1903 / 77 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 31 Mar 1903 18:00:01 GMT) scan diff

den Polizeipräsidenten Grafèn von Schwerin* in Han- nover zum Präsidenten der Regierung in Köslin zu ernennen, aus Anlaß seines Uebertritts in den Ruhestand dem voc- tragenden Nat bei der Oberrehnungskammer, Geheimen Ober- regierungsrat Wiedeburg und dem Landeshauptmann der Rheinprovinz, Geheimen Oberregierungsrat ‘Dr. Klein in Düsseldorf den Charakter als Wirklicher Geheimer Ober- regierungsrat mit dein Range der Nâäte erster Klasse zu verleihen, die von dem rheinishen Provinziallandtage am 14. Fe- bruar d. J. vollzogene Wahl des Regierungspräsidenten Dr. Ludwig Renvers in Arnsberg zum Landeshauptmann der Rheinprovinz auf eine zwölfjähri e Amtsdauer zu be- stätigen und dem Genannten zugleich die Entlassung aus dem unmittelbaren Staatsdienst zu erteilen, sowie __ infolge der von der Stadtverordnetenversammlung zu Lissa i. P. getroffenen Wahl den Bürgermeister dieser Stadt, Oberbürgermeister Herrmann in gleicher Eigenschaft auf fernere zwölf Jahre zu bestätigen. |

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

den Oberförster Klempin in Neu-Lubönen zum Regierungs- und Forstrat zu ernennen, /

dem etatsmäßigen Professor an der Technischen Hochschule in Aachen Henrici und dem Direktor des Sectaliras der Ritterakademie in Liegni Dr. Kirchner, letzterem aus Anlaß seines Ausscheidens aus dem Dienst, den Charakter als Geheimer Regierungsrat,

dem Bergwerksdirektor, Bergrat Wenderoth zu St. Johann (Saar) beim Uebertritt in den Ruhestand den Charakter als Geheimer Bergrat, sowie

aus gleichem Anlasse dem Oberbergamtssekretär Langer B Breslau den Charakter als Kanzleirat und dem Faktor è

Fett zu Grube Von der Heydt bei Saarbrücken den Charakter als Rechnungsrat zu verleihen

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Generaldirektor Emil Guilleaume in Mülheim am Rhein den Charakter als Kommerzienrat zu verleihen.

m ——

Zufolge der Allerhöhst genehmigten Vorschriften, welche den hier accreditierten Botschaftern auswärtiger Mächte gegen- über zu beobachten sind, haben sämtliche zum Allerhöchsten Hofe gehörigen oder daselbst vorgestellten Herren den Bot- \shaftern und deren Ge.mahlinnen, nachdem dieselben von Jhren Kaiserlichen und Königlichen Majestäten und von Jhren König- lihen Hoheiten den Prinzen und den Prinzessinnen des König- lihen Hauses empfangen worden sind, sowie sämtlihe zum Allerhöchsten H°fe gehörigen oder daselbst vorgestellten Damen den Botschafterinnen nah allgemeinem Herkommen den ersten Besuch, und zwar in Person, zu machen. Diese Bestimmung tritt jezt in Betreff des Botschafters der Vereinigten Staaten von Amerika, Königsplah 4, und dessen Gemahlin in Kraft.

Berlin, den 30. März 1903.

Der Oberzeremonienmeister. Graf A Eulenburg.

Staatsministerium.

f ada Ae i S » ü M Der Archivar Dr. phil. Josef Kaufmann ist von on R H S ta nri N 2 «p nr Magdeburg an das Staatsarchiv in Danzig verseßt worden om; c B B ti f D 9 90 j Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und N 5% Í Ï Ä j D Medizinalangelegcnheiten. A A M G F r « 4 Mrd a J K 2 rdentlihe Professor Dr. Aloys Schulte zu ntl 0 n alo d E Apr » 4 bs Lf Af Li A ck P Vreslau Ut in gleicher Eigen)chaft in die philosophische F tät 2 Ï aen 9 c d ars Li CTHIOi U Don Vertczi IVOTOCN J C, 2 des dorti 4 P A d 2 t C de deutichen Burea1 . V4 «f y 9 - D trr i 4 n bat 9 *, A T L A7 L L LR L L p Í P Y T T R » Y T. C t! Komualiche Ubliothe u Berlin D g D Ï R H C A v d K aan L S Ï b Ta K, d C Ï ï ä C L ana TD Sn d, eri À P ee D I go T Fw M F 5 an ä L 17 4A  ù 4s Cr L C Ä - D J S s H S B HED 7 + - 4. ® h L L 7 y L P E A «4 4 a L Lot GSC us F 1Y D D F Ï #2 _ck Ä D Q u _ E Ü M _ 4 s y a Y e ia - R Ÿ P .- S p - - S E Ä D us ai D A L io r _ - L: A Ÿ ù ù Î ta y L Ä - . G Fa m f e Ï es wet i a v6 s 0. L % i rt6a i. Dou q: - p E E P qn D y en  ï rat! N n due F F - ck- S, - A, p F « 4 Jer j t 0 E 4A Ê J 5 Á i D y - e S - Ms 4-4 t 2 F 5 an b -.. 9 9». 3 M Ï ï e 7 Per 4 + a i burg, 4 ri H Le ff” T 2 - . L 2. S 4 L b 2 F H : p T - F L p e e Me H e. E bs F e T 6 D ba r? ér e Me { rirr nell, © « .- m +- F ° 4 n N Arn6ber r . c ee . T “bure T F j en, Ne ngsbeuc!l evurg, f t e OCuertbrler U - À Zt Pponen F Me A her for t u Ie 6! Ft ror tGbo 7” n Amisrye ers!cid, Regierungsbezirk 4 Ld ( j 4 A b És - e ph E Hechingen t die Lberförfiertiele p. i a D - S f 454 e gur un eut! S ruhe «.z 5 P g f 4 - e ia D brü auf due Cberftórtterelle Alle bort a Se 2e bru? Cofie

Kurzh als zu Neu-Luböken, Regierungsbezirk Gumbinnen, Schulteß B Wendhausen, Regierungsbezirk Feten, Morg feldt, Oberleutnant im Reitenden Feldjägerkorps zu Rossitten, Regierungsbezirk Königsberg, : Otto Werner zu Weylar, Regierungsbezirk Koblenz,

g „Hul Gs bett zu Hechingen in den Hohenzollernschen anden, O

S perling,zu Bersenbrük, Regierungsbezirk Osnabrück,

yon Kem z enelnbogen, Regierungsbezirk Wies- baden, n Au S0 9 i /

Hans von Harling zu Nod a. d. Weil, Regierungs- bezirk Wiesbaden.

Die Oberförsterstelle Neubrück a. d. Spree im Negierungsbezirk Frankfurt a. O. ist zum 1. Juli 1903 anderweit zu beseßen.

Ministerium für g | Beet und Gewerbe. Ernannt sind:

der konzessionierte Markscheider Karl Fuhrmann, bisher

in Os zum Oberbergamtsmarkscheider bei dem Oberbergamt in Dortmund,

zu Sten die Bergassessoren - Vogel auf dem Steinkohlenbergwerk Von der Heyd bei Saarbrücken,

Stähler auf dem Steinkohlenbergwerk Gottelborn bei «Saarbrüen, y

Kier bei der Berginspeltion zu Clausthal und

Weber bei der Berginspektion zu Bielschowiß.

Verseßt sind:

der Bergwerksdirektor Manke von der Bergwerksdirektion zu Saarbrücken an die Bergfaktorei zu St. Johann| A

der Berginspektor Schu G Brles en von dem Steinkohlen- bergwerk König bei Saarbrücken an die Verwaltung der Königlichen Steinkohlenbergwerke in Dortmund,

der Berginspektor Hundt von dem Steinkohlenbergwerk | Von der Heydt nah dem Steinkohlenbergwerk König bei

Saarbrüen,

der Hütteninspektor Richter von Rothehutte [als Berg-

inspektor in das Bergrevier Ost-Kottbus.

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 7 der ,„ G ese E enthält unter Nr. 10426 das Geseß, betreffend die Aenderung von Amtsgerichtsbezirken, vom 31. März 1903. Berlin W., den 31. März 1903. Königliches Geseßsammlungsamt. 7 Weberstedt. 0.

E, In der Zweiter Meitahe zur heutigen Nummer des „Reichs- und Staatsanzeigers“ wird eine Genehmigungsurfkunde, betreffend die Ausgabe von auf den Jnhabder lautenden Anleihesheinen der Stadt Posen, ver- öffentlicht.

Nichtamtliches.

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 31. März.

Scine Mazestät der Kaiser und König hörten

heute um 12/7 Uhr in dem Stadtschloß zu Pots3am den

| Vortrag des Chefs des Militärkabinets, Generalleutnants | Grafen von Hülsen-Haceseler

Das heute ausgegebene Bulletin über das Befinden

Fhrer Majestät d Kaiserin und Königin lautet:

Der Jhrer Majestät der Kaiserin und Königin angelegte te rband w b r einen Gipsverband ohne Schvierigkeit üt

Der B d Arucistelle war günstig, das Allgemeinkefinden gut.

| Berl 1 ¿tj | C T 0 ÌÏ T T Ì f T e n 30, März dem Vorsih des Staats r6s, Staatssel d des i Dr. G afe1 on Posa fy - Wehner bgechaltenen Plenarsitßung des B rats en verschiedene Mitteilung ded N e d Meichsto ber dessen Beschlüsse zu L | N 1Q6T zl teil n zuitändigen A id j Dei Gukberichten ul è Eci l ü ¿hi le für das in Zollinla1 i é L b F "5 n:Natia und f, f T S N i 106 ium 0 î r en für das Nechnu1 « F j it eut nch der Bundesrat ieder zu einer  b ¿ejquy fur c Ber! C S T er re Staaten Amerik Î 2 t Spe n - roe L Ai zel Ï nua Allerhöchsten Hofe gehörigen oder da'elbst Dam tit en. Dicier Emvfang - i F A; d Abends von 9/, Uhr * tf ck e Ï An tút Tant autariénittmen Kleidern d ren vom! tár fleiner Uniform, Î e Herren vom ivi í rdensd über der T 7 : ege Cle 115 e Vet F Columbhi . Tt C Í i F ta! Y L ehe er Abwesenheit führt je! Lt 3 G î c Cat

Se u König) Ali: N rstern unter Uebertragung der neben- cid Oberförster U sind befördert die Forstassesoren: Geiger zu Trappônen, Regierungsbezirk Gumbinnen,

S S R Tee ———

Chamberlain verlas ein Telegramm von Sie Frederick Lug | dem Vberfommissar von Nordnigeria

Es sind verseßt worden der Archivassistent Dr. phil. Han Fugen era n ünster an das E in be und der Archivhilfsarbeiter Dr. n: Karl Knetsch von Danzig als Archivassistent an das Staatsarchiv in Wiesbaden.

Dem Archivhilfsarbeiter Dr. phil. Franz Gundlach bei dem Staatsarchiv in Marburg ist der Amtstitel „Archivassistent“ beigelegt worden.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Loreley“ gestern von Konstantinopel nach dem Marmarameer abgegangen. S. M. S.-„Panther“ ist am 28. März in San Juan de Portorico eingetroffen und geht am 3. April von dort nah San Thomas in See. ' S. M.S. „Thetis“ ist gestern in Tsi S. M. S. „Cormoran“ ist am. 29. März in Sydney eingetroffen. i „Der Transport der abgelösten Besaßung von S. M,S. „Mö we“, Transportführer: Oberleutnant zur See Geidies ist mit dem Dampfer „Friedrich der Große“ am 29. März in Neapel angekommen und hat gestern die Reise nah Genua fortgeseßt.

tau angekommen.

Anhalt,

Der Landtag ist gestern in Dessau im Auftrage Seiner Hoheit des Herzogs durch den gutes von Dallwiy eröffnet worden. In seiner Eröffnungsrede wies der Minister darauf bin, daß na dem Entwurf des Staatshaushaltsetats für 1903/04 im Vergleih zum Vorjahr eine Verminderung der eigenen Ein- nahmen um 446300 A und eine Vermehrung der etgenen Ausgaben um 142700 A zu erwarten sei, )o daß der durch die Einkommensteuer zu deckende Fehlbetrag gegen das Vorjahr sih um 589 000 Æ erhöhe. Dieses ungünstige Ergebnis sei namentli Rg zurückzuführen, daß in dem finanziellen Ver- hältuis zum Reich eîne weitere Vershlehterung um r. 116 000 « eingetreten sei, daß die Verzinsung und Tilgung neu aufgenommener An- leihen einen Mehraufwoand von 140 000 # erfordere und daß der Bedarf der Unterrichtsverwaltung um rund 247 300 A ge- stiezen sei. Unter diesen Umständen habe es \sich troy vor«- sichtiger und sparsamer Bemessung der Ausgaben nicht ver- meiden lassen, zur Herstellung des Gleichgewihts eine Er- böbung der zu erhebenden Einheiten der a L auf 22 in U zu nehmen. Auch diese Steigerung der Einheiten würde zur Deckung des Mehrbedarfs nicht hingereiht haben, wenn nicht die Staatsregierung nunmehr den Zeitpunkt für gekommen erachtet bätte, dur einé Umgestaltung der Skala des Einklommensteuergesehßes im Sinne einer stärkeren Belastung der größeren Einkommen den Ertrag der Einheiten zu erhöhen.

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Oesterreich-Ungarn,

In der heutigen Sißung des österreichischen Abgeord- netenh auses wurde, wie o. T. B.* meldet, eine Regierungs- vorlage, betreffend die amp una, ger Schweinepest, ein- gebraht. Das Wesentliche der neuen Geseßesvorlage besteht in der fakultativen Zulassung der zur Zeit obligatorisch vorgeschriebenen Tôtung der Schweine für den Fall der Festftelung der Schweine- est (SFthicsenlhe , bezi-bung2weise der Ansteckung oder des An- Feckungd edachts. Der Entwurf enthält ferner die Bestimmung, daß die getôteten Schwetne, beziebungêweise Teile derselben zum menschlichen Genuß zugelassen werden dürfen, jedoch nur nah Maßgabe des tier- ärztlihen Befundes. Auf Grund des Gutachtens des obersten Sanitätsrats, wonach der Genuß des Fleishes an Schweinepest er- frankter Schweine unter gewissen Bedingungen volllommen unbedenklih sei, werden im Einklang mit den reihsdeutschen- Bestimmungen ent- spreh:nde Vorschriften erlassen werden.

Im ungari}\hen Unterhause brachte der Finanzminister von Lukacs eine Vorlage ein, betreffend die Erteilung der JIndem- nität für 4 Monate mit Rücksicht darauf, daß Endé April die Indemnität ablaufe, da durch die Obstruktion die Erledigung der im Vfkitober eingebrahten Budgetvorlage verhindert worden sei.

Der Schriftsteller Radics und der Führer der christliche sozialen Arbeiterpartei Sirovatka wurden gestern in Agram wegen aufr izender Reden an die Studenten ver-

haftet. Die Polizei ordnete an, daß alle Firmenschilder, die infolge des Terroriómus, den die an den Kund gebungen Beteiligten ausübten, geändert oder herunter

genommen wgrden seien, in ihren früheren Zustand zurüdck verseßt werden müßten. Mittags erschien bei der Polizei eine Abordnung von Studenten, die die Entlassung der verhafteten Studenten forderte. Die Abordnung wurde von der Polizei zurückgehalten. Hierauf zogen 200 Studenten vor das Polizeigebäude und veranz1talteten dort Kund» gen. Die Gendarmerie umzingelte die Studenten und

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rängte sie in den Hof des Polizeigebäuckcs, von wo fie nah Ingade ihrer Personalien entlassen wurden. Gegen Abend fanden Zusammenrottungen statt. Die ganze Garnison wurde aufgeboten. Militär sperrtie die Straßen ab, nachdem Gendarmerie dieselben geräumt hatte

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Großbritannien und Jrlaud. Der König hat sih gestern nachmittag, wie „W. T. B.“

m 4A A D berichtet, von London nah Portsmouth begeben und dort heute früh um 9 Uhr auf der Könialichen Jacht die Reise na WGssabon angetreten. Die Königin reiste gestern früh über Calais nach Kopenhagen ab

Im Oberhause legte gestern in Beantwortung einer Anfrage wegen der Abgrenzung der britishen Einflußsvphäre i= orden von Aden gegen das Wilajet Yemen der Minister

des Audroârtizen Lord Lansdowne dar, daß über

Frage schon seit 1901 verhandelt weide und die Túrla ch4 mehrfah entgegenfommende Erklärungen abgeaebea hade

Die Dorchfüdrung derselben seitens - der Ortsdehörden

aber bisher unterblieben. Vor einigen Tagen sei indessen tie Nas

richt eingetroffen, daß die türfihen Truppen, die bisher die Fesliet ciner neuen Srenlinie verdindert hätten, abaczogen scien. Die Ad- arenzungsarbeiten selen sofort in Angriff genommen wordea. Das H vertagte fich darauf dis wum 27. April

Im Unterhause frage William Redmond (Ire) an die Regierung in Betreff der nordafrilanishen Eiasloisphärena 5 einem Versläandois mit Frankreich und Jtalien gelangt !6 Dex Ualerftaatssefrcitär des Acutern Lord Cranborne d neiale die Frage Der Premiermiluisler Balsoux teilte uit daf das Haus ck wahbrithetalih tem Ä pes 21, April verlagea werde. Der Sltaatsselcetär für die Kolor gar demwuftolge die breite 349 abgesandte Expedition am 15 Márz Sofo!1o nach \chwach= Tiderslanade eingendmmen habe Der Sultan sei geflohen Lugat? fügte in dem Telegramm hinzu, er hoffe cine baldige vollständige Bei legung zu erteihen und sei im Begriff, die Expedition aufzalóica. 2A engli:hen vad die französischen Grezlommissare befänden uh jeyt #8 Sefkct Im Laufe der Besprechung des Heceresbut gets eeflärte Staalosefreide des Aricegoamts Brodrick, dah mil versie

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.

Sénellfeuergeshüzen für den Felddienst Versuche angestellt würden. Er hoffe, daÿ es in kurzem möôzlih fein werde, ein Geshügmodell zu empfehlen, das eine Verbesserung gegenüber den vorhandenen Mo» dellen darstellen werde.

Frankrei,

Die Deputiertenkammer nahm geftern vormittag, wie B. T. B.* meldet, das Budget an, verwarf jedoeh mehrere vom Senat vorgenommene Aenderungen. Das Budget wird an den Senat zurüdtgehen. In der Nachmittagsfigzung beendigte die Kammer die Beratung des Au8gabenetats und begana diejenige des Finanzgesetzes.

Der Senat genehmigte in seiner gestrigen Nachtsizung mehrere Ahändecungen an dem von der Kammer zurückgelangten Budget, lehnte dagegen eine Anzabl von Abänderungen, darunter besonders solche, die das Kriegsbudget «betreffen, ab. Im Laufe der Debatte sprachen mebrere Redner gegen die Vermehrung der Auszaben im Kriegs- und Marinebudget, weil dem Lande keinerlei Gefahr drohe. Der Ministerpräsident C ombes wies darauf hin, daß es immer noch vor- zuziehen sei, diese Vermehrungen der Ausgaben zu bewilligen, als auf ein provisorishes Budgetzroölftel, d19 noch mehr Kosten verursache, zurüdgreifen zu müssen. Schließlich wurde das Budget im ganzen mit 153 gegen 14 Stimmen angenommen. /

Die Deputtertenkammer trat dann heute früh 5 Uhr aber- mals zu einer Sißung zusammen. Der größte Teil der vom Senat im Budget gestrihenen Forderungen, besonders die den Kriegsetat be- treffenden, wurden wiederhergestellt. Das Gesamtbudget wurde dann mit 356 gegen 72 Stimmen beroilligt. Gegen 74 Uhr wurde die Sizung bis 9 Uhr unterbrochen.

Ftalien.

Gestern mittag stattete, dem „W. T. B.“ zufolge, der deutsche Reichskanzler Graf von Bülow dem in Neapel weilenden Minister des Auswärtigen Prinetti einen Besuch ab. i

Die Deputiertenkammer beschäftigte sih gestern mit einer Interpellation des Sozialisten Ciccotti, betreffend die Besserung der Zustäade in der Provinz Basilicata. Nach einer Nede des Minister- präsidenten Zanardelli beshloß die Kammer mit großer Mehrheit die Errichtung von Volks3häusern in jenen Provinzen.

Niederlande.

Die Negierung hat, wie dem „W. T. B.“ berichtet wird, die Generalstaaten um ihre Einwilligung zu dem Ueber- einkommen zwischen den Niederlanden und Vene- zuela, M Unterwerfung der ausstehenden nieder- ländischen Forderungen unter einen Schiedsspruh, ersucht. Außerdem hat die Königin eingewilligt, einen dritten Schieds- rihter zu ernennen. Allerhöchstdieselbe wird ihn auch für die gleihartigen französish-belgishen Arrangements ernennen.

Griecheusand. Der Kriegsminister, Oberst Lymbritis gab gestern in der Kammer die Erklärung ab, daß er sein Amt niederlege.

Serbien.

Nach einer Meldung des „W. T. B.“ aus Belgrad hat der deutsche Gesandte Freiherr von Waecker-Gotter gestern dem König in feierliher Audienz sein Abberufungsschreiben überreicht.

Bulgarien.

Der Versuch Geschows, ein neues Kabinett zusammen- ciagen, ist gescheitert. Danew wurde mit der Neubildung etraut. „W. T. B.“ erfährt, es verlaute bestimmt, das biss- herige Kabinett werde rekonstruiert werden. Nur der Kriegs- minister Paprikow solle ausscheiden und Sanow an dessen Stelle treten.

Amerika.

Nach einer in New York eingetroffenen Meldung aus Cap Haïtien fand am leßten Sonnabend in San Domingo in der Nähe von Dajabon ein Gefecht statt, in dem die Regierungstruppen 27 Tote und 43 Verwundete, die Auf- ständishen 5 Tote und 11 Verwundete verloren. Die Negierungstruppen ständen rings um San Domingo, und man erwarte eine Schlacht.

Jn Panama eingetroffene Meldungen aus San Sal- vador besagen, dem „W. T. B.“ zufolge, daß die Präsis- denten von Salvador und Guatemala an Bord eines Schiffes eine Besprechung miteinander gehabt hätten. Dic Differenzen zwischen beiden Republiken seien in befriedigender ise geregelt worden.

Nah einer Meldung des „Neutershen Bureaus“ aus zrácas haben der deutsche und der englishe Ges sandte gestern dem Präsidenten ihre Beglaubigungsschreiben überreit

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Afien.

Die „Times“ meldet aus Schanghai, der Bankier- ausshuß habe es abgelehnt, den von dem amerikanishen Ver eter eingereichten, auf Silber lautenden Schuldschein über

n Amerika zu zahlende Eatshädigungssumme an die nesischen Vertreter zur Unterzeichnung weiterzugeben. Der merifanishe Abgeordnete hade darauf die Abkicht kund- egeden, den Schein dirckt zur Unterzeichnung vorzulegen

Afrika.

Der Deutsche Kronprinz ist, wie „W. T. B.“ meldet, gestern von Assuan wieder in Luror eingetroffen und hat adends mit dem Prinzen Eitel-Friedrich von Preußen Ke Nücfahrt nah Kairo angetreten

In Algier eingetroffene Meldungen aus Benie Unif A 1, daß am 29. d. M. cine Schühßenpatrouille des bei dec Lase Figig liegenden Postens Ksarel-Azug angegriffen worden sei. Dadei seien ein franzöosicher Unteroffizier und r Mann getôtet, zahlreiche andere verwundet worden.

Nachrichten aus Melilla bestätigen, daß der Prätendent km von Melilla entfernt stehe. Die Unruhen im Norden Ü noch immer an. T Mehrheit des Stammes der Mazuzakabylen der bishec dem Sultan treu gewesen sei,

ade nch für den Prätendenten erklärt

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Parlamentarische Nachrichten.

Der Bericht über die gestrige Sitzung des Herrens auses und der Schlußdericht üder die gestrige Sizung des auses der Abgeordneten befinden sich in der Ersten lilage „— Das Haus der Abgeordneten nahm in der heutigen (57 ) Sipung, welcher der Finanzminister Freiherr oon N heins vaden beiwohnte, zunä in dritt:r Beratung ohne Erörte rung den Gesehentwurf, betressend die Bewilligung Deilerer S tlaatämiitlel zur Verbesserung der Hoh Aungsverhältnisie von Arbeitern in laatlihen Be

trieben und von gering besoldeten Staatsbeamten, an und ging dann zur dritten Beratung des Gesehentwurfs, betreffend die Bildung eines Ausgleihsfonds für die Eisenbahnverwaltung, über.

Abg. Im Walle (Zentr.): Schon der Titel des Gesetzes gefällt mir nit; diese Verbindung eines deutschen Wortes mit“ einem fremdsprahliGen is nicht \chöôn. Vielleiht könnte man besser das Wort Sparkasse einseßen. Was uns über den Wert des Gesetzes gesagt worden, ist Prunftômusik Man bâtte dasselbe mit einem Staatsministerialbes\ luß erreihen können. Wir legen dem Geseßentwurf keine Bedeutung bei. Eine Verfassungs- verleßung erblicken wir nit darin, auch keine wesentlihe Beeinträch- tiguna des Budgetrechts. Wir wollen aber \solhe Fonds überhaupt niht haben. Der größte Teil meiner Freunde wird deshalb gegen den Geseßentwurf stimmen. ;

Abg. Dr. Sattler (nl.): Die Ansicht des Vorredners, daß man dasselbe mit einem Ministerialbeschluß hätte erreiben können, ift durchaus unzutreffend. Denn jeßt müssen die Ueberschüsse tatsächlich zur Schuldentilgung verwandt werden. Diese SQelepe veftimnung hätte ein Ministerialbes{luß nicht ändern können. Jch beshränke mich darauf, diesen Punkt richtig zu stellen. Wenn der Vorredner den gestrigen Verhandlungen beigewohnt hätte, würde er wahrscheinlich as Angaben, wie er sie heute gemaht hat, überhaupt nicht getan

aben.

Abg. Im Walle: Ich habe den Verbandlungen gestern sehr wohl beigewohnt. Meine Ansicht, daß ein Ministerialbeschluß genügt hätte, hat der Abg. Dr. Sattler tatsächlih niht widerlegen können.

Abg. Dr. Sattler (nl.): Diese Angabe is bereits gestern ausführlih widerlegt worden. Das habe ih aus den Berichten er- sehen, obwobl ih der gestrigen O nicht beigewohnt habe.

Abg. Im Walle: Ih möchte den Abg. Dr. Sattler bitten, wenn er selbs in einer Sitzung nicht zugegen gewesen ist, zus nicht anderen Abgeordneten aus ihrem Fehlen einen Vorwurf zu machen.

Abg. Dr. Sattler: Ih habe dem Vorredner keinen Vorwurf gemact, sondern nur einen Schluß aus feinen Ausführungen gezogen.

Abg. Im Walle: Diese Schlußfolgerung war eine sehr müßige Bemerkung. /

Der Entwurf wird darauf angenommen.

Es folgt die Beratung des Antrags der Abgg. Dr. Langerhans (fr. Volksp.) und Dr. Barth (fr. Vga.), die Königliche Staatsregierung zu ersuchen, die zur Einführung der fakultativen Feuerbestattung in Preußen erforder: lichen geseßgeberishen Maßregeln zu treffen.

Abg. Dr. Langerbans (fr. Volksp.) begründet den Antrag: Die Vorausseßung des Antrags ist die obligatorische Leichenshau. Wir baben denselben Antrag im vorigen Jahre gestellt und werden ihn au in eig immer stellen, bis die fafkultative Feuerbestattung cin- acführt ist. Es sprechen in erster Linie bygienishe Gründe dafür. Bei ansteckenden Krankheiten, bei Epidemien ist es von höchster Wichtigkeit, die Körper der ersten Opfer unshädlih zu mahen. Die kirhlihen Gründe, die gegen den Antrag angeführt werden, sind nicht stihhaltig. Die stillen Betrahtungen der An- gebörigen werden durch die Verbrennung nicht gestört. Die Kosten der Verbrennung find jezt nur infolge des Transports nah den Krematorien so bohe. Man muß bei der Kosten- frage aber auch berüdcksihtigen, welWe Summen die aroßen Städte für die Anlegung von Kirhhöfen ausgeben, und wie {wer es fällt, geeignete Plätze dafür zu finden.

» Sal (kons.): Es ift dem Vorredner nicht gelungen, irgend einen ncuen Grund ins Feld zu führen. Mir ist es im vorigen Jahre nicht leiht geworden, mit Nücksiht auf die Geschäftslage des Hauses von einer eingehenden Widerlegung seiner Ausführungen abzusehen. Es is gar nicht ein so großes Terrain zu einem guten Friedhof erforderli. In Gotha nehmen übrigens die beigeseßten Urnen ebenso viel Play fort, wie an anderen Orten die Gräber. Eine Ersparnis würde durch die Ver- brennung also nit erzielt werden. Hamburg hat es fertig ge- bracht, in Olzendorf sich einen vorzüglichen Zentralfriedhof zu schaffen, warum soll Berlin nicht ein ebenso gutes Terrain gewinnen können ? Es hat doch 33009 ha Nieselfelder! Die Aerztekammer hat die Verbrennung nur gefordert für den Fall einer Einschleppung der Pest. Bei dem einzigen Pestfall, der in Hamburg vorgekommen ist, bat auch nicht Verbrennung, sondern Beerdigung stattgefunden. In Olzendorf ist das Wasser untersuht und nicht eine Spur ron Bakterien darin gefunden worden, die Bakterien werden durch tas Leichengift wvergiftet. In Basel is das Krematorium arbeitslos, obwohl die Verbrennung unentgeltliÞ erfolgt. Das zeigt, daß die Bevölkerung nihts davon wissen will. Nun be- haupten die Freunde der Feuerbestattung immer, die Würmer fielen in den Gräbern sofort über den armen Kadaver her. Glauben Sie denn, daß die Würmer so dumm sind, sh an dem Leichengift zu vergiften? Sie lachen darüber. Wissen Sie denn nicht, daß dieses Gift tôtend wirkt ? Erst im späteren Zustande bört diese

Wirkung auf. Aus Ihrem Gelächter sieht man, wie wenig Sie orientiert sind. Die ganze Bewegung für Feuerbestattung ver- bindet sich mit einer ungeheuren Gefüblsduse"ei und Sch{wärmerei, sie

ist ausgegangen von den Materialisten der französischen Nevolution Die Bewegung beruft sich auf den Saß des großen Königs: Jeder soll nah seiner Facon selig werden. Mit diesen Worten soll doch aber nicht gesagt cin, daß jeder, der nah seiner Façon lebt, au selig wird! Dak die frehieligiöse Bewegung sich der Sache 1c. nommen hat, macht sie uns nicht \{macktatter.

Abz. Dr. Dittrich (Zentr.): Die Anschauungen der Bevölkerung über die Feuerbestattung haben sich nicht geändert, darum ändert si au unsere Stellung zu dem Antrag niht. Wir werden gegen den- selben stimmen.

Abg. Dr. Martens (nl.): In jeden Jahre begegn Antrag auf Zulassung der Feuerbestattung oter, wie der Abg. Schall es nennt, des Leicdenbrandes; aber vcue Gesichtspunkte werden nicht vorgebracht, au der Aba. Schall tat dics nichk. Eines muß ich diesem gegenüber doch betonen: Wäre die Antkipathie der Bevölkerung gegen die Feuerbeslatitung so groß wie ter Abga. Sal! es darîftellt, dann wäre seine Rede ganz gegenstandélos Bei der Bestattung wie bei der Verbrennung tritt eiae Zerseyang des mens{lichen Körvers ein; dürfte nun, wie der Aba. Stall meint, die mens{liche Hand nicht mitrweiken, so dürfte mon ja auch dic Obduktion nicht vornehmen. Die bei der Einführung der Obduktion im 16 FJahr- hundert vorhanden gewesene siarke Bewegung gegen die Obduktion it aber scittem vélliga gclhwunden. Wir werden also immer für den Antrag flimmen nund pwazar so lange, dis er angenommen wird

Ada. Dr. Barth (fr. Vag.).: Wenn man tie Reden der Gegner unseres Aatrags hêrt, sollte man glauden, daß wir die obligatorische Leichenverdreanung einführen wollen. Aber wir wollen ja niemand zu ciner anderen als der ublihen Bestattungsart zwingen, wir wollen nur Toleranz für dicienigen, dic cine andere Art der Bestattung vorziehen. Der Aba. Schall wendet sh aus juristlsSen, Fonomisen ond fiutlichen Gründen gegen die fafultative Leichenverbietinung Wären ouch alle diese Gründe richtig, wie sie es nad meiner Meinung rit find, so würden sie dech gegen die fafuliative Feuerbeftattung nihis bedeute»; dena jeder Preote, der einen verstorbenen Ax arhôrigen durh Feuer besiatien will, kann es tun, die preukisdhen Gesehe und die preußische Verwaltung dindern iha nicht daran, nur ann die Feuerbeslattung nicht in Preußen slatifiaden, man muß mit ter Leide aus Dereusen auswandern und die Feverbesiattung in tinem nibtpreakiiden Buadesligate vornchmen. Was ifi das nan für cin Zasland ia Deutschland, taßh der gröfte Bundesiaak scine Angehörigen zwioegt, die Kotten Undeqoemlihleiten nad au die âllhetiichen Bedenkea zu übetnedmen, weil man ihm nichi geflalien will, die Feuerdeflattung îin Pera ben vorzunetmea " Das jaristisde Betenkea kôante das cinzize fein, üder das uh weaizitent reden liete; aber au die juristischen Bedenken werten datarh witer- legt, dan ja eder Preuße die Leichen seiner Angebörigen in

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cinem Nachbarsiaat verbrennen lafica darf, und im Falle cines

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Mordes würde dem Mörder gerade daran - liegen, die Leiche mögli schnell aus Preußen in einen Nachbarstaat zu schaffen und dort mit Feuer bestatten zu lafsen, um auf diese Weise mit um fo größerer Sicherheit alle Spuren seiner Tat speziell in Preußen zu verwischen. Also auh die juristishen Bedenken find ganz hinfällig. Der Abg. Schall hat nun auch ökonomische Bedenken gegen die Feuer- bestattung, aber der gegenwärtige Zustand erregt doch die größten öfono- mischen Bedenken, denn jeßt muß jeder, der eine Leiche verbrennen lassen will, die sehr erheblihen Koften eines Leichentran8ports aus Preußen nach dem Nachbarstaat auf sich nehmen. Das ist also gerade ein Grund dazu, den Widerstand gegen die Feuerbestattung in Preußen fallen zu lassen. Die ästhetishen- Bedenken des Abg. Schall greifen nur Platz für die Gegner der Feuerbestattung, haben aber keine Beweiskraft für ihre Anhänger. Diese nehmen aber in ästhetisher Beziehung einen anz anderen Standpunkt ein, und man kann in diesem Punkte niemand zu einer ‘bestimmten Ansicht zwingen. Der Abg. Schall hat sich auf die Würmer berufen, die, wie er sagte, niht so dumm sein werden, sih am Leichengift zu vergiften ; das i also das hygienishe Argument des Abg. Schall ! Die Würmer sind seine fklassishen Zeugen! Dann meinte er, es „handle sich hier um eine ganz ungesunde Be- wegung und um Gefühlsduselei; aber es steht doch fest, daß die Zahl der Feuerbestattungen in allen Staaten, in denen sie zulässig sind, von Jahr zu Jahr wächst. (Abg. Schall : Nein!) Ja, die Statistik bew-ist es do! (Abg. Schall : Das beweist die Statistik nicht!) Ich kann Ihnen bestätigen, daß noch im vorigen Jahr die Zahl der Feuerbestattungen und auch die Zahl der Anhänger der Feuerbestattung gewachsen ist. Gs fann ja vorkommen, daß in einem einzelnen Krematorium einmal in einem Jahre die Zahl zurückgeht; aber das liegt daran, daß die Zahl der Krematorien eben wächst. Jedenfalls is die Summe, in allen Krematorien zusammengenommen, gewachsen. Aber ob es 1 um 800 oder um mehr Bestattungen im Jahre handelt, st niht entsheidend gegenüber der Forderung der An- hänger der Feuerbestattung an die Verwaltung, daß man ihnen ge- stattet, die Feuerbestattung vornehmen zu lassen, gegen die man weder aus juristishen Gründen, noch aus ästhetishen, noch aus ökonomischen Gründen ankfämpfen kann. Hier handelt es sch um einen Akt der Toleranz. Wie man verlangt, daß jedem für die Ausübung seiner Kon- fession Spielraum gewährt wird, so sollte man auch die alte Praxis verlassen, die man der Feuerbestattung gegenüber beibehält. Man verließ die alte Praxis, in einem Lande oder Landstrich, wo die Anhänger einer Konfession in der großen Mehrheit \ind, der Minderheit zu verwehren, ihren Glauben in den für sie maßgebenden Formen zu bekennen; so ist man nah meiner Auf- fassung von Toleranz auch nicht berechtigt, die Anhänger der Feuer- b-stattung daran zu hindern. Ob ihre Zahl größer oder geringer ift, kommt nicht in Betracht. Es handelt sich hier um einen Akt der Jntoleranz, der nicht geduldet werden darf, und deshalb werden wir unseren Antrag in jedem Jahre von neuem fo lange einbringen, bis er angenommen ist. Jch kann Jhnen also nur empfeblen, unsern Antrag schon heute anzunehmen, dann sind Sie ihn für die Zukunft los.

(Schluß des Blattes.)

Statistik und Volkswirtschaft.

Die Matrikularbeiträge der deutschen Einzelstaaten für 1903.

* Die nah dem Reichshauskhbaltsetat für 1903 zur Deckung der Gesamtaus8gabe des ordentlichen Etats von den Einzelstaaten aufzu- bringenden Matrikularbeiträge werden in der nah den Beschlüssen des Reichstages in dritter Beratung berichtigten Anlage X1X zum Etat, wie folgt, berechnet :

Einschließlich der Anteile ; , fam Feblbetragl Kopfzahl | Matri- des D. f. im Ver- der ortsan-}| fular- Rechnungs- [gleich mit den ea Gd jahres 1901 y Bundesstaaten welenden manßtger detragen die m (C tat UT s 29% - I a Bevölke- Anteil an bar 1902 zu zahlenden Lz rung von den Matri- angeseßten 1900 Ausgaben fular- weniger beiträge für 1903 „bé U M Preußen 34 472 5091317 330 1711 346 825 865) 8671 54 E ean 6 176 057] 55 680 498 60961379 2183 49 A L d 4 202 216] 38 676 146 42 286 25M 040 007 Württemberg . 2 169 4804 19 819 915 21 707 580 571 84 a À 1 867 944] 17 194 964 18 802 460 578 _ Pre 1 119 893] 10 308 964 11 258 264 290 741 Meeklenburg-

Schwerin . . . 607 7708 5 594 712 6112 259 S2chsen-Weimar 362 87 3 » 658 90 83 24 Meeklenburg-

Streliy s 102 602 944 443 1 031 69 2 4 Oldenburg h 399 1808 3674 574 4 022 29 M 3177 Braunschweig 464 33 4274 4 671 179 | ¿ Sachien-

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Zux Arbeiterbewegung Eine Fark besuchte Versammlung der Nadler, Drahbtweber, iledtsivinner und Hilstaideiter vou Berlin nund Um- aeud faßte, ter „Ves. Zig. mielge, geliern abend folgender Beides: „Sumilicden Ärdeitgebern in Dienstag frub der neue Lobntarif mit der Maßgabe jo unteebreiten, das cte Arbeiter dis Mittweos adend Besheid erwciten. Fällt dieier ablehnend ank, ¿n am Donverslas die Arbeit nid wetter anzen. VDarbl-

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