1850 / 209 p. 3 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

1317

1316 Beilage zum Preußischen Staats-Anzeiger.

Das lateinishe und das deutsche Verzeichniß der Vorlesun- gen der hiesigen Universität für das Winter - Semester 1850 51, welche am 15. Oktober beginnen, ist von heute an bei dem Kastel - lan Schade im Universitäts - Gebäude, ersteres für 25 Sgr., leh- teres für 2 Sgr. zu haben.

Berlin, den 1. August 1850.

Der Rektor der Universität. Bus.

Königliche Schauspiele.

Donnerstag, 1. Aug. Im Schauspielhause. 123ste Abonnements- Vorstellung: Deborah , Volksschauspiel in 4 Abth., von S. H. Mosenthal.

Im Opernhause. Erste Vorstellung der Mlle. Rachel, in Be- gleitung von Künstlern des Théâtre français: Horace, tragédie en cinq actes et en vérs, de P. Corneille. Le cinquième acte est supprimé. (Mlle. Rachel: Camilla.) Vorher: Le mari de la veuve, comédie en un acte et en prose. Anfang halb 7 Uhr.

Ein Billet zu den Logen des Prosceniums, Balkon 2 Rthlr. Ein Billet zum Parquet und den Parquetlogen, so wie zur Tribüne, 1 Rihlr. 15 Sgr. Ein Billet zu den Logen des zweiten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. Ein Billet zu den Logen des dritten Ranges , im Balkon und zum Parterre_20 Sgr. Ein Billet zum Amphitheater 10 Sgr. Ein Billet zu den Fremden-Logen 3 Rthlr. /

Die Stücke, in denen Mlle. Rachel spielcn wird, sind bei Herrn A. Asher und Comp., unter den Linden Nr. 20, so wie am Abend einer jeden Vorstellung im Korridor des Königlichen Opern= hauses, zu haben. i |

Freitag, 2. Aug. Im Opernhause. 80ste Abonnements- Vorstellung : Der Ehestifter, Lustspiel in 1 Akt, frei nah Goldoni, von I. R. Mik. Hierauf: Die Weiberkur, pantomimisches Ballet in 2 Akten, \cenirt von P. Taglioni. E :

Preise der Pläße: Parquet, Tribüne und zweiter Rang 1 Rihlr, Erster Rang, erster Balkon daselbst und Proscenium

1 Rthlr. 10 Sgr, Parterre, dritter Rang u. Balkon daselbst 20 Sgr. 2c. i «i t - 4 7 e | Nichtamtllicher Theil.

Preise der Pläße:

surgenten. 2 Kanonen, welche uns genommen wurden, sind wie= des ersten Ranges und im ersten

dererobert worden. Der Verlust der dänischen Armee wird als= dann so angegeben: 12 todte und 73 verwundete Offiziere, 104 todte und 2300 verwundete Unteroffiziere und Gemeine.

Italien. Turin, 23. Juli. (Lloyd) Auch der Justiz- Minister Siccardi hat sich nach Courmayeur , einem im Thale von Aosta gelegenen Badeorte, dem jeßigen Aufenthaltsorte der ge- sammten Königlichen Familie, begeben, um mit dem Könige in Betreff mehrerer, den nächsten Kammern vorzulegenden Geseß-Ent= würse zu berathen. Während die überwiegénde Anzahl piemonte- sischer Munizipalitätèn ihre Mitwirkung zum Siccardischen Denk- male gewährt, - maht die als Gegenschlag in Rom aufgelegte Subscription, von deren Ertrage ein goldener Kelch beschafft und dem Erzbischof Franzoni überreicht werden soll, ebenfalls Fortschritte. Dem Vernehmen nah, soll die Gemahlin des bayrischen Gesandten in Rom, Gräfin von Spaur, mit der Ueberreichung dieses Ge- \chenkes beauftragt werden.

Douunerstag d. 8. Augnst.

Ne 29.

April, dem Tage des Einsturzes, Morgens, waren 2 Schwadronen { ten hin zugänglich und wasserfrei verbleiben, bers Husaren binübörgeritten, ohne daß etwas Besorgliches dabei wahr= | haupt besorat sein müsse, bei Gi S L Ee ra ais genommen wäre. Das 3te Bataillon des 11ten Regiments hatte | minder erreihbaren Constructionstheile vor Feuchtigfeit zu bes die Brücke auf seinem Durchmarsche durch Angers zu passiren und | wahren. * sollte sch von dem Boulevard de Laval auf dem rechteu Maine- Uebrigens hat die französis{e Regierung cine sorgfältige Unter- Ufer nah dem Plähe der Akademie auf dem linken Ufer begeben, | suchung der sämmtlichen dort besteheuden Hängebrücken bis zum um dort inspizirt zu werden. Als das Bataillon vom Boulevard | 15. August c. angeort uet, wobei entweder die Kabeln in ihrer de Laval abmarschirte, begann es zu regnen und es erhob sich cin | ganzen Länge für die Prüfung offen gelegt]. werden oder aber heftiger Wind. Vor der Brücke angekommen, ließ der Bataillons- | durch eine neue Probebelastung deren Zuverlässigkeit ermittelt wer= Commandeur die Sectionen theilen und Reihen zu je 3 Mannbilden und den soll. gab auf das Ansuchen des Brückenwärters, über die Brücke ohne Jn Bezug auf diese Probebelastungen, welche zugleih das Tritt und mit geöffneten Gliedern zu marschiren, dem die Avant-* | Maximum der für die Brücken zulässigen Belastung durch Passan=- garde führenden Offizier den Befehl, ohne Tritt marschiren zu las- | ten unter Berüsichtigung der gleichzeitig durch Erschütterungen 2c. sen. Dies Kommando soll so ertheilt sein, daß es auch von den | möglichen Einwirkungen darstellen soll, muß jedoch bemerkt werden, nachfolgenden Offizieren gehört worden ist. daß es s{chwer zu verhindern sein dürfte, daß nicht iu außergewöhn=- Bei dem Uebermarsche selbs sollen die Soldaten bei dem durch | lichen Fällen Theile der Brücken durch Menschen = Gedränge, etwa den heftigen Wind gepeitschten Regen meist mit gebeugten Köpfen | noch verbunden mit atmosphärischen Einflüssen, in cinem höheren

F n ha lt.

Der Einsturz der Hängebrüde bei Angers. TZissenschaft und Kunst. Die Geschichtschreiber der deutschen Vorzeit. Eisenbahn- Verkehr. Agchen-Mastrichter Eisenbahn. Markt - Berichte.

—————EDO R

Berliner Börse vom 31. Juli. Der Einsturz der Hängebrücke bei Angers. | : als einer Belastung von

Wechsel- Course.

Eisenbahn -Actiene.

Die Nachrichten über den Einsturz der Hängebrüe bei Angers,

gegangen sein; die hinten Marschirenden sind dabei wahrscheinlich in \chnellerem Schritt nachgerückt und damit näher auf einander Der Brückenwärter will dies bemerkt und noch ausge=

Maße in Auspruch genommen werden, 42 Pfd. pro [J] Fuß (200 Kilgr. pro [J] Meter) entspricht, so daß das Criesseitige Verfahren, nach welchem für die Construction von

welche im April d. J. die öffentlihe Aufmerksamkeit in hohem Grade beschäftigten, hatten den Minister für Handel, Gewerbe und öffent- liche Arbeiten veranlaßt, den mit derartigen Bau-Anlagen vertrau- ten Regierungs- und Baurath Hübener zu Köln in Begleitung des bei dem Bau der Weichsel= und Nogatbrücken bei Dir- hau und Marienburg beschäftigten Mechanikers Sternberg nah - Frankreich abzusenden, um die Construction der ein- gestürzten Brücke und die Umstände, welche bei dem be- kflagenswerthen Unglücksfalle obgewaltet, an Ort und Stelle genau kennen zu lernen. Wir sind in den Stand geseßt, aus dem gegenwärtig eingegangenen ausführlichen Berichte des Regierungs= Raths Hübener unseren Lesern auszugsweise nachstehende inter= essante Notizen mitzutheilen :

gekommen. Brücken die Berücksichtigung einer Maximal - Belastung von 80 bis

100 Pfd. pro [] Fuß verlangt wird, gerechtfertigt erscheint.

rufen haben : bleibt aus einander, die Brücke stürzt sonst ein.

Je mehr sich nun das Bataillon über die Brücke verbreitete, desto mehr Fläche bot es dem Winde dar und desto stärker wurden die Schwänkungen der Brücke. Glei Trunkenen sollen die Sol- S daten geschwankt und nur mit Mühe sich aufrecht erhalten haben ; ein Soldat ist bereits niedergestürzt, ehe die Brücke fiel. Unter Wissenschaft und Kunst. diesen Umständen ist es wahrscheinlich, daß auch eine den Dscilla- . E N tionen der Brücke entsprehende gleihmäßige Bewegung der Mar- Die Geschihtshreiber der deutschen Vorzeit in deutscher shirenden erfolgen mußte. Die Behauptung, daß die Soldaten Bearbeitung, Achte Lieferung. Kaiser Karl’s Leben von

Einhard. Neunte Lieferung. Einhard's Jahrbücher, über= scht von Dr. Otto Abel. Berlin, Wilhelm Besser's Verlagsbuchhandlung (Franz Dunker). 1850. 8.

| Brief. | Geld, « Stamm - Actien. Kapital.

| 1414 | 1405 | 2 Mi | 1405 | 1405 | Kurz | 1505 | 1507 Nt | 3 Mi, 6 2324| - | 2M. 805 | 80 Berl. Anh. Litt. A. B. | 2 Mt | OT% do. Hamburg 2 Mi, | 1015 do. Stettin - Starg. « 2 Mi. | do. Potsd.-Magd. 8 ‘lage 99% | 995 Magd.-Halberstadt 2 mi 995 | 99% do. Leipziger 2 mit. 56 20/56 16 | Halle - Thüringer

Rein-Ertrag 1849,

Prioritäts - Actien. | Kapital.

Kat Ua S Edm 00.0 C0 05 250 Fl. | Kuez do. 250 FI. Hamburg ««« Gu Gs S EDiA S O M, do, E eee ea 6 DUUO Mik: London L Lst. E E s R S 0 d P60 p p Ss Sb E 300 Fr. Wien in 20 Xr. 150 F1. Augsburg 150 F1l. 100 Thlr. |

. 100 Thir. f . 100 Fl.

E Tages - Cours»

Zinsfuss

Tages - Cours.

rioritäts-Actien werden durch

Sämmtilicke P. Jui 10rt1sLrt.

Der Reinertrag wird nach erfolgter Bekanntm. jährliche Verloosung àò 4 pCt. am

in der dazu bestimmien Rubri ausgefüllt. Die mit 35 pCt. bez. Actien sind v. Staat gar.

Börsen-Zins- Rechnung.

955 B. 101 bz. 982 B. 93 B.

102 bz- 101 bz. 1055 G.

995 G.

1,411,800 5,600,000 1,000,000 2,367,200

BEvl e ae E 87% a 87 do. Hamburg. .-- 105 bza do. do. L Ser: 635 bz. u. do. Potsd.-Magd. 1372 6, do. do. . |- 3,132,800 S do. do, Litt. D. | 1,000,000 647 B. do. Stettiner....-..-. 800,000 / 1,788,000

6,000,000 92 bz. u. 8,000,000 4,824,000 4,000,000 1,700,000 2,300,000 9,000,000

Mo Lo

101%

| | | | l | 99%

Ao

Breslau

m L m Ut

dck eo

beim Uebermarshe gesungen haben und dadurch in taktmäßige Be= wegung gekommen sein sollen, hat si völlig unwahr erwiesen. Die Musik hatte das linke Maine-Ufer erreicht, und die lebte

Leipzig 1n Courant im Ï4 Thile. Fuss .

G G G fa if p

Frankfurt a. M. südd. W.

e

Petersburg i 100 SRLL| 3 Wochen | 107% | Inländische Fonds, F fandbriefe, Kommunal- Papiere und Geld - Course.

field. | Gem

Brief. | |

O6 8 | | E |

|Zt.| Brief. |_ Geld. | Gem, |Zt.| Preuss.Freiw. Anl} 5 [107 St.-Schuld-Schb, [31 _—— Sech.-Präm.-Scb.|—| K.u.Nm. Sehuldv. (S L

[1062 |

| Pomm. Pfandbr. | e |

| S5 |

|

|

1

C

Z do. Z; do. B) S | ires do. Lt. B. gar. do. 3% Berl. Stadt-Obl. | 5 [104% 104% | Pr.Bk.Anth.-Schb.|— | /- do, do. [32 f E N

Weestpr. Pfandbr. |3ck| 91 {i | 90% | Grossh. Posen do. | 4| | 1003 | do. do, 35 —- | 903 | Ostpr. Pfandbr. 135 | _— |

Kur- u. Nm. L « | Sechlesische 7 c |

Friedrichsd’or. |- Sl Aud. Goldm. à 5b. |— | |

Discouto,

Ausländische Fonds.

Russ, Hamb,.Cert.| 5 do. Hope 1. Anl. 4 | do. Stiegl. 2.4. A.| 4 |- 935

do. do. 5. A.|/ 4 937 do. v. Rthsch. Lat.) 5 1105 do. Engl. Anleibe 45 97% do.Poln.SechatzO.| 4 | S805 do. do Cert. L.A.| 5 94% do.do.L.B.200FI |—| 18% Poln a.Pfdbr a.C.| 4 | 967

Poln, veue Pfdbr. | 4 do. Part. 500 F1.| 4 817 do. doe. 300 FI. L

Mamb, Feuer-K. |3- | do,.Staats-Pr.Aul.|— | Lübeek. Staats-A. 41 I | IlolI. 22 % lnt. |25| Kurh.Pr O. 40 th. 32 H | |

N. Bad. do. 35 FI. 87 | 183

- | 95% |

Ultimo-Liquidation hat weiter auf die Course

Die heutige

G LAA A j WoöÖrjen. u. Kaiserl, Dukaten 967 Br.

Auswärtige

Breslau, 30. Juli, Holländ, Friedrichsd’or 1134 Be. Louisd’or 1115 Br. Poln, Papiergeld 95% a 1 bez. Oesterr. Banknoten 875 a 87% bez. Freiwillige Staats=Anl. 5proz. 106% Br. Staats-Schuldscheine 864 bez. See= handlungs - Prämienscheine à 50 Rthlr. 1075 Gld. Pos. Pfand- briefe 4proz. 104. Br. , do. 3¿proz. 91 Br. Schlesische Psand=- briefe 34proz. 964 Gld., do. neue Aproz. 1015 Gld., do. Litt. 6. 4proz. 1007 bez., do. 5¿proz, 925 Olo.

- Poln, Pfandbr, alte 4proz. 96 Gld., do. neue 4proz. 95% Gld., do, Partialloose a 300 Fl, 136 Gld, , do, a 900 Sl. 81 Glv,, dv. Bank - Cerxtif. a 200 Fl. 174 Gld. Russisch - Polnische Schaß=Obligationen a 4 pCt. 81 Br.

Actien: Oberschlesische Lit. A, 108 Br. , do. Lit Bi: 104% Gld. Breslau-Schweidnig-Freiburg 75 bez. u. Gld. Nie= derschlesisch - Märkishe 83% bez., do. Prior. 104% Br, Do. Ser. 111, 103% Br. Ofstrhein. (Köln - Minden) 964 Gld. Neisse-Brieg 35 Br. Krakau - Dberschlesishe 694 Br. Friedrich - Wilhelms= Nordbahn 40% bez.

ÁXSien , 29, Juli. 4xproz.

Met. 5proz. 97%, 4proz. 76%. Gloggniß

§85, Anleihe 34: 182%, 39: 1185. Nordbahn 1147. 1204, Mailand 80. Pesth 894. B. A. 1200. Wechsel=C ourf e. Amsterdam 16153 Br. Augsburg 1177. Frankfurt 117. Hamburg 171. London 11, 39. Paris 138. Gold 214, Silber 16%. Fonds beliebt und fest. Nordbahn etwas niedriger. Valuten anfangs gesucht, {lossen ohne Nehmer offerirt.

Leipzig, 30. Juli. Leipzig - Dresdener Part. Oblig. 108% Gld, Leipz. B. A. 1575 Gld. Sächsisch - Bayerische 87 Br. Swhlesische 94 Br. - Chemnitz - Riesa 23 Br. Löbau - Zittau 24x Gld. Magdeburg - Leipzig 219 Br. Berlin - Anhalt. 925 Br. e Ma 94 Br. Deßauer B. A. 146 Br. Preuß. D 1

x Br:

Frankfurt a. Wé., 29, Juli. Die Börse in Oesterr.

* Pas war heute flau- gestimmt. Die Course aller Gattungen der-

es gingen auf verschiedene Verkäufe zurück. Auch blieben die

N ps A Loose niedriger als gestern. In

; Yonvs und Eisenbahn-Actien machte sich bei sehr ge= ringem Geschäft feine Vecänbecung A sich sehr g

Bank - Actien 1250

Oestr. 5proz, „Mit, 82% Br., 82% Glv, Bad, Partial-Loose a 50 Fl. v. J. 1840 55 Br.,

_Br., 1246 Gl. 545 Gldv., do. 35 Zl. v. J, 1845 32% Br.,, 32% Gld, Kurhess. Sardin.

Fremde

| Magdeb.-Wittenb.. L

967 a 96 4173 B. 115 «6. 867 G. 33 B. 83% a 83

Cöln - Minden do. ARCNeN A L ces Bonn. Coln Düsseld. - Elberfeld... Steele - Vohwinkel .. Niederschl. Märkisch. do. Zweigbahn Obersgchl. LIÙ A. | do. Mt D. Cosel - Oderberg .….. Breslau - Freiburg... Krakau - Oberschl.... Bere Ma eso Stargard - Posen Brieg - Neisse......

13,000,000 4,500,000 1,051,200 1,400,000 1,300,000

10,000,000 1,500,000 2,253,100 2,400,000 1,200,000 1,700,000 1,500,000 4,000,000 5,000,000 1,100,000 4,500,000

o)

E

N

C bunt ja

¡08 B. 105% B. 725 B. 79 B. 697 B. 40 B. S2 B,

1 A

nd ns No des DID

toe «S

[2]

wo S ry

tis 1 O 16 1 f A O GO P GO E QU G A G P E E E Es S M G R s

5770 bz.

Quitlungs- Bogen:

Aachen - Mastricht .. | 2,750,000 | 4 |—

Ausländ. Actien.

Friedr. Wilh.-Nordb. |

8,000,000 do. P.r10P6c « | | |

4 |— 40% a 40 bz, 5 |— 198 B.

4 Schluss-Course von Cöln-Minden 96 &,

nachtheilis gewirkt, und sind solche wieder etwas gewichen. Br., 843 Gld. Friedrich - Wilhelms = Jordbahn 434 Br., 43 Gld. Bexbach 81 Br., 807 Gld. Köln-Minden 975 Br., 97 Old.

Wechsel-Course. : Amst. 100 Fl. C. k. S. 99% Br., 99 Gld., do. 2 M. 985 Br. Augsburg 100 Fl. C. k. S, 1193 Gld. Berlin 60 Rthlrx. C. k. S. 1055 Gld, Bremen 50 Rthlr. in Ld. k. S. 985 Br, Hamburg 100 M. B. k. S. 882 Br., do. 2 M. 87% Gld. Leip- zig 60: Rihlr. C, l. S. 105% Gld. London 10 Livr. Sti k, Si 1192 Br., do. 3 M. 1194 Br. Lyon 200 Fr. k. S. 94 Br. Paris 200 Fr. k. S. 94% .Br., 944 Gld. Mailand in Silber f. S; 99x Br. Wien 4100 Fl. C. M. 20 Fl.-Fuß 1025 Br., 1027 Gld. Diskonto 25 Br.

Hamburg, 29. Juli. Oblig. 88 Br. uud Gld.

Z#pro1. p. C. 88 Gld. St. Pr. &, R. 105 Gld. Stiegl. 884 Old, Dén. 75 Br., 74; Gld. Ard. 114 Br., 3proz. 3145 Br. und Old. 6proz, Amerik. Ver. St. 1064 Br. Hamb. Berl. 87 Br. und Gld. Bergedorf 90 Br. Magdeb. Wittenb. 58: Br., 58% Gld. Altona- Kiel 93 Br. / 925 Gld, Köln-Minden 96% Br., 96 Gld. Med= lenburg 365 Br. und Gld. Friedrich-Wilhelm-=Nordbahn 417 Br., 41 Gl.

Die Course fast unverändert und wenig Leben im Geschäft.

Preufss

1 i l l

(Sonntag. Effekten-Societät. As Franz. 3proz. 94%, 6. Met, S5proz. neue 84%, Æ, #, 4 Russen 44proz. 96%, Dän, 5proz. 102. Mex. 29. Span. und Franz. -bei geringem Geschäft fast unverändert. Met, 5proz, neue und Russ. 45proz. waren leb- haft gefragt. In Dán. 5proz. gingen einige Posten zu 1% pCt. höher um, Mex, bei belebtem Umsab niedriger angeboten. Amsterdam, 27, Juli. Die hiesige Fondsbörse {loß verwichenen Sonnabend in angenehmer Stimmung für mehrere Staatspapiere, doch schon am ersten Tage dieser Woche hörte die- selbe wieder auf, da viele Verkäufer, hauptsächlih von Holl. Effek- tén, erschienen, wodur die Course gedrückt wurden ; die häufigen Ausbietungen hielten indessen nur ein paar Tage an, und nun ssttell- ten sich die Preise bald wieder her, wozu denn auch die festere Hal- - lung der franz. Fonds mitwirkte. Jn Integralen war zuweilen an=- sehnlicher Umsatz, wobei die Preise von 57% erst auf 94 pCt. fie- len und dann zwischen 57% und pCt. shwanktenz 3prozentige wirkliche Schuld wurde seltener verhandelt und wechselte nur zwi= hen 684 und % -pCt., Aprozentige dito drückte sih An- fangs von 884 auf 88 pCt., blieb aber zuleßt 884 pCt. In neuen sprozentigen wiener Metalliques sind fortwährend Ge- \háfte gemacht von Sendungen, die vom Auslande hergelegt wer=- denz deren Cours ging erst von 84% auf 844 pCt. herunter, doch blieb gestern wieder 847 pCt, 21prozentige do. fielen von 43% bis 425 pCt. und besserten sich nachher um L yCt. Russische Fonds blieben ohne erheblichen Uinsab preishaltend.

Amsfterdam, 28. Juli. Uhr.) Span. inl. 3proz. 334.

14 L A N

Von spanischen

Schuld - Dokumenten wurden Zprozeutige binnenländische Obligatio=-

nen óvófter verhandelt und von 322 allmälig bis 33% pCt. abge-

nommen. Ardoin-Obligationen standen unverändert auf 42; pCt.

Partiäl - Loose a 40 Rihlx preuß. 325 B

i i s . (i OAA

Loose a 36 Dr, bei Gebr, Bethmann 33% Br., 33% Old, Darmstadt

Partial-Loose a_ 50 Fl. 76% Br., 76% Glv., vo. a 25 Jl. 28% inländ, 321: Br., 32% Glv. Poln.

Br., 28 Gld. Spanien 3proz.

4proz, Obligationen a 500 Fl, 82

und deren Coupons auf 8% a % pCt. Auch mit portugiesischen Obligationen blieb es sehr still, zuleßt wurden 354 pCt. dafür an- gelegt. Brasilianishe do. sind von 925 auf 91 pCt. gefallen auf von London erhaltene flaue Nachrichten; peruanische do. stellten

Magdeb.-Leipziger --

Halle - Thüringer...

Coln-Mindeu se do. do.

Rhein. v. Staat gar. do. 4. Priorität .. do. Stamm-Prior.

Düsseldorf-Elberfeld.

Niederschl. Märkisch.

do. do. do. III. Serie. do. Zweigbahn

Magdeb.-Wittenb.

Oberschlesische

Krakau - Oberschl. .….

Cosel- Oderberg

Steele- Vohwinkel .. do. do. IE Ser.

Breslau - Freiburg - - -

Berg.-Märk. ....--.--

99 G. { B. 10i7 B, 103% B.

4,000,000 3,674,500 3,500,000 1,217,000 2,487,250 1,250,000 1,000,000 4,175,000 3,500,000 2,300,000 252,000 2,000,000 370,300 360,000 250,000 325,000 375,000 400,000 1,100,000

o

G5 R f if

bo

89 «. 762 6. 90 B. 957 B. 1014 bz. 1037 bz,

99% bz.

98 6. 887 B.

Ta T Ta ck Tis T a i f f

100 B

| |

Börsen- Zinsen. Reinertr, 1848.

Ausl. Stamm- Act.

945 B.

2,050,000 6,500,000 4,300,000

l

Kiel - Altona ...-- SP. Amsterd.-Rotterd. FI. Thlr.

ck |

Mecklenburger frc.| —| 385 B-

von Preussischen Bank-Antheilen 981 a 7 bz. Fonds waren dagegen fest und begehrter als gestern.

sich wieder auf 80% pCt., nachdem vorher zu 80 pCt, abgelassen war. Das Geschäft in 3prozentigen französischen Renten ging hier ziemlih lebhaft; deren Preis hob sich von 54s bis 5423: und blieb an einem Rückfall auf 545, zuleßt 545 -pCt.

Markt- Verichte. Berliner Getraideberiht vom 21 Juli Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt : Weizen nah Qualität 53—97 Rthlr. Roggen loco 305—825 Rthlr. » wr, JQUli «(on anV : Auna E E » Sept. /Okt. 314 a 324 Rthlr. bez.,, 324 Br., 32 O. » pr. Frühjahr 1851 394 a 36 Rthlr. bez., 36 Br., 39% O. Gerste, große loco 24—29 Rthlr. » fleine 21—23 Rthlr. j Hafer loco nach Qualität 17—19 Rthlr. G 0 » pr. Sept. /Okt. 48p\d. 16 Rthlr. Br., 155 G. » H50pfd. 174 Rthlr. Br., 16% a: 1/7 G. Erbsen 29—36 Rthlr. Rüböl loco 117 Rthlr. Br., 145-O. pr. Juli 445 a 11% Rthlr. bez. Zuli /Aug. 115 Rthlr. Br., 11% G. Aug. /Sept. 115 Rthlr. Br., 1472 bez, 115 G. Sept. / Okt. 11% a Rihlr, bez. 145 Br, 5 G. Okt. / Nov. 117, Rthlr. By, M2 V0 G. »„ Nov, /Dez. 11% a § Rihlr. bez., 115 Br., 4 G. Leinöl loco 115 Rthlr. Br., 1412 Ves » pr. Juli—Dfkt. 115 Rthlr. Br., 115 O. Mohnöl 125 Rthlr. Palmöl 11% Rthlr. Südsee - Thran 113 Rthlr. Spiritus loco ohne Faß 14% a 5 Rthlr. bez. » mit Faß pr. Juli » Juli /Aug. » Aug. /Septk. Sept. /Oft. 145 Rthlr. pr. Frühjahr 1551 15, 154 Br. u. G. ( nw ilk D ‘fter bleibt trübe; doch hat es Stettin, 30. Juli. Das Wetter bleibt trü ; a 2 heute nur wenig ger egnet. 90pfd. márk. Weizen 59 Rthlr.; 895pfd.

- Rthlr. : 30 Rthlr, bez.

144 Rthlr. Br., 14 bez. u. G.

Br., 145 bez. u. G. 452, 15x Rthlr. bez.,

i cißer bromberg. zu 974 M O O: 29, A September Oktober

und Br., Pr. Frühj. 334, 33. v L R 1 Rübsl vr. Oktober. und später 105, 10, Suirine S 9%, pr. Aug. 26% Br., pr. Frühjahr 25 % bez.

und Gld,

Telegtänbila, achen, l - burg, 30. Juli. 24. Uhr. Ultimoregulirung ; ftauë Bör SaniburgoBerlin 86%, Köln=Minden 96. Magdeburg=-

Wittenb. 57. Nordbahn 40%.

Berlin, Druck und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober-Hosbuchdruderei, Beilage

Ueber den Maine - Fluß bei Angers führen drei Brücken, von denen vie am weitesten stromabwärts belegene, Pont de la Basse= Chaine genannt, den unglüdlichen Einsturz erlitten hat. Die Brücke, eine sogenannte Drahtbrücke, ist Eigenthum der Stadt Angers und vurch die Ingenieure Brodillion und Chaley ( welcher Leh- terer auch die freiburger Hängebrücke ausgeführt hat) erbaut. Den Erbauern war die Anordnung des Baues überlassen und nur festgeseßt worden, daß vor der Uebernahme der fertigen Brücke dieselbe eine Probebelastung von 200 Kilogrammen auf den \ua=- drat - Meter (rot. 42 Pfund auf den Quadratfuß preußisch) 24 Stunden lang tragen müsse. Nach Vollendung des Baues ward am. 17. Juli 1838 eine vorläufige Belastung von 100 Kilogram- men auf den Quadrat - Meter aufgebraht, wobei jedoch ein Theil der Tragstangen vou den Hängekabeln sich löste und etwa der dritte Theil der Fahrbahn in den Fluß fiel. Nach der Wiederherstellung ward endlich im Juli 1839 die kontraktlihe Probebelastung aufge- bracht und, da die Brücke sich hierbei standfähig zeigte, das Bau- werk von der Stadt übernommen. ;

_Die Construction war so angeordnet, daß die 325 Fuß lange, 23 Fuß zwischen den Geländern breite Brückenbahn von zwei Draht=- kabeln (einem zu jeder Seite der Bahn) getragen wurde, deren Aufhänge - oder vielmehr Stüßpunkte beiderseits 333 Fuß von ein-= ander entfernt standen, während die Pfeilhöhe des Bogens, wel-= chen die Hängekabeln bildeten, in der Mitte 28,68 Fuß betrug (also das Verhältniß der Pfeilhöhe zur Sehne wie 1: 11,6). Die Stübhpuukte bestanden aus vier isolirten Pfeilern, deren jeder eine 17,2 Fuß hohe gußeiserne Säule, von 1,6 Fuß mittlerem Durh= messer, mit dem oberen Theile die Hängekabel trug, während die Einrichtung der Fußplatte eine pendelartige Bewegung gestattete. Von den Säulcn ab waren die Hängekabeln ‘lTandwárts als Rückhalt - Kabeln \{chräg herabgeführt, um in gewöhnlicher Weise in den Widerlag - Pfeilern befestigt zu werden. Die leßteren sind im Zusammenhange mit der Untermauerung der Stüßpfeiler aus festem Schiefer = Gestein in gut er- härtetem Mörtel aufgeführt. Die in dem Maucriwerk vorhandenen alten Risse wurden Mängeln bei der Gründung der Pfeiler zuge- {chrieben , kommen jedoch hier nicht weiter in Betracht. Neuere Risse oder sonstige Beschädigungen des Mauerwerks sind nicht vor- handen.

Jede Hängekabel besteht aus 1067 Stück Drähten von 1,606 Durmesser, welche über der Erde in einem Bündel vereinigt zwi- schen den Stühpunkten auf je 17 Zoll Länge mit 4 Zoll breiten Drahtgurtungen umwunden, in den Rückhaltkabeln vollständig um- widelt , innerhalb der Widerlagpfeiler aber in 16 Bündel ausein- andergetheilt waren. Die 16 Enden waren auf jeder Seite von ¡ Drahtbündeln gesaßt und diese in den Rückhalten befestigt. Jede Kabel hatte hierbei 20 Zoll Umfang und 15,02 [Zoll Eisenquer= \{nitt. Die Brückenbahun, von 5 zu 5 Fuß ihrer Länge durch 9 a 12 Zoll starke, mittelst Tragstangen an den Hängekabeln aufge= hängte Querbalken getragen, bestand aus einer 17 Fuß breiten Fahr- bahn und zwei erhöhten, 3 Fuß breiten Fußwegen ; die Fahrbahn mit vierzölligem Unterbelag, 14“ starkem Oberbelag versehen ; Alles mit Ausnahme des Oberbelags (von Pappelholz) aus Eichenholz hergestellt.

Die Spannung in den Hängekabeln berehnet sich bei diesen Abmessungen :

bei unbelasteter Brücke zu 17,009 Pfund pro Quadratzoll Eisen-

querschnitt ;

bei größter zulässiger Belastung (von 200 Kilogr. pro Qua=

dratmeter) 33,477 Pfd. pro Quadratzoll Eisenquerschnitt. .

Die lehtere Spannung würde 22,8 Kilogr. auf den Quadrat- Millimeter Eisenquerschnitt betragen, während das Maximum der in den Drahtkabeln zulässigen Spannung in Frankreich durch neuere Bestimmungen auf 15 Kilogr. festgesebt ist. Bei den meisten Draht= brúden in Frankreich soll diese größte Spanuung nur auf 16— 17 Kilogr. pr. [J]Millimeter angenommen ein QDE Brüde muß hiernach allerdings als sehr leicht konstruirt bezeichnet werden wenn schon auch die Spannung von 33,477 Pfd. noh immer Voit genug von der Elastizitätsgränze der Drähte entfernt erachtet wurde, um auch bei der angenommenen größten Belastun noch ausreichende Tragsähigkeit zu gewähren. “Dem erièsp reten hatte au die Brücke seither ohne weitere bedenkliche Erscheinun= gen dem Verkehre gedient, obgleich namentlich in den Jahren 1846 und 1847 die Erneuerung der oberhalb belegenen steinernen Maine- Brücke die Frequenz auf der Pont de la Basse-Chaine in hohem Maße vermehrte, so daß die dadurch stark angegriffene Brückenbahn 1849 ganz erneuert werden mußte. Gegen vie sorgfältige Ausfüh- rung dieser Reparaturen, wie gegen die Unterhaltung der Brücke überhaupt und gegen die Beschaffenheit der dazu verwendeten Ma- terialien, hat sich nichts zu erinnern gefunden.

Häufig war die Brücke auch früher von Truppen passirt wor= penz noch etwa acht Tage vor dem Einsturz war das ste und 2te Bataillon des 11ten Regiments über dieselbe marschirt, und am 1bten

141

Section der 5ten Compagnie wollte die Brüde betreten, a!s die noch auf dem reten Ufer Befindlichen ein Krachen, ähnlich cinem s{lecht ausgeführten Pelotonfeuer, hörten, welches von dem Zerreißen des stromaufwärts liegenden Hängekabels im Tunnel des rechtseitigen Widerlagers herrührtez die gußeiserne Stühz\äule dieses Kabels auf dem rechten Ufel fiel in den Fluß, und etwa eine Sekunde später riß auch das stromabwärts liegende Hängekabel im Tunnel des rechtseitigen Widerlagers. Dies leßtere Kabel fiel zwischen die Stüßpfeiler und verwundete dort noch einige Soldaten. Die Brüen- hahn fiel am rechten Ufer in den Fluß; am linken Ufer widerstan- den die Kabel und die Stützpfeiler dem Einsturz, und die Brüdcen- bahn blieb dort, eine geneigte Ebene bildend, hängenz die Nei- gung war jedoch \o stark, daß die auf dem linkseitigen Ende der Brückenbahn befindlichen Soldaten Mühe hatten, sich dort festzuhal= ten, bis sie mit Kähnen abgeholt werden konnten,

Im Augenblicke des Einsturzes besanden sih 483 Mann Sol= daten und 4 andere Personen, also zusammen 487 Menschen, auf der Brücke, 161 Reihen zu 3 Mann würden bei reglementsmäßi- ger Entfernung der Glieder und den gehörigen Jntervallen 270 Fuß Länge eingenommen haben, während sie im vorliegenden Hall 325 Fuß Länge einnahmen, woraus zu \{ließen, inwieweit die Truppen wirklih mit geöffneten Gliedern marschirten. 226 Men-= schen verloren bei dem Einsturz das Leben.

Die Brückenbahn war bei dem Einsturz im Zusammenhange verblieben, von den Tragstangen war keine zerrissen und das Mauer- werk unverleßt.

Beide Kabel sind da zerrissen, wo sie in 16 Bündel zertheilt waren.

Gleich nach dem Unglücksfalle hatte der Präfekt eine Kom- mission unter Zuziehung des Ober - Ingenieurs des Departements, so wie mehrerer Archilekten und Notabeln von Angers berufen, um die Ursachen des Einsturzes zu prüfen.

Es ergab sich, daß man, um die unter der Erde in den hier niht zugänglichen Tunneln liegenden Theile der Draht- fabeln gegen Oxydation zu schüßen, nach dem von Vicat an- gegebenen Verfahren, die Tunnel mit Kalkbrei ausgegossen hatte, indem man annahm, daß die Kalkmasse die Kabeln vollständig luftdicht umschließen werde. Bei der Untersuchung fand sich jedo diese Kalkmasse im Ganzen zusammengeschrumpst, so daß sie niht mehr an die Wände des Tunnels anschloß, und außerdem waren Längen- und Querrisse in der Masse vorhanden, welche bis au die Drahtbündel herangingen. An die Drahtkabeln fand sich die Kalkmasse mehr oder weniger, aber nirgend vollständig, ange= lossen, in das Junere der Kabeln war sie nirgend eingedrungen, Ju den Rissen war die Kalkmasse durch die eingedrungene Feuch- tigkeit gelblich gefärbt. Die Verrostung der Drähte fand sich da am bedeutendsten, wo die Risse sich an die Kabel heranziehen. Ganz ähnlich zeigten-sih die Verhältnisse in den linkseitigen Tunnels, und die Kommission fand in den dortigen Kabeln Stücke vollständigen Eisenoxydes vou 2“ bis 3“ Länge, 1‘ bis 8‘ Breite und 4‘ bis 5‘ Stärke, Die Kommission fand, daß die Drähte der Rückhalt - Kabeln über der Erde (bei Untersuchung von 30 Drähten) noch eine absolute Festigkeit von 63,38 Kilogr. pro Quadrat-Millimeter (92,692 Pfund pro Quadratzoll) Eisenquerschnitt hatten, während diese Zahl bei den neuen Drähten, wie sie bei Erbaunng der Brücke verwendct wurden, zu 69,53 Kilogr. (101,692 Pfund pro Quadratzoll) angegeben wird. - Die Untersuchung der sämmtlichen 56 Drähte eines Stranges, da, wo die Kabel in 16 Stränge getheilt war (also aus den Tun= nels entnommen ), ergab noch 43,1 Kilogramm absolute Festigkeit pro Quadrat-Millimeter (63,( )37 Pfund pro Quadratzoll). Die Kom- mission glaubte hieraus schließen zu fönnen, daß die Brücke auch bei der durch die Oxydation der Drähte erlittenen Schwächung immer noch genügende Tragfähigkeit gehabt haben würde, um der Mayximal- Belastung von 200 Kilogr. pro CIMeter zu widerstehen, daß aber die außerordentlichen Bewegungen der Fahrbahn, durch den Sturm und den Uebergang der Truppen veranlaßt, wahrschein lich in ihrer Wirkung durch takimäßige Schwankungen verstärkt, zuleßt die Festigkeit der Kabel in noch höherem Maße in Anspruch genommen haben dürften. i

Es scheint inzwischen mißlih, eine mittlere Festigkcit der Drahtkabeln aus der Untersuchung einzelner Theile dersclben zu ermitteln, da die Einwirkungen Der Oxydation an den einzelnen Punkten in sehr verschiedener Ausdehnung und Stärke hervortre- ten. Der Berichterstatter hat inzwischen verschiedene Drahtproben von den zerrissenen Kabeln ausgewählt und behufs näherer Unler- suchung eingesendet.

Die Drähte in den über der Erde bel, und vorzugsweise in den Theilen zwischen den Stüßpfeilern, fanden sich im Wesentlichen durchaus wohl erhalten. Die Kabel hatten einen Anstrich von Leinölfirniß und Kreide gehabt und wa=- ren in diesem sorgfältig unterhalten.

liegenden Theilen der Ka-

Die unter dem Schuße Sr, Majestät des Königs seit 1846 begonnene Ausgabe der Geschichischreiber Deutschlands aus dem Mittelalter in deut- scher Bearbeitung is nah Ueberwindung der ersten Schwierigkeiten gegen- wärtig iu so raschem und ersreulichem Fortgange begriffen, daß es wohl an der Zeit scin dürste, die Aufmerksamkeit eines größeren Kreises von Lesern auf diese Leistungen der Mitarbeiter hinzulenken.

Die Nüßlichkcit und Zweckmäßigkeit - des Unternehmens selbst können wir jeßt wohl“ als anerkannt voraussegen. Es ist unmöglich, cine deutliche Anschauung vergangener Zeiten zu erhalten, wenn mau nicht durch die Schuisten der damals lebenden Männcr unmittelbar in ihrem Gedankenkreis, ihre Vorstellungen cindringt; nur so wird es möglich, cin billiges und kla- res Urtheil über die Verhältnisse und Charaktere zu gewinnen, unabhängig vou der persönlichen Ansicht vermittelnder Bearbeiter. Es hat auch in der That Nicmauden, der sich mit Liebe der Geschichte unseres Volkes zuwandte, der Wunsch gefehlt, sich mit den Quellcn selbst zu beschäftigenz nur die Schwierigkeiten, welche damit verbunden waren, verhinderten, daß dieses nicht in ausgedchnterer Weise geschah. Auch dem, welchem die lateinische Sprache geläufig is, tritt doch das Latcin des Mittelalters fremd und un- verständlich entgegen, Bekgunte Worte bezeichnen hier neue Begriffe, für andere Verhältnisse, welche neu entstanden waren, hat sich guch cine cigen- thümliche Ausdrucksweise gebildet, mit welchér man erst uach längerer Be- schäftigung vertraut werden kann, e

Jett licgen bereits mehrere der wichtigsten Schriftsteller in gefälliger Form, allgemein verständlich, vor, und dic Einleitungen bieten Alles dar, was noch zum Verständniß nöthig ist: die Nachrichten, welche sih über die Persönlichkeit der Verfasser erhalten haben, und ihr Verhältniß zu der Geschichte ihrer Zeit, Den Hauptschriststellern selbst sind kleinere Stücke und Auszüge aus anderen Werken hinzugefügt, welche zur vollständigen Kenntniß der von ihnen behandelten Abschnitte beitragen. Da si hierunter auch bisher unbekannte und s{wer zugängliche Denkmäler befinden, erhal- ten diese Bearbcitungen auch Werth für den Gelehrten, welcher sons ge- wohnt ist, unmittelbar an der Quelle selbst zu shöpfen, Besonders reich is der Paulus Diakonus von Abel ausgestattet worden. Seine Ge- schichte der Longobarden ist als cines der anzichendsten und wichtigsten Werke des Mittelalters schon lange bekanutz sie enthält ein j

; S 5 si hält einen reihen Schaß der ältesten deutsheu Sagen, doch entbchren wir noch immer einer genü- E Ausgabe des Textes. Bei der Uebersezung, welche Niemand ohrie

ergnügen lesen wird, sind die reihen handschristlihen Hülfsmittel zu der von Dr. Bethmann seit langer Zeit vorbereiteten Ausgabe beuti worden ; als Zugabe erhalten wir cine noch nicht gedruckte Quelle ves Paulus, nämlich die Einleitung, welhe König Rotharis seinem Geseßbuche voraus- \chickte, die in gedrängter Kürze die älteste Geschichte seines Volkes enthält, Und da das Werk des Paulus nicht das Ende des Langobardenreiches erreicht, so sind mit großer Sorgfalt die späteren geschichtlichen Nachrichten und Sagen gesammelt, welche von dén lezten Zeiten des Reiches sich er- halten haben, Durch kurze Einleitungen und cinige kleine Abhandlutigen werden diese cinzelnen Bruchstücke zu einem geschihtlihen Ganzen ver- einigt. “im durch keine Verzögerung aufgehalten zu werden, ist bei dem Drudte dieser Uebersezungen die chronologische Folge nicht beobachtet worden, son- dern die Arbeiten werden mitgetheilt, so wie sie fertig werden. Die äl- teste Geschichte der Franken von Gregor von Tours if noch nicht erschic- nen, dagegen, ebenfalls von Abel, der Fredegar mit scinen Fortsezun- gen, welhe uns den Verfall des Frankenreichs ‘unter den späteren Mero- wingern und die neue Erhebung desselben durch die steigende Macht der Hausmeier aus dem karolingischen Hause deutlich vor Augen führen. Auch hiermit sind die geschichtlichen Nachrichten verbunden , welche sih in decn Lebensbeschreibungen verschicdener Heiligen diescs Zeitraums vorfinden, Diese oft gleichzeitigen Heiligenleben sind für die Geschichte schr wichtig, aber in der Regel mit ciner Fluth von Phrasen und immer sich iviede.- holenden Wundergeschichten überladen, so daß es schr angenehm is, ihren geschichtlichen Gehalt in wenig Worten zusammengestellt zu finden. Während Fredegar bedeutend und wichtig is, weil er von eincr merk- würdigen Durchgangsperiode fast die einzige Kunde giebt, Form und Sprache aber der traurigen Zeit eutsprechen, welcher er angehört, tritt uns in Einhard lebhaft der frische Geist ciner neuen Zeit èêntgegen. Fredegar spricht von sciner Zeit als cinem absterbeuden Greisenalter der Menschheit : hier ist Alles von Jugendkraft erfüllt, Eben so gewaltig, wie Karl alles Frühere überragt, wie sein Auftreten in jedcr Beziehung einen neuen Ab \chnitt in der Weltgeschichte bezeichnet, so überragt au Einhard alle -frü- heren Schriftsteller der Franken und ist in einfacher Schönheit der Sprach flarer Darstellung und künstlerischer Gestaltung des Stoffes im ganzen Mittelaltér kaum wieder erreiht worden, Sein Leben Karl's is von den Werken des Mittelalters wohl auch jeßt noch das bekannteste, weniger dic in Aunalenform verfaßte Geschichte seiner Zeit, welche jeßt zum erstenmal überscizt is, Die mit Sorgfalt und Liebe verfaßte Darstellung von Ein- hard's Leben und Wirken dürfte um \o cher eincn weiteren Kreis von Le= fern interessiren, da derselbe mit scinem großen Freunde und Herrn das Schidssal theilt, schon \rüh ein Lieblingsgegenstand der Sage und Dichtung geo en zit U i / b Frühcre Lieferungen der Sammlung habeu vorgreifen i bedeutendsten Schriftsteller des V a elften E a Fraút, dic besonders für Norddentschland von großer Wichtigkeit sind, Thictmar von Merseburg und Adam von Bremen, beide von D. Laurent überseßt, Der Bischof Thictmar, nebst Widukind die Hauptquelle für die so hochwichtige Zeit der Ottonen, war Nesse des Mankgrafen von Branden- burg, und da auch sein eigener Sprengel an der Gränze der Sachsen und Slaven lag, so hat er mit besonderer Ausführlichkeit von den Ereignissen im Sachsenlande und den immer erneuten Kämpfen mit deu Slaven er- zählt; wir finden bei ihm recht eigentlich die Entstchungsgeschichte der nord=

wie wichtig es sei, Draht-

Oer Berichterstatter folgert nun, daß sie bis zu den Rüdhal=

fabeln bei Hángebrüdcken nur so zu legen,

östlichen Ma1ken Deutschlands, Der lateinische Text findet sich nur in grö- ßeren Sammlungen und is außerdem, wegen der unbehülflichen Ausdrucks-