein. ensyndikat hat

eine kluge und verständige Preispolitik getrieben. Das fonnte man {hon aus der Litteratur feststellen, wir haben es in den

heiden Tagen hier klar gesehen. diesen Verhandlungen gelernt, daß diese politik do das Verdienst bestirnmter Personen, Person ist. Ein Wechsel in den Personen känn Aenderungen mit sich führen, die Sachlage gestalten. Aus allen diesen Gründen müssen daß die Hausbrandkonsumenten ¿éy irgend einer artigen Vereinigungen der Händler gefichert sind Syndikat in direkter Verbindung stehen. Vorsitzender: Gestatten Sie, meine formelle Bemerkung! Es sind heute wiederho verlesen worden. nicht mitstenographiert. Jh mache deshalb die

Aber wir haben auch aus verständige Preis-

vielleicht einer einshneidende völlig anders wir anstreben,

Weise bei der-

und mit dem

Herren, eine lt Schriftstücke

Diese Schriftstücke werden selbstverständlich

Herren darauf

aufmerksam, daß sie gebeten werden, solche verlesenen Stellen

dem Stenogramm später einzufügen, soweit sie sie in das Stenogramm aufgenommen werden. sich dabei um Briefe zwischen zwei Parteien ha wir natürlich die Aufnahme in das Stenogra Publikation nur nah Verständigung der Partei föónnen. Jh möchte bitten, daß Sie disse niht uns überlassen, sondern fie direkt herbeifül Kohlengroßhändler Fulda- Frankfurt a. Herren! Jch habe mi eigentlich zum Worte über das Verhältnis des Kohleniyndifats zu Nr. 10 zu sprehen. Jch behalte mir

wünschen, daß

Sofern ndelt, würd mm und die en vornehmen Verständigung ren.

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vor. Jh möchte jeßt nur meinem Herrn Kollegen

furt auf seine Ausführungen erwidern. Herr Dr. Stein sagte: „Es einigung der Händler in Frankfurt lommen, wir bekommen dann ähnlid Cassel, d. h. ts wird ein Monopol Monopol ermögliht es, daß wird, ohne daß n aube, dem Herrn D daß gerade, wenn ein Monopol Kohlengroßhandlungen zu einer Ver wurde, die Kohleneinkaufsgesellschaften besser stehen würden als bei

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einander. Zahre 1900 sind in Caßel ledriger gewesen, als die

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Im übrigen möchte ih das Verhältnis des Kohlensyndifats zu den Händlern etwas näher beleuchten. Wenn man die Reden, die hier jest gehalten wurden joweit fie sih auf den Handel beziehen prüft, so muß man zu dem Glauben kommen, daß durch das Syndikat die Händler in die beste aller Welten verseßt seien; daß aber im Gegenteil die Stellung des Großhandels eine recht mißlihe geworden ist, muß hier ausgesprochen und die Gründe hierfür freimütig dargelegt werden. S

Daß das Syndikat des Handels als wichtigsten Faktor in der Regulierung des Absazes bedarf, ist bereits wiederholt aus- geführt worden; nur die enge Verbindung mit dem Handel er- möglicht es den syndizierten Zechen, ihren Betrieb auch in Zeiten verminderter Nachfrage aufrecht zu erhalten. Es wird daher als eine Härte empfunden, daß wir bei aller Loyalität und Vornehmheit der Geschäftsführung des Syndikats durch dessen grundsägliche Bedingungen unsere alte Stellung eigentlich völlig eingebüßt haben. Denn um es frei heraus zu sagen: wir fin wenigstens soweit der Einkauf in Frage kommt feine Kaufleute mehr, uns ist die freie Bewegungsmöglich- feit vollständig genommen, die Intelligenz des Einzelnen ist absolut ausgeschaltet. Der Flinke und der Faule, der Große und der Kleine, sie sind alle gleih, ob wir für solche Zeit- perioden, in denen es den Zechen darauf anfommt, sfich Absag zu schaffen, als Käufer auftreten, ob wir Millionen Tons oder nur 6000 Tonnen brauchen, alles dies wird vollständig gleih behandelt! Es ist, wie ih aus eigener Erfahrung nur bestätigen kann, von Rabatten in irgend welcher Form auch bei den größten Mengen keine Rede. Wir haben feine Möôg- lichkeit, beratend mitzuwirken bei der PreiSgestaltung, noch inen Einfluß bezüglih der Zeit, i ir faufen müßen. Wenn Herr Bergrat Graßmann «gestern saate, es besteht fein

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auch ohne daß man díe wenn also beispielsweise die so haben wir dagegen

Schließlich möchte ih auf die Bedingung kommen, die

erst im Jahre 1900 aufgenommen ist: Sie verpflichten fich, beim Weiterve

preise so zu bemessen, zu Jhrer Tätigkeit und

rfauf die Verkaufs- daß die Höhe des Gewinns zu Ihrem Risiks den Um-

ständen nah in feinem Mißverhältnisse steht. Wieso diese Bedingung in die Verträge hinein fam, ist Jhnen

vorhin mitgeteilt worden.

Zch halte diese Bedingung für

gerechtfertigt, soweit Uebergriffe, wie fie von einzelnen Händler-

firmen vorkamen, damit getroffen werden sollen.

3. Zt. und

bis auf weiteres ist nun diese neue Bedingung nicht afktuell,

denn die Verhältnisse bei uns in Süddeutscß artige, daß in dem ausgebrohenen Ka Unterbietunge Di fi r en, die Ali lmenshtonen angenommen haben, die {ließ

Firmen untereinander die Firmen in fürzester Zeit vernichten Ich richte daher an das Syndi dingung dem Wortlaute nach sorgen, daß unsere Verkaufspreise Höhe des Gewinns zu unserer

in keinem Mißverhältnisse steht; d. h., nid

griffe in Zeiten der Hochkonjunktur beseitigen, sondern au die wüsten wie die jeßigen, vertraglich Erachtens lediglich ei

Syndikat für \fich un!

Grundsay aufgestellt

Kirdorf meinte, es sei nit eines bescheidenen Mindest

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