1850 / 210 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

wei R Tam zu benuyen. _Manchem, dem das Origi- n i Sedins ge va er i n, wird gern in diescm Bändchen die ein- E s s e ies der Stammländer des preußischen as L Tatsnütes dh: amals der ‘chauplaß fast ununterbrochener blutiger B il riege zwischen zwei feindseligen Völkerstämmen waren, Herr Laurent würde sih übrigens den Dank der Leser in höherem Grade verdie- nen, wenn er dur Ueberschristen und Jahreszahlen das Auffinden der Be- gebenheiten eiwas erleichterte, Auch möchten wir ihu recht dringend bitten, künftig nicht mehr die Bibelsicllen mit durchsc{chossener Schrift drucen zu las- sen, da es doch nicht diese sind, nah welchen man in Geschichtsbüchern vorzugsweise zu suchen pflegt. Eben so wenig is solche Berschwendung des Raumes bei anderen direkt angeführten Worten und Neden zu rechtfertigen z sie hat keinen Nugen und stört auf unangenehme Weise die Aufmerksamkeit des Lesers. Diesen Mangel haben wir nicht übergehen wollen, um nach Kräften zur Vervollkommnung des Werkes mitzuwirken, hoffend, daß ein }o äaußerlicher Umstand doch Niemanden abhalten werde, das Buch zu lesen.

Adam von Bremen lebte am Hofe des hochstrebenden Erzbischoss Adalbert, dessen Größe und Fall aus Heinrichs IV. Geschichte bekaunt sind. Seine Pläne, ein Patriarchat des Nordens zU gründen, welches dem rómi- chen ebenbürtig an die Seite treten könnte, führten zu dem lebhaftesten Verkehr mit den Fürsten und Völkern von Skandinavien. „Unser kleines Bremen“, schreibt Adam, „war damals bei den Bewohnern des Nordens berühmt wie Rom.“ Und was man! dadurch von den Völkern und ‘?e- \chichten des Nordens erfuhr, daë, nebs der Wirksamkeit der bremer Erzbi- \chöfe, bildet den Juhalt von Meister Adam's Werk, Doch is es vielleicht überflüssig, so bekannte Sachen hier zu wiederholenz Adams Name ist sehr häufig genannt und berühmt genug, aber gelesen haben sein Werk wohl Wenige von denen, die scinen Namen kennen. Auch is es noch nicht lange her, seit wir durch Lappenberg die erste zuverlässige Ausgabe des latei- nischen Originals erhalten haben z derselbe unermüdliche Geschichtsforscher hat auch die Uebersezung mit einer Einleitung begleitet. E :

V\

Eisenbahu - Verkehr. Aachen - Mastrichter Eisenbahn.

Auszug aus dem Protokoll der am 29. Un O N stattgehabten Generalversammlung.

Schon im vorjährigen Berichte lenkte die Direction ihre Auf= merksamkeit auf den nachtheiligen Einfluß, den die politishen Er= eignisse auch auf diescs Unternehmen haben mußten. Die Schwie= rigkeiten, welche Folge davon waren, konnten im verflossenen Jahre nicht alle beseitigt werden, sie bettehen hauptsächlich noch durch die fortwährende Renitenz, besonders der berliner Actionaire, ihrer Ver= pflichtung hinsichtlich der Einzahlung der vierten Actienrate zu ge- nügen, o daß die Direction ernstliche Maßregeln ergreifen mußte. Bis zum29. Juni war die vierte Ratenzahlung auf 50941 Actien geleistet, mithin waren noch8709 im Rückstande. Die im vorjährigen Berichte aus- gesprochene Ueberzeugung, daß die revidirten Kostenanshläge der Bahn nicht würden überschritten werden, hat sich bei den Verdingen dreier ver- schiedener Werke auf niederländischem Gebiete wiederholt bestätigt z kie Herstellung eines Theiles des bedeutenden Dammes im Eys= thale ward 13 Prozent unter dem Anschlage übernommen ; die Herstellung eines Hafens und Kanals und die damit in Verbin- dung stehende Anschüttung der Station bei Mastricht wird 10 Pro- zent und der Bau der ersten Abtheilung der Aten Parzelle —= in welcher drei Brückthore und zwei Kanäle 29 Prozent unter dem Ansihlage “ausgeführt. Die beiden ersten Entreprisen müssen gegen Ende dieses Jahres und die leßte im Juni 1551 vollendet sein. Die Gesammtsumme dieser Verdinge beträgt cirka 100,000 Rthlr. Auf der preußischen Strecke wurden bis zum 1. Mai c. ferner 40,577 Schachtruthen Erde transportirt, behufs Herstellung eines Brückenthores 427 Schachtruthen Mauerwerk, 1620 Kubikfuß Hausteine und 34 Quadratruthen Steinpflaster ausgeführt. Wenn die Mitiel zum \{wunghaften Betriebe der Arbeit Nicht fehlen, wird die gemein- \chaftlihe Strecke von der Templerbend=Station bis zu den Kohlen- gruben im Laufe dieses Jahres bis zum Oberbau fertig werden. Jn Betreff der Grund-Acquisition auf niederländishem Gebiete ist zu berichten, daß nur noch mit 12 Eigenthümern Uebereinkommen zu treffen sind, Die noch anzukagufende Fläche beträgt inkl. der df- fentlichen Wege ca. 30 Morgen. Auf preußischem Gebiete ist das ganze Bahnterrain bis auf 138 Ruthen Länge diesscits des ricinui- schen Bahnhofs expropriirt, Die Entschädigungen werden häufig nicht ohne Erfolg auf gütlichem Wege regulirt. Die Erwartungen, welche im vorigen Jahre in Betreff des Exfolges der erneuten Vor- stellung bei der preußischen Regierung um Unterstüßung des Unier- nehmens gehegt wurden, haben sih nicht verwirklicht. Die Ver- suche dieser Regierung, das holländische Gouvernement zu einer dem Verhältnisse der Bahnlänge entsprechenden Betheiligung bei einer der Gesellschaft zu gewährenden Zinsgarantie zu vermögen, sind erfolglos gewesen, das niederländishe Gouvernement, welches durch den Uebertrag der Kohlengruben zu Kirchrath das Untecrneh- men shon kräftig unterstüßte, hak vielmehr jede Mitwirkung zur weiteren Förderung des Unternehmens abgelehnt; während das

anberaumt.

Bekanntmachungen. 1327] Be.kfannima ch un g: Das Mühlengut Zawada Nr. 1 einer Schneidemühle und circa 961 Morgen Pr. Land, und abgeschäßt zufolge der nebft Hypothekenschcin im

mit ciner Mahl-, rot

Prozeß - Blireau einzuscheuden Taxe auf 19,413 Thlr, 29 Sgr,, soll in termino ven 4, Dezember e., um 11 Uhx, an der Gerichtsstelle subhastirt werden, Pr, Stargardt, den 10. Mai 1850, Königliches Kreisgericht, 1. Abtheilung.

zu demselben

[407] Subhastations-Patent.

Das den Eheleuten L, Goedtke und Wilhelmine ge- borenen Fetlin gehörende Erbpachts-Vorwerk Hartowicz im Königlichen Domainen - Amte Löbau im Dorfe Hartowicz sub Liut. E. No. 2 sub No. 9 des H9p0- thefen-Repertoriums, abgeschäßt zufolge der nebst neue- stem Hypothekenschein in unserer Registratur einzusehen- ven Taxe auf 15,206 Thlr, 15 Sgr., soll GOVA N WeiS Sao Vormittags L E,

Wau, den L A R N subhastirt werden, Königliches Kreisgericht, 1. Abtheilung.

[474]

gelöst.

2281 E T

i Sar o.

vid ues Edgar Bauer gus Charlotten-

fl Tg Senüls d ahr ali, is durch Beschluß des An-

A 2, März c. wélen Mde üllGen Siadtgericzis , 7 V u

segt, indem er beschulvigt wird, bei A Béciln evi

91, August 1848 staitgehabien A Rävelsfü an er V A E E A u seiner Vernehmung und zur V Sache haben wir einen Termin Bf Ns M den 16, September 1850, Vormitt, 8 Uhr,

1318

preußishe Gouvernement erklärte, unter diesen Umständen bei aller Theilnahme für das Unternehmen für jeßt nichts weiter in der Sache thun zu können. Der Grubenbetirieb ist im verflossenen Jahre ein geregelter gewesen, Die Einnahmen aus demselben betrugen 71,503 Fl. 80 Ct. und die Ausgaben 44,699 Fl. 70 Ct., bleibt Ueberschuß 26,804 Fl. 10 Ct.

Rechnungs - Ab\{luß am 31. Dezember 1849, Einnahme, A, Einzahlung auf das Actienkapital 890,488 Rthlr. B. Ueberschuß des Gewinn- und Verlust-Konto 0524 Rihlr. 1 Sgr. 9 Pf., zusammen 897,012 Rthlr. 1 Sgr. P Dazu?! 1) Dividenden-Konto 15,903 Rthlr. 15 Sgr. 2) Reserve - Konto 1031 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf. 9) Vorschüsse des preußischen Gouvernements 42,000 Rihlr. 4) Desgleichen sür Rechnung der Aachen - Düsseldorfer Eisenbahn - Ge- sellschaft 24,000 Rthlr. Summa 979,546 Rthlr. 24 Sgr. 3 Pf. Ausgabe. Technische Vorarbeiten 24,773 Rthlr. 5 Sgr. 8 Pf.z3 technische Bauleitung der preußischen Strecke 14,145 Rthlr. 23 Sgr. 9 Pf. ; desgleihen der holländischen Strecke 201 Rthlr. 3 Sgr. z Baurechnung der preußischen Strecke 200,717 Rthlr. 22 Sgr. 3 Pf. ; desgleichen der holländischen Strecke 75,640 Rthlr. 7 Sgr. 2 Pf.z; Grunderwerb und Nußungsentschädigung Der preußischen

Strccke 41,107 Rthlr. 5 Sgr. 2 Pî-3 desgleichen der hol-= ländischen Strecke 268270 Riblr, 10 Sgr. 3 Pacht von Grundstücken der holländischen Strecke 2688 Rthlr. Sgr. S Gerichtskosten daselbst 840 Rihlr. M S o Pf. 3 Obligations - Konto in Aachen 9669 Rthlr. 15 Sgr., zusammen 638,053 Rthlr. 29 Sgr. 8 Pf.z dazu: Vorschüsse auf den Bau zur späteren Verrechnung 53,000 Rthlr. 5 Sgr. 1 Pf.; technische Vorarbeiten in Aachen 15,981 Rthlr. 18 Sgr. 6 Pf. ; Kosten fru strirter Verdinge in Mastricht 419 Rthlr. 27 S. L P Schaden- Vergütung daselbst 979 Rihlr. 26 Sgr. 5 Pf. 3 Borschüsse auf Terrain-Ankäufe in Aachen 27,979 Rthlr. 5 Sgr. 3 Pf.z Wechsel= Konto 8235 Rthlr. 20 Sgr. 7 Pf:z Kasse 740 Rthlr. 23 Sgr. 3 Pf.z niederländische Staatsschuldscheine 4 pt. 148,339 Rthlr. 6 Sgr. 8 Pf.z Coupons derselben 1524 Rthlr. 11 Sgr. 3 Pl-z Kohlen-Magazin 8049 Rthlr, 19 Sgr. 3 Pf.z Vorschüsse an No tare zur Ausnahme von Kausfakten 10,695 Rthlr. 9 Ps.z 16 Haupt buch - Debitoren 65,551 Rthlr, 10 Sgr. b Pf. Summa 979,546 Rthlr. 24 Sgr. 3 Pf.

Personen

der Magdeburg- Leipziger

Bis inkl. 13. Juli c. wurden befördert

vom 14. Juli bis inkl. 20. Juli c. inkl. Personen aus dem Zwischenverkehr »)

in Summa 401,152 Personen.

Frequenz Eisenbahn, 380,607 Personen,

Markt- Berichte.

af

Danzig, 27. Juli. Die flauen englischen Berichte machen im Ganzen nur einen sehr geringen Cindruck aus die Haltung un-

serer Kornbörse, und es kann befremden, wenn den am Morgen sich verbreitenden Mittheilungen über Preiserniedrigung und Man=- gel an Absaß auf den englischen Märkten, Mittags ein so animirter Umsay folgt, als ob recht anregende Verkaufsanzeigen eingegangen wären, Diese feste Haltung findet ihre Berechtigung in der gewiß

richtigen Ansicht, daß jedes Ereigniß, wodurch die englische Aerndte

ernstlih bedroht wurde, cine schr starke Preisbewegung zur Folge aben müßte, während fortdauernd gutes Wetter bei dem unermceß- sien Verbrauch einen Preissturz kaum denkbar, obwohl ein allmäliges Sinken mit mangelndem Absay sehr wahrscheinlich macht. Lebteres Ver hältniß ift für Weizeninhaber indessen auch ein sehr mißliches, indem es selbstredend die Seele des Getraidehandels, rasche Bewegung, tödtet und zu cinem langweiligen Abwarten nöthigt, ohne doch, daß durch diescs bei den jeßigen Grundlagen des Getraitehandels jene ost glänzenden Resultate zu erwarken wären, die gleichsam als vorsünd- fluthliche Erinnerungen die seltsamen Anschauungen mancher Spe- fulanten begründen. Erst gestern war eine fakftische Einwirkung der englischen Berichte auf unsere Kornbörse nicht zu verkennen, und ‘während an den beiden vorigen Tagen 680) Last Weizen aus

im Gerichts - Gebäude, Molfkenmarft Nr. 3 hierselbst,

Angeklagter w1 n geladen, zur festgeseßten Siunde Z! zu seiner Vertheivigung dirnenden Bewcismittel mit zur Stelle zu bringen oder solche dem unterzeichneten Ge- richt so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie noch herbeigescha}t werden föónnen, und unter der Verwarnung, der Entscheidung 1n contumaciam verfahren werden soll.

Berlin, den 16. Mai 1850,

Königl, Stadtgericht. Abtheilung für Untersuchungssachen. 1. Deputation für Schwurgerichtssachen.

Jn der von der Königlichen General-FKommission für die Kurmark Brandenburg zu Berlin mir übertragenen Ablösungssache zu Roscnhagen, 1. 5. mehrere Hoswirthe zu Nosenhagen und Klein-Gotischow, welche dem Nittergute Rosenhagen mit Diensten und Abgaben verpflichtet waren, tals-Abfindung von 12,483 Thlr. 11 Sgr 11 P}, ab- Jn Gemäßheit ‘9, Juni 1835 und mit Bezug auf die §§. A460—465 Thl, 1. Tít, 20 des Allgemeinen Landrechts werden die unbekannten vou Lüderißschen Agnaten aus den Häu- sern Weisen und Segl:y wegen Rittergute Rosenhagen tragenen 1500 Thlr. Hold Abfindung hierdurch bckannt gemacht,

Dieselben können nämlich verlangen, daß dic Kapi- tals - Abfindung zur Wiederherstellung ihrer durch die Ablösung ver Dienste und Abgaben geschmälerten Sicher- heit verwendet werde. Kann oder will der Besißer des “Ritterguts Rosenhagen dies nicht, so sind vie von Lü- derißschen Agnaten befugt, das Kapital der 1500 Thlr,

Golv auch noch vor dex Verfallzeit aufzukündigen, Die- | selben müssen aber von dieser Befugniß innerhalb 6

dem Wasser und 120 Last vom Speicher zu 380 bis 457% Fl. für 127 . 13ápfd. Gattungen gemacht wurden, wobei die feinen Sorten ziemli bedeutende Posten ausmachten, wurden gestern nur 70 Lasft 128. 133pfd. Weizen zu 395 bis 115 Fl. geschlossen , woraus eine Preis - Erniedrigung von etwa 10 Fl, nah Würdigung der Qualität zu entnehmen sein dürfte. Zusammen 870 Last Weizen und Gesammtumsaß der ganzen Roche über 1400 Last. 50 Last 121 . 23pfd. Roggen 183 190 Fl. ; 20 Last Erb-= sen 497; —215 Fl.; 60 Last 107. 9pfd. Gerste 144—145 Fl. ; 80 Last Rübsen 483—486 Fl. j Der Roggen auf den Feldern reift bei der aroßen Hibe und Trockenheit schnell, die Aerndte ist im Gange, und sehr bald wer- j den sich über das Ergebuiß festere Ansichten bilden; 6s scheint kaum

E den 21, September d. J.,

rd hiermit mit der Aussoiderung vor- zu erscheinen und die

daß im Falle seines Ausbleibens mit Perleberg, den 26, Juli 1850,

Geride.

Wochen und spätestens in dem hierzu auf e S in meiner Wohnung anberaumten Termine Gebrauch machen, so bleibt ihnen ihr hypothekarisches Recht auf die Ka- pitals - Abfiudung bis zum Austrage der Sache vorbe- halten, verabsäumen dieselben gber die gesculiche Frist, so erlischt ihr Hypothekenrecht auf die gedachte Abfindung.

Der Ockonomie - Kommissarius

zu bezweifeln, daß es nur ein mittelmäßiges sein wird. Die ande- ren Getraide-Arten sind bei der zu großen Trockenheit in leidendem Zustande, eben so Kartoffeln ; das Erdreich gleiht dem Wüsten- sandez indeß würde ein durchdringender Regen den etwaigen Scha- den völlig ausgleichen. Erbsen und Bohnen sind mit grünen und \{chwarzen Blattläusen (Mehlthau) befallen, und dies scheint ziemlich allgemein Zu seinz einige Landwirthe befürchten den totalen Verlust ihrer Erbsen.

Stettin, 29. Juli. (Ostsee - Ztg.) Seit Freitag voriger Wodhe haben wir fortwährend warmes, aber schr nasscs Wetter ge- habt ; auch leßte Nacht und heute früh regnete es stark.

Von Veränderungen an unserem Getraidemarkte läßt sich heute nur wenig berihten. Die Umsáve in allen Kornartken waren fcit Freitag sehr unbedeutend, indeß nicht etwa wegen fehlender Kauflust, sondern nur deshalb, weil Jnhaber, troß der flauen Berichte vom Auslande, ihre Forderungen neuerdings erhéhten, und Reflektanten nur die lehtbezahlten Preise anlegen wollten.

Jn Weizen ist seit Freitag bei Partien nichts umgegangen, es wurde aber vielfah unterhandelt. Für gelben \{;lesischen 89pfd. loco und \{chwimmend is 55 Rthlr. zu machen, für 90pfd. s{wimmend wurde 56 Rthlr. geboten, 97 Rthlrx. gefordert, weißer \chlesischer 88pfo. {hwimmend auf 55;—55 Rthlr. gehalten, 88p}d. im Augul! abzuladen 545 Rthlr. Für s{hönen weißen polnischen 89pfd. schwim-= mend wurde 57 Rthlr. gefordert, 562 Rthlr. geboten, etwas gerin gerer war zu 56 Rthlr. und ord. 88—S89pfd. weißbunt. zu 99 bis 54 Rthlr. offerirt. Ucckerm. und pomm. 90pfd. nicht angetragen.

Roggen fand auf die von allen Seiten eingehenden ungünusti- gen Aerndte - Berichte wieder mehr Frage, namentlich auf die #pä teren Termine, Loco - Waare Dagegen blieb unbeachtet. Loco 83 bis 84 pfd. 28 a 285 Rthlr., 86 psd. 29 a 292 Rthlr. gehalten, Juli 82pfd. 284 Rthlr. Br., Juli— August 28 Rthlr. Br Se tember Oktober 82pfd. 29 a 292 Rthlr. bez. und Gld., 86pfd. auf 305 Rthlr. gehalten, Frühjahr 82pfd. 324 Rthlr. bez, blieb dazu offerirt.

Von Gerste ist wenig augetkragen ; {lef 75 ladung 255 Rthlr. Br., 25 Rthlr. Gld. Pomm, 76 78pfd. 24 Rthlr. bez., märke1 75—76vfD. 24235 R. Bon oderbruch. sind 75 Wspl. loco zu 23 Rthlr. begeben. Kleine Gerste 70- bis 71yfd. 20 a 21 Rthlr.

Fn Hafer nichts gehandelt ; mehrere Ladungen 951 93p[ds märker in loco werden zu 18— 172 Riblo. offerirt; für pomm. und (hle. 25pfd. würde 25 Rthlr. zu machen sein.

Kleine Kocherbsen sind zu 30 Rthlx. gesucht , Futtererbsen 25 a 30 Rthlr.

In Rüböl ging wenig um, loco Rihlr. Br. u. Gld.

Leinöl 11 Rthlr. inkl, Faß.

Rappsamen sehr begehrt, für {les auf Abladung wird 75% 2 76 Rthlr., für Rübsen 74 Rthlr. geboten.

Ravpkuchen 34 a 32 Sgr., Leinkfuchen 42 a 45 Sgr.

Spiritus ohne Kauflust , Juli 264 % gehalten, Aug. 265 o Br., Sept. 26 %, Frühjahr 25 % bez. U. G,

Zink auf Abladung 43 Rthlr. bezahlt, Rthlr. Gld.

Nach der Börse. Von Weizen sind heute gehandelt: eine La dung bunt. poln. Y90pfD. zu 57 Rthlr., eine Ddo. SIP[T von geun ger Qualität 55 Rthlr., und eine Ladung weiß. po). 89pfD. zu 90 Rihlr. , ferner 40 Wspl, gelb. sle}. 89pfd. bis 15. ven zu 56 Rthlr.

Roggen in loco 84 -SSPED. 82pfd. 284 Rthlr. bez., pr. Sept. jeßt etwas matter 293; Rthlr. Br., Þpr- bez.,, 33 Rthlr., Br.

Ron Rübsen sind 120 Wspl. ab Königsberg mit 70 Rihlr. ge handelt; 100 Wspl. halb Rapps halb Rübsen sind mit 75 Rthlrx. regulirt. Am Wassermarklt ist Rübsen 74 Rthlr. bezahlt. Syiritus loco ohne Faß 25 %, mit Faß 267 o Dr, Pr. Aug

I 2 g hi 2 Mm 263 % bez. U.

76pfd. auf Ab-

ind Sept.—Oktbr. 11:

4% Rthlr. Vr. -

Aug. abzula

Of 20098

Frühjahr 322

G., pr. Fruühj. 24% 25 % bez, 24% % Dr. Rúüböl pr. Juli 11% Rthlr. bez, pr. Sept.— Okt. 115 u. G, Oft. —Nov. 117 Nh, hege Zink loco 4% Rthlrx. bez, ¿4 Rthlr. Br.

Rthlr

P osen, 26. Ul Ce Scheffel zu 16 Meßen.) 1 Rtblr. 23 Sgr. Ì Pf. bis 2 Rthlr. 2 Sgr. 3 Ps.

Roggen 28 Sgr. 11 Pf. bis 1 Rthlr. 3 Sgr.

Gerste 22 Sgr. 3 Pf. bis 26 Sgr. 8 Pf.

Hafcr 15 Sgr. 7 Pf. bis 17 Sgr. 9 Ps.

Buchweizen 22 Sgr. 3 Pf. bis 26 Sgr. 8 Pf.

Kartoffeln 10 Sgr. bis 11 Sgr.

Heu, tex Ctr. zu 1410 Pfsd., 20 Sgr. bis 25 Sgr.

Stroh, das Schock zu 1200 Pfd., 4 Rthlr. bis 5 Rthlr.

Butter, ein Faß zu B Pf\d., 1 Rihlr. O O M S 2 Rihlr. 12 Sgr. 6 Pf.

Dr.

U N I T4 E A E T T R A R

enthalte aller der in der ersten Ehe des Vaters de1 Defunctia, des Baron Carl Wilhelm von Goldstein mit Frau Henrietien Ernestinen Sophien, geborenen von Kußschenbach, gezeugten Kinder oder deren Descenden- ten zu verschaffen, insbesondere mangeln dié Nachrichten hierüber bezüglich der bisher namhaft gemachten Kinder aus dieser Ehe, der Gebrüder Carl Gottlob Heinrich, Julius, Rudolph und Ernst von Goldstein. Von dem i

Thun sie dics,

unterzeichneten Landgerichte werden dem- nach, um die Erben zu dem hiesigen von Goldsteinschen Nachlasse endlich ermittelt zu schen, in Gemäßheit des Mandats vom 43. November 1779, sowohl die nurg®

[439]

bannis d. Des

R. 90., haben Namen der Güter und den

pieselben durch eine Kapi- | den Tagen vom des §, 8 des Geseges vom 42 Uhr, auszahlen,

leistet werden.

Berlin, den 5. Juli 1850,

der für sie auf vem ¿ub Rubr. Il. No. 41.

Beanmt mau ny

; Im Austrage der König! Gencral - Landschafis - Di- Beta Ema Ou N g rection von Pommern zu Stettin werde ich die zu Jo- so wie die früher fälligen Pfandbriefs- Coupons, gegen Einlieferung derselben und eines den (Geldbetrag summirten und nach der Reihefolge der Kapitals - Be- träge darüber anzufertigenden genauen Verzeichnisses in

1; bis einschließlich den 10, August (mit Ausschluß des Sountags), Vormittags von 9 bis l Spätere Zahlungen jedoch können nach der Verfassung der Kasse unbedingt nicht ge-

einge- M, Borchardt jun., Jägerstraße Mt 24

nannten Gebrüder von Goldstein, als deren unbenanni gebliebenen Geschwister aus zener Ehe, ihre etwan1gel Erben, so wie alle diejenigen, welche in dieser Tigen- \chaft Ansprüche auf den von Goldsteinschen Nachlaß allhier zu machen haben, geladen, bei Verlust diejer An- sprüche und der Miedereinsezung in den vorigen Stand, den 4, November 1850 an hiesiger Landgerichts1telle persönlich oder durch aus- reichend legitimirte Bevollmächtigte zu erscheinen, 19rxe Exbansprüche anzumelden und zu bescheinigen, hierüber nach Befinden unter sich oder mit dem zu bestellenden Kontradiktor zu verfahren, binnen 6 Wochen zu be-

schließen und

enthaltenden

den 18, Dezember 1890

der Jnrotulation der Akten, den 27, Dezember 1850

mit der erfolgten Kapitals- G [365]

| angewendeten Mühe ungeachtet,

Ev (bal uLa d un-ÿe

Wenn schon nah im Jahre 1845 allhier erfolgtem Ableben der ledigen Frein Martha Rosalie Amanda von Goldstein durch das unterzeichnete Landgericht, als Nachlaßbehörde , das Vorhandensein halbbürtiger Ge- \hwister der Verstorbenen aus den

ihrer Aeltern ausgemittelt worden, so is es doch, der unl 2 ; bisher nicht gelungen, Das Königliche Landgericht.

verschiedenen Chen

sich zuverlässige Wissenschaft von dem Leben und Auf-

aber der Publication eines Präklusivbescheids, welcher in Anschung der Außengebliebenen Mittags 12 lhr für bekannt gemacht erachtet werden wird, sich zu gewärtigen.

Die auswärtigen Juteressenten haben spätestens im ersten Termine bei Fünf Thaler Strafe zu Empsang- ¡nahme künftiger Versügungén Beauftragte im hiesigen Orte zu bestellen.

Wurzen, den 8, Juni 1850.

Schreiber,

Das Abonnement beträgt 2 Rthlr. für & Jahr. 4 Rthlr. - L 8 Rthlr. - 1 Jahr,

in allen Theilen der Monarchie ohne Preis- Erhöhung.

Bei einzelnen VKummern wird

der Bogen mi: 25 Sgr. berechnet.

E E É ERT

3(mtlicher Theil. Deutschland.

Berlin. Unbehinderter Durchzug der badischen Truppen durch Mainz. Aachen. Truppen-Ausmarsch.

Oesterreich. Wien. Erläuterung zu den Begnadigungs - Akten. Russischer Gesandtschaftswechsel, Provisorische Beibehaltung des ober- sten Gerichtshofs zu Verona. Die französische und die türkische Flotte im Mittelmeer. Mißverständnisse zwischen den Katholiken in Konstan- tinopel und ihrem Oberhirten, Bericht der Sanitäts-Kommission. Vermischies.

Bayern. München,

Lanvtags-Abschied.

IHSürttemberg. Stuttgart

Sachsen-Koburg-Gotha. Gotha. buchs. Der Landtag.

Schleswig - Holstein. rung des Belagerungs-Zustandes. Regierung an die Statthalterschast. deten und getödteten Offiziere, Heinrich von Gagern.

Frankfurt. Frankfurt a.'M, Unionsstaaten.

Preußen.

Gese, betressend den Würzburg. Eisenbahn-Vertrag mit Hessen.

Verordnung.

Veröffentlichung des Strafgeseß-

Schleswig. Bekannimachungen. Erklä- Kiel, Schreiben der waldeckschen Altona. Verzeichniß der verwun-

Rendsburg. Rekognoszirung,

Abreise der Bevollmächtigten der

Ausland.

Frankreich, G eseygebeude Versammlung, Fortsezung der Bud- get-Diskussion. Einbringung von Geseß-Entwürfen und Kreditforde- rungen. Annahme des ganzen Ausgabe-Budgets, Paris, Dekrete über die neuen Stempel. Staatsrathsverhandlungen. Vorkehrun- gen gegen Demonstrationen zur Feier der Juli-Revolution. Befreiung englischer Jachtklubs von Hafengebühren in Frankreich, Cholera-Quaratn- taine. Die Gononschen Telegraphen Abd el Kader. Vermischtes, Gesetz über Vereine zu gegenseitiger Unterstüßung. Die Julifeier, Beor- derung französischer Schiffe nach Tunis, Keine Verständigung mit Rosas. Das gegenwärtige Budget. Vermischtes,

Großbritanien und cFrland. London, Parlamentsnachricht. Der neue Prásident der Vereinigten Staaten. Vermischtes.

Rußland und Polen. St, Petersburg. Armee-Nachrichten vom Kaukasus.

Schweden und Norwegen. Escadre aufgelöst.

Dänemark. Kopenbagen. General Schleppegrell geblieben,

“talien. Turin. Zwecke der Reise des Minister Galvagno na Ge- nua. Livorno, Fremden-Frequenz. Ankunft Canino’s, Rom. Die Berathungen der Kardinäle. Vermischtes.

Spanien. Madrid, Hofnachricht.

Türkei. Von der türkischen Gränze. Gränze durch türkische Truppen. Widdin, garen gesandten Kommission.

Kissenschaft und Kunst.

Seb, Bach's und Karl Fasch's Todtenfeier

Stockholm. Die Observations-

Beseßung der serbischen Exfolg der an die Bul=-

MusifalischeS. ( in der Sing- Afademie,)

Börsen - und “Handels - Nachrichten.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König aben Allergnädigst geruht:

Dem Oekonomie-Rath und Rítterguts - Besißer Engelbrecht quf Kemliß bei Dahme den Rothen Adler - Orden vierter Klasse zu verleihen; und

In Stelle des ausgeschiedenen Ober Marschalls, Grafen von Finkenstein, den Geheimen Regierungs-Rath Grafen von n- hoff zum Mitgliede des Staatenhauses des deutschen Parlaments zu ernennen.

Ministerium der geistlichen 2c. Angelegenheiten.

Die Anstellung des Kandidaten des höheren Schulamts, Ernst Moriß Morgen stern, als Lehrer an der höheren Bürgerschule zu Halberstadt ijt genehmigt worden. '

0 In dem in Nr. 196 d. Bl, abgedruckten Verzeichniß der bei des Königs Majestät in Folge des Attentats vom 22. Mai d. J. eingegangenen Adressen is unter der Rubrik „Provinz Preußen“‘ die Adresse der Lehrer sämmtlicher Schulen der “Stadt Marienwerder aus Versehen weggelassen und die von dem Magistrat und den Stadtverordneten zu Rosenberg in Schlesien eingereidte Adresse irrthümlich unter den aus _der Provinz Preußen eingegangenen Adressen (sub Nr. 46) aufgeführt worden, was hierdurch nahträg- li berichtigt wird.

Angekommen: Se, Excellenz der General der Infanterie und Geheimer Staats - Minister a D,, von Thiele, von Ma=- rienbad.

Abgereist: Se. Excellenz der Staats- und Finanz-Minister von Rabe, nah Thüringen,

Ersay des Wildschaden®, |

Berlín, Freitag deu 2. August

Preußischer

Serdiipuz ns vem Ei E Äm E E E E E E u

\lichtamtlicher Theil. Deutschland.

Preußen. Berlin, 1, Aug. Die vielen unwahren Nach- rihten, welche über die Vorgänge beim Durchzuge der nah preu- ßishen Garnisonen zu verlegenden badishen Truppen durch die Fe- stung Maínz in den Zeitungen verbreitet sind, können aus sicherer Ouelle dahin widerlegt und resp. berichtigt werden, daß wegen ver- \päteter Benachrichtigung von Seiten der Großherzoglich badischen Behörden das Militair - Gouvernement zu Mainz bei der Bundes- Central-Behörde in Frankfurt a. M. Anfrage gehalten hat und in Folge ‘der hierauf ergangenen Antwort dem Duréhzuge Der badi- \{hen Truppen in keinerlei Weise ein Hinderniß entgegengestellt worden ist.

Aa chen, 29. Juli. (Aa ch. Ztg.) Heute Morgen haben uns die beiden Bataillone des 29, Infanterie-Regiments, welche fast ein Jahr lang unsere Garnison gebildet haben, verlassen, um mit der Eisenbahn in das Lager von Kreuznach abzugehen, nachdem dur einen gestern hier eingegangenen Befehl die frühere Marschroute, wonach das Regiment über Zülpich marschiren sollte, abgeändert wurde. Eine unzählige Menschenmasse begleitete die Ausrückenden bis an den Bahnhof , um ihnen das leyte Geleite zu geben ; cin Zeichen der vollen Achtung , welche si dieses Regiment während seines ganzen Aufenthalts in unserer Stadt zu erwerben gewußt hat.

Im Wanderer liest man: „Die Art und Weise, wie man bei der Auswahl jener gänzlich und theilweise Amnestirten versuhr , welche wegen der Oktober - Ereignisse verurtheilt wurden , scheint nicht von allen Seiten verstanden und gewürdigt zu werden ; einige An- deutungen, welche uns aus glaubwürdiger Quelle hierüber zukom- men, dürften daher nicht ohne Interesse sein. Schon im vorigen Jahre, gerade um diese Zeit, wurde an der möglich genauen Er- hebung der Verbrechens - Qualification aller ZJnhaftirten gearbeitet und sofort alle theils nah der Zeit ihrer Strafe, theils auch nach ihrer größeren oder minderen Gravirung selbst ohne Rücssicht auf die zuerkannte Strafdauer in Klassen ein- getheilt. Als zur ersten Klasse gehörig wurden damals nah vor= läufiger Erhebung ihrer Conduite im Straforte jene entlassen, deren Strafdauer ein Jahr nicht überstieg, wobei jedoch die Beschränkung eintrat, daß sie die Hálfte ihrer Strafzeit schon überstanden haben mußten. In die zweite Klasse scheinen, nah dem neuesten Ver=- zeichnisse zu urtheilen, über neuerlihe Revision diejenigen gestellt worden zu sein, welhen nicht ‘nur keine höhere als zehnjährige Strafdauer zugesprochen ward, sondern gegen die nicht besonders gewichtige Erschwerungsumstände und ein besonderer Grad von Staats- gefährlihkeit erhoben wurden. In der dritten Klasse, nämlich im Verzeich= niß 2, finden wir die Individuen leßtgenannter Art abermals gefördert, nämlich einige derselben zur Aushaltung der halben Strafzeit an- gewiesen, einige aber noch nicht bedacht. Eine ähnliche von obigen Rücksichten geleitete Sonderung trat auch bei jenen ein, deren Strafdauer über 10 Jahre hinausgeht, denn auch von diesen sind nur einige mit der halben Strasfzeit begnadigt, andere aber, gleich ven in die Kategorie gemeiner Verbrecher gehörigen Latour - Mör- der, von dem allerhöchsten Gnaden-Akte, wenigstens vor der Hand, gänzlih ausgeschlossen. Als besonders erschwerend aber scheint uns bei näherer Betrachtung dieser Listen nicht \o sehr die in den Urtheils -Kundmachungen so umständlich hervorgehobene Be theiligung an den Sihungen und Berathungen der Demokraten und ihres Central - Ausschusses in die Wagschale gelegt worden zu sein, als vielmehr die Fortseßung des Kampfes gegen die Kaiser- ¡hen Truppen selbs nah abgeschlossener Capitulation und eifrige Bemiihungen, alle diejenigen, welche die Waffen bereits niederge- legt hatten, zur neuerlichen Ergreisung derselben aufzufor- dern. Nach diesen Andeutungen und mit Hinblick auf die in Ungarn stattgefundenen Begnadigungen dürften nunmehr diejenigen Unglücklichen aus dem Civilstande zunächst eine Anwartschast auf die Kaiserliche Gnade und ihre Rückkehr in das bürgerliche Leben haben, welche nicht zu den zuleßt erwähn- ten beiden Kategorieen gehören und, als den Klassen 2 und 3 an- gehörig, diesmal noch übergangen wurden. Möglich au, daß das direkte oder indirekte Ansuchen der Unglücklichen, so wie ihre GUh rung im Straforte, als maßgebend betrachtet wird.“

Es is nunmehr, wie das wiener Neuigkeits-Büreau meldet, entschieden, daß der bisherige Kaiserlich russische Gesandte am berliner Hofe, Baron von Mayendorf, den Kaiserlich russischen Ge- sandten am österreichischen Hofe, Grafen von Medem, erseßen werde. Es werden bereits Wohnungs Lokalitäten für denselben eingerichtet.

Die Oesterr. Reichs=-Zeitung meldet: „,, Wie wir ver- nehmen, soll der K. K. oberste Gerichtshof für §talien in Verona provisorisch verbleiben.“

Zwischen Sicilien und Malta wurde, einer telegraphischen De- pesche der Austria zufolge, die französische Flotte ankernd, die tür=- fische Flotte gegen Malta segelnd gesehen.

Die Austria enthält folgende telegraphishe Nachricht : „Zwi- hen den Katholiken in Konstantinopel und ihrem Oberhirten sind Mißverständnisse ausgebrochen, welche die Dazwischenkunft der Pforte nothwendig machten; drei Petitionen mit 600 Unterschriften wurden wegen dieser Divergenz beim Papste eingereicht.“

Nach dem neuesten Berichte der nieder - ósterreichischen Sani- täts - Kommission sind in Wien und den Vorstädten vom 20. bis 27, Juli 67 Personen an der Cholera erkrankt, was mit Einschluß der aus der Vorwoche verbliebenen 58 einen Cholerastand von 125 Personen ergiebt, von denen 43 genesen, 23 gestorben und 59 in Behandlung sind. Ueberhaupt sind seit Beginn der Epidemie 337 erfranft, 124 genesen und 157 gestorben, Aus den Orischasten in

Hesterreich. Wien, 30 U,

5taats-Anzeiger.

Alle Post-Anstalten des Jn- und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, für Berlin die Expedition des Preuß. Staats« Anzeigers : Behren-Straße Ur. 57.

1850.

der nächsten Umgebung Wiens wurden bis jeßt 31 Erkrankungen, 8 Genesene und &8 Gestorbene angezeigt. Im Vergleiche zu der vorangegangenen Woche hat sich der Krankénstand wieder ver- mindert. Ueberhaupt berechtigen, nach dem Berichte der Kommis- sion, die bisherigen Wahrnehmungen zu der Hoffnung , daß die Epidemie selbst in den bevorstehenden heißen Monaten keine erhebliche Ausdehnung in Wien nehmen werde.

Die Frau Erzherzogin Sophie von Württemberg, geborne Fürstin Thurn und Taxis, ist vorgestern von Regensburg hier an- gelangt.

Jn sonst gut unterrichteten Kreisen erzählt man si, dem Wan- derer zufolge, jedoch nur gerüchtweise, daß der Feldmarschall-Lieu- tenant Graf Clam - Gallas zum Gesandten am Hofe von St. Pe- teróburg ernannt worden sei.

Bayern. München, Wildschaden-Ersaß lautet nach maßen :

Maximilian Il, Pfalzgraf bei Rhein, Schwaben 2c. 2c.

Wir haben in Ansehung des Wildschaden - Ersaßes nah Ver- nehmung Unseres Staats -Raths, mit Beirath und Zustimmung der Kammer der Reichs-Räthe und der Kammer der Abgeordneten, beschlossen und verordnen was folgt:

Art. 14

Zum Ersaße des vom Wilde an Grund und Boden oder an Erzeugnissen desselben verursachten Schadens ist verpflichtet:

1) derjenige Grundeigenthümer, welcher gemäß Art. 3 des die Ausübung der Jagd betreffenden Geseyes vom 30, März d. J. die Jagd auf fremdem Grund und Boden entweder selbst ausübt oder deren Ausübung einem Anderen überlassen hat;

9) die Gesammtheit derjenigen Grundeigenthümer, auf deren zu einem Jagdbezirke vereinigten Grundstücken die Jagd gemäß Art. 4 bis 6 und 11 des angeführten Gesebes entweder ver= pathtet ist oder in E ausgeübt wird.

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Penn in dem durch Ziffer 1 des vorhergehenden Artikels be- zeihneten Falle ein und dasselbe Jagdrecht mehreren Grundeigen- thümern zusteht, so haften dieselben sammt und sonders für Scha- den- und Kosten-Ersaß, vorbehaltlich jedoch des Rückgriffes an die nit belangten Theilhaber A G ENBE Wiedererstattung.

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In dem dur Ziffer 2 des Artikels 1 bezeichneten Falle muß der Schaden- und Kostenersaß zunächst aus der Gemeinde = Kasse geleistet werden.

9 Sind mehrere Gemeinde - Bezirke zu einem Jagd-Bezirke ver- einigt, so haften die mehreren Gemeinde-Kassen sammt und sonders für Schaden- und Kosten - Ersab, vorbehaltlich jedo der verhält- R ES Wiedererstattung aus den nicht belangten Gemeinde-

jen. :

In allen Fállen ist der aus Gemeinde-Kassen geleistete Ersaß von den einzelnen Grundeigenthümern der betreffenden Gemeinde zu vergüten und auf dieselben verhältnißmäßig zu vertheilen.

Der Gemeinde is unbenommen, iu dem Jagdpachtvertrage den oder die Pächter der Jagd sür den Rüdckersa des aus der Ge- meinde-Kasje geleisteten R haftend zu erklären.

Art. 4.

Der Anspruch auf Ersaß is nicht davon abhängig, daß der Wildschaden dur übermäßiges Hegen oder sonstiges Verschulden in Ausübung der Jagd veranlaßt wurde. y

Art, 9,

Der Grundeigenthümer ist nicht thum durch Einzäunung oder andere ähnliche Vorkehrungen gegen Wildschaden zu s{hüßen. Ausnahmsweise wird jedo der vom Wilde in Baumschulen, in Obstgärten oder an einzeln stehenden jungen Bäumen verursachte Schaden nur dann vergütet, wenn nahgewie sen wird, daß der Schaden erfolgte, obgleich die unter gewöhnli chen Umständen ausreichenden Schuß-Anstalten angebracht waren.

Art, G

Von dem Federwilde verursachter Schaden wird nicht ver=

gütet. i

98, Juli. Das Geseß über den dem Gesepbl. f. B. folgender-

von Gottes Gnaden König von Bayern, Herzog von Bayern, Franken und in

gehalten, sein Grundeigen-

Art. 7.

Wenn Getraide und ähnliche Erzeugnisse, deren voller Werth sich erst zur Zeit der Aerndte bemessen läßt, vor diesem Zeitpunkte durch Wild beschädigt werden, so ist der Wildschaden nur in dem- jenigen Umfange zu erstatten, in welchem er sich zur Aerndte darstellt. s

Zeit der

Art. 8.

Insoweit der Wildschaden nah den Grundsäßen einer ordent- lihen Wirthschaft dur MViederanbau in demselben Jahre ausge glichen werden kann, soll hierauf bei der Abschäßung Rücksicht ge nommen 4verden.

Art, I Ansprüche auf Ersay des .Wildschadens sind ohne Rüdsicht auf die Klagsumme und auf den persönlichen Gerichtsstand des Beklag- ten vor demjenigen Stadt- oder Landgerichte geltend zu machen, in dessen Bezirk der Schaden verursacht worden ist. i / Art, 10.

Wenn mehrere Grundeigenthümer, deren Grundstücke in dem námlichen Jagdbezirke liegen, vor demselben Gerichte und gegen den uämlichen Beklagten Ansprüche auf den- Wildschadensersaß er- heben, so können sie gemeinschaftliche Klage stellen, :

Daa Gli \ A 14

Das Verfahren und der nstanzenzug rich si cur die Civilrechts|treitigkeiten bestèhenden Ao ritten. S

Wenn in dem Falle des Artikel 10 hinsichtlih der Forderun=- gen mehrerer Kläger die Berufung ergrissen wird, \o sind zur Fest- stellung der Beschwerde - Summe die einzelnen Beträge zusammen- zurechnen, L