1903 / 101 p. 30 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 30 Apr 1903 18:00:01 GMT) scan diff

Der Umstand, des die großen Einkommen nicht nur im de mit E ijchen Kohlen, sondern an Senftenberger iketts, niederschlesischen Kohlen usw. verdient, führt zu einer weiteren Cg. Es kommt bei der vorliegenden Er- örterung d E ih darauf an, ob die Kohlenpreise durch die Schuld der Konvention eine ungebührliche Steigerung er- fahren haben. Demgegenüber werden alle, welche die Ent- wickelung der Dinge verfolgt haben, einräumen en, daß gerade diejenigen Kohlenarten, deren Vertrieb nicht durch geschlossene Organisation erfolgt, ungleih größere Preis\prünge emacht haben als die westfälishen und oberschlesischen Goblen, ie fortgeseßt unter einer gewissen Kontrolle standen und bei denen Syndikat, Konvention und Großhandel dur zum Teil recht ungeschäftsmäßige Vorschriften zu verhindern suchten, daß die Kohlen dem leßten Konsumenten nicht allzusehr verteuert wurden. Hierauf möchte ih auch Herrn Havenstein gegenüber hin- weisen. Denn es scheint mir doch nicht unbedenklich, wenn seine Behauptung, daß den Konsumenten die Kohlen durch den Zwischenhandel um mehr als das Doppelte verteuert würden, unwidersprochen bliebe. Die Statistik beweist das Gegenteil (Zuruf). Einige s auf welche Sie exemplifizieren mögen, können an dieser Tatsache nichts ändern. ir habén ja Vertreter des Zwischenhandels unter uns und werden noch Gelegenheit haben, zu hören, wie weni Es auf Rosen ge- bettet ist. Mir aber kommt es in diéfèm Augenblicke darauf an, seum Den, daß alle die Kohlensorten, welhe ungebunden an den Markt gekommen, wie nieders e Steinkohlen, böhmische Braunkohlen, Sensftenberger Briketts, weitaus be- deutender im Preise gestiegen waren als die der Kontrolle durch die Verkaufsorganisationen unterliegenden Kohlen des rheinisch- westfälischen und oberschlesishen Reviers. Es kommt hier, wie niht oft genug betont werden kann, darauf an, festzustellen, wie die Verkäufe durch die Vereinigungen erfolgt sind ih denke im Augenblicke nur an die Oberschlesische Kabilttkonvtntion —, ob sie Reh vollzogen haben nach allgemeinen wirtschaftlichen Grundsäßen, ob also Nafra e und Angebot bei der Preis- bemessung gebührend berüdsid tigt worden sind. Jn diesem Zusammenhang möchte ih auf die Statistik der Stadt Berlin verweisen. Berlin ist ein Kohlenmarkt, wo man gewissermaßen eine Tafel aufgerichtet findet: „hier kann Schutt abgeladen werden.“ Es hat einen Konsum von mehr als 4 Millionen Tonnen, davon mehr als 3 Millionen Steinkohlen, der Rest sind Braunkohlen. Jn Berlin konkurrieren neben der ober- \hlesishen Kohle, welhe von jeher eine prädominierende Stellung eingenommen hat, niederschlesische, westfälische, eng- lishe und ( sische Steinkoble, böhmische Braunkohle, Senften- berger Briketts usw. Es gibt kaum eine Kohle, die hier nicht in Wettbewerb tritt. Wenn in Hamburg englische Kohlen ein- treffen, für welche nit kurzer Hand Absaß vorhanden, dann werden sie nach Berlin konsigniert und hier bestmöglichst ver- kauft. Nun müßte doch, wenn die oberschlesishe Kohle zu irgend welcher Zeit einen zu hohen Preisstand eingenommen hätte, sid die notwendige Folge ergeben haben, daß ihr Absaß unter er Konkurrenz der übrigen Kohlenforten zurückgedrängt worden wäre. (Sehr richtig!) Was ist aber geshehen? Der Verbrauch an oberschlesischen Kohlen ist in Berlin ein durchaus stabiler geblieben und selbst in der Zeit der Hochkonjunktur nicht zurück- gegangen. Jm Jahre 1902 aber, in welchem die Kartelle an- eblich eine so \{chlechte Preispolitik getrieben, ist der Ver- rauchsanteil oberschlesisher Kohlen in Berlin, welcher im Mittel etwa 57 Prozent betrug, sogar noch etwas gestiegen. Dabei bemerke ih, daß Berlin niht etwa zu jenen Absatßge- bieten gehört, nah welchen Oberschlesien irgend welhe Aus nahmepreise einräumt, sondern zu dem sog. JInnengebiete: es bezahlt also sowohl beim Fiskus, wie bei der Privatindustrie jederzeit die vollen festgeseßten Preise. Daraus scheint mir zur Evidenz hervorzugehen, daß die Verkaufspreise Oberschlesiens in der abjaßgünstigen Zeit und auch während der rüctläufigen Konjunktur angemessene gewesen sind, und mehr können Sie von der Konvention nicht verlangen.

Vorsißender: Der Herr Vorredner bemerkte, er habe geglaubt, daß nur die Oberschlesishe Kohlenkonvention heute zur Sprache kommen könne. Das ist ein Mißverständnis, zu welhem wir, glaube ih, keine Veranlassung gegeben haben. Jh habe schon im Februar gesagt, daß wir auch bezüglich der Verhandlungen über das Rheinish-Westfälische Kohlen syndikat erst im Anfange stehen. Jn dem Einladungsschreiben zur heutigen Verhandlung ist ausdrücklich davon die Rede ge wesen, daß weitere Besprehungen mit den Vertretern des Nheinisch-Westfälishen Syndikats usw. stattfinden sollten. Es ist das aus folgenden Gründen geschehen: im Februar haben wir gesprohen von dem Einfluß des Nheinish-Westfälischen Kohlensyndikats auf das zunächst gelegene, nicht bestrittene Ab jazgebiet, und zwar speziell auf die Metallindustrie, den Hau rand und den Kodlenhandel dieses Gebiets. Das war ein beshränktes Thema, beschränkt aus äußern Gründen Heute handelt es fich um den Einfluß des Rheinish-Westfälischen Syndikats auch auf die entfernter gelegenen Gebiete und auf andere JIndustiezweige. Der Herr Vorredner ist also von einer falschen Voraus}eyung ausgegangen.

Landesölonomierat Winkelmann - Köbbing (zur Ge

rdnur Die interessanten Ausführungen des Herrn Arnhold geden mir zu einer Bemerkung Veranlassung. Wir find nah den Dispositionen des Herrn Vorsitzenden augenblick u dei den Beziehungen der Konvention zur Landwirtschaft. Jch möchte doch anheim geben, ob dies nicht unächst u Ende geführt werden soll. Mancher meiner Kollegen ist geuvungen, deute nahmitiag abzureisen, und möchten wir das do gerne zuer ericdigen Vorfißender: Ja, das läßt sich nicht vermeiden. Es liegen auch font noch Wünsche vor für eine allgemeinere Be sprechung. Es siad nocch viele Herren zum Worte gemeldet; nur wein ih nicht, welhe von diesen Herren speziell über die andwirtihallihen Beziehungen iprechen wollen.

Landesolonomierat Winkelmann-Köbbing: Jch hatte nur cine Anregung geben wollen

Borsizender: Jh bia verpilichtet, nah der Reihenfolge der Wortmeldungen zu gehen; und ih könnte nur, wenn die betreffenden Herren selbt erklären, fie wollten gegen jemanden zurücstehen, vorher cinem andern das Wort achen. Aber au andere Herren legen Wert darauf, sehr bald umm Worte zu Tommen. Also ist es wohl das Beste, nach der Reihenfolge zu verfahren: nur wäre es erwünscht, dak die Herren Keduer sich furz ffen

Kommerzienrat Goecke-Montwy: Jh werde mich sehr furz faßen. Jch habe geftern mit Fug und Recht das lonale Vertehren der Großhändler bezw. der Grubenoerwaltungen cus Schlefien uns gegenüber betont. Jch muß dem entgegen aber die Schârfe der Worte meines alten, verehrten Freundes,

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Herrn Direktor Unell vom Westfälischen Kohlensyndidedauern, daß er sich so ganz abweisend gegen direkte Æerungen der großen landwirtschaftlichen Verbände ausgefVen at.

ch glaube wirklich, wer die Landwirtschaft untLren fen

ände so kennt, wie ih seit 20 Jahren, würde mas Bedenken {winden lassen. Daß sie damals im AugenbliPr rößten Kohlennot die Wünsche der Verbände nicht e dg ia 43 ogen, zunächst ihre Verträge zu halten und nichf neue Kund- schaft abzugeben, wer wollte Jhnen das als hale Männer verdenken? Aber jeßt, wo sie freier darstehen ag sie O

roßen SE Ea aftei und Verbänden ge ber enden, Verbänden gegenüber, die von ihren eignen H/rleuten immer aufs Neue getrieben werden, bei Jhnen wjk vorstellig zu werden, jeßt müssen Sie in erster Linie dafü e diese auf Wunsch direkt zu beliefern und sie bezüglicdes preises mit den* ia: egt N brikanten und Händlern en, Sie können das Geschäft auch ruhig risfkierey Jch arbeite seit 20 Jahren mit 70, 80, 90 Genossenschaf und mehr und habe bis heute ein angenehmes Geschäft gehz 1 einen einzigen roten il do ver!oren und nie eine unfnd.ihe Korre)pon-

denz mit denselben gehabt. Allerdings, # ® in ten ald ineinschallt, so schallt es au heraus. 9 have den An atten die ihnen zustehenden Vorzug/eis! gegeben. (E Händler haben dagegen zuerst remon|rt haben sich aber darein gefunden, und ih bin gut day gfahren. Wer den Osten kennt, wie ich, der weiß, wie (er der Landwirt sein Brot verdienen und wie sehr er auf jen ennig achten muß. (Hört! Hört!) Wenn Sie glauben, ß diese großen Güter von 3 bis 4000 Morgen Sinekuren #, e man das so gern im Westen unseres Vaterlandes gl@t, s0 muß Wan O Westen nah dem Osten gehen, sich M der Landwirte ansehen, auch die shlechten Wege v4 Atober bis April, wo Viere lang gefahren werden muß, uy d} Wagen doch oft noch stecken bleiben. Mit diesen Verhgnisn müssen die Herren (Seubenbesizar renen, wie sie au0datit renen E daß ihnen in den Wintermonaten ah mal die angeforderten Waggons nicht rechtzeitig angelie t erden. Also das kommt vor und wird auch ewig so ble . Aufträge schicken hnen die Händler au nicht alle Tagz, nügstens war es bei mir so in meinen Stellungen in Bagieweutschland und Rußland. Jch möchte von Herzen wünsch,n, ß die verehrten Syndikats- herren in Essen sid) die Sage / direkten Belieferung der großen Genossens jasten doch nosinmal überlegen und einen freundlicheren Accord mit den Fen der Landwirtschaft an- ahnen, wenn auch nicht heute {h morgen, denn where is a will, there is a way! h ¿ i Wenn Sie mit den HerræLandwirten einmal gearbeitet haben werden und mit denfelbitingearbeitet sind, werden Sie dieselben zu den freundlichstennd besten Abnehmern zählen und froh sein, dieselben gewo! zu haben. (Bravo!) ; Bergrat Gra ßmann-(: Einer der Herren hatte die Frage aufgeworfen, ob da&yndikat in seinen Bedingungen Gewinn nehmen. Wir haf schon in der Februarsißung aus- geführt: daß die Bedingun/tnes angemessenen Gewinnes dem Händler nur nah oben Sânken seyen soll. _ , Generaldirektor, Ber Fabian- Halle a. S.: Jh möchte vorhin in tendenziöóser A twas gesagt oder nicht gesagt. Es waren zwei Punkt, Jch habe ausdrücklich betont, pap Privatpersonen 3 F m/ bezahlen als der Ee und daß Konsumvereine und ähe Vereine ebenso behandelt wurden vie Privatvyersone c Wern Here Hell sagt, daß die Konsumvereine in der ersten Zeit des Bens unserer Preisvereinigungen ebenso wie die Händler bepdelt seien, so ist das möglich; da ich da mals noch nicht inSraunfohlenbergbau tätig war, und da ich bin, weiß ih es nicht bestimmt, nehme

heute nicht vorber L l Man ist dann anderer Ansicht ge-

es aber als richt an. orden.

V dedökoncerat Winkelmann - Köbbing: Jch habe gestern schon awführt ih kann nur von der Genossen \chaft sprechen, / ih vertrete wir haben dem Syndikat erklärt, daß walle geforderten Bedingungen erfüllen wollen. Jch glaube, y dieten die Garantie, daß, wenn in einem Monat die besten Mengen nicht abgenommen werden, wir für den Shck@ gerade jo haften müßen wie die Händler. Wenn von uren einzelnen Mitgliedern niht abgenommen wird, so sicht Zentralgenossenschaft dafür ein, also das ist unsere Sache\d nicht Sache des Syndikats.

Nach de Gange der Verhandlungen möchte ih hier nur ganz kurz siellen, daß nach den Erklärungen der Vertreter des RheinisWestfälishen Kohlensyndikats dieses es nah wie vor ablehnfa den landwirtschaftlihen Genossenschaften direkte

e

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| Lieferungsgräge abzuschließen, troydem diese sih bereit er

industricl@ck@erke und städtishe Verwaltungen ohne Zwischen handel lig! beliefert werden (siehe Anlage 12).

(Gréefadirektor Heller-Neuwied: Die Fälle, welche Herr Gener®ditelæ Williger und Herr Geheimer Kommerzienrat Arnhs anjelihrt haben, daß genossenschaftliche Zentralstellen mit ifer Wthme im Rückstand geblieben sind, werden ja wohl ichtig fin. Ih möchte aber noch einmal ausdrücklià bestätzen: diGaiffeienshen Genossenschaften trifft dieser Vor wurf niht. Wenn ein Vertreter der fiskalisGhen Gruben verwétung Prze hier anwesend wäre, so würde der mir das bestätgen keen, edenso wie, glaude ih, Herr Arnhold. mit dem vir ja 2ch, wenn auch nicht in dem Maße wie mit Zabre abdgestoîten haben mit Zabrze find es 21/, Millionen, mit Zer Firn Caciar Woll r mir be

Härten, Perfe ‘und Bedingungen zu erfüllen, daß dagegen

Bollheim nd es wenige stätigen wird daß wir unseren Verpflichtungen nachgekommen find, daß wisogar in den Sommermonaten mehr abgenommen n, als wg war. Wenn wir mal wrücktgeblieben sind. fo

das dus vorhergegangene Mehrdezüge gusgealichen. Kommerzies! Arnhold: Ja, das bestätige ih!) Was Herr Arnhold ageführt hat, bestätigt, daß unsere Geschäfts bezichungenu dem Großhandel, wenn es an dheiderscitigem guten Willenicht fehlt, angenehme und zufriedenstellende find. worüber wiüins freuen. Wir haden nur den Wuns, dak das nit f im Osten, sondern auh im Westen der Fall sein môgae. Zefangenehm haben mich die Ausführungen der Herren Wiliger y Goecke berührt, welche ihren Kollegen im west: lichen Bex den guten Nat gegeben haden, sich in derselben Weise mins zu verständigen, wie das im Osten geschehen ilt. Wirfürden es mit großer Freude begrüßen, wenn dieser Nat von thoerständiger Seite von den Berufsgenoßen dieser Herren ltrzigt würde. An uns soll es nit sehlen; aber ändereris fônnen Sie nicht erwarten, daß wir fortgesetzt gt- wilermFa bei Ihnen bettela. Wir müßen \{lieklich einen

Sirich darunter machen und sagen: wir Jahen alles getan, was billiger Weise von uns verlangt werden kann, darüber hinaus können wir niht, nun Schluß! und wir müssen erwarten, daß seitens der Königlichen Staatsregierung oder nah dem Er- ebnis der Kartellkonferenz seitens der U RORLINY KEIUBIEN Sqritte geschehen, welche geeignet sind, die ständige Schädigung eines einzelnen Berufsstandes aus der Welt zu schaffen. Aber besser ware“ es, sih in Frieden zu verständigen. Jh kann Q nur den guten Rat erteilen, geben Sie diesen zum leßten Ende doch utoedlofen Widerstand gegen die Entwicklung, die do einmal unser landwirtschaftliches Genössenschaftswesen ge- nommen hat, auf; Sie kämpfen da doch nur gegen Wind- mühlenflügel. Diese Bewegung is} bereits eine so große für alle Arten von E mögen sie nun den Namen unseres Altmeisters im ländlichen Genossenschaftswesen: Raiff- eisen tragen, oder mögen sie fih anders nennen, wir kämpfen da Schulter an Schulter N Bewegung ist bereits so groß geworden, daß Sie sie nicht aufhalten werden. Wir werden, wenn nicht mit Jhnen, dann schließlich ohne Sie oder gegen Sie unser Endziel auf diesem Gebiete ganz gewiß erreichen.

Koblengrefbäkdfer Heidmann- Hamburg: Jch wollte nur kurz eine Ung bezüglich des Wertes der englischen Kohle hier richtig stellen, die Herr A vorhin vorbrachte. Die Statistik ftellt die Loder fest A der Basis des Durch- Es der monatlichen Marktpreise. Jch sagte {hon gestern, in England ebenso wie bei uns für mindestens 80%/6 des Konsums Bu Marktpreise nicht bezahlt werden. Also die von Herrn Arnhold angeführten Zahlen der Statistik führen zu ab- olut falschen Schlüssen. Es ist eben die einzige Möglichkeit, olche De borzustellen, wenn man den Durchschnitt der jeweiligen Marktpreise nimmt.

Jh wollte noh sagen, daß ih vorhin derjenige war, der etwas laut das Wort „Unsinn“ dachte. Jch habe selbstver- Ss nicht gemeint, daß hier jemand R E in der Versammlung; ih meinte nur Baue solche Verhältnisse, wenn [e existieren, Unsinn sind. Jch meine, daß es nur kleine En- laven in Deutschland sind, wo ein solches Eldorado besteht, daß die Gesamtheit des Verdienstes der Händler einen Nugen von 100%/6 beträgt. Die sind shwer zu erzielen, wenn sie überhaupt erzielt worden sind, wie ja festgestellt ist. h

Bergrat Gothein- Breslau, M. d. R.: Jch möchte auf die Ausführungen des O Kommerzienrats Arnhold erwidern, daß seine Liste der größeren Breslauer Kohlenhändler nicht voll- BANg ist, Jch möchte aber in der Steuerfrage nit noch mehr tamen vorbringen, weil das nicht hergehört, und die Sache zu durchsichtig maGen würde. Es i} ar Herrn Arnhold ein Jrrtum passiert, insofern er immer von Gewerbesteuer sprach.

err Dr. Rive hat ausdrücklich hervorgehoben, daß diese Zahlen ih beziehen auf Einkommen aus Handel und Gewerbe auf Grund der Selbjstdeklaration, was etwas durchaus Anderes ist als die Gewerbesteuer, zu der man eingeshäßt wird. T

Herr Gamp hat gestern noch ein anderes Mißverständnis hineingebracht, indem er immer das „Einkommen aus gewinn- Ledunenhee Beschäftigung“ an Stelle des Einkommens „aus Pee und Gewerbe“ gesezt hat. Auch darüber, welche Ein- ommen als Kapitalvermögen zu verrechnen sind, welche als Einkommen aus Handel und Gewerbe bzw. aus Bergbau an- zusehen sind, hat er gestern irrtümliche Anschauungen vor- gebracht. Jch habe bereits gesagt, daß es nicht möglich ist, aus diesen Deklarationen zu konstatieren, inwieweit diese Ein- kommen aus dem Kohlenhandel oder aus Kohlenbergbau als lolhem oder aus andern Teilen des Handels oder Gewerbes resultieren. G s

Was die Frage der Breslauer Kokspreise anlangt, so sind diese ja außerordentlich gestiegen. Jch gehöre selbst mit zu den unglüdcklihen Konsumenten, die darunter leiden ; aber daß der Magistrat von Breslau diese Kokspreise willkürlich fest- seyen kann, ist irrtümlih. Der Konsum an Gasfkoks ist in den großen Städten außerordentlich gestiegen mit der Vermehrung der Zentralheizungen für Niederdruckdampfheizung und Warm- wasserheizung, welche alle Koks gebrauchen. Bei dieser ständig sich steigernden Nachfrage muß natürlich der Preis des Gaskoks auch steigen. Der noch teurere Hochofenkoks kommt dafür ja nicht in Betracht. Ju Breslau haben wir während der leyten Jahre einen ständigen Mangel und eine Not in Bezug uf Gasfkoks gehabt. : i

Herr Arnhold hat sodann darin Recht, daß die nieder- schlesische Kohle in der Zeit der Hochkonjunktur wesentlich stärker gestiegen ist im Preise als die oberschlesishe. Ebenso sind die Braunkohlenbriketts stärker gestiegen, wie die oberschlesische Kohle. Jch gebe bis zum Jahre 1900 ohne weiteres das maßwvolle Verhalten der Oberschlesischen Kohlenkonvention zu, in vollstem Maße, und habe das von jeher getan. Damals ist man aber zu weit gegangen mit der Preisjteigerung. Dagegen befindet nich Herr Arnhold er hat die Statistik des Kohlenverbrauchs der Stadt Berlin wohl nicht erst nachsehen kônnen in einem Zrrtum bezüglich des Verbrauchs von Berlin. Jch habe das joeben verglichen. Gerade das Gegenteil von dem, was Herr Arnhold annimmt, ift wenigstens bis 1901 der Fall, indem der Anteil der Oberschlesischen Kohle am Berliner Konsum im Zahre 1890 noch 72,589/, betrug. Dann ist er successive zurück- gegangen. Jch will aber zum Vergleich erst die Ziffer von 1897 mit 57,29%, stellen. Wir haben fodann 1898 eine Steigerung auf 60,19%, damals war eine Preissteigerung der ober- schlesischen Kohle noch nicht eingetreten“ aber diese Ver- mehrung des Konsums von oberschlesischen Steinkohlen wird auch mit zurückzuführen sein auf die Einführung des Rohstoff- tarifs. Dagegen ging 189 der oberschlesische Anteil in Berlin zurièck auf 58920, 1900 auf 57419%/, 1901 sogar auf 56,41 °/,. (Zuruf: 1902 war er wieder höher!) Vom Jahre 1902 habe i die Zahlen noch niht. Aber daraus gcht doch das Eine zweifellos hervor, daß in den Jahren der größten Preissteigerung, also 1900 und 1901, ein ret erheblicher Rückgang des ober- schlesischen Anteils am Berliner Kohlenmarkte eingetreten ift. Es ift also fein Zeichen dafür, daß die oberschlesische Kohle

mals billiger gewesen wäre als die auf dem Berliner Markte

konfurrierenden Brennstoffe. Die Schlußfolgerunga, die Herr Arnhold zog, ist meines Erachtens daher nicht berechtigt.

Wenn im übrigen eine Genossenschaft bereit erklärt,

dieselben Bedingungen einzugehen wie der Großhandel, auch die Konwventionalstrafen zu tragen, welche der Großhandel zu tragen warum man

hat bei T imer seiner Verbindlichkeiten, i derartige Genossenschaften schlechter be lt als die Kohlen- händler oder industriellen Konsumenten, ist mir nicht verständlich. Allerdings die Zahlen, welche die Herren Williger und Arnhold irie puenite de ortes KNURE va A | gegenuber eingegangenen vorgebra f "bie Koblengruben auf dies

haben. beweisen doch, Genosenschaften nicht rün föônnen. Das läßt sich in Ober-

lesien verhälinismäßig bequem machen, weil hier der Groß- handel der Puffer ist, welcher die überschü i Mengen auf- nehmen fann. Ih weiß nicht, ob die Genossenschaften im Westen, die vom Syndikat aut bezüglih der Strafen für die nicht rehtzeitige Abnahme ebenso behandelt werden müßten wie die Händler, einen großen Vorteil davon hätten, zumal wir gehört haben, daß die leßten Jahre für den Großhandel dort gar nicht erfreulich gewesen sind, daß die Großhändler vielfach latsächlih unter ihren Abschlüssen haben verkaufen müssen.

Stadtrat Dr. Rive-Breslau: Die Ziffern, welhe ih genen gestern über die Preise der städtischen Verwaltung zu

reslau in den Jahren 1897 bis 1901 gegeben habe, beruhen auf einer Feststellung des Statistishen Amts der Stadt Breslau. Es sind also amtliche tltelnigen, und sie werden als solhe wie überall so au hier den öffentlichen Glauben pn und nicht dur die Privaterkundigungen des Herrn ommerzienrats Arnhold mit Erfolg angegriffen werden können.

Ueber die Kokspreise der Stadt Breslau in den genannten Wen bin ih nicht ee da ih, wie gesagt, nicht Dezernent der städtischen Gaswerke bin. Das eine aber weiß ih, daß gerade in s fritishen Zeit der Magistrat von Breslau beschlossen hat, die Hochkonjunktur der ohlenpreise nicht Den in den Kokspreisen, Jch nehme an, daß die städtische Gasverwaltung diesen Beschluß des Magistrats auch ausgeführt hat.

Landesökonomierat Dr. Havenstein-Bonn: Es ist mir vor- weten, ih hätte zu viel behauptet, wenn ih sagte: Wenn ie Kohlen beim kleinen Manne zum Verkaufe gelangen, dann Pr sie nicht selten noch einmal f teuer, als Lin Syndikat.

as dieses vorkommt, habe ih hier {warz auf GA. Jch fann die Zahlen nicht kontrollieren, aber ih werde mir Mühe geben, es zu tun, Nach dem Wochenbericht der Großeinkaufs- esellschaft deutscher Konsumvereine betrugen z. B. in Frank- rt a. M. die Preise im Kleinhandel 24,50 /, im Großl andel 12,75 4 Jn Elberfeld im Kleinhandel 23 M, Großhandel 11,50 M, Das sind 100 0%, (Zucuf.) ch sage ja ausdrücklich, das wird nicht überall so sein; aber daß durh den weit ver- zweigten Zwischenhandel ie Preise ganz erheblih verteuert werden, wird wohl niemand bestreiten wollen. Wenn das bis zu 50% geht, m ist es schon erheblih, und bis zu 50% geht es bei den meisten hier Sigesthrien Städten. Nun, so ist es in den Städten, werden Sie sagen, das hat mit der Landwirt- haft nichts zu tun. Aber die kleinen Bauern auf dem Lande, wenn sie ihre Kohlen zentnerweise kaufen müssen, werden wohl ebenso viel oder noch mehr bezahlen müssen, als die kleinen Leute in den Städten beim Händler.

Generalsekretär Dr. Volß- Kattowiß: Nur drei Worte

egenüber Herrn Bergrat Gothein in Sachen der Berliner ohlenverbrauchsstatistik. Herr Geheimrat Arnhold hat voll- sändig reht, wenn er in dieser Statistik einen schlagenden Veweis für die richtige und zweckmäßige Preispolitik der ober- ean Kohlenkonvention erblickt. Wenn Herr Gothein dem- gegenüber darauf aufmerksam gemacht hat, daß in den Jahren 1899 bis 1901 der prozentuale Anteil Oberschlesiens an dem esamten Steinkohlen onsum der Stadt Berlin abgenommen be und daß hieraus das Gegenteil der Arnholdschen Be- hauptung folge, so ist dieser Schluß aus zwei Gründen nicht tichhaltig. Erstens hat Herr Arnhold speziell vom letzten Jahre 1902 nachgewiesen, daß in ihm der preiuinale Anteil Oberschlesiens am Gesamtsteinkohlenkonsum der Stadt Berlin on 56,41 auf 57,62 % gestiegen ist, und daß daher im tkergleih zu den übrigen Revieren, mit welchen Oberschlesien potorish in Berlin konkurriert, die oberschlesischen Preise, für welhe nah Berlin keinerlei besondere Ermäßigungen gewährt werden, niht nur normal, sondern niedrig gewesen sein müssen. Auf dieses Jahr 1902 kam es aber für die Arnholdche rgumentation allein an, da für die Jahre vorher Herr Gothein elbst die Preispolitik der Oberschlesischen Kohlenkonvention als fiótig anerkannt hatte.

Zweitens aber sind auch in 1899 bis 1901 die pro- ntualen Rückgän ge Oberschlesiens lediglih prozentuale ewesen, während faktisch und absolut die Bezüge Berlins an berschlesishen Kohlen in den genannten Jahren um zusammen nd 80 000 Tonnen zugenommen haben. Dabei würden uh die prozentualen Rückgänge nicht zu verzeichnen gewesen n, wenn nicht erstens in 1898 ganz plôßlih und aus ver- hiedenen, hier nicht zu erörternden Gründen eine Zunahme

nahezu drei volle Prozent im prozentualen Anteil Ober- Slefiens am Berliner Gesamtkonsum stattgehabt hätte, so daß genüber den Jahren vorher, 1896 und 1897, in 1899 und O ein prozentualer Rückgang in der Tat nicht vorhanden k und wenn nicht zweitens in den Jahren 1901 und 1900 Oderschiffahrtsverhältnisse so abnorm ungünstige gewesen ren, daß auf dem gegenüber der englischen Kohle allein in tracht kommenden Wasserwege die Konkurrenz Ober- zlefiens vielfah geradezu unterbunden gewesen ist. Speziell

Jahre 1901 hatte daher auch der Konsum Berlins an aglishen Kohlen die bis jeyt allerhöchste Zahl von 431000 knnen jährlih, d. i. um über 70000 Tonnen mehr als

1900 und um über 100000 Tonnen mehr als in 1902, reicht.

Aus alledem folgt, daß, wenn man sich nicht, wie das r Gothein gethan hat, auf die prozentualen Anteile nur

iger Jahre beschränkt, sondern alle Zahlen und Absay- rhalinisse der letzten 6 bis 7 Jahre berücckfichtigt, in der Tat, 2 Herr Arnhold ausgeführt hat, speziell die Kohlenverbrauchs- tik Berlins die Richtigkeit und Zweckmäßigkeit der Preis- tit der Oberschlesischen Kohlenkonvention aufs allerbeste AWriert

Im übrigen werde ih mir erlauben, die einschlägigen Sen aus der Kohlenverbrauchsftatistik Berlins der R ire dem Protokoll beizufügen. (Jst als Anlage 16 dem tatofoll beigegeben.) : Bergrat Gothein- Breslau, M. d. R. (zur Geschäfts mung): Jh möchte doch dagegen Verwahrung einlegen, Herr Dr. Voly im Protokoll eine Verschönerung seiner gungen vornimmt; dagegen möchte ih den Antrag stellen, Ziffern des Berliner Konsums an oberschlesischen Kohlen 1890 bis 1902 in das Protokoll aufzumehmen. Vorsitzender: Das wird geschehen.

Kohlengroßhändler Heidmann- Hamburg: Die Hamburger hältnisse liegen den Frankfurter Verhältnissen sehr ähnlich. 2 Wert für gesiehte Nußkohle ist heute en gros 1,965 „K iter, der Wert srei Haus 2,70 & Diese Differenz

so gering, dah dabei der ‘Händler nichts verdienen normale Differenz zwischen dem Engroswert und

frei Haus ist 50%, wovon 40 % dare Auslagen

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sind für Schuppengeld, Lagermiete, Pferde, Wagen, Arbeits- lohn usw., der Nußen is} nur 10 9%. / : .

Ferner will ih die Herren darüber beruhigen, daß die Landwirtschaft teurer bezahlt als die Städte. Jch habe in Dithmarschen einschreiten müssen, weil die Händler jih gegen- seitig ruinierten. Da ich in meinen Büchern fand, daß die Schulden dieser Leute immer mehr anschwollen, habe ich E

esagt: ihr bekommt Kohlen nur noh, wenn ihr mindestens a und den Preis nehmt. Wenigstens steht fest, daß an allen Orten der Unter- und der Oberelbe in erreihbarer Nähe von Hamburg, also etwa im Umkreis von 100 km, der Landwirt rig Kohlen billiger bezieht als der Städter. Das liegt an en billigeren Transport- und Lagerkosten dort. Die Kosten des Betriebes in der Großstadt sind erheblich höher.

Kommerzienrat Go ecke-Montwy: sagte Jhnen schon vorhin, daß es den Landwirten infolge der O Wege im Winter manchmal unmöglich sei, das abzunehmen, was fie abnehmen- müßten und N au gern abnähmen. Das passiert aber doch nur im Winter, und gerade das muß ein Ge A der Beruhigung in den Händlerkreisen wachrufen, denn im Winter können fie ja ihre Kohlen fir Hausbrand qu höheren reen mit Lèichtigkeit los werden ( On: das ist doch heute ein Winter!). Doch, die Monate Oktober, | tovember, Dezember, Januar, Februar und März nenne ich die Wintermonate und wenn der liebe Herrgott uns nun heute am 27. März den iten Sonnenschein gibt, so sollten Sie es dankbar aner- ennen.

Bergrat Graßmann-Essen: Die Zahlen des Herrn Havenstein find an sih nicht anzuzweifeln; aber es ist dabei vergessen, daß im Kleinhandel die 24 M. den Lokopreis dar- stellen, während der Großhandelpreis ab Zeche notiert ist. Schlagen Sie nun zu leßterem die Fracht bis Frankfurt, dann kommen Sie mit der Eisenbahnfracht auf 19,50 /. Es besteht also nicht eine Spannung von 50% gegen den Großhandel- preis, sondern nur von 25 9%,

Landesökonomierat Dr. Havenstein-Bonn: Bei Frankfurt mag das zutreffen, aber z. B, niht bei Elberfeld, welches mitten in dem Kohlengebiet liegt. Es handelt sich hier um Großhandelpreise, niht um Syndikatspreise. Wenn Sie die S v: vam di rehnen, dann wird die Fracht ungefähr auf- gehoben. / i a E

errn Heidmann möchte ih erwidern, daß die Verhältnisse in Schleswig-Holstein natürlich aa anders liegen als in der Rheinprovinz, und daß man dies eiden Provinzen in Bezug auf den Betrieb der Landwirtschaft niht mit einander ver- gleichen kann. :

Bergrat Graß mann- Essen: Jh muß noch auf die Aus- führungen des Herrn Kommerzienrats Goete zurückkommen. Er unterscheidet zwischen Großhandelpreis und Syndikatspreis, diese Differenzen find minimal. Wir haben von dem Herrn Vertreter von Elmshorn sogar gehört, daß der Großhandel zur

Zeit mit einem faum Gewinn bringenden Aufschlag am

ganzen Waggon mit 25 Z die Kohlen vertreibt. Die Differenz zwischen gro an detgrels und Syndikatspreis fällt somit nicht in die Wagschale bei Bemessung des prozentualen Gewinnes im Kleinhandel.

Fabrikbesiger Duncker-Pinneberg: Was Herr Bergrat Graßmann ausführte, hat Bezug auf die Maßnahmen und Frfidanbietungen der Syndikatskohlenhändler gegenüber den

ohleneinkaufsgenossenschaften. Jm freien Verkehr, da, wo die Syndikatskohlenhändler nicht an Mitglieder verkaufen, machen sie ganz andere Abschlüsse. Wir haben Verkäufe an Nichtmit- glieder festgestellt, wo auf den Doppelwaggon 17,40 A aufge- lagen ist, und Verkäufe, wo 1250 A aufgeschlagen sind. Die Aufschläge, die ih genannt habe: 25 À, 1 f, 150 M und 2 A, die sind nur da angeboten, wo der Kohlenhändler dem Kohleneinkaufsverein gegenübertritt. Es ist das nur ein

Manöver, die Mitglieder dem Kohleneinkaufsverein abspenstig |

zu machen und die Kohleneinkaufsvereinigung zu sprengen. Nur deshalb werden diese Angebote unterbreitet; denn tatsächlich liegt keine Ursache vor, daß die Händler sih mit solchem minimalen Aufschlag, der nicht die eigenen Unkosten deckt, zu- frieden geben.

Direktor Berendes-Kulmsee: Wir sind in unserm engen

Bezirke gewissermaßen auch als Einkaufsgenossenschaft für die Landwirtschaft aufgetreten. Es hat sich das herausgebildet in den Jahren der Hochflut, wo einem Teile der Landwirte der Bezug der Kohlen {wer wurde. Wir haben infolgedessen die Sache seitens der Zuckerfabrik Kulmsee in die Hand genommen und find mit der Firma Cäsar Wollheim in Verbindung ge treten. Ei Abschluß ist uns konzediert worden zu denselben Bedingungen für die Herren Landwirte wie für die Fabrik. Es handelt sich pro Jahr um 1 bis 200 000 Ztr. Wir halten einfa bei den Herren Umfrage, wann und wieviel Kohlen sie beziehen wollen. Daraufhin sind die Kohlen kontrahiert, für ein ganzes Jahr vorausbestimmt, die Mengen sind geliefert, die Termine eingehalten und die Kohlen sind siets anstandslos abgenommen worden; es waren keine Schwierigkeiten. Jch ver stehe die Zahlen nit, die angegeben worden, wonach Verträge emacht, die aber einseitig nicht erfüllt sind. Seitens unserer Jandwirte ist das nie vorgekommen. Wenn Verträge gemacht werden, so werden sie doch nicht zum Spaß gemacht. (Sehr richtig!) Wenn man da streikt und seine Verpflichtungen nicht erfüllt, so enthalten ordnungsmäßig abgeschlossene Verträge Handhaben, um Remedur eintreten zu lassen. Wenn von potenten Einkaufsgenossenschaften Verträge abgeschlossen werden und die Bedingungen, welche von der Gegenpartei gefordert werden, zugestanden werden, dann sehe ih wirklich keinen Grund, weshalb da nicht eine Verständigung bei beiderseitigem guten Willen zu erreichen sein soll! Das müßte man au deim Rheinisch-Westfälischen Syndikat erwarten. Wäre ih der Ver- treter landwirtscaftli Interessen des Westens, würde ih auch mit allen zu Gebote stehenden Mitteln dafür eintreten.

Vorsitzender: Jch glaube jetzt, wo sich tatsächlich niemand mehr zum e emeldet hat und wir Punkt T N, eine geshä dnungmäßige Bemerkung machen zu müssen.

Es sind zu den Punkten 10 und 11 noch zu besprechen die Einwirkun der Kartelle auf die Maschinenindustrie, Metall- industrie, Tertil , chemishe Jndustrie, Zement- und Kalkindustrie M auf städtische Verwal Gas- und Wa . Außerdem besteht bei Herrn wie i glaube, R Wunsch, D raumen u aa DEDNa E

zu sprechen. e lersamm anheim. fle diefe allgemem Vecaietengen ax Saale S

Debatte üder die Nummern 10 und 11 anhören oder vorweg nehmen will. Jh würde der Meinung sein, es sei am deen sie am Schlusse anzubringen. (Zustimmung.)

| noch weiter erhöht.

Wir kommen dann zu den Einwirkungen auf die Eisen-, Maschinen- und sonstige Metallindustrie. mmerzienrat Claus-Berlin: Als Vertreter der Kohlen verbrauchenden Jndustrie der Halberstädter Handelskammer sowie als größerer Käufer und Kohlenverbrauher möchte ih Klage gegen die Verkaufspolitik des Kohlenkartells und gegen die Vier lialabebinatntgen desselben führen. Jch will dabei vor- ausschicken, daß ih E bei meiner Klageerhebung rüchaltlos äußern werde, da im Gegensaye zu der hier ausg prochenen Meinung, daß vielleicht nicht ganz offen mit den Klagen her- ausgerüdckt würde, weil Vertreter des Kohlenkartells zugegen und den Beteiligten Nachteile aus ihren Mitteilungen erwachsen könnten, ih eine solche Befürchtung nicht teile, vielmehr die Auffassung hege, daß es dem Kohlensyndikat sehr erwünscht ein muß, etwaige Mängel kennen zu lernen. Jch nehme an, ie Leiter des Syndikats werden einsihtig genug sein, sich zu agen, daß es auch im Kohlensyndikat nicht Sachverständige ür alles gibt, und daß die Allgemeinheit vielleicht einige Be- obahtungen gemacht hat, die sich das Kohlensyndikat zu nußze machen fann.

9 führe Klage gegen die Verkaufspolitik des Kohlen- fartells dahin, daß die Kohlenpreise der gesamten Wirts afts- lage niht genügend angepoßt worden find bezw. derselben Rechnung nicht getragen haben. Es kann doch unmöglich richti s: die Preise der Hochkonjunktur zu stabilitieren, e bedires

ie Gesundung des Marktes zurückgehalten wird. Wenn uns gesagt wird: die Preisfestsegung ist eben der schwierige Punkt; wir E in unseren Verhandlungen, welche Art eines demo ratisen Parlaments stattfinden, lange darüber beraten, und wir sind nach diesen langen Beratungen dahin gékommen, die Fo so festzusegen, wie geschehen, so kann es doch un- möglich richtig sein, daß nach einem zweijährigen Rückgang der Konjunktur aller Fertigfabrikate an den hohen Kohlenpreisen festgehalten wird. Daß diese Preispolitik ganz besonders der Exportindustrie, an welcher in unserem Bezirk große Industrie- gebiete beteiligt sind, Nachteile gebracht hat, bedarf keines Be- weises, denn der auf dem ausländishen Markte bestehende Wettbewerb konnte mit billigeren Rohstoffpreisen rechnen als die inländische Fabrikation. JInfolgedefsen mußte diese Einbuße an ihrem Absag erleiden. És ijt ja bekannt, daß der Rü&- [lag der Konjunktur zuerst bei der Fertigindustrie anfänat, adurh, daß die Fertigfabrikate infolge Erhöhung der Nohstoff-

eise sowie durch die Steigerung des Arbeitslohnes einen olchen S erreichen, daß fie für den Konsum nicht mehr genügend billig verkaufi werden können und dadurch im Absaÿ zurückgehen.

Bei einer ausfsteigenden Konjunktur werden die Verfeinerungs- fabrikate dahingegen zuleßt von der Konjunktur erfaßt, da zu- nächst bei den Rohstoffen die Preiserhöhung anfänat und dann die Verfeinerungsfabrikate nur allmählich folgen können. Der Rückschlag der Konjunktur für die Verfeinerunasindustrie trat aus den angeführten Ursachen {hon im Frühjahr 1900 ein, und die Fabrikanten verloren bei dem Erport große Summen: fie durften hoffen, daß zu ihrer Unterstüßung der für die Ver- feinerungsindustrie in erster Linie preisbildende RobîtofF der een angemessen im Preise herabgesezt werden würde: diese Hoffnung hat sich als Täuschung erwiesen, was zu be- klagen ist. Nicht nur wurden die Preije niht ermäßigt gegen- über der Abschlußperiode vom 1. April 1900 bis zum L April 1901, sondern am 1. April 1901 wurde troz des Darnieder- liegens der Erportindustrie der Preis für einige Koblenmarken Dies hat weite Kreise der Verfeinerunas- industrie erbittert, und wenn vielfach erklärt worden ist, daß das Syndikat sih in Abnehmerkreisen weitgehender Zustimmung erfreut, so muß das doch für die Verfeinerunas- und Erport- industrie eingeschränkt werden. Als am L April 1901 der Kohlenpreis für einzelne Qualitäten seitens des Koblensnmnbitats noch erhöht wurde, war der ausländische Wettbewerb mit billigeren Kohlenpreisen ausaecrüstet. Jm Northumberlandbvezir? betrug der Kohlenpreis für gute Induitriekohle im Durbschnitt 8 sh 10 d, nah den offiziellen Bekannimachungen der für die gleitende Lohnskala geltenden Preise. Wenn etwa erklärt werden follte, daß es sich um Unterschiede im Sortiment: oder der Qualität dabei gehandelt hat, so will ic bemerken, das mir diese Kohle, welche ih zur Probe verarbeitet, als alcichwertia mit guter westfälisher Kohle bekannt ist Meines Eracitens war es nicht rihtig, eine Preispolitik zu befolgen. na der dem inländishen Fabrikanten und Erporteur der Rohîtof im Preise hochgehalten wurde, während gleichzeitia dieser Robüos zu billigeren Preisen ins Ausland verkauft wurde. Die Koblen preise ind auch heute noch in einem MißwerhältnißFe zu den Fertigfabrikatpreisen, und, wie verlautet, herrit au in ein flußreichen Kreisen des Syndikats die Meinung, daß die Koblen preise herabgesezt werden müßten. Zweifellos würde cine durchgreifende Ermäßigung dieses für alle Industrien unent behrlichen Rohstoffes die ganze inländische Erzeugung auf ge sundere Basis stellen und dem großen Erportbedürtnis. welies unsere Jndustrie hat, die Wege ebnen. Hofentld aclanaen wir zu einer solchen durchareifenden Ermätiaung ehe eme auwveite Krifis auf dem Weltmart eintritt, die unserer Ver seinerungsindustrie noch weitere Wunden ihiagen wurd Id glaube, diese zweite Krisis droht uns von Amerika dadur. daß uns der dortige Markt dur den drohenden Umiéilas der

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Konjunktur verloren geht und dur den amer2anihen Erport der Kampf auf dem Weltmarkt noch intenswer wird

Die Verfeinerungsindustrie hat ferner Kiage zu führen be züglich der Dauer der Adichlüße. Wenn geiagt worden ti es wäre im Juteresse der Großindustrie nur auf ein Jahr ad zuschließen, so weiß ih nit, welcher Maßsiad hier für Gros industrie als maßgebend erachtet wird. Das Wer? welbes id vertrete, beschäftigt 4200 Arbeiter. Einem solchen Werke. alis auch den kleineren Werken der Verfeinerungsinduîtrie fkrnun es wohl erwünscht sein, den Kohlenadihluk pro Semeñer m tâtigen, wie dies in der Zeit vor dem Sondikat aud mögkS war. Bezüglich der Zeitdauer des Abichlußes wei wobl der Verbraucher am besten, was ihm frommt iu :

ist außerdem abhängig

Fabrikate verkauft werden. Jn der E werd auf ein Jahr und länger verkauft, während m der Verternerungs induitrie in der e BAenr die Preise hoch find, wird niemand dam drângen. nd anf ein ganzes Jahr für den Nohstoff zu binden: man sollte des; hald fürzere A von einem halden Jahre. ge

der-ângele ich due Ver?aufsdedingungen des Cobien- fartells insofern, als das Kohlenfiyndikat nut immer die forderten Qualitäten mieilt. ; litäâten na cigener vermtmmi. dadei m! einer gewißen Berückfichtigung der Wünöche der Ad

an sondern die Zutei der

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